Script Grundgrößen Elektrotechnik 1 Elektrische Ladung 1.1 Beschreibung Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Elektrische Ladung ist eine Eigenschaft von Elementarteilchen. Elektrische Ladungen sind immer an das Vorhandensein von Ladungsträgern gebunden. Die Ladung eines Teilchen kann immer als ganzzahliges Vielfaches einer sogenannten Elementarladung e angegeben werden. Es gibt positive und negative Ladungen. z.B. hat ein Elektron die Ladung -1e, ein Proton die Ladung +1e. Da die Elementarladung sehr klein ist, werden 6,25 × 1018 Elementarladungen zu einer Ladungsmenge Q von 1 Coulomb zusammengefasst. (oder 1 e entspricht −1,602 x 10−19 Coulomb) Q=N∗e 1.2 e Elementarladung N Anzahl Ladungsträger Formelzeichen und Einheit Das Formelzeichen der elektrischen Ladung ist Q oder q (von lat. quantum). Die Ladung wird im internationalen Einheitensystem in der Einheit Coulomb mit dem Einheitenzeichen C gemessen. [Q ]=1C sprich: die Einheit der Ladung Q ist 1 Coulomb. Wenn sich elektrische Ladungen bewegen, spricht man von elektrischem Strom. Fließt ein Strom konstanter Stärke I während der Zeit t, so transportiert er die Ladung Q = I*t. Anhand dieser Gleichung wird auch klar, dass die Einheit Coulomb sich als 1C=1A∗1s darstellen lässt. (sprich: 1 Coulomb ist gleich 1 Ampere mal 1 Sekunde) Ampere (A) und Sekunde (s) sind international genormte Basiseinheiten. Elektrisch geladene Körper erzeugen elektrische Felder und werden selbst von solchen Feldern beeinflusst, das bedeutet: Jeder Strom erzeugt elektrische Felder! 1.3 Speicherung von Ladungen mit Akkus und Batterien Ein Akkumulator (kurz Akku) ist ein elektrochemischer Speicher für Energie, d.h. ein Akku kann Ladungen speichern. Die Spannung einer elektrochemischen Zelle hängt vom verwendeten Materialien ab, z.B. liefert eine NiMH-Zelle eine Spannung von 1,2V. (NiMH = Nickel-Metall-Hydrid, verbesserte Technologie gegenüber Nickel-Cadmium (NiCd)-Zellen. Zur Erhöhung der Gesamtspannung können in einem Akku mehrere Zellen in Reihe geschaltet sein, z.B. liefert ein „9V-Block“ in NiMH-Technologie nicht 9V sondern 7*1,2V = 8,4V. Er besteht also aus 7 in Reihe geschalteten NiMH-Zellen. Aufladen: Elektrische Energie aus dem Strom-Netz Ladegerät Akku: Chemische Speicherung der Energie Verluste: Wärmeenergie Beim Aufladen wird elektrische Energie in chemische Energie gewandelt. Dabei wird auch Wärme freigegeben, wodurch ein Teil der zum Aufladen aufgewandten Energie verloren geht. Das Verhältnis der entnehmbaren zu der beim Laden aufzuwendenden Energie wird als Ladewirkungsgrad bezeichnet. (siehe Kapitel 6) Er liegt meist bei etwa 80 %. Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 1 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik Entladen: Akku: Chemische Speicherung der Energie Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Elektrische Energie Verbraucher Wird ein Verbraucher angeschlossen, so wird die chemische Energie wieder in elektrische Energie zurück gewandelt. Batterien sind im Gegensatz zu Akkus nicht wiederaufladbar. Die Ladungsmenge Q, die ein Akkumulator oder eine Batterie speichern kann, wird in Ampèrestunden (Ah) angegeben und oft als „Kapazität“ bezeichnet. Beispiel: Der dargestellte Akku ● ist in der Baugröße AA (Mignon) ausgeführt ● in der Technologie NiMH (Nickel-Metall-Hydrid) aufgebaut ● gibt eine Spannung von 1,2V ab ● besitzt eine Kapazität von 2700 mAh (sprich: Milli-Ampere-Stunden) d.h. er speichert eine Ladungsmenge von 2700 mAh = 2,7Ah = 2,7A*3600s = 9720 As Er könnte im Idealfall 1 Stunde lang einen Strom von 2,7A liefern, bzw. 10 Stunden lang 270mA, bzw. 100 Stunden 27mA .... 2 Elektrischer Strom 2.1 Beschreibung Bewegen sich elektrische Ladungen, z.B. Elektronen, in eine Richtung, so spricht man von einem Elektrischen Strom. Strom fließt also immer! Die physikalische Größe der Stromstärke I, also die pro Zeit fließende Ladung, wird umgangssprachlich oft auch nur als „Strom“ bezeichnet. Am Beispiel eines Akkus lässt sich das Prinzip des Stromflusses veranschaulichen. Beim Aufladen werden im Akku Ladungen getrennt, die Elektronen werden auf einer Seite gesammelt (Minuspol), auf der anderen Seite abgezogen (Pluspol). Dadurch entsteht eine elektrische Spannung U zwischen den Polen. Schließt man nun einen Verbraucher (Widerstand) an den I Akku an, so entsteht ein geschlossener Stromkreis und die Ladungen fließen durch das Kabel und den Widerstand und + gleichen sich im Akku aus, der Akku entlädt sich. Die U fließenden Ladungen nennt man Strom. Die Trennung der I Ladungen beim Aufladen erforderte elektrische Energie, die im Akku chemisch gespeichert wird. Der Strom transportiert die Energie beim Entladen von der Spannungsquelle Spannungsquelle Verbraucher (Akku) zum Verbraucher, wo sie in Form von Wärme an die Akku Widerstand Umwelt abgegeben wird. 2.2 Formelzeichen und Einheit Das Formelzeichen für die elektrische Stromstärke ist I. Gemessen wird die Stromstärke in Ampere, benannt nach dem französischer Physiker und Mathematiker André Marie Ampère. Das Einheitenzeichen ist das A. Das Ampere ist SI-Basiseinheit. I= Q t Stromstärke= Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Ladungsmenge Zeit [I ]=A= As s Seite 2 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 2.3 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Messung der Stromstärke und technische Stromrichtung Die technische Stromrichtung ist von Plus nach Minus festgelegt. A (Die Elektronen fließen von - nach +) Zur Strommessung wird der Stromkreis aufgetrennt und der Strommesser in den Stromkreis geschaltet (Reihenschaltung). 