John B. Watson

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John B. Watson (1878-1958)
Literatur von John B. Watson
• Watson, John B. (1913). Psychology as the
Behaviorist Views It. Psychological Review, 20,
158-177 ['behavioristische Manifest']
• Watson, John B. (1919) Psychology from the
Standpoint of a Behaviorist. Philadelphia/London:
J. B. Lippincott
• Watson, John B. & Rayner, Rosalie (1920).
Conditioned emotional reactions. Journal of
Experimental Psychology, 3(1), 1-14 ['Little-AlbertStudie]
John B. Watson –
Die Zentralfigur des Behaviorismus
• Thorndike und Pawlow gaben dem Behaviorimus
wichtige Impulse.
• Watson verhalf dem Behaviorismus zum
Durchbruch.
• der Behaviorismus setzte sich unter Watson als
psychologisches Forschungsparadigma durch.
Der Behaviorismus als
psychologisches Paradigma
• Watsons stellte den Behaviorismus als neues
Forschungsparadigma erstmals 1913 in seinem
bahnbrechenden Artikel Psychology as the
Behaviorist Views It ('behavioristisches Manifest')
vor.
• Der Behaviorimus wurden auf Anhieb zur
dominierenden Schule der amerikanischen
Psychologie.
“…
behavior, not consciousness ...“
Das behavioristische Paradigma
• Ein 'Nicht-Psychologe' ist normalerweise wohl der
Meinung, dass
“What we need to do is to start work
upon psychology, making behavior,
not consciousness, the objective
point of our attack.”
(J. B. Watson, 1913, Psychology as the Behaviorist Views It, S. 176)
Das behavioristische Paradigma
–
sich die Psychologie mit den vielseitigen
Phänomenen des Bewusstseins (z. B. Denken,
Fühlen, Wahrnehmen, Handeln, Vorstellen)
befasst.
–
die bevorzugten Methoden, um derartige
Phänomene zu untersuchen, die Selbst- oder
Fremdbeobachtung, die Befragung oder die
Messung sind.
Das behavioristische Paradigma
• Der 'Nicht-Psychologe' denkt des Weiteren, dass
–
–
wenn das Forschungsobjekt z. B. eine bestimmte
Emotion, Vorstellung oder ein bestimmter
Gedanke ist, wohl der jeweilige psychische
Zustand selbst beobachtet werden muss.
die Person, welche z. B. dieses oder jenes Gefühle
erlebt hat, befragt werden muss, um zu einem
aussagekräftigen Ergebnis über diesen psychische
Zustand zu gelangen.
• Der 'Nicht-Psychologe' würde wohl auch zustimmen,
dass
–
das beobachtete Verhalten einer Person in einem
Zusammenhang mit ihren mentalen und
emotionalen Zustände und Eigenschaften steht.
Unser 'Nicht-Psychologe' ist angesichts seiner
bisherigen Auffassungen einigermaßen verwundert,
als er in John B. Watsons Grundsatzschrift
Psychology as the Behaviorist Views It (1913) ließt:
“What we need to do is to start work
upon psychology, making behavior, not
consciousness, the objective point of
our attack.”
“The time seems to have come when
psychology must discard all
reference to consciousness; when
it need no longer delude itself into
thinking that it is making mental
states the object of observation.“
“…
behavior, not consciousness ...“
“What we need to do is to start work
upon psychology, making behavior,
not consciousness, the objective
point of our attack.”
(J. B. Watson, 1913, Psychology as the Behaviorist Views It, S. 176)
Das behavioristische Paradigma:
Psychologie ohne Bewusstsein
und Person
Es sei der Zeitpunkt gekommen, da die Psychologie alle
Bezugnahmen auf das Bewusstsein aufgeben müsse
und sich nicht mehr selbst vortäuscht, dass mentale
Zustände Objekt der Beobachtung seien.
