Schildkrötenaufzuchtstation (Englisch: Hatchery farm) Von Amelie Clavin (Bilder von Malte Clavin) Weltweit gibt es 8 verschiedene Schildkrötenarten. Davon leben 5 in den Gewässern um Sri Lanka. Diese heißen: Leatherback (Lederschildkröte), Green Turtle (Grüne Meeres- oder Suppenschildkröte), Loggerhead (Unechte Karettschildkröte), Olive Ridley (Bastardschildkröte) und Hawksbill (Echte Karettschildkröte). Leider sind alle diese Arten vom Aussterben bedroht. Wir Menschen sind die größten Feinde der Schildkröten. Viele sterben in den kilometerlangen Fischernetzen der Fischfangindustrie, weil sie sich dort verheddern. Und obwohl es schon lange verboten ist, werden auch heute noch Schmuck, Kämme und Kästchen aus den Panzern hergestellt. In manchen Ländern gelten die Schildkröteneier als ganz besondere Delikatesse. Aber die Schildkröte hat auch natürliche Feinde wie z.B.: Warane, Raubvögel und Raubfische. Deshalb müssen die Tiere geschützt werden. Und genau das ist die Aufgabe der Schildkrötenaufzuchtstation. Frisch gelegte Eier werden aufgekauft, auf sicherem Gelände verbuddelt und dann, wenige Tage nachdem sie geschlüpft sind wieder in die Freiheit entlassen. Eine Schildkröte kann zwar bis zu 1000 Eier ablegen, von diesen 1000 Eiern wird aber nur eine so alt, dass sie Eier ablegen kann (und das kann 30 Jahre dauern). In der Aufzuchtstation gibt es mehrere Becken in denen jeweils 30 bis 50 Schildkröten herum schwimmen. In den ersten drei Becken befinden sich die kleinsten Schildkröten. Die frisch geschlüpften Schildkröten kommen in das erste Becken. Ein paar davon habe ich auf die Hand genommen. Das fühlte sich lustig an. Wenn sie ihre kleinen Flossen bewegt haben, dann hat es ein bisschen gekitzelt. Am nächsten Tag kommen sie ins zweite Becken. Wenn sich dann am dritten Tag der Bauchnabel geschlossen hat können sie am Abend ins Meer entlassen werden. Am Abend deshalb, damit sie nicht sofort von Raubvögeln und Fischen ausgemacht werden können. Es gibt aber auch große Schildkröten in der Aufzuchtstation. Tiere die krank sind, verletzt aufgefunden wurden oder zu alt sind um sich selbst zu verpflegen. Eine Schildkröte z. B. war blind, einer anderen fehlte eine Flosse und es gab eine Albinoschildkröte (diesen Tieren fehlt die Farbe, sie sind daher ganz weiß und sehr empfindlich. Man darf sie noch nicht mal anfassen). Am Ende unseres Rundgangs sehen wir noch die Hügel im Sand, unter denen die 100 bis 150 Eier in eineinhalb Meter Tiefe eingebuddelt wurden. Es dauert zwischen 40 und 50 Tagen bis sie schlüpfen. Das war ein sehr interessanter und schöner Vormittag. Biologie mal anders!