Frank Bootz - Rinderpraktiker BW

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Strukturiert in eine bessere
Fruchtbarkeit
LKV-Workshop 19.Januar 2016
Frank Bootz
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1
Arbeitskreis
Oberschwäbischer Rinderpraktiker
Vereinigung der Rinderpraktiker aus den
Landkreisen BC, RV, SIG, FN
Wissen austauschen, Krankheiten früh
erkennen, gemeinsam agieren,
Produktivität steigern
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Arbeitskreis
Oberschwäbischer Rinderpraktiker
• Ansprechpartner für alle Fragen der Rinderhaltung
• Interne und externe Spezialisten für alle Fragen einer
erfolgreichen Bestandsbetreuung
• Individuelle Zusammenstellung der Betreuung
• Fortbildungen für Tierärzte + Landwirte
• Zusammenarbeit über Praxisgrenzen hinweg
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Inhaltsverzeichnis
• Einflüsse in Beziehung  Altmelker
auf die Fruchtbarkeit  Trockenstellen
 Transitphase
 Geburt
 Nachgeburtsphase
 Stoffwechsel - Energiebilanz
 Brunst
 Konzeption-Frühabort
 Trächtigkeit
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Einflüsse auf die Fruchtbarkeit
 Energiebilanz
Trockenmasseaufnahme
Wasser
 Stress
Gruppengröße, Gruppenstabilität
 Haltungsbedingungen, Hygiene
Belegdichte
Fressplatz / Liegeboxen
Abkalbebereich
Luftqualität
 Infektionskrankheiten
Luftaustausch
Lufttemperatur
Luftgeschwindigkeit
Luftfeuchtigkeit
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 Urogenitaltrakt
 Euter
 Magen-Darm
Klauen
5
Gewinnoptimierung
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht liegt die größte
Rendite einer Herde bei durchschnittlich 160-175
Laktationstagen. (ZKZ +/- 390 Tage)
Dieses Optimum resultiert daraus, dass die Kühe
innerhalb der ersten 175 Tage die meiste Milch
produzieren. Dadurch sind in dieser Phase die
Einnahmen durch die Milch größer, als die
Produktionskosten für die Milch (Gewinnphase).
Liegt der durchschnittliche Laktationstag einer
Herde jedoch deutlich über 175 Tagen, entstehen
für den Betrieb Einkommensverluste.
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7
Gewinnoptimierung
Milchleistung / Tag
Milchverlust 500-1500 l

höchste Profitabilität
Abkalbung

160
200
Laktationstage
optimale Laktationskurve
abgeflachte Laktationskurve durch
Puerperalstörungen, Ketosen, Azidosen
hormonelle Störungen etc.
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Gewinnoptimierung
Die Hauptursache für einen zu hohen durchschnittlichen Laktationstag der Herde ist eine
verminderte Fruchtbarkeit.
Überlassen Sie nichts
dem Zufall !
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Arbeitsanleitung / SOP
Standard Operating Procedure
 standardisiertes Vorgehen
 verbindliche textliche Beschreibung der Abläufe
von Vorgängen einschließlich der Prüfung der
Ergebnisse und deren Dokumentation
 Arbeiten in gleichbleibender Qualität
 Prognostische Informationen durch Dokumentation
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Ausblick FruchtbarkeitWohin geht die Entwicklung?
 Dauer zwischen Geburt und regelmäßigem Zyklus
 vor 20 Jahren ca. 80% der Tiere bis 60. Tag in Brunst
 Heute ca. 30% der Tiere bis 60. Tag in Brunst
 azyklische Tierzahl = ohne Zyklus nach der Geburt
 hohe Korrelation mit Milchleistung und Management
 Vor 20 Jahren < 10 % und in Laufstall kaum bekannt
 Trächtigkeitsrate aus Erstbesamungen nimmt ab
 vor 20 Jahren ca. 60%
 Heute bei ca. 40%
 Zukunft ??? (jährlicher Rückgang von ca. 1% pro Jahr)
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Zyklus des Rindes
• Es wird unterschieden zwischen ovariellem Zyklus, in
dem die Follikeldynamik abläuft, dem uterinen Zyklus
sowie dem äußeren Zyklus.
