WELEDA Liste der mineralischen Ausgangssubstanzen

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Erläuterungen zu den mineralischen Ausgangssubstanzen
Abkürzungen:
chem.:
chemisch
D.:
Dichte
gr.:
griechisch
Härte:
Ritzhärte nach der
10teiligen Skala nach Mohs
Kristalls.:
Kristallsystem
lat.:
lateinisch
Syn.:
Synonyma
<:
sprachliche Herkunft des
Namens
Antimonit
< spätgr. anthemonion (Blüte). - Syn.: Grauspießglanz, Stibium sulfuratum nigrum naturale; chem.: Antimon(III)-sulfid. - Farbe:
bleigrau. - Kristalls.: rhombisch. - Härte: 2. D.: 4,6 bis 4,7. - Spießig-nadelige Kristallaggregate oder faserig-derbes Erz. Besonders
schöne Kristalle aus Rumänien (Siebenbürgen); große meterlange und armdicke Kristalle von Ichinokawa (Japan). Die reichsten
Vorkommen sind in China (Provinz Hunan).
Vergesellschaftet mit Blei-Silber-Gold-Vorkommen, auch mit Zinnober, Realgar und
Auripigment.
Apatit
< gr. apatao (ich täusche), weil er oftmals zu
Verwechslungen mit anderen Mineralien Anlass gab. - Farbe: farblos bis vielfältig gefärbt.
- Kristalls.: hexagonal. - Härte: 5. - D.: 3,2. Ein Calciumfluoridphosphat mit minimalen
Spuren von Blei. In fast allen Eruptivgestei-
nen. Wichtiger Begleiter der nordischen
Magneteisenvorkommen und der Zinnerze.
Bedeutende Vorkommen in Norwegen,
Schweden, Kanada, Russland und Madagaskar.
Arandisit
Syn.: Stannum silicicum naturale; chem.: ein
„Zinnsilikat". - Arandisit ist eine sehr seltene
Mineralbildung, die bis jetzt nur auf der Stiepelman-Mine (Arandis-Farm) in Südafrika
gefunden wurde. Verwendet werden lichtgrüne, wachsglänzende, derbe Bildungen,
die im zinnhaltigen Gestein unregelmäßig
gewachsen sind. Die heutige Mineralogie
spricht dem Arandisit die Selbstständigkeit
eines eigenen Minerals ab und betrachtet
ihn als innige Durchdringung von Quarz und
(Hydro)kassiterit. Da diese Zinn-Kiesel-Bildung eine Besonderheit darstellt, behalten
wir die Bezeichnung Arandisit mit diesem
Hinweis bei.
Argentit
< lat. argentum (Silber). - Syn.: Silberglanz,
Argentum sulfuratum naturale; chem.: Silbersulfid. - Farbe: dunkel-bleigrau. Kristalls.: kubisch bzw. monoklin. - Härte: 2
bis 2,5. - D.: 7,3. - Selten in schönen Kristallen
auftretendes Erz. Es lässt sich wie Blei schneiden und prägen. Die Bergleute nannten es
Weichgewächs. Früher viel gefunden auf den
reichen Bleiglanz-Silber-Gängen Sachsens.
Auf vielen bekannten Bleiglanz-Silbervorkommen der alten und neuen Welt. Erzgebirge, Kongsberg (Norwegen), Comstock-lode in
Nevada, Mexiko, Südamerika. In feinsten
Schüppchen der Silberträger im Bleiglanz
(siehe Galenit).
Berthierit
< nach dem französischen Herzog Berthier. chem.: Antimoneisensulfid. - Farbe: dunkelstahlgrau, oft bunt angelaufen. - Kristalls.:
rhombisch. - Härte: 2 bis 3. - D.: 4,6. - strahlige Kristallaggregate, ähnlich wie bei Antimonit. Wird in den Antimonvorkommen der
Auvergne, Freibergs, Ungarns und Cornwalls
gefunden.
Cerussit
< lat. cerussa (Bleiweiß). - Syn.: Weißbleierz,
Plumbum carbonicum naturale; chem.: Bleicarbonat. - Farbe: farblos durchsichtig oder
weiß bis bräunlich. - Kristalls.: rhombisch. Härte: 3 bis 3,5. - D.: 6,4 bis 6.6. - Verwitterungsprodukt in Bleierzlagern. In guten Kristallen ziemlich rein: z.B. aus Tsumeb
(Namibia), Leadville (USA) und Broken Hill
(Australien).
