TIERGESUNDHEIT Die Färsensynchronisation ist besonders effektiv einsetzbar in größeren Betrieben, wo die Tiere entsprechend ihrer körperlichen Entwicklung in Gruppen zusammengefasst werden. Brünstige Kühe auf Bestellung Bei Problemen mit der Brunsterkennung können Fruchtbarkeits-Programme helfen. Was sich für Ihren Betrieb eignet, zeigt Dr. Ulrich Janowitz, Tierarzt bei der Rinder-Union West in Borken. R24 top agrar 4/2008 E ine schlechte Fruchtbarkeitslage ist in vielen Herden ein Dauerthema. Vermehrte Abgänge, steigende Remontierungsraten, ein zu hohes Erstkalbealter und notwendige Tierzukäufe belasten das Betriebsergebnis erheblich. Die Hauptursache für die Probleme sind weltweit betrachtet Mängel in der Brunstbeobachtung. In vielen Betrieben beträgt der Anteil der erkannten Brunsten statt der angestrebten > 70 % tatsächlich oft deutlich weniger als 50 %! Es gibt nur zwei Möglichkeiten, um die Probleme bei der Brunstbeobachtung besser in den Griff zu bekommen: j 1. Verbesserung der Brunstbeobachtung und Erkennung: Das ist aber kurzfristig meist nicht realisierbar und setzt eine grundsätzliche Umorganisation der betrieblichen Abläufe oder zusätzliches Personal voraus. Technische Hilfsmittel (z. B. Pedometer, Brunstpflaster u. Ä.) können die Brunstbeobachtung zwar unterstützen, aber nicht ersetzen. In der Praxis haben sie sich zudem bislang nicht auf breiter Front durchsetzen können. j 2. Einsatz von Fruchtbarkeits-Programmen zur Steuerung der Brunst der Tiere (Synchronisation): Sie lassen sich kurzfristig etablieren und betriebsindividuell gestalten (s. Übersicht 1). Dadurch werden die eigenen Zielvorgaben (z. B. Verkürzung der Güst- bzw. Zwischenkalbezeit, Senkung des Erstkalbealters, Reduzierung der Abgänge wegen Unfruchtbarkeit) besser planbar und das Besamungsmanagement wird optimiert. Die wesentlichen Vorteile von Synchronisations-Programmen sind: ■ Vereinfachung des Arbeitsmanagements, vor allem in entfernteren Betriebsgebäuden; ■ Tiere können in Gruppen zusammen gefasst und gemanagt werden; ■ Senkung der Zwischenkalbezeit; ■ Steuerung des Erstkalbealters; ■ Einschränkung des Abkalbezeitraumes (Gruppenabkalbungen); ■ Brunstbeobachtung kann entfallen (Ovsynch) oder nur an wenigen festgelegten Tagen erfolgen. Übersicht 1: Verschiedene Methoden für das Fruchtbarkeitsmanagement im Praxisurteil Beurteilungskriterium Effizienz Brunstbeobachtung Arbeitsanfall Informationsdichte Risikostreuung Kosten-Nutzen-Relation Methoden des Fruchtbarkeitsmanagements Brunstbeobachtung Deckbulle Synchronisationsund KB programm gut schlecht gut 365 Tage/Jahr keine planbar bzw. entfällt ständig nicht plan- vermutlich mehr an bestimmten Tabar als gedacht gen planbar hoch gering hoch „alles auf eine breit breit Karte“ theoretisch gut fraglich gut Quelle: verändert nach Heuwieser 1999 Der große Vorteil der Synchronisations-Programme ist, dass sie das Fruchtbarkeitsmanagement planbar machen. Der Vorteil bei der PRIDSpirale ist, dass alle Tiere zyklusunabhängig mit einbezogen werden können. Fotos: Janowitz Welche Programme gibt es? Die Brunstsynchronisation ausschließlich mit Prostaglandin (PGF 2α) ist eine etablierte Methode. Inzwischen sind die Erkenntnisse über den Zyklusablauf des Rindes und die Möglichkeiten zur hormonellen Beeinflussung enorm gewachsen. Mitte der 90er-Jahre wurden in den USA die PGF-Programme zum Ovsynch-Verfahren weiterentwickelt. Ziel dieser Methode ist es, den Eisprung (Ovulation) auf einen Zeitraum Hauptproblem ist die Brunsterkennung Übers. 