Evolution – Was kann ich glauben? - Albrecht-Bengel-Haus

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Turmtreff Albrecht-Bengel-Haus am 19.01.2008
Seminar zum Thema: Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Evolution – Was kann ich glauben?
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INHALT:
TEIL A: DIE ENTSTEHUNG DES LEBENS
TEIL B: EVOLUTIONSMECHANISMEN – MIKRO- UND MAKROEVOLUTION
TEIL C: DIE ÄHNLICHKEITEN DER ARTEN
TEIL D: DIE GEOLOGIE – DAS ALTER DER ERDE UND DER MENSCHHEIT
TEIL E: DER FOSSILBERICHT – ÜBERGANGSFORMEN
TEIL F: DIE ENTSTEHUNG DES MENSCHEN
S. 1-2
S. 3-4
S. 5-6
S. 7-8
S. 9-10
S. 11-12
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Evolution – Was kann ich glauben?
EINFÜHRUNG:
Die atheistische Evolutionstheorie behauptet, die Entstehung des Lebens und der Organismenformen rein
naturwissenschaftlich erklären zu können. In einer unpolemischen und wissenschaftlich kritischen
Auseinandersetzung kommen wir zu dem Ergebnis, dass dies vom heutigen Stand der Wissenschaft aus
nicht möglich ist. Bevor die im Folgenden beschriebenen Erklärungslücken, Probleme und Widersprüche
der Evolutionstheorie nicht gelöst sind, gibt es keinen Grund, die Evolutionstheorie als plausible Theorie
oder gar als bewiesene Tatsache darzustellen.
TEIL A: DIE ENTSTEHUNG DES LEBENS
Nach der Entstehung der Erde sollen – auf Grund von Energieeinwirkung auf das Gasgemisch einer
Uratmosphäre – durch Spaltung und Neuzusammensetzung der einfachen chemischen Verbindungen
zufällig kleine präbiotische Moleküle (die für sich noch unbelebten „Bausteine“ des Lebens) wie z.B.
Aminosäuren, Zucker oder Stickstoffbasen entstanden sein.
Wiederum durch Zufall sollen sich aus ihnen Proteine und Nukleinsäuren gebildet haben, aus einem
Protein und einer RNS schließlich die erste Replikationseinheit (Fortpflanzungseinheit). Nach einer
Umhüllung dieses Reaktionssystems mit einer Membran (Zellhaut) soll so die erste lebende Zelle von
selbst entstanden sein.
Das Problem: Wenn nur ein Schritt dieses hypothetischen Weges zum Leben aufgrund von Naturgesetzen
unmöglich ist, kann Leben nicht von selbst entstanden sein.
1. Die Entstehung der Aminosäuren
• In einer oxidierenden Atmosphäre (CO2-, O2-haltig) können keine Aminosäuren entstehen. Bei
einer reduzierenden Atmosphäre (Wasser-, Stickstoff-,... haltig) hätte die selbe Energie, die die
einfachen chemischen Verbindungen in der Atmosphäre aufgespaltet haben müsste, damit die
ersten Aminosäuren entstehen konnten, diese Moleküle sofort wieder zersetzt.
• Um die gewünschten Verbindungen zu erhalten wurden in den Versuchen optimale äußere
Bedingungen, die für die Stabilität der Reaktionsprodukte erforderlich sind, vorausgesetzt.
• Da die gewonnenen Aminosäuregemische – aufgrund dabei entstandener Nebenprodukte, die eine
weitere Reaktion verhindern – als Ausgangsstoffe für eine Proteinbildung ungeeignet sind, werden
in allen weiteren Experimenten nicht abiotisch gewonnene, reine Aminosäuregemische als
Ausgangsprodukte verwendet. Die elementaren Probleme der Isolierung und Reinigung werden
ohne weitere Diskussion als gelöst vorausgesetzt.
• Als Miller 1993 nach seinem berühmten Experiment zur Entstehung der Aminosäuren befragt
wurde, antwortete er, dass sich die Lösung des Rätsels vom Ursprung des Lebens als schwieriger
erwiesen habe, als er oder irgendein anderer es sich vorgestellt habe. Keine der gegenwärtigen
Hypothesen über den Ursprung des Lebens vermöge zu überzeugen. Er bezeichnete sie als
„Unsinn“ oder „chemische Kopfgeburten“ und den Ursprung des Lebens als „mit Abstand die
schwächste Stelle im Gebäude der modernen Biologie“.
2. Die Entstehung der Proteine
Die Ursuppe, die größtenteils aus Wasser besteht, verhindert die zur Bildung von Aminosäureketten – und
damit von Proteinen – notwendige Polykondensationsreaktion. Selbst in nicht wässrigen Systemen muss
das während der Reaktion gebildete Wasser ständig entfernt werden. Ohne spezielle Maßnahmen können
daher kaum längere Aminosäureketten (Polypeptide) gebildet werden.
3. Die Entstehung enantiomerenreiner Verbindungen
Das Vorhandensein enantiomerenreiner Verbindungen (Verbindungen, die nur eine der beiden möglichen
spiegelverkehrten Bauformen enthalten) ist eine elementare Voraussetzung für die Funktion von Proteinen
und Nukleinsäuren. Das Problem ist, dass unter Normalbedingungen bei ihrer Herstellung die beiden
Bauformen von Zucker und Proteinen im Verhältnis 1:1 (Razemat) entstehen. Die Entstehung
enantiomerenreiner Verbindungen ist ein Hauptproblem in der Chemie der Lebensentstehung und bislang
weder theoretisch noch experimentell gelöst.
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4. Die Entstehung der Nukleinsäuren
Untersuchungen zeigen, dass die Herstellung von Nukleinsäuren (DNS / RNS: die Grundsubstanzen der
Vererbung) oder deren Bausteine (Nukleotide, Zucker) theoretisch und in Modellexperimenten nur unter so
speziellen Reaktionsbedingungen möglich ist, dass eine zufällige Entstehung und Weiterverarbeitung der
Einzelbausteine auf der Urerde fraglich, wenn nicht gar unmöglich ist.
• Verunreinigungen oder Nebenreaktionen führen bei der Herstellung der Nukleinsäuren und ihren
Einzelbausteinen praktisch immer zu unbrauchbaren Produkten, was in den Modellexperimenten
meist unberücksichtigt blieb.
• In Experimenten, die eine Kettenbildung von Nukleotiden zu Nukleinsäuren plausibel machen
sollen, müssen unter kontrollierten Laborbedingungen künstlich hergestellte Nukleotide eingesetzt
werden. Trotzdem geben diese Simulationsexperimente bislang keine sicheren Anhaltspunkte für
die abiotische Bildung von Nukleinsäuren.
• Bisher kann nicht nachvollzogen werden, wie Zucker unter Ursuppenbedingungen entstanden und
für weitere chemische Reaktionen isoliert worden sein könnte.
• Gegenwärtig kann nicht davon ausgegangen werden, dass RNS oder ein alternatives Fortpflanzungssystem unter Verwendung der RNS-Basen am Beginn des Lebens beteiligt waren, da
eine zufällige Entstehung der RNS-Basen bisher nicht plausibel erklärt werden kann.
5. Die Entstehung der ersten Replikationseinheit (Fortpflanzungseinheit)
Nukleinsäuren und Proteine sind beide unabdingbar für eine Replikationseinheit (eine Einheit, die in der
Lage ist, sich selbst fortzupflanzen) und werden gleichzeitig benötigt: Die Erzeugung der Nukleinsäuren
benötigt Proteine, Proteine entstehen aber nur durch Übersetzung aus Nukleinsäuren und die genetische
Information dafür kann nur in Nukleinsäuren gespeichert und vererbt werden. Was war zuerst, die
Nukleinsäuren oder die Proteine? Wir kennen bis heute keinen Weg zur Entstehung fortpflanzungsfähiger
Informationsträger.
Damit einzelne abgegrenzte Einheiten entstehen können, müssen von Beginn an differenzierte
Transportmechanismen durch die Membran gewährleistet werden. Diese notwendige Koppelung macht
eine zufällige Entstehung von Zellen schwer vorstellbar.
6. Die Naturgesetze über Information
Prof. Dr. Werner Gitt hat folgende, bisher unwiederlegte Naturgesetze aufgestellt:
• Eine materielle Größe kann keine nicht-materielle Größe hervorbringen.
• Information ist eine nicht-materielle Größe: sie erfüllt die beiden Bedingungen, massenlos und
ohne physikalischen oder chemischen Bezug zur Materie zu sein.
• Es gibt keine Information ohne Code.
• Jeder Code ist das Ergebnis einer freien willentlichen Vereinbarung.
• Es gibt keine neue (im Gegensatz zu kopierter) Information ohne einen intelligenten und mit Willen
ausgestatteten Sender.
Das bedeutet für unsere Frage nach der Lebensentstehung Folgendes: Weil das Lebendige und der Geist
des Menschen (Information) nicht-materielle Größen sind, können sie sich folglich nicht aus Materie und
durch materielle Prozesse entwickelt haben. Deshalb könnte selbst unter den allerbesten chemischen und
physikalischen Voraussetzungen aus unbelebter Materie dennoch kein Leben entstehen. Auch der
genetische Code kann nicht ohne freie willentliche Vereinbarung entstanden sein.
Gegenteiliges konnte bisher experimentell nicht nachvollzogen werden. Wie Information in sich selbst
überlassener Materie, ohne Zutun von Intelligenz entstehen kann, konnte trotz größter Anstrengungen
bisher nicht erklärt werden. Alle materialistischen Evolutionsan-schauungen sind an dieser Frage
grundlegend gescheitert.
7. Fazit
Wie das Leben auf unserer Erde tatsächlich entstanden ist, kann empirisch (durch Beobachtung,
Erfahrung oder Experiment) nicht direkt untersucht und schon gar nicht bewiesen werden. Leben kann
nicht aus unbelebter Materie entstehen – weder durch Zufall, noch durch irgendwie determinierte
Prozesse, noch unter Einsatz des gesamten menschlichen Wissens und Verstandes.
Wenn man die Simulationen der Entstehung einiger Makromoleküle der Lebewesen als Modell für ihre
erstmalige Entstehung nimmt, so kann es daraus nur eine Schlußfolgerung geben: ohne Steuerung geht
es nicht.
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TEIL B: EVOLUTIONSMECHANISMEN – MIKRO- UND MAKROEVOLUTION
I. Die Unterscheidung von Mikro- und Makroevolution
Mikroevolution
Makroevolution
Evolution als quantitative Veränderungen Entstehung qualitativ neuer, bisher nicht vorhandener
bereits vorhandener Organe, Strukturen Organe, Strukturen und Bauplantypen; die Entstehung
oder
Baupläne.
(z.B.
Entstehung qualitativ neuen genetischen Materials. In diesem Sinn
verschiedener Hunderassen aus einer wird hier der Begriff „Höherentwicklung“ verwendet. (z.B.
Urform)
Entstehung der Vögel aus den Reptilien)
Entscheidend für die Grenze zwischen Mikro- und Makroevolution ist die Qualität von Veränderungen,
nicht die Artgrenze (zumal Artgrenzen im Laufe der Forschung immer wieder geändert werden).
II. Der zugrunde liegende Artbegriff
Wichtig für die weiteren Ausführungen sind auch die Artbegriffe. Allgemein gebräuchlich sind:
Morphospezies
Alle Individuen, die in den wesentlichen morphologischen, physiologischen und
biochemischen Merkmalen übereinstimmen
Biospezies
Alle Individuen, die miteinander unter natürlichen Bedingungen fruchtbare
Nachkommen hervorbringen können
Diese und verwandte Begriffe sind unscharf und unterliegen oft subjektiven Wertungen.
Alternativ verwendet wird – v.a. von evolutionskritischen Forschern – der „Grundtyp“ als Artbegriff:
Grundtypen
Alle Individuen, die direkt oder indirekt durch Kreuzung verbundenen sein können
III. Evolutionsfaktoren und ihre Reichweite
Eine Reihe von Faktoren wurde ermittelt, die zur mikroevolutiven Veränderlichkeit der biologischen Arten
(Biospezies / Morphospezies) in irgendeiner Form beitragen: Verschiedene Mutationen, Selektion,
geographische Separation, Gendrift und andere, auch molekulare Mechanismen.
Seit Darwin steht jedoch die Behauptung im Raum, dass durch ausschließlich natürliche Faktoren auch die
makroevolutive Entstehung der kompletten Baupläne der Lebewesen mit ihren biologischen Apparaten
(Organen) möglich sei. Die entscheidende Frage ist damit: Kann Makroevolution theoretisch und empirisch
begründet werden?
1. Die Quantität vorteilhafter Mutationen
Bei einer gleichbleibenden Häufigkeit von vorteilhaften Mutationen wäre selbst das gesamte
angenommene Erdalter von 4,5 Mrd. Jahren um Größenordnungen zu kurz für Übergänge zwischen
höheren Einheiten von Lebewesen (Stamm, Klasse,...) und die Entstehung komplexer Organe.
2. Die Qualität vorteilhafter Mutationen
Keines der uns bisher bekannten Mutationsereignisse rechtfertigt die evolutionstheoretische Ansicht vom
Ursprung der Lebensformen: Es sind nur Mutanten bekannt, bei denen eine Differenzierung aufgehoben
wurde, aber keine für Makroevolution erforderliche Differenzierungsmutation eines Ausgangsgewebe zu
unterschiedlich gestaltetem Tochtergewebe. Alle bisher auf molekularer Ebene untersuchten Mutationen
reduzierten die Information in den Genen. Nur wenn ganz neue „Bauteile“ entstehen würden, hätte eine
makroevolutive Neubildung stattgefunden. Dies trifft auf die bisher beobachteten Fälle nicht zu.
3. Die Wirkung von Selektion
• Die Fruchtfliege Drosophila: Über 1000 Generationen wurden solchen Fliegen Röntgenstrahlen
ausgesetzt und damit die Mutationsfähigkeit auf mehr als das 100-fache des Normalen erhöht.