Chalkopyrit
< gr. chalkos (Kupfer) und Pyrit (siehe dort).
- Syn.: Kupferkies; chem.: ein Kupfereisensulfid. - Farbe: messinggelb, auch bunt und
schwarz angelaufen. - Kristalls.: tetragonal. Härte: 3,5 bis 4. - D.: 4,1 bis 4,3. - Häufigstes
Kupfermineral, das außer in großen Lagerstätten (USA: Arizona, Montana; Chile; Cornwall u.a.) auf vielen Erzvorkommen als
regelmäßiger Begleiter und in vielen magmatischen und sedimentären Gesteinen als
spärlicher Gemengteil zu finden ist.
Chalkosin
< gr. chalkos (Kupfer). - Syn.: Kupferglanz,
Cuprum sulfuratum naturale; chem.: Kupfer(I)-sulfid. - Farbe: dunkel-bleigrau. Kristalls.: Temperaturabhängig, monoklin
oder hexagonal. - Härte: 2,5 bis 3. - D.: 5,5 bis
5,8. - Auf eisenarmen Kupfererzgängen
Nordamerikas, Südwestafrikas, Australiens.
Schöne Kristalle von Redruth, Cornwall,
Schlesien, Kupferberg. Die bedeutenden
Kupfervorkommen des amerikanischen Kontinents sind fast ausschließlich im Bereich
plutonischer Gesteine zu finden.
Chrysolith
< gr. chrysos (Gold) und gr. lithos (Stein). Syn.: Olivin, Peridot (als Schmuckstein);
chem.: Magnesiumeisensilikat. - Farbe: olivgrün bis grünlichgelb. - Kristalls.: rhombisch.
- Härte: 6,5 bis 7. - D.: 3,2 bis 4,2. - Als Edelstein vorwiegend rundlich in Basalten und
Diabasen. Aus Kohistan (Pakistan) kommen
die sonst nur sehr seltenen ChrysolithKristalle. Ultrabasische Gesteine, die vorwiegend aus Olivin bestehen, heißen Peridotite.
Chrysolith kommt auch in Meteoriten vor
(siehe Pallasit).
Cuprit
< lat. cuprum (Kupfer). - Syn.: Rotkupfererz,
Cuprum oxydulatum naturale; chem.: Kupfer (I)-oxid. - Farbe: braunrot, grau, auch rubinrot durchsichtig. - Kristalls.: kubisch. Härte: 3,5 bis 4. - D.: 5,8 bis 6,2. - Oxidationsprodukt reicher Kupfererze. Fast immer mit
gediegenem Kupfer zusammen. In schönen
Oktaedern kristallisierend. Vorkommen:
Arizona, Namibia, Chile.
Dioptas
< gr. diopteia (Hindurchsicht). - Syn.: Cuprum
silicicum naturale; - chem.: Kupfer(II)silikat. Farbe: smaragdgrün. - Kristalls.: trigonal. Härte: 5. - D.: 3,3. - Kurzsäulige Kristalle, die
eingewachsen oder auf Drusen in Kalk- bzw.
Dolomitgängen vorkommen. Immer gebunden an bedeutende Kupfervorkommen: Kirgisensteppe, Otavi (Namibia), Kongo, Chile,
Peru, Arizona.
Dyskrasit
Galenit
< gr. dyskrasis (schlechte Mischung), da
Antimon und Silber in schwankenden
Mischungsverhältnissen vorkommen. - Syn.:
Antimonsilber. - Farbe: silberweiß glänzend,
häufig auch angelaufen. - Kristalls.: rhombisch. - Härte: 3,5. - D.: 9,4 bis 10,0. - Gute
Kristalle selten, meist in derben Knollen und
Körnern mit spätigem Bruch; sehr spröde.
Seltenes Silbererz, das früher noch reichlicher auf den alten Silbergruben gefunden
wurde. Harz, Schwarzwald, Pribram (Tschechien), Kanada.
< lat. galena (Bleierz). - Syn.: Bleiglanz, Plumbum sulfuratum naturale; chem.: Bleisulfid. Farbe: bleigrau. - Kristalls.: kubisch. - Härte:
2,5. - D.: 7,2 bis 7,6. - Weltweit verbreitetes
Bleierz, meist hydrothermaler Genese; oft in
Verbindung mit Zinkblende (Sphalerit). Enthält meist Spuren von Silber. Berühmte
Fundorte: Freiberg, Harz, Bleiberg (Kärnten),
Queensland (Australien), Missouri (USA).