2: Höhere Leistung – kürzere Brunst Was sind die Ursachen für unbefriedigende Brunsterkennungs- und Brunstnutzungsraten? ■ Zeitmangel bzw. Arbeitsüberlastung: Mit steigenden Kuhzahlen steht weniger Betreuungszeit für das einzelne Tier und damit für die Brunstbeobachtung zur Verfügung. ■ Kurze Brunsten: Bei Hochleistungskühen beträgt die Dauer der stehenden Brunst (Duldung) im Mittel nur noch 7,3 Stunden mit 8,5 geduldeten Aufsprüngen, bei Färsen hingegen 10,7 Stunden mit durchschnittlich 17 Duldungen. ■ Abnehmende Brunstintensität: 15 Länge der Brunstphase (Stunden) 12 9 6 3 0 25 30 35 40 45 Milch (kg/Kuh/Tag) 50 Quelle: Wiltbank Mit steigenden Leistungen erhöht sich der Anteil an Kühen mit einer geringeren Brunstintensität. Mehr als 50 % aller Kühe zeigen nur noch schwach ausgeprägte Brunstsymptome. Weniger als 10 % der Kühe zeigen ausreichend lange Brunsten mit hoher Intensität (mehr als 1,5 Duldungen pro Stunde bei einer Dauer von mehr als 7 Stunden), die die Erkennung erleichtern. ■ Schwankende Zykluslänge: Rund 25 % der Kühe weisen eine Zykluslänge von weniger als 18 oder mehr als 25 Tagen auf. Nur ca. 50 % haben einen 21-Tage-Zyklus. Je höher die Leistung, umso schlechter sind die sichtbaren Brunstsignale. top agrar 4/2008 R 25 TIERGESUNDHEIT von wenigen Stunden zu synchronisieren. Dadurch wird es möglich, eine terminorientierte Besamung ohne vorherige Brunstbeobachtung durchzuführen. Aufgrund von z.T. unbefriedigenden Ergebnissen mit dem Standard-Ovsynch-Verfahren, wurden inzwischen Varianten zur Optimierung entwickelt. Dabei wird dem Zyklusstand zu Beginn der Behandlung stärker Rechnung getragen. Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwei Gruppen von Synchronisations-Verfahren: j 1. Die Brunstsynchronisation, d.h. die Besamung nach erfolgreicher Brunstbeobachtung. Hier gibt es drei Methoden: – Prostaglandin-(PGF)-Programm mit und ohne Vorauswahl der Tiere. – Einsatz einer Spirale (PRID-Spirale, Fa. Ceva). j 2. Ovulations-Synchronisation, das heißt eine terminierte Besamung ohne Brunstbeobachtung. Hierunter fallen die vier Programme: ■ Ovsynch, Die Prostaglandin- und GnRH-Gaben erfolgen per ■ Presynch, Injektion. ■ Resynch und ■ verkürztes Ovsynch. Grundsätzlich lassen sich Übersicht 3: Hormonpräparaten zur mit diesen Programmen aber Besamung (Auswahl) nur gute Resultate erzielen, wenn die Tiere gesund und Wirkstoff- Wirkstoff Produkt Hersteller gut entwickelt sind. Tiere mit gruppe genitalen Störungen (z. B. GnRH1) Buserelin Buserelin aniMedica Animedica Gebärmutterentzündung, Gonavet Veyx Zysten, Azyklie u.