16.03.2005

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Protokoll
Basismodul Chemie I,
Praktikum:
Carbonylverbindungen,
elektrophile Reaktionen von Aromaten,
Aminosäuren,
Chemie der Kohlenhydrate
Veranstalter: Dr. Ulrich Neuert
Jörg Mönnich ()
Betreuer: Carolin, Christian
Versuchstage:
Mittwoch, 16.03.2005
Donnerstag, 17.03.2005
Inhalt
Carbonylverbindungen:
Einleitung
Ergebnisse, Messwerte
I. Herstellung von Indigo
II. Oxidative Decarboxylierung von Äpfelsäure
III. Darstellung von 3,5-Dinitro-Benzoesäurederivaten
Auswertung, Diskussion
I. Herstellung von Indigo
II. Oxidative Decarboxylierung von Äpfelsäure
III. Darstellung von 3,5-Dinitro-Benzoesäurederivaten
1
1
2
2
2
2
2
2
5
7
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
Einleitung
Ergebnisse, Messwerte
I. Elektrophile Addition von Brom an Cyclohexen
II. Vergleichsreaktion mit Toluol
III. Vergleichsreaktion mit Anisol
IV. Aromatenprobe (Friedel-Crafts-Alkylierung)
Auswertung, Diskussion
I. Elektrophile Addition von Brom an Cyclohexen
II. Vergleichsreaktion mit Toluol
III. Vergleichsreaktion mit Anisol
IV. Aromatenprobe (Friedel-Crafts-Alkylierung)
9
9
9
9
10
10
10
10
10
11
12
12
Aminosäuren
Einleitung
Ergebnisse, Messwerte
I. Dünnschichtchromatographische Trennung von α-Aminosäuren
II. pH-Werte von Aminosäuren
III. Maillard-Reaktion
Auswertung, Diskussion
I. Dünnschichtchromatographische Trennung von α-Aminosäuren
II. pH-Werte von Aminosäuren
III. Maillard-Reaktion
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15
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16
16
16
16
16
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Chemie der Kohlenhydrate
Einleitung
Ergebnisse, Messwerte
I. Nachweis reduzierender Zucker nach Fehling
II. Reduktion von Triphenyltetrazoliumchlorid
III. Nachweis von Fructose nach Seliwanoff
IV. Identifizierung eines Disaccharids
V. Hydrolyse von Cellulose
Auswertung, Diskussion
I. Nachweis reduzierender Zucker nach Fehling
II. Reduktion von Triphenyltetrazoliumchlorid
III. Nachweis von Fructose nach Seliwanoff
IV. Identifizierung eines Disaccharids
V. Hydrolyse von Cellulose
20
20
21
21
21
21
21
22
22
22
23
23
24
25
Nachtrag zu vorigen Protokollen
26
Carbonylverbindungen
Carbonylverbindungen
Einleitung
Nachdem am 6. Praktikumstag (10.03.05) schon auf funktionelle Gruppen
eingegangen worden ist, beschäftigt sich dieser Text mit einer weiteren, sehr
wichtigen funktionellen Gruppe: Der Carbonylgruppe. Diese entsteht durch eine
Doppelbindung eines Kohlenstoff-Atoms mit einem Sauerstoff-Atom (C=O). Die
Doppelbindung der Carbonylgruppe ist sehr reaktiv, da sie wegen der hohen
Elektronegativität des Sauerstoff-Atoms eine ausgeprägte Dipolarität hat. Durch die
positive Ladung am C-Atom können nucleophile Gruppen hier leichter angreifen, wie
auch elektrophile Gruppen am O-Atom leichter angreifen können.
Es gibt zwei Arten der Carbonylgruppe: Eine Verbindung der Gruppe mit mindestens
einem Wasserstoff-Atom wird Aldehyd (Alcoholus Dehydrogenatus) genannt. Sie
entstehen bei der Oxidation von primären Alkoholen. Sind an die Carbonylgruppe
zwei Alkyl- oder Aryl-Gruppen gebunden, wird dies als Keton bezeichnet. Ketone
entstehen
bei
der
Oxidation
sekundärer
Alkohole.
Reaktionen
der
Carbonylverbindungen sind vor allem Additionsreaktionen, da sie eine so genannte
Abgangsgruppe besitzen, die durch Substitution ausgetauscht werden kann. Unter
Zuhilfenahme eines Katalysators lassen sich auch Wasserstoffatome addieren,
wobei wieder primäre bzw. sekundäre Alkohole entstehen.
Geht ein Aldehyd oder Keton eine Additionsreaktion mit sich selbst ein, spricht man
von einer Aldoladdition.
Eine weitere wichtige funktionelle Gruppe ist die Carboxyl-Gruppe, welche bei
Carbonsäuren zu finden ist. Es ist eine Carbonylgruppe, die an eine OH-Gruppe
gebunden ist. Wird aus der Carboxyl-Gruppe Kohlenstoffdioxid abgespalten, nennt
man dieses Decarboxylierung.