Wäre Makroevolution möglich, so müsste sie hier zu beobachten sein. Die Ergebnisse: Alle
Mutanten von Drosophila sind Fliegen, die zu der entsprechenden Drosophila-Art gehören, es
erfolgen immer nur Abänderungen vorhandener Organe oder Merkmale.
• Die Evolution von Bakterien: Bakterien können eine Generationenzahl von fast 100 Tsd. pro Jahr
erreichen (= angenommene Generationenzahl vom Australopithecus zum Homo sapiens). Der
Informationszuwachs durch Mutation und Selektion bei Bakterien hält sich dennoch in engen
Grenzen. Eine nennenswerte Komplexitätszunahme konnte trotz umfangreichen Versuchen nicht
beobachtet werden. Trotz der künstlichen Beschleunigung des Evolutionsvorgangs auf bis zu einer
Billion Mutationen pro Jahr konnte keine Makroevolution beobachtet werden.
Es ist kein Zusammenhang zwischen Anpassung und Höherentwicklung ersichtlich. Eine bessere
Anpassung durch Selektionswirkung ist grundsätzlich nur mit der Veränderung eines bereits vorhandenen
Merkmals verbunden.
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4. Die Ergebnisse der künstlichen Selektion (Züchtung)
Künstliche Selektion führt nicht zu einer Verbesserung, sondern zu einer Verschlechterung im Sinne der
biologischen Zweckmäßigkeit eines Organismus. In allen Selektionszüchtungen wurden Limits erreicht,
über die hinaus keine weiteren Veränderungen mehr möglich waren. Die durch gezielte Muta-tionen und
künstliche Selektion erreichten mikroevolutiven Änderungen sind keinesfalls Ausgangs-punkt für
weitergehende / makroevolutive Entwicklungen: Die Natur kann nicht einmal mit einem Höchstmaß an
menschlicher Intelligenz zu makroevolutiven Veränderungen gezwungen werden.
5. Beispiele von Artbildungsvorgängen
• Bergwerkshaldenpflanzen: Von den Samen, die auf die giftigen Böden von Bergwerkshalden fallen,
können nur wenige Vorangepasste auswachsen. In manchen Fällen sind durch diese genetische
Isolation neue Biospezies entstanden. Es wurden dabei jedoch keine neuen Strukturen entwickelt,
sondern lediglich vorhandene benützt und weitervererbt.
• Buntbarsche: Die oft angeführte schnelle Artbildung der Buntbarsche zeugt lediglich von
Mikroevolution: Die Stammform verfügt über „vorprogrammiertes“ genetisches Material, das
unterschiedliche Merkmalsausprägungen zulässt.
• Der Kulturweizen: Genpools - die Summe aller Gene einer Population - von Individuen (hier des
Kulturweizens) können z.B. durch Mutation so weit verarmen, dass diese gegenüber ihrer RestPopulation (hier der wilde Weizen) genetisch isoliert sind und ein neuer Biospezies entsteht. Hier
kann man aber nicht von beginnender Makroevolution, geschweige denn Höherentwicklung,
sprechen: Es entstehen Arten, deren Genpools so weitgehend ausgelaugt sind, dass sie schon bei
relativ geringfügigen Änderungen der Umweltbedingungen aussterben.
Diese und andere Beispiele widersprechen deutlich den bisherigen evolutionistischen Vorstellungen einer
Höherentwicklung. Im gesamten experimentell zugänglichen Bereich der Mikroevolution sind alle
Veränderungen mit Sicherheit innerhalb der Grundtypengrenzen geblieben.
IV. Die Entstehung komplexer Strukturen
Es scheint Organe und Mechanismen in den Lebewesen wie z.B. das Auge oder Flügel zu geben, deren
makroevolutive Entstehung mit den bekannten Evolutionsmechanismen und in dem von der Geologie
beschränkten Zeitraum nicht erklärt werden können. Beim Umbau oder der Entstehung einer neuen
Struktur / eines neuen Organs müsste jedes einzelne Evolutionsstadium überlebensfähig sein. Jeder
einzelne Mutationsschritt müsste mit einem Selektionsvorteil oder zumindest mit keinem eindeutigen
Nachteil verbunden sein. Weil Organe / komplexe Strukturen nur durch das Zusammen-wirken vieler
verschiedener Funktionen, Organteile und Gene funktionieren, wären für ihre Entstehung zahlreiche
kooperativ wirkende Mutationen erforderlich, die – wie bereits erwähnt – jedoch nicht existieren. Wenn für
die Entstehung komplexer Strukturen keine neuen Mechanismen entdeckt werden, so muss angenommen
werden, dass diese auch nicht von selbst entstehen können!
V. Fazit
Die Existenz mikroevolutiver Veränderungen steht außer Frage. Nach gegenwärtigem Wissensstand kann
von der Realität mikroevolutiver Vorgänge aber nicht auf die Möglichkeit einer Makroevolution geschlossen
werden. Durch Mikroevolution können Anpassungs- oder Optimierungsprobleme gelöst werden,
Makroevolution dagegen erfordert die Lösung des Konstruktionsproblems.
Allen Erklärungsversuchen für Makroevolution ist gemeinsam, dass sie – wenn überhaupt – nur
theoretisch eine Verkleinerung oder Stückelung der Problematik bieten können, jedoch keine Lösungen.
Auch der Zeitfaktor hilft hier nicht, denn lang anhaltende Optimierung oder Spezialisierung führt – egal in
welcher Zeit – nicht zu Neukonstruktion.
Aufgrund empirischer Beweise und theoretischer Überlegungen der molekularen Genetik sowie der
Evolutionsforschung liegt derzeit die allgemeine Deutung nahe, dass der molekulare Mechanismus der
Makroevolution insgesamt unbekannt ist.
TEIL C: DIE ÄHNLICHKEITEN DER ARTEN
Die Ergebnisse der vergleichenden Morphologie, Anatomie, Biochemie, Genetik und Embryologie werden
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als die wichtigsten Indizien für Evolution gewertet und sind das wesentliche Kriterium der
Stammbaumkonstruktion.
I. Vergleichende Morphologie und Anatomie
1. Homologien, Konvergenzen
Homologien sind Ähnlichkeiten aufgrund gemeinsamer Abstammung. Sie sind empirisch belegt, aber nur
innerhalb kreuzbarer Populationen. Denn nur hier ist der Abstammungszusammenhang experimentell
dokumentierbar. Die Evolutionstheorie schließt von diesen Beobachtungen im experimentell zugänglichen
mikroevolutiven Bereich auf den experimentell nicht erfassbaren makroevolutiven Bereich
(Analogieschluß): Auch Ähnlichkeiten außerhalb kreuzbarer Populationen werden auf Abstammung
zurückgeführt. Dieser Schluss ist wissenschaftlich nicht gerechtfertigt.
Zahlreiche Ähnlichkeiten, die aufgrund festgesetzter Kriterien Homologien darstellen, sollen nicht als
abstammungsverwandt gelten, weil oft bei Zugrundelegung unterschiedlicher Merkmale unterschie-dliche
Stammbäume resultieren. Diese „Konvergenzen“ werden als unabhängige Entwicklung ähnli-cher
Strukturen in verschiedenen Entwicklungslinien interpretiert. Da es ohnehin schwierig ist, die einmalige
Entstehung komplexer Organe zu erklären, fällt dies bei mehrmaliger Entstehung ähnlicher komplexer
Strukturen umso schwerer. Die Anzahl der Konvergenzen wächst mit zunehmender biologischer
Erkenntnis auffallend schnell. Mittlerweile haben sich viele als homolog postulierten Merkmale und
Strukturen als Konvergenzen erwiesen.
2. Rudimentäre Organe und Missbildungen
Oft soll ein Homologie-Vergleich zweier Arten, von denen die eine ein Organ in voller Ausprägung, die
andere in rudimentärer (verkümmerter) Form besitzt, den Verlust einer Funktion eines Organs beweisen.
Das ist jedoch wieder keine Beobachtungstatsache, sondern Deutung unter Vorgabe der Evolutionslehre.
Rück- und Umbildungen von Organen sind als mikroevolutive Degenerationen empi-risch belegt. Sie
werden vom Organismus nur soweit toleriert, wie keine lebensnotwendigen Funkti-onen gestört werden
und geben keinen Hinweis auf Makroevolution. Es ist zudem unmöglich empi-risch nachzuweisen, dass
ein Organ funktionslos ist. Für die meisten früher als funktionslos einge-stuften Organe und Strukturen sind
heute oft lebenswichtige Funktionen nachgewiesen.
Ein vorausgesetzter Entwicklungsverlauf bestimmt, welche Missbildungen überhaupt als evolutionär
bedingte Rückschläge (Atavismen) gedeutet werden können – nämlich nur die, die Ähnlichkeiten mit
vermuteten Vorfahren des betreffenden Organismus aufweisen. Atavismen sind daher kein Beleg für eine
Stammesgeschichte. Fast alle Missbildungen können nicht als Atavismen interpretiert werden.
II. Vergleichende Molekularbiologie
Die Lösungen zur Homologieproblematik kann nur gefunden werden, wenn die Beziehungen zwischen
Genen, Entwicklungswegen und Endstrukturen aufgeklärt werden.
1. Molekulare Stammbaumkonstruktion
Ob man verwandtschaftliche Beziehungen einfach an der Quantität von Genunterschieden fest-machen
kann, wie es bei molekularer Stammbaumkonstruktion geschieht, wird zunehmend in Frage gestellt: Der
entscheidende Unterschied liegt nicht im Aufbau, sondern in der Aktivität der Gene. Reine Prozentzahlen
sagen v.a. etwas über eine quantitative, nicht aber über eine qualitative Ähnlichkeit aus.
Hinter dem prozentual geringen Unterschied zwischen Affe und Mensch stehen immense Unter-schiede
(über 40 Mio. Basenpaare). Nur wenige Prozente DNS-Unterschied können zu unüber-brückbaren Klüften
zwischen den Arten führen.
Aufgrund der inzwischen so vielen Beispiele, wo keine Übereinstimmung der molekularen Stamm-bäume
mit den erwarteten Evolutionsstammbäumen gefunden wurde, kann diese Methode keine allgemein
gültige, unabhängige Bestätigung der klassischen Evolutionsvorstellungen liefern.
2. Molekulare Evolutionsuhren
Die Hypothese, dass Proteine molekulare Evolutionsuhren (aus Aminosäureunterschieden in Proteinen
lässt sich die „Uhrzeit“ der Abspaltung zweier Organismen errechnen) seien, erweist sich als nicht
tragfähig: Wenn die vermutete Abspaltungszeit der Organismen und die gemessenen
Aminosäureunterschiede gegeneinander aufgetragen werden, sollte daraus eine Gerade resultieren. Die
Streuung der Daten ist dabei jedoch viel zu groß, um sie zur Datierung von Evolutionsvorgängen benutzen
zu können.
3. Der „universelle“ genetische Code
Bei zahlreichen Organismen kommen unterschiedliche Abweichungen vom sog. „universellen“ genetischen
Code vor. Damit ist der genetische Code zum Problemfall für die Evolutionslehre geworden: Eine
Umdefinition des genetischen Codes hätte eine größere Anzahl unbedingt parallel erfolgender Mutationen
an verschiedenen Stellen des Fortpflanzungssystems erfordert. Solche Parallelmutationen existieren
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nicht! Wie ein hypothetischer Übergang zu einem anderen Code überhaupt vor sich gehen könnte ist
unbekannt und nach derzeitigen Kenntnissen nicht nachvollziehbar.
III. Vergleichende Embryologie
Eine zwingende Verknüpfung zwischen der Ontogenese (die Entwicklung des Individuums von der Eizelle
zum geschlechtsreifen Zustand) und einer hypothetischen Phylogenese (Stammesgeschichte) ist bisher
nicht belegt worden. Im Gegenteil: Es wird immer deutlicher, dass die Ontogenese kein Hinweis oder
Beweis für eine Stammesgeschichte ist.
1. Das Biogenetische Grundgesetz
Ernst Häckel wollte mit seinen (im Übrigen gefälschten) Embryonen-Zeichnungen nachweisen, dass diese
während ihrer Entwicklung ihre Stammesgeschichte wiederholen (rekapitulieren). Mittlerweile haben sich
die meisten Embryologen von diesem „Biogenetischen Grundgesetz“ distanziert, da zahl-reiche
embryologische Befunde seine Untauglichkeit dokumentieren.
2. Die menschliche Ontogenese
Trotz allem ist jedoch noch immer die Rede von Rekapitulationserscheinungen in der menschlichen
Ontogenese, von Kiemenbögen, Schwänzchen, Pelzkleid,... Dies ist sowohl begrifflich irreführend, als
auch sachlich falsch: Jede Entwicklungsstufe in der fetalen Entwicklung ist einzigartig menschlich,
unterscheidet sich von den übrigen Säugetieren (auch den übrigen Primaten) deutlich. Jede embryo-nale
Struktur in Form und Funktion ist notwendig und kann daher ohne Voraussetzung von Evolution
verstanden werden.
3. Die Ontogenese der Wirbeltiere
Nach dem Gesetz der Embryonenähnlichkeit sollte vor allem die frühe Embryonalentwicklung Hinweise
aus der Ontogenese auf eine Phylogenese geben. Um allerdings überhaupt einen solchen
Zusammenhang herauslesen zu können, muss man gerade die ersten Stadien der ontogenetischen
Entwicklung ignorieren. Sie sind in den verschiedenen Wirbeltierklassen nämlich extrem unter-schiedlich;
die Zellteilungen und Zellbewegungen nach der Befruchtung der Eizelle sind für jede Klasse
charakteristisch und widersprechen zudem oft der postulierten Stammesgeschichte.
