Welt der Wissenschaft: Observatorien Zyklen Die des Himmels entdecken Urtümliche Astronomie mit dem Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward Wann ist Mittag? Wie verändert sich der Lauf der Sonne im Rhythmus eines Jahres? Was ist die astronomische Ursache der Jahreszeiten? Warum geht der Mond mal im Nordosten, mal im Südosten auf? Wer solche Fragen stellt, findet die Antworten auf spielerische und spannende Art auf einem Relikt des Ruhrgebiet-Bergbaus. Von Burkard Steinrücken A stronomische Konzepte spiel­ richtung der Sommersonne am längsten erte die Tradition der Horizontbeobach­ ten schon früh im sozialen und Tag des Jahres und zur Untergangsrich­ tung bis in diese Kulturepoche fort. religiösen Leben unserer Vor­ tung der Wintersonne am kürzesten Tag Die Erkenntnis, dass die grundlegenden fahren eine bedeutende Rolle. des Jahres. Ausgrabungen in Goseck in Himmelserscheinungen regelmäßig ab­ Spätestens mit Beginn des sesshaften Sachsen-Anhalt haben die bislang älteste laufen, führte zu einem astronomisch Lebens und der Landwirtschaft wurden Kreisgrabenanlage mit astronomischer motivierten die jahreszeitlichen Rhythmen der Natur Funktion aufgedeckt. Vor rund 7000 chend der zyklischen Wiederkehr von in einen Sonnenkalender gefasst. Um ihn Jahren wurde dort ein Kultbau aus einem Sonne und Mond wurde die Zeit in Tage, einzurichten, gab es nur eine Möglichkeit: kreisförmigen Graben und zwei Palisa­ Wochen, Monate und Jahre unterteilt. Die am Landschaftshorizont wandernden denringen geschaffen, dessen Zugänge Rituelle Feste, die an den Eintrittsdaten Auf- und Untergänge der Sonne mussten und Visierlinien nach astronomischen bestimmter Himmelsereignisse gefeiert beobachtet werden. Gesichtspunkten angelegt wurden. wurden, erhielten auf diese Weise ihren Kalenderwesen. Entspre­ Das jungsteinzeitliche Stonehenge in Die ebenfalls in Sachsen-Anhalt gefun­ Südengland ist das vielleicht bekannteste dene bronzezeitliche Himmelsscheibe von wohldefinierten Platz im Kalender. Bauwerk, dem man eine solche Beobach­ Nebra enthält goldene Randsegmente, die Horizontastronomie als Kulturgut tungsfunktion zuschreibt. Die Symmetrie­ offenbar den der Sonne bei ihren Auf- und Wichtigstes Hilfsmittel für diese »Kalen­ achse und die sich daran anschließende Untergängen zugänglichen Bereich des der­astronomie« ist der Horizont. Abgelei­ Prozessionsstraße weisen zur Aufgangs­ Horizonts symbolisieren. Demnach dau­ tet aus dem griechischen Wort horos (Gren­ ze, Grenzstein, Ziel), lässt sich der Begriff als »Sichtgrenze« oder »Gesichtskreis« Zu diesem Beitrag stehen Ihnen didak­ übersetzen. Von einem gleichbleibenden tische Materialien auf unserer Internet­ Standort aus fungiert der Horizont auch seite www.wissenschaft-schulen.de als eine Art Skala, auf der natürliche Struk­ kostenlos zur Verfügung. Damit möchten turen (etwa ferne Berge) oder künstliche wir insbesondere das Interesse der Marken (Pfosten oder Steine) bestimmte Schülerinnen und Schüler an Wissenschaft und Technik fördern und den fächerver­ Auf- und Untergangspunkte der Sonne knüpfenden Unterricht stärken. Unser Projekt »Wissenschaft in die Schulen!« führen wir in Zusammenarbeit mit der Landesakademie für Lehrerfortbildung in Bad Wildbad oder auch des Mondes markieren. In diesem ganz praktischen und grund­ durch. Es wird von der Klaus Tschira Stiftung gGmbH großzügig gefördert. legenden Sinne einer fernrohrlosen Be­ stimmung der himmlischen Rhythmen 32 Februar 2009 Sterne und Weltraum Zwei mächtige Bögen überspannen das Horizontobservatorium im Landschaftspark Hoheward zwischen Herten und Recklinghausen. Sie markieren Meridian und Äquator der Erd- und der Himmelskugel. Ulrich Kammertöns ist die Kalenderastronomie auch eine den Lauf von Sonne, Mond und Sternen weiht, ist ganz nach den Besonderheiten »Horizont­astronomie«. Diese widmet sich am Firmament ist heutzutage leider nicht der Himmelsbewegungen über der Halde der Beob­achtung der Auf- und Untergänge sehr stark ausgeprägt, und auch die Schu­ Hoheward ausgerichtet. Es zitiert steinzeit­ von Himmelskörpern auf dem Horizont le hat die astronomische Basiserziehung liche Beobachtungsanlagen und fordert und ihrer scheinbaren Bahnen am Firma­ nicht an zentraler Stelle im Lehrplan ver­ anhand fest eingerichteter Peilungen für ment. Sie schafft sich dazu Hilfsmittel zur ankert. Das Projekt der Horizontastrono­ bestimmte herausragende und zyklisch Peilung ausgezeichneter Himmelsstände mie auf der Halde Hoheward bei Herten wiederkehrende Gestirnsstände zu einer und stellt feste Daten und Punkte im Ab­ und Recklinghausen setzt hier ein und bewussten Himmelsbeobachtung auf. lauf der Zeit dar, die durch die Architektur will Abhilfe schaffen helfen. Es dient der einer geeigneten Beobachtungsstätte bau­ astronomischen Allgemeinbildung und Standort und Konstruktion lich konserviert sind. bietet Möglichkeiten für eine astrono­ Ein Horizontobservatorium setzt eine mische Freizeitgestaltung. freie Sicht auf dem gesamten Horizont­ Unsere neuzeitliche Kultur benötigt die sichtbaren Ereignisse des jährlichen Zu diesem Zweck entwickelte der Initia­ kreis voraus. Zudem muss der Standort Sonnen- oder Mondlaufs nicht mehr für tivkreis Horizontastronomie im Ruhrge­ eine genügend große ebene Fläche aufwei­ ihre Zeitordnungszwecke. Auch sind die biet e.V. seit 1999 verschiedene Vorschläge sen. Der einzige Ort im weiten Umkreis Erkenntnisse, die sich durch horizont­ für den Bau öffentlich zugänglicher Ein­ des Ruhrgebiets, der diese Anforderungen astro­nomische Beobachtungen gewinnen richtungen, denen archaische Beobach­ ideal erfüllt, ist die Halde Hoheward. lassen, längst in den Lehrbüchern der tungsprinzipien zu Grunde liegen. Zwei Mit einer Höhe von 152,5 Metern über Positionsastronomie enthalten. Mit dem davon hat der Regionalverband Ruhrge­ Normalnull erhebt sich dieses Relikt Verlust der Notwendigkeit elementarer biet im Landschaftspark Hoheward ver­ des