Strukturiert in eine bessere Fruchtbarkeit LKV-Workshop 19.Januar 2016 Frank Bootz www.rinderpraktiker-bw.de 1 Arbeitskreis Oberschwäbischer Rinderpraktiker Vereinigung der Rinderpraktiker aus den Landkreisen BC, RV, SIG, FN Wissen austauschen, Krankheiten früh erkennen, gemeinsam agieren, Produktivität steigern www.rinderpraktiker-bw.de 2 Arbeitskreis Oberschwäbischer Rinderpraktiker • Ansprechpartner für alle Fragen der Rinderhaltung • Interne und externe Spezialisten für alle Fragen einer erfolgreichen Bestandsbetreuung • Individuelle Zusammenstellung der Betreuung • Fortbildungen für Tierärzte + Landwirte • Zusammenarbeit über Praxisgrenzen hinweg www.rinderpraktiker-bw.de 3 Inhaltsverzeichnis • Einflüsse in Beziehung Altmelker auf die Fruchtbarkeit Trockenstellen Transitphase Geburt Nachgeburtsphase Stoffwechsel - Energiebilanz Brunst Konzeption-Frühabort Trächtigkeit www.rinderpraktiker-bw.de 4 Einflüsse auf die Fruchtbarkeit Energiebilanz Trockenmasseaufnahme Wasser Stress Gruppengröße, Gruppenstabilität Haltungsbedingungen, Hygiene Belegdichte Fressplatz / Liegeboxen Abkalbebereich Luftqualität Infektionskrankheiten Luftaustausch Lufttemperatur Luftgeschwindigkeit Luftfeuchtigkeit www.rinderpraktiker-bw.de Urogenitaltrakt Euter Magen-Darm Klauen 5 Gewinnoptimierung Aus betriebswirtschaftlicher Sicht liegt die größte Rendite einer Herde bei durchschnittlich 160-175 Laktationstagen. (ZKZ +/- 390 Tage) Dieses Optimum resultiert daraus, dass die Kühe innerhalb der ersten 175 Tage die meiste Milch produzieren. Dadurch sind in dieser Phase die Einnahmen durch die Milch größer, als die Produktionskosten für die Milch (Gewinnphase). Liegt der durchschnittliche Laktationstag einer Herde jedoch deutlich über 175 Tagen, entstehen für den Betrieb Einkommensverluste. www.rinderpraktiker-bw.de 7 Gewinnoptimierung Milchleistung / Tag Milchverlust 500-1500 l höchste Profitabilität Abkalbung 160 200 Laktationstage optimale Laktationskurve abgeflachte Laktationskurve durch Puerperalstörungen, Ketosen, Azidosen hormonelle Störungen etc. www.rinderpraktiker-bw.de 8 Gewinnoptimierung Die Hauptursache für einen zu hohen durchschnittlichen Laktationstag der Herde ist eine verminderte Fruchtbarkeit. Überlassen Sie nichts dem Zufall ! www.rinderpraktiker-bw.de 9 Arbeitsanleitung / SOP Standard Operating Procedure standardisiertes Vorgehen verbindliche textliche Beschreibung der Abläufe von Vorgängen einschließlich der Prüfung der Ergebnisse und deren Dokumentation Arbeiten in gleichbleibender Qualität Prognostische Informationen durch Dokumentation www.rinderpraktiker-bw.de 10 Ausblick FruchtbarkeitWohin geht die Entwicklung? Dauer zwischen Geburt und regelmäßigem Zyklus vor 20 Jahren ca. 80% der Tiere bis 60. Tag in Brunst Heute ca. 30% der Tiere bis 60. Tag in Brunst azyklische Tierzahl = ohne Zyklus nach der Geburt hohe Korrelation mit Milchleistung und Management Vor 20 Jahren < 10 % und in Laufstall kaum bekannt Trächtigkeitsrate aus Erstbesamungen nimmt ab vor 20 Jahren ca. 60% Heute bei ca. 40% Zukunft ??? (jährlicher Rückgang von ca. 1% pro Jahr) www.rinderpraktiker-bw.de 11 Zyklus des Rindes • Es wird unterschieden zwischen ovariellem Zyklus, in dem die Follikeldynamik abläuft, dem uterinen Zyklus sowie dem äußeren Zyklus. • Der Zyklus wird beim Rind