Kurs Skript Version 18.10.2013

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K 2-1
Kurstag 2:
-Größeneinschätzung von Bakterien
-Nativpräparat
K 2-1a
STERILISATION UND DESINFEKTION
• STERILISATION ist das Abtöten bzw.
das irreversible Inaktivieren aller
vermehrungsfähigen Mikroorganismen
• DESINFEKTION ist das Abtöten bzw.
das irreversible Inaktivieren aller
Erreger übertragbarer Infektionen
oder eine Keimreduktion von 5 log
K 2-2
Hygienische Händedesinfektion:
- dient der Keimverminderung
- soll das Personal vor Infektionen schützen
- soll eine Weiterverbreitung von
Krankheitserregern verhindern
- erfaßt die transiente Flora
Chirurgische Händedesinfektion:
- tötet Keime der Hautoberfläche ab
K 2-3
Diagnostik von Bakterien
- optisch
Mikroskopie
- kulturell
Anzüchtung
- biochemisch
Stoffwechselleistung
- serologisch
Antigenanalyse
- genetisch
DNA (RNA)-Analyse
-Pathogenitätsprüfung
Tierversuch
-Serologie
Nachweis von Antikörpern
gegen den Erreger
K 2-4
Erreger von Infektionskrankheiten des Menschen
Subzelluläre Objekte:
- Viren (20 - 200 nm)
Einzellige Lebewesen:
(Protisten)
- Prokaryonten (200 - 2000 nm)
- Eukaryonten (> 2000 nm)
Mehrzellige Lebewesen
- Helminthen (mm - m)
- Arthropoden (cm)
K 2-5
Optischer Bakteriennachweis
1) Nativpräparat (Hell-, Dunkelfeld)
2) Gefärbtes Präparat
einfache Färbung
komplexe Färbung
Immunfärbung
Methylenblau
Gram
Neisser
Ziehl-Neelsen
Fluoreszensfarbstoffe
3) Kontrastfärbung
Tusche
4) Elektronenmikroskopie
K 3-1a
Kurstag 3:
-Färben von Bakterien
-Einfache Differenzierung
-Identifizierung von Bakterien
K 3-1
Kultureller Bakteriennachweis
Anzüchten
Isolieren
Reinkultur
Weiterzüchten
Differenzieren
Bakterium
Klon
Kolonie
Stamm
K 3-2 Nährböden für Bakterien
1) Komplexe Nährböden
Anzüchten!
enthalten
Pepton (Fleischbrühe), Eiweisse, Zucker, Lipide
2) Einfache Nährböden
zB Resistenztestung!
enthalten
Kohlehydrate, Aminosäuren und Salze
3) Minimal Nährböden
kann der Keim damit??
enthalten nur einen Nährstoff
4) Nährböden mit Sonderfunktion
Selektiv
Indikator
Anreicherung (flüssig)
K 3-3
Kombinierte Selektiv- und Indikatornährböden:
Es werden nicht interessierende Mikroben im Wachstum unterdrückt
und gleichzeitig
die biochemischen Leistungen des interessierenden Keimes
angezeigt.
Beispiel:
Fuchsin-Sulfit-Laktose-Agar nach McConkey
-
unterdrückt das Wachstum GRAM-positiver
Keime durch Zusatz von Sulfit;
-
GRAM-negative Keime wachsen und
bauen evtl die im Medium enthaltene Laktose
ab. Dabei wird Fuchsin frei, was die
„Laktose-Positiven“ Keime rot anfärbt.
