Unterrichtsmaterialien zur ägyptischen Archäologie O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g für die: Sekundarstufe I DEU TSC Der Turiner Lagerstättenpapyrus: Kartographie, Geologie und Topographie im alten Ägypten G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Anmerkung zur Verwendung des Unterrichtsmaterials Das vorliegende Unterrichtsmaterial enthält einen Informationsteil für Lehrkräfte inkl. – im Rahmen der Verwendung des Materials im Unterricht – copyrightfreiem Bildmaterial zur Veranschaulichung des behandelten Themas. Die pädagogisch-didaktischen Hinweise beschränken sich auf ein Minimum, so dass die Art der Anwendung des Materials ganz den Wünschen und Bedürfnissen der Lehrkraft und der Klasse überlassen bleibt. Die Lesetexte und Arbeitsblätter können aus diesem Heft herauskopiert bzw. von der CD ausgedruckt werden. Für die Arbeitsblätter liegen jeweils Lösungen für die Lehrkraft vor. Sind Bastelbögen vorhanden, so finden sich diese auch auf der beigelegten CD mit Bildmaterial für den gegebenenfalls farbigen Ausdruck. Alle Materialien wurden im Unterricht an der DEO erfolgreich getestet. Ich wünsche allen Anwenderinnen und Anwendern viel Freude und Erfolg und stehe für Rückfragen und Anmerkungen gerne zur Verfügung! NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC J. Sigl, DAIK ([email protected]) ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f DAIK 2013 Der Turiner Lagerstättenpapyrus Impressum Unterrichtsmaterialien zur ägyptischen Archäologie Herausgeber Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Kairo 31, Sh. Abu el-Feda 11211 Kairo-Zamalek Ägypten Konzept, Texte und Redaktion I. Klose/ J. Sigl / H. Sonbol, DAIK J. Hog, DEO R. Klemm, LMU München Gestalterisches Konzept, Layout, Satz N. Mancy (freie Grafikerin, Kairo) J. Sigl/ H. Sonbol, DAIK Druck Printness © DAI Kairo, 2013 digitaler Zugang www.dainst.org www.deokairo.de Bildnachweis Cover: I. Klose, J. Sigl; S. 1: © Fondazione Museo Antichità Egizie di Torino; S. 2, 3, 6: Abb. 5, 8: Abb. 7+8, 9, 14, 15, 16, 17, 18, 19: I. Klose; S. 4, 5: R./D. Klemm; S. 6: Abb. 4+6, 7: Abb. 9, 10: Abb. 11, 18, 19: Google Earth. Projektpartner des Transformationspartnerschaftsprojekts „Schule“ Auswärtiges Amt (AA) www.auswaertiges-amt.de O AIR EK ó ŸG ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ DAIK 2013 NG. OBERSCH EVA UL HE Iô g Deutsche Evangelische Oberschule in Kairo (DEO) www.deokairo.de Thomas Schröder-Klementa DEU TSC Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Kairo (DAIK) www.dainst.org Stephan J. Seidlmayer G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Inhaltsverzeichnis Info1 Literatur11 Pädagogisch-didaktische Hinweise 12 Bearbeitungstext13 Arbeitsblatt 1 14 Arbeitsblatt 2 15 Arbeitsblatt 3 16 Arbeitsblatt 3 – Lösungen 17 Quiz – Fragen 18 Quiz – Folie 22 NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC Bildmaterial23 ƒf Éãd ’G á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info Forschungsgeschichte Der sog. Turiner Lagerstättenpapyrus (Fondazione Museo delle Antichità Egizie di Torino, Cat. 1879 +1969+1899 RCGE 17468 und weitere Teile; Abbildung 1) stellt eines der wenigen Fundstücke zur Kartographie des alten Ägypten dar. Die Papyrusrolle wurde 1824 von Bernadino Drovetti in der Siedlung Deir el-Medineh am Rande der Westwüste bei Luxor im Familiengrab des Schreibers Amunnacht, Sohn des Ipuj, entdeckt. Sie war in viele Einzelteile zerfallen und nur lückenhaft erhalten. Der Papyrus fand die Aufmerksamkeit von vielen Wissenschaftlern. Bis heute gibt es jedoch im wissenschaftlichen Diskurs keine Übereinstimmung über dessen geologischen und geographischen Inhalt. Die im Folgenden dargestellten Informationen und Interpretationen folgen den von James A. Harrell und V. Max Brown zusammengestellten und publizierten Artikeln, deren Ergebnisse wiederum auf frühere Arbeit von Dietrich und Rosemarie Klemm zurückzuführen sind. Abbildung 1: Der Turiner Lagerstättenpapyrus (mit der Erlaubnis der Fondazione Museo Antichità Egizie di Torino) 1842 veröffentlichte Karl Richard Lepsius das größte Fragment (A). Samuel Birch meinte, dass dieses eine Goldgräbersiedlung in den Bergen der Ostwüste Ägyptens zeigte. Jens D. C. L ­ ieblein publizierte ein Jahrzehnt später die übrigen Bruchstücke mit der Interpretation als Karte des Wadi Hammamat – dem zentralen Teil einer der wichtigsten Verbindungswege zwischen Nil und Rotem Meer – und der Bekhensteinbrüche – dem Abbauort eines beliebten Bildhauergesteins, der Grauwacke (chlorhaltiger, dunkelgrau-grüner Sand- und Siltstein). 