Ruhrgebiet-Bergbaus rund hundert Horizontbeobachtungen ist aber neben wirklicht: ein Obelisk als Schattenwerfer Meter über die umliegende Landschaft dem Bewusstsein für diese Jahrtausende einer großen Horizontalsonnenuhr und empor. Gemeinsam mit der Nachbarhalde alte Kulturtätigkeit auch das sinnstiftende das Horizont­observatorium auf der Halde Hoppenbruch bildet die Halde Hoheward Element einer bewussten Gestirnsbeob­ Hoheward (siehe Bild auf S. 9). Europas größte Haldenlandschaft. Eine Die große Horizontalsonnenuhr, im Projektgemeinschaft aus dem Regional­ Jahr 2005 fertiggestellt, richtet sich nach verband Ruhrgebiet, der Deutschen Stein­ Dieser Kulturverlust geht mit einer antiken Vorbildern, mit denen auch die kohle AG und den Städten Herten und weitgehenden Unkenntnis der Öffentlich­ noch heute gültigen Grundlagen unseres Recklinghausen macht diese Haldenland­ keit über grundlegende astronomische Kalenders geschaffen wurden. Das Ho­ schaft öffentlich zugänglich und gestaltet Erscheinungen einher. Das Wissen über rizontobservatorium, Ende 2008 einge­ sie zu einem Landschaftspark um. achtung und die damit verbundene lehr­ reiche Erfahrung verloren gegangen. www.astronomie-heute.de Februar 2009 33 Das dort errichtete Horizontobservato­ Wegen der Krümmung der Erdkugel rium besteht aus einer kreisrunden Ebene sind die umliegenden Orte unter diesen des mit einem Durchmesser von 82 Metern mathematischen abgesenkt, (siehe Bild rechts). Die Rinne weist auf sowie zwei großen Bögen mit einem Ra­ und zwar umso stärker, je weiter sie vom zwei Gasometer: Der linke steht 15 Kilo­ dius von 47,5 und 45,7 Metern, die diese Horizont­observatorium entfernt sind. Das meter entfernt bei der Kokerei Prosper Ebene überspannen (siehe Kasten unten Ruhrgebiet verschwindet deswegen fast in Bottrop, der rechte im 22 Kilometer und Bild auf S. 33). Die Horizontebene vollständig aus der Sicht. Nur wenige In­ entfernten Oberhausen. Der Deckel des liegt senkrecht zur Lotrichtung und dustrieschornsteine überragen noch den Oberhausener Gasometers liegt – wie der bildet somit einen perfekten mathema­ mathematischen Horizont, und man fühlt Standort des Beobachters im Observato­ tischen Horizont für einen in der Mitte sich dem Ballungsraum seltsam entrückt. rium – 152 Meter über Normalnull. Auf postierten Beobachter. Eingelassen in die Die Sinne richten sich dann zwangsläufig einer flachen Erde stünde der obere Rand Horizontebene ist ein Sitzstufenforum, auf die Erscheinungen am Himmel, die des Gasometers also genau im künst­ dessen Grund 1,5 Meter unterhalb des Sonne und andere Himmelskörper, die lichen Horizont des Observatoriums. Man Gipfelniveaus liegt. Der Beobachter auf nun als einzige Orientierungsmöglich­ beobachtet aber eine leichte Absenkung, dem zentralen Podest kann so sein Auge keiten verbleiben. die allein auf die Kugelgestalt der Erde zu­ Horizont tischen Horizonts und eines Ausschnitts Landschaftshorizonts ermöglicht bequem in die Beobachtungsmitte des In das Horizontplateau ist eine Rin­ rückgeht. Die Beobachtung durch die Rin­ Observatoriums bringen und exakt über ne eingelassen, die dem Beobachter die ne hindurch macht somit die Kugelgestalt den mathematischen Horizont peilen. gleichzeitige Sichtbarkeit des mathema­ der Erde auf einer Distanz von 22 Kilome­ tern mit bloßem Auge erfahrbar. Ein neuzeitliches Stonehenge Der Sonnenlauf Mit verschiedenen Konstruktionselementen sind im Horizontobservatorium archa­ zwei großen Halbbögen zur Darstellung ische Beobachtungsprinzipien verwirklicht. Ohne weitere Hilfsmittel lassen sich die des Ortsmeridians und des Himmels­ grundlegenden zyklischen Erscheinungen des Tag- und Nachthimmels verfolgen. äquators überspannt. Sie sind weithin Meridianbogen: Steht senkrecht in Nord-Süd-Richtung; teilt den Himmel in eine Vor- sichtbar und machen das Observatorium und eine Nachmittagshälfte und markiert den Höchst- und Tiefststand der Gestirne zu einer Landmarke im Kreuzungsbereich Äquatorbogen: Markiert die Lage des Erd- und Himmelsäquators; teilt den Himmel der Autobahnen A2 und A43. Die Struktur in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre aus den beiden Bögen lässt sich als Modell Sonnenfenster: Am Frühlings- und am Herbstanfang (Tagundnachtgleichen, Äqui­ unserer Erdkugel und ihrer Lage im Raum noktien) strahlt die Sonne zur örtlichen Mittagszeit hindurch auffassen. Der Meridianbogen entspricht Horizontebene: Bildet den künstlichen Horizont und ist Fläche für die Peilmarken dann dem geografischen Längenkreis, Sternentheater: Abgesenktes Beobachterforum zur Erzeugung eines künstlichen auf dem die Halde Hoheward liegt, und Horizonts durch die Horizontebene der Äquatorbogen dem Erdäquator. Die­ Beobachtungsmitte: Zentraler Beobachtungspunkt mit vollkommener Symmetrie sen mit nur zwei Kreisen minimalistisch Rinne: Ist auf die Gasometer in Bottrop und Oberhausen ausgerichtet, um die Erd­ dargestellten Globus muss man sich zur krümmung zu veranschaulichen Hälfte in der Halde versenkt vorstellen. Die Mitte des Horizontplateaus wird von Peilmarken: Verschieden ausgeführte Peilmarken erlauben die Beobachtung bedeut­ Von der zentralen Beobachtungspo­ samer Stände von Sonne, Mond und Fixsternen sition aus betrachtet wird aus den Groß­ kreisen des Erdglobus (Längenkreis und Erdäquator) das entsprechende Kreispaar am Himmelsglobus (Ortsmeridian und Äquator- bogen Sonnenfenster Norden Peilmarken Osten Horizont- ebene Westen Beobachtungsmitte Rinne Sternentheater Süden Thomas Morawe / Initiativkreis Horizontastronomie im Ruhrgebiet e.V. Himmelsäquator). In dieser Funktion Meridianbogen ähnelt das Horizontobservatorium einer Armillarsphäre – einem antiken astrono­ mischen Mess- und Lehrinstrument aus ineinander verschlungenen Kreisen. Befindet man sich im Mittelpunkt des Observatoriums, lassen sich anhand der Sonnenposition in Bezug zum Meridianund Äquatorbogen Tages- und Jahreszeit abschätzen: Vormittags steht die Sonne