Transfer - Christian-Albrechts

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Sozialpsychologie und Politische Psychologie
HBM6: Evaluation (051105)
07. Mai 2013
TRANSFER
Sitzung 4:
Transfer
Theorien, Technologien und empirische Erfassung
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
Der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Lernziele:
1. Kenntnis und Differenzierungsfähigkeit der Transferbegriffe
2. Verständnis der Transfertheorien
07. Mai 2013
TRANSFER
3. Kenntnis der Transfertechnologien
4. Kenntnis der Möglichkeiten der empirischen Erfassung von
Transferwirkungen
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
Der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Überblick über heutige Sitzung
Transferbegriffe
Transfertheorien und praktische Implikationen
- Theorie der identischen Elemente
07. Mai 2013
TRANSFER
- Transfer als Übertragung von Prinzipien
- Transfer durch metakognitive Kontrolle
Transfertechnologien
- selbstgesteuerte Verhaltensformung über Kontingenzverträge
- verbale Selbstinstruktion
- situiertes Lernen
Erfassen von Transferwirkungen
- Auswahl geeigneter Erhebungs- und Testverfahren (AVn)
- Auswahl geeigneter Versuchspläne
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
Der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
TRANSFER
Interventionsmaßnahmen werden entwickelt und zur Verfügung
gestellt, um bestimmte ZIELE zu erreichen.
07. Mai 2013
TRANSFER
⇒ Ziel i.d.R. die Übertragung von Inhalten auf Anforderungen und
Situationen außerhalb des Interventionskontextes
(proaktiver) Transfer:
erfolgreiche Anwendung angeeigneten Wissens bzw. erworbener
Fertigkeiten im Rahmen einer neuen, in der Situation der
Wissens- bzw. Fertigkeitsaneignung noch nicht vorgekommenen
Anforderung
Transferprodukt:
Sachverhalt, dass eine Intervention im Anforderungsbereich A das
Lernen in einem unabhängigen Anforderungsbereich B erleichtert
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transferbegriffe
positiver vs. negativer Transfer
positiv:
wenn neues Lernen oder Problemlösen durch
vorangegangenes Lernen erleichtert wird
07. Mai 2013
TRANSFER
negativ: wenn sich früheres Lernen hemmend auf die Lösung neuer
Aufgaben auswirkt
vertikaler vs. horizontaler Transfer
vertikal:
eine Fertigkeit oder Kenntnis trägt direkt zum Erwerb einer
übergeordneten Fertigkeit oder Kenntnis bei
horizontal: Verallgemeinerung, Übertragung auf Situationen gleicher
Komplexität
literaler vs. figuraler Transfer
literal: Übertragung einer intakten Fertigkeit bzw. Kenntnis auf neue
Lernaufgaben des gleichen Typs
figural: Übertragung einer vermittelten Fertigkeit oder Kenntnis per
Analogie-Schluss auf neue Problemstellungen
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transferbegriffe
spezifischer vs. unspezifischer Transfer
07. Mai 2013
TRANSFER
spezifisch:
Übertragung einer eng umgrenzten neu erworbenen Fertigkeit
oder einer spezifischen inhaltlichen Kenntnis auf eine neue
Situation
unspezifisch: Übertragung/Nutzung von Strategien und Prinzipien in
anderen Kontexten oder Lernfeldern
proximaler vs. distaler Transfer
Grad der Unähnlichkeit zwischen ursprünglicher Lernsituation und Transfersituation => entscheidendes Qualitätsmerkmal für Transferwirkungen
proximal:
nah (Lern- und Transfersituation = ähnlich)
distal:
weit (Lern- und Transfersituation = unähnlich)
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
Institut für Psychologie
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transferbegriffe
„low-road“ vs. „high-road“ Transfer
07. Mai 2013
TRANSFER
Fokus auf der von der lernenden Person investierten, bewussten
Anstrengung im Transfergeschehen
low-road:
automatische Übertragung ohne bewusste Aufmerksamkeit
oder Anstrengung (automatische Nutzung vorhandener
Kenntnisse oder Fertigkeiten bei der Lösung einer neuen
Anforderung)
high-road:
bewusster Transfer;
aktives Nachdenken, Reflektieren über mögliche Relationen
oder sonstige Verknüpfungen zwischen einer aktuellen
Anforderung und bisherigen Erfahrungen
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transferbegriffe – mögliche Einordnung