• Der Zyklus wird beim Rind in vier Phasen eingeteilt:
 Met- oder Postöstrus (Tag 1- 4): Nachbrunst
 Interöstrus oder Diöstrus (Tag 5 - 18): Zwischenbrunst
 Proöstrus (Tag 19 - 21): Vorbrunst
 Östrus (Tag 21, Dauer 12 - 24 h): Brunst
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1.01 Altmelker
Körperkondition
 BCS
 RFD
 Gewichtsentwicklung
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BCS – RFD - Gewicht
Normalwerte der Körperkondition – Holstein
Leistungsgruppe
L-Tage
BCS
RFD
2-5
3,50
25
Gewicht
Kühe
frisch abgekalbt
< -3%
frühe Laktation
bis 90
3,00
20
mittlere Laktation
90-180 3,25
22
späte Laktation
180-TS
3,50
25
3,50
25
beim Besamen
3,00
20
< 400 kg
beim Abkalben
3,50
25
< 620 kg
Trockenstehend
< -5%
Färsen
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BCS – RFD - Gewicht
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Dörthe Brandhoff, Bonn 2011
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Nettoenergiebilanz
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Negative Energiebilanz
 Initialphase (-10 bis +20 pp) hier findet die
Adaption an die neg. Energiebilanz statt.
Gefahr des Fett-Mobilisations-Syndrom
 Hauptphase ( 4. bis 8. Wo pp) Verarbeitung der
mobilisierten Fettsäuren, täglich > 1kg FS
 Endphase (9. bis 12. Wo pp) ausgeglichene
Energiebilanz. Leistungsschwächer Tiere haben
eine kürzere Periode alos Leistungsstarke. Hohe
T-Aufnahme ist der wirksamste Weg, die neg.
Energiebilanz in Dauer und Intensität zu
reduzieren.
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BCS - RFD
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Energiebilanz
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Energiebilanz
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1.02 Trockenstellen
Körperkondition
Klauenpflege
Eutergesundheit
Gruppenbildung
Verlagerung der Last vom Ballen auf
die gesamte Sohlenfläche, Korrektur
der Lastverteilung innerhalb des
Klauenpaares (gleichmäßige Lastverteilung auf beide Klauen), eine
Minderung der Umwelteinflüsse auf
Ballen und Haut des Zwischenklauenspaltes durch Gewinn
an Trachtenwandhöhe über eine vertretbar kurze Vorderwandlänge und einen relativ hohen Ballenbereich.
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Klauenpflege
Orientierung am Lebenszyklus der Kuh
Trockenstellen
 2 Monate p.p.
 5 Monate p.p.
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Lahmheitsscore 1-2
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Lahmheitsscore 3-4
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Lahmheitsscore 5
Ziel
> 90% Score 1, lahmheitsfrei
< 10% Score 2, maximal Score 3
kein Score 4 und 5
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1.02 Trockenstellen
Körperkondition
Klauenpflege
Eutergesundheit
Gruppenbildung
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Trockenstellen
 letzte 3 MLPs < 150.000 zu 95% eutergesund
 Schalmtest (systemische Fehler)
 Bakterielle Untersuchung - Resistenztest
 Entscheidung
 Behandlung
 Zitzenversiegler + Antibiotischer Trockensteller
 Zitzenversiegler
 Trockenstehdauer optimal für Regeneration 60 Tage
 Euter – Klauen - Pansen
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Trockenstehphase
 Rückbildung, aktive
Involution
Stauungsphase 7 Tage
Resorptionsphase 14 Tage  Keratinpfropf
 Ruhephase
 Erneuerung der milchbildenden Epithelzellen
 Kolostrumproduktion
Aufeutern
 Aufweichen / Lösen des Keratinpfropf
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1.03 Transitphase
Körperkondition Die Beurteilung der Körperkondition
14 – 7 Tage vor dem Geburtstermin.
Euterkontrolle
Euterkontrolle, visuell möglichst täglich,
abtasten, eventuell anmelken bei Bedarf.
Scham
Visuelle Kontrolle möglichst täglich,
vaginale Untersuchung (Hygiene) bei
Bedarf.
BHB, Ketonkörper (10 - 6 - 2 Tage a.p.)