Ferrum sidereum
Syn.: Meteoreisen. - Gediegenes Nickeleisen
aus Meteoriten; verwendet wird Meteoreisen aus der Klasse der Oktaedrite: etwa 6 bis
12% Nickelgehalt neben etwa 0,5% Kobalt.
Lamellare oder großkristalline Struktur, die
beim Erhitzen über 900°C verloren geht (siehe auch Pallasit).
Gneis
< altnordisch gneisti (Funke), also ein hartes
funkengebendes Gestein. Metamorphes Gestein, das überwiegend aus Quarz, Feldspäten und Glimmern besteht. Gegenüber
magmatisch gebildetem Granit hat Gneis
eine schiefrige Struktur. - Verwendet wird
ein heller Gneis aus dem Gebiet der Badgasteiner Quellen (Hohe Tauern), der auch unter dem Namen „Lapis albus" bekannt ist.
Granit
Fluorit
< lat. fluor (Fluss), weil er als Zuschlag den
Vorgang des Fließens bei metallurgischen
Prozessen fördert. - Syn.: Flussspat, Calcium
fluoratum naturale; chem.: Calciumfluorid. Farbe: farblos und in praktisch allen Farben:
gelb, rosa, violett, grün, blau. - Kristalls.: kubisch. - Härte: 4. D.: 3,0 bis 3,5. - Weitverbreitetes Mineral hydrothermaler Bildung. Charakteristischer Begleiter der Zinnerze mit Turmalin, Topas und
Apatit. Viel auch auf Bleiglanzgängen. Ein
typischer Begleiter des Fluorits ist der Baryt.
Schöne Kristalle von Cumberland, Freiberg,
Schwarzwald und Oberpfalz, Spanien, China,
Russland, USA.
< lat. granitum (gekörnt). - Saures Tiefengestein (Plutonit), aus überwiegend Quarz,
Feldspäten und Glimmer bestehend. Verwendet wird der helle Granit von Baveno
(Oberitalien), ausgezeichnet durch einen
blassrötlich gefärbten Kalifeldspat, der in
Hohlräumen in charakteristischen Zwillingskristallen auftritt (Bavenoer Zwillinge).
Graphit
< gr. graphein (schreiben). - Farbe: dunkelstahlgrau. - Kristalls.: hexagonal. - Härte: 1. D.: 2,2. - Blätterig-kristalliner Kohlenstoff mit
ausgesprochenen Metalleigenschaften
(Wärme- und elektrische Leitfähigkeit, legiert sich mit vielen Metallen). Findet sich
vorwiegend in kristallinen, alten Schiefern,
vermag aber auch in Gneisen den Glimmer
zu vertreten. Beide bilden dünne Plättchen.
Eingewachsen in körnigen Kalken. Bekannteste Vorkommen: Ceylon, Böhmen, Passau.
Halit
< gr. hals (Salz). - Syn.: Steinsalz, Natrium
chloratum naturale; chem.: Natriumchlorid. Farbe: farblos, auch blau (durch Störungen
im Kristallgitter), rötlich oder gelb (durch Eisenoxide und Eisenhydroxide). Verwendet
wird farbloser Halit. - Kristalls.: kubisch. Härte: 2. - D.: 2,1 bis 2,2. - In Würfeln kristallisiert. In der Zechsteinformation Norddeutschlands (Staßfurt) als Begleiter der
Kalisalze, im Muschelkalk Württembergs
(Kochendorf), im Keuper der Ostalpen (Salzkammergut usw.), im Tertiär der Karpaten
(Galizien, Siebenbürgen).
Hämatit
< gr. haima (Blut). - Syn.: Roteisenerz,
Blutstein, Roter Glaskopf, Ferrum oxydatum
naturale; chem.: Eisen(III)-oxid. - Farbe:
stahlgrau, blauschwarz, rotbraun. - Kristalls.:
trigonal. - Härte: 6. - D.: 5,2 bis 5,3. - Häufiges
Eisenmineral und wertvolles Eisenerz. Hämatit bildet schuppig-blättrige Kristalle, die
als Eisenrose rosettenförmig angeordnet
sind, nierig-traubige Aggregate oder derbe
Massen. Hämatit ist die färbende Substanz
vieler roten Erden. Schöne Vorkommen in
Cumberland, Italien (Elba), Brasilien und aus
dem alpinen Raum.