2.4 Wodurch wird die Größe des elektrischen Stromes bestimmt? In „unseren“ Stromkreisen ist praktisch immer die elektrische Spannung U fest vorgegeben. Dadurch bestimmt die Größe des elektrischen Widerstandes R erst die konkrete Stromstärke I. (siehe Kapitel 8, Ohmsches Gesetz) 2.5 I= U R Gleichstrom Gleichstrom (engl. Direct Current, abgekürzt DC) bleibt zeitlich konstant. Praktisch alle elektronischen Geräte im Haushalt wie Radio- und Fernsehempfänger, Computer, Steuerungen von Waschmaschinen usw. benötigten für ihre Stromversorgung Gleichstrom. Gleichrichter können den aus dem öffentlichen Stromnetz entnommenen Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Batterien, Akkus und Solarzellen liefern Gleichstrom. 2.6 Wechselstrom Bei Wechselstrom (engl. Alternating Current, abgekürzt AC) ändert sich die Stromrichtung fortlaufend. Dabei gibt die Frequenz an, wie oft sich die Stromrichtung pro Sekunde ändert. Der technische Vorteil von Wechselstrom ist seine leichte Umwandelbarkeit zwischen verschiedenen Spannungen mit Hilfe von Transformatoren. Daher findet Wechselstrom vor allem in öffentlichen Stromversorgungsnetzen Anwendung. In Europa und vielen anderen Ländern der Welt beträgt die Netzfrequenz 50 Hz. In Nordamerika und Teilen von Japan 60 Hz. Eine besondere Form von Wechselstrom ist der Dreiphasenwechselstrom (umgangssprachlich Stark-, Dreh- oder Kraftstrom), wie er in öffentlichen Stromnetzen zur elektrischen Energieverteilung großer Leistungen Verwendung findet. Diese Stromart ermöglicht besonders einfach gebaute und robuste Elektromotore. 2.7 Stromstärketabelle LED ca. 0,02 A = 20 mA LED zur Beleuchtung bis 1A Taschenlampe ca. 0,2 A = 200 mA Glühlampe 60W 0,26 A = 260 mA Halogenlampe 40W 3,3 A Elektrolokomotive über 300 A Betrieb dieselelektrischer Schiffsantriebe bis zu 10.000 A Blitz ca. 100.000 A bis 1.000.000 A 2.8 ● ● ● ● ● Zusammenfassung Strom Strom ist fließende Ladung Strom transportiert elektrische Energie Formelzeichen I Einheit A (Ampere) zur Messung Stromkreis auftrennen, Strommesser in den Stromkreis schalten Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 3 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 3 Übungen Ladung Strom 3.1 Mignon-Akku Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Auf einem Akku findet man folgende Angaben: Rechargeable / 2500mAh / AA / 1,2V / NiMH 3.1.1 Was bedeuten diese Angaben? 3.1.2 Wie lange dauert das Aufladen des Akkus mit einem Strom von 750mA, wenn die gesamte zugeführte Energie gespeichert wird? 3.1.3 In der Praxis dauert die Aufladung bei I = 750mA genau 4 Stunden. Woran liegt das? 3.1.4 Wie lange kann der voll aufgeladene Akku eine ultrahelle (Taschenlampen-) LED mit einem Strom von 50mA versorgen? (Der Akku soll sich beim Entladen nicht erwärmen). 3.2 Handy-Akku Auf einem Akku findet man folgende Angaben: Rechargeable / 3.7V / Li-Ion / 900mAh 3.2.1 Was bedeuten diese Angaben? 3.2.2 Welcher Aufladestrom fließt, wenn das Aufladen ca. 3 Std. dauert? 3.2.3 Welchen Strom benötigt das Handy im Standby-Betrieb, wenn der Akku nach 6 Tagen entladen ist? 3.2.4 Überlegen Sie: Woran kann es liegen, dass sich ein Handy-Akku entlädt, obwohl das Handy ausgeschaltet ist? Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 4 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 4 Elektrische Spannung 4.1 Beschreibung, Formelzeichen und Einheit Die elektrische Spannung ist eine physikalische Größe, die angibt, wie viel Arbeit bzw. Energie nötig ist, um elektrische Ladung zu trennen. Nach der Ladungstrennung steckt die ist die Energie mit den Ladungen gespeichert. Spannung ist also das Arbeitsvermögen der Ladung. Elektrische Spannung= Arbeit beimTransport der Ladung Ladungsmenge U= W Q [U]=V= Ws As Das Formelzeichen der Spannung ist U – abgeleitet vom lat. urgere (drängen, treiben, drücken). Die SI-Einheit ist das Volt (V), benannt nach Alessandro Volta. Auf „natürliche“ Weise entsteht elektrische Spannung zum Beispiel durch Reibungselektrizität, bei Gewittern und bei bestimmten chemischen Reaktionen. Zur technischen Nutzung werden Spannungen meistens durch „elektromagnetische Induktion“ im Generator sowie durch Elektrochemie erzeugt. Viel wichtiger als die physikalische Definition ist in der Elektrotechnik die messtechnische Bedeutung: Spannungen kann man als einzige elektrische Größe an jedem Bauteil und in jeder Schaltung sehr leicht messen. Daher ist es sehr wichtig zu wissen, wie man Spannungen misst und was Spannungspfeile bedeuten: 4.2 Richtung der