TRANSFER
07. Mai 2013
TRANSFER
proaktiv
negativ
retroaktiv
positiv
Übertragungsdistanz
proximal
distal
Komplexität
horizontal
vertikal
Ähnlichkeit
literal
figural
Spezifität
spezifisch
unspezifisch
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transfertheorien und praktische Implikationen
07. Mai 2013
TRANSFER
noch keine befriedigende theoretische Lösung des Transferproblems
ABER
theoretische Ansätze zur Erklärung von Lernübertragungswirkungen
Didaktischer Materialismus
Ansicht: benötigtes Wissen und
Fertigkeiten müssten vollständig
erworben werden
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
vs. Didaktischer Formalismus
Ansicht: menschlicher Geist als
solcher könne gefördert werden,
wenn man das Richtige in der
rechten Weise lerne
(Verbesserung des logischen
Denkens durch Beschäftigung mit
bestimmten Fächern wie
Mathematik)
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Dr. Anne Bachmann
Transfertheorien und praktische Implikationen
Ansätze zur Erklärung des Phänomens des Transfers aus einer
Lernsituation („source“) in eine Anwendungssituation („target“)
07. Mai 2013
TRANSFER
Grundsätzliche Frage:
Unter welchen Bedingungen ist ein Individuum in der Lage, in einem
Lernumfeld erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten anschließend
auch in einem Funktionsfeld anzuwenden?
Erklärungsansätze - unterschiedliche Betonung von:
1. situativen Bedingungen
(Theorie der identischen Elemente)
2. kognitiven Anforderungen
(Übertragung von Prinzipien)
3. Aktivität der lernenden Person
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SS 2013
(Metakognitive Kontrolle)
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Transfertheorien und praktische Implikationen
(I) Theorie der identischen Elemente
(Thorndike & Woodworth, 1901)
07. Mai 2013
TRANSFER
psychologische Gegenposition zur Theorie der formalen Bildung (= durch
das Lehren bestimmter akademischer Inhalte sind generalisierbare Lern- und
Denkfähigkeiten vermittelbar)
Annahme:
das Lernen von A bedeutet nur dann eine Lernerleichterung für B,
wenn B Elemente enthält, die mit Elementen von A identisch sind
Elemente: sowohl Inhalte als auch Verhaltensaspekte bzw. Vorgehensweisen
Transfer :
wenn Situation A („source“) und B („target“) identische StimulusReaktions-Elemente enthalten (d.h. situative Elemente der Lernsituation sind in der Anwendungssituation mit identischen Reaktionen
verknüpfbar)
=> Transfer ist immer spezifisch (Prinzipienübertragung nicht erwartbar)
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SS 2013
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Transfertheorien und praktische Implikationen
(I) Theorie der identischen Elemente
(Thorndike & Woodworth, 1901)
07. Mai 2013
TRANSFER
Praktische Implikationen:
Empfehlung, das zu lehren, was gelernt und angewandt werden soll unter
möglichst ähnlichen situativen Bedingungen, z.B.
⇒ Wiederholte Übung spezifischer Fertigkeiten
⇒ Auswendiglernen bestimmter Inhalte
Grenzen:
Orientierung an festen Reiz-Reaktions-Verbindungen und somit an
situativem Kontext als Transferauslöser fraglich
⇒ objektive Ähnlichkeit vs. subjektiv wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen
Lern- und Anwendungssituation (Übereinstimmung zwischen Elementen
muss erkannt werden)
⇒ Lern- und Transfersituation sind nie vollkommen identisch
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Dr. Anne Bachmann
Transfertheorien und praktische Implikationen
(II) Transfer als Übertragung von Prinzipien
(Judd, 1939)
07. Mai 2013
TRANSFER
Ansicht, dass Transfer abhängig von der Einsicht in allgemeine Regelhaftigkeiten, Prinzipien oder Verallgemeinerungen während der Intervention ist
Voraussetzung:
dieselbe allgemeine Strategie, die in Aufgabe A gelernt wurde, ist
auch für die Bewältigung von Aufgabe B hilfreich
Transfer wenn:
Basisaufgabe A („source“) und Zielaufgabe B („target“) die Anwendung gleicher Teilprozesse erfordern
In der Lernphase werden Regeln oder Lösungsprinzipien kennengelernt, die
als Abstraktionen für eine ganze Klasse von Fällen anwendbar sind.
