Sozialpsychologie II: Interindividuelle Prozesse Wintersemester 2015/2016 Prof. Dr. Roland Deutsch Gliederung 12.10.15 19.10.15 26.10.15 02.11.15 09.11.15 16.11.15 23.11.15 30.11.15 07.12.15 14.12.15 04.01.16 11.01.16 18.01.16 25.01.16 01.02.16 08.02.16 Generelle Einführung Aggression I Aggression II Hilfeverhalten Enge Beziehungen Konformität und Minderheiteneinfluss Normen und Verhalten Interaktion in Gruppen Gruppen und soziale Identität Interaktion zwischen Gruppen JAHRESWECHSEL Verbesserung von Intergruppen-Beziehungen Umgang mit Ungerechtigkeit und Diskriminierung Angewandte Sozialpsychologie Puffertermin Rekapitulation und Konsultation zur Prüfung ab 06.02. vorlesungsfreie Zeit Kernprüfungszeit: Mo, 08.02.2016 bis Sa, 05.03.2016 Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 2 Was können Sie heute lernen? • Warum greifen Menschen bei Notfällen manchmal nicht ein? • Ist man in guter Stimmung hilfsbereiter? • Warum helfen Menschen anderen menschen überhaupt? Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 3 Die heutige Vorlesung • Definitionen • Warum helfen Menschen? • Wann helfen Menschen? Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 4 Definitionen Hilfeverhalten: „Bezieht sich auf Handlungen, die die Absicht verfolgen, die Situation des Hilfeempfängers zu verbessern.“ Prosoziales Verhalten: „Bezieht sich auf Hilfeverhalten, das nicht durch berufliche Verpflichtungen motiviert ist und das nicht von einer Organisation ... ausgeführt wird“ Altruistisches Verhalten: „Bezieht sich auf prosoziales Verhalten, dessen oberstes Ziel darin besteht, einer anderen Person zu nützen“ Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten nach Bierhoff (2007) Folie 5 Beziehung der Konzepte zueinander Helfen prosoziales Verhalten Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten nach Bierhoff (2007) Altruismus Folie 6 Warum helfen Menschen? Wichtige Motivationsquellen: • „Egoistischer Altruismus“ • Stimmungen und Emotionen • Empathie • Soziale Normen Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 7 Warum helfen Tiere? „Vampire bats regurgigate blood to others despite the possibility of dying if three days elapse without consuming blood. Ground squirrels give alarm calls even though they alert predators to their own presence. Cleaner fish enter the mouths of their hosts to remove parasites even at risk of being eaten. Florida scrub jays often stay at home with their parents, forgoing the benefits of personal reproduction to help rear their younger siblings.“ (Stevens et al., 2005; nach Hogg & Vaughan, 2008, S. 530) Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 8 „Egoistischer Altruismus“ Evolutionspsychologische/-biologische These: • Verwandten zu helfen hilft der Weitergabe eigener Gene = Verwandtenselektion (Hamilton, 1964) • Stabile Austauschbeziehungen mit Nicht-Verwandten steigert womöglich Weitergabe eigener Gene = reziproker Altruismus (Trivers, 1971) • Gruppen mit altruistischen Mitgliedern haben womöglich Selektionsvorteile (McAndrew, 2002) Angeborener „egoistischer Altruismus“... à setzt kein rationales Kalkül voraus à äußert sich womöglich in affektbasiertem Hilfsmotiv (Beispiel: Elternliebe) à Tritt ontogenetisch früh auf Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Smith & Mackie (2007) Bierhoff (2007) West et al. (2007) Folie 9 Beispiel Verwandtenselektion Studie Brunstein et al. (1994) • Vpn treffen hypothetische Hilfeentscheidungen • UVn (Auszug): • Verwandtschaftsgrad • Schwere des Notfalls (lebensbedrohlich, alltäglich) • Alter Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 10 Beispiel