1 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK DEU TSC Birchs und Liebleins Karten waren zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht worden. Erst im Jahre 1914 erkannte Sir John A. Gardiner, dass alle Fragmente zu einer einzigen Karte zusammengehörten. Er schlug vor, dass die Färbung der abgebildeten Berge der geologischen Unterscheidung der verschiedenen Gesteinsarten entsprach. Margaret A. Murray äußerte in den 1940er Jahren die Vermutung, dass es sich bei der Goldgräbersiedlung um das moderne Bir Umm Fawakhir am östlichen Ende des Wadi Hammamat handelte und die Strasse nach ­Tent-p-mer’ dem Wadi Atalla entsprach. Georges Goyon gelang es 1949 schließlich den Entstehungszeitraum der Karte näher zu bestimmen, nämlich die Regierungszeit Ramses IV. (1156-1150 v. Chr.). In dieser wurden mindestens sechs Expeditionen mit jeweils bis zu 8000 Mann in die Gegend des Wadi Hammamat entsandt. J. Romer stellte 1984 fest, dass der Autor des Turiner Lagerstättenpapyrus aus dem Ort Deir el-Medineh stammte. Nach Vergleichen der Handschriften auf der Vorder- und Rückseite des Papyrus – die Texte auf der Rückseite sind jüngeren Datums und stehen in keinem Zusammenhang mit der Karte – sowie anderen Schriftzeugnissen, war der Schreiber Amunnacht, in dessen Grab der Papyrus auch gefunden wurde und der zu Zeiten Ramses IV. in Deir el-Medineh lebte, der Autor des Schriftstück. Mit einer Datierung der Rolle auf etwa 1150 v. Chr. handelte sich bei dem Dokument somit nicht nur um die erste topographische Karte, sondern gleichzeitig um eine der ältesten bekannten geologischen Karten überhaupt. Die modernen Prinzipien der Kartographie ähnelnde Gestaltung dieser ist dabei besonders bemerkenswert. G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info Der Geländebegehung im Wadi Hammamat und erneuten Untersuchung des Originalpapyrus im Museum in Turin durch James A. Harrell und V. Max Brown ist die derzeit aktuellste Rekonstruktion der Anordnung der Fragmente sowie eine Zusammenstellung, Korrektur und Aktualisierung aller Informationen zum Turiner Lagerstättenpapyurs zu verdanken. Für die Rekonstruktion der Karte achteten die Wissenschaftler auf folgende Punke: • die Zeichnungen und Texte auf Vorder- und Rückseite des Papyrus, ihren Inhalt, ihre Laufweite, Position und Schriftstil, • den Faserverlauf des Papyrus, • die Größe der Fragmente und Lücken, • die dargestellte Topographie im Vergleich mit der real vor Ort vorhandenen. Die Lagerstättenkarte Die Darstellungsweise der Karte folgte dem Stil altägyptischer Abbildungen, wie sie auch in Tempeln und Gräbern zu finden sind. Berge und Täler sowie architektonische Landmarken werden stilisiert, aber unterschiedlich gefärbt wiedergegeben. Die Berge sind zu beiden Seiten der Wa- Abbildung 2: Umzeichnung des Turiner Lagerstättenpapyrus mit Übersetzung der Inschriften (I. Klose, DAIK 2013). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 2 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info dis aufgeklappt angeordnet. Architektonische Strukturen sind im Grundriss verzeichnet (Abbildung 2). Dennoch ist diese Wiedergabe erstaunlich exakt, selbst nach heutigen kartographischen Standards. Die Geologie des Wadi Hammamat ist vielfach beschrieben und kartiert worden, trotzdem gibt es keine verbindliche Übereinkunft, welche geologischen Einheiten tatsächlich präsent sind. Die hier wiedergegebene Karte zeigt mehrere solcher Einheiten (Abbildung 3), die sich den im Papyrus farblich gekennzeichneten relativ gut nähern. Sie lassen sich zudem in modernen, hochauflösenden Satellitenbildern (Abbildung 4) allein an der natürlichen Färbung des Gesteins gut nachvollziehen (siehe auch Seite 4-5): • die schwarzen Berge im Wadi Hammamat der altägyptischen Karte (Abbildung 2) sind klastische Sedimentgesteine, die überwiegend aus Silikatmineralien wie Quarz und Feldspat bestehen; • die rosafarbenen Berge sind primär granitoide und vulkanisedimentäre Gesteine; • d er einzelne rosafarbene Berg mit braunen Bändern besteht ebenfalls aus Fawakhir Graniten mit zahlreichen Quarzadern, die jedoch kein Gold führen; die braunen Bänder sollen wahrscheinlich nicht diese Adern sondern markante Erosionsrinnen darstellen, die als Wegemarkierungen dienten (Bild Seite 4); • d ie bunten Punkte im Hauptwadi, das quer über den Papyrus verläuft, repräsentieren das Wadi Alluvium, d.h. verschiedenartige, bunte Gerölle (Kiesbett) des Wadi Atalla und des Wadi Hammamat (zudem sind Vegetationsflecken verzeichnet). Die Zahl der Hügel stimmt nicht mit der realen Zahl der Berggipfel überein. Lediglich der Berg mit den braunen Bändern ist exakt an der Stelle zu finden, wo er auch im Papyrus verzeichnet ist (Abbildung 5 und 6). Die Genauigkeit der Karte zeigt sich beispielsweise in der Markierung der Grenze zwischen rosafarbenen und schwarzen Hügeln (Abbildung 2): Der geologische Kontakt 3 