(J. B. Watson, 1913, Psychology as the Behaviorist Views It, S. 163)
Behaviorismus Psychologie 'ohne Bewusstsein'
“I believe we can write a psychology,
[...], and never go back upon our
definition: never use the terms
consciousness, mental states, mind,
content, introspectively verifiable,
imagery, and the like.“
Psychologie 'ohne Bewusstsein'
• Watson proklamiert eine Psychologie, welche
gänzlich ohne die Erforschung des Bewusstseins
bzw. die der mannigfaltigen Phänomene des
Bewusstseins auskommt, für die Gefühle,
Gedanken, Wahrnehmungen und der Mensch als
geistig-seelisches-körperliches Wesen keine
relevanten Gegenstände der Forschung darstellen.
• Die Psychologie solle das „Joch des
Bewusstseins“ abwerfen wie die Chemie oder
Physik sich allein auf das rein experimentell
Beobachtbare und Messbare konzentrieren und
• Watson proklamiert eine Psychologie,
–
welche gänzlich ohne die Erforschung des
Bewusstseins bzw. der mannigfaltigen
Phänomene des Bewusstseins auskommt.
–
für die Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen
und der Mensch als geistig-seelischeskörperliches Wesen keine relevanten
Gegenstände der Verhaltensforschung
darstellen.
Das behavioristische Paradigma:
Ein reduktionistische
Psychologie
• Der Mensch als Person, d.h. als geistig-seelischekörperliche Einheit, wird negiert (der Mensch als
Black Box): ohne Geist und Seele wird der
Mensch als Reflexmaschine, als Reiz-ReaktionMaschine aufgefasst (Descartes). Die Person wird
als Gegenstand neben andere Gegenständen der
Welt betrachtet. Zwischen Menschen
• Große Fragen der Wissenschafts- und
Geistesgeschichte wie etwa des Zusammenhangs
von Geist und Seele bezeichnet Watson als
Das Erstaunen des Nicht-Psychologen erfährt noch
eine Steigerung, wenn Watson auf die Methode und
das Ziel des Behaviorismus zu sprechen kommt:
“Psychology as the behaviorist views it is
a purely objective experimental branch
of natural science. Its theoretical goal is
the prediction and control of behavior.”
Das behavioristische Paradigma
“Psychology as the behaviorist views it is
a purely objective experimental
branch of natural science. Its
theoretical goal is the prediction and
control of behavior.”
(J. B. Watson, 1913, Psychology as the Behaviorist Views It, S. 158)
Behaviorismus: eine
naturwissenschaftliche Psychologie
• Watson verdeutlicht, dass die Psychologie, die er vor
Augen hat,
–
ein „rein objektiver experimenteller Zweig der
Naturwissenschaft“ sei.
–
das „Joch des Bewusstseins“ endlich abwerfen
und wie die Chemie oder Physik allein das rein
experimentell Beobachtbare und Messbare (= die
quanitativ-experimentellen Methoden) beachten
soll.
Behaviorismus als Vorhersage und
Kontrolle des Verhaltens
• Das eigentliche Ziel des Behaviorismus ist laut Watson
nicht nur die Beobachtung des Verhaltens unter der
vollständigen Ausklammerung des Bewusstseins,
sondern
„die Vorhersage und die Kontrolle des
[menschlichen] Verhaltens“.
Psychologie 'ohne Bewusstsein' Konsequenzen
• Konsequenz einer Psychologie, die das menschliche
Bewusstsein vollständig ausklammert:
(1) Alle Fragen, die das Lernen betreffen, können
nur durch experimentelle Beobachtung des
Verhaltens entschieden werden.
(2) Die Innenperspektive des Menschen – was und
wie wir erleben, wahrnehmen, denken, fühlen wird negiert.
Das behavioristische Paradigma
• Der Behaviorimus ist eine psychologisches
Paradigma, welches die Dimensionen des
Geistigen und des Seelischen aus seiner
Forschungsperspektive vollständig ausklammert
und den Forschungsbereich der Psychologie allein
auf das experimentell-beobachtbare Verhalten
reduziert.