Verwandtenselektion Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 11 Beispiel Verwandtenselektion Beobachtung: • Hilfsbereitschaft nimmt mit sinkendem Verwandtschaftsgrad ab • Insbesondere bei überlebensrelevanten Entscheidungen Gängige Interpretation: • Instinkt, genetisch ähnlichen Personen zu helfen Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 12 Spontanes Helfen bei Kindern Quelle der Videos: http://www.eva.mpg.de/psycho/study-videos.php Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Warneken & Tomasello (2006) Folie 13 Spontanes Helfen bei Kindern REPORTS Fig. 1. Mean percentage of target behaviors as a function of task and condition. In tasks with „In thetrials, current wepercentage presented 24 infants with 10 situations in was multiple thestudy mean of 18trialsmonth-old with target behavior perdifferent total number of trials which an adult (a male experimenter) was having trouble achieving a goal. ... For each task, computed fora each individual.control Independent-sample t tests (dfbasic 0 22) revealedwas significant differences there was corresponding task in which the same situation present but with no indication that this was tasks a problem for the (Warneken & Tomasell0, p. 1301 between conditions for the Paperball (t adult“ 0 4.30, P G 0.001), Marker (t 2006; 0 2.70, P G 0.05), Clothespin (t 0 4.38, P G 0.001), Books (t 0 2.33, P G 0.05), and Cabinet (t 0 3.08, P G 0.01). For the Flap task with only one trial per individual, we computed Fisher’s exact test (N 0 24, P G 0.05). In these six tasks, children performed the target behavior significantly more often in the Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 14 experimental than in the control condition. No difference between conditions was found for the tasks Clips (t 0 1.04, P 0 0.31), Cap, Chair, and Tool, Fisher’s exact tests (N 0 24), P 0 1.0, 0.48, and 0.22, respectively. Error bars represent SE; *P G 0.05. to children_s m in discerning th different situati too young to couragement fo even if they ha ment, many of unfamiliar for t was an unfam viewed from a the facts that children to help by helping (ev noteworthy as prosocial norm A number human beings help one anoth not found in ot is almost certa demonstrate th a natural tende their problem Spontanes Helfen bei Schimpansen Quelle der Videos: http://www.eva.mpg.de/psycho/study-videos.php Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Warneken & Tomasello (2006) Folie 15 Beispiel Kinder und Schimpansen Menschen Instrumentelles Helfen „helping others achieve their goals (by acting for them)“ (1) Teilen „sharing valuable goods such as food with others“ (1) Informieren Schimpansen Ab 14 Monaten Mit Einschränkungen Umfassend, scheinbar altruistisch, insbes. nach Kooperation Eingeschränkt, strategisch, kaum nach Kooperation Schon ab 12 Monaten Eingeschränkt, oft egoistisch motiviert „informing others of things they need or want to know“ (1) Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten (1) Warneken & Tomasello (2009), p. 397 Folie 16 „Egoistischer Altruismus“ Sozialpsychologische Thesen: • Homans (1961), Thibaut & Kelley (1959): Altruismus= • langfristiger Austauschvertrag • Erwartung sozialer und materieller Belohnungen • Altruismus = Mittel zur Stimmungsregulation (Cialdini & Kenrik, 1976; Isen & Simmonds, 1978) Unterschied zu evolutionspsychologischer These... à keine Folge der Artentwicklung à keine genetische Verankerung Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Smith & Mackie (2007) Aronson et al. (2008) Folie 17 Empathie und Altruismus Empathie-Altruismus Modell (Batson, 