östlich des Meridians, nachmittags west­ lich von ihm. Im Sommerhalbjahr sieht man die Sonne auf ihrer täglichen Bahn oberhalb des Äquators parallel zu diesem wandern, im Winterhalbjahr darunter. Skalenteile auf den Bögen ermöglichen eine genauere Schätzung des Sonnen­ 34 Februar 2009 Sterne und Weltraum standes. Der Äquatorbogen ist mit einer Zeitskala versehen. Innerhalb einer Stun­ de rückt die Sonne ein Teilstück auf ihrer Bahn vor, das dem Abstand zweier eckiger Skalenfelder auf dem Äquator entspricht. Für den Abstand zwischen zwei runden Skalenfeldern benötigt die Sonne jeweils 20 Minuten. Die Skala misst den zeitlichen Abstand der Sonnenposition bis zur Meri­ Uwe Reichert dianpassage, die den Ortsmittag markiert. Der Ortsmittag ist der Zeitpunkt des höchsten täglichen Sonnenstandes. Die Sonne steht dann genau im Süden hinter dem Meridianbogen. Sie wechselt zu die­ sem Zeitpunkt von der Vormittagsseite Eine in die Horizontebene eingelassene Rinne erlaubt das gleichzeitige (aufsteigendes Teilstück der täglichen Sehen des mathematischen Horizonts und des realen Landschaftshorizonts. Bahn) auf die Nachmittagsseite (abstei­ Damit ist die Krümmung der Erdkugel direkt zu erkennen. gendes Teilstück der täglichen Bahn). Der Ortsmittag findet nicht etwa um 12 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) oder Äquatorbogen verdeckt. Da der Winkel­ ständen einnimmt, sind im Horizontob­ Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) durchmesser des Bogens etwas größer ist servatorium besonders gekennzeichnet. statt; denn unsere bürgerliche Zeitzählung als derjenige der Sonnenscheibe, ist das Zur Anzeige der Sonnenwendtermine, an basiert auf einer Zonenzeit, die sich nicht freilich auch noch am Tag vor und nach denen unser Tagesgestirn auf seiner som­ nach den Verhältnissen auf unserem Orts­ dem eigentlichen Äquinoktium der Fall. merlichen oder winterlichen Extrembahn meridian, sondern nach dem Meridian An diesen Tagen strahlt die Mittagssonne läuft, sind auf der Horizontfläche Peilmar­ über dem 15. Grad östlicher Länge richtet. genau durch das Rundfenster im Verbin­ ken mit Fenstern aufgebracht, die von der horizontnahen Sonne beim Auf- bezie­ stets parallel zum Äquatorbogen. Dessen dungsrohr der beiden Bögen. Im Sommerhalbjahr (zwischen Früh­ Schrägstellung erklärt sich durch die geo­ lings- und Herbstanfang) liegt die tägliche (20./21. Juni und 21./22. Dezember) durch­ grafische Lage der Halde auf der Erdkugel. Sonnenbahn oberhalb des Äquatorbogens; strahlt werden. Lichtbrechungseffekte in Läge sie am Äquator der Erde, so stünde der lichte Tag ist dann länger als die Nacht. der Atmosphäre täuschen höhere Stände auch der Äquatorbogen des Observatori­ Im Winterhalbjahr (zwischen Herbst- und der horizontnahen Sonne vor, als sie bei ums senkrecht und ragte vom Ostpunkt Frühlingsanfang) verläuft die Sonnenbahn der Beobachtung von einer luftlosen Erde über den Zenit bis zum Westpunkt. Am unterhalb des Äquatorbogens; dann ist die sichtbar wären. Diese Anhebung ist umso Nordpol hingegen bräuchte man über­ Nacht länger als der lichte Tag. Der Win­ größer, je näher die Sonne am Horizont haupt keine Bögen: Denn dort liegt die kelabstand der täglichen Sonnenbahn zur steht. Deshalb wird auch der untere Rand Äquatorebene parallel zum Horizont, und Äquatorebene lässt sich mit der Deklinati­ der Sonnenscheibe stärker angehoben als die Sonne wandert täglich in einem zum onsskala auf dem Meridianbogen messen. der obere, was ihr in Horizontnähe eine Horizont parallelen Kreis. Der tägliche Lauf der Sonne begründet Die extremen Lagen der Sonnenbahn mar­ elliptische Gestalt verleiht. Aus diesem kieren den Sommeranfang am 20./21. Juni Grunde sind die Fenster in den Sonnen­ erst die bekannte Teilung des Horizont­ (Sonne 23,4° oberhalb des Äquators; Som­ wend-Peilmarken elliptisch ausgeführt. kreises: Süden ist die Richtung des täg­ mersonnenwende) und den Winteranfang Zwischen den Richtungen der Sommer- lichen Höchststandes der Sonne (»obere am 21./22. Dezember (Sonne 23,4° unter­ und Wintersonnenwende liegt – im Osten Kulmination«), Norden die Richtung des halb des Äquators; Wintersonnenwende). wie im Westen – ein Winkel von 80 Grad. Die tägliche Bahn der Sonne verläuft täglichen Tiefststandes um Mitternacht hungsweise Untergang an diesen Tagen Dieser Bogen markiert den Bereich ent­ (»untere Kulmination« unterhalb des Hori­ Anzeige der Sonnenwenden zonts), und Osten und Westen liegen sym­ Eine andere, weniger geläufige Teilung der geografischen Breite des Observato­ metrisch dazwischen, jeweils einen Viertel­ des Horizontkreises als die in die Haupt­ riums (51,57° Nord) auf- beziehungsweise kreis von Norden und Süden entfernt. Der Äquatorbogen des Horizontobser­ himmelsrichtungen erhält man, wenn untergehen kann. Die Peilrichtungen von man die jährlichen Aspekte des Sonnen­ der Observatoriumsmitte zu den Sonnen­ vatoriums markiert die tägliche Bahn der laufs, nämlich die unterschiedlich hohen wendfenstern sind auf dem zentralen Be­ Sonne bei Frühlings- und Herbstanfang, Tagesbahnen und den jährlichen Zyklus obachtungspodest und in der Pflasterung den Tagundnachtgleichen oder Äquinok­ ihres Wechsels, auf die Horizontebene im Forum deutlich gemacht (siehe Bild tien. An diesen Tagen (20./21. März und überträgt. In Gestalt von Sonnenwend­ auf S. 36 oben). 