Die Embryologie, die nach Darwin unser bester Leitfaden für die Abstammungsforschung ist, scheint uns
zu sagen, dass Wirbeltiere mehrfach entstanden sind und ihre Ähnlichkeit nicht von einem gemeinsamen
Vorfahren geerbt haben.
IV. Fazit
Selbst wenn eine allgemeine Evolution vorausgesetzt wird, um die Daten der Vergleichenden Biologie
innerhalb dieser Voraussetzung zu deuten, ergeben sich viele Fragen und Probleme (z. B. die Frage nach
den Mechanismen, die verbreitet zu Konvergenzen – auch von Komplexmerkmalen – führen). Die
Ableitung einer Evolution aus den Daten der Vergleichenden Biologie ist offenbar nicht möglich.
Die Ähnlichkeiten der Lebewesen könnten ausschließlich durch die Funktionsweise der jeweils ähnlichen
Strukturen erklärbar sein - bisher wurde noch kein Beweis dagegen erbracht. Eine Stammesgeschichte ist
daraus nicht zwingend ablesbar.
TEIL D: DIE GEOLOGIE – DAS ALTER DER ERDE UND DER MENSCHHEIT
I. Die Grundlage für eine „Alte Erde“
Die Grundlage der Evolutionstheorie ist eine mehrere Milliarden Jahre alte Erde. Das bestimmte hohe Alter
der Erde beruht auf der Gesetzmäßigkeit des Zerfalls von radioaktiven Isotopen. Durch Übertra-gung
dieser Gesetzmäßigkeiten in die Vergangenheit wird das Alter des untersuchten Gesteins bestimmt.
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Bislang galt eine „Alte Erde“ unter Wissenschaftlern als unbestreitbare Tatsache. Erst seit kürzerem
mehren sich Hinweise, die gegen die bisherigen Datierungen der Gesteinsschichten und Fossilien
sprechen. Da die evolutionskritische Wissenschaft auf diesem Gebiet noch in ihren Anfängen steht,
können an dieser Stelle noch keine umfassende Kritik, endgültige Ergebnisse oder alternative
Datierungsmethoden geliefert werden.
II. Die Datierungsmethoden
1. Die Radiokarbonmethode
Proben die älter als 100‘000 Jahre sind, dürften aufgrund der Geschwindigkeit des radioaktiven Zerfalls
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von C keine messbare Menge von C (ein bestimmtes Kohlenstoff-Isotop) enthalten. Trotzdem hat man
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bei 10 verschiedenen Kohle-Proben C gemessen, das einem Alter von höchstens 40'000 Jahren
entspricht - das geologische Alter für diese Proben sollte demgegenüber 34 - 311 Mio. Jahre betragen.
Diamanten, die bei Vulkanausbrüchen entstehen und angeblich Millionen oder Milliarden Jahre alt sind,
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bestehen aus reinem Kohlenstoff, könnten also auch C enthalten. Man hat 12 verschiedene Diamanten
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aus 5 verschiedenen Fundorten gemessen - der durchschnittliche Gehalt an C entsprach einem Alter von
40'200 Jahren. Wären sie gemäß den Angaben der Geologen drei Mrd. Jahre alt, dürften sie keine Spur
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mehr von C enthalten.
2. Weitere Datierungsmethoden
Die Kalium-Argon-Methode, das Rubidium-Strontium System, das Samarium-Neodym System und die
Uran-Thorium-Blei Methode leiden unter der Beweglichkeit der jeweiligen Elemente innerhalb der
Gesteinsschichten. Daher wird oft ein zu hohes Alter bestimmt. Anreicherungen, Verunreinigungen,
Mischungen und Effekte der Verwitterung verunmöglichen oft eine zuverlässige Datierung.
3. Unstimmigkeiten in den Resultaten verschiedener Messmethoden
Wenn die unterschiedlichen radiometrischen Datierungsmethoden stimmige Resultate liefern würden,
müssten sie miteinander übereinstimmen. Die Abweichungen der Messresultate sind jedoch systema-tisch
und wiederholbar. Also muss ein systematischer Fehler an den Messmethoden oder der Auswer-tung
vorhanden sein. Die systematischen Unterschiede könnten auf einen vorübergehend beschleu-nigten
Zerfall zurückgeführt werden.
4. Die Konstanz der Halbwertszeiten
Eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Berechnung der radiometrischen Alter ist die Konstanz der
Halbwertszeiten. Wenn jedoch die Zerfallsgeschwindigkeiten in der Vergangenheit wesentlich höher waren
als heute, dann sind die bisher berechneten Alterswerte viel zu hoch. Hinweise dafür sind z.B.:
4.1 Das Heliumvorkommen in Zirkonkristallen
Granit enthält u.a. Zirkonkristalle. Diese enthalten Uran, das zu Blei zerfällt. Dabei entsteht Helium, das die
Tendenz hat, aus dem Kristall zu entweichen. Aus Uran- und Heliumgehalt und der Austrittsgeschwindigkeit des Heliums berechnete man das Alter eines Kristalls auf etwa 6'000 Jahre – sein
geologisches Alter beträgt 1,6 Mrd. Jahre. Dies lässt sich durch beschleunigten radioaktiven Zerfall
erklären und weist auf eine junge Erde im Bereich von 6'000 Jahren hin.
4.2 Die Häufigkeit der Strahlungshöfe im Paläozoikum
Granit enthält u.a. auch Biotit und in diesem ganz wenig Uran. Wenn dieses Uran punktförmig konzen-triert
ist, können sich durch den Zerfall des Urans Strahlungshöfe bilden. Es fällt auf, dass die Häufig-keit der
Strahlungshöfe im Paläozoikum ganz markant höher liegt als in den übrigen untersuchten Formationen.
Das könnte auf einen beschleunigten radioaktiven Zerfall deuten.
4.3 Die Spaltspuren in Zirkonkristallen
Aus der Anzahl an Spaltspuren von der Spaltung von Uranatomen, die man auf einer geschliffenen und
polierten Oberfläche von Zirkonkristallen zählt, kann das Alter des Minerals ermittelt werden. Die
Untersuchung von 12 Gesteinsproben, bestätigen einen zeitweise beschleunigten Zerfall.
III. Hinweise auf eine „Junge Erde“
1. Der schnelle Zerfall von DNS
DNS bleibt nicht länger als 10'000 Jahre in natürlicher Umgebung erhalten. Intakte DNS-Abschnitte aus
angeblich bis zu 250 Mio. Jahre alten Fossilien sind für Experten bisher ungelöste Rätsel.
2. Die zu enge Faltung vieler geologischer Formationen
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Geologische Formationen, die viele hundert Meter dick und zu Haarnadelformen verformt und gefaltet
sind, sollen nach konventioneller geologischer Zeitskala während hunderten von Millionen Jahren
verfestigt worden sein, bevor sie verformt wurden. Doch die Faltungen sind ohne ein Zerbrechen der
Schichten abgelaufen, und zwar mit so kleinen Radien, dass die ganzen Formationen immer noch feucht
und weich sein musste als die Faltung geschah. Dies bedeutet, dass die Formationen innerhalb weniger
als tausend Jahre nach der Ablagerung gefaltet worden sein müsste.
3. Die Masse des Schlammes auf dem Meeresgrund
Jedes Jahr werden ca. 20 Mrd. Tonnen Erde und Steine von den Kontinenten in den Ozeanen abgela-gert.
Der wichtigste Mechanismus, um Sedimente vom Ozeanboden zu entfernen ist die Subduktion (Absinken
einer Kontinentalplatte unter eine andere). Dadurch werden aber nur etwa eine Mrd. Tonnen pro Jahr
beseitigt - die übrigen 19 Mrd. Tonnen pro Jahr müssten sich dann ansammeln. Auf Grund dieser Daten
wäre die gegenwärtige Menge der Ablagerungen in weniger als 12 Mio. Jahren entstanden. Wenn gemäß
der Evolutionstheorie Erosion und Subduktion jedoch schon drei Mrd. Jahre gewirkt hätten, wären die
Ozeane durch dutzende Kilometer tiefe Sedimente ausgefüllt.
4. Die geringe Zahl an Supernova-Überresten
In Galaxien wie der unsrigen gibt es etwa alle 25 Jahre eine Supernova (ein gewaltig explodierender
Stern). Die Überreste von Gas und Staub solcher Explosionen sollten während mehr als einer Million Jahre
sichtbar bleiben. Doch die nähere Umgebung in unserer Galaxie, in der wir solche Gas- und Staubwolken
beobachten können, enthalten nur etwa 200 Supernova-Überreste. Diese Zahl stimmt überein mit der
Anzahl, die in etwa 7'000 Jahren abgelaufen ist.
5. Die schnelle Aufwicklung von Galaxien
Aufgrund der hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten der um unsere Galaxie rotierenden Sterne müsste
unsere Galaxie bei einem Alter von mehreren hundert Mio. Jahren anstelle der gegenwärtigen
Spiralstruktur eine eintönige Scheibe von Sternen sein. Trotzdem wird für sie ein Alter von mindestens 10
Mrd. Jahren angenommen. Jede von den vielen Theorien, die entwickelt wurden, um dieses
"Aufwicklungs-Dilemma" zu erklären, verschwindet nach kurzer Zeit der Popularität jeweils wieder.
IV. Das Alter der Menschheit
1. Das fehlende Bevölkerungswachstum
Wenn man schlechte bis katastrophale Lebensbedingungen für den Frühmenschen annimmt, wäre schon
nach 23'000 Jahren etwa die heutige Erdbevölkerung erreicht. Die Hinterlassenschaften zeigen, dass die
Lebensverhältnisse (Ernährungssituation und Gesundheitszustand) meistens recht gut gewesen sein
müssen, so dass ein noch schnelleres Bevölkerungswachstum anzunehmen ist.
2. Die kulturell-technische Stagnation,
Aus der postulierten Zeit von vor 10'000 bis ca. 2 Mio. Jahre sind zahlenmäßig kaum nennenswerte
Hinterlassenschaften bekannt. Dies ist besonders in Bezug auf die Steinwerkzeuge, die relativ gut die
Zeiten überdauern, verwunderlich. Bis heute wurden davon nur Hunderttausende gefunden. Millionen
können noch im Erdboden liegen, aber selbst diese Menge ist – verglichen mit derjenigen Zahl, die
Wildbeuter heute herstellen – um das 1000-fache zu wenig angesichts der immensen Zeitperiode.
3. Die geringe Zahl an Siedlungsplätzen und Höhlenbegehungen
Auch wenn nur ein kleiner Teil der Siedlungsplätze der Steinzeitmenschen die Zeiten überdauert hat, ist
die Zahl der gefundenen Plätze viel zu gering für den postulierten großen Zeitraum. Zudem war die
jeweilige Aufenthaltsdauer in den Höhlen – im Gegensatz zu dem, was man vermutet – nur kurz.
4. Fazit
Die heute verfügbaren empirischen Daten aus Bevölkerungsentwicklung und Mengenabschätzungen von
Hinterlassenschaften des Menschen fordern eine drastische Verkürzung des konventionell datierten
Zeitrahmens der Menschheitsgeschichte von zwei Millionen auf nur einige Tausende Jahre.
TEIL E: DER FOSSILBERICHT – ÜBERGANGSFORMEN
I. „Übergangsformen“ auf dem Weg vom Einzeller zum Säugetier
Laut Evolutionstheorie hat die makroevolutive Entwicklung der Organismen ziemlich gleichmäßig aufgrund
sehr kleiner Evolutionsschritte stattgefunden. Wäre dies so, dann müssten die Fossilfunde diese
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Veränderungen widerspiegeln. Eine der wichtigsten Fragen, die durch die Paläontologie (Fossilwissenschaft) beantwortet werden sollte, ist so die nach der Existenz von Übergangsformen zwischen
verschiedenen Einheiten von Lebewesen – vor allem den höheren wie etwa Klassen und Gattungen.
1. Das postulierte Erdzeitalter in Mio. Jahre (jeweils Beginn)
Kanäozoikum: Quartär 1,7 (Holozän 0,01; Pleistozän 1,7); Tertiär 65 (Pliozän 7; Miozän 24; Oligozän 37;
Eozän 58; Paleozän 65)
Mesozoikum: Kreide 140; Trias 250
Paläozoikum: Perm 290; Karbon 360; Devon 410; Silur 438; Ordovizium 505; Kambrium 570
Präkambrium: Proterozoikum 2500; Archaikum 3500
2. Das Präkambrium-Kambrium-Problem
Am Übergang vom Präkambrium zum Kambrium tritt fast ohne Vorstufen eine hochdifferenzierte Tierwelt
mit Lebewesen aus allen fossilierbaren Stämmen auf, die deutlich voneinander abgesetzt und
unterschieden sind. Die wenigen präkambrisch überlieferten vielzelligen Organismen, deren Ursprung
ebenfalls unbekannt ist, eigenen sich nicht als Vorstufen der Tierwelt des Kambriums. Die Hauptunterschiede zwischen den großen Bauplänen der Tierwelt waren damit von Beginn der dokumen-tierten
Fossilüberlieferung vielzelliger Organismen bereits vorhanden! Diese „kambrische Explosion“ steht im
krassen Gegensatz zu allen Postulaten und Erwartungen der Paläontologie.
3. Der Ursprung der Wirbeltiere
Der evolutive Ursprung der Wirbeltiermerkmale ist noch völlig ungeklärt. Zum postulierten Übergang vom
Außenskelett oder von Weichteilen zum Innenskelett liegen weder Fossilfunde, noch fundierte theoretische
Modelle vor. Die meisten Organsysteme früher Wirbeltiere ähneln bereits den Strukturen der heute
lebenden Arten. Sie unterscheiden sich bereits so sehr voneinander, dass verwandtschaft-liche
Beziehungen nur schwer zu rekonstruieren sind. Jede dieser Gruppen besitzt ein Mosaik verschiedener
Merkmale, aber keine nähert sich dem anatomischen Merkmalmuster, das man für primitive Vorfahren der
anderen Gruppen erwarten würde. Oft wird das Lanzettfischchen als Modell eines Wirbeltiervorfahren
diskutiert, ihm fehlen aber wesentliche Merkmale der Wirbeltiere (Gehirn, Herz, Auge, Knochen,
Kapilarnetze, rote Bultkörperchen und Hämoglobin im Blut,...). Kein bekanntes Fossil zeigt einen Zustand
zwischen dem Lanzettfischchen und den Wirbeltieren.