Material, Methoden
s. Praktikumsskript
-1-
Carbonylverbindungen
Ergebnisse, Messwerte
I. Herstellung von Indigo
Die entstehende Indigo-Lösung weist eine blau-violette Färbung auf. Nach dem
Abnutschen bleibt ein Feststoff zurück. Löst man diesen Feststoff in NaOH und gibt
nach dem Erhitzen Natriumdithionit-Lösung hinzu, entsteht eine klare, gelbliche
Lösung. Wird Stoff in diese Lösung getunkt, färbt sich dieser bei Trocknung blau.
II. Oxidative Decarboxylierung von Äpfelsäure
Nach Mischung von Äpfelsäure und Eisen(II)ammoniumsulfat und Lösung in Wasser
entsteht eine zunächst farblose, klare Lösung. Gibt man H2O2 hinzu, tritt unter
B
B
B
B
Rotfärbung eine Gasentwicklung auf. Erhitzt man die Lösung, entfärbt sie sich
unvollständig nach orange und wird leicht trüb. Versetzt man diese mit 2,4Dinitrophenylhydraziniumchlorid-Lösung, ist ein orangener Niederschlag zu sehen.
Die Vergleichslösung zeigt dagegen keine Reaktion.
III. Darstellung von 3,5-Dinitro-Benzoesäurederivaten
Der Schmelzpunkt des entstandenen Feststoffes wurde auf 119°C bestimmt.
Auswertung, Diskussion
I. Zunächst einmal handelt es um eine Aldolkondensation, bei welcher sich das 2Nitrobenzaldehyd und das Aceton unter Abspaltung von Wasser verbinden:
+
2-Nitrobenzaldehyd
-2-
Aceton
Carbonylverbindungen
Unter Abspaltung von CH3COOH entsteht nach Addition der Zwischenprodukte
Indigo, welches wasserunlöslich ist:
-3-
Carbonylverbindungen
+
Indigo
Damit der Stoff gefärbt werden kann, muss das Indigo in eine wasserlösliche Form
gebracht werden. Dies geschieht durch Reduktion mittels Natriumdithionit. Die
Doppelbindung zwischen den C-Atomen wird gelöst und es entsteht das
wasserlösliche Indigoweiß (oder Leukoindigo) welches eine gelbe Farbe aufweist.
Beim Trocknen wird dieses Leukoindigo durch den Luftsauerstoff wieder zu Indigo
oxidiert und nimmt die blaue Farbe an.
Indigo
-4-
Carbonylverbindungen
Indigoweiß
Da das Indigo, wie schon geschrieben, wasserunlöslich ist, lassen sich nach dem
Färben des Stoffes die Reste mit Wasser auswaschen, ohne dass die Färbung
verloren geht.
II. Die Äpfelsäure wird zunächst mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Fe2+-Ionen
P
P
zu Oxalessigsäure oxidiert. Dies geschieht an der sekundären Alkoholgruppe unter
Abspaltung von 2 H+. Somit entsteht eine Dicarbonsäure, die gleichzeitig eine α- und
P
P
β-Ketocarbonsäure ist.
Äpfelsäure
Oxalessigsäure
Der Übergangszustand der Oxalessigsäure ist 6-gliedrig, daher kann eine
Decarboxylierung leicht stattfinden. Die dafür benötigte Aktivierungsenergie ist relativ
gering. Die Folge ist, dass sich CO2 abspaltet und zunächst die Enol-Form entsteht,
B
B
welche sich jedoch in die Keto-Form umwandelt. Brenztraubensäure (Pyruvat)
entsteht.
-5-
Carbonylverbindungen
Übergangszustand
Enol-Form
Keto-Form
Die Zugabe von 2,4-Dinitrophenylhydraziniumchlorid bewirkt eine elektrophile
Additionsreaktion, bei welcher das einsame Elektronenpaar am N-Atom das
Carbonylkohlenstoff-Atom angreift. In einem weiteren Schritt wird vom entstehenden
Additionsprodukt
Wasser
abgespalten,
weshalb
man
von
einer
Kondensationsreaktion spricht. Ein Hydrazon ist das Endprodukt und fällt aus. Zur
Vereinfachung der Darstellung wird im folgenden Reaktionsschema eine allgemeine
Carbonyl-Verbindung genommen:
+
-6-
Carbonylverbindungen
Hydrazon
Mit dieser Reaktion wird die Carbonylfunktion nachgewiesen.
III. Der ermittelte Schmelzpunkt von 119°C entspricht ungefähr dem des Propanol-2,
dessen Schmelzpunkt bei 122°C liegt. Die Abweichung könnte durch leichte
Verunreinigungen zustande gekommen sein.
Carbonsäurenchloride (hier: 3,5-Dinitrobenzoylchlorid) sind durch ihr stark positiv
polarisiertes C-Atom stark elektrophil, reagieren also dementsprechend leicht mit
nucleophilen Substanzen. Unter Zugabe von Alkoholen reagieren sie unter
Abspaltung
von
Chlorid-Ionen
und
Protonen
zu
Reaktionsmechanismus:
+
-7-
Carbonsäureestern.