K 3-4
ß-Hämolyse
a-Hämolyse
g-Hämolyse
K 3-5
Schwärmender Proteus mirabilis
K 3-6
Pseudomonas aeruginosa
K 3-7
Bunte Reihe mit Zucker- und Durham-Röhrchen
K 3-8
Tryptophan
Bunte Reihe mit Indolröhrchen
Tryptophanase
Indol
Kovacs-Reagenz rot
K 3-9
Bunte Reihe mit Kliglerröhrchen
1. Glucose
2. Lactose
3. Gas
4. H2S
K 3-10Bunte Reihe mit verschiedenen Reaktionsausfällen
K 3-11
Siemens DADE Walkaway 96
K 3-12
MALDI-TOF 2010
Matrix-assisted Laser
Desorption/Ionisation
Time of flight
Analyses
K 3-13a
16 sRNA-PCR
Sequenzierung
Bakterienname
K 3-13
Objektträgertest zum Nachweis des Clumpingfaktors
bei Staphylococcus aureus
K 3-14
Oxidase
Nur was innerhalb
weniger Sekunden
blau wird ist
positiv
+
neg
K 3-15
Katalase
K 3-16
Pigment und
ß-Hämolyse
von S. aureus
K5-1
Kursteil 5:
-Auswertung der Urinkultur
-Auswerten eines Rachenabstrich
K5-2
Harnwegsinfektionen-Symptome
-Zystitis
* Dysurie, Pollakisurie, evtl. Hämaturie
-Pyelonephritis (akut und chronisch)
*Lendenschmerz
*druckschmerzhafte Nierenlager
*Fieber
*Pollakisurie, Dysurie
*Hämaturie, Pyurie
-Persistierende HWI
*Bakteriurie trotz antimikrobieller Therapie
-Rezidivierende HWI
*mehrere Infektionen mit dem gleichen Organismus.
K5-3
Risikofaktoren für Infektionen der ableitenden Harnwege
1. Harnwegsobstruktion, Stase, Reflux
2. Schwangerschaft, höheres Alter
3. Geschlechtsverkehr bei Frauen
4. Blutgruppe B oder AB
5. Hyperosmolarität des Nierenmarks, die zu einer
Immobilisierung von Granulozyten führt
6. Bestimmte Blasen- und NierenepithelzellRezeptoren für uropathische Bakterien
-------------------------------------------------------------------7. Diagnostische und therapeutische Manipulation
in den Harnwegen, insbesondere der Blasendauerkatheter
K5-4
Pathogenese der Harnwegsinfektion
Aszendierend:
(urogen)
weibl.: männl. = 3:1,
Urethra kurz, Nähe der Analregion.
Abflusshindernisse wie anat. Missbildung, Strikturen,
Steine
Atonie der Blase
Restharn
Aszendierend:
(lymphogen)
Harnstau
Von Darm zu Niere (sehr selten)
Deszendierend: nach hämatogener Niereninfektion
(selten)
K5-5
Wichtigste Erreger bei Harnwegsinfektionen
E. coli
40-50%
K. pneumoniae
5-7%
Proteus sp.
10-30%
S. aureus
2-5%
Enterokokken
10-20%
C. albicans ca.
P. aeruginosa
5-15%
haem. Streptokokken ca 1%
1%
K5-7
K5-8
K5-9
Kultur anlegen von: Morgenurin, Abendurin, Patientenurin
Zellzählung: Morgenurin, Patientenurin
Auszählung:
Zellen in 4 großen Quadraten zählen
(= Zellzahl)
Zellzahl geteilt durch 4 mal
10.000
= Zellzahl/ml Urin
K 6-1a
Kurstag 6:
-Antibiotikaaustestung
-Urinkultur II
-Rachenabstrich II
K 6-3
Antibiotikaresistenz-Testung:
K 6-4
Minimale Hemmkonzentrationen (MHK)
ist diejenige Konzentration eines Antibiotikums (in µg/ml)
bei der nach 20-stündiger Einwirkung auf einen gegebenen
Bakterienstamm kein sichtbares Wachstum zu erkennen ist
Minimale Bakterizide Konzentration (MBK)
ist diejenige Konzentration eines Antibiotikums (in µg/ml)
bei der alle Keime abgetötet werden
K 6-7
Mechanismen der Resistenzentwicklung
1. Spontanmutation
Rate 1: 106 -107
2. Resistenztransfer durch
a) Transformation
Übertragung durch lösliche DNA
b) Transduktion
Übertragung durch Phagen
c) Konjugation Übertragung von Plasmiden über Sexpili
3. Ausbildung von Persisters
Beispiel: Penicillin „Resistenz“, wenn sich Keime wegen
Nährstoffmangel nicht vermehren
K 6-8
K 6-10
ß-Hämolyse
a-Hämolyse
g-Hämolyse
K 6-11
Form:
Streptokokken
Gram- positive Kokken, (0,5 bis 1 µm Durchmesser)
mikroskopisch meist in Ketten liegend
Einteilung:
1.