Spannung / Spannungspfeile Ein Pfeil gibt die Richtung der Spannung an und ist zugleich die Vorschrift, wie ein Spannungsmesser zu schalten ist: Verbindet man den Pluspol der Batterie mit dem Pluspol des Spannungsmessers und den Minuspol der Batterie mit dem Minuspol des Spannungsmessers, so ergibt sich eine positive Spannung. Spannungsquelle Batterie + + - U V Spannungsmesser I Im dargestellten Stromkreis sind 2 Spannungen vorhanden: Die Batterie liefert eine Quellenspannung. Hier sagt die Größe U der Spannung aus, wie viel Energie pro Ladung die Quelle liefert. Beim Verbraucher spricht man von einem Spannungsabfall. Hier sagt die Spannung aus, wie viel Energie pro Ladung in Spannungsquelle Form von Wärme abgegeben wird. Im Stromkreis findet immer ein Energietransport von der Quelle zum Verbraucher statt. Der Strom transportiert die Energie. 4.3 U Verbraucher Widerstand Batterie Messen der Spannung Die Spannung wird immer zwischen 2 Punkten der Schaltung gemessen, hier zum Beispiel an einem Widerstand. Der Spannungsmesser wird parallel geschaltet. Der Spannungspfeil gibt an, wie das Messgerät zu schalten ist: Pfeilende + Pfeilspitze -. Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers + Elektr. Bauteil Widerstand U V SpannungsMesser - Seite 5 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 4.4 Spannung und Potential Das elektrische Potential (eng. electrical potential) ist eine Spannungsangabe, bezogen auf einen festgelegten Bezugspunkt. Das Formelzeichen für das Potential ist Φ oder φ. (sprich: Fi) Damit ist umgekehrt die Spannung eine Potentialdifferenz: U21=φ2 – φ1 Beispiel: Immer zwischen 2 der 4 Punkte A, B, C, D in der nebenstehenden Schaltung kann man eine Spannung messen. Dies zeigen die Pfeile an. z.B. misst man die Spannung U21 zwischen B und A. φ4 An den Punkten A, B, C, D herrschen die Potentiale φ1, φ2, φ3, φ4. φ3 D U43 C Nun definiert man z.B. am Punkt A die Schaltungsmasse. Damit legt man einen Nullpunkt fest: φ1 = 0V (Das Potential φ1 ist Null) φ2 Annahme: φ2 = 2V, φ3=5V, U41 = 10V. U31 B U21 Gesucht sind U21 , U32 , U31 , U43 und φ4. φ1 U21 = φ2 - φ1 = 2V – 0V = 2V U32 = φ3 - φ2 = 5V – 2V = 1V U31 = φ3 - φ1 = 5V – 2V = 3V U41 = 10V = φ4 – φ1 → φ4 = 10V weil φ1 = 0V U43 = φ4 – φ3 = 10V – 5V = 5V Man sagt: U41 U32 A Am Widerstand liegt eine Spannung von 5V an. Am Punkt D beträgt das Potential 10V. Vergleich Potential – Höhenangaben Dargestellt sind 3 Berge. Man gibt die Berghöhe gegenüber dem 600m Meeresspiegel an. 500m → Meeresspiegel≙Schaltungsmasse 300m → Berghöhe ≙ Potential D 200m C B 0m → Höhendifferenz ≙ Spannung → Das Potential ist so etwas wie die „elektrische Höhe“ in der Schaltung. 4.5 ● ● ● ● ● ● Zusammenfassung Spannung Formelzeichen U Einheit V (Volt) Spannung liegt an. Spannung wird parallel zum Bauteil gemessen. Spannung wird zwischen 2 Punkten der Schaltung gemessen Spannung ist eine Potentialdifferenz. Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 6 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 5 Elektrische Energie und Leistung 5.1 Elektrische Energie Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Die elektrische Energie W wird mit Hilfe des elektrischen Stromes transportiert und in Verbrauchern umgewandelt, z.B. durch Elektromotoren in Bewegungsenergie oder durch Lampen in Licht- und Wärmeenergie. Die umgesetzte Energie wird auch Arbeit genannt. Die vom Strom transportierte elektrische Energie wird in jedem Haushalt von Energiezählern („Stromzähler“) gemessen. Man bezahlt für die vom Energieversorger gelieferte elektrische Energiemenge. In der Elektrotechnik wird für die elektrische Energie das Formelzeichen W und die Einheit Wattsekunde (Einheitenzeichen: Ws) verwendet. W=U∗Q → [W]=V*A*s = W*s Es gilt auch: 1 Ws = 1 J (Joule). Bei der Messung des Energieverbrauchs ist die Angabe kWh (Kilowattstunde) üblich. 1 kWh = 3.600.000 Ws, 1 Ws ≈ 2,778·10−7 kWh. Elektrische Energie kann wie jede andere Energie nicht vernichtet oder erzeugt werden, sondern wird grundsätzlich in eine andere Erscheinigungsform gewandelt. Elektrische Energie ist in elektrischen Ladungen sowie elektrischen und magnetischen Feldern gespeichert und kann umgewandelt werden. 5.2 Elektrische Leistung Leistung ist allgemein die einer bestimmten Zeit verrichtete Arbeit. Elektrische Leistung P (engl. Power) ist die Leistung , welche von elektrischer Energie über einen bestimmten Zeitraum verrichtet wird. Aus den bekannten Formeln (gelten nur für Gleichstrom) U= I= W Q Q t P= Spannung= Energiemenge Ladungsmenge Stromstärke= W t Leistung= Ladungsmenge Zeit → W = U*Q → W = U*I*t → Q = I*t Energiemenge Zeit ergibt sich: P= W U∗Q U∗I∗t = = → t t t P=U∗I [P]=1W=V∗A Für den Hausgebrauch benötigt man das Verständnis der elektrischen Leistung, wenn man elektrische Verbraucher wie beispielsweise einen Kühlschrank oder elektrische Lampen kauft. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Zeit, die das Gerät in Betrieb ist, die wesentliche Größe zur Bestimmung der vom elektrischen Gerät benötigten Energie ist. Beispiel: Ein Heizofen mit dem Anschlusswert 3000W benötigt in einer Stunde die Energiemenge W = P*t = 3kW*1h = 3kWh. Bleibt dieser Heizofen einen Tag eingeschaltet (z.B. im Wohnzimmer eines schlecht isolierten Hauses), verbraucht er 72kWh. Bei „Stromkosten“ von 20 Cent/kWh kostet die Beheizung eines Zimmers an einem Tag also 72kWh * 0,2€/kWh = 14,40€ !!! Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 7 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 5.3 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Messen von Leistung und Energie Im Keller eines jeden Haushaltes hängt ein Zähler, der die vom Strom gelieferte elektrische Energiemenge in kWh misst und anzeigt. Zur Messung der von einzelnen Geräten benötigten Energie, stehen Stecker-Messgeräte zur Verfügung, die einfach zwischen Steckdose und Verbraucher geschaltet werden. Diese Geräte messen Strom, Spannung und die Zeit und berechnen daraus die Leistung und die Energie. Durch Programmierung der Stromkosten pro kWh können oft auch direkt die anfallenden Kosten angezeigt werden. 5.4 ● ● ● ● ● ● 5.5 Zusammenfassung Leistung und Energie Strom transportiert Energie die im Verbraucher umgesetzte Energie W bezahlen wir auf vielen Geräten ist die Leistung P in W angegeben P=W/t elektr. Leistung kann mit Strom und Spannung berechnet werden P=U*I Leistungs-Tabelle LED 50 mW Standby-Schaltung DVD-Rec, Fernseher, ... 5W LED zur Beleuchtung 1 W bis 5 W Halogenlampe 20 W bis 50 W Halogen-Deckenfluter 200 W Glühlampe 15 W bis 100 W Kühlschrank wenn der Kompressor läuft (Der Kompressor ist im Durchschnitt 2-3h an.) 200 W Föhn 1000 W -2000 W Herd pro Kochplatte 1000 W -1500 W Staubsauger 1000 W -1500 W Heizlüfter 2000 W Elektro-Heizkörper 1000 W -3000 W Solarstromanlage Deponie West 430 kW Steinkohle-Kraftwerk Rheinhafen Gas-und Dampfkraftwerk Rheinhafen 550 MW 365 MW Kernkraftwerk Philippsburg 2400 MW Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 8 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 6 Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad η (sprich: eta) ist allgemein das Verhältnis von abgegebener Leistung (Pab = Nutzen) zu zugeführter Leistung (Pzu = Aufwand). η= Pab W ab = Pzu W zu PVerlust =Pzu−Pab W Verlust=W zu−W ab η ist stets kleiner 1 und eine reine Zahl. Oft wird η auch in Prozent angegeben. Beispiel: Wirkungsgrads einer Glühlampe Die einer Glühlampe zugeführte Energie Wzu wird nur zu 5% zur Lichterzeugung verwendet, der Rest geht in Wärmeenergie über. Die Wärmeenergie rechnet man dabei als Verlustenergie WV. Wzu Anlagenwirkungsgrad Wab Wv Arbeiten mehrere Maschinen und Übertrager hintereinander, so werden deren einzelne Wirkungsgrade zum Gesamtwirkungsgrad ηgesamt der Anlage, dem Anlagenwirkungsgrad multipliziert. ηgesamt =η1∗η2∗η3 ...∗ηn Beispiel: Kraftwerk 40 % (0,4), Transformator am Kraftwerk 99 % (0,99) Transformator in der Nähe des Verbrauchers 95 % (0,95) Elektromotor 80 % (0,8) Gesamtwirkungsgrad: ηgesamt = 0,4 · 0,99 · 0,95 · 0,8 = 0,30096 oder rund 30 %. Bei diesem Beispiel wird angenommen, dass die Energieübertragung zwischen den einzelnen Maschinen verlustfrei passiert. Ist dieses nicht der Fall, so müssen zusätzlich Wirkungsgrade der Energieübertragung mitgerechnet werden. 7 Übungen Spannungen, Energie, Leistung, Wirkungsgrad 7.1 Akku-Schrauber Auf dem Akku eines Akku-Schraubers findet man folgende Angaben: 12V / 1,4Ah / 16,8Wh 7.1.1 Welche elektrischen Größen werden hier angegeben? (Name? Formelzeichen?) 7.1.2 Geben Sie den Zusammenhang zwischen diesen Größen an! (Formel) 7.1.3 Erklären Sie: Was kann man sich unter der Größe mit der Einheit Ah vorstellen? 7.1.4 Erklären Sie: Was kann man sich unter der Größe mit der Einheit Wh vorstellen? 7.1.5 Im Dauerbetrieb „hält“ eine Akkuladung unter Belastung 30min. Wie groß ist der durch den Motor fließende Strom? Welche Leistung nimmt der 12V-Motor auf? 7.1.6 Aus wie viel in Reihe geschalteten Akkuzellen besteht der NiMH-Akku? Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 9 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 7.2 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Energie Die Fragen beziehen sich auf folgenden Akku: 3500mAh / 1,2V / NiMH / Wirkungsgrad 80% 7.2.1 Welche Energiemenge wird benötigt , um den Akku aufzuladen? 7.2.2 Wie lange dauert die Aufladung, wenn das Ladegerät maximal 2 A liefern kann? 7.2.3 Das Ladegerät besitzt einen Wirkungsgrad von 70%. Welche Energiemenge muss dem Netz entnommen werden, um den Akku aufzuladen? Was kostet eine Akku-Ladung, wenn 1kWh elektrische Energie aus dem Stromnetz 19 Cent kostet? 7.3 Vergleich Netzteil – Akku – Batterie Ein 12V-Schaltnetzteil besitzt einen Wirkungsgrad von 70%. Ein Akkuladegerät besitzt einen Wirkungsgrad von 70%. Die 1,2V-Akkus besitzen Wirkungsgrade von 80% und Kapazitäten von je 3500mAh. Die 1,5V-Batterien besitzen Kapazitäten von je 7800mAh und kosten 1,60€ pro Stück. Eine 12V / 20W-Lampe wird entweder a) mit dem Schaltnetzteil oder b) mit 10 in Reihe geschalteten 1,2V-Akkus oder c) 8 in Reihe geschalteten 1,5V-Batterien betrieben. (10*1,2V = 12V, 8*1,5V = 12V, die Ströme ändern sich in der Reihenschaltung nicht.) 