1991): • Altruismus = „ultimate goal is the welfare of others“ • Kernthese: Zwei mögliche Reaktionen auf Hilfebedürftigkeit „Echter“ Altruismus Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten „Egoistischer“ Altruismus Aus Dovidio et al. (2006) Folie 18 Empathie und Altruismus Studie Batson et al. (1981) • Fragestellung: Ist empathiebasiertes Helfen „echt“ altruistisch? • Hilfesituation: Lernexperiment, Schüler erhält Elektroschocks. • AV: Ist VP bereit, für Schüler einzuspringen? • UV 1: Empathie (manipuliert durch Einstellungsänglichkeit hoch vs. niedrig) • UV 2: Leichte vs. schwierige Flucht aus der Situation möglich Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 19 Empathie und Altruismus Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Batson et al. (1981) Folie 20 Empathie und Altruismus Beobachtung: • Bei hoher Einstellungsänhlichkeit wird mit und ohne Fluchtmöglichkeit geholfen • Bei geringer Einstellungsänhlichkeit wird mit Fluchtmöglichkeit viel weniger geholfen Interpretation: • Bei hoher Empathie spielen egoistische Motive eine untergeordnete Rolle für prosoziales Verhalten Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Batson et al. (1981) Folie 21 Stimmung und Emotion Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Smith & Mackie (2007) Folie 22 Soziale Normen und Hilfeverhalten Relevante soziale Normen: • Soziale Verantwortung (Berkowitz, 1978): „Hilf denjenigen, die nicht selbst für sich sorgen können“ • Reziprozitätsnorm (Gouldner, 1960): „Hilf denjenigen, die dir auch geholfen haben“ • Fairness (Walster et al., 1973): „Hilf in einem Ausmaß, so dass du gleich viel gibst wie du empfängst“ • Gerechtigkeit (Lerner, 1980): „Hilf in einem Ausmaß, so dass du die Welt wieder als gerecht wahrnimmst“ • Privatheit (Shotland & Straw, 1976): „Misch dich nicht in Familienangelegenheiten ein“ Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Smith & Mackie (2007) Dovidio et al. (2006) Bierhoff (2007) Folie 23 Prosoziale Persönlichkeit Vier wichtige Komponenten: 1. Empathie 2. Soziale Verantwortung 3. Internale Kontrollüberzeugung 4. Glaube an gerechte Welt (aber: ohne gute Hilfsmöglichkeit ggf. Abwertung der Opfer) Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Bierhoff (2007) Folie 24 Wann helfen Menschen? • • • • Stufenmodell Hemmende Faktoren Effekt der Anzahl Stimmung Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 25 5 Stufen Modell Latane & Darley (1970) Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten aus Werh & Mayer (2008) Folie 26 Unverständliches Nicht-Helfen • Mindestens 37 Zeugen • “Bystander apathy” Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 27 Forschung zum Nicht-Helfen Eingreifen in Notfallsituationen • Situationale Bedingungen • Vermittelnde Prozesse à Wichtiges Phänomen ist der „Effekt der Anzahl“ (auch Bystander-Effect): „In Gruppen von Zuschauern verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in einer Notsituation einschreitet. Je größer die Anzahl der Zuschauer, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass einer der Zuschauer interveniert und hilft“ (Bierhoff, 2007) Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 28 Effekt der Anzahl Klassisches Experiment von Darley & Latane (1968): • Fragestellung: Wie wirkt sich die Anwesenheit anderer Personen auf Hilfeleistung aus? • Aufbau: § Angeblich Diskussionsrunde § Andere Person über Sprechanlage hörbar § Andere Person sagt, sie leide unter Epilepsie § Andere Person erleidet augenscheinlich Anfall • UV: Anzahl der weiteren Teilnehmer (1, 2, 5) • AV: Zeit, bis Person interveniert; % der Personen, die