4. Der Übergang Fische – Amphibien
Die engste Verbindung zwischen Fischen und Amphibien besteht zwischen dem Quastenflosser
Rhipidistan und dem Ichthyostega. Doch: Nicht ein einziges Fossil wurde jemals gefunden, das einen
Übergang von der Flosse des Quastenflossers zum Fuß des Ichthyostega belegt hätte und keines, das
eine Zwischenform zwischen beiden darstellt. Der häufig als Übergangsform betrachtete Quastenflosser
Eusthenopteron kann wegen seiner derart spezialisierten Flossen schwerlich als Vorläufer der Vierbeiner
betrachtet werden. Auch die Lungenfische scheiden aus, da sich ihre Schädelknochen so stark von denen
der ersten fossilen Amphibien unterscheiden, dass diese nicht von ihnen abstammen können. Darüber
hinaus existieren keinerlei Übergangsformen, die die drei lebenden Amphibienordnungen mit den
paläozoischen Amphibien verbinden.
5. Der Übergang Amphibien – Reptilien
Zum Übergang von den Amphibien zu den Reptilien stehen derzeit überhaupt keine Übergangsformen zur
Diskussion: Das fossile Amphibium Seymouria (ein echter Lurch), der wegen einiger reptilien-ähnlicher
Skelettmerkmale schon als Bindeglied angesehen wurde, scheidet aufgrund seiner Schädel-merkmale und
dem zeitlichen Auftreten aus: Wie die auch gelegentlich angeführte Form Diadectes tauchte er im frühen
Perm auf – im Karbon findet man bereits echte Reptilien.
6.Der Übergang Reptilien – Säugetiere
6.1 Von den säugerähnlichen Reptilien zu den Säugetieren
Evolutionisten versuchen den fossil dokumentierbaren Hauptunterschied zwischen Reptilien und Säugern die unterschiedliche Anzahl an Unterkieferknochen und Gehörknöchelchen - durch eine Umgruppierung
der 4 Unterkieferknochen des Reptils zu einem Unterkieferknochen und drei Gehörknöchelchen zu
erklären. Jedoch fehlt für diese Erklärung jeglicher Fossilienbeweis.
Die Cynodontierfamilien Tritylodontidae und Thritheledontidae werden gegenwärtig am häufigsten als
nächste Verwandte der Säugetiere eingestuft. Das älteste derzeit bekannte Säugetier (Adelobasileus) wird
aber ca. 10 Mio. Jahre älter datiert als deren älteste Fossilien, außerdem lassen ihre so spezialisierte
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Backenzähne sie als Vorfahren der Säugetiere schwerlich in Frage kommen. Vom zeitlichen Auftreten und
den Backenzähnen wäre Probainognathus eher geeignet, seine Schädelmor-phologie grenzt ihn allerdings
sowohl gegenüber den anderen fortschrittlichen Cyodontiern als auch den frühen Säugetieren ab.
Als wichtigste frühe Säugetiergruppe gelten derzeit die Morganucodontidae. Die Hauptvene ihres Kopfes
befindet sich jedoch an einer nicht von den Cynodontiern ableitbaren Stelle. Sie müssten also von
primitiveren Reptilien als den Cynodontiern abgeleitet werden, wodurch sich die dann zu überbrückende
morphologische Kluft natürlich um ein Vielfaches vergrößern würde.
6.2 Hypothetische Entwicklungslinien zu den heutigen Säugetieren
Die Säugetiere verschwanden nach dem Auftreten ihres ersten Vertreters für die nächsten 150 Mio. Jahre
weitgehend aus dem Fossilbericht, bis Ende der Kreide plötzlich alle 32 Säugetierordnungen voll
entwickelt und höchst spezialisiert erschienen. Auch hier entsteht also wieder fast das selbe Bild wie etwa
bei der kambrischen Explosion. Ein plausibler Nachweis realer phylogenetischer Beziehungen existiert
weder zwischen den verschiedenen Gruppen der frühen Säugetiere des Mesozoikums, noch zwischen den
Fossilüberlieferungen sämtlicher Säugetierordnungen der Erdneuzeit.
7. Der Übergang Reptilien – Vögel am Beispiel Archaeopteryx
Früher galt Archaeopteryx als Paradebeispiel für eine Übergangsform zwischen Reptilien und Vögeln.
Verschiedene Knochenelemente, die im oberen Jura von Utah gefunden wurden, gehören zu einem
fortschrittlichen Vogel. Demnach gab es die Vögel also schon vor Archaeopteryx, der zur gleichen Zeit
lebte (heute wird er auf einen ausgestorbenen Seitenzweig gestellt). Derzeit gibt es keine Stammeslinie
von den Reptilien zu den heutigen Vögeln.
8. Die Pferde-Evolution
Aus dem Hyracotherium das sich aus dem fünfzehigen Condylarth entwickelt haben soll, sollte sich über
dreizehige Varianten und das Pliohippus das heutige einzehige Equus (Pferd) entwickelt haben.
Jede Art erscheint aber im Fossilbericht abrupt, ohne notwendige Übergangsformen.
Bei der Stammbaumkonstruktion ergeben sich darüber hinaus noch viele weitere Probleme:
• Die Entwicklung des Pferdes ab Mesohippus in Nordamerika muss in eine Vielzahl von
unabhängigen Evolutionslinien mit zeitweise rückläufigen Entwicklungstendenzen aufgespal-tet
werden, um den Widersprüchlichkeiten der Merkmalsentwicklung gerecht zu werden.
• Man muss verwickelte Wanderungen zwischen Amerika und Europa annehmen.
• Es ist keine generelle Zunahme der Körpergröße zu beobachten: die „Übergangsform“ Orohippus
war kleiner als seine angenommenen Ahnen; das älteste gefundene Eohippus war das größte
(Schulterhöhe 30cm).
• Einige Merkmale passen gar nicht in das postulierte Evolutionsschema: die Zahl der Rippen
schwankt beispielsweise regellos zwischen 15 und 19.
II. Übergangs- oder Mosaikformen
In der Diskussion der Zwischengliederproblematik muss begrifflich zwischen dem beschreibenden Begriff
„Mosaikform“ und dem deutenden Begriff „Übergangsform“ unterschieden werden. Alle als Bindeglieder
betrachteten Formen haben sich als typische Mosaikformen erwiesen: Lebewesen mit Kombinationen von
Merkmalen aus zwei oder mehreren Gruppen. Eine Form ist noch keine Übergangsform, wenn sie zu den
Merkmalen ihrer Gruppe zusätzlich noch welche einer anderen besitzt (im übrigen kann man sie fast
immer einer der beiden Gruppen zuordnen).
III. Fazit
Es gibt zwar zahlreiche Beispiele von Organismen, deren Erscheinungsbild sich am selben Standort von
Schicht zu Schicht allmählich ändert – jedoch im mikroevolutiven Rahmen. Vergleichbare Konstellationen,
wo ein allmählicher makroevolutiver Umbau verfolgt werden kann, gibt es in der Paläontologie nicht. Die
meisten Arten kommen voll ausgebildet in die Evolutionsreihe und verlassen diese auch unverändert.
Exakt dort, wo man Zwischenformen finden müsste, findet sich nichts.
Teil F: Die Entstehung des Menschen
I. Von den Primaten bis zu den Menschenaffen
1. Die „Entstehung“ der Primaten
Obwohl es hierfür keine Übergangsreihe gibt, soll ein hypothetischer Insekten-fressender Säuger ge-gen
Ende der Kreide einen unbekannten ursprünglichen Primaten (zu den Primaten gehören Halb-,
Menschenaffen, Affen, Menschen) hervorgebracht haben, welcher über eine Reihe von unklaren
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Zwischenstufen in einen höheren Affen evolvierte. Es gibt aber weder in der Gegenwart, noch in der
Vergangenheit eine belegte verwandtschaftliche Verbindung der Primaten zu irgendeinem anderen Tier.
Die Primaten stehen als Gruppe komplett isoliert von allen anderen Lebewesen.
2. Der Ursprung der Anthropoiden (höheren Primaten)
Am Ende des Eozäns vermutet man den Ursprung der Anthropoiden (Alt-, Neuwelt-, Menschenaffen,
Hominiden). Es ist ungeklärt, welche der eozänen Primatengruppen zu den höheren Primaten geführt
haben könnten. Für eine derzeit gängige Hypothese, nach der die Halbaffen Ausgangspunkt dieser
Entwicklung waren, fehlen jegliche Übergangsformen.
Die ältesten Anthropoiden sind bereits so hoch entwickelt, dass bislang ein befriedigender Anschluss an
eine der vielen frühtertiären Primaten nicht gelungen ist. Nicht ein einziger fossiler Primat aus dem Eozän
erscheint als akzeptabler Vorfahr der höheren Primaten.
3. Der Ursprung der Menschenaffen
Die Stammform der Menschenaffen wird an der Wende vom Oligozän zum Miozän vermutet. Ein fossiler
Beleg fehlt allerdings nicht nur für die Entstehung der Hominoidea (Menschenaffen und Menschen),
sondern auch für die der Afrikanischen Menschenaffen. In den hypothetischen Abspaltungszeiträumen
existieren große Fossil-Lücken. Die angebliche Entwicklungsgeschichte zum Menschen ist also von der
hypothetischen Trennung der Pongiden („Vorläufer“ der Affen) und Hominiden („Vorläufer“ der Menschen)
bis zu den Australopithecinen vor ca. 1-4 Mio. Jahren noch weitgehend offen. Der hypothetische
gemeinsame Vorfahre beider wurde bisher noch nicht entdeckt.
II. Die Australopithecinen – ein Bindeglied zum Mensch?
Der Übergang von einem (unbekannten) miozänen Menschenaffen zum Menschen wird zu Beginn des
Pliozäns angesetzt. Die Australopithecinen standen seit Mitte des 20. Jh. als einzige Vermittlerposition
zwischen miozänen Menschenaffen und den Menschen zur Diskussion. Aber können sie wirklich
Bindeglieder zum Menschen sein?
1. Die Gehirngröße und -struktur
Die relative Gehirngröße (unter Berücksichtigung des Körpergewichts) der Australopithecinen liegt mit 1,53 etwas über dem der Afrikanischen Menschenaffen (1-2), jedoch noch deutlich unter dem von Homo:
Erectus 4, Homo sapiens 5,5 und Neandertaler 6.
Auch wenn die Schädelkapazität als ein wichtiges diagnostisches Merkmal der Gattung Homo disku-tiert
werden muss, so werden auch hier Grenzen sichtbar: Es ist unzweifelhaft klar, dass es beim Menschen
keinen direkten Zusammenhang zwischen Gehirngröße und Intelligenz gibt. Die Gehirn-größe allein eignet
sich nicht, um auf den Grad der Menschwerdung schließen zu können: Bei Zugrundelegung der absoluten
Gehirngröße wird der Mensch z.B. durch den Wal (2500g) übertroffen, in bezug auf die relative z.B. durch
die Singvögel.
Neueste, umfassende Untersuchungen von Hirnfurchenmustern durch Schädelinnenabgüsse zeigen, dass
die Australopithecinen hinsichtlich der Gehirnstrukturen affenartig und deutlich von Homo abgesetzt waren.
2. Die Bezahnung
Vor allem die Bezahnung veranlasst die Paläontologen dazu, die Australopithecinen als Hominiden
einzustufen. Sie weist jedoch auf ein spezielles Merkmal hin, auch die Durchbruchsequenz der Zähne
entspricht weder der des Menschen noch der des Schimpansen und das Abkaumuster ist menschenaffenähnlich. Wenn sich die hervorstehenden Eckzähne der Menschenaffen im Laufe der postulierten
Evolution kontinuierlich verkleinert haben sollen, passt Australopithecus nicht in diese Reihe: Er besaß
kleinere Eckzähne als wir.
3. Die Fortbewegung
Die Australopithecinen besitzen zwar einige Anpassungen an den zweibeinigen Gang, doch einige
Merkmale (wie z.B. Hand-, Knie- und Hüfgelenk, Körperproportionen, Gleichgewichtsorgan im Innenohr)
sind nicht mit einem menschlichen aufrechten Gang vereinbar. Heute gilt als sicher, dass sich der Gang
von Australopithecus vom aufrechten Gang des Menschen deutlich unterschied und doch eher der
Fortbewegungsweise des Orang-Utans glich. Da die Homo ergaster / erectus-Gruppe menschlich aufrecht
ging, ist die Evolution des menschlichen Ganges noch völlig ungeklärt.
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
4. Schlussfolgerungen
Unter Berücksichtigung aller Merkmale kann man schließen, dass die Australopithecinen Affen waren ohne
genetische Verbindung weder zum Menschen noch zu irgendwelchen anderen Affen. So können sie in
keiner Weise in eine evolutive Übergangsstellung zwischen Menschenaffen und Menschen gestellt
werden. Die „menschlichen“ Eigenschaften der Australopithecinen waren lediglich erfolglose evolutionäre
Experimente.
Selbst wenn die Australopithecinen eine Übergangsstellung zum Menschen einnehmen würden, ergäben
sich aus dem Versuch, sie in einen unwidersprüchlichen Stammbaum einzugliedern erhebliche
Schwierigkeiten: Eine Rekonstruktion der potentiellen Abstammungsverhältnisse erweist sich aufgrund
unterschiedlichster Kombinationen von menschenähnlichen, menschenaffenähnlichen und sehr speziellen
Merkmalen oft als sehr schwierig; keine der heute bekannten Formen der Australopithecinen vereint alle
Hauptmerkmale, die für die Menschwerdung erforderlich sind.