Nach Hämolyseverhalten auf Blutagar:
Alpha-Hämolyse
(= Vergrünung)
Beta-Hämolyse
(= komplette Hämolyse)
Gamma-Hämolyse
(= keine Hämolyse)
2a.
Nach gruppenspezifischem Kohlenhydratantigen
(C-Substanz)
in die Gruppen A - S nach LANCEFIELD
relevant nur für die beta-hämolysierenden Streptokokken
2b.
nach M-Proteinen (Antiphagozytose-Faktor)
unterteilt Gruppe A-Streptokokken in über 80 Serovare
nach LANCEFIELD
K 6-14
Charakteristika:
Corynebacterium diphtheriae
grampositive Stäbchen (2-6 mm), nicht beweglich,
keine Sporenbildung.
Im Grampräparat oft Palisadenform („chinesische
Buchstaben“)
fakultative Anaerobier
Labor-Diagnose:
Untersuchungsmaterial:
Rachenabstrich UNTERHALB
von Pseudomembranen (es muss bluten)
Erregernachweis:
Neisser-Färbung: Polkörperchen,
Isolierung auf tellurithaltigen Spezial-Nährböden
Toxinnachweis:
Immundiffusion (ELEK-Test)
Antikörpernachweis (Impfstatus??): Schick-Test
K 6-15
Corynebacterium diphtheriae
Gram-Färbung
Neisser-Färbung
K 6-16
Corynebacterium diphtheriae
Wirkung des Diphtherietoxins
NAD + EF2 (Elongationsfaktor)
Diphtherietoxin blockiert
Proteinbiosynthese
ADP-Ribosyl-EF2 + Nicotinamid + H+
K 6-18
Ursache:
Angina Plaut-Vincenti
Symbiontisches Wachsen von
- Fusobacterium nucleatum
ein anaerob wachsendes, gramnegatives Stäbchen
und
- Treponema vincentii
ein aerob wachsendes, gramnegatives, spiralförmiges
Stäbchen
Symptomatik: Einseitig oder zweiseitig ablaufende, tief-nekrotisierende
Tonsillitis mit z.T. grünlich-eitrigen Belägen
Pathogenese: Unklar
Diagnostik:
Klinischer Befund bzw. Abstrich-Präparat
Therapie:
Penicillin, Clindamycin
Verwandte
Krankheit:
Gingivostomatitis
Angina Plaut-Vincenti
K 6-19
K 6-20
Noma
Ursachen:
1) Unterernährung
2) Wahrscheinlich: Fusobacterium necrophorum and Prevotella intermedia
K 7-1
Kurstag 7:
-Antibiotikaaustestung II
-Anaeobier I
-Sepsis
Blutkultur I
-Darmpathogene Keime I
K 7-2
Agardiffusionstest
K 7-3
Obligate Anaerobier
(1)
- Auftauchen vor den Pflanzen, heute in anaeroben Nischen
- Können sich in Gegenwart von Luftsauerstoff nicht vermehren
- Haben keine Superoxid-Dismutase, Katalase, Peroxidase, etc.
- Werden deshalb durch Sauerstoff, bzw. seine toxischen
Reaktionsprodukte (Wasserstoffperoxyd, Superoxid-Radikale, etc.)
abgetötet
- Herstellung organischer Säuren (fauliger Geruch!!)