Stoffwechsel
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1.04 Geburt
Abkalbebereich
Hygiene
Untersuchungen
Geburtshilfe
Nachuntersuchung
Erstversorgung Kuh
Erstversorgung Kalb siehe SOP 2.1
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Geburtshygiene
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Geburtshygiene
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Geburtshygiene
•
•
•
•
•
Einmalhandschuhe
Desinfektionsmittel
Gleitgel
Geburtsstricke
Wasser
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1.05 Nachgeburtsphase
Beobachtung
Untersuchungen
Messparameter
Behandlungsstrategien
12h p.p. abgeschlossen
Allgemeinbefinden, Vaginal
Temperatur, BHB, Ca
Stoffwechsel – Infusion
Cortison
NSAID
Antibiose
Spülungen
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36
1.06 Stoffwechsel-Energie
 BHB, Ketonkörper
 BCS – RFD – Körpergewicht
 MLP – Daten
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1.07 Gyn.Untersuchungen
2-4 Wochen pp
 Uterus
 Ovar
6-8 Wochen pp
 Scheide
Uterus
 Ovar
Kontrollen im 14 tägigen, maximal 4 wöchigem Rhythmus
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1.08 Brunst
 Brunsterkennung
 81% der Kühe haben einen regelmäßigen Zyklus, 21 Tage
 echte Brunst
 Zwischenbrunst, falsche Brunst
 Duldungsbereitschaft, 90-95% in Hochbrunst
 10% der tragenden Kühe stehen
 Bespringende Kuh, 65-70% in Hochbrunst
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Brunsterkennung
 Limitierender Faktor beim Fruchtbarkeitsmanagement
 Brunserkennungsrate häufig < 50 % statt angepeilten 60-80 %
 Technische Hilfsmittel wie Pedometer, Aufsprungdetektoren,
Elektronische Überwachungshilfen (z.B. Heat Watch System),
Impedanzmessung (elektr. Widerstand Vaginalschleim) u.a.
können zwar unterstützen, aber NICHT ersetzen
 Problem in Großbetrieben und zunehmend in wachsenden
Familienbetrieben (Omas und Opas fehlen!)

Mindestens 2x täglich (besser 3-4x) in der Ruhephase
morgens und abends (Lichtwechsel stimulierend)
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Brunsterkennungsraten
Brunsterkennungsmethode
Anteil richtig erkannter Brunsten in %
Permanente Beobachtung
89-100
2x täglich Brunstbeobachtung
60-80
Gelegentliche Brunstbeobachtung
43
Kreide-Markierung/Abriebpflaster
70
Bewegungsaktivitätsmessung
73-95
Heat-Watch®-System
90-98
Becker, Kanitz, Heuwieser (2005), modifiziert und ergänzt nach Zieger (2004)
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Ursachen für mangelnde
Brunsterkennung
 Zeitmangel bzw. Arbeitsüberlastung
 Kurze Brunsten
Stehende Brunst: alle 21 Tage für 30 Sekunden
o Hochleistungskühe Ø Duldungsphase nur 7,3 h mit 8,5 Duldungen (4 sec!)
o Bei Jungrindern/Färsen hingegen 10,7 h mit 17 Duldungen
 Abnehmende Brunstintensität
o Steigende Leistunghöherer Anteil von Kühen mit geringerer Brunstintensität
o 50% aller Kühe zeigen nur noch schwache Brunstsymptome
o Unter 10% zeigen ausreichend lange Brunsten mit hoher Intensität
(mehr als 1,5 Duldungen/h bei Brunstdauer von > 7 h)
 Schwankende Zykluslänge
o Ca. 20% haben Zyklus <18 oder >25 Tage
o Ca. 80% haben einen 21 Tage Zyklus
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42
Duldungsbereitschaft
nach Prof. Wolfgang Heuwieser
Duldung
35%
30%
25%
20%
15%
Duldung
10%
5%
0%
<4
Stunden
4-8
Stunden
8 - 12
Stunden
12 - 16
Stunden
16 - 20
Stunden
> 20
Stunden
5-15% stillbrünstig  zeigen keine primären Brunstanzeichen
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43
Brunstdauer
16
14,7
Brunstdauer in Stunden
14
12
10
8
6
9,6
6,3
4,8
Brunstdauer
5,1
4
2,8
2
0
25 -30 kg bis 35 kg bis 40 kg bis 45 kg bis 50 kg bis 55 kg
Milchmenge in kg
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Wiltbank et al. 2006
44
Brunstbeobachtung
Was deutet auf Fehler bei der Brunstbeobachtung
hin? ·
 Ein relativ hoher Prozentsatz der Brunstzyklen ist
nur 3 bis 17 Tage lang.