22./23. September) befindet sich die Sonne richtungen auf dem Horizont markiert Der Grundriss des Observatoriums zwölf Stunden lang oberhalb des Hori­ dieser jährliche Zyklus der Sonne weitere ähnelt diesbezüglich der Himmelsscheibe zonts und zwölf Stunden darunter. Ordnungsprinzipien für Raum und Zeit. von Nebra, die wohl ebenfalls für Son­ lang des Horizonts, in dem die Sonne auf An den Tagundnachtgleichen wird Die bedeutsamsten Horizontstände, nenwendbeobachtungen auf dem 51. bis die tägliche Bahn der Sonne durch den welche die Sonne in regelmäßigen Ab­ 52. Breitengrad benutzt wurde: Eine Win­ www.astronomie-heute.de Februar 2009 35 wende liegen vier »Quartalstage« (5. Fe­ bruar, 6. Mai, 5. August und 5. November), die im Observatorium ebenfalls durch Peilmarken auf dem Horizont kenntlich gemacht sind (siehe Grafik rechts unten). Diese Marken liegen nicht in der räum­ lichen Mitte zwischen dem Ost- bezie­ hungsweise Westpunkt und den großen Sonnenwend-Peilmarken, weil die Verän­ Uwe Reichert derung der Aufgangs- und Untergangs­ orte am Horizont im Zeitraum zwischen Quartalstag und Sonnenwende kleiner ist als im Zeitraum zwischen Äquinok­ tium und Quartalstag. Die symmetrische Auf dem zentralen Beobachtungspodest sind die Horizontbereiche markiert, Teilung des Sonnenjahrs in gleiche Zeit­ in denen die Sonne im Jahreslauf auf- und untergeht. Die Randlinien der abschnitte führt folglich nicht zu einer schwarzen Sektoren weisen in Richtung der Sonnenwenden. symmetrischen Teilung bei den Horizont­ richtungen. Die Marken der Quartalstage eignen kelspanne von 80 Grad überdeckt dort in rium am besten – noch besser als mit dem sich auch zur Bestimmung des Basis­ Gestalt von goldenen Segmenten den öst­ Sonnenfenster im Kreuzungspunkt der schaltzyklus des Sonnenjahrs in unserem lichen und westlichen Rand der Scheibe. Kalender. Alle vier Jahre wird ein Jahr mit Die Sonnenwend-Peilmarken im Hori­ großen Bögen. In der Zeit der nahenden Sommerson­ zontobservatorium sind so ausgelegt, dass nenwende geht die Sonne von Tag zu Tag Sonnenjahr ungefähr ein Vierteltag länger man die Extremstände der Sonnenauf- etwas weiter im Nordosten auf und füllt ist als 365 Tage, man aber ein Kalender­ und -untergänge auf wenige Tage genau dann mehr und mehr das nordöstliche jahr nur aus einer ganzen Zahl von Tagen selbst bestimmen und damit das Datum Rundfenster aus, bis sie am Tag der Son­ konstruieren kann. Folglich gibt es eine der Sonnenwenden festlegen kann. Dazu nenwende kurz nach ihrem Aufgang ganz Sequenz von vier möglichen Aufgangs­ befindet sich unter dem elliptischen Son­ im Rundfenster steht. Danach verlagern bahnen der Sonne an einem bestimmten nenfenster eine Aussparung, die durch sich die täglichen Aufgangsorte wieder Quartalstag. Denn im Folgejahr nach einer eine weiter hinten liegende Blende ergänzt sys­tematisch in Richtung Südosten, wo ersten Beobachtung ist kein ganzes Son­ wird. Nur wenn man das Auge zentimeter­ sich das nächste Wendeereignis im Bereich nenjahr aus 365,24220 Tagen vergangen, genau in die Beobachtungsmitte des Ob­ der kürzesten Tage des Jahres beim Winter­ sondern ein Kalenderjahr aus einer ganz­ servatoriums bringt, füllt die Blende die anfang vollzieht. Dieses Bewegungsverhal­ zahligen Spanne von Tagen. Im Folgejahr Aussparung in der Peilmarke lückenlos ten des Aufgangspunkts der Sonne ähnelt liegt die Sonnenbahn deshalb schon etwas aus (siehe Bild unten). Mit dieser Möglich­ einer Pendelbewegung mit einem Maxi­ höher oder tiefer – je nachdem, welchen keit zur Feinjustage der Beobachtungspo­ malausschlag von 80 Grad entlang des Quartalstag man betrachtet – als im Jahr sition findet man die Mitte des Observato­ Horizonts und einem steten Hin und Her zuvor. Nach Ablauf von vier Jahren und bei einem langsamen Hineindriften in die dem einmaligen Einfügen eines Schalt­ Umkehrpunkte und wieder hinaus an den tages kommt es im fünften Jahr wieder zu begrenzenden Rändern des Pendelsektors. einer (fast) identischen Sonnenbahn wie Äquinoktien und Quartalstage Uwe Reichert Nach Bestimmung der 366 Tagen gezählt, weil das natürliche im ersten Jahr der Sequenz. Die Notwendigkeit des Einfügens eines Sonnenwend­ Schalttages alle vier Jahre ist übrigens termine lassen sich weitere sinnvolle nicht mit Sonnenwendpeilungen zu er­ Unterabschnitte des Jahres ermitteln. In kennen. Denn bei Sonnenwenden gibt es der zeitlichen Mitte zwischen den Son­ diese Sequenz der vier möglichen Bahnen nenwenden liegen die Äquinoktien, deren praktisch nicht, weil die Veränderungen Sonnenbahn durch den Äquator und das von Jahr zu Jahr so gering sind, dass man Rundfenster hoch oben im Südmeridian sie mit dem bloßen Auge nicht zu erken­ angezeigt wird (streng genommen erhält nen vermag. man durch diese symmetrische Teilung Das Observatorium ist so konzipiert, der Zeitspanne zwischen den Sonnen­ dass sich der Untergang der Sonne auf wenden die so genannten zeitlichen dem künstlichen Horizont und sofort Mit Hilfe zweier hintereinander angeord- Äquinoktien, die sich von den räumlichen danach der Untergang der Sonne auf dem neter Sonnenwend-Peilmarken, die sich Äquinoktien mit der Sonne auf der Äqua­ Landschaftshorizont zu einem Rechteck ergänzen, kann der torbahn ein wenig unterscheiden). (Analoges gilt für den Sonnenaufgang.) Beobachter zentimetergenau die Mitte des Observatoriums einnehmen. 36 Februar 2009 beobachten lässt. In der zeitlichen Mitte zwischen jeweils Man kann dazu in der Mitte bleiben und einem Äquinoktium und einer Sonnen­ sich für die Beobachtung des zweiten Un­ Sterne und Weltraum Auch die Auf- und Untergangspunkte des Mondes pendeln am Horizont hin und her. Allerdings sind diese Sektoren nicht konstant, sondern variieren in einem Rhythmus von 18,6 Jahren zwischen 60 und 100 Grad. Nord monatlicher Sektor der Monduntergänge in Jahren mit Großen Mondwenden (2024/25, 2043, 2062 2080/81, 2099, …) 100° 100° 60° Süd tergangs auf den zentralen Block stellen die um fünf Breitengrade weiter nördlich oder das Forum verlassen und schnell an tungen systematisch liegen als die nördlichsten Erdorte mit den Rand der Horizontfläche wechseln. innerhalb von 18,61 Jahren. In manchen senkrechtem Sonneneinfall (die den nörd­ Dort sind in allen vier Sektoren des Ho­ Jahren übersteigt der Mond in seinem lichen Wendekreis der Erdkugel bilden). rizontkreises Bodenplatten eingelassen, nördlichsten Aufgang den Ort des Mitt­ Von der Erde aus betrachtet erscheint dann auf denen das Landschaftspanorama ab­ sommeraufgangs um 10 Grad nach Nor­ der Mond in einem größeren Abstand von