1 kWh elektrische Energie aus dem Stromnetz kostet 20 Cent. 7.3.1 Welcher Strom fließt durch die Lampe, wenn man sie mit 12V betreibt? 7.3.2 Berechne die Kosten für 1 Stunde Lampenbetrieb in den Fällen a) b) c). Die Anschaffungskosten für Schaltnetzteil, Akkus, Ladegerät bleiben hier unberücksichtigt. Sie werden später im Fach CT mit einer Kalkulationstabelle berechnet. 7.3.3 Wie lange leuchtet die Lampe in den Fällen b) und c) unter der Annahme, dass Strom und Spannung über den gesamten Betriebszeitraum konstant bleiben? 7.4 Vergleich Glühlampe – Energiesparlampe Eine 60W Glühlampe leuchtet täglich 3 h. Nach einem Jahr ist sie defekt. Eine etwa „gleich helle“ 11W-Energiesparlampe muss bei der gleichen Leuchtdauer dagegen erst nach 6-8 Jahren ausgewechselt werden. 1 kWh kostet 20 Cent. Anschaffungspreise: Glühlampe: 50 Cent, Energiesparlampe 4€. Vergleichen Sie die entstehenden Kosten nach 1 Jahr und nach 6 Jahren 7.5 Standby-Schaltungen DVD-Player und Fernseher benötigen im Standby-Betrieb zusammen 10W, im Betrieb 100W. Beide werden täglich 4 Std. genutzt. Vergleichen Sie die jährlichen Kosten wenn die Geräte bei Nichtbenutzung im StandbyBetrieb bleiben oder wenn Sie mit Hilfe einer Steckdosenleiste mit Schalter ausgeschaltet werden. Sie sagen, hier könnte man nicht viel einsparen? Dann überlegen Sie sich mal, wie viel Standby-Schaltungen in Ihrem Haushalt vorhanden sind! (Telefone mit Steckernetzteil, Telefon-Anlage, DSL-Router, PCs, Bildschirme, PC-Router, DVD-Rekorder, Videorecorder, Sat-Receiver, Fernseher, Hifi-Anlage; Kühlschrank, Gefrierschrank, Zirkulationspumpen (Heizung, Warmwasser), Heizungssteuerung .....) 7.6 Faustformel: was kosten Standby-Schaltung im Jahr? Entwickeln Sie eine Faustformel: 1W Standby kosten im Jahr Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers € (1 kWh kostet 20 Cent.) Seite 10 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 7.7 Spannung U und Potential φ Gegeben sind folgende Größen: Masse = Bezugspunkt U43 = 2V φ3 = 5V φ2 = 1V Gebe alle anderen eingezeichneten Spannungen und Potentiale an. 7.8 φ4 D U43 φ3 C U41 U32 φ2 U31 B U21 φ1 A φ4 D Spannung U und Potential φ Gegeben sind folgende Größen: Masse = Bezugspunkt φ3 = 0V φ4 = 5V φ1 = -5V U32 = 2V Gebe alle anderen eingezeichneten Spannungen und Potentiale an. U43 φ3 C U41 U32 φ2 U31 B U21 φ1 Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers A Seite 11 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 8 Das Ohmsche Gesetz Georg Simon Ohm entdeckte, dass bei bestimmten elektrischen Leitern ein linearer Zusammenhang zwischen anliegender Spannung U und hindurchfließendem Strom I besteht. Teilt man die beiden Größen durcheinander, so erhält man eine Konstante: U Zu Ehren von Herrn Ohm wird diese Abhängigkeit Ohmsches Gesetz genannt. I Je nach Material, Querschnitt und Länge des Leiters nimmt die Konstante unterschiedliche Werte an. I Beispiel: Untersuchung eines Widerstandes An ein Netzteil (G=Generator) wird ein Widerstand R angeschlossen. Der fließende Strom I und die am Widerstand anliegende Spannung U werden gemessen. =const A R G U V Erhöht man die Spannung U, so ändert sich der Strom I im selben Maß. Teilt man U durch I, so erhält man eine Konstante. Diese Konstante erhält den Namen elektrischer Widerstand: R= U I [R ]=1Ω= U in V 5 10 15 I in A 0,05 0,1 0,15 U/I 100 100 100 V A Trägt man Spannungen und Ströme eines dazugehörigen Widerstandes in ein Diagramm ein und verbindet die Punkte miteinander, dann bildet sich eine gerade Linie (Gerade). Diese Abbildung nennt man die Kennlinie des Widerstandes. Die Geraden zeigen, dass U und I proportional zueinander sind. Führt man den gleichen Versuch mit anderen Widerstandswerten durch, so erhält man jedes mal eine Gerade. Je steiler die Gerade, desto kleiner ist der Widerstand. I in A Kennlinien Widerstände 0,3 0,25 0,2 100Ω 50Ω 200Ω 0,15 0,1 0,05 Nichtlineare Bauelemente, bei denen der Widerstand 0 beispielsweise von der Momentanspannung abhängt, -0,05 gehorchen nicht dem ohmschen Gesetz, der Zusammenhang 0 5 zwischen Strom und Spannung ist nicht proportional. Im Diagramm erhält man keine Gerade. Glühlampen, Dioden, LEDs, Transistoren besitzen z.B. nichtlineare Widerstände 8.1 U in V 10 15 Berechnung des Widerstandswertes aus den Materialgrößen A = Querschnitt des Leiters in mm2, l = Länge des Leiters in m, ρ = spezifischer Widerstand des Leitermaterials in l R=ρ A Ω∗mm m 2 Beispiel: Wie groß ist der elektrische Widerstand eines HausInstallationskabel von 20m Länge und 1,5mm2 Querschnitt? 2 R=ρ R in Ω l ∗mm 20m =17,8∗10−3 ∗ =0,237=237m A m 1,5 mm2 Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Material Spezifischer Widerstand in ∗mm2 m Kupfer 17,8 10-3 Stahl 0,1 ... 