in vier Phasen eingeteilt: Met- oder Postöstrus (Tag 1- 4): Nachbrunst Interöstrus oder Diöstrus (Tag 5 - 18): Zwischenbrunst Proöstrus (Tag 19 - 21): Vorbrunst Östrus (Tag 21, Dauer 12 - 24 h): Brunst www.rinderpraktiker-bw.de 12 1.01 Altmelker Körperkondition BCS RFD Gewichtsentwicklung www.rinderpraktiker-bw.de 13 BCS – RFD - Gewicht Normalwerte der Körperkondition – Holstein Leistungsgruppe L-Tage BCS RFD 2-5 3,50 25 Gewicht Kühe frisch abgekalbt < -3% frühe Laktation bis 90 3,00 20 mittlere Laktation 90-180 3,25 22 späte Laktation 180-TS 3,50 25 3,50 25 beim Besamen 3,00 20 < 400 kg beim Abkalben 3,50 25 < 620 kg Trockenstehend < -5% Färsen www.rinderpraktiker-bw.de 14 BCS – RFD - Gewicht www.rinderpraktiker-bw.de Dörthe Brandhoff, Bonn 2011 15 www.rinderpraktiker-bw.de 16 www.rinderpraktiker-bw.de 17 Nettoenergiebilanz www.rinderpraktiker-bw.de 18 Negative Energiebilanz Initialphase (-10 bis +20 pp) hier findet die Adaption an die neg. Energiebilanz statt. Gefahr des Fett-Mobilisations-Syndrom Hauptphase ( 4. bis 8. Wo pp) Verarbeitung der mobilisierten Fettsäuren, täglich > 1kg FS Endphase (9. bis 12. Wo pp) ausgeglichene Energiebilanz. Leistungsschwächer Tiere haben eine kürzere Periode alos Leistungsstarke. Hohe T-Aufnahme ist der wirksamste Weg, die neg. Energiebilanz in Dauer und Intensität zu reduzieren. www.rinderpraktiker-bw.de 19 BCS - RFD www.rinderpraktiker-bw.de 20 Energiebilanz www.rinderpraktiker-bw.de 21 Energiebilanz www.rinderpraktiker-bw.de 22 1.02 Trockenstellen Körperkondition Klauenpflege Eutergesundheit Gruppenbildung Verlagerung der Last vom Ballen auf die gesamte Sohlenfläche, Korrektur der Lastverteilung innerhalb des Klauenpaares (gleichmäßige Lastverteilung auf beide Klauen), eine Minderung der Umwelteinflüsse auf Ballen und Haut des Zwischenklauenspaltes durch Gewinn an Trachtenwandhöhe über eine vertretbar kurze Vorderwandlänge und einen relativ hohen Ballenbereich. www.rinderpraktiker-bw.de 23 Klauenpflege Orientierung am Lebenszyklus der Kuh Trockenstellen 2 Monate p.p. 5 Monate p.p. www.rinderpraktiker-bw.de 24 Lahmheitsscore 1-2 www.rinderpraktiker-bw.de 25 Lahmheitsscore 3-4 www.rinderpraktiker-bw.de 26 Lahmheitsscore 5 Ziel > 90% Score 1, lahmheitsfrei < 10% Score 2, maximal Score 3 kein Score 4 und 5 www.rinderpraktiker-bw.de 27 1.02 Trockenstellen Körperkondition Klauenpflege Eutergesundheit Gruppenbildung www.rinderpraktiker-bw.de 28 Trockenstellen letzte 3 MLPs < 150.000 zu 95% eutergesund Schalmtest (systemische Fehler) Bakterielle Untersuchung - Resistenztest Entscheidung Behandlung Zitzenversiegler + Antibiotischer Trockensteller Zitzenversiegler Trockenstehdauer optimal für Regeneration 60 Tage Euter – Klauen - Pansen www.rinderpraktiker-bw.de 29 Trockenstehphase Rückbildung, aktive Involution Stauungsphase 7 Tage Resorptionsphase 14 Tage Keratinpfropf Ruhephase Erneuerung der milchbildenden Epithelzellen Kolostrumproduktion Aufeutern Aufweichen / Lösen des Keratinpfropf www.rinderpraktiker-bw.de 30 1.03 Transitphase Körperkondition Die Beurteilung der Körperkondition 14 – 7 Tage vor dem Geburtstermin. Euterkontrolle Euterkontrolle, visuell möglichst täglich, abtasten, eventuell anmelken bei Bedarf. Scham Visuelle Kontrolle möglichst täglich, vaginale Untersuchung (Hygiene) bei Bedarf. BHB, Ketonkörper (10 - 6 - 2 Tage a.p.) Stoffwechsel www.rinderpraktiker-bw.de 31 1.04 Geburt Abkalbebereich Hygiene Untersuchungen Geburtshilfe Nachuntersuchung Erstversorgung Kuh Erstversorgung Kalb siehe SOP 2.1 www.rinderpraktiker-bw.de 32 Geburtshygiene www.rinderpraktiker-bw.de 33 Geburtshygiene www.rinderpraktiker-bw.de 34 Geburtshygiene • • • • • Einmalhandschuhe Desinfektionsmittel Gleitgel Geburtsstricke Wasser www.rinderpraktiker-bw.de 35 1.05 Nachgeburtsphase Beobachtung Untersuchungen Messparameter Behandlungsstrategien 12h p.p. abgeschlossen Allgemeinbefinden, Vaginal Temperatur, BHB, Ca Stoffwechsel – Infusion Cortison NSAID Antibiose Spülungen www.rinderpraktiker-bw.de 36 1.06 Stoffwechsel-Energie BHB, Ketonkörper BCS – RFD – Körpergewicht MLP – Daten www.rinderpraktiker-bw.de 37 1.07 Gyn.Untersuchungen 2-4 Wochen pp Uterus Ovar 6-8 Wochen pp Scheide Uterus Ovar Kontrollen im 14 tägigen, maximal 4 wöchigem Rhythmus www.rinderpraktiker-bw.de 38 1.08 Brunst Brunsterkennung 81% der Kühe haben einen regelmäßigen Zyklus, 21 Tage echte Brunst Zwischenbrunst, falsche Brunst Duldungsbereitschaft, 90-95% in Hochbrunst 10% der tragenden Kühe stehen Bespringende Kuh, 65-70% in Hochbrunst www.rinderpraktiker-bw.de 39 Brunsterkennung Limitierender Faktor beim Fruchtbarkeitsmanagement Brunserkennungsrate häufig < 50 % statt angepeilten 60-80 % Technische Hilfsmittel wie Pedometer, Aufsprungdetektoren, Elektronische Überwachungshilfen (z.B. Heat Watch System), Impedanzmessung (elektr. Widerstand Vaginalschleim) u.a. können zwar unterstützen, aber NICHT ersetzen Problem in Großbetrieben und zunehmend in wachsenden Familienbetrieben (Omas und Opas fehlen!) Mindestens 2x täglich (besser 3-4x) in der Ruhephase morgens und abends (Lichtwechsel stimulierend) www.rinderpraktiker-bw.de 40 Brunsterkennungsraten Brunsterkennungsmethode Anteil richtig erkannter Brunsten in % Permanente Beobachtung 89-100 2x täglich Brunstbeobachtung 60-80 Gelegentliche Brunstbeobachtung 43 Kreide-Markierung/Abriebpflaster 70 Bewegungsaktivitätsmessung 73-95 Heat-Watch®-System 90-98 Becker, Kanitz, Heuwieser (2005), modifiziert und ergänzt nach Zieger (2004) www.rinderpraktiker-bw.de 41 Ursachen für mangelnde Brunsterkennung Zeitmangel bzw. Arbeitsüberlastung Kurze Brunsten Stehende Brunst: alle 21 Tage für 30 Sekunden o Hochleistungskühe Ø Duldungsphase nur 7,3 h mit 8,5 Duldungen (4 sec!) o Bei Jungrindern/Färsen hingegen 10,7 h mit 17 Duldungen Abnehmende Brunstintensität o Steigende Leistunghöherer Anteil von Kühen mit geringerer Brunstintensität o 50% aller Kühe zeigen nur noch schwache Brunstsymptome o Unter 10% zeigen ausreichend lange Brunsten mit hoher Intensität (mehr als 1,5 Duldungen/h bei Brunstdauer von > 7 h) Schwankende Zykluslänge o Ca. 20% haben Zyklus <18 oder >25 Tage o Ca. 80% haben einen 21 Tage Zyklus www.rinderpraktiker-bw.de 42 Duldungsbereitschaft nach Prof. Wolfgang Heuwieser Duldung 35% 30% 25% 20% 15% Duldung 10% 5% 0% <4 Stunden 4-8 Stunden 8 - 12 Stunden 12 - 16 Stunden 16 - 20 Stunden > 20 Stunden 5-15% stillbrünstig zeigen keine primären Brunstanzeichen www.rinderpraktiker-bw.de 43 Brunstdauer 16 14,7 Brunstdauer in Stunden 14 12 10 8 6 9,6 6,3 4,8 Brunstdauer 5,1 4 2,8 2 0 25 -30 kg bis 35 kg bis 40 kg bis 45 kg bis 50 kg bis 55 kg Milchmenge in