Jaspis
< der Name stammt aus dem Orient. Kristalls.: trigonal. - Härte: 7. - D.: 2,6. - Farbe:
rot, grün, gelb und andere; verwendet wird
roter Jaspis. Undurchsichtiger, kryptokristalliner Quarz von feinfasriger bis feinkörniger
Struktur (Chalcedon). Nierige und knollige
Aggregate. Vorkommen als späte Bildungen
in vulkanischen Gesteinen. Gute Stücke vorwiegend aus Indien und Ägypten. Bekannt
sind auch die sogenannten „Banderze" aus
abwechselnden Lagen Hämatit, Magnetit
und Jaspis (z.B. Russland, Madagaskar, Australien).
Kassiterit
< gr. kassiteros (Zinn). - Syn.: Zinnstein, Stannum oxydatum naturale; chem.: Zinn(IV)oxid. - Farbe: schwarz, braun bis farblos, je
nach Eisengehalt. - Kristalls.: tetragonal. Härte: 6 bis 7. - D.: 6,8 bis 7,1. - Derb oder in
schönen Kristallen, besonders in Graniten,
Pegmatiten und pneumatolytischen Gängen, ferner in sogenannten „Greisen" oder
sekundär als „Seifenzinn" aufgrund seiner
Härte, Widerstandsfähigkeit und Schwere (in
Schottern und Sanden angereichert). Vergesellschaftet mit Fluor- und Lithiummineralien (Zinnwaldit, Apatit, Fluorit, Turmalin).
Größte Vorkommen: Indonesien (Seifenzinn), China,
Russland, Bolivien; früher Erzgebirge und
Cornwall.
Katoptrit
Farbe: schwarz. - Kristalls.: monoklin. - Härte: 5,5. - D.: 4,6. - Ein äußerst seltenes, eisenhaltiges Manganantimonsilikat, das in
Gestalt schwarzer Blättchen oder Körner, in
Kalkspat und Dolomit eingewachsen, auf
den Manganerzgruben Nordschwedens gefunden wird.
Kieserit
< nach dem Arzt und Naturforscher D. G. von
Kieser (1779 bis 1826). - Syn.: Magnesium
sulfuricum naturale; chem.: Magnesiumsulfat. - Kristalls.: monoklin. - Härte: 3,5. D.: 2,5. - Bildet Zwischenlagen in dem älteren
Steinsalz der norddeutschen Kalisalz-Lagerstätten.
Lava
Basaltische Augit-Andesin-Lava vom Hekla
(Island). Grauschwarze, schlackige Lava mit
vorwiegendem Gehalt von innig durchmengtem Augit (Calcium-Magnesium-Eisen-TitanAluminium-Silikat aus der Gruppe der Orthopyroxene) und Andesin (Natrium-CalciumFeldspat). Verwendet wird eine rezente Lava.
Levico
Levico-stark. Berühmte schwefelsaure EisenArsen-Kupfer-Quelle Oberitaliens (Trentino).
Für die therapeutische Wirkung ist das günstige Verhältnis von Arsen zu Eisen und Kupfer wichtig.
Magnesit
< Magnesia (Name einer thessalischen Landschaft und mehrerer Städte in Griechenland
und Kleinasien). - Syn.: Magnesium carbonicum naturale; chem.: Magnesiumcarbonat. Farbe: weiß, gelblich, bräunlich, grau. Kristalls.: trigonal. - Härte: 4 bis 4,5. - D.: 3,0.
- Als primäre Bildung in brasilianischen Pegmatiten und norwegischen Tiefengesteinen.
Sekundär vorwiegend aus Magnesiumsilikatgesteinen durch Verwitterung gebildet,
z.B. im Serpentinit von Frankenstein (Schlesien).
Malachit
< gr. malachä (Malve). - Syn.: Cuprum carbonicum naturale; chem.: basisches Kupfercarbonat. - Farbe: smaragdgrün bis schwarzgrün. - Kristalls.: monoklin. - Härte: 3,5 bis 4.
- D.: 4,0. - Sekundäre Bildung auf Kupferlagerstätten. Selten schön kristallisiert, meist
dicht bis radialfaserig in nierigen und stalaktitischen Aggregaten. Größte Vorkommen
im Ural, Zaire, Namibia.