=> Transfer weniger spezifisch (breite Anwendung neu erworbener
Kenntnisse; Transferwert ist abhängig von Nutzungsflexibilität der
erworbenen Regeln und Lösungsprinzipien)
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
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Transfertheorien und praktische Implikationen
(II) Transfer als Übertragung von Prinzipien
(Judd, 1939)
07. Mai 2013
TRANSFER
Praktische Implikationen:
• Methoden, die eine aktive kognitive Informationsverarbeitung erfordern,
sind geeignet, Transferwirkungen anzuregen
• Interventionsaufgabe: Motivieren der Lernenden zur Abstrahierung von
Regelwissen (anstatt zur Abspeicherung abstrakten Wissens)
⇒ entdeckendes Lernen
⇒ Lernen durch Analogiebildung
⇒ Schulung induktiven Denkens
⇒ direkte Strategievermittlung
Wichtig: Überführung deklarativen Wissens in prozedurales Wissen
Grenzen: Transfer dieser Art tritt selten bis nie spontan auf
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
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Transfertheorien und praktische Implikationen
(III) Transfer durch metakognitive Kontrolle
07. Mai 2013
TRANSFER
Metakognition:
Reihe von Phänomenen, Aktivitäten und Erfahrungen, die mit dem Wissen
und der Kontrolle über eigene kognitive Funktionen (z.B. Lernen,
Gedächtnis, Verstehen, Denken) zu tun haben
⇒ Kommandofunktionen der Steuerung und Regulation bewussten Lernens
metakognitive Prozesse:
1.
2.
3.
4.
5.
Erfassen der Anforderungen eines Problems
Konstruieren eines Lösungsplanes
Auswählen angemessener Lösungsstrategien
Überwachen der sukzessiven Annäherung an das Ziel
Modifizieren des Lösungsplanes (falls erforderlich)
Metakognitive Instruktionen = nachweislich erfolgreiche Transfervehikel für
bereichsspezifische kognitive Förderprogramme (nur Metakognitionen nicht
ausreichend für Transferwirkung)
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
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Transfertheorien und praktische Implikationen
(III) Transfer durch metakognitive Kontrolle
07. Mai 2013
TRANSFER
Praktische Implikationen:
• Vermittlung metakognitiver Fertigkeiten der Überwachung und Regulation
der eigenen Informationsverarbeitung in Ergänzung zum Training
bereichsspezifischer Fertigkeiten und Kenntnisse
Grund: Unterschiede zwischen ExpertInnen und AnfängerInnen auf einem
Gebiet basieren nicht nur auf Tiefe von inhaltlichen Kenntnissen, sondern
vor allem auf dem Bewusstsein für vertraute Routinen beim Problemlösen
⇒ Erläuterung des Gebrauchs von Hilfsmitteln und Arbeitstechniken
⇒ Ausprobieren von Anwendungen in Realsituationen
⇒ Explizieren von Lernschritten und Vorgehensweisen in vielseitigen
Übungsvarianten
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
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Transfertheorien und praktische Implikationen
gemeinsame Grenze aller drei theoretischen Positionen:
07. Mai 2013
TRANSFER
neben der Abhängigkeit positiven Transfers von
a) identischen Elementen in Basis- und Zielaufgabe
b) Übertragbarkeit genereller Prinzipien
c) metakognitiver Kontrolle
Transfer entscheidend abhängig von: Motivationslage des Lernenden
⇒ Transfer nur dann zu erwarten, wenn die Motivation zur Aufgabenbearbeitung sowohl in der Lernphase (Basisaufgabe A) als auch in der
Anwendungsphase (Zielaufgabe B)
- hoch,
- intrinsisch und
- möglichst identisch ist
Bedingungsfaktoren von Motivation und Einstellung:
z.B. Wertschätzung für Lernstoff, Lernsituation und LehrerInnen, individuelle
Lernerfolgsgeschichte, Kausalattributionsstile, Selbstwirksamkeitserwartungen,
Lernorientierungen, etc.