kg www.rinderpraktiker-bw.de Wiltbank et al. 2006 44 Brunstbeobachtung Was deutet auf Fehler bei der Brunstbeobachtung hin? · Ein relativ hoher Prozentsatz der Brunstzyklen ist nur 3 bis 17 Tage lang. Mehr als 5 - 10% der Kühe werden 2 - 3 Tage nach der Besamung "nachbesamt". Bei mehr als 10% der Kühe beträgt der Abstand zwischen zwei Besamungen 25 - 35 Tage. · Einige Kühe kalben 3 - 6 Wochen vor dem erwarteten Termin ab (normale Kälber). www.rinderpraktiker-bw.de 45 Brunstbeobachtung www.rinderpraktiker-bw.de 46 1.09 Besamung Zeitpunkt Gyn. Untersuchung Scham Scheide Gebärmutter Besamung Auftaumodus max. 3 Pailletten (EB 48% - 41% - 38% - 25%) Zeitfaktor Besamungspistole warm halten www.rinderpraktiker-bw.de 47 Energiemangel - Follikelqualität Reifeprozess eines Follikels dauert 60-80 Tage neg. Energiebilanz hemmen das Follikelwachstum Stillbrunst, verzögerter Eisprung, Umrindern, Zysten die „besten“ Follikel werden demnach vor dem Abkalben angelegt die besten Trächtigkeitsergebnisse werden zwischen dem 45. und 65. Laktationstag erzielt www.rinderpraktiker-bw.de 48 Fruchtbarkeitsstörungen • • • • Brunstlosigkeit / stille Brunst Dysfunktion der Eierstöcke Gebärmutterentzündungen Abortursachen www.rinderpraktiker-bw.de 49 Brunstlosigkeit – Anöstrie • Azyklie = „ausbleibende Brunst", „fehlende Brunst", „keine Brunst“ oder „Brunstlosigkeit“ • Äusserlich zeigen betroffene Tiere keine Brunstanzeichen und auch bei einer Untersuchung der Geschlechtsorgane gibt es keine Anzeichen eines Brunstzyklus • Anaphrodisie = „stille Brunst“ oder „schwache Brunst" • Die äusserlichen Brunstanzeichen sind nur schwach oder nicht beobachtbar, obwohl es auf den Eierstöcken und der Gebärmutter einen Brunstzyklus mit der Bildung eines Gelbkörpers gibt und die Schleimhaut in der Gebärmutter normal aufgebaut wird. www.rinderpraktiker-bw.de 50 Brunstlosigkeit Ursachen Azyklie Anaphrodisie • Winter (wenig Stimulation durch Licht), • bei Stress • negativen Energiebilanz anfangs Laktation (hohe Milchleistung, Abmagerung, Stoffwechselstörungen) • Zysten oder bleibendem Gelbkörper ohne Trächtigkeit • nach Gebärmutterentzündungen • • • • • oft bei Hochleistungskühen anfangs Laktation festgestellt negativen Energiebilanz) Tiere mit Senkscheide oder sonstigen Erkrankungen (insbesondere Klauenleiden) ein rangniedriges Tier zeigt weniger ausgeprägt seine Brunst, als ein ranghöheres Auch Faktoren in der Umgebung: Kuhtrainer, glatte Böden, niedrige Ställe und enge Platzverhältnisse Faktor Mensch: Brunstsymptome von niemandem beobachtet bzw. verstanden werden oder die Brünste schlecht dokumentiert sind www.rinderpraktiker-bw.de 51 Dysfunktion der Eierstöcke Bei einer verzögerten Ovulation wird eine „gesunde“ Kuh zeitgerecht besamt, nur die Eizelle wird nicht freigesetzt. Theorien: Licht- und Bewegungsmangel Beta-Karotinmangel Neu: Energieversorgung während Brunst Axel Wehrend, 2006 www.rinderpraktiker-bw.de 52 Ovarialzysten Follikelähnliche Strukturen auf einem oder beiden Ovarien für mindestens 10 Tage mit einem Durchmesser von >2,5 cm in Abwesenheit eines Gelbkörpers Vorkommen zwischen 7,7% und 27,9% Einteilung: - Follikel-Theka-Zysten (Wand < 3mm) - Follikel-Lutein-Zysten (Wand < 3 mm) - kleinzystische Degeneration - Gelbkörperzysten www.rinderpraktiker-bw.de 53 Ovarialzysten Entstehung