Hecht KnowHow Wir sehen den Menschen. Epitheldefekte beim Tragen von weichen Contactlinsen "Hand aufs Herz: Färben Sie bei einer Weichlinsenkontrolle den Tränenfilm mit Fluorescein an oder machen Sie die Sitzbeurteilung und Nachkontrolle lieber nur mit weißem Licht?" So lästig das Prozedere mit Fluorescein auch erscheint -die Augenvorderfläche muss anschließend mit Kochsalzlösung gespült werden um die weiche Linse nachträglich nicht gelb zu verfärben- wir würden ohne diese Anfärbung viel Informationen vermissen. Die bewährte Fluobildbetrachtung mit einem Gelbfilter zeigt am besten, was in der Anpassung verbessert werden kann. Großmolekulares Fluorescein bringt ungenauere Ergebnisse, da es nur größere verletzte Zellen anfärbt. Die Symptome eines trockenen Auges in Kombination mit dem Contactlinsentragen erscheinen bei über 50% der Linsenträger, besonders wenn wir nach Symptomen fragen, die am Abend -zum Ende der Linsentragezeit- auftauchen. Viele dieser Symptome lassen sich auf Veränderungen der Hornhautoberfläche zurückführen. Anfärbungsarten Die häufigste Anfärbung zeigt einen Kreis (Abdruck) um den Limbus. Er entsteht durch den Rand der weichen Contactlinse, wenn sie entweder grundlegend zu eng ist oder im Laufe des Tages austrocknet und somit enger wird. Eine Änderung des Linsentyps, eine flachere und/oder kleinere Linse löst dieses Problem spontan. Randabdruck einer weichen CL HH-Stippen durch sehr dünne Austauschlinse Eine leichte Stippung über die ganze Hornhaut kommt meist von allergischen Reaktionen auf das Pflegemittel. Ein unkonserviertes Pflegemittel ist dann angesagt. SEAL (obere bogenförmige Läsion im Epithel) erscheint meist bei Weichlinsenträgern mit schlaffen, tiefer hängenden Oberlidern sowie bei Trägern von Siliconhydrogellinsen. Man geht davon aus, dass Stoffwechselendprodukte unter der Contactlinse bleiben und vom Oberlid in derselben Position gehalten werden. Das smily-face (Stippen im unteren Bereich der Hornhaut) taucht in deutlich mehr Fällen auf und kommt vom ungenügenden Tränenaustausch und dem Abtrocknen der Contactlinse speziell im unteren Bereich. Mangelnder Lidschlag und schnell abtrocknende Materialien sind die Ursache. Beide Symptome können nur durch eine veränderte Anpassung behoben werden (Geometrie und Material). Ein neuer Typ von Anfärbung taucht bei Trägern von Siliconhydrogelen auf: Mucin-Kügelchen sammeln sich unter der Contactlinse und drücken das Epithel etwas ein. Diese Anfärbung verschwindet kurz nach Abnahme der Contactlinse. Stippungen von abrasiven Teilchen wie Ablagerungen oder Schminkresten werden erkannt. Zuletzt sollten Sie nicht vergessen, unter die Oberlider zu schauen und die Lidbindehaut zu betrachten. Schon kleinste Anzeichen einer GPC (Gigantopapilläre Conjunktivitis) können so erkannt und durch Linsen- sowie Pflegemittelwechsel behoben werden. Nicht alle Anfärbungen kommen durch ein trockenes Auge. Doch nur durch das Anfärben mit Fluorescein erhalten Sie die wichtigen Informationen und können richtige Veränderungen vornehmen, damit Ihr Linsenträger auch langfristig Ihr Linsenträger bleibt!