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transfertechnologien
Übergeordnete Transfertechnologien
leiten sich direkt aus den Transfertheorien ab
07. Mai 2013
TRANSFER
Integration der Aspekte „identische Elemente“, „Übertragung von
Prinzipien“ und „metakognitive Kontrolle“
Neben identischen Elementen in Lern- und Zielsituation und der
Übertragung von Prinzipien sind
⇒ Selbstaktivierung und Selbstkontrolle des Individuums
wichtige Voraussetzungen zum erfolgreichen Transfer von
Fertigkeiten und Strategien:
1) Selbstgesteuerte Verhaltensformung über Kontingenzverträge
2) Verbale Selbstinstruktion
3) Situiertes Lernen
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Transfertechnologien
Untergeordnete Transfertechniken
07. Mai 2013
TRANSFER
⇒ sollen Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass vermittelte Fertigkeiten
und Strategien bei unvertrauten Anforderungen auch tatsächlich
genutzt werden
⇒ Annahme: Je größer die Ähnlichkeit zwischen Anforderung und
situativem Kontext der Intervention auf der einen
Seite und der Aufgabenanforderung, bei der Transfer
erhofft wird, auf der anderen Seite, desto höher ist
Wahrscheinlichkeit für einen Verhaltenstransfer
- systematische Kontextvariation
- systematische Abwechslung beim Üben
⇒ Voraussetzung: zu transferierende Fertigkeit(en) wurden
vollständig vermittelt (= kognitive Vorbedingung
für den Transfer)
Vorlesung: Evaluation
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Transfertechnologien
Selbstgesteuerte Verhaltensformung über Kontingenzverträge
Transfer durch verbindliches Einhalten selbstgesetzter Ziele
07. Mai 2013
TRANSFER
Kontingenzvertrag:
schriftlich formuliertes Übereinkommen zwischen PartnerInnen eines psychologischen Interventionsgeschehens (Erwartungen und Ziele, gegenseitige
Verpflichtungen und Gratifikationen)
Vier Phasen des Vertragsmanagements (Rost, 1998)
(1) Klärung des Ausgangs (Ist-Zustand) und des Endverhaltens (Soll-Zustand)
(2) Spezifikation der Vertragsbedingungen (gemeinsames Aushandeln von
Verpflichtungen und Gratifikationen)
(3) Formulierung und In-Kraft-Setzung des Vertrags (zeremoniell: schriftliche
Fixierung und Ratifizierung der Inhalte)
(4) Kontrolle der Vertragstreue und ggf. Korrektur des Vertrags
Variante aus Perspektive des metakognitiven Transferansatzes:
⇒ Eigenvertrag („Vertragsabschluss-mit-sich-selbst“)
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Transfertechnologien
Verbale Selbstinstruktion Transfer durch Verinnerlichen metakognitiver
Fertigkeiten (schrittweise Übernahme metakognitiver Kontrolle)
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TRANSFER
entscheidendes Element:
lautes Denken
Fünfstufiger Prozess (vgl. Meichenbaum, 1977)
(1) TrainerIn demonstriert als kognitives Modell den Verlauf eines Problemlöseprozesses, indem er/sie laut über Problemdefinition, Ausrichtung der
eigenen Aufmerksamkeit, mögliche Lösungsschritte, Überprüfen der Richtigkeit der Lösung und Selbstverstärkung nachdenkt; Lernende Person
übernimmt Aufgabe selbst und übernimmt modellierte Vorgehensweise
(2) Externe Verhaltenssteuerung durch TrainerInnenkommentare
(3) Eigene Verhaltens- bzw. Selbststeuerung durch lautes Denken
(4) Leises Mitsprechen des Handlungsablaufs
(5) Verdecktes inneres Sprechen
Vorlesung: Evaluation
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Transfertechnologien
Situiertes Lernen:
Wissen wird in realen, komplexen Problemsituationen
erworben und genutzt
ideale Transferbedingungen:
07. Mai 2013
TRANSFER
• Lern- und Anwendungsanforderungen sind identisch (=Situationstransfer)
• Lernen in realitätsnahen Problemsituationen = interessant und
motivierend
Modelle:
- kognitive Lehre („cognitive apprenticeship“)
- verankerte Instruktion („achored instruction“)
Ziel: - Erwerb von Expertise durch Lernaktivitäten in authentischen
Problemsituationen mittels Teilnahme an den Problemlöseprozessen
von ExpertInnen
- Lernende Person wird als potenzielles Mitglied der ExpertInnenkultur
verstanden
Wissenserwerb: Enkulturation in die ExpertInnengemeinschaft
besondere Bedeutung der gemeinsamen Reflexion des
Vorgehens und des Austauschs (Experten und Peers)
Vorlesung: Evaluation
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Institut für Psychologie
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Erfassen von Transferwirkungen
Auswahl geeigneter Erhebungs- und Testverfahren (AVn)
Transfererfassung:
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TRANSFER
statisch:
Erfassung deklarativen Wissens (was weiß man?)
