Teil 2 - Chemie Unibas

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Der Aufbau der Atome und
das Periodensystem
Licht
l*n = c
Wellenlänge
Lichtgeschwindigkeit
(c = 3.00*108 ms-1)
Frequenz
(1Hz = 1 s-1)
Elektrisches Feld
Wellenlänge, l
Farbe, Frequenz und Wellenlänge elektromagnetischer
Strahlung
Elektromagnetische
Strahlung
Frequenz, 1014Hz
Wellenlänge, nm
Röntgen- und
g-Strahlung
Ultraviolett
Sichtbares Licht
≥ 103
10
≤3
350
Violett
Blau
Grün
Gelb
Orange
Rot
7.1
6.4
5.7
5.2
4.8
4.3
420
470
530
580
620
700
Infrarot
Microwellen
und Radiowellen
3.0
1000
≤ 10-3
≥ 3*106
Quantenmechanik:
Elektromagnetische Strahlung wird in Form diskreter
Energiepakete emittiert
Lichtquanten oder Photonen
E = h*n
h = 6.63*10-34 Js / photon Planck-Konstante
Die Struktur des
Wasserstoffatoms
Vollständiges Spektrum von H
Die Frequenzen aller Linien des Spektrums folgen der Formel
Ê1 1ˆ
n = RH Á 2 - 2 ˜
Ë n1 n2 ¯
RH = 3.29*1015 Hz (Rydbergkonstante)
ni : ganze Zahlen und n2 = n1+1, n1+2,...
Jedes Photon wird von einem Atom emittiert und nimmt einen
Teil dessen Energie mit.
Energieabnahme des Atoms: DE
n = DE/h
Das Bohr‘sche Atommodell
Das Elektron des H-Atoms bewegt sich auf wohldefinierten Kreisbahnen um den Kern!
Nur bestimmte Bahnen sind erlaubt
RH
E = -h 2
with n = 1,2,3...
n
Die Energie ist am niedrigsten für n = 1
Grundzustand!
Die Spektrallinien sind eine Folge von Uebergängen zwischen
verschiedenen Bahnen!
Die erlaubten Energiezustände nach Bohr
Problem:
alle Versuche das Modell auf
kompliziertere Atome zu übertragen scheitern!
Teilchen und Wellen
Die de Broglie Beziehung
Die Welle-Teilchen Dualität bzw. die Kombination von Wellenund Teilchencharakter sollte für alle Materie gelten!
Jedes Teilchen hat Welleneigenschaften und seine Wellenlänge
hängt von seiner Masse nach der de Broglie Beziehung ab:
l=
h
Masse ¥ Geschwindigkeit
Beispiele:
†
• Tennisball (100 g), der sich mit 65 km/h bewegt: l ≈ 10-33 m
• Elektron, das sich mit 2000 km/s bewegt: l ≈ 3.6*10-10 m = 3.6 Å
Die Unschärferelation
(Heisenberg)
h
Dx ¥ ( m ¥ Dv ) ≥
4p
Kennt man die Position eines Teilchens der Masse m mit einer
Genauigkeit Dx,† so muss die Unsicherheit über seine Geschwindigkeit mindesten Dv betragen!
Folgen für das Bohr´sche Modell:
Elektronen können sich nicht an einen wohldefinierten Ort
auf einer Umlaufbahn befinden und sich mit wohldefinierter
Geschwindigkeit bewegen!
Die Wellenfunktion eines Elektrons
In der Quantenmechanik spricht man von der Wahrscheinlichkeit,
dass sich ein Teilchen an einem bestimmten Ort aufhält
Mathematischer Ausdruck, der die Wahrscheinlichkeit des
Aufenthalts eines Elektrons widergibt:
Wellenfunktion y oder Atomorbital
(Die Wahrscheinlichkeit ein Elektron an einem bestimmten Ort zu finden ist
proportional zu y2 (Ladungsdichte) an diesem Ort)
Das Elektron im Kasten (1D)
Behandlung als hin- und zurücklaufende Welle
vgl. schwingende Saite
stehende Wellen
1
Wellenfunktion:
Ê 2 ˆ 2 Ê npx ˆ
Yn ( x ) = Á ˜ sinÁ
˜
Ë L¯
Ë L ¯
mit n = 1, 2, 3, ...