 Mehr als 5 - 10% der Kühe werden 2 - 3 Tage
nach der Besamung "nachbesamt".
 Bei mehr als 10% der Kühe beträgt der Abstand
zwischen zwei Besamungen 25 - 35 Tage. ·
 Einige Kühe kalben 3 - 6 Wochen vor dem
erwarteten Termin ab (normale Kälber).
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45
Brunstbeobachtung
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46
1.09 Besamung
 Zeitpunkt
Gyn. Untersuchung
 Scham
 Scheide
 Gebärmutter
 Besamung
 Auftaumodus
 max. 3 Pailletten (EB 48% - 41% - 38% - 25%) Zeitfaktor
 Besamungspistole warm halten
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Energiemangel - Follikelqualität
 Reifeprozess eines Follikels dauert 60-80 Tage
 neg. Energiebilanz hemmen das Follikelwachstum
 Stillbrunst, verzögerter Eisprung, Umrindern, Zysten
 die „besten“ Follikel werden demnach vor dem
Abkalben angelegt
 die besten Trächtigkeitsergebnisse werden zwischen
dem 45. und 65. Laktationstag erzielt
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48
Fruchtbarkeitsstörungen
•
•
•
•
Brunstlosigkeit / stille Brunst
Dysfunktion der Eierstöcke
Gebärmutterentzündungen
Abortursachen
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49
Brunstlosigkeit – Anöstrie
• Azyklie = „ausbleibende
Brunst", „fehlende Brunst",
„keine Brunst“ oder
„Brunstlosigkeit“
• Äusserlich zeigen betroffene
Tiere keine Brunstanzeichen
und auch bei einer
Untersuchung der
Geschlechtsorgane gibt es
keine Anzeichen eines
Brunstzyklus
• Anaphrodisie = „stille
Brunst“ oder „schwache
Brunst"
• Die äusserlichen
Brunstanzeichen sind nur
schwach oder nicht
beobachtbar, obwohl es auf
den Eierstöcken und der
Gebärmutter einen
Brunstzyklus mit der
Bildung eines Gelbkörpers
gibt und die Schleimhaut in
der Gebärmutter normal
aufgebaut wird.
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50
Brunstlosigkeit Ursachen
Azyklie
Anaphrodisie
• Winter (wenig Stimulation
durch Licht),
• bei Stress
• negativen Energiebilanz
anfangs Laktation (hohe
Milchleistung, Abmagerung,
Stoffwechselstörungen)
• Zysten oder bleibendem
Gelbkörper ohne Trächtigkeit
• nach Gebärmutterentzündungen
•
•
•
•
•
oft bei Hochleistungskühen anfangs
Laktation festgestellt negativen
Energiebilanz)
Tiere mit Senkscheide oder
sonstigen Erkrankungen
(insbesondere Klauenleiden)
ein rangniedriges Tier zeigt weniger
ausgeprägt seine Brunst, als ein
ranghöheres
Auch Faktoren in der Umgebung:
Kuhtrainer, glatte Böden, niedrige
Ställe und enge Platzverhältnisse
Faktor Mensch: Brunstsymptome
von niemandem beobachtet bzw.
verstanden werden oder die
Brünste schlecht dokumentiert sind
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Dysfunktion der Eierstöcke
Bei einer verzögerten Ovulation wird eine „gesunde“ Kuh zeitgerecht
besamt, nur die Eizelle wird nicht freigesetzt.