Ä.) sollten Gonadorelin Veyx Depherelin vorab erkannt und entsprechend behandelt werden. Gonadorelin Ovarelin Ceva Um den Erfolg einer SynBuserelin Receptal Intervet chronisation zu verbessern, LH2) HCG Ovogest 1 500/5 000 Intervet sollten die Einzeltiere vorProstaguntersucht werden. Cloprostenol Estrumate Essex landine Für die beschriebenen DinoprostProgramme werden verschieEnzaprost T Ceva Trometamol dene Medikamente (siehe CloprostenolÜbersicht 3) benötigt. Bei PGF Veyx Veyx Natrium der Kostenkalkulation wurden folgende Abgabepreise CloprostenolPGF Veyx forte Veyx für die jeweilige BehandNatrium lungsdosis der Medikamente Cloprostenol Gonadovet Animedica zu Grunde gelegt, die in der Praxis aber durchaus nach Dinoprost Dinolytic Pfizer oben oder unten abweichen können. Cloprostenol Cyclix Intervet Die Kalkulation bezieht sich ausschließlich auf die ProgesPRID-Spirale reinen Medikamentenkosten Progesteron Ceva teron (PRID alpha 1,55 g) ohne Mehrwertsteuer. Die Gebühren für VoruntersuProgesteron CIDR Pfizer chungen und die Anwendung 1) Gonadotropin-Releasing-Hormon; 2) Luteinisierendes Hormon der Medikamente sind hierbei nicht berücksichtigt: R26 top agrar 4/2008 ■ 100 µg GnRH ca. 4,50 E; ■ 0,5 mg PGF 2α ca. 3,00 E; ■ 1,55 g Progesteron (PRIDSpirale) ca. 16,00 E. Wir halten fest Mit Synchronisations-Programmen kann das Fruchtbarkeitsmanagement bei Kühen und Färsen verbessert werden. Wichtig ist jedoch eine Voruntersuchung des Einzeltieres. Die Vollkosten für die Remontierung einer Färse liegen bei ca. 1 500 E. Jeder zusätzliche Güsttag ab dem 90. Laktationstag muss mit ca. 2,50 bis 3,00 E Verlust kalkuliert werden. Vor diesem Hintergrund fallen die Kosten für Synchronisationsmaßnahmen zur Reduzierung unnötiger Abgänge nur geringfügig ins Gewicht. Auf den nächsten beiden Seiten finden Sie die Details der verschiedenen Synchronisations-Programme im Überblick. j terminorientierten Dosis 2,5 ml, i.m. Wartezeit (in Tagen) keine 1 – 2 ml, i.m. keine 2 ml, i.m. 2,5 – 5 ml, i.m. 1 500 bis 3 000 I.E., i.v. keine keine keine Fleisch: 2, Milch: 0 Fleisch: 3, Milch: 0 Fleisch: 2, Milch: 0 Fleisch: 2, Milch: 0 Fleisch: 1, Milch: 0 Fleisch: 3, Milch: 0 Fleisch: 2, Milch: 0 2 ml, s.c. oder i.m. 5 ml, i.m. 5,7 ml, i.m. o. s.c. 2 ml, i.m. o. s.c. 2 ml, i.m. o. s.c. 5 ml, i.m. o. s.c. 2 ml, i.m. 1 Spirale je Tier für 7 Tage, ab 35. Tag pp 1 Spange je Tier für 7 Tage keine keine TIERGESUNDHEIT Die Fruchtbarkeitsprogramme im Überblick Prostaglandin mit Vorauswahl Prostaglandin ohne Vorauswahl ■ Durchführung: Dabei werden die betreffenden Tiere am Dienstag der 1. Woche rektal, gynäkologisch voruntersucht und auf Gelbkörper kontrolliert. Alle Tiere mit deutlichem Gelbkörper (ca. 70 %) erhalten eine Injektion mit Prostaglandin (PGF). Die Brunst tritt nach ca. zwei bis drei Tagen, in Ausnahmefällen nach bis zu fünf Tagen ein. Jetzt wird besamt. Der Schwerpunkt liegt meist am Freitag der 1. Woche. Am Montag der 3. Woche werden alle Tiere, die in der 1. Woche keinen Gelbkörper aufweisen, bzw. die nach der PGF-Injektion keine Brunst zeigten, auf das Vorhandensein eines Gelbkörpers untersucht. Alle Tiere mit Gelbkörper erhalten PGF. Wiederum ist mit dem Brunsteintritt nach zwei bis drei Tagen, in Ausnahmefällen nach bis zu fünf Tagen zu rechnen. Die Besamung bei der Brunst ist schwerpunktmäßig am Donnerstag der 3. Woche. ■ Durchführung: Am