†
L
Nur stehende Wellen mit
nl
= L sind möglich!
2
n 2h 2
erlaubte Energiewerte E n =
8mL2
†
mit n = 1, 2, 3, ...
In 2D: stehende Wellen eines Trommelfells!
Die Atomorbitale des
Wasserstoffs
Schrödinger: jedes Atomorbital wird durch 3 Quantenzahlen
Charakterisiert (= Zahl, die den Zustand eines Elektrons bezeichnet und den
Zahlenwert einer Eigenschaft festlegt)
Die Hauptquantenzahl n (n = 1, 2, 3,...)
• Charakterisiert die Energie eines Elektrons
• Alle Orbitale mit gleichem n gehören zur gleichen Schale
• Bestimmt den mittleren Abstand vom Kern (Zunahme mit n!)
Die Drehimpulsquantenzahl l (l = 0, 1, 2, ...n-1)
• Gruppiert die Orbitale einer Schale in verschiedene Unterschalen
• l = 0 1 2 3 4 ...
s p d f g ...
Die magnetische Quantenzahl ml (ml = l, l-1, ...-l+1, -l
• Gibt das jeweilige Orbital in einer Unterschale an
• Beispiel: l = 1: ml = 1, 0, -1 oder px, py, pz
Die Spinquantenzahl ms (ms = +1/2, -1/2)
• Eine genauere Analyse des Wasserstoffspektrums zeigt, dass die
Spektrallinien nicht genau die Frequenzen aufweisen, die durch die
Berechnung Schrödingers vorhergesagt werden
• Elektronen verhalten sich in gewisser Hinsicht wie Kugeln, die um ihre
eigene Achse rotieren
Spin
• Der Spin kann im oder gegen den Uhrzeigersinn sein
Quantenzahl Symbol
HauptNebenMagnetische Spin-
n
l
ml
ms
Werte
Bedeutung
1, 2, 3, ...
0, 1,..., n-1
l, l-1, ..., -l
+1/2, -1/2
Bezeichnet Schale, gibt Energie an
Bezeichnet Unterschale
Bezeichnet Orbitale der Unterschale
Gibt den Spinzustand an
Schale
0
1
2
Unterschale
s
Unterschale
p
Unterschale
d
0
+1 0 -1
+2 +1 0 -1 -2
s
p
d
l=
ml =
Die s Orbitale
sphärisch
Wahrscheinlichkeit
´Elektronenwolke´
Grenzflächendiagramm:
Radius
Die p Orbitale
´hantelförmig´
pz
z
y
Knoten
Entfernung vom
Kern
y
x
Knotenebene
y2
Entfernung vom Kern
Wahrscheinlichkeit = 0
am Kern
Die d Orbitale
dz2
Die f-Orbitale
Die Struktur von
Mehrelektronen-Atomen
Die effektive Kernladung
• Aufgrund von Elektron-Elektron Abstossung hat eine p-Unterschale eine höhere Energie als eine s-Unterschale der gleichen
Schale
• Jedes Elektron wird durch die anderen Elektronen des Atoms
von der Anziehung durch den Kern abgeschirmt
effektive Kernladung ist niedriger als die tatsächliche!
Energie
Relative Energien der Schalen, Unterschalen und Orbitale in einem
Mehrelektronenatom
4s
p
s
3p
3s
2p
2s
1s
3d
d
Pauli: Ausschlussprinzip
• Auf einem Orbital haben höchstens zwei Elektronenplatz;
die Spins dieser beiden Elektronen müssen gepaart sein.