- WO STINKEN WIR?
K 7-4
Obligate Anaerobier
(2)
hochwertige, komplexe Nährmedien mit:
- Wuchsstoffen (z. B. Hämin, Vitamin K, Succinat, Pyruvat)
- Reduktionsmitteln (z.B. Na-Thioglykolat, Cystein, Vitamin C)
- einem Redoxindikator (z. B. Resazaurin)
K 7-6
Bacteroidaceae
(1)
Morphologie:
gramnegative, schlanke Stäbchen
beweglich oder unbeweglich
Kultur:
obligat anaerobes Wachstum, langsam
Pathogenitäts-:
Faktoren
Elastase
Kollagenase
Hämolysin
Neuraminidase
Fibrinolysin
Namen:
Bacteroides fragilis- Gruppe Bacteroidea melaninogenicus- Gruppe
B. fragilis
B. thetaloteomicron
B. vulgatus
B. distasonis
B. melaninogenicus
B. denticola
B. gingivalis, u.a.
K 7-7
Bacteroidaceae
(2)
Normales Vorkommen:
Intestinaltrakt
von Mensch und Tier
Präputium
Vulva
Klinik:
Lungenabszess, Pleuraempyem
Hirnabszess
Leberabszess
Cholezystitis, Appendizitis
Peritonitis
Douglas-Abszesse
Sepsis
Dekubitus
Wundinfekte
Labordiagnose:
Kultur, Biochemie
Therapie:
Metronidazol
Clindamycin
ß-lactam + BLI, Carbapenem
K 7-8
Peptokokken - Peptostreptokokken
Morphologie:
Grampositive Kokken, 0,5-2 mm, bilden keine
Sporen, unbeweglich
Kultur:
Obligat anaerobes Wachstum, langsam
Spezies:
Peptostreptococcus magnus
Peptostreptococcus asaccharolyticus
Peptostreptococcus prevoti
Namen nicht lernen!
Normales
Vorkommen:
Oberer Respirationstrakt
Dickdarm
Weiblicher Genitaltrakt
Klinik:
ähnlich Bacteroides
Therapie:
Penicillin G, Metronidazol, ß-lactam + BLI
K 7-10
Doppelzonen-Hämolyse von C. perfingens
K 7-11
K 7-12
K 7-13
Clostridium botulinum
Subterminale
Sporen
(Tennisschläger)
K 7-15
Clostridium tetani
Trommelschlegel,
Squashschläger
K 7-17
Clostridien
Obligat anaerob wachsende, plumpe grampositive
Stäbchen, Sporenbildner
Pathogene Clostridien (Auswahl)
1. Clostridium perfringens (eher keine)
2. Clostridium botulinum (subterminal)
3. Clostridium tetani (Trommelschlegel)
4. Clostridium difficile (subterminal)
K 7-18
Bakteriämie
-Zeitweiliges Auftreten von Bakterien im Blut,
z.B. beim Zähneputzen
- Keine Symptomatik
- Bakterien vermehren sich nicht im Blut!!!