III. Alternativen zu den Australopithecinen
Die beiden fossilen Hominiden Orrion tugenensis und Kenyanthropus stehen beispielhaft dafür, wie neuere
Funde immer mehr Wissenschaftler dazu veranlassen, die Australopithecinen auf einen Nebenzweig des
menschlichen Stammbaumes zu stellen. Ob diese neuen Formen aber bezüglich einer Übergangsstellung
zwischen Affe und Mensch wirklich bessere Dienste leisten als die Australopithecinen, ist mehr als fraglich,
denn hier deuten sich die gleichen Probleme an: Mosaikmerkmale, Merkmalskonflikte und fehlende Voroder Nachfahren.
IV. Die Gattung Homo
Die Gattung Homo tritt ab dem Wechsel vom Plio- zum Pleistozän in den drei Grundformen Homo ergaster
/ erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens auf. Aufgrund ihrer Merkmale werden alle drei
eindeutig als zu den Echten Menschen gehörig diagnostiziert. Einige Wissenschaftler sind der Meinung,
dass sie alle zu einer Art gehören und die morphologischen Unterschiede dann nicht als Artaufspaltungen,
sondern als lokale Anpassungen von Populationen zu interpretieren sind.
Die erectus-Gruppe tritt im Fossilbericht abrupt auf, ihr Ursprung ist noch völlig ungeklärt. Grund sind die
markanten Unterschiede zwischen dem frühen Homo erectus und möglichen Vorfahren. Schon kurz nach
ihrem Auftreten besiedelte sie fast die ganze Alte Welt (Ägypten, Babylonien,...). Sein Gehirnvolumen liegt
im Bereich des Homo sapiens, Knochenbau, Arm-Bein-Proportionen und Gleichgewichtsorgan ähneln dem
heutiger Menschen, Gehirnstruktur, Schädelbasisknickung, Nasenkonstruktion, aufrechter Gang und
Körpergröße gleichen dem Jetzt-Menschen.
Homo Erectus war kein primitiver „Halb- oder Vor-Mensch“, sondern besaß wahrscheinlich annähernd die
selben geistigen und kulturellen Eigenschaften wie wir.
GESAMTFAZIT:
Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, dass es sich lohnt, die Evolutionstheorie wissenschaftlich
kritisch zu hinterfragen. Was in Biologiebüchern etc. völlig plausibel und einleuchtend erscheint, offenbart
bei näherer Betrachtung so erhebliche Probleme, Widersprüche und Erklärungslücken, dass man von
unserem heutigen Standpunkt aus ohne Überheblichkeit sagen kann und muss: Die Entstehung des
Lebens und die Entwicklung der Organismen vom ersten Lebewesen bis zum Menschen allein durch
naturwissenschaftliche Prozesse ist ein gedankliches Konstrukt ohne jegliche naturwissenschaftlich
begründete Basis.
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Turmtreff Albrecht-Bengel-Haus am 19.01.2008
Seminar zum Thema: Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Schöpfung – Was kann ich glauben?
INHALT:
TEIL A: DER CHRISTLICHE SCHÖPFUNGSGLAUBE
TEIL B: DIE KONSEQUENZEN DES SCHÖPFUNGSGLAUBENS
TEIL C: DIE HISTORIZITÄT DES SCHÖPFUNGSBERICHTS
TEIL D: DIE INTERPRETATION DES SCHÖPFUNGSBERICHTS
S. 1-3
S. 4
S. 5-6
S. 7-9
13
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Schöpfung – Was kann ich glauben?
EINFÜHRUNG
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, „Und Gott sprach: Es werde Licht“, „Und Gott schuf den
Menschen zu seinem Bilde“, „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe es war sehr gut“.
Diese und viele andere Aussagen über den Ursprung und das Werden der Welt und der Lebewesen, also
der Schöpfung, befinden sich in der Bibel. Kann ich das glauben? Oder besser gefragt: Wie kann ich das
glauben? Handelt es sich hierbei um theologische, historische oder naturwissenschaftliche Aussagen, oder
etwa alles drei? Damit hängt die Frage zusammen: Wie kann oder soll ich den Schöpfungsbericht der
Bibel in Gen 1-3 (Gen = 1. Mose) verstehen? Welche theolo-gischen Schlussfolgerungen ergeben sich aus
einem biblischen Schöpfungsglauben? Was hat ein Schöpfungsglaube für Konsequenzen auf die Sicht des
Lebens? Steht eine historische Wirklichkeit hinter ihm oder ist er nur ein erfundene Geschichte? Wie kann
ein naturwissenschaftliches Weltbild aussehen, das sich auf den Schöpfungsbericht der Bibel stützt? Wie
lassen sich Konflikte zwischen der Bibel und der naturwissenschaftlichen Forschung lösen? Fragen über
Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen und mögliche Antworten geben wollen.
TEIL A DER CHRISTLICHE SCHÖPFUNGSGLAUBE
Wenn es um die Frage geht: „Was kann ich glauben?“, dann liegt es nahe, als erstes auf die theologischen
Inhalte des biblischen Schöpfungsglaubens einzugehen. Diese sind unabhängig von jeglichen historischen
und naturwissenschaftlichen Forschungen und für unseren persönlichen Glauben sowie unser Leben der
wohl bedeutendste Punkt.
I. Der Glaube an die Schöpfung als theologische
Grundüberzeugung
Vor der Darstellung der konkreten Inhalte und theologischen Schlussfolgerungen, die sich aus dem
biblischen Schöpfungsbericht ergeben, ist es notwendig, zu definieren, was ein theologisches
Schöpfungsverständnis ausmacht und wie es sich gegen ein nicht-theologisches – also atheistisches –
abgrenzt.
Schöpfung im theologischen Denken
Die Ursache
Persönliches Gegenüber:
der Schöpfung Gott der Schöpfer
Die Schöpfung Tat und das Werk des Schöpfers:
Gott „erschuf“ die Welt
Schöpfung im atheistischen Denken
Unpersönliches Gegenüber:
Die Gesetzmäßigkeiten der Natur
Für sich selbst Existierendes:
Die Welt „entstand“, „entwickelte sich“
Diese beiden Verständnisse von Schöpfung prägen das jeweilige Weltbild eines Menschen. Das Weltbild
wiederum beeinflusst die Deutung der wissenschaftlich erforschten Fakten in eine jeweils unterschiedliche
Richtung. Die Deutung aufgrund eines theologischen Verständnisses von Schöpfung überschreitet
naturwissenschaftliche Grenzen, weil es Gott, der über den Naturgesetzen steht, voraussetzt und
einbezieht. Konkret bedeutet dies:
•
•
•
•
•
Raum, Zeit und Materie sind von Gott geschaffen, die Naturgesetze sind von ihm festgelegt.
Das erste Leben, die erste Zelle und alle Organismenformen existieren, weil Gott sie gewollt und
geschaffen hat.
Die Lebewesen verändern sich nur innerhalb bestimmter von Gott festgesetzter Grenzen.
Die Ähnlichkeiten der Arten sind auf Gott als gemeinsamen „Konstrukteur“ zurückzuführen.
Den Geist hat Gott den Menschen als besondere Gabe gegeben.
Durch eine solche Grenzüberschreitung des Materiellen und des durch Beobachtungen und Experimente
Nachweisbaren ist ein theologisches Verständnis von der Entstehung der Welt unabhängig von
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Grundlage des theologischen Verständnisses von Schöpfung – des Schöpfungsglaubens – ist für Christen
der Schöpfungsbericht (mit inbegriffen der Bericht vom „Sündenfall“) der Bibel in Gen 1-3.
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
II. Der Glaube an die Schöpfung als christliche Grundüberzeugung
Der Bibel geht es vorrangig nicht um eine „Lehre“ von der Schöpfung als solcher. Sie schildert die
Erschaffung der Welt wegen ihres grundlegenden Zusammenhangs mit Gottes Heilshandeln, mit seinem
Heilsplan.
Der christlich-biblische Glaube an den Schöpfergott ist ein Glaube an Gott den Schöpfer, den Erhalter und
den Vollender der Welt.
Der christlich-biblische Glaube an die Schöpfung Gottes ist ein Glaube an eine anfänglich-gute, eine
gefallene und eine zukünftige Schöpfung.
1. Die anfänglich-gute Schöpfung – Gott der Schöpfer
Die Bibel bezeugt an vielen Stellen das Schöpfungshandeln Gottes. Von Gott dem Vater (Rö 11,36) ist
durch seinen Sohn Jesus Christus alles geschaffen, was geschaffen ist (Hebr 1,2; 1.Kor 8,6) – sowohl das
Sichtbare als auch das Unsichtbare (Kol 1,16). Am Ende seiner Schöpfung bezeichnet Gott alles, was er
gemacht hat als „sehr gut“ (Gen 1,31).
Der Mensch steht im biblischen Schöpfungsbericht als ein besonderes Geschöpf Gottes im Mittel-punkt.
Wir werden uns im Folgenden darauf konzentrieren, welches Menschenbild Gen 1-3 vermittelt.
1.1 Die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt
Der Mensch steht in mehrfacher Hinsicht in Beziehung zu seiner Umwelt:
a) zur Erde und zu allem, was darauf lebt:
Der Mensch wurde aus Erde gemacht (Gen 2,7), sie ist sein Lebensraum. Er soll sie bevölkern und
sich untertan machen, sich von ihr ernähren (Gen 1,28f), sie bebauen und bewahren (2,15).
b) zu seinem Mitmensch:
Der Mensch ist als ein soziales Wesen geschaffen. Dies stellt Gen 1-3 am besonderen Beispiel der
Beziehung zwischen Mann und Frau dar (1,27f; 2,18ff). Hier ist gleichzeitig auch die Ehe zwischen
Mann und Frau begründet (2,18-25) und der Auftrag sich zu vermehren (1,28).
1.2 Die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen
Die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen wird in Gen 1-3 wie folgt dargestellt:
•
Gott gibt dem Menschen die äußeren Voraussetzungen für ein angenehmes Leben. Er kümmert
sich um den Menschen und sorgt sich um ihn (2,8-22; 3,8ff; 3,21).
• Gott tut dem Menschen seinen Willen kund (2,16f) – zu seinem Besten (2,17b).
• Gott fordert vom Menschen Rechenschaft für sein Tun (3,9-13) und bestraft seinen Ungehor-sam
ihm gegenüber (3,16-24).
Wie Gott sich gegenüber dem Menschen verhält und wie sich der Mensch gegenüber Gott verhält und
verhalten soll, ist wohl eine der grundlegendsten und entscheidendsten Fragen in der Bibel.
1.3 Der Mensch als freies und verantwortliches Wesen
Nach Gen 1-3 ist der Mensch nicht wie eine Marionette gelenkt und gesteuert oder wie ein Tier trieb- und
instinktgebundenen. Deshalb ist er:
a) frei zu handeln, selbst kreativ zu sein (1,28; 2,19f) und Entscheidungen zu treffen (3,1-8);
b) verantwortlich für all sein Tun und Lassen (3,9-13).
Inwiefern sich diese Freiheit und Verantwortlichkeit des Menschen auf seine Beziehung zum Bösen
auswirken zeigt der folgende Abschnitt.
1.4 Der Mensch als versuchliches Wesen
Weshalb es die Sünde und das Böse gibt, wird wohl ein unlösbares Rätsel bleiben. Der Mensch war von
Anfang an gut, nicht böse und lebte nach Gen 3,5 ohne Unterscheidung von gut und böse. Trotzdem hatte
das / der Böse Zugriff auf den Menschen – er war versuchlich. In Gen 3 zeigt sich,
a) wie das / der Böse an den Menschen herantritt (3,1-5):
•
•
•
durch Infragestellung von Gott und seinen Geboten („Ja, sollte Gott gesagt haben...?“)
durch Lüge („Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“)
durch Verlockung und falsche Versprechungen („Ihr werdet sein wie Gott.“)
b) wodurch der Mensch verführt wird (3,6):
•
•
durch Reizung der Sinne („Lust für die Augen“, „gut zu essen“)
durch Reizung des Verstandes („klug machen“)
Der Mensch besaß die Freiheit, bzw. die Möglichkeit, gut zu bleiben oder böse zu werden und war dafür
15
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
auch verantwortlich. Er konnte Gottes Gebote halten oder übertreten.
Ohne die Möglichkeit böse zu werden, wäre der Mensch nicht menschlich, sondern göttlich gewesen.
Ohne die Möglichkeit gut zu bleiben, wäre Gottes Gebot und die geforderte Verantwortung
unangemessen.
1.5 Der Mensch als gottesebenbildliches Wesen
Gott ist seinem Wesen und seiner Natur nach ganz göttlich, der Mensch ist – wenn auch „wenig niedriger
als Gott“ (Ps 8,6) – dennoch ganz Geschöpf, ganz menschlich. In Gen 1-3 zeigt sich, dass der Mensch im
Paradies deutlich von Gott unterschieden ist:
•
•
•
Die „Erkenntnis des Guten und Bösen“ (2,17; 3,5) ist ihm zunächst verwehrt.
Das Böse kann ihn im Gegensatz zu Gott versuchen (Jak 1,13).
Der Mensch ist nicht der absolute Gebieter oder Herrscher, sondern untersteht der Herrschaft und
den Geboten Gottes (1,28; 2,16-17).
Trotzdem hat Gott den Menschen „nach seinem Bilde“ (Gen 1,26f) geschaffen. Diese Ebenbildlichkeit ist
nicht stofflich zu verstehen. Vielmehr sind die Eigenschaften des Menschen ein Abbild (im Unterschied zur
völligen Gleichheit) der Eigenschaften Gottes: Die Herrschermacht des Menschen (vgl. 1.1a), seine
Freiheit (vgl. 1.3) und sein Gut-sein im Paradies sind Abbilder von Gottes Herrschermacht, Freiheit und
Gut-sein.