Der
Carbonylverbindungen
-8-
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
Einleitung
Aromaten (aromatische Verbindungen) sind zyklische organische Verbindungen mit
mindestens einem Ring, der in vielen Fällen ein Benzolring ist und ein vollständig
über den Ring konjugiertes Doppelbindungs-System besitzt. Es sind dem Benzol
verwandte Verbindungen mit oft angenehmem, aromatischem Geruch. Von diesem
typischen "Duft" kommt die Bezeichnung Aromat. Obwohl Aromaten formal
ungesättigte Verbindungen sind, neigen sie kaum zu Additionsreaktionen, da das
aromatische System sehr stabil ist. Benzol zum Beispiel reagiert ohne Katalysator
nicht mit Halogenen oder Oxidationsmitteln. Daher sind die meisten Reaktionen
Substitutionsreaktionen oder genauer: Elektrophile Substitutionsreaktionen (SE).
Mechanistisch ähneln SE der elektrophilen Addition an Alkene. Es handelt sich um
einen Zwei-Stufen-Prozess; der erste Schritt ist mit dem einer elektrophilen Addition
identisch, ein Elektrophil "greift" sich ein Elektronenpaar aus einer C=CDoppelbindung und es entsteht ein positiv geladenes Carbokation (oder auch
Carbenium-Ion). Bei der elektrophilen Addition würde sich nun als zweiter Schritt ein
Anion anlagern, bei der Substitution wird ein anderer Weg zur Stabilisierung
beschritten:
Bei
den
Aromaten
kann
durch
Deprotonierung
der
stabile
Elektronenzustand des aromatischen Rings wiederhergestellt werden.
Material, Methoden
s. Praktikumsskript
Ergebnisse, Messwerte
I. Elektrophile Addition von Brom an Cyclohexen
Gibt man Brom zu Cyclohexen, bemerkt man zunächst, dass das Brom entfärbt wird.
Mit steigenden Mengen ist eine bleibende Gelbfärbung zu sehen.
-9-
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
II. Vergleichsreaktion mit Toluol
Die Zugabe von Brom zu Toluol bewirkt zunächst eine gelbliche Färbung. Gibt man
AlCl3 hinzu, setzt eine Entfärbung ein, welche durch das Versetzen mit weiterer
Brom-Lösung gestoppt bzw. rückgängig gemacht werden kann.
III. Vergleichsreaktion mit Anisol
Versetzt man Anisol mit Brom, bemerkt man, dass sich die Lösung zunächst leicht
entfärbt. Gibt man weiter Brom hinzu, wird die Lösung wieder gelb.
IV. Aromatenprobe (Friedel-Crafts-Alkylierung)
Lässt man etwas Toluol in das gelbe Sublimat laufen, ist eine Rotfärbung zu
beobachten.
Auswertung, Diskussion
I. Beim Cyclohexen handelt es sich um ein Alken. In einem Brom-Molekül, das sich
der C=C-Doppelbindung des Alkens nähert, findet eine Polarisierung statt. Es kommt
zur Ausbildung einer Wechselwirkung zwischen dem Elektronenpaar aus der
Doppelbindung und dem positivierten Brom-Atom im Brom-Molekül. Das Brom-Atom
überbrückt die ursprüngliche Doppelbindung und bildet mit den beiden C-Atomen
einen dreigliedrigen Ring. Das abgespaltene Brom-Anion greift eines der beiden CAtome des Bromonium-Ions von der Rückseite aus an, die beide eine positive
Partialladung tragen und bildet damit eine Elektronenpaarbindung aus. Gleichzeitig
wird damit der zyklische Zustand aufgehoben und das darin schon vorhandene
Brom-Atom wird an das andere C-Atom kovalent gebunden. Dies ist die Erklärung für
die anfängliche Entfärbung der Lösung. Gibt man nun weiter Brom hinzu, entsteht ein
Überschuss an Brom. Die Lösung färbt sich wieder gelb. Die folgende Grafik mit dem
Reaktionsmechanismus wurde der Seite www.schule-studium.de entnommen, da mir
die Gestaltung mit ChemSketch unmöglich erschien. Die Nummerierungen beziehen
sich auf einen anderen Text und sind daher zu vernachlässigen.
- 10 -
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
Abb. 1: Die Addition von Brom an Cyclohexen1
TP
PT
II. Die gelbliche Färbung nach Zugabe von Brom entsteht durch eben dieses. Wie
schon in der Einleitung erwähnt, gehen Aromaten (speziell das Benzol) keine oder
nur sehr schwer Reaktionen mit Halogenen ein, daher die anfängliche Färbung. Erst
nach Zugabe von AlCl3 setzt eine Entfärbung ein. Zu erklären ist dies durch die
B
B
Tatsache, dass es sich beim Aluminiumchlorid um eine sog. Lewis-Säure handelt,
die als Katalysator dient. Dieser bewirkt die heterolytische Spaltung des BromMoleküls und somit die Bildung des elektrophils Br+. Da ein Katalysator beteiligt ist,
P
P
kommt die KKK-Regel zum Tragen und man kann die Aussage treffen, dass es sich
um eine Kernsubstitution handeln muss. Die Alkylgruppe erleichtert den Eintritt des
Halogens im Kern und lenkt in o (ortho), p (para)-Stellung.