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK DEU TSC Abbildung 3: Gesteinszonenabfolge des Wadi Hammamat nach Harrell/Brown und Klemm (I. Klose, DAIK 2013). G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info Vor Ort im Wadi Hammamat und Umgebung (R./D. Klemm). Wadi Alluvium (Gerölle) des Wadi Hammamat Goldminengebiet des Wadi es-Sid Grauwackesteinbruch im Wadi Hammamat Berg mit Erosionsrinnen Grauwacke-Sarkophag im Steinbruch des Wadi Hammamat Brunnen Bir Hammamat NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 4 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f R./D. Klemm, LMU München Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info Anschliffe verschiedener in der Gegend des Wadi Hammamat vorkommender Gesteine (R./D. Klemm). Siltstein Nubischer Sandstein Atalla Serpentinit Fawakhir Granit Grauwacke Grüne Breccie 5 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g R./D. Klemm, LMU München DEU TSC (Konglomerat) G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info Abbildung 4: Satellitenbild des Wadi Hammamat (Google Earth 2012). Abbildung 5: Fragmente A-D des Papyrus in Umzeichnung mit Markierung des ‚Goldberges‘, der eigentlich keiner ist (I. Klose, DAIK 2013). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 6 Abbildung 6: Satellitenkarte des Bir Umm Fawakhir mit Markierung des „Goldberges“ des Papyrus (Google Earth 2012; I. Klose, DAIK 2013). ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info zwischen Sedimentgestein (schwarze Hügel) und eruptive bzw. metamorphen Gesteinen (rosa Hügel) ist in derselben relativen Position zwischen dem Steinbruch und dem Wadi Atalla verortet wie auch auf modernen Karten (Abbildung 3 und 4). Die schwarzen Gebiete auf Fragment M sehen aus, als ob sie eine Region dunkler Gesteine darstellen, durch welches das Wadi vom Nil her eingangs hindurchführt (Abbildung 2). Tatsächlich kommt man vor Ort am schmalen, westlichen Eingang des Tals in die Kontaktzone zwischen Hammamat Geröllen und nubischem Sandsteinen (Abbildung 3 und 4). Man überquert an dieser Stelle von Osten her eine drastische Grenze zwischen fast schwarzem und hell-gelbem Gestein. Die Ursache der schwarzen Farbe ist der dunkel violett-schwarze Wüstenlack (Mangan-Oxide). Er entsteht durch Witterungseinflüsse und erscheint auf den Oberflächen des nubischen Sandsteins. In hieratischer Schrift, der Schreibschriftform der Hieroglyphen, sind den verschiedenen auf dem Papyrus den bildlich dargestellten Landmarken Beischriften beigefügt (Abbildung 2: in Übersetzung). Einige dieser Landmarken sind: • eine Stele Sethos I., • eine Zisterne, • vier Häuser der Goldgräbersiedlung, • ein Brunnen, der einen Schatten(?) wirft, • ein Schrein/kleiner Tempel, der dem Gott Amun geweiht ist, • drei Bäume im Hauptwadi, • d as Hauptwadi, die ‚Straße von Tent-p-mer’, die mit weißen, grünen und braunen Punkten gekennzeichnet ist, • zwei Straßen, die ans Meer führen, • Berge, in denen Gold (und Silber) vorkommt, • d ie Bekhen-Steinbrüche (die kleine Einbuchtung in der Kurve des Wadis auf Fragment H) und Blöcke von abgebauten Bekhenstein (auf den Fragmenten M, N, O, und P; die Beitexte nennen die Dimensionen/Abmessungen der Blöcke). Die meisten dieser Wege, Wegmarken und Gesteinsvorkommen lassen sich bis heute nach der Papyruskarte lokalisieren. 7 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK DEU TSC Der Hauptweg mit den bunten Punkten entspricht dem Wadi Hammamat, der Abschnitt, der als ‚Straße von Tent-p-mer’ bezeichnet wird dem Wadi Atalla (Abbildung 7-9: rot). Richtung Osten führt das Wadi Hammamat zum Bir Umm Fawakhir, einem Wegabschnitt, der auf der Papyruskarte nicht gepunktet ist und die Goldgräbersiedlung mit dem Hauptweg verbindet (Abildung 7-9: blau). Die scharfe Kurve an dieser Stelle hat bereits der Autor des Papyrus verzeichnet. Der Weg unterhalb des Amunschreins entspricht dem Zugang zum Wadi el-Sid (Abbildung 7-9: gelb), der zwischen Schrein und Goldberg – die Straße ‚Ta-menti’ – einem unbenannten Wadi östlich von Bir Umm Fawakhir (Abbildung 7-9: grün) liegt. Die Straße, „die ans Meer führt“, existiert heute noch als unbenanntes Tal, in dem ältere ungeebnete Wege festgestellt wurden (Abbildung 7-9: gelb). Diese nutzen zudem weitere in diese Richtung verlaufende Wadis, die nach ca. acht Kilo- G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info metern in östlicher bzw. nordöstlicher Richtung ineinanderlaufen und tatsächlich an der Küste des Roten Meeres enden. Die ‚andere Straße ans Meer’ ist dagegen etwas problematischer in ihrer Zuweisung, da sie aus topographischer Sicht keinen Sinn ergibt (Abbildung 7-9: orange). Die Begrenzung des Papyrus Richtung Meer schneidet entweder die Karte absichtlich