Aminosäuren (Amino acids)

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Struktur und pKS-Werte der proteinogenen Aminosäuren
Die 23 proteinogenen L-Aminosäuren sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt (Selenocystein, Selenomethionin
und Pyrrolysin sind sehr selten vorkommend). Dabei wurden alle funktionellen Gruppen in der Form der konjugaten Säure
dargestellt, so dass sich die pKS-Werte auf diese Gruppen als Säure beziehen:
²
H3N
CO2H
H
²
H3N
H
H
CH
CH3
Valin
²
H3N
CO2H
²
H3N
H
CO2H
H
CH
CO2H
²
H3N
H
OH
H
H3C
CH3
H
CO2H
H
²
H3N
H
CH2
²
H3N
CO2H
H
CO2H
H
O
OH
Asparaginsäure
²
H3N
CO2H
H
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
CH3
X
O
CO2H
H
²
H3N
CH2
CH2
CO2H
H
H2C
H
²
H3N
CO2H
H
H2C
O
OH
Glutaminsäure
²
H3N
CO2H
H
CH2
CH2
N
N²
H
² NH3
Lysin
NH2
Methionin (X = S)
Glutamin
Selenomethionin (X = Se)
CH2
Tyrosin
²
H3N
CH2
CH2
OH
H
Prolin
CH2
Isoleucin
CO2H
NH2
²
H3N
N²
CH2
Asparagin
CH3
Leucin
H
CH2
Phenylalanin
H
H
H
CH2
²
H3N
H
CO2H
²
H3N
O
CO2H
HO2C
CH2XH
CH3
²
H3N
CO2H
Cystein (X =S)
Selenocystein (X = Se)
Serin
Threonin
CH2
H3C
H
²
H3N
CH2OH
Alanin
CO2H
H3C
H
CO2H
²
H3N
CH3
Glycin
²
H3N
CO2H
Histidin
N
H
Tryptophan
CH2
NH
² C
H2N
NH2
Arginin
Als kanonische Aminosäuren werden die 22 Standardaminosäuren (Selenomethionin ist nicht kanonisch) bezeichnet,
welche in Form von Codons in der DNA gespeichert sind. Pyrrolysin (N6-[(2R,3R)-3-Methyl-3,4-dihydro- 2H-pyrrol-2ylcarbonyl]lysin) ist die 22. dieser Aminosäuren:
²
H3N
CO2H
H
CH2
CH2
CH2
CH2
O
NH
N
CH3
Pyrrolysin
Entnommen aus: Bräse/Bülle/Hüttermann © Wiley-VCH 2007 Organische und bioorganische Chemie Das Basiswissen für
Master- und Diplomprüfungen
Der menschliche Organismus ist nicht in der Lage, alle notwendigen Aminosäuren selbst zu synthetisieren. Er ist deshalb
auf die Zufuhr dieser Moleküle durch die Nahrung angewiesen. Die Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selbst
synthetisieren kann, nennt man "Essentielle Aminosäuren": Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin,
Tryptophan, Valin
pKS-Werte von proteinogenen Aminosäuren.
Aminosäure
Seitenkette
Isoelektrischer
Punkt
EinbuchstabenCode
A
C
pKS1:
COOH
pKS2:
NH3+
Alanin
Cystein
Dreibuchstabencode
Ala
Cys
2.35
1.92
9.87
10.78
8.33
6.11
5.05
Asparaginsäure
Glutaminsäure
Asp
Glu
D
E
1.99
2.10
9.90
9.47
3.90
4.07
2.85
3.15
Phenylalanin
Glycin
Histidin
Phe
Gly
His
F
G
H
2.16
2.35
1.80
9.18
9.78
9.33
6.04
5.49
6.06
7.60
Isoleucin
Ile
I
2.32
9.76
Lysin
Leucin
Methionin
Lys
Leu
Met
K
L
M
2.16
2.33
2.13
9.78
9.74
9.28
Asparagin
Pyrrolysin
Asn
Pyl
N
O
Prolin
Pro
P
2.10
Nicht
bekannt
2.95
8.84
Nicht
bekannt
10.65
Glutamin
Arginin
Gln
Arg
Q
R
2.17
1.82
9.13
8.99
Serin
Ser
S
2.19
9.21
5.68
Threonin
Thr
T
2.09
9.10
5.60
Selenocystein
Sec
U
Val
Trp
V
W
Nicht
bekannt
9.74
9.44
5.3
Valin
Tryptophan
Nicht
bekannt
2.29
2.43
Tyrosin
Tyr
Y
2.20
9.11
10.13
6.05
10.79
9.60
6.01
5.74
5.41
Nicht bekannt
6.30
12.48
5.65
10.76
Nicht bekannt
6.00
5.89
5.64
"Grundtyp" der meisten Aminosäuren
zwei Cysteine können eine DisulfidBindung ausbilden (um zum Beispiel ein
Cystin zu bilden).
Reaktionsfolge α-Ketoglutarat → Glu →
Gln ermöglicht spontane Bindung des
Zellgifts Ammoniak
durch Oxidation Reaktion zu Tyrosin
achiral
pK-Wert im Neutralbereich; ermöglicht
Säure/Basen-Katalyse;
häufig
an
enzymatischen Reaktionen beteiligt
zusätzliches stereogenes Zentrum in der
Seitenkette
Methylgruppentransfer der endständigen
CH3-Gruppe
der
Seitenkette
durch
Thioethergruppe auf andere Moleküle
möglich
22. Aminosäure
cyclische Aminosäure mit disubstituierter
Aminogruppe
(früher
oft
fälschlicherweise
als
Iminosäure
bezeichnet), kann Proteinstrukturen wie
α-Helices
oder
β-Faltblätter
unterbrechen
und
spezielle
eigene
Motive
initiieren.
cisoder
trans
Konformation in Proteinen.
universeller NH2-Donor im Stoffwechsel
Metabolit im Harnstoffzyklus: Spaltung
in
Orn
und
Harnstoff.
Kann
energiereiches N-Phosphat bilden
im
Protein
phosporylierbar
(Kinasesubstrat),
besonders
kleine
polare Seitenkette, häufig im aktiven
Zentrum von Proteasen
zusätzliches stereogenes Zentrum, im
Protein phosporylierbar (Kinasesubstrat)
aktives Zentrum von Selenoenzymen
(Glutathion-Peroxidase, Deiodase)
bestimmt (neben Phe und Tyr) das
Absorptionsspektrum von Proteinen
im Protein phosporylierbar (Substrat von
Tyr-Kinasen)
Diese Werte gelten für wässrige Lösungen. In den aktiven Zentren von Proteinen können sich diese Werte aufgrund der
veränderten Umgebung drastisch ändern!
Entnommen aus: Bräse/Bülle/Hüttermann © Wiley-VCH 2007 Organische und bioorganische Chemie Das Basiswissen für
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