Die Fakultät für Chemie und die Gesellschaft Deutscher Chemiker gemeinsam mit SFB 613: Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen International Graduate School of Chemistry and Biochemistry laden ein zum Vortrag von Prof. Dr. Andreas Görling Universität Erlangen-Nürnberg “ Orbitale in der Quantenchemie” Einerseits liegt die Vorstellung von Orbitalen in vielen Fällen dem Denken von Quantenchemikern zugrunde. Das Konzept bindender und antibindender Orbitale, die Definition elektronischer Konfigurationen oder die Charakterisierung elektronischer Übergänge als Anregungen von Elektronen zwischen besetzten und unbesetzten Orbitalen sind Beispiele für die wichtige Rolle die Orbitale in der Quantenchemie spielen. In gewisser Weise können Orbitale sogar im Experiment “beobachtet” werden. Zur Demonstration dieser Aussage werden Rastertunnelmikroskopiebilder in Bezug zu individuellen Orbitalen gesetzt, die mit Dichtefunktionalmethoden erhalten wurden. Andererseits werden Orbitale oft als Hilfsgrößen ohne physikalische Bedeutung angesehen. In der Tat sind Slaterdeterminanten, beispielsweise Hartree-Fock oder Kohn-Sham-Determinanten, invariant bezüglich unitärer Transformationen der besetzten Orbitale untereinander und im Grenzfall von Wellenfunktionen aus vollständigen Konfigurationswechselwirkungsverfahren stellen Orbitale lediglich einen von beliebig vielen möglichen Sätzen von Einelektronenbasisfunktionen dar. Eine entscheidende Frage vor diesem Hintergrund ist es, welche Orbitale diejenigen sind, die dem Denken von Quantenchemikern bzw. experimentellen Ergebnissen entsprechen. Es wird gezeigt, dass eine mögliche Wahl Orbitale sind, die mit neuartigen Dichtefunktionalmethoden erhalten werden, die frei von unphysikalischen Selbstwechselwirkungen der Elektronen sind. Das Konzept hinter diesen neuen Methoden mit orbitalabhängigen Dichtefunktionalen wird vorgestellt. Die Anwendung dieser Methoden zur Berechnung elektronischer Anregungen wird diskutiert. Universitätshauptgebäude, Hörsaal 3, Donnerstag, den 28. Januar 2010 um 17 Uhr c.t. gez. Prof. Dr. Thomas Koop, Prof. Dr. Jochen Mattay, Prof. Dr. Norbert Sewald