Bildung des Elektrophils Br+ durch heterolytische Spaltung des Brom-Moleküls in
P
P
Gegenwart von AlCl3:
B
B
Br2 + AlCl3 Br+ + AlCl3BrB
TP
1
PT
B
B
B
P
P
B
B
P
P
Quelle: http://www.schule-studium.de/Chemie/Reaktionsmechanismus_Cyclohexen_Brom.html
- 11 -
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
Die Reaktionsgleichung:
+ Br2
+ HBr
Toluol
p-Bromtoluol
+HBr
o-Bromtoluol
III. Obwohl es sich beim Anisol ebenfall um einen Aromaten handelt, verläuft diese
Reaktion ohne eine Lewis-Säure-Katalyse. Der Grund hierfür ist der O-CH3Substituent, welcher den Ring aktiviert. Der Angriff des elektrophils erfolgt hier über
die ortho- und para-Position, da es mehr Grenzstrukturen gibt und da es durch freie
Elektronenpaare
am
Sauerstoff
der
Seitenkette
zu
einer
weiteren
Ladungsverschiebung kommt. Der Übergangszustand ist also besser stabilisiert.
IV. Die Friedel-Crafts-Reaktion benötigt Lewis-Säuren wie das in diesem Versuch
verwendete AlCl3 als Katalysator. Der Katalysator schwächt die Bindung zwischen
Halogen und Alkylrest und erhöht auf diesem die partielle positive Ladung. Der
Angriff auf den Aromaten erfolgt über die para-Position, da hier die Elektronen kaum
abgeschirmt sind. Unter Abspaltung eines Protons rearomatisiert das Substrat zum
Produkt, dem alkylierten Aromaten. Wird als Reaktionspartner ein mehrfach
halogeniertes Alkan, wie in diesem Fall Chloroform, eingesetzt, so reagieren alle
Teile des Halogenalkans mit je einem Aromaten. Die Reaktionsgleichung lautet:
- 12 -
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
+ CHCl2
B
+ AlCl4B
B
Toluol
rot
Der Reaktionsmechanismus ist folgender:
1.)
2.)
CHCl3 + AlCl3
B
B
B
⊕
P
B
+ ⊕CHCl2
P
P
B
CHCl2 + AlCl4P
B
- 13 -
B
B
B
PB
P
PB
P
Elektrophile Reaktionen von Aromaten
3.)
+ AlCl4-
+ AlCl3
+ AlCl3
+ AlCl4-
- 14 -
Aminosäuren
Aminosäuren
Einleitung
Aminosäuren sind organische Verbindungen mit einer Carboxyl-Gruppe und einer
Amino-Gruppe. Die verschiedenen Aminosäuren unterscheiden sich in einer
Seitenkette, die auch Aminosäurerest oder kurz Rest genannt wird. Aminosäuren
sind in der Biochemie von großer Bedeutung, da sie die Bausteine von Peptiden und
Proteinen sind. Im allgemeinen werden in der Literatur 20 sog. proteinogene, d.h. in
Proteinen vorkommende Aminosäuren erwähnt, allerdings sind in letzter Zeit zwei
weitere (Selenocystein und Pyrrolysin) hinzugekommen. Es handelt sich dabei stets
um α-Aminosäuren, bei denen die Amino-Gruppe und die Carboxyl-Gruppe mit
demselben Kohlenstoffatom (Cα) verbunden sind. Bis auf Glycin haben alle
Aminosäuren ein chirales C-Atom. Diese 22 Aminosäuren werden durch je drei
Basen in der DNA kodiert. Darüber hinaus gibt es noch weitere Aminosäuren, die
Bestandteile von Proteinen sind, jedoch nicht kodiert werden.
Von den nicht-proteinogenen, d. h. nicht in Proteinen vorkommenden Aminosäuren
sind bislang über 150 bekannt, wie etwa das Thyroxin, einem Hormon der
Schilddrüse.
Aminosäuren, die ein Organismus nicht selbst herstellen kann, heißen essentielle
Aminosäuren und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Für Menschen
sind Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin, Tryptophan, Methionin, Threonin und
Lysin essentielle Aminosäuren. Semi-essentielle Aminosäuren müssen nur in
bestimmten Situationen mit der Nahrung aufgenommen werden, z. B. während des
Wachstums oder bei schweren Verletzungen. Die übrigen Aminosäuren werden
entweder direkt synthetisiert oder aus anderen Aminosäuren durch Modifikation
gewonnen. Für Kinder sind zusätzlich zu den generell essentiellen Aminosäuren
auch Cystein und Tyrosin essentiell, da in diesem Lebensalter die Körperfunktion zu
deren Herstellung noch nicht ausgereift ist.
In wässriger Lösung liegen freie Aminosäuren als Zwitterionen vor, d.h. die AminoGruppe ist protoniert und die Carboxyl-Gruppe ist deprotoniert. In Proteinen sind
allerdings beide Gruppen an der Peptidbindung beteiligt und daher ungeladen.
- 15 -
Aminosäuren
Material, Methoden
s. Praktikumsskript
Ergebnisse, Messwerte
I. Dünnschichtchromatographische Trennung von α-Aminosäuren
Das Laufmittel wanderte 8 cm, Glycin 1,4 cm und Lysin 0,4 cm. Beim Isoleucin
konnte keine Wanderung beobachtet werden.