0,2 Aluminium 26,4 10-3 Gold 24,4 10-3 Seite 12 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 9 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Reihenschaltung Uges Gesamtspannung U1, U2, U3 Teilspannungen Rges Gesamtwiderstand R1, R2, R3 Einzelwiderstände I Uges R1 U1 R2 U2 R3 U3 Uges=U1U2U3 Die Einzelspannungen addieren sich zur Gesamtspannung. Iges=I1=I2=I3 Durch jeden Widerstand fließt der selbe Strom I. Rges=R1R2R3 Die einzelnen Widerstände addieren sich zum Gesamtwiderstand. Pges=P1P2P3 Die Einzelleistungen addieren sich zur Gesamtleistung Elektrotechnische Denkweisen: ● Der Strom fließt von oben nach unten durch alle Widerstände. ● Dabei „sieht“ der Strom stets den Gesamtwiderstand und nicht nur den ersten Widerstand. ● Die einzelnen Widerstände addieren sich zum Gesamtwiderstand. ● Die Größe des Stromes berechnet man mit der Gesamtspannung und dem Gesamtwiderstand. Iges = ● Die Größe der an den Widerständen abfallenden Spannung richtet sich nach der Größe des Widerstandes. UR =R∗IR ● Die Summe der einzelnen Spannungen ergibt die Gesamtspannung. ● Am größten Widerstand fällt die größte Spannung ab. Uges Rges Beispiel Reihenschaltung von 3 Widerständen: gegeben: Uges = 10V, R1 = 100Ω, R2 = 220Ω, R3 = 82Ω gesucht: Iges, Rges, U1, U2, U3 Um Iges angeben zu können, muss zunächst Rges berechnet werden. Rges = R1 + R2 + R3 = 100Ω + 220Ω + 82Ω = 402Ω Iges wird durch Uges und Rges bestimmt: Iges= Uges 10V = =0,02488 A=24,88 mA Rges 402 U1, U2, U3 werden von der Größe der jeweiligen Widerstände bestimmt. Der Strom in der Reihenschaltung ist überall gleich groß, daher gilt Iges = I1 = I2 = I3 U1 = R1 * I1 = 100Ω * 24,88mA = 2488mV = 2,49V U2 = R2 * I2 = 220Ω * 24,88mA = 5474mV = 5,47V U3 = R3 * I3 = 82Ω * 24,88mA = 2040mV = 2,04V Probe: U1 + U2 + U3 = 10V (richtig!) Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 13 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 10 Parallelschaltung Iges Gesamtstrom I1, I2, I3 Teilströme Rges Gesamtwiderstand R1, R2, R3 Einzelwiderstände Iges U I1 I2 I3 R1 R2 R3 Uges=U1=U2=U3 An jedem Widerstand liegt die selbe Spannung U Iges=I1I2I3 Die einzelnen Ströme addieren sich zum Gesamtstrom. 1 1 1 1 = Rges R1 R2 R3 Die Kehrwerte der Einzelwiderstände addieren sich zum Kehrwert des Gesamtwiderstandes. Pges=P1P2P3 Die Einzelleistungen addieren sich zur Gesamtleistung. Elektrotechnische Denkweisen: ● An allen Widerständen liegt die gleiche Spannung. ● Der Strom fließt von links oben nach links unten. ● Sobald der Strom zu einer Verzweigung kommt, teilt er sich auf. ● Der Gesamtstrom setzt sich aus den Einzelströmen zusammen: Iges = I1 + I2 + I3 ● Die Größe der einzelnen Ströme richtet sich nach der Größe der Einzelwiderstände, (z.B. I1 richtet sich nach R1) ● Wenn man mehrere Widerstände parallel schaltet, wird der Gesamtwiderstand kleiner, da der Strom sich ja auf mehrere „Engstellen“ verteilt. Daher muss man bei der Widerstandsberechnung die Kehrwerte der Widerstände addieren. I1= U1 R1 Beispiel: Parallelschaltung von 3 Widerständen gegeben: Uges = 10V, R1 = 100Ω, R2 = 220Ω, R3 = 82Ω gesucht: Rges, I1, I2, I3 Anleitung: 1 1 1 1 1 1 1 arbeite mit der 1/x -Taste des = = Rges R1 R2 R3 100Ω 220Ω 82Ω Taschenrechners! Rges = 37,4Ω Das Ergebnis muss kleiner sein als der kleinste Einzelwiderstand. Dies ist der Fall. Berechnung der Ströme: I1= U1 10V = =0,1 A=100mA R1 100Ω I2= U2 10V = =0,04545 A=45,45 mA R2 220Ω I3= U3 10V = =0,12195 A=121,95mA R3 82Ω Iges = I1 + I2 + I3 = 267,4mA oder Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Iges= Uges 10V = =0,2688 A=268,8 mA Rges 37,2 Seite 14 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 11 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Übungen Reihen- und Parallelschaltungen Fertige bei allen Aufgaben eine Schaltungsskizze an und zeichne die gesuchten Größen ein! Aufg Gegeben Gesucht 1 Reihenschaltung R1 = 2 kΩ, R2 = 5 kΩ, UR1 = 2V IR2 = Uges = Pges = mA V mW 2 Parallelschaltung R1 = 2 kΩ, R2 = 5 kΩ, IR1 = 2mA Uges = IR2 = Pges = V µA mW 3 Reihenschaltung R1 = 2 kΩ, R2 = 5 kΩ, R3 = 10kΩ, Uges = 10V Iges = U1 = Pges = mA V mW 4 Parallelschaltung R1 = 2 kΩ, R2 = 5 kΩ, R3 = 10kΩ, Uges = 10V Rges = Iges = Pges = kΩ mA mW 5 Parallelschaltung zweier Lampen mit den Nenndaten 6V / 2,4W und 6V / 0,1A R1, R2, Rges, Iges 6 Gesucht der der Wert des Vorwiderstandes, so das eine Lampe an einer 6V-Spannungsquelle mit ihren Nenndaten 4V / 1W betrieben werden kann. R= 7 Warum darf man die Lampen mit den Nenndaten 6V / 2,4W und 6V / 0,1A nicht in Reihe an 12 V anschließen? Anleitung: Berechne R1, R2, Iges, U1 und U2. 8 Reihenschaltung mit 2 Widerständen. Es gilt: U1 R1 = und U2 R2 Uges Rges = U2 R2 Ω und allgemein: „Die Spannungen verhalten sich wie die Widerstände“. Zeige die Gültigkeit dieser Formeln. Hinweis: Je Formel für U1 und U2 angeben, dann U1 durch U2 teilen. 9 Eine Halogenlampe 12V/50W wird fälschlicherweise an eine 10m lange 2-adrige Kupfer-Leitung mit einem Querschnitt von 2x0,5mm2 angeschlossen (ρCu=17,8 10-3Ωmm2/m). Skizze!!! Erklären Sie mithilfe der rechts aufgeführten Größen, warum die Lampe nicht die gewünschte Helligkeit erreicht. (12V-Halogenbeleuchtungen mit werden mit 2x2,5mm 2-Leitungen geliefert....) Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Rlampe R1Leitung Rges (Leitungen + Lampe) Iges Ulampe PLampe Seite 15 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 12 Knoten- und Maschenregel 12.1 Knotenregel Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Das Zusammentreffen mehrerer elektrischer Leitungen wird als Knoten bezeichnet I1 I1I2I3=0 Alle Pfeile zeigen in Richtung des Knotens ! I2 I3 Die Summe der auf einen Knoten zufließenden Ströme ist Null. Parallelschaltung, gezeichnet für die Knotenregel: Parallelschaltung mit Pfeilen in Richtung des Stromes I1 = 100mA I2 = - 50mA I3 = - 50mA I1 = 100mA I2 = 50mA I3 = 50mA I1 I2 I1 I3 U R 12.2 I3 U R Die Ströme I2 und I3 sind negativ, da sie in Richtung der Widerstände fließen! Eingesetzt in die Knotenregel: 100mA - 50mA - 50mA = 0 I2 R R Wenn man die Knotenregel anwendet, muss man beachten, dass man I2 und I3 negativ einsetzt, da die gezeichnete Pfeilrichtung entgegen der Pfeilrichtung in der Knotenregel ist: 100mA - 50mA - 50mA = 0 Maschenregel U1U2U3U4=0 Alle Teilspannungen beim Umlauf in einer elektrischen Masche addieren sich zu Null. Uges Spannungen in Pfeilrichtung werden positiv gezählt, Spannungen entgegen der Pfeilrichtung werden negativ gezählt. R1 U1 M as che n um lauf R2 U3 R3 U2 Beispiel: U1 = 6V, U2 = 4V, U3 = Uges = 10V Maschenregel anwenden: Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers U1 und U2 zeigen in Richtung des Maschenpfeils → positiv U3 zeigt gegen die Richtung des Maschenpfeils → negativ → 6V + 4V – 10V = 0 Seite 16 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium 13 Fragen und Antworten Strom, Spannung, Energie 13.1 Woher weiß der Strom, wie groß er zu werden hat? Bei uns ist die Gesamtspannung immer vorgegeben. Der Strom wird immer vom Gesamtwiderstand der angeschlossenen Schaltung bestimmt! 13.2 Iges A Iges = Uges Rges Uges Rges Wodurch wird die Spannung an einem Verbraucher bestimmt? Sobald durch einen Verbraucher ein Strom fließt, fällt an UR =R∗IR ihm auch eine Spannung ab. Die Größe der Spannung hängt vom Widerstandswert ab. In einer Reihenschaltung fällt am größten Widerstand die größte Spannung ab. 13.3 Wie kann ich die Größen Ladung und Energie auseinander halten? Die Einheiten geben einen Hinweis: Die Einheit der Ladung ist Ah (oder As). Wenn ein Akku 1 Stunde lang mit einen Strom von 1 Ampère aufgeladen wird, dann ist auf ihm die Ladungsmenge 1 As gespeichert. Also: Strom ist „fließende Ladung“. Wenn man von der Ladung spricht, ist das „gespeicherter Strom“. Ladung Q zusammen mit Strom I merken! I= Q t Die Einheit der Energie in der Elektrotechnik ist Wh (oder kWh oder Ws, 1 Ws = 1Joule). Wenn eine Herdplatte 1 Stunde lang eine Leistung von P = 1kW abgegeben hat, dann hat sie die Energiemenge 1 kWh benötigt. Der „Stromzähler“ misst also nicht den Strom, sondern die durch ihn fließende Energiemenge. Wir bezahlen immer die benötigte Energiemenge. Also: Auf allen Elektrogeräten ist die Leistung P angegeben. Multipliziert mit der Zeit ergibt sich die benötigte Energiemenge, für die wir bezahlen. W Energie W zusammen mit Leistung P merken! P= t Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 17 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 14 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Berechnung gemischter Schaltungen Wenn man die Größe des Gesamtstroms in der unten stehenden Schaltung berechnen möchte, muss man zunächst den Gesamtwiderstand der Schaltung berechnen. 14.1 Iges Gesamtwiderstand 1. Kleinste Schaltung suchen, die eine reine Reihen- oder Parallelschaltung ist. R1 25Ω In diesem Fall ist dies die Reihenschaltung aus R2 und R3. R2 50Ω Uges R3 100Ω 2. Die kleinste Teil-Schaltung zusammenfassen zu einem Widerstand: Iges R23 = R2 + R3 R23 = 50Ω + 100Ω = 150Ω R1 25Ω Uges R23 150Ω 1 1 1 = R234 R23 R4 1 1 1 = R234 150 150 R4 150Ω Iges 3. Die sich ergebende reine Reihen- oder Parallelschaltung zur nächst größeren Schaltung zusammenfassen. Hier: Parallelschaltung aus R23 und R4 zu R234 zusammenfassen. R4 150Ω R1 25Ω Uges R234 75Ω R234=75 4. Die sich ergebende reine Reihen- oder Parallelschaltung zur nächst größeren Schaltung zusammenfassen. Hier: Reihenschaltung aus R1 und R234. Rges = R1 + R234 Iges Uges Rges 100Ω Rges = 25Ω + 75Ω = 100Ω Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 18 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 14.2 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Berechnung der einzelnen Ströme und Spannungen Gegeben: Uges = 10V Berechnung von der vereinfachten zur Ausgangsschaltung in Teilschritten. 