• Die Innenperspektive des Menschen, sein Erleben,
Wahrnehmen, Denken, Fühlen, d. h. sämtliche
Qualitäten und Inhalte des Bewusstseins, werden
negiert
Das behavioristische Paradigma
• die Psychologie könne laut Watson problemlos das
„Fehlen des Bewusstseins annehmen“, da dies
keinen Einfluss auf die naturwissenschaftliche
Methode der Verhaltensbeobachtung habe
• Daher seien Fragen, die das Problem des Lernens
betreffen, wesentlich solche des Verhaltens und
könnten ausschließlich durch direkte Beobachtung
unter experimentellen Bedingungen entschieden
werden
Psychologie 'ohne Bewusstsein' Konsequenzen
(3) Der Mensch als Person, d. h. als geistig-seelischekörperliche Einheit, wird zurückgewiesen R der
Mensch als Black Box (= 'Reiz-Reaktion-Maschine').
(4) Die Reduktion des Verhaltens- und des
Beobachtungsbegriffs: Verhalten ist nicht intentional
und nicht frei; als forschungsrelevante Beobachtung gilt
nur noch die im streng systematisierten Rahmen des
Laborexperiments getätigte (keine Alltagsbeobachtung).
Black-Box-Modell des
Behaviorismus
Primäre
Bewertung
REIZ
REIZ
BLACK
BOX
REAKTION
REAKTION
Psychologie 'ohne Bewusstsein' Konsequenzen
(5) Grundfragen der Kultur- und Geistesgeschichte wie
etwa die des Zusammenspiels von Seele und Körper
(Descartes) oder des Konflikts von Emotion und
Vernunft (Freud) bezeichnet Watson als „Reliquien der
philosophischen Spekulation“, die der Behaviorist nicht
beachten müsse.
(6) Der Unterschied zwischen Mensch und Tier wird
aufgehoben, da durch das Absehen von den sämtlichen
höheren geistigen Prozessen (z.B. Selbstbewusstsein) die
menschliche 'Sonderstellung' nicht mehr haltbar ist.
Psychologie 'ohne Bewusstsein' Konsequenzen
(7) Ethische Probleme: Gemäß Kant dürfe der Mensch
niemals wie ein bloßes Mittel zum Zweck behandelt
werden, da sonst seine Freiheit verletzt und damit
seine Würde als Person untergraben wird. Watson
'verwendet' seine Versuchs'objekte' (Menschen u.
Tiere) als Mittel zum Zweck der Beobachtung,
Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens.
Offene Fragestellungen
• Stoßen das Black-Box-Modell des Behaviorismus und
seine Forschungsmethoden nicht an prinzipielle Grenzen,
wenn komplexere Formen des Verhaltens wie Phantasie,
Urteilen, Denken, Sprechen, Fühlen, Rollenspiele oder
das zwischenmenschliche und soziale Verhalten
untersucht und erklärt werden sollen?
• Lassen sich das menschliche Verhalten und der Mensch
als solcher überhaupt mit dem Reiz-Reaktions-Modell
(ohne Einbeziehung des Bewusstseins, des Erlebens, der
Kognition, des Sozialen) hinreichend beschreiben und in
der Folge prognostizieren und kontrollieren?
Offene Fragestellungen
• Wirft die Methode des Behaviorismus und sein
Menschenbild nicht schwerwiegende (forschungs)ethische Probleme auf?
Das Reiz-Reaktions-Modell
• Begriffe: Der Behaviorismus darf Watson zufolge nur
auf Begriffe wie 'Reiz', 'Reaktion', 'Konditionierung
von Reiz-Reaktions-Mechanismen' zurückgreifen.
• Lebewesen und Umwelt: Lebewesen passen sich an
ihre Umwelt aufgrund angeborener Reaktionen und
durch Gewöhnung an.
• Reiz-Reaktion-Mechanismus: Bestimmte Reize
lösen bei Lebewesen bestimmte Reaktionen aus.
Weitere wichtige Prämissen des
Behaviorismus nach Watson
Forschungsperspektive und gegenstand
• Forschungsperspektive: ein „rein objektiver
experimenteller Zweig der Naturwissenschaft“
(Watson, 1913).
• Forschungsgegenstand: das „menschliche
Verhalten“ (Watson, 1919).
Forschungsziel
• Forschungsziel: die „Vorhersage und Kontrolle von
Verhalten“ (Watson, 1913, 1919):
–
–
Befindet sich der Mensch in einer bestimmten
Situation, soll der Behaviorismus genau
vorhersagen, wie dieser Mensch handeln wird und
diese Handlungen kontrollieren können.