nach M.Bodmer www.rinderpraktiker-bw.de 54 Embryonale Mortalität (Frühträchtigkeitsverlust) Abbruch der Trächtigkeit bis zum 42. Tag Befruchtungsrate liegt bei 90 % !! o 10 % gehen in der 1. Woche zugrunde o 10 % gehen in der 2. Woche zugrunde o 15 % sterben in der 3. Woche ab www.rinderpraktiker-bw.de 56 Fruchtbarkeitsstörungen • • • • • Brunstlosigkeit/stille Brunst Unter- / Überfunktion der Eierstöcke Umrindern Gebärmutterentzündungen Abortursachen Fricke 2002 www.rinderpraktiker-bw.de 57 Fruchtbarkeitsstörungen • • • • • Brunstlosigkeit/stille Brunst Unter- / Überfunktion der Eierstöcke Umrindern Gebärmutterentzündungen Abortursachen Fricke 2002 www.rinderpraktiker-bw.de 58 Fruchtbarkeitsstörungen www.rinderpraktiker-bw.de 59 1.10 Trächtigkeit manuelle Untersuchung ab 35. Tag, Nachkontrolle, 80% korrekte Diagnose Ultraschalldiagnostik ab 28. Tag, Nachkontrolle, 98% korrekte Diagnose bPAG Milch-Test 60 Tage nach der Geburt / Abort 28 Tage nach Belegung eventuell falsch positiv, 79% korrekte Diagnose Progesteron – Test Nachweiß über aktives CL, nicht über vorhandene Frucht Diss. Schönwälder 2013 www.rinderpraktiker-bw.de 60 Lösungsansätze Tierarzt • • • • Beratung/Bestandsbetreuung Trächtigkeitskontrolle Puerperalkontrolle Hormonelles Reproduktionsmanagement www.rinderpraktiker-bw.de 61 Tierblatt - Protokoll www.rinderpraktiker-bw.de 62 Tierblatt - Protokoll www.rinderpraktiker-bw.de 63 Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen www.rinderpraktiker-bw.de 64 Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen www.rinderpraktiker-bw.de 65 Strategischer UmgangFruchtbarkeitsstörungen Gebärmutterkontrolle ab 21. Tag Gebärmutter-und Eierstocksbehandlung ab 28. Tag Frühzeitige Trächtigkeitsuntersuchungen Krankheiten dokumentieren Kennzahlen regelmäßig berechnen www.rinderpraktiker-bw.de 66 Lösungsansätze Tierarzt • • • • Beratung/Bestandsbetreuung Trächtigkeitskontrolle Puerperalkontrolle Hormonelles Reproduktionsmanagement www.rinderpraktiker-bw.de 67 Abkalbebox - Checkliste 4 Abkalbeplätze pro 100 Kalbungen Rechtzeitig umstallen (1 bis 2 Tage vorher) 10 m2 pro Tier einplanen Einzelkalbungen sind stressfreier als in der Gruppe Sichtkontakt zur Herde Täglich einstreuen Regelmäßig misten, 1 x Jahr desinfizieren Frischluft, kein Zug, gut zugänglich, hell Keine Dauerbelegung www.rinderpraktiker-bw.de 68 Rückbildung der Gebärmutter 1. Tag nicht umfassbar, Volumen 50 l 4. Tag teilweise umfassbar, 20 l 8. Tag umfassbar, Volumen 5 l 14. Tag doppelfaustgroß www.rinderpraktiker-bw.de 69 Management für Frischabkalber Dr. Peter Zieger www.rinderpraktiker-bw.de 70 Lösungsansätze Tierarzt • • • • Beratung/Bestandsbetreuung Trächtigkeitskontrolle Puerperalkontrolle Hormonelles Reproduktionsmanagement www.rinderpraktiker-bw.de 71 Hormonelles Reproduktionsmanagement Brunstsynchronisation – Brunstorientierte Besamung PGF 2α zweimalig Prostaglandin-Programm ohne Vorauswahl Im Abstand von 11-13 Prostaglandin-Programm mit Vorauswahl Tagen Spange/Spirale mit PGF 2α Ovulationssynchronisation – Terminierte Besamung ohne Brunstbeobachtung Ovsynch Verkürztes Ovsynch (nach Vorunters. ohne 1. GnRH-Gabe) Presynch (Ovsynch mit Vorsynchronisation) Resynch (zur Verkürzung der Verzögerungszeit Start eines neuen Ovsynch Programmes mit GnRH noch vor der