Marmor
< gr. marmaros (Kalkstein, weißer Stein). Syn.: Calcium carbonicum naturale; chem.:
Calciumcarbonat. - Farbe: schneeweiß, häu-
fig jedoch gefärbt. - D.: 2,6 bis 2,8. - In vielen
geologischen Formationen durch Metamorphose (Wärmeprozesse und Druckeinwirkungen z.B. im Kontakt mit Tiefengesteinen)
kristallin gewordener „Kalkstein". Ursprünglich organische Anteile können in Graphit
umgewandelt sein. Griechenland, Tirol, Carrara (Italien). Verwendet wird ganz weißer
Marmor aus Carrara.
Mercurius vivus naturalis
Syn.: Jungfernquecksilber, Hydrargyrum naturale, gediegenes Quecksilber. - D.: 13,6. Entsteht durch natürliche Zersetzung von
Zinnober (Quecksilbersulfid). Tropfenförmig
im Gestein fein verteilt. Durch Zerpochen
und Schlämmen zu gewinnen. Fast auf allen
Zinnober-Lagerstätten.
Nontronit
< nach dem Fundort Nontron (Stadt im Departement Dordogne in Frankreich). - Syn.:
„Eisenkiesel", Ferrum silicicum naturale;
chem.: ein wasserhaltiges Eisensilikat (mit
Natrium, Aluminium und zum Teil Calcium).
- Farbe: gelb bis gelbgrün (je nach Gehalt an
Eisen(II)- bzw. Eisen(III)-verbindung). Kristalls.: monoklin. - Härte: Ca. 1. - D.: 2,2. Weiches Tonmineral, erdig bis dicht; spät gebildet im Verwitterungsbereich (z.B. von Basalten). Fundorte: Nontron (Frankreich),
Harz, Bayrischer Wald, Odenwald, Mexico,
Tschechien. Wichtig zusammen mit anderen
weitverbreiteten, sekundären Tonmineralen
in der Humusbildung von Wald- und Kulturböden.
Olivenit
< von der olivgrünen Farbe. - Syn.: Cuprum
arsenicicum naturale; chem.: Kupfer(II)-arsenat. - Farbe: dunkel-olivgrün. - Kristalls.:
rhombisch. - Härte: 3. - D.: 4,3. - Traubige,
nierige, radialfaserige Aggregate. Aus arsenreichen Kupferlagerstätten, z.B. Cornwall,
Cumberland, Tsumeb (Namibia), NischneTagilsk (Russland).
Onyx
< gr. onyx (Fingernagel, Kralle). - Kristalls.:
trigonal. - Härte: 6,5 bis 7. - D.: 2,6. - Achat besonderer Färbung: Abwechselnde weiße und
dunkelbraune bis schwarze Lagen. Achate
sind gebänderte Chalcedone, die feinfaserig
ausgebildet sind und aus kryptokristallinem
Quarz bestehen. Beliebter Schmuckstein. Zusammen mit anderen Achatmandeln des
Melaphyrs im Hunsrück (Idar-Oberstein) und
in brasilianischen Achaten.
Pallasit
< nach dem Arzt und Naturforscher Pallas. Stein-Eisen-Meteorit, bestehend aus olivgrünen Olivinkörnern, die in Nickeleisen eingelagert sind. Zwischenstellung zwischen
Eisenmeteorit und Steinmeteorit. Ein besonders schöner Pallasit mit durchsichtigen
Olivinen und ausgewogenem Verhältnis
zum Nickeleisen stammt vom Fall in Esquel
(Argentinien) im Jahr 1951 (siehe auch Ferrum sidereum und Chrysolith).
Pharmakolith
< gr. pharmokon (Heilmittel, Gift) und gr. lithos (Stein). - Syn.: Calcium arsenicicum naturale; chem.: Calciumarsenat. - Farbe: weiß.
- Kristalls.: monoklin. - Härte: 2. - D.: 2,6. Entsteht durch Verwitterung arsenhaltiger
Erze. Feine, haarförmige Kristallausblühungen, die zu Kugeln und seidenglänzenden
Büscheln vereinigt sind. Seltenes Mineral.
Erzgebirge, Vogesen, Schwarzwald.
Phosphorochalcit
< gr. phosphoros (lichtbringend) und gr.
chalkos (Kupfer). - Syn.: Pseudomalachit, Cuprum phosphoricum naturale; chem.: ein ba-
sisches Kupferphosphat. - Farbe: span- bis
pistaziengrün mit dunklen Flecken und fettigem Glasglanz. - Kristalls.: monoklin. - Härte:
4,5. - D.: 4,3. - Mineral, das sich in der Verwitterungszone von Kupferkieslagern in traubigen Bildungen radialfaserig ausgeschieden
hat. Ural, Portugal, Cornwall.
