1332 W. BECKER, W. BECK UND R. RIECK Zwischenkomplexe sind die noch nicht koordinierten Donatorgruppen gegenseitig jetzt so fixiert, daß eine Weiterreaktion zu der in Abb. 3 angegebenen Struk­ tur möglich ist. Für diesen letzten Reaktionsschritt ergibt sich nur noch ein Weg. Ni-tartrat-Komplexe scheinen sich in ihren Stabili­ täten anders zu verhalten als die VO2®-Komplexe, wo der gemischte Tartratkomplex die größere Stabilität besitzt2. Die Unterschiede erklären sich wahrscheinlich durch die andere Struktur der NiKomplexe gegenüber den VO2®-Komplexen. Die mit Hilfe von Röntgenstrukturanalyse auf­ geklärte Struktur des V 0 2®-tartrat-Doppelkomplexes zeigt nämlich, daß die Jrans-Stellung zu dem Vanadylsauerstoff nicht besetzt ist, und die vier Donator­ gruppen, die um ein VO2® koordiniert sind, liegen in einer mehr oder weniger verzerrten Ebene 8. Hinzu kommt noch, daß bei den von B e l f o r d und T a p s c o t t beschriebenen zweikernigen Kom­ plexen des V 0 2®-Ions beide Protonen der Hydroxyl­ gruppen des Tartrats abdissoziiert sind. Aus eigenen Untersuchungen geht allerdings hervor, daß auch beim VO2® in dem pH-Bereich zweikernige Doppel­ komplexe gebildet werden, in dem die Protonen noch nicht abdissoziiert sind 9. Möglicherweise han­ delt es sich dabei um ähnliche Strukturen, wie sie beim Ni-II-tartrat vorliegen. Die Abspaltung der Protonen im neutralen pH-Bereich ist also lediglich eine Folge der Koordination und der damit verbun­ denen starken Polarisation der OH-Gruppen. Es läßt sich aber vorläufig noch nicht sagen, ob bei der Abspaltung der Protonen noch eine Umlagerung des zweikernigen Komplexes erfolgt. Dieses Pro­ blem wird gegenwärtig noch untersucht. 8 J. G. F o r r e s t u . C. K. P r o u t , J. chem. Soc. [London], Sect. A 1967, 1312; R. E. T a p s c o t t , R. L. B e l f o r d u . I. C. P a u l , Inorg. Chem. 7, 356 [1968]. 9 H . H offm ann u. W . U l b r ic h t , unveröffentlichte Messun­ gen. 14N-Kernresonanzmessungen an Isonitril- und NitrilMetallkomplexen * W. B eck er, W. B eck und R . R ie c k Institut für Anorganische Chemie der Universität München (Z. Naturforsch. 25 Herrn Professor Dr. Drs. h. c. b, 1332— 1337 [1970] ; ein gegan gen am 19. Septem ber 1970) W a l t e r H ie b e r zum 75. Geburtstag in Dankbarkeit gewidmet 14N chemical shifts are reported for nitriles, isocyanides ,and complexes with nitriles, iso­ cyanides, and isohydrocyanic acid. The correlation of the 14N coordination shifts with the metal-ligand back bonding as known from IR-investigations is discussed. While pi bonding seems to be insignificant in isocyanide complexes with metal cations, such as Fe2®, 14N-NMR measurements suggest an increase of pi bond order on going from isocyanide carbo­ nyl complexes to compounds in which isonitriles are the only ligands bound to zerovalent metals. Über 14N-Kernresonanz-Untersuchungen an Me­ tallkomplexen mit stickstoffhaltigen Liganden wurde schon mehrfach berichtet. H o w a r t h , R c h a r d s und V e n a n z i 1 konnten auf Grund der 14N-NMR-Spektren von Komplexen mit dem SCN®-Liganden zwi­ schen Thio- und Isothiocyanatoverbindungen unter- scheiden. Die 14N-Signale von Nitrito- und Ammin­ komplexen erscheinen bei höherem Feld als die der freien Liganden2, während in Cyanokomplexen eine Verschiebung nach niedrigerem Feld gegenüber CN® gefunden wird. Wir konnten zeigen3, daß sich auch in Fulminatokomplexen das 14N-Signal im Ver- Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. W. B e c k , Institut f. Anorgan. Chemie d. Universität München, D-8000 Mün­ chen 2, Meiserstr. 