Echnaton und Amarna. Ägypten im neuen Licht

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Echnaton und Amarna. Ägypten im neuen Licht
Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, 26. September 2010 bis 30. Januar 2011
Das Gustav-Lübcke-Museum
in Hamm widmet sich vom
26. September 2010 bis zum
30. Januar 2011 mit einer
großen Sonderschau einem
der faszinierendsten und rätselhaftesten Pharaonen sowie seiner in unglaublichem
Tempo neu errichten Residenzstadt.
Seit der Entdeckung seiner
Hauptstadt Achet-Aton (heute: Tell-el-Amarna) fasziniert
Pharao Echnaton (1374-1335
Echnaton als Sphinx © Museum August Kestner, Hannover
v. Chr.), der Gründer Amarnas und Stifter der ersten
monotheistischen Religion Laien wie Fachleute, Wissenschaftler wie Esoteriker. Vielen Religionsforschern gilt Echnaton als Vorbild zumindest aber als Vorläufer der großen monotheistischen Religionen vom Judentum über das Christentum bis zum Islam.
Die Exposition „Echnaton und Amarna. Ägypten im neuen Licht“ hat es sich zum Ziel
gesetzt, dem Besucher diesen in vielen seiner Facetten noch immer geheimnisumwitterten altägyptischen Herrscher vorzustellen und insbesondere auch Einblicke zu
gewähren in die Vision und den Anspruch des Pharaos, die dieser in seiner neu gegründeten Hauptstadt Achet-Aton manifestierte.
Echnaton gehört heute neben Ramses II. und Tutanchamun, wohl zu den bekanntesten altägyptischen Herrschern. Auch in der Forschung nimmt der Pharao, zusammen
mit seiner Gattin, der ebenso berühmten Nofretete, eine herausragende Stellung ein.
Diese enorme Bedeutung geht vor allem auf seine revolutionäre Staatsidee zurück.
Echnaton wurde als Amenophis IV. geboren und folgte seinem Vater Pharao Amenophis III. im Amt. Bereits unter dessen Herrschaft war eine veränderte religiöse Grundorientierung mit einer signifikant stärkeren Zuwendung zum Sonnengott Aton erkennbar. Doch der neue Pharao hatte radikalere Vorstellungen. Schon die Annahme des
neuen Namens Echnaton („der Aton dient“), war Teil seines Regierungsprogramms.
Im Gegensatz zu seinem Vater beließ er es nicht
bei einer stärkeren Heraushebung des Gottes
Aton. Echnaton stellte diesen als Hauptgott ins
Zentrum der Verehrung, während die anderen Götter Ägyptens vernachlässigt wurden. Er entmachtete die mächtigen Priesterschaften und setzte sich
selbst und seine Gattin als einzige Gottesrepräsentanten auf Erden ein. Das Volk konnte nun nicht
mehr direkt zu den Göttern bzw. zu Aton beten,
sondern musste den Pharao und seine Gemahlin
als Vermittler und Fürsprecher einschalten. Sichtbarer Ausdruck seines Reformprogramms wurde
Echnatons neuer Regierungssitz. Er gab die alte
Hauptstadt Theben auf und gründete in 400 KiloUschebtikopf Echnatons, Quarzit
© Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig
meter Entfernung, in der Nähe des heutigen Amarna, die neue Residenzstadt AchetAton, die in unglaublicher Geschwindigkeit vom Reißbrett in die Wirklichkeit umgesetzt wurde. Über 500 Gebäude, vom seriellen Eigenheim bis zu Palästen und Tempeln wurden in atemberaubender Zeit errichtet. Doch weder Echnatons Idee noch
seine neue Hauptstadt konnten sich in Ägypten etablieren. Schon bald nach dem
Tode des Pharaos wurde sein Andenken ausgemerzt und Achet-Aton dem Verfall
preisgegeben.
Heute können uns die Ruinenzeugnisse von Amarna und die Entwürfe der Häuser
Einblicke in die gesellschaftlichen Hierarchien dieser Zeit gewähren. Mit der Exposition „Echnaton und Armarna. Ägypten im neuen Licht“ nimmt sich nun erstmals eine
Ausstellung dieses Themas an. Uraufführung feierte die Ausstellung allerdings bereits im Jahr 2008 im Römisch-Germanischen Museum Köln unter dem Titel „Echnaton und Amarna: Wohnen im Diesseits“ (31. Mai bis 26. Oktober 2008/ Daten: 112
Exponate auf 480 Quadratmetern). Die diesjährige Darbietung stellt dabei eine erhebliche Erweiterung der 2008 gezeigten Kölner Amarna-Ausstellung dar. Der Zeitraum zwischen den beiden Präsentationen wurde intensiv genutzt, um die Exposition
inhaltlich neu zu organisieren und durch weitere Objekte zu ergänzen und zu bereichern. Auf zwei Stockwerke verteilt, gliedert sich die Sonderschau in fünf Abschnitte:
1. Historische Einführung, 2. Amenophis III. und Echnaton, 3. Die Anlage der Stadt,
4. Wohnen und Alltag in der Stadt und 5. Wirtschaft einer Großstadt. Auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern zeigt die Ausstellung rund 140 Exponate aus 20 bedeutenden nationalen und internationalen Sammlungen. Zu besichtigen sind neben
mehreren eindrucksvollen Modellen vor allem zahlreiche einzigartige Originalexponate. Zwei kurze Filme mit den Titeln "Land und Leute" und "Wohnhäuser von Amarna" visualisieren zudem den gegenwärtigen Zustand des heutigen Tel-el-Amarna und
vermitteln zugleich einen Eindruck von den Jenseitsvorstellungen und den Gräbern
sowie vom Aussehen der Tempel und Paläste dieser Epoche. Schließlich wird ein
wandgroßer Stadtplan den archäologischen Befund von Tel-el-Amarna in allen Einzelheiten wiedergeben.
Die Ausstellung kompakt
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Echnaton und Amarna. Ägypten im neuen Licht
Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Neue Bahnhofstraße 9, 59065 Hamm
26. September 2010 bis 30. Januar 2011
Zuvor war die Ausstellung 2008 bereits unter einem etwas abweichenden Titel und in kleinerem Rahmen in Köln zu sehen:
Echnaton und Amarna: Wohnen im Diesseits
Römisch-Germanisches Museum (RGM), Köln
31. Mai bis 26. Oktober 2008 (Daten: 112 Exponate auf 480 Quadratmetern)
Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
Sonderausstellung/Wechselausstellung
ca. 140 Exponate
20 bedeutende nationale und internationale Sammlungen
1.000 m²
Di-Sa: 10-17Uhr, So: 10-18 Uhr
montags geschlossen
9 €, ermäßigt: 6 €, Familienkarte: 21 €
Katalog: 311 Seiten, farbig, Format: 22 x 23 cm: 24 €
Tel.: 02381 175701 (Sekretariat), 02381 175714 (Kasse), Fax: 02381 172989
www.hamm.de/gustav-luebcke-museum.html
[email protected]
(© Dr. Martin Große Burlage, [email protected], Tel.: 02572 959496)
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