Entscheidend ist nun, wie sich dieses Ebenbild Gottes gegenüber dem Widersacher Gottes verhält.
2. Die gefallene Schöpfung – Gott der Erhalter
Der Mensch ließ sich vom Widersacher Gottes, der hinter der redenden Schlange stand (Offb 12,9),
verführen: Die Möglichkeit zum Bösen wurde Wirklichkeit und hatte Konsequenzen: Durch den
„Sündenfall“ (Gen 3) wurde die anfänglich-gute Schöpfung Gottes zur gefallenen Schöpfung, in der wir
heute leben. Alle Menschen sind durch diesen Fall Sünder, leben also in einer Absonderung von Gott. Als
Folge davon und muss jeder Mensch sterben (Rö 5,12; 6,23) und nach seinem Tod wieder zur Erde
zurückkehren (Gen 3,19).
Weitere Folgen der Sünde sind die Störung der Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt, zu seinem
Mitmenschen und zu Gott:
•
•
•
Das Bebauen und Bewahren der Erde sowie auch das Sich-Ernähren ist für ihn mit Mühsal
verbunden (3,17-19). Tiere und Menschen werden getötet (Gen 4,4+8), das Tierreich lebt in Furcht
und Schrecken vor dem Menschen (Gen 9,2)
Die Gemeinschaft zwischen Mann und Frau ist gestört (3,7+16b), auch der Vermehrungs-auftrag
ist mit Mühsal verbunden (3,16a).
Der Mensch fürchtet und versteckt sich vor Gott (3,8-10), Gott vertreibt ihn aus der unmittelbaren
Gemeinschaft mit ihm (3,23f).
Geblieben sind dem Menschen trotz des Sündenfalls:
•
•
der Auftrag, die Erde zu bevölkern und zu beherrschen (Gen 9,1f);
die Freiheit zu handeln, selbst kreativ zu sein und Entscheidungen zu treffen (auch für oder gegen
Gott) und darum auch die Verantwortlichkeit für all sein Tun und Lassen;
• Die Versuchlichkeit durch das Böse (Gen 4,7).
• Die Gottesebenbildlichkeit (Jak 3,9), jedoch – da der Mensch jetzt von Natur aus nicht mehr gut,
sondern böse (Gen 6,5; 8,21) ist – nur noch als Zerrbild.
Gott verhindert, dass der Mensch in diesem gefallenen Zustand ewig leben muss (3,22b). Der auf die
anfänglich-gute Schöpfung gelegte Segen wirkt in der gefallenen Schöpfung weiter (Gen 8,22) und Gott ist
auch in der gefallenen Schöpfung immer noch als Schöpfer und Erhalter zu erkennen (Ps 19,2ff; Rö 1,20).
3. Die zukünftige Schöpfung – Gott der Vollender
Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist der Beginn der neuen Schöpfung Gottes. Er hat durch seinen Tod am
Kreuz die verdiente Strafe (den Tod und das Gericht) für die Sünde des Menschen auf sich genommen
und macht den, der an ihn glaubt von seiner Schuld frei (1.Petr 2,24). Durch ihn ist die zukünftige
Schöpfung schon hier und jetzt gegenwärtig und erfahrbar (Mt 12,28), der Mensch kann – wenn er sich
von ihm umgestalten lässt – zu einer „neuen Kreatur“ werden (2.Kor 5,17). Dem leiblichen Tod folgt dann
die Auferstehung und das ewige Leben (Joh 6,40; 11,25f).
Ihre Vollendung wird diese schon angebrochene Zukunft in einem neuen Himmel und einer neuen Erde
finden, in der Tod und Leid besiegt sind, in der Gott alles in allem ist (Jes 65,17-25; Offb 21,1-5), in der
auch alle außermenschliche Schöpfung von der Vergänglichkeit befreit wird (Rö 8,20-22).
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
III. Fazit
Das Alte Testament beginnt mit der „alten“ Schöpfung, das Neue Testament endet mit der „neuen“
Schöpfung. Schöpfung ist also kein unbedeutendes Randthema in der Bibel, sondern umschließt die
gesamte Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen.
Der christliche Glaube an die Schöpfung Gottes hat ebenso wie der atheistische Glaube an die Evolution
Konsequenzen für die jeweilige Sicht des Lebens und das konkrete Handeln des Menschen. Einige dieser
Konsequenzen sollen in einem zweiten Teil beschrieben werden.
TEIL
B
DIE
KONSEQUENZEN
SCHÖPFUNGSGLAUBENS
DES
Nachdem wir uns mit dem theologischen Inhalt des Schöpfungsberichts und seinen Aussagen über den
Menschen beschäftigt haben, können wir nun ausgehend davon darlegen, welche Konsequenzen für die
jeweilige Sicht des Lebens sich für einen Christen im Gegensatz zu einem atheistischen Evolutionisten
ergeben.
1. Das Ende des Lebens
Aus atheistisch-evolutionistischer Sicht ist der Tod ein positiver und kreativer Faktor, der den evolutiven
Fortschritt fördert und dem Aufstieg des folgenden Lebens dient. Der Mensch wird nicht selten auf eine
biologische Maschine reduziert und der Tod des Organismus mit seinem absoluten Ende gleichgesetzt.
Aus christlicher Sicht ist der Tod des Menschen eine direkte Folge des Sündenfall. Der Tod ist keineswegs
eine positive Kraft, sondern der letzte Feind, den Gott vernichten wird (1.Kor 15,26).
Der Tod des Menschen ist keinesfalls sein absolutes Ende, sondern der Übergang in ein neues, ewiges
Leben – entweder mit und bei Gott oder in der Verdammnis (Mt 25,31-46).
2. Der Wert und die Würde des Lebens
Aus atheistisch-evolutionistischer Sicht entscheidet über Wert und Würde des menschlichen Lebens:
• seine eigene Qualität, seine persönliche „Glücksbilanz“;
• sein Nutzen für den Fortschritt (Evolutionsprozess) der Gesellschaft, sein Beitrag zur
„Gesamtglücksbilanz“ seiner Umwelt.
Bei ungeborenen, behinderten, todkranken oder sterbenden Menschen werden – vorhandene sowie zu
erwartende – Lebensqualität und Nutzen für die Gesellschaft als relativ gering eingeschätzt. Diese
Menschen sind weniger wert, ihnen kann das Recht auf Leben entzogen werden.
Aus christlicher Sicht ist entscheidend für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens:
• Gott hat jedem Menschen sein Leben gegeben;
• Gott liebt alle Menschen und kümmert sich um jeden – auch und gerade um die Schwachen und
Hilflosen.
Deshalb hat jedes Menschenleben Wert und jeder ist würdig zu leben. Kein Mensch ist dazu berechtigt,
irgendeinem anderen Menschen das Recht auf Leben zu entziehen – welche „potentielle Lebensqualität“
für den Betroffenen auch immer zu erwarten sein könnte.
3. Sinn und Ziel des Lebens
Aus atheistisch-evolutionistischer Sicht ist das Ziel der Lebewesen, sich zu ernähren, sich fortzupflanzen,
sich im Kampf ums Dasein durchzusetzen und eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen.
In letzter Konsequenz ist der Sinn des Lebens dann lediglich Selbstzweck, soziales Handeln und
selbstloses Verhalten dienen so auch nur der eigenen Bedürfnisbefriedigung.
Damit ist der Lebensweg eines Menschen im günstigsten Fall ein Beitrag zur Evolution, wodurch den
nachfolgenden Generationen eventuell ein Leben auf einer „höheren Stufe“ ermöglicht wird. Ein Leben
nach dem Tod und damit ein weiterreichender Sinn des Lebens ist für einen Atheisten undenkbar.
Aus christlicher Sicht ist alles Leben Geschenk und Gnade Gottes. Es hat den Zweck, allen anderen
Menschen und vor allem Gott, dem Schöpfer zu dienen und ihn zu ehren. Die kaputte Beziehung des
Menschen zu Gott soll zu einer vollendeten Gemeinschaft mit ihm werden. Dazu muss der Mensch das
Geschenk des Glaubens an Jesu Erlösungstat annehmen. Dies ist der Beginn eines Lebens mit Gott,
dessen Sinn die Vorbereitung auf das Leben nach dem Tod – das ewige Leben mit Gott – ist: Der Mensch
soll in das ursprüngliche Ebenbild Gottes zurückkehren, d.h. von allem Bösen frei werden.
17
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
4. Fazit
Allein diese drei Punkte machen überaus deutlich, wie unser Welt- und Menschenbild mit unserer Sicht des
Lebens zusammenhängt. Es ist also nicht egal, ob wir an einen Schöpfergott und an eine Schöpfung der
Lebewesen glauben oder nicht, sondern hat weitreichende Konsequenzen für unser Leben und unser
konkretes Handeln. Ob dieser Glaube rein spekulativ ist, oder ob ihm reale Tatsachen zu Grunde liegen,
wird im Folgenden zu zeigen sein.
TEIL
C
DIE
HISTORIZITÄT
SCHÖPFUNGSBERICHTS
DES
Dass der Schöpfungsbericht in Gen 1-3 – die Grundlage des biblischen Schöpfungsglaubens – durch das
Wirken Gottes in Person des Heiligen Geistes entstanden ist, wird von vielen christlichen Theologen
bejaht, ebenso auch die Aussagen der beiden vorhergehenden Teile A und B. Die Meinungen gehen
jedoch auseinander, ob und inwiefern der Schöpfungsbericht eine Entsprechung in der Realität hat – ob
und inwiefern er also historisch ist.
Wir werden uns nun mit der Frage beschäftigen, ob der Schöpfungsbericht ein in sich widersprüchli-cher
Mythos ist, hinter dem grundsätzlich keine historische Wirklichkeit stehen kann.
I. Die angeblichen Widersprüchlichkeiten in Genesis 1-3
Nach Auffassung der historisch-kritischen Wissenschaft enthält Gen 1-3 zwei verschiedene, sich
widersprechende Schöpfungsberichte. Sie sollen von unterschiedlichen Verfassern bzw. Quellen
stammen, aus ganz verschiedener Zeit und eine jeweils eigene theologische Intention haben. Gewöhnlich
wird Gen 1,1-2,4a der Quelle „Priesterschrift“ (ca. 550 v.Chr.) zugeschrieben, Gen 2,4b-3,24 der Quelle
„Jahwist“ (ca. 700 v.Chr.).
1. Argumente für die Stimmigkeit des Schöpfungsberichts
Wenn man den ersten Teil des Schöpfungsberichts (Gen 1-2,4a) als Beschreibung der Entstehung des
Kosmos versteht, den zweiten (Gen 2,4b-3,24) als Beschreibung der Entstehung des Menschen und somit
in jedem von ihnen einen anderen Schwerpunkt erkennt, können damit viele Unterschiede oder scheinbare
Widersprüche erklärt werden.
Einige Beispiele:
• Für den zweiten Teil ist nur der nähere Lebensraum des Menschen bedeutend. So fehlen z.B. die
Erschaffung des Lichts und der Gestirne, die Scheidung von Wasser und Trockenem, bei der
Auflistung der Tiere die dem Menschen relativ fernen Meerestiere.
• Im zweiten Teil geht es nicht um die chronologische Reihenfolge der Schöpfung, sondern vielmehr
um die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt. So steht der Bericht bei entsprechender
Übersetzung der hebräischen Zeiten (Plusquamperfekt in Gen 2,8a.19a), in keinem Widerspruch
zum ersten Teil.
• Im zweiten Teil erfolgt die genaue Beschreibung der Erschaffung von Mann und Frau sowie deren
grundsätzliche Zuordnung zueinander. Der erste Teil berichtet hier nur die Tatsache dass Gott sie
als Mann und als Frau erschuf – auch hierin besteht kein Widerspruch.
• Bei der Schilderung der Erschaffung des Kosmos im ersten Teil wird die allgemeine
Gottesbezeichnung (Gott) verwendet. Im zweiten Teil tritt der Gottesname hinzu (Gott Jahwe), um
dem persönlichen Gegenüber des Menschen Ausdruck zu verleihen.
Dass Gen 1-3 eine in sich geschlossene Einheit bildet wird heute sogar von einigen historisch-kritischen
Wissenschaftlern bestätigt. Die Zuordnung der beiden Teile des Schöpfungsberichts zu Jahwist und
Priesterschrift wurde dabei aufgegeben.
2. Fazit:
Diese und viele andere Beobachtungen, die hier nicht näher ausgeführt werden können, dokumentieren:
Gen 1-3 enthält einen Schöpfungsbericht, der in zwei Teilen vorliegt, die jeweils eigene Schwerpunkte
setzen, sich darin aber ergänzen und nicht widerspechen (in dem Sinn, dass einer die Wahrheit des
anderen ausschließen würde). Gen 1-3 kann daher als logische und in sich stimmige Einheit betrachtet
werden. Ob Gen 1-3 jedoch auf eine einzige Gottesoffenbarung eines einzigen Menschen zurückgeht oder
nicht ist gegenüber der festgestellten Widerspruchslosigkeit zweitrangig und tut dem Glauben an eine
dahinter stehende Historizität keinen Abbruch.
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
II. Der Schöpfungsbericht – Mythos oder Geschichte?
1. Vorbemerkungen
Von der historisch-kritischen Wissenschaft wird die literarische Form des Schöpfungsberichts als Mythos
bezeichnet. Ein Schöpfungsmythos wird definiert als theologische Erklärung der Entstehung der Welt und
des Ursprungs der Menschen. Beim Vergleich des Inhalts von Genesis mit mythologischer Literatur geht
man oft davon aus, dass Israel Mythen von heidnischen Völkern entlehnte und dem Jahweglauben
anpasste. So wird auch der biblische Schöpfungsbericht als ein Mythos angesehen, der nicht historisch
verstanden werden kann und will, sondern ausschließlich theologisch. Ob dies gerechtfertigt ist, soll im
Folgenden gezeigt werden.