gebildet ist. Markante Horizontstrukturen den und im südlichsten Aufgang den Ort der Äquatorialebene, als ihn die Sonne je wie Industrieanlagen, Fernsehtürme und des Mittwinteraufgangs um die entspre­ erreichen kann. Das wiederum hat einen Kraftwerke sind auf diesen Bodenplatten chende Spanne nach Süden. Sein Pendel­ Aufgangsort zur Folge, der nördlicher als mit Sonnenuntergängen an bestimmten bogen übertrifft dann mit etwa 100 Grad der Aufgangsort der Sommersonne liegt. Tagen im Jahr in Beziehung gebracht, so auf dem Breitenkreis der Halde Hoheward Im Horizontobservatorium gibt es dass man auch die fernen Horizontmar­ den Pendelbogen der Sonnenaufgänge von zur Anzeige der Großen und Kleinen ken als Peilmarken für kalendarische Zwe­ 80 Grad deutlich, und man spricht von den Mondwenden zwei zusätzliche Beobach­ cke nutzen kann. »Großen Mondwenden«. In anderen Jah­ tungsstandorte. Dort liegen Bodenplatten, ren jedoch erreicht er die Wendemarken welche die Pendelsektoren von 100 Grad der Sonne in seinem monatlichen Wen­ und 60 Grad andeuten und mit den Son­ Da der Mond bereits in 27,3 Tagen durch dezyklus nicht. Dann ist sein Pendelbogen nenpeilmarken in Beziehung bringen. Die die gesamte Ekliptikzone wandert, durch­ mit nur 60 Grad viel kleiner als derjenige großen Sonnenlöcher in diesen Marken, läuft er auch seinen Zyklus der unter­ der Sonne, und man spricht von den »Klei­ die beim Betrachten aus der Mitte die schiedlich hohen Bahnen über dem Hori­ Sonnenwenden anzeigen, zeigen in die­ zont innerhalb dieser Zeitspanne. Damit nen Mondwenden« (siehe Grafik oben). Der Grund für die Variabilität des zeigen seine Auf- und Untergangsstellen monatlichen lunaren Pendelbogens liegt südlichen Mondbahnen an (siehe Grafik am Horizont – in Analogie zu denen der einerseits in der Neigung der Mondbahn­ unten). Die kleinen Quartalsmarken ste­ Sonne – ebenfalls das Phänomen des ebene gegen die Ebene des Erdumlaufs hen in dieser Perspektive in Richtung der Pendelns; allerdings erfolgt es mehr als um die Sonne und andererseits in der Dre­ nördlichen und südlichen Kleinen Mond­ dreizehnmal schneller als bei der Sonne. hung der Schnittlinie dieser beiden Ebe­ wenden. Die Hintergrundblenden für Der monatliche lunare Pendelbogen aller nen. Die Bahnebenen des Mondes und der die Sonnenwendpeilungen bleiben dabei Auf- und Untergangsorte erstreckt sich Erde sind unter einem Winkel von 5 Grad allerdings ohne Funktion. zwischen zwei monatlichen Extremstän­ gegeneinander geneigt. Der Mond scheint den, den so genannten Mondwenden. deshalb manchmal senkrecht auf Erdorte, sem Falle die äußersten nördlichen und Das Horizontobservatorium bietet damit die Möglichkeit, Mondbahnzyklen B. Steinrücken/SuW-Grafik Große und Kleine Mondwenden sich 60° monatlicher Sektor der Mondaufgänge in Jahren mit Kleinen Mondwenden (2015, 2034, 2052/53, 2071, 2090, …) Süd Diese monatlichen Mondwenderich­ verändern B. Steinrücken/SuW-Grafik Nord Westhorizont Sonnenuntergänge 21./22. Dez. 5. Nov./5. Feb. 6. Mai/5. Aug. 20./21. Juni Westhorizont Monduntergänge südlichster Untergang Große Mondwende südlichster Untergang Kleine Mondwende nördlichster Untergang Kleine Mondwende nördlichster Untergang Große Mondwende Von der Mitte des Observatoriums aus lassen sich mit Peilmarken besondere Sonnenstände ermitteln (oben): die Wintersonnenwende (21./22. Dezember), die Sommersonnenwende (20./21. Juni) sowie vier Quartalstage. Mit den gleichen Peilmarken – aber von anderer Warte aus – ist auch die Pendel­ bewegung der Mondauf- und -untergänge zu verfolgen (unten). www.astronomie-heute.de Februar 2009 37 und Mondwenden anhand der Peilmar­ oberhalb des nördlichen Horizonts. Dieser Äquator und Ekliptik werden im Horizont­ ken auf der Horizontfläche zu verfolgen, letzte Wert, die »Polhöhe«, entspricht der observatorium durch besondere Sternpei­ jedoch durch keine eigens dafür geschaf­ geografischen Breite der Halde Hoheward. lungen gekennzeichnet. Wann immer ein fenen baulichen Merkmale (von den zwei Die Pollage des Himmels ist auf dem vorbestimmter Stern (gewählt wurden Bodenplatten zur Markierung der beiden nördlichen Teilstück des Meridianbogens Beteigeuze im Orion und Kapella im Fuhr­ Mondstandorte abgesehen), sondern un­ durch ein sternförmiges Leuchtfeld mar­ mann) im Fenster seiner Peilmarke steht, ter Bezugnahme auf die Peilungen und kiert, das den Polarstern symbolisiert. ist das Himmelsgewölbe mit Minuten­ Einrichtungen, die für die Beobachtung Dieser recht helle Stern steht zufällig nur genauigkeit in einer solchen besonderen des ungleich wichtigeren und systema­ 0,7 Grad (das entspricht dem 1,3-fachen Stellung. tischer ablaufenden Sonnenzyklus ge­ Durchmesser der Mondscheibe) vom Welche besonderen Stellungen sind schaffen wurden. Himmelspol entfernt, weshalb er bei der hier gemeint? Zur Erläuterung sei zu­ täglichen Rotation der Erde immer in des­ nächst wieder das Modell der sternüber­ sen Nähe verbleibt. Er kann im freien Feld säten Fixsternkugel bemüht, und zwar Nach Sonnenuntergang bricht die Abend­ als Orientierungshilfe für das Auffinden in Bezug zu den Kreisen des Äquators dämmerung herein. Das Horizontobser­ der Himmelsrichtungen dienen, denn lot­ und der Ekliptik, die diese Sphäre ganz vatorium wechselt nun gewissermaßen recht unterhalb des Himmelspols liegt der umspannen und deren Ebenen auch die vom Tag- in den Nachtmodus mit neuen Nordpunkt des Horizonts. in der Mitte der Himmelskugel gedachte Sternensphäre und Sternbilder Beob­achtungsmöglichkeiten. Die Son­ Position der Erde erfassen. nenpeilmarken werden funktionslos und Ausgewählte Sternzeiten tauchen in die zunehmende Dunkelheit Die Sternzeit ist ein Mittel zur Anzeige der einem Winkel von 23,4 Grad erhält man der aufziehenden Nacht ein. Stattdessen Stellung des Himmelsgewölbes. Sie richtet vier ausgezeichnete Punkte entlang der schaffen dezent leuchtende Objekte neue sich nicht nach dem täglichen Lauf der Ekliptik: Den Frühlings- und