Sepsis
- Bakteriämie mit klinischer Symptomatik:
Fieber, Schock, Tachykardie, Schüttelfrost
K 7-19
Risiko von kurzfristigen Bakteriaemien*
Zahnextraktion
Operationen a.d.Gingiva
Zähneputzen
Tonsillektomie
50 %
70 %
24 %
32 %
überwiegend
Streptokokken
Pneumokokken
Gastroskopien
Koloskopien
Leberbiopsien
Urethrabougierung
Spontangeburten
17 %
6%
9%
29 %
3%
Enterokokken
St. aureus
Enterobakterien
Anaerobier
* Konsequenz:
z.B. Endokarditis- Problem bei vorgeschädigten
Herzklappen
K 7-20
Sepsis
NEJM, 347:966 (2002)
K 7-21
Sepsis
Aus: Kumar et al, Crit. Care Med. 2006. 34:1589
K 7-22
Sepsis
LTA
TLR`s
Syndrom der systemischen Entzündungsreaktion
K 7-23
(Systemic Inflammatory Response Syndrom SIRS)
Definiert durch mindestens zwei der folgenden klinischen Syndrome:
Körpertemperatur
> 38°C oder < 36°C
Herzfrequenz
> 90 S/min
Atemfrequenz
PaCo2
> 20 Z/min. oder
< 32 mm Hg
Leukozyten
> 12000/mm3 oder
< 4000/mm3 oder
Unreife
Neutrophile
> 10 % (Linksverschiebung)
Infektion
Sepsis
K 7-19
K 7-24
SIRS
K 7-25
Sepsis
Blutkulturen
-
Bei allen Fällen mit Fieber und vermuteter bakterieller Ätiologie
-
4-malige Entnahme innerhalb von 24 Stunden,
Einmal ist keinmal
-
Abstand der Abnahmen zueinander je nach klinischer Situation,
mindestens 15 min,
jedoch immer vor Gabe von Antibiotika
-
Abnahme möglichst im Fieberanstieg, nicht bei bereits
vorhandenem hohem Fieber (Körperabwehr!!),
Ausnahme: Dauerfieber
-
Entnahme aus peripherer Vene, nicht aus liegenden Kathetern
(Ausnahme: vermutete Kathetersepsis)
-
Sorgfältige Desinfektion der Punktionsstelle, nicht mehr palpieren
K 7-26
Sepsis
5579 Blutkulturen
Erlangen 1995
davon waren 11,7 % positiv
Grampositive Bakterien
64,3 %
Koagulasenegative Staph.
Staph. aureus
Enterokokken
Pneumokokken
übrige Streptokokken
restliche grampositive Bakt.
Gramnegative Bakterien
26,0 %
E. coli
Klebsiella pneum. + oxytoca
Enterobacter sp.
Proteus sp.
Salmonella sp.
Pseudomonas aeruginosa
restliche gramnegative Bakt.
Anaerobier
7,7 %
Pilze
2,0 %
Candida albicans
Candida glabrata
übrige Candida
33,0 %
15,0 %
5,2 %
2,6 %
6,0 %
2,5 %
12,8 %
3,5 %
1,6 %
1,3 %
1,0 %
2,0 %
3,8 %
1,0 %
0,5 %
0,5 %
K 7-27
Sepsis
CRP > 50 mg/l
Ausgedehnte, bzw. schwere bakterielle Infektionen (Sepsis,
Pneumonie, Pyelonephritis, postoperative Infektionen
schwere Traumata (ausgedehnte Verbrennungen, nach größeren OP
aktive chronische Polyarthritis, hochaktive seronegative
Spondylarthropathien
Polymyalgie rheumatica, Riesenzellarteriitis, systemische Vaskulitiden,
tiefe Venenthrombose
florider Morbus Crohn
akute Cholezystitis, akute Pankreatitis
metastasierende, nekrotisierende Tumoren
K 7-28
Sepsis
Procalcitonin (PCT)
v.a. bei bakteriellen Infekten
Normal: 0,5 mg/ml
K 8-1
DIARRHOE
Definition:
Absetzen von drei oder mehr „flüssigen“
Stühlen innerhalb von 24 Stunden,
evtl. mit Schleim, Eiter- und Blutbeimischung
flüssig:
von einer Konsistenz, dass die Form
des aufnehmenden Gefäßes ausgefüllt wird.
