Das Lehrbuch Die hierarchische Organisation biologischer Strukturen Die drei Etappen der Evolution von Leben Was ist Biochemie ? Untersuchung des „Lebens“ auf molekularer Ebene Leben, wie wir es kennen, ist an ein wässriges Milieu gebunden Basen Carbohydrate Die Moleküle des Lebens Fettsäuren Aminosäuren 4. Aminosäuren 1. Aminosäuren von Proteinen A) Generelle Eigenschaften B) Peptidbindung C) Klassifizierung und Eigenschaften D) Säure-Base Eigenschaften E) Nomenklatur 2. Optische Aktivität A) Operationelle Klassifikation B) Die Fischer Projektion C) Das Cahn-Ingold-Prelog System D) Chiralität in der Biochemie 3. “Nonstandard” Aminosäuren A) Aminosäuren-Derivative in Proteinen B) Spezialisierte Rolle von Aminosäuren Die „frühe“ Biochemie hat sich hauptsächlich auf die Untersuchung von Proteinen konzentriert. – Uniforme physikochemische Eigenschaften, können mit chemischen Methoden untersucht werden: – # Lipiden, Polysacchariden, Nukleinsäuren α-Aminosäuren o AS sind die monomeren Bausteine von Proteinen o Generelle Struktur o 20 R o # Prolin Klassen von AS o Nach Polarität der Seitenkette - Hydrophobe AS im Inneren von Proteinen - Hydrophile und geladene AS auf der Oberfläche o Nonpolar/hydrophob AS (9) o Ungeladen/hydrophil AS (6) o Geladene AS (5) Nonpolar AS (9) o Klein aliphatischer R: Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin o Thiol Ether: Methionin o Zyklisch Sekundäre AS: Prolin o Gross: Phenylalanin (Phenyl Gruppe), Tryptophan (Indol Gruppe) Amino acid with nonpolar side chains (2) Ungeladen/Polare AS (6) o o o o Hydroxyl Gruppe: Serin, Threonin, Amid: Asparagin, Glutamin Phenolisch: Tyrosin Thiol: Cystein Geladene AS (5) o Basisch: Arginin, Lysin, Histidin (pK ~6.0 !) o Sauer: Asparagin Säure, Glutamin Säure Jede der 20 AS hat spezielle und charakteristische physikochemische Eigenschaften, deren Kombination die grosse funktionelle Vielfalt an Proteinen ermöglicht. Die Peptidbindung o Polymerisierung von AS – Dipeptiden (202), Tripeptiden (203) – Oligopeptiden (3-10) – Polypeptide (linear) o Protein: eine oder mehrere Polypetide – 40-4000AS, Mw ~4-440 kD (AS ~110D) o Proteine mit vielen verschiedenen Funktionen basieren auf Variationen der Reihenfolge (Sequenz) der 20 Standard AS Disulfidbrücken o Inter- Intra-Ketten Vernetzung von Polypetiden über Cys-Cys Säure-Base Eigenschaften von AS o o o o o o o Amphoterische Substanzen, Ampholyte pK1 Carboxyl Gruppe ~2.2 -> Carboxylat Form pH >3.5 pK2 Amino Gruppe ~9.4 -> Ammonium Form pH <8.0 pKR (Tabelle) Zwitterionisch, Dipolare Ionen Wasserlöslich Salz, Tm ~300°C Säure-Base Eigenschaften von AS (2) o zB. Glycin Henderson-Hasselbach Gleichung: pH = pK + log ([A-]/[HA]) o Isoelektrischer Punkt: pI = 1/2 (pKi + pKj) - Amino Gruppe acidifiziert Carboxylgruppe - Carboxylat Gruppe basifiziert die Amino Gruppe o AS sind nie ungeladen in Wasser Proteine haben komplexe Titrationskurven o zB. Titrationskurve von Ribonuklease A in Abhängigkeit von unterschiedlichen Salzkonzentrationen o Ca. 30% der AS Seitenketten eines Proteins sind ionisierbar Nomenklatur o o o o o Dreibuchstaben Code Einbuchstaben Code Glx = Gln oder Glu Asx = Asn oder Asp In Polypeptiden AS(-in)yl, N->C – Alanyltyrosylaspartylglycin – Ala-Tyr-Asp-Gly – AYDG o Griechische Buchstaben für Carbon Positionen in AS 4.2. Optische Aktivität o Optisch aktive Substanzen haben ein asymmetrisches Zentrum (Chirales Zentrum) und lassen sich mit ihrem Spiegelbild (Enantiomer) nicht zur Deckung bringen o zB. Enantiomere von Fluorochlorobromomethane Klassifikation optisch aktiver Substanzen o mittels Polarimeter bestimmt - Dextrorotatory, rechtsdrehend - Levorotatory, linksdrehend o Quantitativ: spezifische Rotation - Aber keine absolute Konfiguration ableitbar !!! Die Fischer Konvention Emil Fischer (1891), Versuch einer relativen Konfigurationsangabe in Bezug auf Glycerinaldehyd Def: Horizontale Linien über, vertikale Linien hinter der Projektionsebene Alle AS von Proteinen haben eine L-Konfiguration Die “CORN” Eselsbrücke To draw absolute configuration of amino acids Look down Cα from H Write CO-R-N in clockwise orientation Moleküle mit mehr als einem chiralen Zentrum <- Diastereomere -> o Optische Isomere (Stereo Isomere) unterscheiden sich in der Konfiguration von zumindest einem chiralen Zentrum o Molekül mit n chiralen Zentren 2n Stereoisomere o Diastereomere = allo Formen (unterschiedliche physikochem. Eigenschaften # Enantiomere) <- Enatiomere -> Die 3 Stereoisomere von Cystin • Meso Formen sind intern kompensiert und daher optisch inaktiv Die Cahn-Ingold-Prelog Nomenklatur o Absolute Nomenklatur für chirale Zentren: R (rectus) S (sinistrus) o Gewichtungsregeln: 1. Atomzahl, 2. Substituent, W > X > Y > Z (SH>OH>NH2>COOH>CHO>CH2OH>…) o Look down H from Cα Alle L-AS sind (S) ausser Cys Die Newman Projektion o Zur Darstellung von Molekülen mit mehreren chiralen Zentren Prochirale Zentren o Zwei chemisch identische Substituenten an einem tetrahedralen Zentrum sind unterschiedlich o Bsp. Ethanol, H sind prochiral o Können über rotation nicht ineinander überführt werden re- und si-Ebene o Die beiden Seiten von planaren Zentren lassen sich ebenfalls unterscheiden o Wichtig bei enzymatischen Reaktionen, welche in der Regel enantioselektiv sind # chemische Reaktionen (racemisch) „Leben = Vorkommen von optisch aktive Verbindungen ?“ 4.3. “Nicht-Standard” Aminosäuren o Post-translationelle Modifikation von AS, zB. Hydroxyprolin o D-AS in Peptid Antibiotika von Prokaryonten, zB. Valinomycin, Gramicidin o Spezialisierte Rolle gewisser AS, • zB. als Neurotransmitter, GABA, Histamin • Metabolische Intermediate, zB. SAM • Toxine, zB. Azaserin Post-translationelle Modifikation Biologisch aktive Derivative von Aminosäuren