Impressionismus = Eindrücklichkeit Übernahme des Begriffs aus französischer Malerei Zeit: etwa 1890 – 1910 Gegenstand der Musik: vor allem Darstellung der von einem Naturbild ausgehenden Beeindruckung der Sinne und Seele ● Vertreter: Claude Debussy, Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Paul Dukas ● ● ● Merkmale impressionistischer Musik pendelt häufig zwischen p und mf sehr viele Crescendi und Decrescendi Spiel mit den Klangfarben der Instrumente Verwendung ganztöniger (nur Ganztonschritte), pentatonischer (nur die schwarzen Tasten des Klaviers benutzend, „asiatisch“ klingend) und chromatischer (nur Halbtonschritte) Skalen ● dissonante Klänge als (grelle) „Farbtupfer“, nicht auflösbar ● Aneinanderreihung von Themen und Motiven ohne Verarbeitung wie in der Klassik Der Eindruck zählt! ● ● ● ● Maurice Ravel „Bolero“ Zum Werk ● ● ● Bolero: spanisch-andalusischer Paartanz im mäßig bewegten ¾-Takt Uraufführung: November 1928, Pariser Oper komponiert für Ida Rubinstein und ihre Baletttruppe Musikalische Gestaltung ● ● ● ● ● Rhythmus ○ gleichförmig ○ durch die unaufhörliche Trommel markiert Tempo: mäßig bewegt, konstant Instrumente ○ Querflöten ○ Klarinetten ○ Oboen ○ Celesta ○ Harfe ○ alle Blechbläser ○ Pauken und weitere Schlaginstrumente Dynamik: orchestales Crescendo von 4p bis 4f (größtmöglichste Dynamik!) Themen ○ zwei tänzerische Themen, unablässig wiederholt → einzigartig! ○ weder Verarbeitung noch Modulation Musikalischer Reiz wegen ● ● ● ● ● Spiel mit den Klangfarben Art des Hinzutretens und Kombinierens von Instrumenten sehr lang angelegtem Crescendo → endet in beispiellosen Taumel ständiger Verstärkung der Rhythmusgruppen Bassostinato (ständig wiederkehrendes Motiv im Bass) Impressionismus oder Expressionismus? Impressionismus: Spiel mit den Klangfarben, keine Durchführung, eindrucksvoll Expressionismus: „maschinengewehrartiger“ Rhythmus, teilweise geballte Dissonanzen → hauptsächlich impressionistisch geprägtes Werk im Umbruch zum Expressionismus ● ● Zusatzwissen: Kurzbiografie Maurice Ravel (1875-1937) französischer Komponist mit 7 Jahren: Klavierspielen gelernt 1889 Studium von Klavier und Komposition an Pariser Konversatorium ○ zuerst Studium der Romaniker (Schumann, von Weber, Chopin, Liszt) ○ entscheidene Eindrücke durch Claude Debussy („Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“) und Werke russischer Komponisten (Balakirew, Korsakow) ● darüberhinaus Interesse an ○ spanischer Musik ○ Musik des Orients ○ Musik (fern)östlicher Länder → oft Unverständnis und Skandale bei Hörern ● ● ●