Theorien:
Licht- und
Bewegungsmangel
Beta-Karotinmangel
Neu:
Energieversorgung
während Brunst
Axel Wehrend, 2006
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Ovarialzysten
 Follikelähnliche Strukturen auf einem oder
beiden Ovarien für mindestens 10 Tage mit einem
Durchmesser von >2,5 cm in Abwesenheit eines
Gelbkörpers
 Vorkommen zwischen 7,7% und 27,9%
 Einteilung:
- Follikel-Theka-Zysten (Wand < 3mm)
- Follikel-Lutein-Zysten (Wand < 3 mm)
- kleinzystische Degeneration
- Gelbkörperzysten
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53
Ovarialzysten
Entstehung nach M.Bodmer
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Embryonale Mortalität
(Frühträchtigkeitsverlust)
 Abbruch der Trächtigkeit bis zum 42. Tag
 Befruchtungsrate liegt bei 90 % !!
o 10 % gehen in der 1. Woche zugrunde
o 10 % gehen in der 2. Woche zugrunde
o 15 % sterben in der 3. Woche ab
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56
Fruchtbarkeitsstörungen
•
•
•
•
•
Brunstlosigkeit/stille Brunst
Unter- / Überfunktion der Eierstöcke
Umrindern
Gebärmutterentzündungen
Abortursachen
Fricke 2002
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Fruchtbarkeitsstörungen
•
•
•
•
•
Brunstlosigkeit/stille Brunst
Unter- / Überfunktion der Eierstöcke
Umrindern
Gebärmutterentzündungen
Abortursachen
Fricke 2002
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58
Fruchtbarkeitsstörungen
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1.10 Trächtigkeit
 manuelle Untersuchung
 ab 35. Tag, Nachkontrolle, 80% korrekte Diagnose
 Ultraschalldiagnostik
 ab 28. Tag, Nachkontrolle, 98% korrekte Diagnose
 bPAG Milch-Test
 60 Tage nach der Geburt / Abort
 28 Tage nach Belegung
 eventuell falsch positiv, 79% korrekte Diagnose
 Progesteron – Test
 Nachweiß über aktives CL, nicht über vorhandene Frucht
Diss. Schönwälder 2013
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60
Lösungsansätze Tierarzt
•
•
•
•
Beratung/Bestandsbetreuung
Trächtigkeitskontrolle
Puerperalkontrolle
Hormonelles
Reproduktionsmanagement
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61
Tierblatt - Protokoll
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Tierblatt - Protokoll
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63
Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen
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64
Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen
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65
Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen





Gebärmutterkontrolle ab 21. Tag
Gebärmutter-und Eierstocksbehandlung ab 28. Tag
Frühzeitige Trächtigkeitsuntersuchungen
Krankheiten dokumentieren
Kennzahlen regelmäßig berechnen
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Lösungsansätze Tierarzt
•
•
•
•
Beratung/Bestandsbetreuung
Trächtigkeitskontrolle
Puerperalkontrolle
Hormonelles
Reproduktionsmanagement
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Abkalbebox - Checkliste
4 Abkalbeplätze pro 100 Kalbungen
Rechtzeitig umstallen (1 bis 2 Tage vorher)
10 m2 pro Tier einplanen
Einzelkalbungen sind stressfreier als in der Gruppe
Sichtkontakt zur Herde
Täglich einstreuen
Regelmäßig misten, 1 x Jahr desinfizieren
Frischluft, kein Zug, gut zugänglich, hell
Keine Dauerbelegung
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68
Rückbildung der Gebärmutter
1. Tag
nicht umfassbar, Volumen 50 l
4. Tag
teilweise umfassbar, 20 l
8. Tag
umfassbar, Volumen 5 l
14. Tag
doppelfaustgroß
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Management für Frischabkalber
Dr. Peter Zieger
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Lösungsansätze Tierarzt
•
•
•
•
Beratung/Bestandsbetreuung
Trächtigkeitskontrolle
Puerperalkontrolle
Hormonelles
Reproduktionsmanagement
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Hormonelles
Reproduktionsmanagement
Brunstsynchronisation – Brunstorientierte Besamung
PGF 2α zweimalig