II. pH-Werte von Aminosäuren
Folgende pH-Werte wurden gemessen:
Aminosäure
pH-Wert
Glutaminsäure 3,1
Glycin
5,4
Lysin
9,6
III. Maillard-Reaktion
Folgende Gerüche konnten identifiziert werden:
Aminosäure Geruch
Cystein
Popcorn
Glycin
geruchsneutral
Methionin
sauer, beißend
Prolin
Chips
Auswertung, Diskussion
I. Man gibt eine kleine Menge der zu trennenden Substanz als punktförmigen
Tropfen aus einer Kapillare auf eine dünne Schicht aus sehr feinkörnigem Material
(hier: Kieselgel, SiO2), das Trennschicht oder auch stationäre Phase genannt wird.
B
B
Diese Trennschicht ist sehr gleichmäßig auf eine Trägerfolie aus Kunststoff,
Aluminiumblech aufgetragen. Die stationäre Phase ist im Normalfall polar, sodass
polare Substanzen langsamer wandern, als unpolare. Nun stellt man dieses
- 16 -
Aminosäuren
Trennsystem senkrecht in ein Gefäß mit dem Fließmittel, der mobilen Phase, in die
die DC-Platte zu einem geringen Teil eintaucht. Die mobile Phase ist relativ unpolar,
sodass polare Substanzen besser „haften“. Das Fließmittel wird nun in die stationäre
Phase nach oben gesaugt und reißt die aufgetropfte Testsubstanz mit. Durch
unterschiedliche Wechselwirkungen der Komponenten des aufgetragenen Gemischs
mit der stationären und der mobilen Phase trennt sich eine Mischung, wie in diesem
Versuch aus Glycin, Lysin und Isoleucin auf. Um eine Beeinflussung der Ergebnisse
durch das Verdampfen des Fließmittels zu verhindern, führt man die Trennung in
einer mit dem Fließmittel gesättigten Atmosphäre in einem geschlossenen Gefäß
durch. Die Substanzen müssen danach sichtbar gemacht werden. Dies erfolgt hier
durch das Besprühen mit Ninhydrin, welches eine blauviolette Färbung hervorruft:
+
+
Ninhydrin
Aminosäure
blauviolett
+ CO2 +
+3 H2O + H+
- 17 -
Ninhydrin
Aminosäuren
Anhand der Wanderungsstrecken des Laufmittels und der Aminosäuren lassen sich
die Rf-Werte (Retarding Factor) berechnen: R f =
B
B
Laufstrecke Substanz
. Die Werte
Laufstrecke Lösungsmittel
lauten demnach für Glycin 0,175 und für Lysin 0,05. Man kann also sagen, dass der
Rf-Wert geringer wird, wenn die Substanz polarer ist. Diese Schlussfolgerung ergibt
B
B
sich aus der Erkenntnis, dass es sich bei dem Laufmittel um eine weniger polare
Substanz als bei der stationären Phase handelt. Je unpolarer die Aminosäure also
ist, desto besser löst sie sich im Laufmittel und desto weiter wird sie mitgetragen.
Leider konnte beim Isoleucin keine Wanderung beobachtet werden. Dies könnte
daran liegen, dass sich der Auftragungspunkt evtl. nach dem hineinstellen der DCPlatte im Laufmittel befunden hat. Es wäre zu erwarten gewesen, dass Isoleucin am
Weitesten wandert, denn es ist die unpolarste Aminosäure in diesem Versuch.
II. Wie schon geschrieben, liegen Aminosäuren in wässrigen Lösungen als
Zwitterionen vor.
Der pH-Wert der Glutaminsäure (Glu, E) liegt mit 3,1 im sauren Bereich. Dies liegt
daran, dass E zwei saure Carboxyl-Gruppen, jedoch nur eine Amino-Gruppe besitzt:
Glutaminsäure
Glycin (Gly, G) liegt mit einem pH-Wert von 5,4 in der Nähe des neutralen Bereiches.
Der Grund hierfür ist, dass Glycin sowohl eine Carboxyl-Gruppe, als auch eine
Amino-Gruppe hat. Die eine Gruppe gleicht die Ladung der anderen aus.
Glycin
- 18 -
Aminosäuren
Schaut man sich den pH-Wert von 9,6 des Lysins (Lys, K) an, ist auch hier die
Erklärung bei der Verteilung der Carboxyl-Gruppe und der Amino-Gruppen zu
suchen. Hier überwiegt der basische Teil durch die zwei Amino-Gruppen.
Lysin
III. Die Maillard-Reaktion spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Aromastoffen
und braunen Pigmenten in Lebensmitteln. Es handelt sich dabei um eine sog. nichtenzymatische Bräunungsreaktion, im Laufe derer Zucker und Aminosäuren meist zu
heterozyklischen Endprodukten reagieren. In der Substitutionsreaktion wird zuerst
bei der Verbindung einer Aminosäure mit einem Zucker ein Wassermolekül
abgespaltet und im weiteren Verlauf lagert sich die Verbindung meist ringförmig um.