Herbstpunkt Anreize zu weiteren Beobachtungen. Sonne, wie unsere bürgerliche Sonnenzeit, als Schnittpunkte der Äquator- und Ek­ Die Skalenfelder des Meridian- und sondern nach der Rotation der Sternen­ liptikebene mit der Himmelskugel sowie Äquatorbogens leuchten für einige Stun­ sphäre. Da die Sonne jeden Tag etwa ein den Sommer- und Wintersonnenwend­ den grünlich nach, nachdem sie in der Grad (360 Grad/365 Tage), also ungefähr punkt jeweils als Punkt der Ekliptik mit Abenddämmerung durch Bodenstrahler das Doppelte ihres Durchmessers in der dem größten nördlichen beziehungsweise in der Horizontfläche aufgeladen wurden. zur Tagesbewegung entgegengesetzten südlichen Abstand zum Äquator. Diese So wie schon zuvor bei den Sonnenbeob­ Richtung auf der Ekliptik zurücklegt, er­ vier Punkte werden »Jahreseckpunkte« achtungsmöglichkeiten beschrieben, lässt reicht ein Stern, der eine solche Bewegung genannt, weil die Sonne jeweils zu Beginn sich nun die Lage einer Gestirnbahn in nicht macht, bereits rund vier Minuten einer Jahreszeit an diesen Punkten auf der Bezug zum Himmelsäquator abschätzen. eher den Meridian, wenn er am Vortag Ekliptik steht. Durch den Schnitt dieser Ebenen unter Der nördliche Himmelspol – jene Stel­ noch gleichauf mit der Sonne war und Für die Beobachtung der Himmelsku­ le, auf welche die Achse der Erde weist, dabei zeitgleich mit ihr im Meridian den gel von einem bestimmten Ort, wie zum wenn man sie in nördlicher Richtung zum Höchststand erreichte. Beispiel dem Horizontobservatorium, ist Himmel hinauf verlängert – liegt 90 Grad Die Sternensphäre bewegt sich also et­ die Lage der Jahreseckpunkte über dem oberhalb des Äquators und 51,57 Grad was schneller als die Sonne bei ihrem täg­ Horizont – beziehungsweise ihre jewei­ lichen Lauf. Deshalb kennt die Astronomie lige Meridianpassage – von Interesse. Der ein weiteres Zeitmaß, das allein auf der Frühlingspunkt beispielsweise steht zur Erdrotation basiert und sich in der regel­ Sternzeit null Uhr nach jeder Rotation der mäßigen Wiederkehr der Sternpositionen Sternensphäre wieder im Meridian, also nach Ablauf jeweils ganzer Drehungen im Rundfenster im Kreuzungspunkt der der Erdkugel äußert – die »Sternzeit«. Bei Bögen. Einmal im Jahr steht dann auch die einer gleichen Sternzeit steht das Him­ Sonne dort, eben zur Ortsmittagszeit beim melsgewölbe wieder im gleichen Stand, Frühlingsanfang am 20. oder 21. März. Herbstpunkt Erde H im tik lip Ek melsä q ua t or Frühlingspunkt und folglich befinden sich auch alle Sterne Am Herbstanfang steht die Sonne bei hinsichtlich ihrer Lage zum Horizont wie­ der oberen Meridianpassage (obere Kulmi­ der in der gleichen Stellung. nation) des Frühlingspunkts, also wieder um null Uhr Sternzeit, auf der anderen Sternzeit aber nicht nach den Sternen, Seite der Sphäre, nämlich im Herbstpunkt, sondern nach dem Gradnetz des Him­ der in diesem Moment in der unteren Kul­ mels, das in Analogie zum irdischen mination unterhalb des Nordhorizonts Gradnetz aus Längen- und Breitenkreisen steht. Zur Mitternacht bei der Herbst- Die Ekliptik (der Schnittkreis der Erd­bahn­ geschaffen wurde. Dieses Gradnetz basiert Tagundnachtgleiche steht der Himmel ebene mit der Himmelskugel) und der auf der Lage des Himmelsäquators und folglich genauso wie zur Mittagszeit bei Himmelsäquator (die Projektion des Erd­ der Ekliptik am Himmelsgewölbe (siehe der Frühlings-Tagundnachtgleiche. äquators an das Firmament) schneiden sich Grafik links). SuW-Grafik Streng genommen richtet sich die Himmelssphäre in zwei Punkten: dem Frühlingspunkt () und dem Herbstpunkt (). 38 Februar 2009 Eine entsprechende Betrachtung gilt Besondere Stellungen dieser Struktur auch für die anderen Jahreseckpunkte: aus den zwei sich schneidenden Ebenen Zur Ortsmittagszeit bei der Sommerson­ Sterne und Weltraum Ablesen der Sternzeit S teht ein Stern im Meridian, ent­ spricht die Sternzeit genau seiner A Sternzeit 0 Uhr B Sternzeit 6 Uhr Rektaszension – das ist die Himmels­ koordinate, die entlang des Himmels­ äquators gemessen wird (und zwar Beteigeuze Sternbild Orion Beteigeuze als Bogenstück zwischen dem Früh­ Horizont Ost Deklinationskreises des Sterns mit dem Himmelsäquator; einem Winkelabstand von 15 Grad entspricht dabei einer Zeit­ einheit von 1 Stunde). Da der helle Stern Beteigeuze im Sternbild Orion knapp 90 Grad vom Frühlingspunkt entfernt ist Sternbild Orion Süd C Sternzeit 12 Uhr D Sternzeit 18 Uhr (und seine Rektaszension deshalb knapp Kapella 6 Stunden beträgt), zeigt das Horizont­ Beteigeuze observatorium eine Sternzeit von 6 Uhr, wenn Beteigeuze gerade den Meridian­ bogen passiert hat und wieder sichtbar Horizont wird (B). Zur Sternzeit 0 Uhr (wenn der Horizont West Frühlingspunkt im Meridian steht) ist Nord Sternbild Fuhrmann Sternbild Orion Beteigeuze gerade im Osten aufge­ gangen und durchquert ein schräges B. Steinrücken/SuW-Grafik lingspunkt und dem Schnittpunkt des Fenster in einer speziellen Peilmarke (A). Zur Sternzeit 12 Uhr durchläuft Betei­ geuze kurz vor seinem Untergang eine Sternzeit-Peilungen im Horizontobservatorium weitere Peilmarke am Westhorizont (C). Sternzeit Peilung Sichtbarkeit Zur Sternzeit 18 Uhr steht Beteigeuze 0 Uhr Beteigeuze im Loch des östlichen Sternmasts Anfang August – Ende Dez. 6 Uhr Beteigeuzes Wiedererscheinen nach der Meridianpassage Anfang Oktober – Ende März 12 Uhr Beteigeuze im Loch des westlichen Sternmasts Mitte Dezember – Anfang Mai 18 Uhr Kapella im Loch des nördlichen Sternmasts Anfang Juni – Mitte Juli unsichtbar unter dem Horizont; deshalb übernimmt der höher stehende helle Stern Kapella im Sternbild Fuhrmann die Rolle des Sternzeitanzeigers (D). Uwe Reichert nenwende zum Beispiel ist der von der Wintersonnenwendpunkt in der unteren Auge in der exakten Beobachtungsmitte Sonne Sommersonnenwend­ Kulmination auf dem Nordhorizont. Es ist des Observatoriums und wartet, bis der punkt im Meridian. Die Sonne steht dann dann Mitternacht bei Winteranfang, und