Diarrhoe
K 8-3
Ursachen:
Erreger
Enzymmangel, Dysfermentie
Arzneimittel
Nahrungsmittel
Allergene
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
unbekannt
K 8-4
Gruppe
Formen der infektiösen Diarrhoe
Stuhlbeschaffenheit
einfache,
sekretorische
Diarrhoe
wässrig
Dysenterie
blutig-schleimig
persistierende
Diarrhoe
(>14 Tage)
wässrig, oft
wechselnd mit
Obstipation
Leukozyten
nein
ja
nein
blutig
Profuse schwere
„Reiswasserstühle“
(<20 L/Tag) Durchfälle
Etwas von allem
Ätiologie
Rotaviren, S. aureus,
ETEC, EPEC, Protozoen,
B. cereus, C.perfringens
Shigellen
Campylobacter jejuni
EIEC, EHEC,
Entamoeba histiolytica
Giardia,
Cryptosporidien;
nicht infektiöse Ursachen!
EHEC
nein
Vibrio cholerae,
oder ETEC
Salmonellen
K 8-7
Diarrhoe
Erreger nach Lokalisation
K 8-8
Toxin-Produzenten (im Nahrungsmittel) als Ursache eines
Durchfalls
Staphylococcus aureus
Bacillus cereus
Clostridium perfringens
Bacteroides fragilis
K 8-9
„Durchfallsalmonellen“
Infektion:
oral (Infektionsdosis > 105 Keime),
meist über Nahrungsmittel (Hühnerprodukte)
Pathogenese:
Lokale Invasion der Darmschleimhaut,
normalerweise keine Generalisierung
(ausser Immungeschwächte)
Krankheitsbild
- Inkubationszeit 1-2 Tage
- Akuter Brechdurchfall, hohes Fieber
- Bei Abwehrschwäche: Generalisierung (Sepsis)
- Wochen später: Reaktive Arthritis
K 8-10
„Durchfallsalmonellen“
Therapie:
Wasser und Elektrolytersatz,
keine Antibiotika
Prophylaxe:
Beachtung hygienischer Maßnahmen
(Eier gut kochen !)
K 8-11
Shigellen - Erreger der Ruhr
Orale Infektion (Infektionsdosis 103 Keime)
FINGER-FUTTER-FAECES-FLIEGEN
Eindringen in Epithelzellen der Submucosa des Colons mit ulzerösen
Läsionen
Invasivität kodiert durch Plasmide
Zytotoxizität bedingt durch Toxine (Shiga-Toxin)
Inkubationszeit 2-5 Tage
Übelkeit, zunächst wässrige, später schleimig-eitrig-blutige
Durchfälle (aufgrund der Epithelschäden)
Darmkrämpfe (Tenesmen), Fieber
Komplikation: Darmblutungen, Peritonitis
Therapie:
Gyrasehemmer
K 8-12
Darmpathogene Escherichia coli
EHEC
enterohämorrhagische E. coli
EPEC
enteropathogene E. coli
ETEC
enterotoxische E. coli
EIEC
enteroinvasive E. coli
EAEC
enteroaggregative E. coli
DAEC
diffus adhärente E. coli
K 8-12
Campylobacter jejuni
- leicht spiralig gebogenes gramnegatives Stäbchen
- Übertragung: Nahrungsmittel, Trinkwasser, Infizierte
-bisher bekannter Pathogenitätsfaktor: Mobilität (schnelles Eindringen)
Klinik:
2-11 Tage Inkubationszeit
24h Prodromalstadium (Unwohlsein,
Kopfschmerzen, Gliederschmerzen)
plötzlicher Fieberanstieg bis 40o
„explosiver“ Start der Durchfälle, bis 20/Tag
Blut- und Schleimbeimengungen
Komplikationen:
reaktive Arthritis
Erythema nodosum
Guillain-Barré-Syndrom
Diagnostik:
Kultur, Serologie bei Folgeerkrankungen
Therapie:
Makrolide, Gyrasehemmer
K 8-16
Salmonellen
O-Agglutination
O-Antigen: spez. Polysaccharid d.
