Grafik und Illustration: www.seidlhoedlmoser.com auf Schlafbäumen träumen Die Vorfahren von uns Haushühnern sind die wild lebenden Bankiva-Hühner in Ostasien. Sie schlafen nachts auf Bäumen. So sind sie vor Feinden sicher. Wir Hühner wollen nachts im Stall auf Stangen schlafen. Das erinnert uns ein bisschen an die Bäume. n: hahn männche : henne Weibchen ücken Junges: k immer dem Schnabel nach Wir Hühner und Puten erkunden schon nach dem Schlüpfen aus dem Ei die Welt mit unserem Schnabel. Die Schnabelspitze ist von vielen Nerven durchzogen und durch die Tastkörperchen sehr empfindlich, ähnlich wie deine Fingerspitzen. In der konventionellen Putenhaltung wird unser Schnabel oft gestutzt, um Verletzungen zu vermeiden. Diese Verstümmelung behindert uns stark, zum Beispiel beim Fressen. Schnabel-Expedition: Nimm deinen Daumen und Zeigefinger. Halte beide zusammen wie wenn du einen Stift nimmst. Betaste nun vorsichtig deine Umgebung: Zum Beispiel dein Federpenal, die Schultasche, deinen Schuh. Im Freien: Betaste die Erde, eine Pflanze, einen Stein, eine Baumrinde. Dann lass dir die Augen verbinden. Taste die Gegenstände nochmals ab. Was kann dein „Fingerschnabel“ erkennen? Wer ist Erste? Wer ist Zweite? und die Letzte? Die Rangordnung unter uns Hennen heißt Hackordnung. Wir legen durch Hacken mit dem Schnabel unsere Reihenfolge fest. Der Kamm ist ein Zeichen für Stärke. Die Henne mit dem größeren Kamm hat zum Beispiel Vorrang vor der Henne mit dem kleineren Kamm. So hat jedes Tier seinen Platz und es gibt keinen Streit. 12 auf zur freiland-hühner-Safari! Lukas und Anna haben Urlaub am Bio-Bauernhof gemacht. Sie haben das natürliche Verhalten der Hühner beobachtet und allen Tieren Namen gegeben. Kannst du sie zuordnen? Welches natürliche Verhalten zeigen die Hühner? Ordne die Zahlen zu! 1. Ich, Sweety, treffe mich mit Hannes, dem Hahn, zur Paarung. 2. Ich, Speedy, renne gerade über den Hof. 3. Ich lege ein Ei ins Nest. Mein Name ist Flocke. 4. Ich heiße Wobistdu. Als ängstlichstes Huhn in unserer Schar sitze ich gerne in der Nähe eines Strauches oder eines anderen Versteckes. Findest du mich? 5. Ich bade im Sand. Das ist unsere Art zu duschen. Mein Name ist Kiki. 6. Ich scharre mit meinen Krallen in der Erde. Mit meinem Schnabel drehe ich Steinchen um. Ich heiße Emma. 7. Ich strecke mich gerade. Mein Name ist Lili. 8. Bald geht die Sonne unter. Ich bin die Erste, die sich im Stall auf der Stange zur Ruhe setzt. Mein Name ist Schlafmütze. >> Auflösung siehe Lehrbegleitheft hühner! Schnabel halten. Jetzt spricht die pute. Setze ein: Hähne, Hennen, Allesfresser, Wildtruthuhn, Zwerge, Weibchen Wir Puten sind wie unsere Verwandten, die Hühner, …….…….......….......… Unsere Nahrung sind Gräser, Körner, Früchte, Aas, Insekten, Würmer, Frösche und Mäuse. Wir picken sie mit dem Schnabel. Putendamen werden nie von einem Hahn begleitet, wie das bei Hühnern üblich ist. Wir …………....... und Hähne leben in getrennten Gruppen. Wir treffen einander nur zur Paarung. Im Vergleich zu uns sind die Hühner …………....... . Puten- ……….......… in Mastbetrieben erreichen eine Größe von 100 bis 125 cm und werden bis 20 kg schwer. Sie haben blassrote Kopfanhänge, die sich bei Aufregung leuchtend rot verfärben. Puten- ………….......…..... sind etwas kleiner. Nachts schlafen wir auf Bäumen. Wir stammen vom südmexikanischen ………….......….......…... ab. Schon die Azteken haben es als Haustier gehalten. Ururopa Truthahn wurde nur zu besonderen Festtagen verspeist. >> Auflösung siehe Lehrbegleitheft Worterklärung auf Seite 38–39 Milli Muh berichtet live aus der Puten- und Hühnermast: Masthühner in der konventionellen Landwirtschaft sind so gezüchtet, dass sie mit ………….......