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2010-11-17
Maurice Ravel, Klavierkonzert für die linke Hand - Alban Berg, Violinkonzert
Maurice Ravel, *7.5. 1875 in Ciboure (Niederpyrenäen, frz. Baskenland), + 28.12.1937 in
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Paris. Drei Monate nach seiner Geburt siedelte seine Familie nach Paris über. Maurices Eltern, sicalion.com/fil
die aus der Schweiz (Vater) und dem Baskenland (Mutter) stammten, liebten die Musik sehr und es/member_im
förderten sein musikalisches Talent, als es sich zeigte, sodass er Berufsmusiker werden konnte. ages/1030200
Mit sechs erhielt er Klavierunterricht, bald lernte er Theorie und Komposition. Von 1889 bis 1905 3162851.gif
studierte er am Pariser Konservatorium und befasste sich in dieser Zeit auch mit der zeitgenössischen Literatur Frankreichs, z. B. mit Stephane Mallarmé und Charles Baudelaire. Ravel
schrieb viele Werke für Klavier solo und auch für Orchester. Zwischenzeitlich arbeitete er an
einer Pianistenkarriere. Fünf Mal bewarb er sich vergeblich um den Komponistenpreis "Prix de Rome". Sein
Auftreten in Gesellschaft war mitunter blasiert und zynisch. 1915 diente er als Kraftfahrer an der deutschen Front
im ersten Weltkrieg. 1917 starb seine Mutter, mit der er bis dahin zusammen-gelebt hatte. Es war ein großer
Verlust für ihn. Danach wohnte er bei seinem Bruder Edouard. Als dieser heiratete, kaufte er sich eine Villa bei
Paris und lebte dort bis zu seinem Tod. Er blieb unverheiratet und hatte auch keine Kinder. Ravel starb an einer
Nervenerkrankung. In seinen Kompositionen griff er gerne auf traditionelle Formen zurück, arbeitete oft mit
symmetrischen Perioden, drückte diesen aber seinen eigenen Stempel durch subtile Rhythmen und Klangfarben
auf. Harmonisch arbeitet er oft mit großen Septakkorden (z. B. c-e-g-h) und Septnonakkorden (z. B. c-e-g-h-d), die
als Dissonanz nicht mehr aufgelöst werden, sondern als solche unaufgelöst aneinander gereiht werden, was eine
Abkehr von der Dur-Moll-Tonalität bedeutet. Als Orchestrierer war Ravel sehr bedeutend, vermochte er doch z. B.
die "Bilder einer Ausstellung" von Mussorgsky besonders farbenreich zu orchestrieren. Ein besonderes
Meisterwerk diesbezüglich ist der Bolero, gelingt ihm doch hier durch Parallelführung von Instrumenten im
Obertonabstand die Verschmelzung dieser Instrumente zu einer neuen, einheitlichen Klangfarbe.
Das Konzert für die linke Hand besteht nur aus einem Satz. Ravel schrieb es 19330-31 im Auftrag des Wiener
Pianisten Paul Wittgenstein, der im ersten Weltkrieg seine rechte Hand verloren hatte. Im November 1931 fand in
Wien die Uraufführung mit Wittgenstein statt. Die Form des Satzes entspricht teils der der französischen barocken
Ouvertüre: Langsam - schnell - langsam., teils der der klassischen Sonatenhauptsatzform.
Alban Berg, *9.2. 1885 in Wien, + 24.12. 1935 in Wien. Er stammte aus einem bürgerlichen,
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kulturell vielseitigen und finanziell gesicherten Elternhaus. Zur Musik fand er relativ spät, erst mit
acirca 15 Jahren. Als er 1905 Schüler von Arnold Schönberg wurde, entschied er sich für die
mahler.com/im
Komponistenlaufbahn. Sehr umfangreich ist Bergs Werk nicht, er schrieb aber immerhin zwei
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Opern (Wozzeck und Lulu) und das sehr berühmt gewordene Violinkonzert mit dem Untertitel
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"Dem Andenken eines Engels". Berg war glücklich mit einer Sängerin verheiratet, arbeitete winters
/biographie/alb
als Kompositionslehrer in Wien und sommers an seinen Kompositionen in der Steiermark. Berg starb
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an einer Blutvergiftung.
1935 beauftragte der Geiger Louis Krasner Berg mit dem Komponieren eines Violinkonzerts.
Er begann die Arbeit daran interessiert und arbeitete gleichzeitig auch an seiner Oper "Lulu". Ein Erlebnis, das ihn
sehr erschütterte, trieb ihn dazu, das Werk fortzusetzen und zu vollenden, denn das tragische Ereignis, der Tod
von Manon Gropius (Tochter Alma Mahlers aus zweiter Ehe) im Alter von 18 Jahren an Kinderlähmung, inspirierte
ihn zu einer Art poetischem Grundgedanken für das Werk. Es sollte eine Art Requiem für die verstorbene Manon
werden. Am 11. 8. 1935 war die Komposition fertig. Die Uraufführung fand erst nach Bergs Tod 1936 in Barcelona
statt. Dem Werk, das konsequent bis auf eine besondere Stelle zwölftönig komponiert ist, liegt eine Zwölftonreihe
zu Grunde, die nach einer kurzen Introduktion von der Solovioline vorgestellt wird und bis auf die letzten drei Töne
eine Folge von aufsteigenden Terzen bildet (g-b-d-fis-a-c-e-gis-h-cis-es-f). Hinzu kommen zwei weitere
musikalische Elemente, die quasi als weitere leitgedanken eine Rolle spielen: eine Kärntner Volksweise und den
sehr chromatisch gehaltenen Choral "Es ist genug" in der gleichfalls sehr chromatisch gehaltenen Harmonisierung
von Johann Sebastian Bach. Dieser bildet den Schlusschoral seiner Kantate "O Ewigkeit, du Donnerwort". Nach
schriftlichen Aufzeichnungen Bergs soll das Violinkonzert zunächst den Charakter des Mädchens darstellen,
sodann die sich anbahnende Krankheit, den Todeskampf, die Klage und die Erlösung im Choral "Es ist genug".
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