LPS-Komplexes d. äußeren
Membran
H-Agglutination
H-Antigen: Protein der Geißeln
Beispiele aus dem Kaufmann-White-Schema
K 8-17
Gruppe
Spezies
O- Antigene
H-Antigene
Phase 1 Phase 2
A
S. paratyphi A
1,2,12
a
(1,5)
B
S. paratyphi B
1,4,(5),12
b
1,2
S. typhimurium
1,4,(5),12
i
1,2
C1
S. paratyphi C
6,7,(Vi)
c
1,5
D1
S. typhi
9,12,(Vi)
d
S. enteritidis
1,9,12
g, m
1,7
K 9-1
Charakteristika von Pilzen und Bakterien
Nucleus
Teilung
Pilze
Bakterien
eukaryotisch
prokaryotisch
Zellkern, Chromosomen
Kernäquivalent
Mitose
einfache Zellteilung
Organellen
Mitochondrien, ER
Mesosome
Zellwand
Chitine, Mannane, Ergosterol
Mukopolypeptide, LPS
Größe
5 – 10 µm
ca. 1 µm
Anti-Infektiva unempfindlich gegen die
meisten Antibiotika
empfindlich für Antimykotika
empfindlich für
Antibiotika
unempfindlich gegen
Antimykotika
K 9-2
Aufgaben der klin.-mikrobiologischen Diagnostik
Erregernachweis bei Systemmykosen
Erregernachweis bei Haut-/Schleimhautmykosen
90 % Sprosspilzidentifizierung (Hefen)
7 % Hyphomyzeten (Fadenpilze)
3 % Dermatophyten
K 9-3
Fakultativ pathogene Pilze und
wichtige Mykosen (DHSD)
Dermatophyten
Dermatologie
Trichophyton
Microsporum
Epidermophyto
n
Candida
Cryptococcus
Hautinfektionen
Schimmelpilze
Aspergillus
Mucor
Haut/Schleimhaut
Meningitis,
Pneumonie, Sepsis
Pneumonie, (Sepsis)
Stirnhöhlenmykose
Dimorphe Pilze
Histoplasma
Coccidioides
Blastomyces
Pneumonie
Pneumonie
Pneumonie, Haut
Hefen
(pathogen)
nicht lernrelevant
K 9-4
Häufigkeit verschiedener Candidaspecies im
Untersuchungsmaterial
Sprosspilzsepsis
Gesamtisolate
55 % C. albicans
63 % C. albicans
20 % C. tropicalis
17 % C. glabrata
15 % C. glabrata
11 % C. tropicalis
7 % C. parapsilosis
3 % C. parapsilosis
2 % C. krusei
[Zahlen RWTH Aachen 2000]
K 9-5
Risikofaktoren für eine Candidainfektion:
Tumor
Antibiotika
LZ-Beatmung
HIV
Diabetes mellitus
feucht und warm
Cortison
K 9-11
Pneumocystis carinii Pneumonie
initial
nach 3 Wochen
K 9-12
Pneumocystis carinii
K 9-13
Aspergillen
K 9-14
Aspergillen
Aufbau („Gießkannenschimmel“)
K 9-15
Penicillium
Aufbau
(„Pinselschimmel“)
K 9-16
Mucorales
Aufbau („ („Köpfchenschimmel“)
K 9-17
Fall : Anamnese
Anamnese:
- 77j. Mann, Notaufnahme, V.a. obere GI-Blutung
- mehrmals täglich Teerstühle
- vor 2 Tagen Rückkehr aus Tunesien (2 Wochen Aufenthalt)
- seit 4 Tagen Inappetenz, epigastrische Schmerzen,
postbrand. Erbrechen
Vorerkrankungen:
schwere rheumatoide Arthritis (Implantation von Hüft- u. Knie TEP.
