Latente Überhitzungsgefahr Analysten können irren…

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13.09.2011
Latente Überhitzungsgefahr
Obwohl die meisten Produktionsanlagen
mittlerweile wieder auf Hochtouren laufen und die Beschleunigungs- sprich
Wachstumswerte der letzten Monate alles andere als von schlechten Eltern sind,
warnt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau dennoch vor einer
Überhitzung des Gesamtsystems: Die Kurve der realen Maschinenproduktion dürfte nämlich laut VDMA-Präsident Thomas
Lindner im Jahresverlauf 2012 ihren Höhepunkt erreichen. Das heißt, die Wachstumsraten werden im kommenden Jahr
wieder niedriger. „Kein Wunder“, wie
Buxbaum Automation Geschäftsführer
Dietmar Buxbaum anmerkt: „Auch ich
gehe in nächster Zeit von einem gewissen
Rückgang aus, aber nicht deshalb, weil
die wirtschaftliche Situation schlechter
wird, sondern weil sich nach der Wirtschaftskrise mit dem plötzlichen Beschleunigen von Null auf Hundert das
ganze System überhitzt hat. Das ist viel
zu schnell gegangen. Insofern ist es völlig
normal, dass es jetzt zu einer gewissen
Beruhigung kommt.“ Von einer gewissen
Erholung nach dem starken Jahresende
2010 bzw. dem ähnlich heftigen Beginn
des heurigen Jahres spricht auch CopaData Geschäftsführer Alexander Punzenberger: „Südosteuropa hinkt zwar noch
immer stark hinterher, aber insgesamt
können wir heuer von einem prozentualen Zuwachs im zweistelligen Bereich
ausgehen. Herausragender Trumpf von
Copa-Data ist es, dass wir nie von unserer
Politik der Unabhängigkeit abgewichen
sind – dies gilt sowohl für das Unternehmen selbst als auch für unser Produkt
»zenon«.“
Analysten können irren…
…oft sogar. Deshalb empfiehlt es sich, die
unternehmenseigene Zukunft nicht unbedingt von mehr oder weniger plausibel
klingenden Vermutungen abhängig zu
machen. Denn eines kann an dieser Stelle mit Bestimmtheit behauptet werden:
Wichtig ist die Gegenwart. Was morgen »
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Alexander Melkus,
Management Marketing und Vertrieb
Sigmatek:
„Es ist möglich, dass
das gegenwärtige
Wachstum gegen Ende
dieses Jahres etwas
abflacht, aber aktuell
gibt es noch keine
Anzeichen dafür.“
Andreas Schaufler,
Leitung Verkauf &
Marketing
Schmachtl:
„Die weltpolitischen
und wirtschaftlichen
Ereignisse der Gegenwart verunsichern und
führen zu zaghafteren
und kurzfristigeren
Investitionen.“
Dieter Wöss,
Geschäftsführer
Carlo Gavazzi:
„In einigen Branchen
ist zurzeit tatsächlich
eine Abschwächung
der Weltwirtschaftslage zu spüren, aber
generell läuft es
doch sehr gut.“
Harald Taschek,
Geschäftsführer
Taschek & Gruber:
„Bei Investitionen in
nachhaltige Organisationssysteme für produzierende Unternehmen
ist nach wie vor ein
bisschen die Handbremse drin.“
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I STIMMUNGSBAROMETER
Erich Schönegger,
Geschäftsführer
Euchner:
„Wir hatten heuer sogar
Lieferengpässe am
»laufenden Band«
und der Umsatz wuchs
im Vergleich zum
bisherigen Spitzenjahr
noch einmal an.“
Wolfgang Adelsmayer,
Geschäftsführer
Endress+Hauser:
„Die ungewisse
Situation mit den
»Sorgenkindern« der
EU hemmt leider einige
Unternehmen bei ihren
weiteren Planungen
und Investitionen.“
KOMMENTAR
ist, weiß ohnehin keiner. Aus diesem Grund
hält sich auch Alexander Melkus, Marketingund Vertriebs-Manager bei Sigmatek, mit
seinen Weissagungen ein bisschen zurück:
„Die derzeitige Wirtschaftslage und die Entwicklung bei Sigmatek sind hervorragend. Es
ist aber durchaus möglich, dass sich die
gegenwärtige Situation gegen Ende des Jahres hin etwas abflacht, auch wenn es aktuell
noch keine Anzeichen gibt dafür.“ Der größte Hype des steilen Konjunkturanstiegs nach
dem letzten Einbruch scheint aber tatsächlich vorbei, wie Andreas Schaufler, Leitung
Verkauf & Marketing bei Schmachtl, bestätigt: „Unser Unternehmen bekommt die
nach wie vor etwas unsichere Wirtschaftslage durch kurzfristigere und häufigere Bestellungen mit kleineren Produktmengen zu
spüren. Infolgedessen sind wir ziemlich gefordert, den hohen Ansprüchen unserer
Kunden in punkto Liefertreue wie gewohnt
nachzukommen. Aber dank professioneller
Auftragsabwicklung, kompetenten Mitarbeitern und teils unkonventioneller Lösungen bei auftretenden Lieferengpässen schaffen wir das.“ Carlo Gavazzi-Geschäftsführer
Dieter Wöss bereitet im Moment der Zukunftsmarkt der erneuerbaren Energien einiges an Kopfzerbrechen. Grund dafür sind
drastische Förderungskürzungen sowie teilweise auch die bloße Ankündigung derselben – das führe laut Wöss nämlich dazu, dass
Investitionen in diesem Bereich nur noch
sehr zögerlich getätigt werden. Eine zumindest partiell – und zwar bei MES-Systemen –
angezogene Handbremse ortet auch
Taschek & Gruber-Geschäftsführer Harald
Taschek: „Im Moment spießt es sich ausgerechnet bei nachhaltigen Organisationssystemen für produzierende Unternehmen.
Dabei würden sich mit einer entsprechenden
MES-Lösung typischerweise um die 15% einsparen lassen.“
Alles ist möglich
Zu der Frage, wie es wohl in nächster Zeit gesamtwirtschaftlich betrachtet weitergehen
mag, äußern sich die heimischen Automatisierer eher vorsichtig. Euchner-Geschäftsführer Erich Schönegger befürchtet, dass die
Distanz zwischen den Krisenjahren aufgrund
plötzlicher Auf und Abs immer kürzer wird,
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Josef Kranawetter,
Geschäftsführer
Weidmüller:
„Trotz aller euphorischen Meldungen über
Wachstum und Aufschwung haben wir teilweise noch immer ein
Thema mit der Finanzierung der Aufträge.“
Manfred Fichtinger,
Geschäftsführer
Jumo:
„Zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose
für das nächste Jahr
zu wagen, gleicht in
Wahrheit einem Blick
in die Kristallkugel –
ist unsicher.“
Markus Weißensteiner,
Prokurist LTi Austria:
„Die Erholung, die mit
Anfang 2010 nach der
Wirtschaftskrise begann, verlangsamt sich
aktuell. Wir glauben
aber dennoch an ein
Wachstum.“
Martin Zöchling, Geschäftsführer VIPA:
„Da die Automobilhersteller wieder investieren, gehe ich von einer
positiven Weiterentwikklung für die gesamte Automatisierungsbranche aus.“
AUSTROMATISIERUNG
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