Verschiedene Elektronen eines Atoms unterscheiden
sich in mindestens einer Quantenzahl
Die Elektronenkonfiguration
He
1s2
Geschlossene Schale
= Schale, die die maximale Anzahl
an Elektronen enthält, die durch das
Pauli‘sche Ausschlussprinzip zugelassen sind.
Li
1s2 2s2
Rumpfelektronen (wesentlich stärker gebunden)
Das Aufbauprinzip
Elektronenkonfiguration, die zur niedrigsten
Gesamtenergie des Atoms führt!
Reihenfolge, in der die Atomorbitale entsprechend dem
Aufbauprinzip gefüllt werden.
Zuordnung der Konfiguration eines Elements mit der
Ordnungszahl z:
1. z Elektronen werden eines nach dem anderen entsprechend
der Reihenfolge des Schemas in die Orbitale eingefüllt
(nicht mehr als 2 pro Orbital)
2. Falls mehr als ein Orbital in einer Unterschale verfügbar ist,
werden die Elektronen zunächst mit parallelem Spin in verschiedene Orbitale der Unterschale gefüllt (Hund‘sche Regel)
Hilfreiches Modell: Atom besteht aus Edelgaskern, der von den
Valenzelektronen (äusserste Schale) umgeben ist.
Li
N
Si
[He]2s1
[He]2s22p3
[Ne]3s23p2
Zahl der Valenzelektronen = Gruppennummer
B
1s2 2s2
2px1
N
1s2 2s2
2px1 2py1 2pz1
1s2 2s2
2px2 2py2 2pz1
F
Das Aufbauprinzip führt periodisch zu analogen Elektronenkonfigurationen und damit zu ähnlichen chemischen Eigenschaften
Das Füllen der d-Orbitale
Aufgrund gegenseitiger Durchdringung und Abschirmung
haben die 4s Orbitale niedrigere Energie als die 3d Orbitale:
Sc
[Ar]3d14s2
Ti
[Ar]3d24s2
Cr
[Ar]3d54s1
Cu
[Ar]3d104s1
Ausnahme: halbvolle oder volle Unterschalen haben niedrigere
Energie!
Eine Uebersicht der periodischen
Eigenschaften
Blöcke, Perioden und Gruppen
p Block
d Block
f Block
s Block
Hauptgruppe, Nebengruppe, Seltene Erden, Periode = Hauptquantenzahl,
repräsentative Elemente (Periode 2 und 3)
Die Periodizität physikalischer
Eigenschaften
Atomradien (pm)
Atomradius
Atomradien (pm)
Zunahme
Abnahme
Li
157
Be
112
B
88
C
77
N
74
O
66
F
64
Na
191
Mg
160
Al
143
Si
118
P
110
S
104
Cl
99
K
235
Ca
197
Ga
153
Ge
122
As
121
Se
117
Br
114
Rb
250
Sr
215
In
167
Sn
158
Sb
141
Te
137
I
133
Cs
272
Ba
224
Tl
171
Pb
175
Bi
182
Po
167
At
?
Ionenradius
Ionenradius
‚Anteil‘ am Abstand zwischen benachbarten Ionen in
einem ionischen Festkörper
Ionenradius
Abnahme
Li+
58
Be2+
27
B3+
12
N3171
O2140
F133
Na+
102
Mg2+
72
Al3+
53
P3212
S2184
Cl181
K+
138
Ca2+
100
Ga3+
62
As3222
Se2198
Br196
Rb+
149
Sr2+
116
In3+
72
Te2221
I220
Cs+
170
Ba2+
136
Tl3+
88
Zunahme
Zunahme
Abnahme
Vergleiche die Grösse der Ionen mit den zugehörigen Neutralatomen!
Ionisierungsenergie
= minimale Energie zur Entfernung eines Elektrons aus dem
Grundzustand eines Atoms in der Gasphase
E(g)
E+(g) + e-(g)
Benötigte Energie: I1
Die zweite Ionisierungsenergie eines Elements ist immer höher
als seine erste!!
Warum?