1. * XIV. Mitt. über Spektroskopische Untersuchungen an Komplexverbindungen; XIII. Mitt.: W. B e c k e r u . W. B e c k , Z. Naturforsch. 25 b, 101 [1970]. 1 0 . W. H o w a r t h , R . E. R i c h a r d s u. L. M. V e n a n z i , J. chem. Soc. [London] 1964, 3335. 2 R. B r a m l e y . B . N . F i g g i s u . R. S. N y h o l m , J. chem. Soc. A [London] 1967, 861. [London] 1967,861. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM 1333 KERNRESONANZ VON ISONITRIL- UND NITRIL-METALLKOMPLEXEN gleich zu CNO 0 nach niedrigerem Feld verschiebt, dagegen in Nitrosylmetallverbindungen offensicht­ lich eine Verschiebung nach beiden Richtungen vom NO®-Signal auftritt **’4. In Fortführung unserer Arbeiten über 14N-Kernresonanzuntersuchungen an Metallverbindungen er­ schien es von Interesse, eine größere Anzahl von Nitril- und Isonitrilkomplexen zu untersuchen, um aus den chemischen Verschiebungen Aussagen über die Metall-Ligand-Bindung und elektronische Struk­ tur in diesen Verbindungen zu erhalten. Die Isonitrilliganden Die 14N-Signale aller bisher untersuchten Isonitrile (vgl. Tab. 6 ) liegen bei ca. + 200 ppm gegenüber einer gesättigten wäßrigen NaN03-Lösung als ex­ ternem Standard. Mit abnehmender Elektronegativität von R bei Isonitrilen R —N = C | wandert das 14N-Signal zu niedrigerem Feld. W i t a n o w s k i 5 erklärt dies mit einer Verschiebung der Elektronendichte vom Stick­ stoff zum Kohlenstoff. Dagegen verschiebt sich das 14N-Signal in Nitrilen vom CH3CN zum z-C3H7CN um 5 ppm nach höherem Feld, da hier mit zuneh­ mendem + J-Effekt des Restes R die Elektronen­ dichte am Stickstoff zunimmt5. 14N-NMR-Untersuchungen an Nitrilen und Iso­ nitrilen zeigten weiter, daß nur Substituenten R in direkter Nachbarschaft zum Stickstoff eine deutliche Verschiebung des 14N-Signals bewirken. So blockiert eine Methylengruppe beim Übergang von (CH3)3CNC zu (CH3)3CCH2NC oder von C6H5NC zu C6H5CH2NC den induktiven, bzw. mesomeren Effekt von R und läßt das 14N-Signal um + 2 7 ppm bzw. + 1 1 ppm ansteigen (vgl. Tab. 6 ). Nach IR-spektroskopischen Untersuchung an aro­ matischen Isonitrilen 6 führen p-Substituenten am Benzolkern zu keiner wesentlichen Verschiebung der CN-Valenzschwingung. Analog dazu zeigen auch in der 14N-Kernresonanz p-ClC6H4NC, p-CNC6H 4NC, p-CH3OC6H4NC und C6H5NC ähnliche 14N-chemische Verschiebungen. 3 W. B e c k e r u. W. B e c k , Z. Naturforsdi. 25 b, 101 [1970]. ** A n d e r s o n , M a s o n u . B r o n s w i j k 4 gaben für 5^03 von NO® —3 ppm an; es erscheint daher möglich, daß der von uns gefundene Wert 3 von —694 ppm auf die Anwesenheit von freiem, paramagnetischem NO zurückzuführen ist. 4 L. O. A n d e r s o n , J. M a s o n u . W. v a n B r o n s w i j k , J. chem. Soc. A [London] 1970, 296. 