Stern zum fraglichen Zeitpunkt im Loch 23,4 Grad oberhalb des Äquators. Das ist die Sterne sind sichtbar. seiner Sternzeitpeilung sichtbar wird. Da­ besetzte die Sternzeit 6 Uhr, denn der Stunden­ Die Sternzeit in Verbindung mit dem mit man das Loch sieht, das als schräges kreis des Frühlingspunkts ist gegenüber Datum im Sonnenkalender verrät uns Fenster ausgeführt ist und so zum Hori­ der Sternzeit null Uhr einen Viertelkreis damit, wie die Sternensphäre zu einem zont geneigt ist, dass sein Neigungswinkel beziehungsweise sechs Stunden vorange­ beliebigen Zeitpunkt im Jahr in Relation dem Auf- beziehungsweise Abstiegswin­ schritten. Der Frühlingspunkt steht dann zum Sonnenstand und zum Horizont des kel der Sternbahn entspricht, wird es von genau im Westpunkt des Horizonts. Beobachtungsortes einem dezent grün leuchtenden Rahmen steht, unabhängig Auch diese Stellung erreicht der Him­ davon, ob die Sterne gerade sichtbar sind mel bei jeder Umdrehung erneut, so dass oder nicht. Angezeigt werden diese Stern­ Das Auffinden der exakten Augenposi­ sich die »Sternzeit 6 Uhr« so wie jede zeiten durch Peilungen an den Sternen Be­ tion wird durch eine besondere Visierein­ andere Sternzeit auch, nach 23 Stunden teigeuze und Kapella (siehe Tabelle oben). richtung ermöglicht: Der Leuchtrahmen 56 Minuten und 4 Sekunden Sonnenzeit Diese Ereignisse können nur beobach­ ist noch von vier hellen Lichtpunkten immer wiederholt. Bei Mitternacht zur tet werden, wenn es dunkel ist und die umgeben, die bei richtiger Augenposition Wintersonnenwendzeit steht der Sommer­ Sterne sichtbar sind. Die Spalte »Sichtbar­ von einer Blende verdeckt sind. Sieht man sonnenwendpunkt um 6 Uhr Sternzeit keit« in der obigen Tabelle gibt Aufschluss einen oder mehrere dieser Lichtpunkte, ebenfalls wieder in der Meridianpassage. darüber, in welchem Zeitraum im Jahr das so ist das Auge noch nicht in der exakten Die Sonne dann aber nicht, denn zur Win­ jeweils möglich ist. Will man die Sternzeit Beobachtungsposition, und das Schräg­ tersonnenwende ist sie zu dieser Sternzeit ermitteln, um damit zum Beispiel eine fenster liegt dann nicht in der richtigen auf der gegenüberliegenden Seite im Uhr einzustellen, so positioniert man sein Stellung zum Sternenhimmel. www.astronomie-heute.de umgeben. Februar 2009 39 Wie schon erwähnt, bezieht sich das Die Platte mit dem Grundriss des Ob­ Konzept der Sternzeit auf das Gradnetz servatoriums ähnelt etwas der Himmels­ des Himmels, das auf der Lage des Äqua­ scheibe von Nebra, denn man findet auf tors und der Ekliptik (des Tierkreises) ihr ebenfalls die Gestaltungselemente zueinander basiert. Da die Sterne langsam Kreispunkt, gegen das Gradnetz verdriften, werden Die Kreispunkte markieren die Lage von diese vier Sternzeitpeilungen langsam Peilmarken auf der Horizontfläche, die »aus dem Ruder laufen« und in etlichen mittig gelegene Kreisscheibe symbolisiert Jahrzehnten nicht mehr richtig funktio­ das Beobachterforum, und der Bogen, nieren. Dadurch wird das Entstehungs­ der mit dem Schiff der Himmelsscheibe datum der Anlage gewissermaßen fest in ver­glichen werden mag, ist der auf die das Horizontobservatorium eingebaut, so Grundfläche projizierte Äquator. und Bogen. dass spätere Generationen jederzeit die­ Es ist ein interessantes Gedankenspiel, sen Zeitpunkt rückrechnen können. Das sich vorzustellen, wie diese Platte in ferner Observatorium erhält damit neben seinen Zukunft gedeutet und bewertet werden Funktionen als astronomisches Instru­ wird, falls sie überhaupt von künftigen ment und Landmarke für das nördliche Archäologen entdeckt werden sollte. Ruhrgebiet auch die Bedeutung einer Zeit­ marke im ganz konkreten Sinn. Beobachtung der Präzession Uwe Reichert/SuW-Grafik Kreisscheibe Arkturbahn 2010 2020 2030 Der helle Stern Arktur verschwindet heute auf seiner täglichen Himmelsbahn jeweils Sollte das Observatorium trotz seiner Die Anziehungskräfte von Sonne und für wenige Sekunden hinter jedem der fünf monumentalen Gestalt und soliden Aus­ Mond, die an der leicht abgeplatteten Zinken dieser Peilvorrichtung. Infolge der führung eines fernen Tages nicht mehr Erdkugel zerren, haben eine Taumelbe­ Präzession sinkt die Bahn tiefer und die An- stehen, kann es dennoch ein Zeugnis wegung der Erdachse zur Folge. Dadurch zahl der Bedeckungen durch die Zinken ver- seiner ursprünglichen Intention, Archi­ verlagert der Himmelspol im Laufe von ringert sich im Laufe weniger Jahrzehnte. tektur und Funktionsweise in die Zukunft 25 800 Jahren seine Position entlang eines überliefern: Bei der Grundsteinlegung im Kreises an der Himmelssphäre. Unser Februar 2008 wurde eine Edelstahlplatte heutiger Polarstern wird deshalb diese diese Auswirkung der Fixsternpräzes­ in den zentralen Bereich einbetoniert, Funktion in ferner Zukunft verlieren. Bis sion innerhalb von ein bis zwei Dekaden die den Grundriss des Observatoriums in zum Jahr 2100 nähert er sich allerdings nachzuweisen: Auf dem Mast der nörd­ leicht abstrahierter Form darstellt (siehe dem Himmelspol noch etwas an, bis auf lichen Sternzeitpeilung ist ein Aufsatz Bild unten). Die großen Bögen sind auf einen Abstand von 0,46 Grad (etwas weni­ mit einem Gebilde montiert, das einem die Horizontfläche projiziert, und die ger als der Durchmesser des Vollmonds), schräg abgesägten Kamm mit fünf Zinken Lage und elliptische Form des projizierten um dann wieder von ihm fortzudriften. ähnelt. Beobachtet man diesen Aufsatz Die Präzessionsbewegung führt auch zu durch das kleine Loch der nordöstlichen Breitengrades des Observatoriums. Kennt einem systematischen Anstieg der eklipti­ Quartalsmarke, so überdeckt der Kamm man den Breitengrad der Beobachtung, kalen Längen aller Sterne und verändert die Arkturbahn, und zwar so, dass der so lässt sich aus dem solaren Pendelbo­ damit auch deren Deklination (sofern die Stern in der heutigen Zeit fünfmal durch gen am Horizont die Ekliptikschiefe als Sterne nicht im Bereich des Winter- oder