Handelt der Mensch, soll der Behaviorismus in der
Lage sein, zu erklären, warum er in dieser Weise
reagiert.
“Should human psychologists […] refuse
to modify their position, the behaviorists
will be driven to using human beings as
subjects and to employ methods of
investigation which are exactly
comparable to those now employed in
the animal work.“
Von Tierversuche zu
Experimenten mit Menschen
• Watson hatte zu Beginn seiner Forscherkarriere vor
allem Tierversuche an Ratten, Kaninchen, Affen und
Vögeln durchgeführt.
• Anfänglich extrapolierte er noch die wissenschaftlichen
Verfahrensweisen und die Ergebnisse der Tierstudien
auf das Gebiet der Humanpsychologie.
• Doch bereits 1913 richtete Watson folgende 'Warnung'
an die Humanpsychologie:
Von Tierversuche zu
Experimenten mit Menschen
• Watson hatte zu Beginn seiner Forscherkarriere vor
allem Tierversuche an Ratten, Kaninchen, Affen und
Vögeln durchgeführt.
• Da es nach Watson keinen prinzipieller Unterschied
zwischen Mensch und Tier gibt, wiederholt er später
dieselben Experimente mit Menschen
• Watson formuliert im Jahr 1913 noch als Warnung an
die Psychologie, die nur dem Menschen als
Versuchsgegenstand hat:
Das behavioristische Paradigma
• Grundbestimmungen des Behaviorismus nach
Watson:
–
–
Da es für Watson keinen prinzipieller
Unterschied zwischen Mensch und Tier gibt,
wiederholt er später dieselben Experimente
mit Menschen
Watson formuliert 1913 noch als Warnung an
die Psychologie, die nur dem Menschen als
Versuchsgegenstand hat:
Das behavioristische Paradigma
• Ziel des Behaviorismus nach Watson:
– anhand gegebener Reaktionen sollen die
auslösenden Reize und anhand gegebener
Reize die resultierenden Reaktionen
vorhergesagt werden
– Methoden und Techniken entwickeln, mit
denen das Verhalten von Lebewesen
beeinflusst werden kann.
Von Tierversuchen zu Versuchen
mit Menschen
John B. Watson
• Watson ging bei der Erforschung des
menschlichen Verhaltens von Tierexperimenten
aus (Forschung über das Verhalten von Tieren wie
Ratten, Kaninchen, Vögel, Affen)
• Anfänglich übertrug / extrapolierte er noch die
wissenschaftlichen Verfahrensweisen und die
Ergebnisse der Tierstudien auf das Gebiet der
Humanpsychologie.
• Das Ziel, Methoden und Ergebnisse seiner frühen
Tierstudien auf die Experimente mit Menschen zu
übertragen und anzuwenden, formulierte er in dem
1913 erschienen Artikel und als Manifest des
Behviorismus bekannt gewordenen Artikel
Psychology as the Behaviorist Views It.
Anfängliche Experimente mit
Kindern
Anfängliche Experimente mit
Kindern
• Watson begann, in experimentellen
Verhaltensbeobachtungen Daten von hunderten von
Kindern während ihren ersten Lebensjahren zu
sammeln.
• Watson fand die Lösung für dieses 'Problem': Er griff
auf Kinder zurück, die nur im Krankenhaus (von
Ammen) aufgezogen worden waren und daher weniger
erlernte soziale Verhaltensweisen aufwiesen.
• Diese Kinder, die nach dem Zufallsprinzip aus armen
und wohlhabenden Familien ausgesucht worden
waren, erwiesen sich aber als keine guten
Versuchspersonen, da ihre sozialen Verhaltensweisen
bereits zu komplex ausgebildet waren.
• Mit einem dieser Kinder führte Watson gemeinsam
mit seiner Ehefrau Rosalie Rayner ein Experiment
durch, dass das unter dem Titel 'Little Albert' in der
Psychologie große Bekanntheit erlangte.