am Ostende des Bir Umm Fawakhir-Gebiets ab oder stellt die Küste dar, wobei dann die letzten 70km komprimiert wiedergegeben wären. Letztere Lösung erscheint nach der Genauigkeit der sonstigen Darstellung eher unwahrscheinlich. Sowohl in antiken als auch in modernen Zeiten fanden Goldabbauaktivitäten im Wadi es-Sid (Abbildung 4 und auf Seite 4) südlich des Bir Umm Fawakhir statt. Sowohl textlich als auch archäologisch sind Goldschürfgebiete in den Bergen in der Nähe von Wadi Atalla und Wadi Hammamat Abbildung 7: Umzeichnung des Papyrus mit dem dort markierten Wegenetz (I. Klose, DAIK 2013). Abbildung 8: Umzeichnung der geologische Karte des Wadi Hammamat nach Harrell/Brown und Klemm mit dem im Papyrus angegebenen Wegenetz (I. Klose, DAIK 2013). Abbildung 9: Google Earth Karte des Wadi Hammamat mit eingezeichnetem Wegenetz wie im Papyrus erkennbar (Google Earth 2012; I. Klose, DAIK 2013). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 8 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info bekannt. Diese Hügel sind von Quarzadern durchzogen, von denen einige Gold führen und die im Tagebau und mit tiefen Schächten ausgebeutet wurden. Die Zisterne auf der Papyruskarte wurde vermutlich gebaut, um Wasser in großen Mengen vom nahegelegenen Brunnen zu speichern (Abbildung 5). Dieses Wasser wurde benutzt, um das Gold aus dem pulverisierten Quarz herauszuwaschen (Abscheidung durch Schwerkraft). Vielleicht wurde das bräunliche Gebiet um die Zisterne und um die Stele Sethos I. herum genutzt, um das Gestein zu zerkleinern und zu waschen. Die braunen Reste könnten sogenanntes Tailing – feinkörnige Rückstände ausgewaschenen Quarzsandes usw. – darstellen. Auch die Position der Bekhen-Steinbrüche lässt sich nachvollziehen. Sie befinden sich sowohl auf der Karte als auch im realen Wadi Hammamat an einer Biegung des Wadis, am östlichen Ende des Steinbruchs (Abbildung 10: Fragment H). Die Lage der Einbuchtung, die diese Steinbrüche markiert, wurde nicht von den Harrell und Brown vorausgehenden Bearbeitern des Papyrus berichtet. Nur die Untersuchung des Papyrus unter sehr hellem Licht ließ sie überhaupt sichtbar werden. In der weiteren Umgebung der ehemaligen Goldminen im Wadi Hammamat findet man heute keine Überreste von einem Schrein/Tempel des Amun, von der Stele Sethos I. oder der Zisterne/ dem Brunnen. Ruinen von römischen Häusern sind alles, was an der Oberfläche erhalten ist. Aus älteren Berichten ist jedoch bekannt, dass in den 1950er Jahren Ruinen eines ptolemäischen Tempels an der Stelle des im Papyrus markierten Amunschreins zu sehen waren. Das in der Nähe gelegene griechisch-römische Goldgräberdorf ist höchstwahrscheinlich über die alte pharaonische Siedlung gebaut worden. Ein handgegrabener, römischer Brunnen (bir) findet sich heute noch im Wadi Hammamat an einer Stelle, die heute Bir el-Hammamat genannt wird. Dieser Brunnen (Seite 4) ist ca. 8-10km von der Stelle entfernt, an der in der Papyruskarte der „Brunnen, der einen Schatten(?) wirft“ Abbildung 10: Umzeichnung der Fragmente H und I verzeichnet ist. Bir el-Hammamat ist von einer des Papyrus mit der Markierung der Bekhensteinbrühohen, modernen Mauer umgeben, um den che (I. Klose, DAIK 2013). Schacht von geröllreichen Wadifluten zu schützen. Diese Konstruktion wurde von Harrell und Brown als Vergleichsstück für den in der Karte erwähnten, einen Schatten werfenden Brunnen herangezogen. Da die Mauer jedoch modernen Datums ist und sich keine ähnlichen Strukturen um die heute noch existierenden Brunnen an der im Papyrus verzeichneten, mehrere Kilometer entfernten Stelle befinden, ist diese Interpretation mit Vorsicht zu betrachten. 9 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK DEU TSC Die gesamte Karte ist – im Gegensatz zum heute üblichen Orientierungskanon – gesüdet (vgl. Abbildung 11): Sie ist nach altägyptischem Brauch auf die Quellen des Nil ausgerichtet, die Ägyptens Fruchtbarkeit gewährleisteten und daher eines der wichtigsten Elemente des Landes waren. Das Hauptwadi, das quer über den Papyrus verläuft, zeigt nicht die in Realität existierenden G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Info großen Kurven (Abbildung 7-9). Das mag daran liegen, dass die Papyrusrollen mit nur 41cm Breite (bei ca. 2,82m erhaltener Länge) nicht sehr breit war. Um die gesamte Darstellung auf diese Dimensionen zu verkleinern, war der Schreiber gezwungen, seine Darstellung des Wadi Hammamat zu begradigen und quer verlaufende Wadis in die schmale Lauffläche des Papyrus zu klappen (ähnlich alter Itinerarien – römischer Wegekarten). Ein Vergleich zeigt zudem, dass kein konstanter Maßstab für die Karte verwendet wurde. Dennoch variieren die Entfernungen der Landmarken auf dem Papyrus