5 M. W i t a n o w s k i , Tetrahedron [London] 23, 4299 [1967]. Isonitrilkom plexe von über gangsmetallen In allen untersuchten Isonitrilkomplexen findet man das 14N-Signal bei niedrigerem Feld als in den freien Liganden (vgl. Tabn. 7, 8 und 9). Diese Verschiebung nach niedrigerem Feld wird immer dann gefunden, wenn das N-Ligandenatom nicht direkt an das Metall gebunden ist, wie z. B. in M-SCN- 1, M-CN 2 und M-CNO 3-Komplexen. Nach Berechnungen von P o p l e 7 und T ing Kai Wu 8 trägt der lokale paramagnetische Term op hauptsächlich zur 14N-chemischen Verschiebung bei. Dieser opTerm in der R a m s e y -Formel ist negativ, so daß formal aus einer Erhöhung der Elektronendichte am N-Atom eine Verschiebung nach niedrigerem Feld resultiert, und umgekehrt eine Erniedrigung der negativen Ladung am N zu Signalen bei höheren Feldstärken führt. Allerdings können Änderungen des diamagnetischen Terms oD auch bei homologen Verbindungen nicht immer vernachlässigt werden9. Während z. B. Amine lediglich als a-Donatoren fungieren, treten Isonitrile in Metallverbindungen sowohl als ö-Donatoren wie auch als jr-Acceptorliganden a u f10. Diese Bindungsverhältnisse lassen sich durch die mesomeren Formeln 1 und 2 dar­ stellen : R_N=C-M+->R-N=C=M 1 2 Bei einer Ligand-Metall-o-Bindung wird negative Ladung vom Stickstoff abgezogen, d. h. es erscheint weniger Elektronendichte im negativen a^-Term; das 14N-Kernresonanzsignal sollte daher ohne Be­ rücksichtigung von oD nach höherem Feld wandern. Dagegen wird beim Übergang von Metall-e?-Elektronen in die antibindenden Zustände der Isonitrilliganden (2) eine Erhöhung der negativen Ladung am N und daher eine Resonanzabsorption bei niedri­ gerem Feld im Vergleich zum freien Liganden er­ wartet. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß die gefundenen 14N-chemischen Verschiebungen wie auch die CO- und CN-Valenzkraftkonstanten in 6 F. A. C o t t o n u . F. Z i n g a l e s , J. Amer. chem. Soc. 83, 351 [1961], 7 J. A. P o p l e , J. chem. Physics 37, 53 u. 60 [1962]. 8 T i n g K a i Wu, J. chem. Physics 49, 1139 [1968]. 9 R. G r i n t e r u . J. M a s o n , J. chem. Soc. [London] A 1970, 2196. 10 L. M a l a t e s t a u . F. B o n a t i , Isocyanide Complexes of Metals, J. Wiley a. Sons Ltd., Interscience Publishers, Lon­ don, New York 1969. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM 1334 W. BECKER, W. BECK UND R. RIECK Metallearbonyl- und Isonitrilkomplexen aus der Summe der o- und n-Effekte resultieren. Eine Sepa­ rierung des Metall-Ligand-ö- und -^i-Bindungsanteils ist aus diesen Daten im allgemeinen nicht möglich. Kationische Isonitril-M etallkomplexe Nach IR-spektroskopischen Untersuchungen 6 tritt der Isonitrilligand in Komplexen mit Metallen höhe­ rer Oxydationsstufen im wesentlichen als a-Donator auf. Die CN-Valenzschwingungen werden in diesen Verbindungen im Vergleich zum freien Liganden bei ähnlichen oder höheren Wellenzahlen gefunden. Verbindung <3 Komplex — <5 Isonitril Fe(CH3N C )6Br„-2 H„0 Cu(C6H ,N C )4Cl Au (p -CH3OC6H4NC) Cl -4 -2 0 Tab. 1. 