Pyrargyrit
< gr. pyr (Feuer) und gr. argyros (Silber). Syn.: Antimonsilberblende, Dunkles Rotgültigerz. - Kristalls.: trigonal. - Härte: 2,5 bis 3. D.: 5,8. - Chemisch eine Silber-AntimonSchwefel-Verbindung mit hohem Silbergehalt, die in Gestalt dunkelroter, metallisch
glänzender Kristalle mit schwacher Durchsichtigkeit in vielen Silber- und BleisilberVorkommen der Erde gefunden wird.
Pyrit
< gr. pyr (Feuer), weil er beim Anschlagen
Funken gibt. - Syn.: Schwefelkies, Eisenkies,
Ferrum sulfuratum naturale; chem.: Eisendisulfid. - Farbe: messinggelb; Metallglanz. Kristalls.: kubisch. - Härte: 6 bis 6,5. - D.: 5,0
bis 5,2. - Häufiges Eisenerz, das mengenmäßig nur vom Magneteisenerz übertroffen
wird. Früher hauptsächlich zur Gewinnung
von Schwefelsäure eingesetzt. Pyrit ist ein
„Durchläufermineral" und kommt in praktisch allen Typen von Gesteinen vor (magmatische, sedimentäre, metamorphe Gesteine).
Bildet sich gegenwärtig noch in der Faulzone
tiefer Binnenseen und bestimmter Meeresgebiete (z.B. Schwarzes Meer). Pyrit ist der
Hauptträger der Goldvorkommen der Erde.
Goldhaltiger Pyrit zeichnet sich durch besonders gute Ausbildung seiner Kristalle aus. Bekannteste Fundorte schöner Kristalle: Elba,
Spanien, Peru.
Pyromorphit
< gr. pyr (Feuer) und gr. morphä (Gestalt),
weil sich nach dem Schmelzen vor dem Lötrohr ein Bleikorn mit glänzenden Flächen bildet. - Syn.: Grünbleierz. - Farbe: grün, aber
auch braun und andere Farben. - Kristalls.:
hexagonal. - Härte: 3,5 bis 4. - D.: 6,7 bis 7,0.
- Chemisch ein Blei-Chlor-Phosphat. Es entsteht durch Verwitterung von Bleierzen in
Gegenwart von Phosphorsäure. Bekannteste
Vorkommen: Clausthal, Freiberg, Bad Ems,
Frankreich, Spanien, Cornwall, Broken Hill
(Australien).
Quarz
< slawisch kwardy (hart). - chem.: Siliciumdioxid. Farbe: farblos und mannigfaltig gefärbt. - Kristalls.: trigonal. - Härte: 7. - D.: 2,6.
- „Kristallisierte wasserfreie Kieselsäure".
Nach den Feldspäten das häufigste Mineral
der Erdkruste. Vorwiegend in Graniten und
kristallinen Schiefern, auf Gängen und in
Hohlräumen. Bis zu 2,5 m große Kristalle am
Tiefengletscher (Schweiz). Schwebend ausgebildete Doppelender-Kristalle im Marmor
von Carrara. Besonders reiche Vorkommen
reinen Bergkristalls in den Alpen, Brasilien,
Madagaskar, Arkansas (USA), Pfahl (Bayerischer Wald).
Realgar
< vermutlich von arabisch rahg al-fâr (Pulver
für Ratten). - Syn.: Rauschrot, Arsenum sulfuratum naturale; chem.: Arsensulfid. - Farbe:
rot, rot-orange; diamantglänzend. Kristalls.: monoklin. - Härte: 1,5 bis 2. - D.: 3,5
bis 3,6. - Gemeinsam mit Auripigment (Arsen(III)-sulfid) vorkommend, aber häufiger
als dieses.
Rubellit
< lat. rubellus (rötlich). - Syn.: roter Turmalin.
- Farbe: rosarot, rubinrot, braunrot. Kristalls.: trigonal. - Härte: 7. - D.: ca. 3. - In
der Gruppe der Turmaline sind sehr kompli-
ziert zusammengesetzte Silikate zusammengefasst, die sich durch ihren Gehalt an Bor
und Fluor auszeichnen. Färbende Spurenmetalle sind u. a. Eisen, Titan und Chrom. Die
Farbskala der Turmaline reicht von farblos
über rosa, rot und violett zu blau und grün.