nur zwischen 50 m und 100 m für 1cm. Das ist erstaunlich konstant für dieses früheste Beispiel der Kartographie. Die Einstufung des Turiner Lagerstättenpapyrus als geologische Karte heißt nicht, dass dies auch der Grund seiner Entstehung war. Vielmehr wurde die Karte vermutlich als Orientierungshilfe für eine Steinbruchexpedition von Pharao Ramses IV. in die Bekhen-Steinbrüche angefertigt. Der Autor der Karte war eventuell selbst einmal auf einer Expedition in diese Gegend dabei. Er orientierte sich bei seiner bildlichen Wiedergabe unter anderem an den in natura sichtbaren Farben der Gesteine und deren räumlicher Verteilung, wodurch die Karte nach heutigen Standpunkten einer geologischen gleicht. Abbildung 11: Gesüdete Ansicht des Gebiets zwischen Nil und Rotem Meer, in das Wadi Hammamat und die im Papyrus verzeichneten Goldabbaugebiete liegen (Google Earth 2013). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 10 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK Der Turiner Lagerstättenpapyrus Literatur • Ball, J., Survey of Egypt. Egypt in the Classical Geographers, Cairo 1942. • Harrell, J. A./Brown, M. V., The World’s Oldest Surviving Geological Map, The 1150 BC Turin papyrus from Egypt, in: The Journal of Geology 100 (1992), 3-18. Siehe auch: http://www. eeescience.utoledo.edu/faculty/harrell/egypt/Turin%20Papyrus/Harrell_Papyrus_Map_text. htm. • Klemm, R./Klemm, D., Gold and Gold Mining in Ancient Egypt and Nubia: Geoarchaeology of the Ancient Gold Mining Sites in the Egyptian and Sudanese Eastern Deserts (Natural Science in Archaeology), Heidelberg 2013. • Klemm, R./Klemm, D., Pharaonischer Goldbergbau im Wadi Sid und der Turiner Minenpapyrus, in: Schoske, S., Akten des vierten Internationalen Ägyptologen Kongresses München 1985 2 (Studien zur altägyptischen Kultur, Beihefte 4), Hamburg 1989, 73 – 87. • Meyer, C., A gold-mining settlement at Bir Umm Fawakhir, in: Egyptian Archaeology 21 (2002), 8 – 10. • Meyer, C., Bir Umm Fawakhir: Insights into Ancient Egyptian Mining, in: JOM, the Journal of the Mineral, Metals and Materials Society 49/3 (1997), 64 – 68. • Meyer, C., Bir Umm Fawakhir 2, in: Oriental Institute Communications 30 (2011). 11 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK DEU TSC • Sommerlatte, H. W. A., Der Papyrus von Turin. Seine Geschichte und seine Bedeutung als eine sehr frühe geographische und geologische Darstellung, in: Antike Welt, Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte 17/3 (1986), 31 – 39. G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Pädagogisch-didaktische Hinweise Unterrichtsmaterialien empfohlen für die 6.-8. Gymnasialklasse Unterrichtsabschnitt Inhalt Arbeitsmaterial => Ziel Einführung => Hinführung allgemeine Informationen über den Papyrus und seine wissenschaftliche Geschichte Bearbeitungstext; digitaltes Bildmaterial Vorschläge für Verständnisfragen zum Bearbeitungstext: • Warum wird der Papyrus, welcher 1824 von Bernardino Drovetti am Rande der Westwüste bei Luxor gefunden wurde „Turiner Lagerstättenpapyrus“ genannt? • Warum ist es so schwer den Sinn dieses Papyrus heute zu verstehen? • W as ist, den Wissenschaftlern zufolge, auf dem Lagerstättenpapyrus abgebildet? • W elche Bedeutung hat die Datierung des Papyrus auf etwa 1150 v. Chr.? • W arum wurde der Papyrus vom Schreiber Amunnacht, Sohn des Ipuj, gezeichnet? • Warum ist die Karte auf dem Papyrus gesüdet? Arbeit am Papyrus => Dechiffrierung/ Interpretation und Verortung der abgebildeten Informationen • Kartographie/Topographie: Erstellung einer Arbeitsblatt 1; bunten Reproduktion des Papyrus; Beschäfti- Schulatlas; gung mit Kartographie und Topographie nach digitales Bildmaterial; altägyptischem Verständnis; • Geologie: Korrelation von Papyruskarte und einer geologischen Karte des Wadi Hammamat; Vergleich der Gesteinsfarbigkeit mit den in der Karte wiedergegebenen Farben; Arbeitsblatt 1-2; Gesteinssammlung der Schule; digitales Bildmaterial (S. 4-5); • Kartographie/Straßennetz: Vergleich der Dar- Arbeitsblatt 3; stellungsformen verschiedener Karten, Dis- Schulatlas; kussion der kartographischen Ausrichtung digitales Bildmaterial (Südung vs. Nordung)/Maßstab, etc. Ergebnissicherung => Vertiefung 12 Teamspiel: Die Schüler können das Themengebiet Quiz und den Schwierigkeitsgrad (Einsteiger oder Fortgeschrittene bzw. nach Punkten) selbst wählen (Folie; z.B. Forschungsgeschichte für 80 Punkte); das Team mit den meisten Punkten gewinnt. NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj ƒf Éãd ’G É ŸC á° Der Turiner Lagerstättenpapyrus G á « ∏« ‚E’ G á «f J. Hog, DEO Der Turiner Lagerstättenpapyrus Bearbeitungstext Name: ________________________________________________ Klasse: ________ Datum: ____________ Grundwissen zum Turiner Lagerstättenpapyrus Umzeichnung des Turiner Lagerstättenpapyrus (I. Klose, DAIK 2013) O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 DEU TSC Der sogenannte Turiner Lagerstättenpapyrus (Museo Egizio, Turin; L 282cm, H 42cm) ist eines der wenigen Fundstücke zur Kartographie aus dem alten Ägypten. Die Papyrusrolle wurde 1824 von Bernadino Drovetti in der Siedlung Deir el-Medineh am Rande der Westwüste bei Luxor im Familiengrab des Schreibers Amunnacht, Sohn des Ipuj, entdeckt. Sie war in viele Einzelteile zerfallen und nicht vollständig erhalten. Über 100 Jahre Forschung und eine Vielzahl von Wissenschaftlern waren nötig, um den Papyrus wieder zusammenzusetzen, den Sinn dieser Karte zu verstehen, die Orte, die auf ihm dargestellt werden, wiederzufinden, sein Alter und seinen Autor zu identifizieren. Und selbst jetzt ist man sich noch unsicher, ob die Ergebnisse wirklich der Wahrheit entsprechen. Auf den Papyrus wurde eine Karte des Wadi Hammamat – eines Teils des wichtigsten Verbindungsweges zwischen Nil und Rotem Meer – und der verschiedenen, an diesem Wüstental gelegenen Rohstoffvorkommen gezeichnet, besonders Gold (im Wadi es-Sid) und Grauwacke (in den sogenannten Bekhen-Steinbrüchen). Ein Vergleich der geschriebenen Ortsnamen und Wegmarkierungen auf der Rolle mit anderen Handschriften aus dem alten Ägypten beweist, dass der Schreiber Amunnacht, der zu Zeiten Ramses IV. (1156-1150 v. Chr.) in Deir el-Medineh lebte, der Autor der Karte. Ramses IV. schickte mindestens sechs Expeditionen mit jeweils bis zu 8000 Mann in die Gegend des Wadi Hammamat. Diese Expeditionen brauchten natürlich solche Karten. Da diese Schriftrolle bereits etwa 1150 v. Chr. geschrieben wurde, ist sie die älteste topographische und geologische Karte der Welt. Außerdem ist die Art, wie die Karte auf dem Papyrus gezeichnet ist, unseren heutigen Karten sehr ähnlich. Die Darstellungsweise der Karte folgte dem Stil altägyptischer Abbildungen. Berge und Täler werden stilisiert, aber den realen Farben der Gesteine entsprechend eingefärbt wiedergegeben. Die Berge sind zu beiden Seiten der Wadis aufgeklappt angeordnet. Architektonische Strukturen sind im Grundriss verzeichnet. In hieratischer Schrift, der Schreibschriftform der Hieroglyphen, sind den verschiedenen auf dem Papyrus dargestellten Landmarken Namen und Richtungsangaben beigefügt. Einige diese Wegmarken und Gesteinsvorkommen lassen sich bis heute nach der Papyruskarte lokalisieren. Die gesamte Karte ist gesüdet: Sie ist nach altägyptischem Brauch auf die Quellen des Nil ausgerichtet, die Ägyptens Fruchtbarkeit gewährleisteten und daher eines der wichtigsten Elemente des Landes waren. Um die gesamte Karte auf die Dimensionen der Papyrusrolle zu verkleinern war der Schreiber gezwungen, seine Darstellung des Wadi Hammamat zu begradigen und die kleineren Wadis in die schmale Lauffläche der Karte zu klappen. Es wurde zudem kein konstanter Maßstab für die Karte verwendet, dennoch weichen die Entfernungen der Landmarken auf dem Papyrus nur zwischen 50-100 m pro 1cm von der Realität. 13 G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Arbeitsblatt 1 Name: ________________________________________________ Klasse: ________ Datum: ____________ Der Turiner Lagerstättenpapyrus Aufgaben • Male die unten angegebene Umzeichnung des Turiner Lagerstättenpapyrus nach dem an die Wand projezierten Bild des originalen Papyrus aus! • Vervollständige die Legende, indem du die Farben den Gesteinen zuordnest! (Aus Platzgründen ist der Papyrus hier zwischen Fragment J und F geteilt und in zwei Reihen abgebildet. Lass dich dadurch nicht irritieren!) • Vergleiche die Karten mit anderen in deinem Schulatlas! Welchem Typ von Karten ähnelt sie (topographischen/geologischen/politischen Karten)? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Umzeichnung des Turiner Lagerstättenpapyrus mit Legende (I. Klose, DAIK 2013). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 14 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK 2013 Der Turiner Lagerstättenpapyrus Arbeitsblatt 2 Name: ________________________________________________ Klasse: ________ Datum: ____________ Geologische Zonen des Wadi Hammamat Geologische Zonen des Wadi Hammamat nach Harrel und Brown (I. Klose, DAIK 2013). Geologisches Alter Name Beschreibung Quartär Wadi Alluvium Sand mit lithologisch unterschiedlichen Geröllen und Steinen verschiedenster Farben, vorwiegend weiß, rosa, braun, dunkelgrau und grün. Oberkreide Nubischer Sandstein Sandstein. Aus der Entfernung erscheint er lila-schwarz aufgrund eines Überzugs, dem sogenannten ‚Wüstenlack‘. Wüstenlack ist ein dunkler Überzug aus Eisen- und Mangan-Oxiden. Diese Metalle sind in gelöster