Zunahme
Zunahme
H
1310
He
2370
5250
C
1090
2350
N
1400
2860
O
1310
3390
Ne
F
1680 2080
3370 3950
Si
786
P
1060
S
1000
Ar
Cl
1260 1520
Ga
577
Ge
762
As
966
Se
941
Br
Kr
1140 1350
Sr
548
1060
In
556
Sn
707
Sb
833
Te
870
Xe
I
1010 1170
Ba
502
966
Tl
812
Pb
920
Bi
1040
Po
812
Li
519
7300
Be
900
1760
Na
494
4560
Mg
736
1450
K
418
3070
Ca
590
1150
Rb
402
2650
Cs
376
2420
B
799
2420
3660
Al
577
1820
2740
At
920
Ra
1040
Elektronenaffinität
= Energie, die frei wird, wenn ein Elektron zu einem Atom
oder Ion eines Elements in der Gasphase zugegeben wird.
E(g) + e-(g)
Allgemein:
E-(g)
DHgain
Elektronenaffinität wird nach oben rechts im PSE
zunehmend exothermer!
Warum nimmt die Elektronenaffinität von Kohlenstoff zu
Stickstoff ab?
H
-73
He
+48
C
-122
N
+7
O
-141
+844
F
-328
Ne
+116
-43
Si
-134
P
-72
S
-200
+532
Cl
-349
Ar
+96
Ca
+29
Ga
-29
Ge
-116
As
-78
Se
-195
Br
-325
Kr
+96
Rb
-47
Sr
+29
In
-29
Sn
-116
Sb
-103
Te
-190
I
-295
Xe
+77
Cs
-46
Ba
+29
Tl
-19
Pb
-35
Bi
-91
Po
-174
At
-270
Ra
+68
Li
-60
Be
+48
Na
-53
Mg
+39
K
-48
B
-27
Al
Elektronegativität
Die Elektronegativität c eines Elements ist ein Mass für seine
Anziehungskraft gegenüber Verbindung ist!
c ≈ I + Eea
H
2.2
Li
1.0
Be
1.6
B
2.0
C
2.6
N
3.0
O
3.5
F
4.0
Na
0.93
Mg
1.3
Al
1.6
Si
1.9
P
2.2
S
2.6
Cl
3.2
K
0.82
Ca
1.0
Ga
1.8
Ge
2.0
As
2.2
Se
2.6
Br
3.0
Rb
0.82
Sr
0.95
In
1.8
Sn
2.0
Sb
2.4
Te
2.1
I
2.7
Cs
0.79
Ba
0.89
Tl
2.0
Pb
2.3
Bi
2.0
Po
2.0
At
2.2
Trends der chemischen Eigenschaften
Die s-Blockelemente
• niedrige Ionisierungsenergie
Metalle
• basische Oxide
• alle Verbindungen sind ionisch
Bildung von Kationen
Diagonale Beziehungen: Aehnlichkeiten der Eigenschaften
diagonaler Nachbarn
Li
1.0
Be
1.6
B
2.0
C
2.6
N
3.0
O
3.5
F
4.0
Na
0.93
Mg
1.3
Al
1.6
Si
1.9
P
2.2
S
2.6
Cl
3.2
Beispiele
6Li + N2
3Mg + N2
Be + 2H+
2Al + 6H+
Be + 2 OH- + 2H2O
2Al + 2OH- + 6 H2O
2Li3N
Mg3N2
Be2+ + H2
2Al3+ + 3H2
amphoter
Be(OH)42- + H2
2Al(OH)4- + 3H2
Die p-Blockelemente
• höhere Ionisierungsenergien
weniger reaktiv als
s-Blockelemente
• rechte Seite des p-Blocks:
hohe Elektronenaffinität
Nichtmetalle, die Anionen bilden
Die d-Blockelemente
• alle d-Blockelemente sind Metalle
(nach links : niedrige Ionisierungsenergien: hohe Reaktivität!
nach rechts: höhere Ionisierungsenergien: inert)
• alle d-Blockelemente bilden verschiedene Kationen mit unterschiedlichen Oxidationszahlen
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