Grüne Töne weisen auf zweiwertiges Eisen
mit evtl. Spuren von Chrom, rote Töne auf
Mangan und einen Gehalt an Lithium.
Schwarze Turmaline (Schörle) sind am häufigsten. Turmaline sind die farbenreichsten
Edelsteine und bilden im Idealfall säulenförmige Kristalle mit einer dreizähligen Kopffläche. Turmaline finden sich vor allem in
sauren Tiefengesteinen (Granit), Ganggesteinen und deren Kontaktzonen. Begleiter
sind Zinnerz, Topas, Apatit und Fluorit. Fundorte für besonders schöne Turmaline: Madagaskar, Russland, Elba, Kalifornien, Sri Lanka,
Namibia und Brasilien.
Siderit:
< gr. sideros (Eisen). - Syn.: Spateisenstein, Eisenspat, Ferrum carbonicum naturale;
chem.: Eisen(II)-carbonat. - Farbe: graugelb
bis dunkelbraun. - Kristalls.: trigonal. Härte: 4 bis 4,5. - D.: 3,7. - Wichtiges Eisenerz
für die Stahlgewinnung, da es völlig frei von
Phosphor ist. Enthält immer etwas Mangan
(nicht selten 5-6%) und Calcium. Derb, spätig
kristallisiert, isomorph mit Kalkspat. Vorwiegend in hydrothermalen oder pegmatitischpneumatolytischen Gängen, seltener sedimentär gebildet. Große Massen am Hüttenberg (Kärnten), Erzberg (Steiermark), Gänge
im Siegerland.
Skorodit
< gr. skorodon (Knoblauch), weil er vor dem
Lötrohr Knoblauchgeruch entwickelt. - Syn.:
Ferrum arsenicicum naturale; chem.: Eisen(III)-arsenat. - Farbe: lauchgrün bis blaugrün.
- Kristalls.: rhombisch. - Härte: 3,5. - D.: 3,1
bis 3,3. - Verwitterungsprodukt arsenhaltiger
Eisenmineralien. Traubige Bildungen mit
stängeliger oder radialfaseriger Struktur. Erzgebirge, Cornwall, Sibirien, Brasilien, USA.
Smaragd
< ursprünglich hebräisch Baragu (Blitz), gr.
smaragdos; chem.: ein Aluminiumberylliumsilikat. - Farbe: tiefgrün. - Kristalls.: hexagonal. - Härte: 8. - D.: 2,7. - Der Smaragd ist ein
durch Spuren von Chrom grün gefärbter
Edelberyll. Die Farbintensität hängt von der
Menge des im Kristall eingebauten Chroms
ab. In dunkelgrauen Biotit-Glimmer-Schiefern eingewachsen (metamorphe Bildung).
So in der Takowaya (Ural), Habachtal (Tauern), Kosseir (Ägypten) oder in Kalkspatadern
der Kreide von Muzo in Kolumbien als Zwischenlagerung metamorpher Schiefer. Daneben in pegmatitischen Bildungen.
liumchlorid. - Farbe: farblos, auch gefärbt. Kristalls.: kubisch. - Härte: 2. - D.: 2,0. - In großer Reinheit tritt er in würfelförmigen Kristallen und Spaltstücken in Kalisalzlagern
auf (z.B. Bad Salzungen).
Thenardit
< nach dem französischen Chemiker L. J.
Thenard. - Syn.: Natrium sulfuricum naturale; chem.: Natriumsulfat. - Kristalls.: rhombisch. - Härte: 2,5. - D.: 2,6. - Aus den Salzseen
Arizonas (Nordamerika). Hier sowie in den
Salzseen Chiles und Perus massenhaft vorkommend.
Topas
Succinum
Syn.: Bernstein, Succinit. - Fossiles Koniferenharz aus tertiären Schichten des ostpreußischen Samlandes. Von dort in jüngeren
Schichten bis zum Diluvium verfrachtet und
deshalb im norddeutschen Raum sowie an
der Ost- und Nordseeküste verbreitet. Farben
in den verschiedensten Abstufungen von
gelb nach rot und braun (honigfarben), auch
geflammt, klar oder undurchsichtig. Chemisch ein Gemenge von mehr oder weniger
polymerisierten Harzen, ätherischem Öl und
Bernsteinsäure.
Sulfur
< lat. - Syn.: Schwefel. Sulfur ist ein Element.