2. Der Schöpfungsbericht als ein Mythos unter anderen Schöpfungsmythen
In der Forschung ist unbestritten, dass sich der Schöpfungsbericht der Bibel in zahlreichen Punkten von
den Mythen der umliegenden Völker unterscheidet:
• Der Schöpfer ist ein absolut souveräner und allmächtiger Gott, nicht eine Vielzahl von miteinander
streitenden Göttern.
• Die Himmelskörper wie auch alle sichtbaren Dinge auf der Erde sind nicht göttlich, sollen also
auch nicht angebetet werden.
• Die Schöpfung Gottes erfolgt mit einfachen Worten (z.B. „Es werde...“, „Die Erde lasse
aufgehen...“), ohne magische Ausdrücke.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schöpfungsbericht in Gen 1-3 radikal mit der magischen
Philosophie der antiken Welt bricht.
Inhaltlich existieren im Schöpfungsbericht zwar Parallelen zu den Schöpfungsmythen anderer Völker,
jedoch ist die Tatsache der Entsprechung kein Hinweis darauf, dass hinter diesen Entsprechungen keine
historische Wirklichkeit steht.
Ebensowenig folgt der Tatsache der Existenz von Parallelen zwangsläufig eine literarische Abhängig-keit
voneinander. Berichten zwei literarisch unabhängige Quellen das selbe, spricht dies umso mehr für ihre
Glaubwürdigkeit. Jedoch kann auch eine literarische Abhängigkeit kein Argument gegen eine historische
Wirklichkeit sein.
3. Die historische Wirklichkeit des Schöpfungsberichts
Grundsätzlich bestreiten kann man eine Historizität des Schöpfungsberichts nicht, wie wir gezeigt haben.
Beweisen kann man sie im Gegenzug aber auch nicht. Folgendes muss berücksichtigt werden, wenn man
den Schöpfungsbericht historisch verstehen will:
• Wir können die Aussageabsichten des Schreibers des Schöpfungsberichts oder gar diejenigen
Gottes als Offenbarer des Schöpfungsberichts nicht mehr vollständig rekonstru-ieren.
• Der Schöpfungsbericht will in keinem Fall die Entstehung des Kosmos und der Menschen
vollständig und lückenlos darstellen, sonst würde dies in viel größerem Rahmen geschehen. Viele
Detail-Fragen werden gar nicht thematisiert und bleiben offen. Darüber können wir heute nur noch
spekulieren.
• Dem Schöpfungsbericht geht es auch nicht um eine reine Chronik von Ereignissen, da er keine
konkreten Zeitangaben (Datum,...) enthält und der zweite Teil (Gen 2,4ff) offensichtlich in erster
Linie keine chronologische Reihenfolge darstellen will.
• Gott hat die Aussagen der Bibel, wie z.B. den Schöpfungsbericht dem jeweiligen Schreiber so
offenbart, dass sie im Weltbild der damaligen Zeit verständlich blieben. Damit stehen sie jedoch
nicht zwangsläufig im Widerspruch zu unseren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
• Sowohl die Psalmdichter (z.B. Ps 95,6) und Propheten (z.B. Jes 17,7) des Alten Testaments wie
auch Jesus (z.B. Mt 19,4) und die Apostel (z.B. Kol 1,16) im Neuen Testament gehen durchgängig
davon aus, dass Gott der Schöpfer der Erde und der Lebewesen ist. Nirgends findet sich ein
Hinweis, dass der Akt der Schöpfung von ihnen anders als historisch verstanden wurde.
Für Paulus ist Adam ebenso wie Jesus eine historische Persönlichkeit und der Sündenfall Adams
ebenso wie die Erlösung durch Jesus ein historisches Ereignis (Rö 5,14; 1.Tim 2,13f).
Die Ergebnisse der Naturwissenschaft und der historisch-kritischen Theologie sind in jedem Fall relative
und vom jeweils zu Grunde liegenden Weltbild beeinflusste Aussagen. Deshalb sollten sie uns nicht daran
hindern, zu glauben, dass alle Aussagen des Schöpfungsberichts der Bibel in Gen 1-3 überzeitlich und
ganzheitlich wahr sind, dass sie historisch im Sinne einer Entsprechung in der Realität sind. Damit
stimmen wir unseres Erachtens überein mit dem Selbstverständnis der Bibel als zu allen Zeiten gültiges
und wahres Wort Gottes.
Wie und in welcher Form diese Entsprechung konkret ausgesehen hat, kann heute nicht mehr direkt
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
nachvollzogen werden und lässt somit Raum für verschiedene Interpretationsansätze. Weil sie von der
Wahrheit der biblischen Aussagen ausgehen, können diese Ansätze nur versuchen, die historische und
naturwissenschaftliche Wirklichkeit so zu verstehen, dass sie der Wahrheit möglichst nahe kommen. Um
diese Interpretationsansätze soll es im nun folgenden letzten Teil gehen.
TEIL
D
DIE
INTERPRETATION
SCHÖPFUNGSBERICHTS
DES
Nachdem wir uns mit den theologischen Inhalten und der Frage nach der Historizität des
Schöpfungsberichts auseinandergesetzt haben, gehen wir einen Schritt weiter und fragen nach möglichen
Interpretationen des Schöpfungsberichts, die seinen historischen Verlauf darstellen und die Erkenntnisse
der naturwissenschaftlichen Forschung berücksichtigen.
I. Vorbemerkungen
Der Schöpfungsbericht in Gen 1-3 enthält viele Aussagen über die Erschaffung der Erde, der Gestirne, der
Pflanzen, Tiere und Menschen. Aufgrund der Anmerkungen in Teil C II.3 setzen wir im Folgenden voraus,
dass diese Aussagen – obwohl sie hauptsächlich von theologischer Bedeutung sind – dennoch ihre
Entsprechung auch in der naturwissenschaftlichen Wirklichkeit haben.
In Bezug auf eine Integration der naturwissenschaftlichen Fakten (z.B. Fossilfunde) in eine historische und
theologische Interpretation des biblischen Schöpfungsberichts gibt es kontroverse Diskussionen.
Im wesentlichen werden dabei drei Interpretationsansätze vertreten:
•
•
•
Das Theistische Evolutionsmodell:
Das Langzeit-Schöpfungsmodell:
Das Kurzzeit-Schöpfungsmodell:
Gott lenkte den Evolutionsprozess
Gott schuf in langen Perioden
Gott schuf in 6 Tagen à 24 Stunden
II.
Darlegung
der
Interpretationsansätze
1. Das Theistische
Evolutionsmodell
Eine Milliarden von Jahren
dauernde, noch unabgeschlossene Entwicklung
Es war ein kontinuierliches
„Werdenlassen“ als
Lenkung der Evolution
Aus einer ersten Zelle
entwickelten sich von Gott
gelenkt allmählich die
verschiedenen Arten
drei
gängigsten
2. Das LangzeitSchöpfungsmodell
Sechs Schöpfungsperioden
von verschiedener Länge
3. Das KurzzeitSchöpfungsmodell
Welche Zeitspanne
Sechs Schöpfungsumfasste die
tage, die je 24
Schöpfung?
Stunden lang waren
Wie sah Gottes
Es war ein zeitversetzt
Es war ein einmaliges
„Schaffen“ aus?
einsetzendes „Schaffen aus „Schaffen aus dem
dem Nichts“ bzw. „Bilden“
Nichts“ bzw. „Bilden“
Was bedeutet die
Verschiedene zeitversetzt
Verschiedene
Erschaffung der
geschaffene „Grund-Arten“
zeitgleich geschaffene
Lebewesen „jedes
spalteten sich später in
„Grund-Arten“
nach seiner Art“?
„Unter-Arten“ auf
spalteten sich später
in „Unter-Arten“ auf
Was dokumentieren Sie sind Dokument des
Sie sind Dokument der
Sie sind Dokument
die geologischen
Schöpfungsperioden Gottes der Sintflut und haben
Evolutionsprozesses und
Schichten?
bestätigen die im
und bestätigen die im
mit dem Vorgang der
Schöpfungsbericht
Schöpfungsbericht
Schöpfung nichts zu
dargestellte Reihenfolge
dargestellte Reihenfolge
tun
Was hat es mit dem Er steht noch aus, da es
Er begann nach Erschaffung Er ist ein 24-Stunden
siebten Tag, dem
noch keine Vollendung der des Menschen und dauert
Tag nach den
Ruhetag Gottes, auf Schöpfung gibt, weil sich
bis zur Neuschöpfung von
vorhergehenden
sich?
die Lebewesen immer
Himmel und Erde an, seither sechs
weiter entwickeln
verändern sich die geschaf- Schöpfungstagen
fenen Arten nur noch
20
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Welche Bedeutung
hat der Garten
Eden?
Er war kein geographischer Ort, sondern ist
symbolisch zu verstehen
Er wurde von Gott in eine
schon von Tod und Töten
geprägte Umwelt gepflanzt
Waren Adam und
Eva historische
Persönlichkeiten?
Nein, sie symbolisieren
den „Menschen
schlechthin“, der sich aus
dem Tier entwickelte
Sie sind von Anfang an
vorhanden und „gut“, im
Sinne von „der Evolution
förderlich“; sie sind zugleich Zeichen für die Vorläufigkeit der Schöpfung
Ja, sie wurden am Ende der
letzten Schöpfungsperiode
als erste Menschen
geschaffen
Sie gehen auf Fall und Wirken Satans zurück; bereits
vor dem Fall der Menschen
existierte eine gefallene
Schöpfung auf der Erde
Ab wann gibt es in
der jetzigen Schöpfung Tod / Todesstrukturen (Raubtiergebiss,...)?
Er ist ein Auszug aus
der (noch)
vollkommenen
Schöpfung Gottes
Ja, sie wurden am
letzten Schöpfungstag
als erste Menschen
geschaffen
Sie existieren erst ab
dem Sündenfall von
Adam und Eva;
seither ist die gesamte
Schöpfung gefallen
III. Plausibilität und Problematik der Interpretationsansätze
Wenn wir im Folgenden auf die Plausibilität und die Problematik der jeweiligen Interpretationsansätze
eingehen, muss man bedenken:
•
•
•
Grundsätzlich kann man keinem Ansatz und seinen jeweils sich ergebenden Deutungen des
Schöpfungsberichts seine Berechtigung absprechen.
Inwieweit der Schöpfungsbericht in symbolischem oder im wörtlichen Sinn als historisch
verstanden wird, kann nur durch die voreingenommene Sichtweise des jeweiligen Auslegers
festgelegt und somit auch nicht unvoreingenommen bewertet werden.
Es ist wahrscheinlich, dass eine plausiblere Interpretation der Wirklichkeit eher entspricht, als eine
weniger plausible, aber keinesfalls zwangsläufig.
Auslegung des
Schöpfungsberichts
der Bibel
Probleme
von naturwissenschaftlicher Seite
1. Das Theistische
Evolutionsmodell
Der Schöpfungsbericht ist in
rein symbolischem Sinn
historisch. So lassen sich
nahezu alle Ergebnisse und
Deutungen der Naturwissenschaft in den Schöpfungsbericht hinein und auch
wieder heraus lesen.
2. Das LangzeitSchöpfungsmodell
Der Schöpfungsbericht ist
größtenteils im rein
wörtlichen Sinn historisch.
Symbolisch verstanden wird
meist lediglich der „Tag“.
3. Das KurzzeitSchöpfungsmodell
Der Schöpfungsbericht ist im
rein wörtlichen Sinn historisch.
Alle Erkenntnisse der
Naturwissenschaft werden so
gedeutet, dass sie diesem
wörtlichen Sinn entsprechen.
Gegen eine allmähliche Entwicklung der Arten aus einer
Urzelle spricht momentan
das plötzliche Auftauchen
der Arten im Fossilbericht,
das Fehlen von Übergangsformen zwischen Fischen,
Amphibien, Reptilien,
Säugetieren und Menschen.
Die zur Entstehung neuer
Organismenformen (Fische,
Vögel,...) notwendige allmähliche Entwicklung neuer
Strukturen (Auge, Flügel,...)
kann bisher nicht belegt
werden.
Von naturwissenschaftlicher
Seite spricht im Moment die
Datierung der menschlichen
Fossilien gegen eine
Menschheitsgeschichte von
ca. 7000 Jahren.
Bisher kann nicht erklärt werden, wie allein durch die Sintflut eine so große Menge an
Gesteinsschichten entstehen
konnte und warum die Abfolge
von Gesteinsarten und
Fossilien weltweit ähnlich ist
(in tieferen Schichten nur
Wasser-, danach auch
Landlebewesen, als letztes
Säugetiere und Menschen).
Auch für die gewöhnliche
Datierung der geologischen
Schichten auf mehrere Mrd.
Jahre gibt es bisher keine
plausible Alternative.
21
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Probleme
von theologischer
Seite
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Wie kann der Zusammenhang zwischen dem Fall des
Menschen und dem Leid und Tod im Tierreich (Rö 5,12;
6,23; 8,20) erklärt werden, wenn es diese schon vor dem
Fall gab?
Warum bezeichnete Gott alles was er gemacht hat als sehr
gut, während im Tierreich schon Leid und Tod herrschten?
Von theologischer Seite
bestehen bei diesem Modell
keine Probleme. Es gibt keine
Widersprüche zu anderen
biblischen Aussagen.
Fazit
Unter der Annahme, dass die Aussagen des Schöpfungsberichts wahr sind und der Wirklichkeit entsprechen (vgl. C II.3. und D I.), sollte ein plausibles Modell zur Interpretation des Schöpfungsberichts
1. keine theologischen Probleme beinhalten, also nicht im Widerspruch zu anderen Aussagen der Bibel
stehen.
2. so wenig wie möglich naturwissenschaftliche Probleme beinhalten, also nicht im Widerspruch zu
nachweisbaren Fakten stehen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass keines dieser drei Modelle im Moment ohne schwerwiegende
theologische und/oder naturwissenschaftliche Probleme auskommen kann.