Ein Aromat entsteht; daher die wahrgenommenen Düfte. Die Maillard-Reaktion
beschleunigt sich mit steigender Temperatur, deshalb wird der Duft bei längerem
Erhitzen intensiver. Im Folgenden ist eine Beispielreaktion mit einer allgemeinen
Aminosäure und α-Glucose dargestellt:
+
α-Glucose
- 19 -
Aminosäure
Aminosäuren
Chemie der Kohlenhydrate
Einleitung
Kohlenhydrate sind eine Gruppe von organisch-chemischen Verbindungen, die man
auch als Zucker bezeichnet. Dabei gibt es Monosaccharide (Einfachzucker),
Disaccharide
(Zweifachzucker),
Oligosaccharide
und
Polysaccharide
(Mehrfachzucker). Zwei- und Mehrfachzucker bestehen aus chemisch verketteten
(glykosidische
Bindung)
Einfachzuckern.
Eigentlich
müsste
man
von
Kohlenstoffhydraten sprechen, weil man ursprünglich Verbindungen wie Glukose
oder Fruktose als Hydrate des Kohlenstoffs betrachtete, denn chemisch gesehen
sind Kohlenhydrate mehrwertige Alkohole. Einfachzucker werden von Pflanzen durch
Photosynthese aus Kohlendioxid und Wasser aufgebaut, und enthalten Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff. Zur Speicherung oder zum Zellaufbau werden diese
Einfachzucker
dann
zu
Mehrfachzuckern
verkettet.
Tiere
können
keine
Einfachzucker synthetisieren, allerdings können sie aus Einfachzuckern langkettige
Zucker herstellen. So synthetisiert die Leber beispielsweise aus Glukose den
langkettigen Speicherzucker Glykogen. Stärke und Cellulose zählen ebenfalls zu den
Kohlenhydraten.
Monosaccharide, insbesondere Glucose stellen für Zellen wichtige Nährstoffe dar. In
dem als Zellatmung bezeichneten Prozess gewinnen die Zellen die in den.
- 20 -
Chemie der Kohlenhydrate
Glucosemolekülen gespeicherte Energie. Die Moleküle der Einfachzucker sind nicht
nur eine der Hauptbetriebsstoffe, sondern ihre Kohlenstoffgerüste dienen auch als
Rohmaterial für die Synthese anderer Arten kleiner organischer Moleküle wie
Aminosäuren
(s.
o.)
und
Fettsäuren.
Ein
Disaccharid
besteht
aus
zwei
Monosacchariden, die über eine glykosidische Bindung kovalent verknüpft sind.
Maltose und Saccharose sind die bekanntesten Disaccharide.
Die folgenden
Versuche beschäftigen sich mit dem Nachweis von Mono-, Di- und Polysacchariden.
Material, Methoden
s. Praktikumsskript
Ergebnisse, Messwerte
I. Nachweis reduzierender Zucker nach Fehling
Nach Erwärmung der vier hergestellten Lösungen ergeben sich folgende
Beobachtungen:
Reagenzglas mit
Glucose
Beobachtung
bräunliche Färbung
ethanolische Lösung von Butanal bleibt blau, es bilden sich zwei Phasen
Butanon-2
bleibt blau, eine Phase
D-Fructose
rötlich-braune Färbung
II. Reduktion von Triphenyltetrazoliumchlorid
Nach
Erhitzung
der
Triphenyltetrazoliumchlorid-Lösung
und
Zugabe
der
Glucoselösung zeigte sich nach nochmaligem erhitzen und Zugabe von etwas
Ammoniakwasser die zu erwartende Rotfärbung.
III. Nachweis von Fructose nach Seliwanoff
Es trat nach Mischung von Fructose und salzsaurem Resorcin eine Rotfärbung auf.
IV. Identifizierung eines Disaccharids
- 21 -
Chemie der Kohlenhydrate
Das bereit gestellte Disaccharid reagierte beim Nachweis von Glucose, jedoch nicht
beim Nachweis von Fructose.
V. Hydrolyse von Cellulose
Nach Zugabe der Fehling-Lösungen und Erhitzung ist eine bräunliche Färbung zu
erkennen.
Auswertung, Diskussion
I. Als reduzierende Zucker bezeichnet man Mono- oder Disaccharide, deren
Moleküle in Lösung eine freie (unmaskierte) Aldehyd-Gruppe besitzen. Eine solche
Aldehyd-Gruppe kann bei der Fehlingprobe zur Carboxyl-Gruppe oxidiert werden, so
dass reduzierende Zucker bei diesen Proben einen positiven Nachweis verursachen.
Die Fehling-Probe dient zum Nachweis einer Aldehyd-Gruppe in reduzierenden
Zuckern und manchen Aldehyden. Zur Durchführung der Fehling-Probe verwendet
man zwei Lösungen als Nachweisreagenzien, die nach Hermann Fehling als
Fehlingsche Lösungen bezeichnet werden. Die hellblaue Fehling-Lösung I ist eine
verdünnte Kupfer(II)sulfat-Lösung (CuSO4 (aq)), die farblose Fehling-Lösung II eine
B
B
Lösung von Kaliumnatriumtartrat (einem Salz der Weinsäure) in verdünnter
Natronlauge. Nach Zusammenführen beider Fehling-Lösungen besitzt das FehlingReagenz aufgrund der Komplexierung der Cu(II)-Ionen mit den Tartrat-Ionen eine
charakteristische dunkelblaue Farbe. Aldehyde werden nach Zugabe von FehlingReagenz zu Carbonsäuren oxidiert, während das Kupfersulfat (CuSO4) zu
B
B
Kupfer(I)oxid (Cu2O) reduziert wird und als rotbrauner Niederschlag ausfällt. Bei
B
B
längerem Erhitzen kann auch elementares Kupfer entstehen.