intervenieren Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 29 Effekt der Anzahl Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Darley & Latane (1968) Folie 30 Effekt der Anzahl Metaanalyse Fischer et al. (2011): • 7700 Vpn / 105 Studien • Effektstärkemaß Hedges g • Ähnlich zu d, allerdings Korrektur in Schätzung der Streuung • Vorzeichen negativ: mehr Personen, weniger Hilfe Gesamteffekt: g = -.35 à Untersuchung verschiedener Moderatoren Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 31 Effekt der Anzahl: Metaanalyse Fischer THE BYSTANDER EFFECT: A META-ANALYTIC REVIEW et al. (2011) 52 Table 3 Moderators of the Bystander Effect With Regard to Emergency Danger Variable Between Q Emergency danger Non-emergency (low danger) Victim in danger (high danger) Villain acts (high danger) Perpetrator presence Absent Present Costs of intervention for bystander Non-physical Physical Costs of non-intervention for victim Non-physical Physical 48.42!!! k samples Point estimate Hedges’ g Within Q 22 65 14 #0.47!!! #0.30!!! 0.29!! 43.34!! 141.08!!! 25.72! 87 18 #0.41!!! 0.24!! 177.89!!! 42.09!! 79 20 #0.44!!! #0.06ns 160.78!!! 30.87! 26 71 #0.43!!! #0.34!!! 45.50!! 156.00!!! 46.30!!! 13.38!!! 1.97ns Note. More negative values of g indicate a stronger bystander effect. ! p ! .05. !! p ! .01. !!! p ! .001. physical) as well as for perpetrator present non-present. Sozialpsychologie 2 /// WiSeversus 15-16 /// Hilfeverhalten However, because of small sample sizes in some cells, no analyses were performed. In sum, especially in dangerous situations, non-instructed and instructed active bystanders reduce Familiarity among bystanders. Folie Overall, situations wher 32 bystanders knew one another (friends and acquaintances com bined) yielded a smaller effect (g ! – 0.24, SE ! 0.041, Z ! –5.72 p " .001, N ! 30) than situations where bystanders were complet 530 Effekt der Anzahl: Metaanalyse Fischer et al. (2011) FISCHER ET AL. Table 4 Moderators of the Bystander Effect With Regard to “Bystanders as Physical Support” Variable Between Q Type of bystander Real Passive confederate Implied bystander Bystander instruction Active Passive Non-instructed Implied physical strength of bystanders High (all men) Less high (all women) Mixed sex Sex unknown Familiarity among bystanders Familiar Non-familiar No. of bystanders 1 2 3 4 5 and more 20.73!!! k samples Point estimate Hedges’ g Within Q 46 27 32 $0.23!!! $0.57!!! $0.47!!! 166.55!!! 40.38! 38.63ns 9 51 26 0.53!!! $0.53!!! $0.37!!! 7.36ns 73.95! 77.75!!! 29 18 53 5 $0.21! $0.44!!! $0.34!!! $1.30!!! 160.78!!! 30.87! 162.23!!! 0.85ns 30 75 $0.24!!! $0.46!!! 118.52!!! 133.12!!! 43 25 10 12 9 $0.12† $0.21!! $0.45!!! $0.38!!! $0.49!!! 110.83!!! 74.59!!! 18.01! 13.15ns 12.87ns 78.55!!! 12.17!! 14.65!!! 19.18!! Note. More negative values of g indicate a stronger bystander effect. † p ! .01. ! p ! .05. !!p ! .01. !!! p ! .001. Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten more bystanders, QB(1) ! 14.86, p " .001. There was no significant difference between one versus two bystanders, QB " 1. Furthermore, we found significant differences between two versus five and more bystanders, QB(1) ! 6.92, p ! .009, but not Folie 33 different numbers of bystanders and different levels of emergency danger revealed support for Latané’s (1981) social impact theory, which proposes that the bystander effect increases with the number of bystanders. This was found for both dangerous and non- Effekt der Anzahl: Metaanalyse Fischer THE BYSTANDER EFFECT: A META-ANALYTIC REVIEW et al. (2011) 531 Table 5 Moderators of the Bystander Effect With Regard to General Study, Participant, and Bystander Attributes Variable Between Q Study design Experimental Quasi-experimental Study location Laboratory Field Randomization Yes No Year of publication !1975 $1975 Sex of victim Female Male Familiarity between bystander and victim Familiar Non-familiar Spatial closeness Low Moderate High 14.31!!! 