 Prostaglandin-Programm ohne Vorauswahl
Im Abstand von 11-13
 Prostaglandin-Programm mit Vorauswahl
Tagen
 Spange/Spirale mit PGF 2α
Ovulationssynchronisation – Terminierte Besamung ohne
Brunstbeobachtung
 Ovsynch
 Verkürztes Ovsynch (nach Vorunters.  ohne 1. GnRH-Gabe)
 Presynch (Ovsynch mit Vorsynchronisation)
 Resynch (zur Verkürzung der Verzögerungszeit Start eines
neuen Ovsynch Programmes mit GnRH noch vor der TU)
Modifiziert nach Janowitz
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Prostaglandin-Programm
(PGF 2α zweimalig) – ohne Vorauswahl
 Einsatz erfolgt zyklusunabhängig ohne Voruntersuchung
 Alle Tiere können mit in die Behandlung einbezogen werden
 Brunstbeobachtung nur nach der 2. Injektion notwendig
 Arbeitswirtschaftlich vorteilhaft, vor allem in Färsenbeständen
 Trächtigkeitsergebnisse bei ca. 50% und damit niedriger als bei PGF
Programmen mit Vorauswahl
 Tiere mit gynäkologischen Störungen (z.B. Endometritis, Azyklie,
Zysten, etc.) werden unnötig und erfolglos mitbehandelt
 Kann nicht beliebig oft wiederholt werden, da sonst die Gefahr der
hormonellen Entgleisung besteht
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Prostaglandin-Programm
(PGF 2α zweimalig) – mit Vorauswahl




Gute Ergebnisse (55-65%) durch Vorauswahl
Ca. 80% der so behandelten Tiere sind besamungstauglich
Geringer Medikamenteneinsatz
Tiere mit gynäkologischen Störungen (Gebärmutterentzündung,
Azyklie, Zyste etc.) werden nicht unnötig und erfolglos mit
synchronisiert
 Brunstbeobachtung zwar auf wenige Tage festgelegt, aber weiterhin
zwingend erforderlich
 Rektale Voruntersuchung zur Auswahl der Tiere notwendig 
zusätzlicher Aufwand und Kosten
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CIDR® Spirale + PGF2α
 Einsatz erfolgt zyklusunabhängig, d.h. alle Tiere können in die
Behandlung einbezogen werden
 Gute Synchronisations- und Trächtigkeitsergebnisse (55-65%)
 Terminorientierte Besamung (48 h nach Entnahme der Spirale)
theoretisch möglich, aber Ergebnisse sind besser bei
brunstorientierter Besamung
 Auch Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden
 (Verlust der Spirale bei ca. 5-10% der Kühe)
 Relativ häufig vaginaler Ausfluss, allerdings ohne Einfluss auf die
Fruchtbarkeit
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Ovsynch -Vorgehen
ein möglicherweise vorhandener
dominanter Follikel soll zur
Ovulation oder Luteinisierung
gebracht werden. 
In Gelbkörperphase entwickelt
sich eine neue Follikelwelle.
Luteolyse
synchronisiert dominanten
Follikel
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Ovsynch
Vor- und Nachteile
Theoretisch zyklusunabhängiger Einsatz
möglich Brunstbeobachtung entfällt
Terminorientierte Besamung möglich
Tiere mit Zyklusstörungen können
mitbehandelt werden, denn hier kommt es
häufig, auch wenn der Erstbesamungserfolg
ausbleibt, zu einer Zyklusinduktion
Gute Ergebnisse (ca. 50%) bei zyklischen
Kühen mit Stillbrunst
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Ovsynch
Vor- und Nachteile
 Bei zyklusunabhängigem Einsatz niedrige
Trächtigkeitsergebnisse (ca. 30%)
 Ca. 20% der Kühe kommen schon vor der 2. GnRH
Gabe (innerhalb von 48 Stunden nach PGF Gabe)
in Brunst, d.h. sie werden, wenn sie
terminorientiert besamt werden, zu spät besamt
 Ca. 25% der Kühe zeigen nach der 2. GnRH Gabe
keine Ovulation – ihre Besamung bleibt in jedem
Fall erfolglos
 Für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender
Synchronisation der Follikelwellen ungeeignet
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SOPs Rinderhaltung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Fruchtbarkeit
Stoffwechsel - Pansenstabilität
Eutergesundheit
Klauengesundheit
Kalb – Jungtieraufzucht
Tierwohl
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Diesen Vortrag und Informationen zu
Weiterbildungsveranstaltungen des
Arbeitskreises finden Sie unter
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