Es handelt sich also um eine Redox-Reaktion, deren Reaktionsgleichung wie folgt
aussieht und auch für die Probe mit Glucose gilt:
Reduktion:
2 Cu2+ + 2 OH- + 2 e- Cu2O + H2O
P
P
P
P
P
P
B
B
B
B
R-CHO + 2 OH- R-COOH + H2O + 2 e-
Oxidation:
P
P
B
B
P
P
Redox-Reaktion: 2 Cu2+ + R-CHO + 4 OH- Cu2O + R-COOH + 2 H2O
P
P
P
- 22 -
P
B
B
B
B
Chemie der Kohlenhydrate
Fructose gibt mit Fehlingscher Lösung auch eine positive Reaktion, da die Fructose
in alkalischer Lösung in Glucose und Mannose umgewandelt wird. Diese
Umwandlung kann mit der Keto-Enol-Tautomerie erklärt werden. Allerdings ist nicht
nur diese Umwandlung für eine positive Reaktion verantwortlich. Bei der Reaktion in
alkalischer Lösung wird auch die Kette der C-Atome zerbrochen und es entstehen
Abbauprodukte wie z.B. Glycerinaldehyd, welche reduzierende Eigenschaften haben.
Dass die Probe mit Butanon-2 keine Reaktion zeigt, liegt darin begründet, dass es
sich hier um einen sekundären Alkohol handelt, der als Keton vorliegt. Ketone
werden nicht weiter oxidiert und somit kann auch die für eine positive Reaktion
benötigte Redox-Reaktion nicht ablaufen.
Obwohl Butanal ein Aldehyd ist, wird es durch die Fehlingsche Lösung nicht oxidiert;
es bilden sich sogar zwei Phasen.
II. Triphenyltetrazoliumchlorid ist eine farblose Verbindung, die durch Reduktion, z.B.
mit einem reduzierenden Zucker, in das stark farbige Formazan übergeht. Deshalb
dient es in diesem Versuch als Nachweis für den reduzierenden Zucker Glucose.
Zum Nachweis reduzierender Vorgänge wendet man das Reagenz in schwach
alkalischer Lösung an.
+ HCl
farblos
rot
III. Der Nachweis nach Seliwanoff ist ein Nachweis für Ketohexosen in der FuranoseRingform, wie z.B. Fructose. Da sie im Sauren abläuft, kommt es nicht zur Keto-Enol- 23 -
Chemie der Kohlenhydrate
Tautomerie, wie beim Nachweis nach Fehling (s. o.). Mit Glucose fällt die Reaktion
negativ aus. Die Fructose wandelt sich in saurer Lösung unter Wasserabspaltung zu
5-Hydroxymethylfurfural
um.
Dieses
reagiert
mit
Resorcin
unter
weiterer
Wasserabspaltung zu einem roten Farbstoff.
Bildung von 5-Hydroxymethylfurfural:
+ 3 H2O
Fructose
5-Hydroxymethylfurfural
Bildung des roten Farbstoffes:
+
5-Hydroxymethylfurfural
Resorcin
+ H2O
rot
IV. Das hier angewandte Verfahren zur Bestimmung ist eine Kombination der in den
Versuchen II und III angewandten Methoden und logischer Verknüpfung der
Beobachtungen. Das Ziel ist es, ein unbekanntes Disaccharid, welches Saccharose,
Trehalose oder Maltose sein kann, zu identifizieren.
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Chemie der Kohlenhydrate
Überführt man Maltose in die Triphenyltetrazoliumchlorid-Lösung, ist eine Rotfärbung
zu beobachten, denn Maltose besitzt die funktionelle Gruppe eines Halbacetals. Ein
Halbacetal ist eine Verbindung, in der eine OH- und eine OR-Gruppe (R: Alkyl-Rest)
an dasselbe C-Atom gebunden sind. Somit ist Maltose oxidierbar, kann also
reduzierend wirken.
Die Trehalose besitzt kein Halbacetal, daher ist auch keine Rotfärbung bei
Überführung in Triphenyltetrazoliumchlorid-Lösung zu erwarten. Da Trehalose keine
Fructose enthält kann man auch den Nachweis desselben nicht erbringen.
Saccharose besteht aus Glucose und Fructose. Hydrolysiert man Saccharose mit
HCl, kann man aufgrund der erhaltenen Fructose den Nachweis nach Seliwanoff
führen.
Verknüpft man nun die soeben genannten Erkenntnisse, kann man folgende
Aussagen treffen: Das unbekannte Disaccharid ist Maltose, wenn es nach
Überführung in Triphenyltetrazoliumchlorid-Lösung eine Farbreaktion gibt. Gibt es
keine Reaktion und man beobachtet nach Hydrolyse mit HCl eine Farbreaktion, muss
es sich um Saccharose handeln. Gibt es auch hier keine Farbreaktion, handelt es
sich um Trehalose.