TU) Modifiziert nach Janowitz www.rinderpraktiker-bw.de 72 Prostaglandin-Programm (PGF 2α zweimalig) – ohne Vorauswahl Einsatz erfolgt zyklusunabhängig ohne Voruntersuchung Alle Tiere können mit in die Behandlung einbezogen werden Brunstbeobachtung nur nach der 2. Injektion notwendig Arbeitswirtschaftlich vorteilhaft, vor allem in Färsenbeständen Trächtigkeitsergebnisse bei ca. 50% und damit niedriger als bei PGF Programmen mit Vorauswahl Tiere mit gynäkologischen Störungen (z.B. Endometritis, Azyklie, Zysten, etc.) werden unnötig und erfolglos mitbehandelt Kann nicht beliebig oft wiederholt werden, da sonst die Gefahr der hormonellen Entgleisung besteht www.rinderpraktiker-bw.de 73 Prostaglandin-Programm (PGF 2α zweimalig) – mit Vorauswahl Gute Ergebnisse (55-65%) durch Vorauswahl Ca. 80% der so behandelten Tiere sind besamungstauglich Geringer Medikamenteneinsatz Tiere mit gynäkologischen Störungen (Gebärmutterentzündung, Azyklie, Zyste etc.) werden nicht unnötig und erfolglos mit synchronisiert Brunstbeobachtung zwar auf wenige Tage festgelegt, aber weiterhin zwingend erforderlich Rektale Voruntersuchung zur Auswahl der Tiere notwendig zusätzlicher Aufwand und Kosten www.rinderpraktiker-bw.de 74 CIDR® Spirale + PGF2α Einsatz erfolgt zyklusunabhängig, d.h. alle Tiere können in die Behandlung einbezogen werden Gute Synchronisations- und Trächtigkeitsergebnisse (55-65%) Terminorientierte Besamung (48 h nach Entnahme der Spirale) theoretisch möglich, aber Ergebnisse sind besser bei brunstorientierter Besamung Auch Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden (Verlust der Spirale bei ca. 5-10% der Kühe) Relativ häufig vaginaler Ausfluss, allerdings ohne Einfluss auf die Fruchtbarkeit www.rinderpraktiker-bw.de 75 Ovsynch -Vorgehen ein möglicherweise vorhandener dominanter Follikel soll zur Ovulation oder Luteinisierung gebracht werden. In Gelbkörperphase entwickelt sich eine neue Follikelwelle. Luteolyse synchronisiert dominanten Follikel www.rinderpraktiker-bw.de 76 Ovsynch Vor- und Nachteile Theoretisch zyklusunabhängiger Einsatz möglich Brunstbeobachtung entfällt Terminorientierte Besamung möglich Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden, denn hier kommt es häufig, auch wenn der Erstbesamungserfolg ausbleibt, zu einer Zyklusinduktion Gute Ergebnisse (ca. 50%) bei zyklischen Kühen mit Stillbrunst www.rinderpraktiker-bw.de 77 Ovsynch Vor- und Nachteile Bei zyklusunabhängigem Einsatz niedrige Trächtigkeitsergebnisse (ca. 30%) Ca. 20% der Kühe kommen schon vor der 2. GnRH Gabe (innerhalb von 48 Stunden nach PGF Gabe) in Brunst, d.h. sie werden, wenn sie terminorientiert besamt werden, zu spät besamt Ca. 25% der Kühe zeigen nach der 2. GnRH Gabe keine Ovulation – ihre Besamung bleibt in jedem Fall erfolglos Für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der Follikelwellen ungeeignet www.rinderpraktiker-bw.de 78 www.rinderpraktiker-bw.de 79 SOPs Rinderhaltung 1. 2. 3. 4. 5. 6. Fruchtbarkeit Stoffwechsel - Pansenstabilität Eutergesundheit Klauengesundheit Kalb – Jungtieraufzucht Tierwohl www.rinderpraktiker-bw.de 80 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Diesen Vortrag und Informationen zu Weiterbildungsveranstaltungen des Arbeitskreises finden Sie unter www.rinderpraktiker-bw.de www.rinderpraktiker-bw.de 81