Form im Wasser enthalten und reagieren mit anderen Substanzen und Temperatur auf der Gesteinsoberfläche. Die Farbskala des Sandsteins reicht von grau, gelb, braun, rot bis weiß und selten auch grün. Hammamat Sedimentgesteine Leicht metamorphe Sedimentgesteine, (Meta-)Grauwacke-Sandstein bzw. -Schluffstein (=Bekhen-Stein) und Konglomerate sowie Schiefer und Siltstein. Ihre Farbe ist von Natur her dunkel braun-grau (manchmal grünlich). granitoide und vulkanisedimentäre Gesteine Ein leicht metamorphes Vulkangestein, hier (Meta-)Rhyolit, Andesit (früher Porphyrit genannt), Tuffe und Basalt sowie Granite. Aus der Entfernung erscheint es rosa-braun aufgrund von Witterungseinflüssen. Atalla Serpentinit Serpentinit. Aus der Entfernung erscheint er bräunlich aufgrund von Witterungseinflüssen. 15 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK 2013 DEU TSC Aufgaben • Male die geologische Karte nach den Farbanweisungen ihrer Legende aus! • Vergleiche diese Karte mit dem Turiner Papyrus (Arbeitsblatt 1). Welche der Gesteinszonen sind auf dem Papyrus vermerkt? • Suche dir mit Hilfe der Beschreibungen die entsprechenden Gesteinsproben aus der Steinsammlung der Schule heraus. Was fällt dir beim Vergleich der Farben der Gesteine und der Papyruskarte auf? G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Arbeitsblatt 3 Name: ________________________________________________ Klasse: ________ Datum: ____________ Wege im Wadi Hammamat Aufgabe Vergleiche die drei untenstehenden Karten miteinander und zeichne bunt die verschiedenen im Turiner Papyrus markierten Wege ein. Umzeichnung des Turiner Papyrus (I. Klose, DAIK 2013). Umzeichnung der geologischen Karte des Wadi Hammamat nach Harrell/Brown und Klemm (I. Klose, DAIK 2013). Google Earth Karte des Wadi Hammamat (Google Earth 2012). NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 16 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f I. Klose, DAIK 2013 Der Turiner Lagerstättenpapyrus Arbeitsblatt 3 – Lösungen Name: ________________________________________________ Klasse: ________ Datum: ____________ Aufgabe Wege im Wadi Hammamat Vergleiche die drei untenstehenden Karten miteinander und zeichne bunt die verschiedenen im Turiner Papyrus markierten Wege ein. Umzeichnung des Turiner Papyrus (I. Klose, DAIK 2013). Umzeichnung der geologischen Karte des Wadi Hammamat nach Harrell/Brown und Klemm (I. Klose, DAIK 2013). 17 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g I. Klose, DAIK 2013 DEU TSC Google Earth Karte des Wadi Hammamat (Google Earth 2012). G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Quiz – Fragen Der Turiner Lagerstättenpapyrus – Fragen für Einsteiger 30 Aus welchem Material besteht der Turiner Lagerstättenpapyrus? a.Stoff b.Stein c.Papier d.Papyrus 60 Was ist auf dem Turiner Lagerstättenpapyrus abgebildet? a. eine Landkarte b. ein altägyptisches Spiel c. ein Portrait 80 Wie hieß der Autor der Papyruskarte? a. Ramses, der Große b. Amunnacht, Sohn des Ipuj c. Ahmose, Sohn des Ibana 100 Nenne mindestens drei von Menschenhand errichtete Strukturen, die auf dem Papyrus als Wegmarken verzeichnet sind. Antworten: Stele Sethos I., Zisterne, Brunnen, Amunschrein, Häuser der Goldgräbersiedlung Der Turiner Lagerstättenpapyrus – Fragen für Profis 30 Wie hoch und breit ist der Turiner Lagerstättenpapyrus? a. 41 x 282cm b. 141 x 1282cm c. 4,1 x 28,2cm 60 Welchen Beruf übte der Autor der Papyruskarte aus? a.Handwerker b.Schreiber c.Arzt d.Wesir 80 Wie sind die Berge auf dem Papyrus dargestellt? a. in Aufsicht, mit realen Dimensionen und Farben b. zur Seite geklappt, stilisiert, in realitätsnahen Farben 100 Warum wurde die Karte gezeichnet (mehrere Antworten sind möglich)? a. als Orientierungshilfe bei Steinbruchexpeditionen b. als geologische Karte für Rohstoffvorkommen c. als Straßenkarte für die Verbindung zwischen Rotem Meer und Nil NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 18 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 Der Turiner Lagerstättenpapyrus Quiz – Fragen Forschungsgeschichte – Fragen für Einsteiger 30 Wann wurde der Turiner Lagerstättenpapyrus gefunden? a.1724 b.1824 c.1924 60 In welchem Museum und in welcher Stadt wird der Papyrus heute ausgestellt? a. Louvre, Paris b. Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Berlin c. Ägyptisches Museum, Kairo d. Museo Egizio, Turin 80 Wie alt ist die Karte auf dem Papyrus? a. rund 3100 Jahre b. rund 7100 Jahre c. rund 1100 Jahre 100 Anhand welcher Hinweise konnte man die Reihenfolge der Papyrusfragmente rekonstruieren? Antwort: Zeichnungen/Texte auf Vorder- und Rückseite; Faserverlauf; Größe der Fragmente und Lücken; Abgleich mit realer Topographie und Geologie Forschungsgeschichte – Fragen für Profis 60 Wie hieß der Archäologe, der den Turiner Lagerstättenpapyrus fand? a. Sir Alan Gardiner b. Karl Richard Lepsius c. Bernadino Drovetti 80 Wie lange dauerte es nach dem Fund bis man feststellte, dass alle Teile des Papyrus zusammengehörten? a. etwa 1 Jahr b. etwa 10 Jahre c. etwa 100 Jahre 100 Wie hieß der Pharao, der mindestens sechs Expeditionen in die Gegend des Wadi Hammamat schickte? a. Ramses IV. b. Thutmosis III. c.Hatschepsut 19 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 DEU TSC 30 Wo wurde der Turiner Lagerstättenpapyrus gefunden? a. in Kirdasa bei Kairo b. in Deir el-Medineh bei Luxor c. auf Philae bei Aswan G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Quiz – Fragen Topographie/Kartogaphie – Fragen für Einsteiger 30 In welcher Wüste lag das Wadi Hammamat, das heute mit dem auf dem Turiner Lagerstättenpapyrus dargestellten Tal gleichgesetzt wird? a. Ostwüste = arabische Wüste b. Westwüste = libysche Wüste 60 Nenne mindestens drei Orientierungspunkte, die auf der Karte verzeichnet sind. Antworten: Amunsberg, Amunsschrein, Goldgräbersiedlung, Zisterne, Brunnen, Stele Sethos I., Bechen-Steinbrüche, Goldberg nahe Amunsschrein, Bäume, Alluvium des Hauptwadis 80 Nach welcher Himmelsrichtung und welchem Bezugspunkt ist die Karte orientiert? a. Norden und dem Nildelta b. Süden und den Nilquellen c. Osten und dem Roten Meer d. Westen und den Oasen der Westwüste 100 Welchen Genauigkeitsgrad hatte der Maßstab der Karte ungefähr? a. 5-10m pro 1cm b. 50-100m pro 1cm c. 500-1000m pro 1cm Topographie/Kartographie – Fragen für Profis 30 Welche zwei Regionen wurden durch das Wadi Hammamat verbunden? Antwort: das Niltal und die Küste des Roten Meeres 60 Nenne die heutigen oder altägyptischen Namen der dreier Wadis bzw. Wege, die auf der Karte des Turiner Lagerstättenpapyrus verzeichnet sind. Antwort: Wadi Hammamat, Wadi Atalla, Wadi el-Sid, Straße ‚führt ans Meer’, ‚Straße nach Tent-p-mer’, Straße ‚Ta-menti’ 80 Aus welchem Grund musste der Autor der Karte den realen Verlauf des Wadi Hammamat gestreckt wiedergeben? a. der Papyrus war mit 42cm zu niedrig b. der Papyrus war mit 282cm zu kurz c. der Papyrus war mit 42cm zu hoch 100 Welche alten, von Menschenhand errichteten Strukturen sind heute noch im Wadi Hammamat und seiner Umgebung zu sehen? a. Ruinen von römischen Häusern und ein handgegrabener Brunnen b. ein ptolemäischer Tempel und eine Stele Sethos I. c. ein Wegweiser und eine Asphaltstraße NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 20 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 Der Turiner Lagerstättenpapyrus Quiz – Fragen Geologie - Fragen für Einsteiger 30 Welches Metall wurde in den Minen im Wadi Hammamat gewonnen? a.Kupfer b.Silber c.Gold 60 Welche Farbe hat die in den Bekhensteinbrüchen gewonnene Grauwacke? a.rose-rot b.dunkelgrau-grün c.gelb-orange 80 Nenne drei geologische Einheiten, die im Bereich des Wadi Hammamat zwischen Roten Meer und Nil bestehen. Antwort: Sandstein, klastische Sedimentgesteine, Atalla Serpentinit, granitoide und vulkanisedimentäre Gesteine 100 Aus welchen Bestandteilen setzt sich Granit zusammen? a. Feldspat, Quarz und Glimmer („..., die drei vergess ich nimmer“) b. Amphibol, Quarz und Apatit c. Pyroxen, Quarz und Biotit Geologie - Fragen für Profis 60 Welches Gestein wurde in den berühmten Bekhen-Steinbrüchen abgebaut ? a.Granit b.Sandstein c.Grauwacke 80 Mit welcher heute noch verwendeten, schattenwerfenden Maßnahme schützten die Ägypter den Brunnen im Wadi Hammamat vor der Verschüttung bei Sturzfluten? a. mit einem Zelt b. mit einem Deckel c. mit einer Mauer 100 Mit welcher Technik wurde Gold im Wadi Hammamat gewonnen? a. Abscheidung durch Schwerkraft beim Auswaschen b. Abbau der quarzhaltigen Gesteinsadern und Ausschmelzen 21 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 DEU TSC 30 Was stellen vermutlich die bunten Punkte im Haupttal auf der Papyruskarte dar? a. Bäume und Blumen b. bunte Gerölle (das Wadi Alluvium) c.Plastikmüll G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC Der Turiner Lagerstättenpapyrus Quiz – Folie Der Turiner Forschungs- Topographie/ Lagerstättengeschichte Kartographie papyrus Geologie 30 30 30 30 60 60 60 60 80 80 80 80 100 100 100 100 NG. OBERSCH EVA UL HE O AIR EK DEU TSC 22 ƒf Éãd ’G É ŸC á° dÉH SQ É≤ ó ŸG Iô g áj G á « ∏« ‚E’ G á «f J. Sigl, DAIK/J. Hog, DEO 2013 Mathematik im alten Ägypten Bildmaterial 23 O AIR EK NG. OBERSCH EVA UL HE ƒf Éãd ’G á° dÉH áj SQ É≤ ó ŸG Iô g DAIK 2013 DEU TSC Anmerkung zur Verwendung des Materials Das Bildmaterial ist frei von Copyright lediglich im Rahmen des Schulunterrichts einsetzbar! Eine Weiterverbreitung oder -nutzung außerhalb desselben ist ausgeschlossen! G á « ∏« ‚E’ G á «f É ŸC