Bei dem von mir erhaltenen Disaccharid muss es sich somit aufgrund der im
Ergebnis-Teil genannten Beobachtung um Maltose handeln.
V. Cellulose ist ein Polysaccharid, welches aus Glucosebausteinen aufgebaut ist. Bei
Anwesenheit von Wasser und katalytisch wirkender Säure wie der in diesem Fall
verwendeten Schwefelsäure wird die Cellulose in einzelne Glucosemoleküle und
größere reduzierend wirkende „Stücke“ gespalten (hydrolysiert), welche mit FehlingReagenz nachgewiesen werden können. Daher die bräunliche Färbung. Die
Reaktionsgleichung
für
die
Fehling-Probe
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ist
in
Versuch
I
beschrieben.
Nachtrag zu vorigen Protokollen
Nachtrag zum Protokoll vom 10.03.2005
Funktionelle Gruppen, Nucleophile Substitution
II. Verteilungskoeffizient von Carbonsäuren zwischen 1-Octanol und Wasser
Der Verteilungskoeffizient wurde nach der Formel K =
VAnfang − VEnde
VAnfang
Gewünscht war jedoch eine Berechnung nach der Formel K =
berechnet.
cOctanol
. Hier nun die
c Wasser
korrekten Berechnungen:
Berechnung des Verteilungskoeffizienten für Ameisensäure:
1000 ml 0,2 Mol 15 ml 0,003 Mol
Verbrauch bei Titration: 14,95 ml 0,1 molarer NaOH
1000 ml 0,1 Mol 14,95 ml 0,001495 Mol
0,001495 ⋅
3
= 0,0022425 Mol der Ameisensäure sind in der wässrigen Phase
2
enthalten. In der organischen Phase sind somit 0,003 - 0,0022425 = 0,0007575 Mol
enthalten. Nach der oben genannten Formel ist der Verteilungskoeffizient also
0, 0007575
≈ 0,34 .
0, 0022425
Analog zu dieser Berechnung werden auch die Werte für Essigsäure und
Propionsäure berechnet.
Verteilungskoeffizient Essigsäure: 0,47
Verteilungskoeffizient Propionsäure: 1,94
Zu erkennen ist hier also, dass der Verteilungskoeffizient von Ameisen- über Essigzu Propionsäure ansteigt. Ein Wert unter 1 bedeutet, dass der Stoff löslicher in
Wasser ist. Ein Wert über 1 zeigt, dass sich der Stoff besser in Octanol löst.
III. Unterscheidung zwischen primären, sekundären du tertiären Alkoholen
Hier ging es um den Mechanismus und die Frage, warum beim primären Alkohol
keine Reaktion zu beobachten war.
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Nachtrag zu vorigen Protokollen
Durch Zugabe eines Alkohols zu ZnCl2, das in konzentrierter HCl gelöst wurde (dem
B
B
Lukas-Reagenz), entsteht ein wasserunlöslicher Chlorkohlenwasserstoff, der durch
eine Trübung erkennbar ist. Die Reaktionsgleichung:
R-OH + HCl + ZnCl2 R-Cl + ZnClOH
B
B
Diese Reaktion führt bei tertiären Alkoholen spontan zum Ergebnis, bei sekundären
läuft sie weit langsamer ab, und bei primären ist sie fast nicht mehr erkennbar. Dies
ist dadurch erklärbar, dass die OH-Gruppe vom Kohlenwasserstoffgerüst getrennt
werden muss, bevor das Cl-Atom andocken kann. Dabei verbleibt aber eine positive
Ladung auf demjenigen Kohlenstoff, an dem die OH-Gruppe hing. Diese Ladung
kann von tertiären Alkoholgerüsten unter Mithilfe der Nachbaratome relativ gut
ausgeglichen werden, sodass für das Cl-Atom genug Zeit bleibt, um anzudocken. Bei
sekundären Alkoholen funktioniert dieser Ladungsausgleich nicht mehr so gut, was
zu einer Verlangsamung der Reaktion führt. Bei primären Alkoholen schließlich ist
aufgrund des einzelnen Nachbaratoms dieser Ausgleich praktisch nicht mehr
gegeben, was zu einem (fast) vollständigen Ausbleiben der Reaktion führt
Nachtrag zum Protokoll vom 11.03.2005:
Hydrolyse, Kinetik
II. Bestimmung Geschwindigkeitskonstanten der alkalischen Esterhydrolyse
Hier stimmten die Werte für den ln[Ester] bei der Kinetik nicht. Hier die korrigierten
Werte:
t1
t2
t3
t4
(0 min)
(5 min)
(10 min)
(15 min)
B
Zeit
B
B
B
B
t5
t6
(25 min)
(35 min)
B
B
ln[Ester] -3,99269 -4,17664 -4,30878 -4,41869 -4,50081 -6,81245
ln[c[Ester]/c[OH-]]
P
P
0,78090
1,05402
1,36061
- 27 -
1,77123
2,31164
2,39790
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