Das Märchen vom Märchen im Märchen Deutsch-türkisches Musiktheater von Klaus Angermann nach Kemal Kurt für Kinder ab 5 Jahren; Junge Oper Premiere: 15. Februar 2017 Premiere | anschl. Premierenfeier im Foyer | Mi 15.02.17 | 11:00 | Ballhof Zwei Kurzfassung „Es war einmal, es war keinmal. In einem fernen Lande lebte ein Junge mit Namen Mahmut.“ So beginnen das Märchen vom Märchen im Märchen und die Begegnungen des Jungen, der als Waise auf Reisen geht und dabei von einem Glücksvogel begleitet wird. In seinen Abenteuern begegnet er spannenden Menschen und neuen Welten, die ihn immer wieder vor neue Herausforderungen des Lebens stellen. Das Märchen vom Märchen im Märchen feiert im Februar 2017 an der Jungen Oper Hannover seine Premiere. Drei Darsteller (eine Sängerin und zwei Schauspieler) und zwei Musiker (Klavier, Bağlama) erzählen die Geschichten des Jungen Mahmuts, der von einem Abenteuer in das nächste stolpert… Personen Erzähler (dt.-türkischer Schauspieler); auch Kaufmann, Ausrufer, Mann aus dem Volk, Lehrer, Teehausbesitzer) Sängerin (auch Mutter, Vogel, Frau) Mahmut (Kinderdarsteller, fast stumme Rolle) Musiker (Klavier) Musikerin (Bağlama) Themen und Motive Ein zentrales Motiv im Märchen vom Märchen im Märchen ist das Entdecken und Erkunden neuer Welten. Es überschneiden sich nicht nur deutsche und türkische Phrasen, Geschichten und Märchenmotive, sondern auch musikalische Welten und fremde Umgebungen, in denen Mahmut sich zurecht finden muss. Dass es hierbei nicht nur zu schönen Begegnungen, sondern auch zu Herausforderungen kommt, bleibt nicht aus. Wie fühlt es sich an, in eine fremde Umgebung geworfen zu werden und sich durchschlagen zu müssen? In seinen Abenteuern wird Mahmut darüber hinaus mit verschiedenen Themen konfrontiert wie die Gier nach Geld, Reichtum und Macht, Verlogenheit und Rache, Bildung und Wissenschaft, Bescheidenheit, Gerechtigkeit und der Sinn des Lebens. Gestärkt und beschützt wird er stets von einem Glücksvogel der ihn begleitet und somit auch das Thema Freundschaft platziert. 1 Musik und Instrumente In dem Stück trifft die Bağlama (türkische Laute) auf das Klavier, beliebte türkische Lieder auf eine Opernsängerin, Komposition auf Improvisation. Die Darsteller – bis auf den Jungen, der Mahmut spielt – schlüpfen immer wieder in verschiedene Rollen, spielen und singen auf Deutsch und Türkisch. Immer wieder gilt es für sie die Neuanfänge der Geschichte zu meistern und immer wieder in ein neues Abenteuer aufzubrechen: in ein Märchen ohne Ende, das die jungen Zuschauer zum Fortspinnen und Fantasieren einlädt. Bildquelle: http://cloudfront.ojcommerce.com/img/prods/large/sazd_baglama_saz_deluxe.jpg,(Letzter Zugriff am 16.12.2016) Künstlerisches Team der Staatsoper Hannover Musikalische Leitung Florian Groß Inszenierung Christoph Hetzenecker Bühne Mirjam Stängl Kostüme Veronika Kaleja Dramaturgie Steffi Mieszkowski Musiktheaterpädagogik Eva-Maria Kösters Termine Uraufführung: 15.02.17 (11.00); Ballhof Zwei Weitere Vorstellungen: 16.02.17, 19.02.17 (15.00), 20.02.17, 05.03.17 (16.00), 06.03.17, 26.03.17 (16.00), 27.03.17, 30.03.17, 05.04.17, 21.05.17 (16.00), 22.05.17 (jeweils 10.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben) 2 Märchen Mobil Die Junge Oper besucht Sie mit dieser Produktion auf Anfrage in Kindergärten, Grundschulen und Gemeindezentren! Karten, Preise und Angebote Gruppenpreise: Schulklassen und Studentengruppen ab 15 Personen: 6,80 € p.P. im Ballhof Zwei pro 15 Schüler erhält i.d.R. ein Lehrer eine Freikarte, bis zu zwei weitere Begleitpersonen zahlen den Schülerpreis, weitere Erwachsene den Gruppenpreis. Buchung unter [email protected] oder telefonisch unter (0511) 9999 1111 Adresse und Anfahrt Ballhof Eins: Ballhofplatz 5, 30159 Hannover Stadtbahnlinien 3, 7 und 9 (Station Markthalle) Informationen, Material, Workshops Weitere Informationen, Material und Workshops rund um die Produktion gibt es auf unserer Website oder bei Eva-Maria Kösters unter [email