14N-Verschiebung [ppm] zwischen komplexgebunde­ nem und freiem Isonitril. In Übereinstimmung damit zeigen auch die 14Nchemischen Verschiebungen (vgl. Tab. 1 ), die nur sehr wenig von denen der freien Liganden abwei­ chen, daß der cr-Bindungsanteil in diesen Fe (II)-, Cu(I)- und Au(I)-Komplexen nur sehr gering ist. Dagegen lassen die chemischen Verschiebungen der hexakoordinierten Mn (I)-Komplexe auf yr-Rückbindung schließen (vgl. Tab. 2). Verbindung ö Komplex — 8 Isonitril Mnls (CH3NC) 6 Mnlg (CßHjjNC) 6 MnI3(C6H5N C )6 MnI3(p-CH3OC6H4N C )8 -1 5 - 7 -1 3 -4 3 Tab. 2. 14N-Verschiebung [ppm] zwischen komplexgebunde­ nem und freiem Isonitril. Während bei den Alkylisonitril-Metallkomplexen die Verschiebungen nur ca. — 10 ppm betragen, deuten die größeren Differenzen bei den Aryliso­ nitrilkomplexen auf stärkere ^r-Rückbindung hin. Nach diesen Ergebnissen sind Alkylisonitrile of­ fensichtlich schwächere ?r-Acceptoren als Arylisonitrile. Isonitril-Carbonyl-Metallkomplexe Mit fortschreitender Substitution von CO durch Isonitril wird bei den verschiedenen Komplex-Typen 11 W. D. H o r r o c k s [1 9 6 5 ], u. R. C. T a y l o r , Inorg. Chem. 3 , 5 8 4 (vgl. Tab. 3) stets eine Verschiebung des 14N-Signals nach niedrigerem Feld beobachtet. Verbindung MnBr (CO) 3 (CNPh) 2 MnBr (CO) 2 (CNPh) 3 MnBr (CO) (CNPh)4 F e(C O )4CNCH3 Fe (CO) 3 (CNCH3) 2 Fe(C O )4CNC6Hu Fe (CO) 3 (CNC6HU) 2 F e(C O )3(CNCH3) I2 F e(C O )2(CNCH3) 2I2 C5H3Fe(CO) (CNPh) I C5H5Fe (CNPh) ,Br C5H5F e (CNPh) 3C1 Tab. 3. 8 Komplex — 8 Isonitril -1 0 -1 5 -2 5 -2 0 -2 4 -2 2 -3 0 - 9 -1 4 -2 2 -2 6 -3 8 14N-Versdiiebung [ppm] von komplexgebundenem und freiem Isonitril. Diese Befunde lassen den Schluß zu, daß Isonitrilliganden, die grundsätzlich stärkere a-Donatoren als CO sind und geringeres n-Acceptorvermögen besitzen n , insbesondere dann, wenn nicht mehr genügend CO-Liganden vorhanden sind, zunehmend negative Ladung in die antibindenden Orbitale über­ nehmen. Läßt eine Verschiebung von —10 ppm z.B. in MnBr(CO) 3 (CNPh ) 2 noch den Schluß zu, daß die Rückbindung weitgehend von den Carbonylgruppen aufgenommen wird, so zeigt der zl(514NWert von —25 ppm in MnBrCO(CNPh ) 4 deutlich, daß zunehmend n-Rückbindung in Orbitale der Isonitrilliganden erfolgt. In gleicher Weise lassen sich auch die Änderungen der CO- und NO-Valenzkraftkonstanten in substitu­ ierten Nitrosyl- und Carbonylverbindungen interpre­ tieren 6’ 12. Verbindung 5 Komplex — (5 Isonitril Fe(C O )4CNCH3 Fe (CO) 4CNC6H5 -2 0 -2 8 Fe (NO) 2 (CNCH3) 2 Fe (NO) 2 (CNC0H5) 2 -2 1 -3 4 Tab. 4. 14N-Verschiebung [ppm] zwischen komplexgebunde­ nem und freiem Isonitril. Wie Tab. 4 zeigt, erscheint in Eisennitrosyl- und -carbonylkomplexen gleichen Tvps das 14N-Signal der Arvlisonitrilkomplexe bei niedrigerem Feld als 12 W. B e c k u. K. L o t t e s , Chem. Ber. 98. 2657 [1965]; M. B i g o r g n e . J. organometal. Chem. 2, 68 [1964] u. dort zit. Literatur. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM 1335 KERNRESONANZ VON ISONITRIL- UND NITRIL-METALLKOMPLEXEN das der Alkylisonitrilmetallverbindungen. Wie bei den Mn(I)-isonitrilkomplexen treten auch hier die Arylisonitrile als bessere rr-Acceptoren im Vergleich zu den Alkylisonitrilen auf. — Auch in Verbindun­ gen, in denen die Isonitrilliganden verschiedene Um­ gebung besitzen, z.B. MnBr(CO) 2 (CNR ) 3 (vgl. Tab. 7) wird jeweils nur 1 14N-Signal gefunden. Homogene Isonitril-Metall- (O ) -Komplexe Erwartungsgemäß wird in den beiden Verbindun­ gen Cr(CN Ph ) 6 und Ni(CNPh ) 4 mit den Metallen in niedrigen Oxydationsstufen eine starke Verschie­ bung des 14N-Signals nach niedrigerem Feld, ent­ sprechend einer starken Metall-Isonitril-rc-Rückbindung, festgestellt (vgl. Tab. 5). Substanz Verbindung Cr (CNPh) 6 Ni (CNPh) 4 + + + + + + + + + + + + -4 9 -3 0 Tab. 5. 14N-Verschiebung [ppm] zwischen komplexgebunde­ nem und freiem Isonitril. Auch die Erniedrigung der CN-Valenzschwingung läßt den Schluß zu, daß hier der Ti-Rückbindung er­ hebliche Bedeutung zukommt 6. Wir sehen in dem gleichlaufenden Gang der CNValenzschwingungsfrequenzen und der 14N-NMRSignale eine Bestätigung dafür, daß die 14N-chemischen Verschiebungen in der angegebenen Weise interpretiert werden können. LM <5N03 CHaNC C2H 5NC n-C3H 7NC ; - c 3h 7n c t-C4H 9NC (CH3)3CCH2NC C6H u NC C6H 5NC P-CIC6H 4NC p-CNC6H 4NC p-CH3OC6H4NC c 6h 5c h 2n c <5 Komplex — 8 Isonitril 2165 2035 20214 19014 18114 20814 194 200 19715 20015 20115 211 flüssig flüssig flüssig flüssig flüssig flüssig flüssig flüssig ÄtOH/M eOH Ä tO H /M eO H Benzol flüssig Literatur (Darstellung) vC N io 16 16 2158 2148 — — — 2140 2143 16 — — 16 16 2138 2127 2116 2128 2125 2146 — — 17 16 Tab. 6. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzsdiwingungen [cm - 1 ] von Isonitrilen Substanz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 (5N 03 LM Literatur (Darstellung) Cr(C6H 5NC)6 + 151 CH2CI2 18 Cr(CO)3(CH3NC)3 Cr(CO)5p-CH3OC6H 4NC Mo(CO)5p-CH3OC6N 4NC W (C0)5P-CH30 C 6H4NC M nI3(CH3NC)6 M nI3(C6H n N C )6 M nI(CeHxiNC)6 M nI3(C6H 5NC)6 MnI(C6H 5NC)6 M nI3(p-CH3OC6H 4NC)6 M nI(p-CH3OC6H 4NC)6 MnBr(CO)(C6H 5NC)4 MnBr(CO)2(C6H 5NC)3 MnBr(CO)3(C6H 5NC)2 C5H 5Mn(CO)2C6H 11NC + + + + + + + + + + + + + + + Ä t20 CHC13 CHC13 CHC13 CH2CI2 CH2CI2 CH2C12 c h c i3 c h c i3 CHCls c h c i3 CHClg CHCls CHC13 c h 3o h 19 20 20 20 21 21 21 22 22 22 22 23 23 23 24 204 190 178 176 201 184 183 187 189 158 160 175 185 190 172 v CN10 2012 2070 1965 2186, 2147 2145 2145 2145 2000 2079 — — — — 2101 2214, 2179 2198, 2174 2120 Tab. 7. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzschwingungen [cm- 1 ] von Isonitrilkomplexen des Cr, Mo, W und Mn. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM 1336 W. BECKER, W. BECK UND R. RIECK Substanz <5N03 LM Literatur (Darstellung) 17 18 19 Fe(CH 3NC)6Br2-2 H 20 £ra»s-FeCl2(p-CH3OC6H4NC)4 c;«-FeCl2(2>-CH30C6H4NC)4 + 212 + 180 + 172 M e0 H /H 20 CHC13 CHCI3 25 26 26 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 [FeCl(p-CH3OC6H 4NC)5]Cl Fe(CO)3(CH3N C )I2 Fe(CO)2(CH3NC)2l 2 C5H 5Fe(C6H 5NC)3Cl C5H 5Fe(C6H 5NC)2Br C5H 5Fe(CH3NC)2Br C5H 5Fe(CO)(C6H 5N C )I C5H 5Fe(CO)(CH3NC)2I C5H 5Fe(CO)(CH3NC)2Cl Fe(CO)3(CH3NC)2 Fe(CO)4(CH3NC) Fe(CO)3(C6H n N C )2 Fe(CO)4(C6H uN C ) Fe(CO)4(C6H 5NC) Fe(N O )2(CH3NC)2 Fe(N O )2(C6H 5NC)2 + + + + + + + + + + + + + + + + CHClg Aceton CHC13 c h 2c i 2 c h 2c i 2 c h 2c i 2 c h 2c i 2 c h c i3 CHC13 Ä t20 Ä t20 Ä t20 Ä t20 Ä t20 ÄtO H ÄtO H 26 27 27 23 23 23 23 28 28 29 29 169 207 202 188 190 193 194 196 197 192 196 164 172 172 195 166 „ C N 10 2238 2143 2193 2160 2140 2169 2260 2222 2190, 2123 2155 — 2151, 2137 2200 — 2170 2213 2158 2203 2165 — — 29 27 27 — 2147 Tab. 8. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzschwingungen [cm x] von Isonitrilkomplexen des Eisens. Substanz 36 37 38 39 40 [Co(C6H 5NC) 5][Co(CO)4] Ni(C 6 H 5NC )4 Ni(CO)(CH 3 NC ) 3 CuCl(C6 H 5NC )4 AuC1(p-CH 3 OC6 H4NC) <5N03 + + + + + 188 170 198 198 197 LM Literatur (Darstellung) A ceton TH F Anisol CHC13 CHC13 30 30 30 31 32 vC N 1» — 2136, 2045 2165, 2104 2170 — Tab. 9. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzschwingungen [cm *] von Isonitrilkomplexen des Co, Ni, Cu und Au. e © M-C=N- I soblausäurekom plexe Tab. 10 zeigt die 14N-diemisdien Verschiebungen der bisher bekannten stabilen Isoblausäurekomplexe. Die Absorptionen liegen im gleichen Bereich wie die der Isonitrilkomplexe. Aus IR-Untersuchungen ist bekannt13, daß Isoblausäure als Ligand praktisch nur als ö-Donator auftritt, die Bindungsverhältnisse in Isoblausäurekomplexen damit der Formel Substanz 41 42 43 Cr(CO)5CNH W(CO)5CNH C5H 5Mn(CO)2CNH H entsprechen. Ein Vergleich mit dem freien Liganden ist hier nicht möglich. Nitrilkom plexe Wie bei allen Komplexverbindungen mit direkter Metall-N-Bindung findet man das 14N-Signal auch <5N03 LM Literatur (Darstellung) + 205 + 203 + 221 CH2C12 c h 2ci 2 c h 2ci 2 13 13 33 „CN13-33 2115 2130 2016 Tab. 10. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzschwingungen [cm“ 1] von Isoblausäurekomplexen. 13 R. B. K i n g , Inorg. Chem. 6, 25 [1967]; J. F. G u t t e n b e r g e r , Chem. Ber. 101, 403 [1968]. 14 E. F. M o o n e y , Annual Review of NMR-Spectroscopy, Academic Press, London, New York 1969, Vol. II, p. 143. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM 1337 KERNRESONANZ VON ISONITRIL- UND NITRIL-METALLKOMPLEXEN Substanz 44 45 46 47 48 49 50 51 ncch3 n c c 6h 5 n c c 6f 5 Cr(CO)5NCCH 3 Cr(CO)5 NCC 6H 5 C5H 5Mn(CO)2NCC6F5 PdCl 2 (NCC 6H5)2 PtC l 2 (NCC 6 H 5 )2 <5N03 + + + + + + + + LM 132 107 103 144 168 128 151 150 Literatur (Darstellung) _ flüssig flüssig Aceton ÄtO H Aceton Aceton CHC13 CHCI3 vCN 2295 2227 2243 2347 2240 2200 2282 2282 — — 34 34 35 36 37 Tab. 11. 14N-chemische Verschiebungen [ppm] und CN-Valenzschwingungen [cm *] von Nitrilen und Nitrilkomplexen. bei den Nitrilkomplexen gegenüber dem freien Liganden nach höherem Feld verschoben (vgl. Tab. 11). Diese Verschiebung ist bei den Arylnitril­ komplexen (ca. + 3 0 ppm) größer als beim Acetonitril ( + 12 ppm ), jedoch unabhängig von der Oxy­ dationszahl des Metalls. Alle Verbindungen wurden unter N2 in absoluten und N2-gesättigten Lösungsmitteln untersucht. Die Spektrenaufnahme erfolgte nach der Probenaustauschmethode; alle Verschiebungen beziehen sich auf das Hauptsignal einer gesättigten wäßrigen NaN03Lösung und stellen Mittelwerte aus jeweils 4 verschie­ denen Messungen dar. Die Halb wertsbreiten der Signale und mittleren Feh­ ler der Verschiebungen sind in Tab. 12 angegeben. E xperim entelles Verbindungsklasse Alle untersuchten Verbindungen