John B. Watson
• Im Jahr 1919 wandte Watson die selben experimentellen
Verfahren, die er bei den Tierversuchen angewandt
hatte, zur Untersuchung von Menschen, auf ein
Kleinkind, an: Gemeinsam mit seiner Ehefrau Rosalie
Rayner führte er das in der Geschichte der Psychologie
berühmt gewordene Experiment mit einem Kleinkind
namens Albert durch und publizierte die Ergebnisse in
der Studie Conditioned emotional reactions.
„Little Albert“ (1913)
„Little Albert“
Literatur:
Watson, John B. & Rayner, Rosalie (1920).
Conditioned emotional reactions. Journal of
Experimental Psychology, 3(1), 1-14
„Little Albert“
• Watson & Rayner (1920) wollten die
Konditionierung emotionaler Reaktionen
nachweisen
–
–
Sie boten einen kleinen Jungen namens Albert
verschiedenen Kleintieren (NS) dar und setzten
ihn gleichzeitig einem lärmenden Geräusch (US)
aus.
Durch wiederholte zeitliche Koppelung der
Darbietung der Tiere mit dem Lärm, löste der
Kontakt mit den Tieren in Albert eine
Angstreaktion aus.
„Little Albert“
• Experiment im Original studieren:
(1) damit wir ein besseres Verständnis dafür
entwickeln, warum der Behaviorismus bei
vielen 'Nicht-Psychologen' so 'unbeliebt' ist.
(2) da dieses Experiment in vielen Lehrbüchern
sehr unterschiedlich dargestellt und bewertet
wird.
Film „Little Albert“ (1920)
John B. Watson
Lernen ist die Bildung von
Gewohnheiten
Lernen als
Bildung von Gewohnheiten
• Für Watson fasst Lernen als das Ausbilden von
Gewohnheiten auf. Er hat diese Lerntheorie aus
der experimentellen Beobachtung von vielen
Kinder, die in ähnlichen Lernsituationen waren,
gewonnen.
Lernen - „problem box“
Lernen - „problem box“
• Watson platzierte dreijährige Kinder vor eine
sogenannten Aufgabenbox (problem box), die sich erst
öffnen ließ, wenn eine Taste gedrückt wurde.
• Watson platzierte dreijährige Kinder vor eine
sogenannten Aufgabenbox (problem box), die sich
erst öffnen lässt, wenn gewisse Handlungen
gesetzt werden, zum Beispiel, eine kleine Taste
gedrückt wird.
• Bevor die Kinder an die Aufgabenbox durften,
wurden ihnen in der geöffneten Box befindliche
Süßigkeiten gezeigt. Dann wurde die Box
verschlossen und den Kindern mitgeteilt, dass sie
die Süßigkeiten in der Box geschenkt bekommen,
wenn sie diese öffnen.
• Den Kindern wurde die geöffnete Box und die darin
befindlichen Süßigkeiten gezeigt.
• Dann wurde die Box verschlossen und den Kindern
mitgeteilt, dass sie die Süßigkeiten in der Box geschenkt
bekommen, wenn sie diese öffnen.
Lernen - „problem box“
• Keine der von den Kindern während Ihres Lebens bereits
erlernten Gewohnheiten war hilfreich, um die ihnen
gestellte Aufgabe (Öffnen der Box) auf Anhieb zu lösen.
• Die Art und Weise, wie die Kinder die ihnen gestellte
Aufgabe zu lösen versuchten, hing wesentlich mit dem
bisher erlernten Grad der Organisation von Handlungen
ab.
Lernen - „problem box“
• Je besser ausgebildet diese Organisationsfertigkeit
(z.B. aufgrund des früheren Gebrauchs von Spielzeug)
war, desto unverzüglicher gingen die Kinder an die
Aufgabenstellung.
• Die Kinder taten alles, was sie in der Vergangenheit in
ähnlichen Situationen zu tun gelernt hatten:
– sie hoben die Schachtel vom Boden auf,
schlugen diese auf den Boden, schleiften sie am
Boden umher, schoben sie gegen den Tisch,
drehten sie um und schlugen mit ihrer Faust
dagegen.