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
IV. Lösungsansatz
Die in III. durchgeführte Bewertung ergibt für jedes der Modelle einen Zielkonflikt zwischen der Lösung
theologischer und naturwissenschaftlicher Probleme. Im Folgenden stellen wir weitergehende Überlegungen an, um zu einem Modell zu gelangen, das diesen Zielkonflikt so weit wie möglich beseitigt.
1. Weitergehende Überlegungen
1. Wenn nach Gottes Schöpfung von Himmel und Erde (Gen 1,1) die Erde wüst, leer und finster (im
Hebräischen negativ belegte Begriffe) war (Gen 1,2), und wenn dies nicht Gottes Schöpfungswil-len
entspricht, dann muss es Vorgänge gegeben haben, die dieses „Chaos“ verursachten.
2. Wenn alles was Gott gemacht hat „sehr gut“ war, und wenn dieses „sehr gut“ Leid und Tod nicht
beinhaltete, müssen die geologischen Schichten, die Leid und Tod dokumentieren, entweder nach
dem „sehr gut“ entstanden sein oder sie gehören gar nicht zu dieser Schöpfung.
3. Wenn Adam und Eva nach der biblischen Chronologie vor ca. 7000 Jahren lebten, und wenn sie durch
ihren Fall für Leid und Tod der gesamten Schöpfung verantwortlich sind, dann gehören die Fossilien
(insbesondere die menschlichen), die im Moment auf ein Alter von mehr als 7000 Jahre datiert
werden, entweder gar nicht zu dieser Schöpfung oder die Datierung der Fossilien und der
geologischen Schichten muss revidiert werden.
2. Schlussfolgerungen
Aus den obigen Überlegungen kann man folgende Schlussfolgerungen ziehen:
1. Nachdem Gott Himmel und Erde geschaffen hatte (Gen 1,1), entstand durch den Satan eine gefallene,
von Leid und Tod geprägte Schöpfung. Die Fossilien der geologischen Schichten könnten Zeugnisse
von diesen Vorgängen enthalten.
2. Als in Gen 1,2 diese Schöpfung zerstört (wüst, leer und finster) war, erfolgte in sechs Tagen (ob sie 24
Stunden oder länger dauerten ist unerheblich) eine erneute Schöpfung Gottes (1,3ff) im Sinne einer
Zubereitung oder Gestaltung von Himmel, Erde und allem was darauf ist.
3. Gott bezeichnete diese Schöpfung als „sehr gut“, aber nicht als vollkommen: Leid und Tod gab es
nicht, jedoch die Möglichkeit zu einem erneuten Fall.
4. Der Fall von Adam und Eva verursachte einen massiven – naturwissenschaftlich nicht erklärbaren –
Eingriff Gottes in die Schöpfung: Leid und Tod kamen als Folge der Sünde des Menschen (Rö 5,12;
6,23) erneut in die Welt und zu den Lebewesen. Dieser Zusammenhang des menschlichen Schicksals
mit dem der übrigen Schöpfung zeigt sich neben Rö 8,20 auch in Gen 6,6f, als Gott wegen der Bosheit
der Menschen in einer globalen Sintflut Menschen und Tiere vernichtete.
5. Nach einer unbestimmten zeitlichen Unterbrechung (in einer „sehr guten“ Schöpfung kann es ohne
Tod auch keine Fossilierung toter Lebewesen geben) setzte sich die Bildung von geologischen
Schichten, die Leid und Tod dokumentieren, seit dem Sündenfall fort.
6. Auf der verheißenen neuen Erde werden die Tiere weder Menschen, noch anderen Tieren Leid
zufügen (Jes 11,7-9; 65,25), auch wenn sie jetzt noch auf fleischliche Nahrung angewiesen sind. Das
Leid und zuletzt auch der Tod werden nicht mehr existieren (Offb 21,4).
3. Ergebnis
Die obigen Schlussfolgerungen ergeben ein Modell zur Interpretation des Schöpfungsberichts, das
1. im Unterschied zum Theistischen Evolutionsmodell und zum Langzeit-Schöpfungsmodell keine
theologischen Probleme mit sich bringt da es keinen anderen Aussagen der Bibel widerspricht.
2. im Unterschied zum Kurzzeit-Schöpfungsmodell der Tatsache Rechnung trägt, dass bisher
• die Entstehung der geologischen Schichten nicht allein durch die Sintflut erklärt werden kann;
• die Datierung der geologischen Schichten nicht auf einige Tsd. Jahre revidiert werden kann.
3. die Frage aufwirft, welche der Fossilien zur „alten“ (2.1) und welche zur „erneut-gefallenen“ (2.5)
Schöpfung gehören. Dazu sind weitergehende, kritische und zugleich ergebnisoffene Forschun-gen
notwendig – v.a. bezüglich der Datierung der Fossilien und geologischen Schichten.
Auch dieses Modell ist also trotz seiner – im Vergleich zu den anderen drei Modellen – relativ hohen
Plausibilität vorläufig: Weitere Forschungen können neue Erkenntnisse zugunsten irgendeines anderen
Modells hervorbringen.
GESAMTFAZIT
Trotz aller Vorläufigkeit unseres Wissens und aller Unvollkommenheit unserer
Erkenntnis, trotz aller offenen Fragen, spekulativen Antworten und unterschiedlichen
Deutungen bleibt uns der im Teil A formulierte gemeinsame Glaube an Gott den
Schöpfer, der uns geschaffen hat, der uns durch Jesus Christus vom Sündenfall
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
erlöst hat und uns in seine neue Schöpfung bringen will. Auf diesen Glauben kommt es
letztlich an, nicht auf den Glauben an die Wissenschaft oder an irgendein
Schöpfungsmodell. Ihn gilt es zu bezeugen, zu leben und zu verteidige
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Ich bin Evolutionsskeptiker!
Wie soll ich mich bloß im Biounterricht verhalten?
1. Bleib bei den Fakten!
Benutze im Biounterricht auf keinen Fall „biblische“ Argumente oder Glaubensausagen.
Naturwissenschaftliche Fragen lassen sich auf einer theologischen Ebene nicht lösen.
Weise deine Lehrer oder Mitschüler konkret und sachbezogen auf Schwächen oder
Erklärungslücken der Evolutionstheorie hin. Vage Pauschalargumente und –urteile bringen gar
nichts!
Bringe deine Kritik an der Evolutionstheorie nie von oben herab oder spöttelnd an. Bisher gibt es
kein Gegenmodell, das alle Fragen von naturwissenschaftlicher Seite aus hinreichend beantworten
kann. Deine Position wird nicht durch Polemik oder Rechthaberei glaubwürdig, sondern durch
ernsthaftes wissenschaftliches Fragen.
2. Dein Wissen ist gefragt!
Leider herrscht oft selbst unter den Biolehrern/innen eine erschreckende
Unkenntnis über die Schwachstellen der Evolutionstheorie und alternative
wissenschaftliche Ansätze.
Als Laie ist es schwer, sich mit einer studierten Lehrkraft auseinander zu setzen. Es lohnt sich daher,
wenn du dir schon im Vorfeld ein fundiertes Wissen aneignest. Nur wer Bescheid weiß - auch über
seinen „Tellerrand“ (seine eigene Position) hinaus - kann mitreden.
In Klausuren zu dem Thema wird in der Regel dein Faktenwissen über die Evolutionstheorie
abgefragt. D.h. du musst Dinge wiedergeben, die du vielleicht in Wirklichkeit ganz anders siehst.
Kein Problem, dafür gibt es Formulierungen wie: „Die Evolutionstheorie sagt, dass der Mensch sich
aus einer Urzelle entwickelt habe.“ Mit indirekter Rede und Konjunktiv zeigst du, dass deine Meinung
eine andere ist.
Zeigt dein/e Lehrer/in gar keine Diskussionsbereitschaft und ist nicht bereit auf deine Argumente
einzugehen, ist es oft klüger zu schweigen, als sich auf sinnlose Streitereien einzulassen. Ein
überzeugendes Gespräch mit deinen Mitschülern in der Pause, ... bewirkt oft wesentlich mehr.
Macht er/sie allerdings deine Position oder die Bibel vor der Klasse lächerlich, musst du dir das nicht
gefallen lassen.
3. Prüfe alles, das Gute behalte!
Sowohl Biobücher als auch Biolehrer sind nicht immer up to date. Es gibt
Dinge, die als Argumente für die Evolutionstheorie im Unterricht einfach nichts
mehr zu suchen haben (die berühmten Häckel-Zeichnungen, das
Millerexperiment, die Mutation des Birkenspanners,...).
Auch nicht alles was sich als neueste Weisheit in den Medien (Spiegel, PM,...) breit macht hat etwas
mit seriöser wissenschaftlicher Forschung zu tun, v.a. wenn es um Fossilfunde geht. Hier überwiegt
oft der Sensationalismus. Jedoch musst du auch bei kreationistischen Medien sehr aufpassen, die
oft ebenso mit Scheinbeweisen und unwissenschaftlichen Totschlagargumenten arbeiten.
Nimm dein Gegenüber ernst und respektiere seine/ihre Meinung. Man darf auf keinen Fall alles
„verdammen“, was die Wissenschaft zum Thema Evolution hervorgebracht hat. Wie gesagt: Prüfe
alles,...
5. Weiterführende Links und Literatur
www.wortundwissen.de; www.genesisnet.info; www.factum-magazin.ch; www.progenesis.ch
Junker, Dr. Reinhard & Scherer, Prof. Dr. Siegfried: „Evolution – Ein kritisches Lehrbuch“, Weyel
Lehrmittelverlag, Gießen 2006
25
Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Gitt, Prof. Dr. Werner: „Am Anfang war die Information“, Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2002
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
Ich glaub an Schöpfung!
Wie soll ich mich bloß im Reliunterricht verhalten?
1. Was ist das Problem?
Viele Relilehrer glauben, dass der Schöpfungsbericht der Bibel aus zwei von Menschen erdachten
Mythen besteht, die mit der Realität relativ wenig gemeinsam haben.
Grundlage dafür ist die wissenschaftliche Bibelkritik, die die historische Wahrheit der Bibel bestreitet
und der Glaube an die von der Naturwissenschaft präsentierte Evolutionstheorie.
Damit stehen Christen, die an die Wahrheit biblischer Texte wie z.B. des Schöpfungsberichts
glauben im Konflikt.
2. Was soll ich glauben?
Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind und bleiben vorläufig, viele sind
schon innerhalb kürzester Zeit wieder überholt. Ihnen kann man deshalb
keinesfalls vorbehaltlos glauben.
Wer Glaube und Wissenschaft gegeneinander ausspielen will, ist unglaubwürdig: Beide haben ihre
jeweils spezifischen Bereiche und Berechtigungen.
Deshalb: Lass dir deinen Glauben an die Wahrheit der Bibel nicht durch irgendwelche von
Menschen konstruierte Meinungen und Theorien kaputt machen.
Zwischen einem wortwörtlichen Schöpfungsglauben und einer atheistischen Evolutionslehre gibt es auch für bibeltreue Christen vertretbare - Alternativen.
3. Wie sag ich´s meinem Relilehrer?
Der Glaube - auch der an die Schöpfung - lässt sich nicht beweisen, sonst wäre
er kein Glaube mehr, trotzdem gibt es Argumente für ihn. Glaube kann man auch nicht erzwingen.
Weise auf der Sachebene auf die Probleme und Konsequenzen der historisch-kritischen Metho-de
und des Atheismus hin, statt pauschal und unkonkret gegen „Bibelkritik“ zu argumentieren.
Die Auseinandersetzung mit einer studierten Lehrkraft ist nicht immer leicht. Doch wenn du dir schon
im Vorfeld ein fundiertes Wissen aneignest, kannst du auch über deine eigene Position hinaus
mitreden und mithalten.
In Klausuren will dein(e) Lehrer(in) wissen, ob du die Fakten drauf hast und die Zusammen-hänge
verstehst. Du kommst nicht drum herum, Dinge zu schreiben, die deinem Glauben völlig
widersprechen. Mit indirekter Rede und Konjunktiv wird das kein Problem für dich. Du zeigst damit,
dass du in Wirklichkeit eine andere Meinung hast.
Bezeuge deinen Glauben und verteidige ihn. Du musst dir nicht alles gefallen lassen (z.B. dass
deine Position oder die Bibel vor der Klasse lächerlich gemacht wird,...). Manche Streitereien sind
allerdings sinnlos und bringen niemanden in seinem Glauben weiter.
4. Prüfe alles, das Gute behalte!
Man darf auf keinen Fall alles „verdammen“, was die Forschung hervorgebracht
hat. Vielleicht bringt dich manches sogar in deinem Glauben weiter.
Theologische Lehrmeinungen und wissenschaftliche Erkenntnisse verändern sich
ständig. Manche extreme Position von Bibelkritikern oder Relilehrern wird unter
theologischen Fachleuten heute nicht mehr vertreten.
Spiegel, PM,... bringen öfters Artikel über die Bibel, Schöpfung, etc. Mit seriöser historischer
Forschung hat dies oft nicht viel zu tun. Hier überwiegt meist eine antibiblische Polemik. Aber
Achtung, auch bei „bibeltreuen“ Medien bewährt sich eine sachlich kritische Prüfung.
Nimm auf jeden Fall deine Lehrer und Mitschüler mit ihren Meinungen und ihrem Glauben ernst und
respektiere sie. Wie gesagt: Prüfe alles,...
5. Weiterführende Links und Literatur
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Schöpfung – Evolution. Was kann ich glauben?
Turmtreff, Albrecht-Bengel-Haus, 19.1.08
www.wortundwissen.de; www.genesisnet.info; www.factum-magazin.ch; www.progenesis.ch
Hahn, E. (Hg.): „Basiswissen Bibelverständnis“, Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2002
Maier, G. u. Pohl, A. (Hg): „Wuppertaler Studienbibel“, R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1983
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