…...... und ohne Auslauf bereits mit 35 Tagen das Schlachtgewicht erreichen. Auch die Puten müssen in ihrem kurzen Leben extrem viel an Gewicht zulegen. Nach nur 22 Lebenswochen haben die Männchen das ………….......….......… von 20 Kilogramm erreicht. Die Folgen: Die Beine können mit dem schnell wachsenden Körper oft nicht mithalten. Es kommt vor, dass sich die Knochen verbiegen oder die Sehnen verletzt werden. Viele Masthühner und Puten können deshalb nicht richtig ………….......… . In den Stallungen, in denen Masthühnchen oft ohne ………….......…..... leben, herrscht am Ende der Mast ziemliche Enge. Bei den Masthühnern leben dann bis zu 15 Tiere auf einem Quadratmeter. Sitzstangen zum …………........ gibt es keine. Bei Puten wird die Schnabelspitze oft abgeschnitten, weil sie sich auf engem Raum gegenseitig pecken. Weißt du, wofür Puten ihre Schnabelspitze dringend brauchen? >> Auflösung siehe Lehrbegleitheft Bio-Masthühner und Bio-Puten: Sie wachsen weniger schnell, dürfen ins ………….... gehen und haben auch im Stall Tageslicht. Sie haben mehr …………. als Masthühnchen und -puten aus konventioneller Haltung. Setze ein: Platz, Tageslicht, laufen, Freie, Schlafen, Spezialfutter, Schlachtgewicht >> Auflösung siehe Lehrbegleitheft Knackst du den Geheimcode? Es gibt in Österreich verschiedene Haltungsformen von Legehennen. Du kannst durch eine Kennzahl auf jedem Ei erkennen, woher es stammt. „0“ steht für Bio-Freiland, „1“ für Freiland, „2“ für Bodenhaltung, „3“ für Käfighaltung. Herkunftsland Welches Ei auf der rechten Seite (A oder B) stammt aus Bio-Freilandhaltung? 14 >> Auflösung siehe Lehrbegleitheft P Bio- ute n Betriebscode Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) Form der Hal†ung Verbot für die Käfighaltung! Die Tiere lebten in großen Legebatterien, meist vier bis sechs Hühner in einem kleinen Gitterkäfig. Jedes Huhn hatte weniger als eine DINA4-Seite Platz. Diese Tierhaltung ist in Österreich seit 2009 verboten. Fertigprodukte wie Backwaren (z. B. Kuchen, Kekse), Eierlikör und Nudeln enthalten oft Käfigeier aus dem Ausland, weil diese für den Erzeuger billiger sind. Diese Haltungsformen von Legehennen gibt es in Österreich: Bodenhaltung: Die Hühner leben immer in einer Halle. Sie haben keinen Außenscharrraum. Es gibt Sitzstangen, Nester und Einstreu , damit sie scharren können. Bodenhaltung „tierschutzgeprüft“: Wenn das auf der Packung steht, haben die Hühner immer einen Außenscharrraum. Das ist wie eine überdachte Veranda und sieht so aus: Freilandhaltung/Bio-Freilandhaltung: Sie ist aus Tierschutzsicht die beste Haltungsform. Die Hennen haben viel Platz und einen Auslauf ins Freie auf eine Weide. Bei der so genannten Bio-Freilandhaltung fressen sie nur Bio-Futter. Was kann der Bauer/die Bäuerin für die Hühner und Puten tun? • • • • Die Schnäbel nicht kürzen. Außenscharrräume und Weiden anbieten. Tiere mästen, die etwas langsamer wachsen. Den Tieren mehr Platz geben. Was könnt ihr/eure Eltern als KonsumentInnen tun? • Bei Eiern auf die Kennzahlen achten! • Nicht immer nur die billigsten Eier oder das billigste Fleisch kaufen! Bessere Haltungsbedingungen und Tierschutz haben ihren Preis, die Siegel „tierschutzgeprüft“ oder „Bio“ garantieren bessere Haltungsbedingungen. • Bio-Masthühner und Bio-Puten statt Hühner oder Puten aus konventioneller Haltung kaufen! Sie dürfen langsamer wachsen, haben mehr Platz und Auslauf ins Freie. Bio-Putenfleisch gibt es z. B. im Bio-Laden oder als Ab-Hof-Verkauf. Bio-Masthühner gibt es auch im Supermarkt. • Die beste Wahl sind Produkte aus Freilandhaltung . Worterklärung auf Seite 38–39 15 B