Lernen - „problem box“
Lernen - „problem box“
• Bei dem ersten Versuch, die Box zu öffnen, zeigten die
Kinder zuerst das gesamte 'Repertoire' ihrer bisher
erlernten Handlungen.
• Als die Kinder die Box geöffnet hatten, bekamen sie die
versprochenen Süßigkeiten.
• Erst als sie die Box mittels dieser Handlungen nicht
öffnen konnten, drückten sie den Knopf, um die Sperre
zu lösen (die Kinder benötigten hierfür beim ersten
Versuch ca. 20 Minuten).
• Daraufhin wurde die Box erneut mit Süßigkeiten
versperrt und den Kindern gegeben.
• Dieses Mal benötigten die Kinder weniger
Handlungen, um die Box zu öffnen (sie drückten den
Knopf rascher).
Lerngesetze Häufigkeit und Neuheit
Lernen - „problem box“
• Je öfter die Kinder die Aufgabe lösten, desto
weniger Zeit benötigten sie für das Öffnen der
Box.
• Wovon war es nach Watson abhängig, dass die Kinder
die Box mit immer weniger Handlungen öffnen
konnten?
• Nach 10 weiteren Versuchen schafften es die
Kinder, die Box nur durch das Drücken des
Knopfes zu öffnen
–
die Handlung, die am häufigsten durchgeführt
wird, bleibt weiterhin bestehen (= Häufigkeit der
Handlung)
R sie hatten durch die Ausbildung von
Gewohnheiten gelernt, die Box zu
öffnen.
–
die Handlung, die als letztes durchgeführt wurde,
erscheint im folgenden Handlungsablauf früher (=
Neuheit der Handlung)
Lerngesetze - Konditionierung ist
das Ersetzen von Reizen
Lerngesetze - Konditionierung ist
das Ersetzen von Reizen
• Konditionierung ist das Ersetzen eines US durch
einen CS mittels eines NS (der bedingte Reiz ist ein
'Ersatzreiz' für den unbedingten geworden)
• Jeder Reiz, der eine Reaktion hervorruft, kann durch
einen anderen ersetzt werden.
• Wenn eine Lebewesen nach erfolgter Konditionierung
durch den bedingten Reiz (CS) stimuliert wird, ruft
dieser eine bedingte Reaktion (CR) hervor.
• Aus diesem Grund bedeutet Lernen für Watson nicht
das Hervorrufen einer neuen Reaktion (die möglichen
Reaktionen seien alle angeboren), sondern das
Ersetzen eines vorhandenen Reizes durch einen
anderen.
Lerngesetze - konditionierte
Reaktionen können vorläufig und
unbeständig sein
Lerngesetze - bedingte
Reaktionen sind spezifizierbar
und generalisierbar
• Ohne Wiederholung der Konditionierung lässt deren
Wirkung nach einer gewissen Zeit nach.
• Ein CS kann (z.B. durch Verstärkung oder Bestrafung)
so spezifisch gestaltet werden, dass die CR durch keinen
anderen Reiz hervorgerufen werden kann (=
Diskrimination).
• Die Wirkung des bedingten Reizes kann jedoch durch
einen nochmaligen Konditionierungsdurchgang
wiederhergestellt werden
Lerngesetze - Abhängigkeit der
Stärke der Reaktion von der
Intensität des Reizes
• Die Stärke einer Reaktion ist abhängig von der
Intensität eines Reizes
Es gilt: Je intensiver ein Reiz ist, desto
stärker fällt die Reaktion aus.
• CR kann auch generalisiert werden, d. h. auf ähnliche
Reize übertragen werden können [siehe 'Little Albert':
Generalisierung der Angst vor Ratten auf andere
Gegenstände und Tiere] (= Generalisierung).
Lerngesetze - Summationseffekt
• Die bedingte Reaktion eines Lebewesens fällt bei
der zeitlich nah gekoppelten Darbietung zweier
Reize am stärksten aus (= Summationseffekt)
Lerngesetze - Extinktion
• Bleibt nach der Darbietung des CS die CR aus
bzw. wird die CR unterbunden, kommt es bei
mehrfachem Ausbleiben der CR zu deren
Löschung (= Extinktion).
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