Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT 16 Übungen gemischte Schaltungen 16.1 Aufgabe Gemischt 1 (Labor) I1 a) Berechne alle Ströme und Spannungen und messe diese nach! 1 1 1 = → R23 = 1,939kΩ R23 R2 R2 Rges = R1 + R23 = 4,139kΩ Uges Iges= =2,416mA=I1 Rges R1 2,2kΩ Uges 10V U1 I2 U2 R2 4,7kΩ I3 U3 R3 3,3kΩ U1 = R1 * I1 = 5,32V U2 = U3 = Uges – U1 = 4,68V I2= U2 =0,996 mA R2 I3= U3 =1,42mA oder I3 = I1 – I2 = 1,42mA R3 b) Wie ändern sich I1 und U2, wenn zu R3 ein 1 kΩ-Widerstand parallel geschaltet wird? Messung und Begründung (Wirkungskette). 1kΩ parallel zu R23 → R234 ↓ → Rges ↓ → I1 = Iges ↑ → U1 ↑ → U2 ↓ In Worten: Durch die Parallelschaltung eines 1kΩ-Widerstandes zu R23 erniedrigt sich der sich daraus ergebende Widerstand R234. Daher sinkt auch Rges (R1+R234). Der Gesamtstrom steigt (Iges = Uges / Rges) und der Spannungsabfall am Widerstand R1 steigt ebenfalls (UR1 = R1 * Iges). Da die Gesamtspannung konstant bleibt, muss U2 sinken (U2 = Uges – U1). Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 1 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT 16.2 Aufgabe Gemischt 2 (Labor) Iges a) Berechne alle Ströme und Spannungen und messe diese nach! U3 I3= =2,128mA R3 R23 = R1 + R2 = 5,5kΩ I1=I2=I23= I1 Uges 10V R1 3,3kΩ U1 I2 I3 U2 R2 2,2kΩ U23 10V = k =1,818mA R23 5,5 U3 R3 4,7kΩ U1 = R1 * I1 = 6V U2 = Uges – U2 = 4V b) Wie ändert sich I1 wenn man einen 1 kΩ-Widerstand in Reihe zu R1 und R2 schaltet? Messung und Begründung (Wirkungskette) 1kΩ in Reihe zu R12 → R124 ↑ → I1 ↓ (I3 bleibt unverändert) c) Wie ändert sich I1 wenn man einen 1 kΩ-Widerstand parallel zu R3 schaltet? Messung und Begründung (Wirkungskette). 1kΩ parallel zu R3 → I1 ändert sich nicht, da sich weder Uges noch R12 ändern. 16.3 Aufgabe Gemischt 3 Zwei Lampen mit den Nennwerten 12V / 160mA werden parallel geschaltet. In Reihe dazu schaltet man einen Vorwiderstand Rv. Die Gesamtschaltung wird an 15V angeschlossen. a) Skizziere die Schaltung b) Berechne Rv so, dass die Lampen mit ihren Nennwerten betrieben werden. Ist es ausreichend, wenn man einen 1/2WWiderstand verwendet? IR IR = 2 * 166mA = 332mA UR = 15V – UL = 3V Rv= Rv 15 V UR IL2=160mA IL1=160mA L1 L2 UL=12V UR =9,04 IR Pv = UR * IR = 0,996W ein 1/2W-Widerstand ist nicht ausreichend. c) Was passiert, wenn eine Lampe defekt ist? Gib eine Erklärung. Für eine Lampe braucht man einen Widerstand von Rv= 3V =18,75 160mA Daher ist der vorhandene Widerstand zu klein, die Lampe erhält einen zu großen Strom, und an ihr liegt eine zu große Spannung an. Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 2 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT 16.4 Aufgabe Gemischt 4 a) Welche 7 Gesamtwiderstandswerte lassen sich aus 1 bis 3 gleichen 1kΩ-Widerständen durch beliebige Reihen- und Parallelschaltung herstellen? Fertige 7 kleine Schaltungsskizzen an und berechne jeweils die Gesamtwiderstände. b) Zeichne bei allen Widerständen von a) die Größe der anliegenden Spannungen und die Größe der fließenden Ströme ein. Die Gesamtspannung beträgt in allen Fällen 10V. I1= U1 10V = =10mA R1 1k R1 Rges = R1 + R2 = 2kΩ R1 Uges 10V Iges= = =5mA Rges 2k R2 UR1 = UR2 = 5V Rges = R1 + R2 + R3 = 3kΩ R1 Iges= Uges 10V = =3,33 mA Rges 3k R2 UR1 = UR2 = UR3 = R3*Iges = 3,33V R3 1 1 1 = Rges R1 R2 Rges = 500Ω R1 R2 I1 = I2 = 10mA Iges = I2 + I2 = 20mA U1 = U2 = 10V 1 1 1 1 = Rges R1 R2 R3 Rges = 333,3Ω R1 R2 R3 I1 = I2 = I3 = 10mA Iges = I1 + I2 + I3 = 30mA U1 = U2 = U3 = 10V Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 3 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT R12 = R1 + R2 = 2kΩ 1 1 1 = Rges R12 R3 R1 Rges = 666,7Ω R3 U1 = U2 = 5V R2 U3 = 10V I12 = 5mA I3 = 10mA Iges = I12 + I315mA 1 1 1 = R23 R2 R3 R1 R23 = 500Ω Rges = R23 + R1 = 1,5kΩ Iges= Uges =6,667mA=I1 Rges R2 R3 UR1 = R1 * I1 = 6,67V U2 = U3 = 10V – UR1 = 3,33V I2=I3= 16.5 Iges U2 3,33 V =3,33 mA oder I2= = =3,33 mA 2 R2 1k Aufgabe Gemischt 5 R1 = 1 kΩ R2 = 2 kΩ R3 = 6 kΩ Uges = 10V R1 R2 R3 R23 = Rges = I1 = I2 = I3 = U1 = U2 = U3 = 1 1 1 = → R23 = 1,5kΩ R23 R2 R3 Rges = R23 + R1 = 2,5kΩ I1=Iges= Uges =4mA Rges U1 = R1 * I1 = 4V → U2 = U3 = Uges – U1 = 6V I2= U2 =3mA → I3 = I1 – I2 = 1mA R2 Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 4 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT 16.6 Aufgabe Gemischt 6 R3 = I1 = 2 mA I2 = 0,5 mA R2 = 2 kΩ Uges = 2 V R1 U1 R1 = I1 Uges R2 U2 R3 U3 I2 I3 U2 = R2 * I2 = 1V = U3 → U1 = Uges – U2 = 1V R1 = U1 / I1 = 500Ω I3 = I1 – I2 = 1,5mA R3 = U3 / I3 = 667Ω 16.7 Weihnachtsbaumbeleuchtung mit parallel geschalteten Lampen 400 parallel geschaltete Lampen sind in 30 m Enfernung vom Trafo an einem Weihnachtsbaum angebracht. Ein Hobby-Elektriker wundert sich, warum die Lampen so „dunkel“ leuchten und geht der Sache meßtechnisch auf den Grund: Direkt am Trafo-Ausgang mißt er 12V, an den Lampen jedoch nur 8,6V. In der Zuleitung fließt ein Strom von 2,39A. Annahme: Die Lampen verhalten sich wie ohm’sche Widerstände. Zuleitungslänge: 30m RLeitung Trafo 12V 2,39A 8,6V 12V usw. RLeitung 2,39A 400 Lampen mit den Nennwerten 12V / 0,1W 16.7.1 Welche Querschnittsfläche besitzt eine Ader der Kupferzuleitung? ρCu=0,0178 Ω mm²/m Uges = Uleitung + Uleitung + Ulampen Uges = 2*Uleitung + Ulampen → Uleitung = (Uges – Ulampen) / 2 = (12V – 8,6V) /2 = 1,7V R Leitung = U Leitung 1,7 V = =0,7113 ILeitung 2,39 A RLeitung =Cu∗ l → A A=Cu∗ l RLeitung =0,0178 mm2 30m ∗ =0,75 mm2 m 0,7113 16.7.2 Welche Leistung gibt eine Lampe ab? (nicht 0,1W!) 16.7.3 Welche Leistung geben alle Lampen zusammen ab? P400Lampen = 2,39A * 8,6V = 20,554W P1Lampe = P400Lampen / 400 = 51,4mW (statt 100mW wenn die Lampen an 12V liegen) Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 5 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT Andere Berechnungsmöglichkeit: Mit den Nennwerten 12V / 0,1W den Widerstand der Lampen ausrechnen. I1Lampe = 2,39A / 400. P1Lampe = I2 * R1Lampe (nicht mit dem NennwertStrom rechnen!) 16.7.4 Der Hobby-Elektriker ersetzt die 2-adrige Zuleitung durch eine andere mit einem Querschnitt von 2 x 3mm². (2 Adern mit je 3mm² Querschnittsfläche). Welche Leistungen geben jetzt die Lampen ab? (gesucht: P400Lampen und P1Lampe) Achtung: Nur Uges und RLampe bleiben konstant! l mm2 30m RLeitung =Cu∗ =0,0178 ∗ =0,178 A m 3mm2 P1Lampe = U2 U R1Lampe 1 R 400Lampen = 2 2 12V = =1440 → R 1Lampe= P1Lampe 0,1 W 1 R1Lampe 1 R 1Lampe ...