behandelt mit Methotrexat (15 mg/Woche) und Prednison (5 mg/Tag)
Emphysembronchitis mit zunehmender Lungenfibrose
K 9-18
Fall : Untersuchung
Körperliche Untersuchung:
- reduzierter AZ und EZ, Schleimhäute blass; ausgeprägte Stomatitis
- am medialen Fußrand oberflächliche nässende Erosionen
- Temperatur (rektal) 38,5°C
Endoskopie (sofort):
- massive Refluxösophagitis u. Duodenalulkus
- keine frische Blutungsquelle, aber Blutkoagel in Magen u. Duodenum
Abdomen-Sonographie:
multiple Konkremente in bd. Nieren, Zeichen des Harnstaus
K 9-19
Fall 2: Labor
Labor:
Leukozyten
Thrombozyten
Hb
CRP
800/µl
35000/µl
4,3 g/dl
179,7 mg/dl
(4400-12000/µl)
(150000-400000/µl)
(14-17,5 g/dl)
(<0,6 mg/dl)
Diff.-BB:
Neutrophile
Lymphozyten
Monozyten
Kreatinin
30%
62%
3%
2,0 mg/dl
56 ±10%
30 ±10%
6 ± 4%
0,67-1,36 mg/dl
KM-Punktion: Panzytopenie
zunehmende respiratorische Insuffizienz => BAL (Tag 8 – 11)
K 9-21
Fall 2: Bronchoalveoläre Lavage
Tag 11 nach Aufnahme
Infektion durch Fusarium-Spezies bei Leukämie
K 9-22
K 9-23
Fall: Verlauf
BB und KM-Punktion => Panzytopenie durch MTX-Überdosierung
Beginn einer AB-Therapie: Imipenem/Vancomycin/Erythromycin//Fluconazol
rasche Verschlechterung => Intubation + Beatmung
jetzt Nachweis von Fusarium solanii in 3 BKs und Abstrichen v. Fußerosionen
Pat. verstirbt am nächsten Tag im septischen Schock !
Autopsie:
- ausgedehnte Pilzabsiedlungen in Lunge, Pulmonalarterien und Herz
- Befall von Lymphknoten, sowie Nieren, Milz und Leber
- phlegmonös-eitrige Entzündung am Fuß (histolog. u. kulturell Fusarium)
K 9-24
Fall : Kulturpräparat
Mikroskopie 400 x
Fusarium solanii (Makrokonidien)
K 9-25
Charakteristika von Pilzen
Aufbau der Pilzzellwand
Ergosterin statt Cholesterin als Steroidbestandteil
K 9-26
Antimykotika
AmphoB
Caspofungin Fluconazol
Voriconazol
wichtige
NWs
Nephrotoxische
Hypokaliämie,
Lebertoxizität
eher
harmlos
Übelkeit,
Erbrechen,
Leberschädigung
rev.
Sehstörungen,
Leberschädigung
Spektrum
Sprosspilze +
Schimmelpilze
Sprosspilze +
Schimmelpilze
C. albicans
Aspergillus
Manche
Sprosspilze
K 10-1
Mykobakterien
Spezies:
M. tuberculosis
M. bovis
M. africanum
Erreger der Tbc
M. leprae  Erreger der Lepra
M. marinum
M. paratuberculosis
M.ulcerans
M. avium u.v.a.
z.B.
MOTT =
Mycobact. other than
tuberculosis
nicht tuberkulöse
Mycobac. mit/ohne
humanpathogene
Bedeutung
M. marinum  bei Aquariumsbesitzern
M. avium/intracellulare  Erreger einer
Tbc-artigen Erkrankung bei Immunsupprimierten
K 10–5a
Pneumoniearten nach Patientencharakteristika
Verschiedene
Keime!!
K 10-6
Pneumoniearten nach Krankheitsbild
typisch
atypisch
Erreger
Pneumokokken
Haemphilus
Staphylokokken
Mycoplasmen
Legionellen
Chlamidien
Viren
Klinik
ausgeprägt
schwach
Beginn
akut
schleichend
Fieber
hoch
geringer, kann fehlen
Husten
vorhanden
vorhanden
Auswurf
eitrig
wenig
Radiologie
deutlich, Segment lobär
Bronchopneumonie
diffus, interstitiell
Bronchopneumonie
Entzündungszeichen
(CRP, BB, BSG)
deutlich
schwach
K 10-9
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