die Zinken verdeckt wird (siehe Bild oben). zeitlich variabler Parameter extrahieren. Sonnenwendpunkts auf der Himmels­ Sein Licht wird dabei jeweils für einige Die Ekliptikschiefe ermöglicht dann die sphäre liegen, wo die Ekliptik parallel zum Sekunden scheinbar ausgeknipst. Der Datierung. Äquator verläuft). Ein Beispiel: Arktur, der gesamte Vorgang dauert nur ein bis zwei hellste Stern am nördlichen Firmament, Minuten. Burkard Steinrücken Äquators ermöglicht die Bestimmung des liegt etwa im gleichen Himmelsbereich Der Kamm ist so konstruiert, dass sich wie der Herbstpunkt. Die Präzessionsbe­ bei der Absenkung der Sternbahn infolge wegung parallel zur Ekliptik führt ihn des­ der Präzession im Laufe der kommenden halb künftig von seiner jetzt hoch liegen­ Jahrzehnte die Anzahl der Verdeckungen den Sternbahn auf tiefere Bahnen hinab, durch die Zinken sukzessive verringert. denn im Bereich des Herbstpunkts ist die In etwa vierzig bis fünfzig Jahren wird die Ekliptik absteigend und folglich auch der Arkturbahn vollständig unterhalb der Zin­ Präzessions-Driftkreis des Arktur. ken verlaufen. Um diesen Effekt der Präzession erfahr­ Das Horizontobservatorium auf der bar zu machen, ist eine sehr präzise Peil­ Halde Hoheward soll dazu anregen, den vorrichtung nötig, denn Arktur verlagert Schönheiten des Himmels diejenige Be­ seine Bahn innerhalb von zehn Jahren nur achtung zu schenken, die sie auch in der um etwa drei Bogenminuten nach unten modernen technisierten Welt verdienen. Eine Stahlplatte mit der abstrahierten Dar- – das ist nur wenig mehr als das Auflö­ Unsere heutige Lebenswelt entfremdet stellung des Horizontobservatoriums wurde sungsvermögen des menschlichen Auges. sich zunehmend von der Natur und ihren bei der Grundsteinlegung unter dem zentra- Mit einer besonderen Konstruktion im Zyklen, die den Werdegang der Menschheit Horizontobservatorium ist es gelungen, von Anfang an begleitet und bestimmt len Beobachtungspodest einbetoniert. 40 Februar 2009 Sterne und Weltraum haben. Diese natürlichen Kreisläufe neu Will man die Sonne im Rundfenster des die Projektidee der Horizontastronomie zu entdecken, dazu möchte das Horizont­ Kreuzungspunkts der großen Bögen se­ insgesamt steigern lassen. Das Horizont­ observatorium einen Anreiz liefern. hen, so muss man sich zur Ostmittagszeit observatorium soll ein Ort sein, der als an den Tagundnachtgleichen in der Beob­ Brennpunkt dieser Idee grundsätzlich achtungsmitte befinden. zum Heben des Blicks nach oben ins Reich tungen hin organisieren. Denn sie sind Die Beobachtungen, die das Observato­ der Gestirne auffordert. Die Projektidee der Horizontastrono­ nicht zu beliebigen Zeitpunkten wieder­ rium ermöglicht und auf die es durch sei­ mie konnte verwirklicht werden, weil der holbar, und die Himmelskörper warten ne spezielle Architektur hinweist, lassen Regionalverband Ruhrgebiet den Vorschlag auch nicht auf den Beobachter. den Beobachter das Phänomen Zeit, die des Initiativkreises Horizont­astronomie Einige Beispiele: Will man das Hinein- und Hinauspen­ Zeitmessung und Zeiteinteilung und die im Ruhrgebiet e.V. aufgegriffen und in Gestaltung seiner eigenen ihm zur Ver­ einer fast zehnjährigen Entwicklungszeit deln des Aufgangsortes der Sonne in den fügung stehenden Zeit neu erfahren. Das vorangebracht hat. Die Finanzierung des nördlichsten Stand beim Sommeranfang Observatorium ist damit kein kurzwei­ Bauwerks und des Landschaftsparks Hohe­ verfolgen, so ist eine mehrmalige Beob­ liger Zeitvertreib im Sinne einer Kirmes­ ward insgesamt erfolgte mit öffentlichen achtung des Sonnenaufgangs im Juni und attraktion. Als passive Struktur, die den Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, Juli gegen Viertel nach fünf in der Frühe Rhythmen des Himmels und den Symme­ der Europäischen Union und des Regional­ erforderlich. Will man die Veränderungen registrie­ trien seiner Bewegungsformen nachemp­ verbandes Ruhrgebiet. ren, die durch die Präzession des Erdkrei­ es der bewegte Himmel tut und wie der sels auftreten, so ist die scheinbare Bahn bewusst wahrnehmende Beobachter da­ eines hellen Sterns über mindestens ein rin zu erkennen vermag. Es nimmt auf die Jahrzehnt – besser zwei Jahrzehnte – unter realen Vorgänge am Himmel Bezug und Burkard Steinrücken genau reproduzierbaren Bedingungen zu zwar »online« und in »Echtzeit«. leitet die Westfälische Freilich bedarf es dazu einer gewissen Geduld und einer persönlichen Unterord­ nung. Man muss sich auf diese Beobach­ funden ist, bietet es soviel »Action«, wie Weblinks: www.astronomie-heute.de/artikel/977663 Volkssternwarte und das beobachten. Will man die Aufweitung und Veren­ legenden Himmelserscheinungen mit der Planetarium Recklinghau­ gung des lunaren monatlichen Pendelbo­ Einführung des Horizontobservatoriums sen. Zudem ist er Sprecher gens der Auf- und Untergangsorte erleben, wachsen soll, so wird sich hoffentlich auch des Initiativkreises so benötigt man knapp 19 Jahre für den das Interesse für den gestirnten Himmel Horizontastronomie im gesamten Zyklus. und die Stellung der Erde im Weltall durch Ruhrgebiet e.V. So wie das Verständnis für die grund­ IHRE VORTEILE ALS ABONNENT VON Als Abonnent erhalten Sie Sterne und Weltraum zum Vorzugspreis von nur € 85,20 (ermäßigt auf Nachweis € 64,-) inkl. Versandkosten Inland und haben Zugriff auf das Archiv des Magazins. Unter www.astronomie-heute.de/plus finden Sie weitere Vorteile: • Ihren persönlichen Mitgliedsausweis zum Herunterladen mit zahlreichen Vergünstigungen bei vielen wissenschaftlichen Einrichtungen, Museen und Filmtheatern • einen monatlichen Bonusartikel und den Zugriff auf das Archiv mit allen bisher erschienenen Bonusartikeln • kostenlose Downloads verschiedener Hefte der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH • das spektrumdirekt-Premiumabo zum Vorteilspreis und natürlich • ein vergünstigtes Produkt des Monats www.astronomie-heute.de Februar 2009 41 www.astronomie-heute.de/plus