dynamisch: Erfassung dessen, was potenziell an Wissen/Fertigkeiten
erworben werden kann
⇒ Konzept der Lernfähigkeitsdiagnose = „Lerntest“
Erfassung der Lernfähigkeit im Sinne der Veränderung des aktuellen
Leistungsstandes infolge einer standardisierten Instruktion
⇒ empirische Distanzbestimmung zwischen Interventionsanforderungen und Transferaufgaben (schwer lösbares Problem der Ähnlichkeitsbeurteilung)
Vorlesung: Evaluation
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Erfassen von Transferwirkungen
Auswahl geeigneter Erhebungs- und Testverfahren (AVn)
07. Mai 2013
TRANSFER
Welche abhängigen Variablen sind geeignet, um die Transferwirkungen
psychologischer Interventionsmaßnahmen zu erfassen?
zwei Aspekte: Ziele und Inhalte der IM und ihrer Anforderungen
Testverfahren dann als AV angemessen, wenn sie sich
1) direkt auf die Veränderungsziele der Intervention beziehen und
2) hinreichend stark von den Inhalten der Interventionsanforderungen
(den verwendeten Aufgaben und den realisierten
Kontexten/Situationen) unterscheiden
Vorlesung: Evaluation
SS 2013
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Erfassen von Transferwirkungen
Auswahl geeigneter Versuchspläne
Standard: Vortest-Nachtest- Vergleichsgruppen-Plan
07. Mai 2013
TRANSFER
⇒ keine besonderen Elemente zur Erfassung von Transferwirkungen
(abhängig von der Realisierung der AV)
⇒ daher Vorschlag von Versuchsplanvarianten, bei denen auf Seiten der
realisierten UV Vorsorge für Evaluierbarkeit von Transferwirkungen
getroffen wird
einfachste Variante: Einführung eines Follow-Ups (zeitlicher Transfer)
komplexere Variante: Standardplan plus identische Transfertestungen
(unterschiedliche Anforderungen und Kontexte) nach dem Nachtest für
Experimental- und Vergleichsgruppe
Nachtest: Aufschluss über Wirksamkeit der Intervention
Follow-Up: Aufschluss über Anforderungstransfer (über Ausmaß der
Bewältigung der „neuen“ Anforderungen)
Vorlesung: Evaluation
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Institut für Psychologie
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
Dr. Anne Bachmann
Relevante Begriffe
• Transferklassifikationen (positiver, lateraler, figuraler, etc.)
07. Mai 2013
TRANSFER
• Transfertheorien
Theorie der identischen Elemente
Übertragung von Prinzipien
Metakognitive Kontrolle
• Transfertechnologien (übergeordnet/untergeordnet)
Kontingenzverträge
Verbale Selbstinstruktion
situiertes Lernen
systematische Kontextvariation
systematische Abwechslung beim Üben
• Erfassen von Transferwirkungen
geeignete abhängige Variablen
geeignete Versuchspläne
Vorlesung: Evaluation
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Institut für Psychologie
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Sozialpsychologie & Politische Psychologie
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