3.57† 0.09ns 2.87† 0.001ns 1.01ns 1.76ns k samples Point estimate Hedges’ g Within Q 78 27 %0.46!!! %0.23!!! 127.11!!! 124.86!!! 66 39 %0.42!!! %0.30!!! 140.47!!! 122.25!!! 79 21 %0.35!!! %0.33!!! 186.32!!! 77.16!!! 53 52 %0.40!!! %0.30!!! 102.42!!! 161.00!!! 32 38 %0.34!!! %0.34!!! 106.08!!! 58.07! 50 51 %0.40!!! %0.32!!! 81.86!! 175.69!!! 11 66 28 %0.42!!! %0.34!!! %0.29!!! 15.30ns 180.13!!! 69.09!!! Note. More negative values of g indicate a stronger bystander effect. † p ! .01. ! p ! .05. !! p ! .01. !!! p ! .001. Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten bystander effects than field studies (g ! – 0.30, SE ! 0.038, Z ! –7.94, p " .001, N ! 39), QB(1) ! 3.57, p ! .059. Moreover, randomized studies (g ! – 0.35, SE ! 0.04, Z ! – 8.63, p " .001, N ! 79) did not yield larger effect sizes than non-randomized Folie 34 versus a female victim (g ! – 0.34, N ! 32), QB " 1. Moreover, the magnitude of the bystander effect was not differentially affected by whether the bystander knew the victim (e.g., met the victim before in the experimental situation; g ! – 0.40, N ! 50) or Effekt der Anzahl: Metaanalyse Fischer et al. (2011) Wesentliche Moderatoren: Schwächerer / umgekehrter Bystander-Effekt bei... • Notfällen durch Angriffe • anwesenden Tätern • drohender Verletzung des Helfenden • Bystandern, die aktiv werden • Bystandern, die einem bekannt sind Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 35 Drei hemmende Faktoren • Verantwortungsdiffusion: „Warum soll ich helfen, eine der anderen Personen könnte ja auch eingreifen“ • Pluralistische Ignoranz: „Wenn niemand eingreift, dann wird es wohl nicht so schlimm sein“ • Bewertungsangst: „Womöglich mache ich etwas falsch und blamiere mich“ Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Bierhoff (2007) Folie 36 Was sollten Sie nun wissen? • • Definitionen/Erklärungen: Prosoziales Verhalten, Helfen, Altruismus, Verwandtenselektion, reziproker Altruismus, Empathie-Altruismus Theorie, Effekt der Anzahl, altruistische Persönlichkeit, Stufenmodell der Notfallreaktion Zusammenhänge: • Welche Motive liegen Hilfeverhalten zugrunde? • Wie unterscheidet sich Hilfeverhalten bei Menschen und Schimpansen? • Unter welchen Bedingungen ist der Effekt der Anzahl eher schwach oder sogar umgekehrt? • Wie wirken sich Stimmungen und Emotionen auf Hilfeverhalten aus? • Welche sozialen Normen sind für Hilfeverhalten relevant? • Was sind wichtige Hemmfaktoren des Hilfeverhaltens? Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 37 Literatur zur heutigen Sitzung Smith, E. R., & Mackie, D. M. (2007). Social psychology (3rd ed.). New York: Psychology Press. (Kapitel 14). Jonas, K., Stroebe, W., & Hewstone, M. (2007). Sozialpsychologie: Eine Einführung (5. Aufl.). Heidelberg: Springer. (Kapitel 9: Bierhoff). Dovidio, J. F., Piliavin, J. A., Schroeder, D. A., & Penner, L . A. (2006). The social psychology of prosocial behavior. Mahwah, NJ: Erlbaum. Werth, L., & Mayer, J. (2008). Sozialpsychologie. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 38 Literatur zur heutigen Sitzung Weitere Literautrquellen: Batson, C. D. (1991). The altruism question: Toward a social-psychological answer. Hillsdale, NJ England: Lawrence Erlbaum Associates, Inc. Batson, C. D., Duncan, B. D., Ackerman, P., Buckley, T., & Birch, K. (1981). Is empathic emotion a source of altruistic motivation? Journal of Personality and Social Psychology, 40, 290-302. doi: 10.1037/0022-3514.40.2.290 Berkowitz, L. (1972). Social norms, feelings, and other factors affecting helping and altruism. In L. Berkowitz (Ed.), Advances in experimental social psychology, Vol. 6. San Diego, CA US: Academic Press. Bierhoff, H. W. (2007). Prosoziales Verhalten In W. Stroebe & M. Hewstone (Eds.), Sozialpsychologie. Eine Einführung (pp. 295-327). Heidelberg: Springer. Cialdini, R. B., & Kenrick, D. T. (1976). Altruism as hedonism: A social development perspective on the relationship of negative mood state and helping. Journal of Personality and Social Psychology, 34, 907-914. Darley, J. M., & Latane, B. (1968). BYSTANDER INTERVENTION IN EMERGENCIES: DIFFUSION OF RESPONSIBILITY. Journal of Personality and Social Psychology, 8, 377-383. doi: 10.1037/h0025589 Dovidio, J. F., Piliavin, J. A., Schroeder, D. A., & Penner, L. (2006). The social psychology of prosocial behavior. Mahwah, NJ US: Lawrence Erlbaum Associates Publishers. Fischer, P., Krueger, J. I., Greitemeyer, T., Vogrincic, C., Kastenm√ºller, A., Frey, D., . . . Kainbacher, M. (2011). The bystander-effect: A meta-analytic review on bystander intervention in dangerous and non-dangerous emergencies. Psychological Bulletin, 137, 517-537. doi: 10.1037/a0023304 Gouldner, A. W. (1960). The norm of reciprocity: A preliminary statement. American Sociological Review, 25, 161-178. Hamilton, W. D. (1964). The genetical evolution of social behavior. Journal of theoretical biology., 7, 1-52. Hogg, M. A., & Vaughan, J. (2008). Social psychology. Harlow: Pearson Education. Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 39 Literatur zur heutigen Sitzung Weitere Literautrquellen: Homans, G. C. (Ed.). (1961). Social behavior: Its elementary forms. New York: Harcourt, Brace and World. Isen, A. M., & Simmonds, S. F. (1978). The effect of feeling good on a helping task that is incompatible with good mood. Social Psychology, 41, 346-349. doi: 10.2307/3033588 Latane, B., & Darley, J. M. (1970). The unresponsive bystander: Why doesn't he help? Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall. Lerner, M. J. (Ed.). (1980). The belief in a just world. A fundamental delusion. New York: Plenum Press. McAndrew, F. T. (2002). New evolutionary perspectives on altruism: Multilevel-selection and costly-signaling theories. Current Directions in Psychological Science, 11, 79-82. doi: 10.1111/1467-8721.00173 Shotland, R. L., & Straw, M. K. (1976). Bystander response to an assault: When a man attacks a woman. Journal of Personality and Social Psychology, 34, 990-999. doi: 10.1037/0022-3514.34.5.990 Thibaut, J. W., & Kelley, H. H. (Eds.). (1959). The social psychology of groups. New York: Wiley. Trivers, R. (1971). The evolution of reciprocal altruism. Quarterly review of biology, 46, 35-57. Walster, E., Berscheid, E., & Walster, G. W. (1973). New directions in equity research. Journal of Personality and Social Psychology, 25, 151-176. Warneken, F. & Tomasello, M. (2006). Altruistic helping in human infants and young chimpanzees. Science, 311, 1301-1303. Warneken, F. & Tomasello, M. (2009). Varieties of altruism in children and chimpanzees. Trends in Cognitive Science, 13, 397-402. West, S. A., Griffin, A. S., & Gardner, A. (2007). Social semantics: altruism, cooperation, mutualism, strong reciprocity and group selection. European journal for evolutionary biology, 20, 415–432. Sozialpsychologie 2 /// WiSe 15-16 /// Hilfeverhalten Folie 40