1. Berechnung des Gesamtstromes. Uges Iges= Rges 10V Iges= =0,1 A=100mA 100 2. Iges = I1 = I234 da Reihenschaltung Iges Uges 10V Rges 100Ω Iges=100mA U1=R1∗I1=25 ∗100mA=2500mV=2,5 V U234=R234∗I1234=75∗100mA U234=7500mV =7,5 V alternative Berechnung: R1 25Ω Uges 10V R234 U234 75Ω Uges=U1U234 → U234=Uges−U1=10V−2,5 V=7,5 V 3. U234 = U23 = U4 da Parallelschaltung Der Strom Iges = I2 teilt sich auf in I23 und I4 I23= Iges=100mA U23 7,5 V = =0,05 A=50mA R23 150 U4 7,5 V I4= = =0,05 A=50mA R4 150 U1 R1 25Ω Uges 10V U1 2,5V I23 I4 R23 U23 150Ω 7,5V alternative Berechnung: Iges = I23 + I4 → I4 = Iges – I23 = 100mA – 50mA = 50mA R4 150Ω U4 7,5V Achtung: hier sind die Ströme I23 und I4 nur deshalb gleich, weil die Widerstände R23 und R4 gleich sind! Iges=100mA 4. I23 = I2 = I3 da Reihenschaltung U4 = U2 + U3 bzw. die Spannung U4 teilt sich auf in U2 und U3. R1 25Ω U2=R2∗I2=50∗50mA=2500mV=2,5 V U3=R3∗I3=100 ∗50mA=5000mV=5V Alternative Berechnung: U3 = U4 – U2 = 7,5V – 2,5V = 5V Uges 10V U1 2,5V I23=50mA R2 50Ω U2 R3 U3 100Ω Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers I4=50mA R4 150Ω U4 7,5V Seite 19 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 15 Übungen gemischte Schaltungen 15.1 Aufgabe Gemischt 1 (Labor) a) Berechne alle Ströme und Spannungen und messe diese nach! U1= I1= U2= I2= U3= I3= I1 R1 2,2kΩ Uges 10V I2 I3 U2 R2 4,7kΩ b) Wie ändern sich I1 und U2, wenn zu R3 ein 1 kΩ-Widerstand parallel geschaltet wird? Messung und Begründung (Wirkungskette). 15.2 U1 U3 R3 3,3kΩ Aufgabe Gemischt 2 (Labor) Iges a) Berechne alle Ströme und Spannungen und messe diese nach! U1= I1= U2= I2= U3= I3= Iges= b) Wie ändert sich I1 wenn man einen 1 kΩ-Widerstand in Reihe zu R1 und R2 schaltet? Messung und Begründung (Wirkungskette) I1 Uges 10V R1 3,3kΩ U1 I2 U2 R2 2,2kΩ I3 U3 R3 4,7kΩ c) Wie ändert sich I1 wenn man einen 1 kΩ-Widerstand parallel zu R3 schaltet? Messung und Begründung (Wirkungskette). 15.3 Aufgabe Gemischt 3 Zwei Lampen mit den Nennwerten 12V / 160mA werden parallel geschaltet. In Reihe dazu schaltet man einen Vorwiderstand Rv. Die Gesamtschaltung wird an 15V angeschlossen. a) Skizziere die Schaltung b) Berechne Rv so, dass die Lampen mit ihren Nennwerten betrieben werden. Ist es ausreichend, wenn man einen 1/2W-Widerstand verwendet? c) Was passiert, wenn eine Lampe defekt ist? Gib eine Erklärung. 15.4 Aufgabe Gemischt 4 a) Welche 7 Gesamtwiderstandswerte lassen sich aus 1 bis 3 gleichen 1kΩ-Widerständen durch beliebige Reihen- und Parallelschaltung herstellen? Fertige 7 kleine Schaltungsskizzen an und berechne jeweils die Gesamtwiderstände. b) Zeichne bei allen Widerständen von a) die Größe der anliegenden Spannungen und die Größe der fließenden Ströme ein. Die Gesamtspannung beträgt in allen Fällen 10V. Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 20 von 22 Script Grundgrößen Elektrotechnik 15.5 Aufgabe Gemischt 5 R1 = 1 kΩ R2 = 2 kΩ R3 = 6 kΩ Uges = 10V 15.6 R3 Aufgabe Gemischt 6 R3 = I1 = 2 mA I2 = 0,5 mA R2 = 2 kΩ Uges = 2 V R1 U1 R1 = I1 Uges R2 U2 R3 U3 I2 15.7 R23 = Rges = I1 = I2 = I3 = U1 = U2 = U3 = R1 R2 I3 Rges = Aufgabe Gemischt 7 R1 = 1kΩ I1 = 1mA R2 = 100Ω R3 = 100Ω R4 = 1kΩ Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Iges = I1 R2 Uges U2 = U2 R1 R4 R3 15.8 Aufgabe Gemischt 8 Uges = 10V R1 = 4,7kΩ R2 = 1kΩ R3 = 2,2kΩ R4 = 3,3kΩ R5 = 6,8kΩ R6 = 6,8kΩ R7 = 5,6kΩ Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers R2 Uges R4 R6 R5 R7 R1 R3 Rges = I1 = U2 = U3 = I2 = I3 = I4 = U6 = U7 = I5 = I6 = I7 = Iges = Seite 21 von 22 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Script Grundgrößen Elektrotechnik 15.9 Lampenschaltungen I2 I1 Gegeben sind 2 Lampen mit den Nennwerten L1: 6V / 2,4W L2: 6V / 0,8W 6V 6V L1 15.9.1 Berechnen Sie I1 und I2 und die Widerstände R1 und R2 der beiden Lampen. L2 Die Lampen L1 und L2 sollen in einer der 3 Schaltungen a), b) oder c) an Uges=12 V betrieben werden, wobei die Gesamtschaltung möglichst wenig Energie „verbrauchen“ soll. Die Lampen werden mit ihren Nennwerten betrieben. Schaltung a) Schaltung b) I2 I3 12V R3 U3 L1 R4 Schaltung c) I5 U4 R5 12V L2 L1 L1 U5 12V I6 R6 U6 L2 L2 15.9.2 Berechnen Sie die Widerstände R3 bis R6 in den 3 Schaltungen a), b) und c). 15.9.3 Welche der 3 Schaltungen hat die geringste Leistungsaufnahme und benötigt damit am wenigsten Energie? (Berechnen Sie Pges der 3 Schaltungen.) 15.9.4 Wozu benötigt Schaltung c) den Widerstand R6? 15.9.5 Vergleichen Sie Schaltung a) und b) wenn L1 ausfällt (Glühfadenbruch). Wie verhalten sich in beiden Fällen die Helligkeiten von L2? Begründung! 15.10 Weihnachtsbaumbeleuchtung 400 parallel geschaltete Lampen sind in 30 m Enfernung vom Trafo an einem Weihnachtsbaum angebracht. Ein Hobby-Elektriker wundert sich, warum die Lampen so „dunkel“ leuchten und geht der Sache meßtechnisch auf den Grund: Direkt am Trafo-Ausgang mißt er 12V, an den Lampen jedoch nur 8,6V. In der Zuleitung fließt ein Strom von 2,39A. Annahme: Die Lampen verhalten sich wie ohm’sche Widerstände. Zuleitungslänge: 30m RLeitung Trafo 12V 2,39A 8,6V 12V usw. RLeitung 2,39A 400 Lampen mit den Nennwerten 12V / 0,1W 15.10.1 Welche Querschnittsfläche besitzt eine Ader der Kupferzuleitung? ρCu=0,0178 Ω mm²/m 15.10.2 Welche Leistung gibt eine Lampe ab? (nicht 0,1W!) Welche Leistung geben alle Lampen zusammen ab? 15.10.3 Der Hobby-Elektriker ersetzt die 2-adrige Zuleitung durch eine andere mit einem Querschnitt von 2 x 3mm². (2 Adern mit je 3mm² Querschnittsfläche) Welche Leistungen geben jetzt die Lampen ab? (gesucht: P400Lampen und P1Lampe) Achtung: Nur Uges und RLampe bleiben konstant! Grundgroessen-Script.odt Otto Bubbers Seite 22 von 22