Information zur Listeriose Was ist die Listeriose? Die Listeriose ist eine bakterielle Erkrankung, die weltweit verbreitet ist und insbesondere Haus- und Wildtiere betrifft. Sie kann aber auch auf den Menschen übertragen werden und gehört damit zu den sog. Zoonosen. Zoonosen sind sämtliche Krankheiten und/oder sämtliche Infektionen, die auf natürlichem Weg zwischen Tier und Mensch übertragbar sind. Der häufigste Erreger einer Zoonose ist Listeria monocytogenes. Wie äußert sich die Erkrankung? Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion mit Listeria monocytogenes unbemerkt. Gelegentlich können Symptome einer leichten Grippe auftreten. An den Eintrittspforten, meist den Händen, kann es zu pustelartigen Veränderungen kommen. Für Personen mit einer immungeschwächten Abwehr kann die Listeriose lebensbedrohlich sein. Im ungünstigsten Fall entwickelt sich eine systemische Entzündungsreaktion (Sepsis), eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Gehirnentzündung (Enzephalitis). Diese Patienten klagen über Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Je nach Verlaufsform der Erkrankung kann es zur Ausbildung von Granulomen und Abszessen in den inneren Organen kommen, den so genannten Listeriomen. Eine Infektion in der ersten Hälfte der Schwangerschaft kann zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Gefahr der Übertragung der Erkrankung auf das Kind besonders hoch. Das Kind kann infiziert zur Welt kommen. Diese Kinder sind apathisch und trinkfaul und zeigen häufig einen über den ganzen Körper verteilten Ausschlag. Es können Krampfanfälle und schwere septische Verläufe auftreten. Welche Übertragungswege sind bekannt? Der Erreger wird hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminierten (verunreinigten) tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln aufgenommen. Erkrankungen wurden u. a. durch Käse, Butter, Rohkostsalat sowie bestimmte Fleisch- und Fischerzeugnisse ausgelöst. Eine besondere Infektionsmöglichkeit ist durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminiertem Erdboden gegeben. Eine Infektion von Neugeborenen erfolgt durch die Plazenta, während der Geburt bei Durchtritt durch den Geburtskanal oder nach der Geburt durch Kontakt. Erwähnenswert ist, dass sich Listerien auch bei niedrigen Temperaturen, z. B. bei 4 °C im Kühlschrank, noch vermehren können. Wie wird die Listeriose behandelt? Die Listeriose kann durch Antibiotika behandelt werden. Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen? Die bislang einzig zuverlässige Prophylaxe ist der sorgfältige und fachgerechte Umgang mit Tierprodukten, z. B. die Pasteurisierung von Milch. Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren tötet die Bakterien ab. Schwangere sollten auf den Verzehr von rohen, tierischen Lebensmitteln verzichten und den Kontakt mit verdächtigen Tieren meiden. Gibt es eine Impfung? Eine Impfprophylaxe gegen Listeriose ist bislang nicht verfügbar. Welche Regelungen gelten für Gemeinschaftseinrichtungen? Für Gemeinschaftseinrichtungen sind keine besonderen Regelungen zu beachten Ist die Erkrankung meldepflichtig? Meldepflichtig ist nach § 7 des Infektionsschutzgesetzes der direkte Nachweis des Erregers durch den Laborarzt, nicht jedoch der Verdacht auf eine Erkrankung, die Erkrankung oder der Tod an Listeriose durch den behandelnden Arzt. Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns an: Telefon: Fax: 069 212-33970 069 212-45073 Amt für Gesundheit Frankfurt am Main Abteilung Infektiologie