protected] oder telefonisch unter (0511) 9999 1085. DAS MÄRCHEN VOM MÄRCHEN IM MÄRCHEN Bir Masalin Masali, Masal içinde Deutsch-türkisches Musiktheater für Kinder von Klaus Angermann, nach der Geschichte von Kemal Kurt Der kleine Mahmut verliert seine Mutter und ist nun gezwungen, für sich selbst zu sorgen. Er geht in die Welt hinaus und findet bald Arbeit bei einem Kaufmann. Doch sein Dienstherr entpuppt sich als raffgieriger Betrüger: Mit Hilfe des Jungen will er einen Schatz heben, doch nach vollbrachter Tat, lässt er seinen Gehilfen in einer Höhle eingesperrt zurück. Ein Vogel führt schließlich den Gefangenen sicher ins Freie. Das verbrecherische Tun des bösen Kaufmanns soll nicht ungesühnt bleiben und so sucht Mahmut seinen ehemaligen Dienstherren ein zweites Mal auf, diesmal verkleidet. Prompt wird er wieder zu dessen Gehilfen und folgt seinem Herrn zu derselben Höhle. Als sich der Junge schließlich zu erkennen gibt, ergreift der Kaufmann die Flucht. Auch in Mahmuts nächstem Abenteuer erhält er die Unterstützung eines gefiederten Verbündeten: Nachdem der verstorbene Padischah keine Nachfolger hat, soll der zukünftige Herrschers des Landes der Tradition entsprechend von einem Glücksvogel ausgewählt werden. Ausgerechnet auf Mahmuts Kopf lässt sich der Vogel nieder. Im Volk regt sich Widerspruch: Zweifel werden laut, ob ein bis dahin Fremder ein so hoch angesehenes Amt bekleiden dürfe. Der Vorgang wird zwei weitere Male wiederholt, doch der Glücksvogel lässt sich in seiner Entscheidung nicht beirren. Schließlich akzeptiert die versammelte Menge die Wahl – Mahmut ist der neue Padischah! Er erhält Unterricht in Naturwissenschaften, Geographie und Geschichte. Als er über seinem Sternenkundebuch 3 einschläft, trägt ihn der Glücksvogel davon und setzt ihn in einem fremden Land ab. Hier kennt ihn niemand, wieder muss er von vorne beginnen. Er freundet sich mit einem Teehausbesitzer an, tritt erneut in die Dienste eines Kaufmanns und entdeckt sein Interesse für ein schönes Mädchen. Als ihm der Teehausbesitzer nahelegt, jenes Mädchen zur Braut zu wählen, muss der vor Freude Strahlende nicht lange überlegen, bevor er zustimmt. Nur eine Bedingung gilt es zu erfüllen: Mahmut darf seiner zukünftigen Gattin keine Frage stellen. Und so befolgt der glückliche Ehemann klaglos den Rat seiner Frau, als sie ihm einen Beutel Geld überreicht und ihn dazu anhält, einen Laden zu betreiben, in dem er seine Waren ohne persönlichen Gewinn verkaufen solle. Als das gesamte Geld verbraucht ist, alle Waren verkauft und die Regale seines Ladens leer geräumt sind, kehrt er zu seiner Frau zurück, um ihr Vorwürfe zu machen, dass er alles verloren habe. Seine Braut zieht denselben Beutel Geld hervor, den sie ihm zu Beginn überreicht hatte und meint, dass nichts in dieser Welt verloren gehe. Mahmut kann sich diese Wendung nicht erklären, vergisst das Frageverbot und stellt seine Frau zur Rede. In diesem Moment erwacht er wieder in seinem Palast. Mit Hilfe seines Lehrers gelingt es, den Traum zu entschlüsseln: Als guter Herrscher soll Mahmut seinem Volk alle eingenommenen Gelder wieder zur Verfügung stellen, ohne dabei auf seine persönlichen Vorteile bedacht zu sein. So werde er als gerechter Padischah angesehen und zu seinem eigenen Wohl beitragen, da nichts in der Welt verloren gehe. Auf sehr poetische Weise führt Kemal Kurt seinen kleinen Helden durch vier Episoden, in denen der Waisenjunge schmerzvollen Erfahrungen wie Trauer, Verlust und Gefahr zu bewältigen lernt. Doch selbst wenn er sein Leben von Grund auf neu beginnen muss, wird sein Mut belohnt und seine Geschichte nimmt ein gutes Ende. Der junge Regisseur Christoph Hetzenecker nähert sich Mahmuts Geschichte in seiner Inszenierung auf behutsame Weise: traditionelle türkische Lieder reichern die Handlung an und unterstreichen ihre Botschaft als Plädoyer für die kindliche Phantasie. In Veronika Kalejas farbenprächtigen Kostümen finden sich Anklänge an den orientalischen Kontext des Märchens. 4