= 400 R1Lampe → R 400Lampen= =3,6 R 1Lampe 400 Rges = 2 * Rleitung + R400Lampen = 3,956Ω Iges = 12V / Rges = 3,033A P400Lampen = I2 * R400Lampen = 33,1W P1Lampe = P400Lampen / 400 = 82,8mW (ideal 100mW wenn 12V an den Lampen anliegt) 16.8 Stromkreisdenken Iges I1 R1 25Ω G Uges 10V U1 I2 R2 75Ω U2 16.8.1 Woher „weiß der Strom“, wie groß er zu werden hat? Der Strom wird bestimmt vom Gesamtwiderstand. 16.8.2 An welchem Widerstand fällt die größere Spannung ab? Am größeren Widerstand fällt die größere Spannung ab. U=R⋅I 16.8.3 Woher „weiß die Spannung“ am Widerstand, wie groß sie wird? Die Größe der Spannung ist abhängig von der Größe des Stromes und des Widerstandes. 16.8.4 Welcher Widerstand gibt mehr Wärme ab? Der größere Widerstand hat die größere Leistung P = U*I, daher gibt dieser auch mehr Wärme ab. Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 6 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT Zu R2 wird ein weiterer Widerstand R3 = 150Ω parallel geschaltet. Iges I1 R1 25Ω G Uges 10V U1 I3 I2 R2 75Ω U2 R3 U3 150Ω 16.8.5 Wie ändert sich der Gesamtwiderstand? R23 ↓ → Rges ↓ 16.8.6 Wie ändert sich der Gesamtstrom? R23 ↓ → Rges ↓ → Iges ↑ 16.8.7 Wie ändert sich U1? R23 ↓ → Rges ↓ → Iges ↑ → U1 ↑ 16.8.8 Wie ändert sich U2? R23 ↓ → Rges ↓ → Iges ↑ → U1 ↑ → U2 ↓ 16.8.9 Was kann man über die Größe der Ströme I1, I2, I3 sagen? I1 = I2 + I3 Iges = I1 ↑ U2 ↓ → I2 ↓ I3 kommt neu dazu, daher kann es sein, dass I2 sinkt obwohl I1 steigt. Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 7 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Technisches Gymnasium Lösungen Grundgrößen Elektrotechnik UT 16.9 Autoakku mit Innenwiderstand Der Innenwiderstand eines üblichen 12V-Blei-Akkumulators liegt im mΩ-Bereich. Er ist vom Ladezustand, der Temperatur und dem Alter des Akkus abhängig. Die Leerlaufspannung sei U0 = 12V, der Innenwiderstand Ri = 50mΩ. 16.9.1 Welcher Strom fließt, wenn ein Anlasser mit Ra = 0,3Ω mit dem Akku betrieben wird? Wie groß ist in diesem Fall die Klemmenspannung am Akku? Fertigen Sie eine Schaltungsskizze an. U Ri Rges =Ri +Ra =0,05 Ω+0,3 Ω=0,35 Ω Ri U 12V I= 0 = =34,29 A R ges 0,35 Ω I U0 Ua =Ra∗I=0,3 Ω∗34,29 A=10,29 V Ua Ra I Das Auto mit obiger Batterie wurde schon lange nicht mehr gefahren und es ist kalt. Ersatzschaltbild Akku Der Innenwiderstand ist auf 150 mΩ mit angeschlossenem Anlasser angestiegen. Der Fahrer hat beim Starten fälschlicherweise die Lichtanlage des Autos (Gesamtwiderstand 1,0Ω) eingeschaltet. 16.9.2 Kann damit der Anlasser noch ordnungsgemäß betätigt werden, wenn dieser eine Mindestspannung von 9,0 V benötigt? 1 R aLicht = URi 1 1 1 1 + = + Ra RLicht 0,3 Ω 1Ω Ri I RaLicht =0,2308 Ω RGes=RaLicht +R i=0,15 Ω+0,2308 Ω U0 RGes =0,3808 Ω Ua RLicht Ra I U0 12V = =31,51 A RGes 0,3808Ω Ersatzschaltbild Akku mit Anlasser und Lichtanlage → Ua =RaLicht ∗I=0,2308Ω∗31,51 A=7,27 V I= Die Spannung sinkt auf 7,27V. Der Anlasser wird nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. 16.10 Entladung des Autoakkus mit der Lichtanlage Die Autolichtanlage (120W/12V) ist an den Akku (12V; Innenwiderstand Ri = 0,010Ω; Ladung 45Ah) des Autos angeschlossen. 16.10.1 Wie lange würde der Scheinwerfer leuchten, wenn vergessen worden wäre ihn auszuschalten. (Annahme: U0=12V und Ri bleiben während der Entladung konstant.) Grundgroessen-Script-UT_Loesungen_Kap16.odt Otto Bubbers Seite 8