wurden, soweit nicht im Handel erhältlich, nach den in den Tabellen ange­ gebenen Literaturangaben dargestellt. Die Spektren wurden mit einem Varian HA 100 Kernresonanz-Spektrometer bei 23490 Gauss und 7.226 MHz aufgenommen. Um auch weniger gut lös­ liche Komplexe vermessen zu können, wurde ein spe­ ziell angefertigter Probenkopf der Fa. Varian verwen­ det, der Messungen mit Probenröhrchen von 8 mm Durchmesser gestattet. Es kamen stets gesättigte Lö­ sungen der Komplexe zur Verwendung. Orientierende Versuche ergaben, daß die 14N-chemischen Verschiebun­ gen von der Konzentration weitgehend unabhängig sind. 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 D. H e r b is o n -E v a n s u . R . E . R ic h a r d s , J. m o le c u la r P h y ­ s ics 8 , 1 9 [1 9 6 4 ] , I. U g i , W. B e t z , U . F e t z e r u .K. O f f e r m a n n , C h em . B er. 9 4 ,2 8 1 4 [1 9 6 1 ] . T. E . S t e v e n s , J. org. C h em istry 2 8 , 2 4 3 6 [ 1 9 6 3 ] . G. B r a u e r , H a n d b u ch der p rä p a ra tiv en a n o rg a n isch en C h em ie, vol. II, p. 1 1 9 4 , E n k e V e rla g , S tu ttg a r t 1 9 6 2 . W. H ie b e r , W. A b e c k u . H . K. P l a t z e r , Z. a n o rg . a llg . C hem . 2 8 0 , 2 5 2 [ 1 9 5 5 ] . W. H ie be r u . D. v. P i g e n o t , C hem . B er. 8 9 , 6 1 6 [ 1 9 5 6 ] . A . S a c c o , A n n . C h im ica 4 8 , 2 2 5 [ 1 9 5 8 ] . A . S a c c o , Gazz. chim . ita l. 8 6 , 2 0 4 [ 1 9 5 6 ] . K. K. J o s h i , P . L . P a u s o n u . W . H . S t u b b s , J. o r g a n o ­ m etal. C hem . 1 , 51 [1 9 6 3 /1 9 6 4 ] . W. S t r o h m e ie r , J. F . G u t t e n b e r g e r u . H . M e l l m a n n , Z. N aturforsch . 1 9 b , 3 5 3 [ 1 9 6 4 ] . S . C. M a l h o t r a , J. in o rg . n u cle a r C hem . 2 5 , 9 7 2 [1 9 6 3 ] . H albwertsbreite m ittl. Fehler [Hz] [ppm] Isonitrile Isonitrilkom plexe Nitrile Nitrilkom plexe Isoblausäurekomplexe Tab. 12. 26 38 9 0 - 140 100 - 400 950 - 1 1 5 0 45 58 =b 1 ± 2 ± 3 ± 6 ± 1 Halbwertsbreiten der 14N-Signale und mittlere Fehler. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie danken wir herzlich für die Förderung unserer Arbeiten. 26 M . J. M a y s u . B . E. P r a t e r , J. ch em . S o c . [L o n d o n ] A 1969, 2525. 27 W. H i e b e r u . D . v. P i g e n o t , C h e m . B e r. 89, 610 [1956]. 28 C. E. C o f f e y , J . in o rg . n u c le a r C h em . 25, 179 [1963]. 29 W. H i e b e r u . D . v. P i g e n o t , C h e m . B e r. 89, 193 [1956]. 30 W. H i e b e r u . E. B ö c k l y , Z. a n o rg . a llg . C h e m . 262, 344 [1950], 31 F . K l a g e s u . K . M ö n k e m e y e r , C h e m . B e r. 85, 109 [1952] . 32 A . S a c c o , G azz. chim . ita l. 8 6,195 [1956]. 33 E. O . F i s c h e r u . R . J. J. S c h n e i d e r , J. o rg a n o m e ta l. C h em . 12, 34 W. P 2 7 [1968]. S tro h m e ie r u . K. G e r la c h , Z. N a tu rfo r s c h . 15 b , 622 [I960]. 35 M . H e r b e r h o l d , C h em . B e r., im D ru d e . 36 M . S. K h a r a s c h , R . C. S e y l e r u . F . R . M a y o , J . A m e r. c h em . S o c . 60, 882 [1938]. 37 L . R a m b e r g , B e r. d tsch . ch em . G es. 40, 2578 [1907]. Unauthenticated Download Date | 2/13/17 7:14 PM