Vulva-Karzinom VIN 90-98% klassisches VIN - HPV-assoziiert - führt zu nicht-verhornendem Plattenepithel-Ca Prognose 2-10% differenziertes VIN - nicht HPV-assoziiert sondern durch p53-Mutation - bei älteren Frauen - Vorstufen: Lichen sclerosus u. ä. - führt zu verhornendem invasivem Plattenepithel-Ca Rezidive 20-30% Lokalrezidive (oder selten Fernmetastasen) 93% der Rezidive innerhalb 3 Jahre Lokalrezidive 50% heilbar. Andere Lokalisationen (LK, Fernmetastasen) mit sehr schlechter Prognose. T Bemerkung VIN 5-JÜR: - St I: 75% - St II: 60% - St III: 42% - St IV: 12% Primäre Malignome 95% - 90% Plattenepithel-Ca - 3% Adeno-Ca - 5% Melanome Ausbreitung Lokale Ausbreitung: – Haut der ganzen Vulva, Perineum, Abdomen, Oberschenkel – Nachbarorgane: Vagina, Urethra, Rektum, Blase, Knochen • Lymphogene Ausbreitung: – Oberflächige und tiefe inguinofemorale LK, pelvin, aortal, und weiter nach oben. In der Regel ordentlich „ step by step“ – LK-Metastasen treten frühzeitig und häufig auf - Bei St.IA wurde bisher kein LK-Befall festgestellt - LK-Befall steigt an ab Stadium II, ab Tumordurchmesser >2cm sowie bei Tiefeninvasion ab 3mm • Hämatogene Ausbreitung: – Fernmetastasen sind selten und treten ausschliesslich im Terminalstadium auf: Leber, Lunge, Knochen, selten andere Lokalisationen Metastasen 5% Therapie 1. Wahl: chirurgisch 2. Wahl: Destruktion 1 Tumor der Vulva <2cm. LK frei. 1a Invasionsteife bis 1mm. Keine LK-Metastasen Reduzierte Chirurgie ohne Lymhonodektomie 1b Invasionsteife über 1mm Reduzierte Chirurgie mit Lymhonodektomie Destruktion mit CO2 / Kälte / Strom Medikamentös (5-FU, Bleomycin, Retinoide, IF) Chirurgisches Ziel: R0-Resektion, Sicherheitsabstand 10mm Reduzierte Chirurgie: Tumorektomie und ipsilaterale LK-Exstirpation indiziert bei lateral gelegenen Tumoren < 2 cm Durchmesser, Infiltrations- tiefe ≤ 3mm und klinisch unauffälligen LK. Bilaterale LK-Entfernung indiziert bei zentraler Lage von der Mitte < 2 cm entfernt, bei Befall von Klitoris oder hinterer Kommissur, bei histologisch ipsilateralen LKMetastasen (evtl. Nachoperation). Weitere Bedingungen: keine Vulvadystrophie oder VIN, eine leistungsfähige Pathologie und eine engmaschige Überwachung über Jahre. 2 Tumor der Vulva >2cm. LK frei Radikale Chirurgie (Nachbestrahlung nur bei Risikofaktoren wie z.B. ungünstige Histologie) Radikale Chirurgie: Radikale Vulvektomie, bilaterale inguinofemorale LK- Exstirpation Sie ist die Standardoperation für die meisten Vulvakarzinome: – St.Ib mit Tiefeninfiltration, evtl. bei zentraler Lokalisation, bei multizentrischer VIN, Dystrophien – St.II-III und ausgewählte Fälle von St.IV 3-Schnitt-Technik besser als en-bloc-Resektion (geringere Morbidität)! Das Ausmass der Hautexcision erfolgt individuell. Von entscheidender Bedeutung ist ein tumorfreier Resektionsrand ≥10 mm. 5-Jahres-Überlebensrate dieser Fälle: – Total 65-70 %; ohne LK-Metastasen 80-95%; mit LK-Metastasen ca. 40% 3 4 Tumor jeder Grösse mit Befall von Urethra,Anus,Vagina oder Perinäum oder mit unilateralen, inguinalen LK-Metastasen Infiltration der Mucosa von Blase und/oder Rektum, Fixierung am Knochen, beidseitig inguinale LK- und/ oder pelvine LK Metasen sowie andere Fernmetastasen 1. Radikale Chirurgie 2. Therapie pelvine LK falls: - ≥3 LK unilateral befallen - Kapseldurchbruch (FIGO IIIc) - Makrometastase >10mm 3. Radiotherapie 4. ev. Chemotherapie Radiotherapie: Nachbestrahlung (lokal, regional, pelvin) nach radikaler OP bei erhöhtem RezidivRisiko (>2-3 LK-Metastasen, Invasion umgebendes Fettgewebe, Resektionsränder nicht frei, Randbreite >10mm, Tumor >6cm. 1. Radikale Chirurgie 2. Radiotherapie 3. ev. Chemotherapie Chemotherapie: Meistens Kombination mit: Cis-/Carboplatin, Doxorubicin, Bleomycin, 5-FU, alkylierenden Substanzen und andere. Bestrahlung regionale LK nach lokalem operativem Vorgehen (reduzierte Chirurgie). Primäre Radiotherapie bei Inoperabilität oder präoperativ bei ausgedehntem Befund. EVIDENZ gering für alle Bestrahlungen AUSSER peliven LK bei Befall der inguinalen LK. Chemotherapie bei Rezidiv oder Metastasen kaum wirksam! Chemo (5-FU/Cisplatin) als Sensitizer zur Radiotherapie zunehmend angewendet --> DGGG: ab T3/T4 ist neoadjuvante Chemotherapie möglich