- Farbe: leuchtend gelb, durchscheinend. Kristalls.: rhombisch. - Härte: 2. - D.: 2,0. - Die
Kristalle sind so spröde, dass sie schon in der
warmen Hand zerspringen können. Schwefel
verbrennt mit unscheinbarer blauer Flamme
zu Schwefeldioxid. Vorkommen: Sizilien,
Spanien, USA.
Sylvin
< nach dem Mediziner Franz de le Boe oder
Sylvius (1614 bis 1672, Professor in Leiden). Syn.: Kalium chloratum naturale; chem.: Ka-
< angeblich nach dem Vorkommen auf einer
sagenhaften Insel Topazus im Roten Meer. Syn.: Edeltopas; chem.: ein Aluminiumfluorsilikat. - Farbe: weingelb, meerblau, gelbrot,
rosenrot, farblos. - Kristalls.: rhombisch. Härte: 8. - D.: 3,5 bis 3,6. - Klare, zum Teil große Kristalle. Findet sich vorwiegend im Bereich pneumatolytischer Bildungen im
Gefolge von sauren Tiefengesteinen (Graniten), Begleiter der Zinnerze. Schneckenstein
im sächsischen Vogtland, Ural, Sibirien, Südamerika, Südafrika usw. Nicht zu verwechseln mit „Rauchtopas" (= Rauchquarz) oder
„Madeiratopas" (= künstlicher Zitrin durch
Erhitzen von Amethyst).
Trona
< arabisch tron (Abart der Soda); chem.: ein
wasserhaltiges Natriumcarbonat. - Farbe:
farblos bis weiß. - Kristalls.: monoklin. - Härte: 2,5. - D.: 2,2. - Aus Natronseen in vielen
Wüstengebieten (z.B. Wyoming, USA). Das
gleiche Salz aus den Salzseen Nord- und Südamerikas wird Urao genannt. Auch auf rezenten Laven. In großen Massen an der
Kratermündung des Kilimandscharo (Ostafrika).
Vivianit
< nach dem englischen Mineralogen J. G. Vivian. - Syn.: Ferrum phosphoricum naturale;
chem.: Eisen(II)-phosphat. - Kristalls.: monoklin. - Härte: 2. - D.: 2,6 bis 2,7. - In Kristallen
von dunkelgrüner bis indigoblauer Farbe,
durchsichtig, von den Bleigruben aus Leadville (USA), aus Kamerun oder Bolivien. Entsteht
auch durch Verwitterungsvorgänge aus Eisenmineralien im Bereich phosphorsäurehaltiger Minerale oder solcher Zersetzungen
pflanzlicher und tierischer Substanz. In frischem Zustand weiße, käsige Massen, die
sich an der Luft bläuen (so in Torfmooren und
am Grunde sumpfiger Wiesen: Blaueisenerde). Der phosphorsaure Kalk fossiler Tierknochen des Schwarzen Jura kann völlig in
blaues Eisenphosphat umgewandelt sein.
Witherit
< nach dem englischen Arzt W. Withering. Syn.: Barium carbonicum naturale; chem.:
Bariumcarbonat. - Farbe: weiß. - Kristalls.:
rhombisch. - Härte: 3,5. - D.: 4,3. - Kalkspat-
ähnliches Mineral, isomorph mit Aragonit;
derb, traubig, nierig mit strahlig-faseriger,
auch blättriger Struktur. Auf Bleiglanzgängen als Gangmineral in England (Alston
Moore) zusammen mit Baryt., sonst selten.
Große Massen in Kalifornien.
Zinnober
< von lat. cinnabaris, gr. kinnabari (so die frühere Bezeichnung für dieses Mineral). - Syn.:
Cinnabarit, früher: „Merkurblende", Mercurius sulfuratus ruber naturalis; chem.:
Quecksilber(II)-sulfid. - Farbe: rot. - Kristalls.:
trigonal. - Härte: 2 bis 2,5. - D.: 8,1. - Eher selten kristallisiert in freien Individuen, dann
auch durchscheinend. Wichtigstes Quecksilbererz (Italien, ehemaliges Jugoslawien, Spanien, Südrussland, Kalifornien, Peru, China).
Oft begleitet von Antimonit. Gebunden an
vulkanische Vorgänge und Sedimentgesteine. Gegenwärtig noch von alkalisulfidhaltigen Thermen Kaliforniens und Borneos
ausgeschieden.
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