Dienstag der 1. Woche erhalten alle Tiere eine PGF-Injektion ohne vorherige Untersuchung zur Zyklusbestimmung. Dabei werden nach der 1. Injektion weder eine Brunstbeobachtung noch eine Besamung durchgeführt, stattdessen wird 13 Tage später allen Tieren erneut eine PGF-Injektion verabreicht. Theoretisch haben zu diesem Zeitpunkt alle Tiere einen auf PGF ansprechenden Gelbkörper entwickelt. Bei ca. 70 – 80 % der Tiere stellt sich die Brunst nach zwei bis vier Tagen ein. Dabei ist der Schwerpunkttag am Donnerstag der 3. Woche. Wochenplan Mo Di Mi Do Fr Sa 1. – PGF Brunst u. KB 3. PGF – Brunst u. KB – So – – ■ Vorteile: – gute Ergebnisse (55 – 65 %) durch Vorauswahl; – ca. 80 % der so behandelten Tiere sind besamungstauglich; – geringer Medikamenteneinsatz (ca. 1,3 Injektionen pro besamtem Tier); – Tiere mit gynäkologischen Störungen (Gebärmutterentzündung, Zyste etc.) werden nicht unnötig und erfolglos mit synchronisiert. ■ Nachteile: – Brunstbeobachtung zwar auf wenige Tage festgelegt, aber weiterhin nötig; – Voruntersuchung zur Auswahl der Tiere bedeutet zusätzlichen Aufwand; ■ Kosten (Medikamente): – pro Behandlung ca. 3 E – pro Trächtigkeit ca. 5 E ■ Einsatzempfehlung: – für zyklische Kühe und v. a. Färsen; – zur Gruppensynchronisation in Verbindung mit Voruntersuchung und Brunstbeobachtung; – für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung durch die Konzentration auf wenige Tage vereinfacht werden soll. R28 top agrar 4/2008 Wochenplan Mo Di Mi Do Fr 1. – PGF – – – 3. PGF – Brunst u. KB Sa – – So – – ■ Vorteile: – Einsatz erfolgt zyklusunabhängig ohne Voruntersuchung; – alle Tiere können mit in die Behandlung einbezogen werden; – Brunstbeobachtung nur nach der 2. Injektion notwendig; – Arbeitswirtschaftlich vorteilhaft, vor allem in Färsenbeständen. ■ Nachteile: – Trächtigkeitsraten bei ca. 50 %, damit niedriger als bei PGF-Programmen mit Vorauswahl; – Tiere mit gynäkologischen Störungen (z. B. Gebärmutterentzündung, Azyklie, Zysten, etc.) werden unnötig und erfolglos mitbehandelt; – kann nicht beliebig oft wiederholt werden, da sonst die Gefahr der hormonellen Entgleisung besteht. ■ Kosten (Medikamente): – je Behandlung (2 Injektionen) ca. 6 E – je Trächtigkeit (50 %) ca. 12 E ■ Einsatzempfehlung: – für zyklische Kühe; – für Färsen (Jungrinder); – zur Gruppensynchronisation geeignet, v. a. bei Färsen, da hier seltener Zyklusstörungen auftreten als bei Kühen; – für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung zwar auf nur wenige Tage konzentriert, aber nicht vollständig verzichtet werden soll. PRID-Spirale + PGF OvSynch Pre-Synch Resynch ■ Durchführung: Am Freitag der ersten Woche wird allen Tieren unabhängig vom Zyklusstand die Spirale eingesetzt. Sie simuliert einen Gelbkörper und setzt kontinuierlich Progesteron (Gelbkörperhormon) frei. Am Montag der 2. Woche erhalten alle Tiere eine PGF-Injektion. Dadurch wird ein möglicherweise bereits vorhandener eigener Gelbkörper zur Rückbildung gebracht. Am nächsten Tag wird die Spirale gezogen, der Brunsteintritt erfolgt nach zwei bis drei Tagen, die Besamung schwerpunktmäßig am Donnerstag der 2. Woche. ■ Durchführung: Am Montag der 1. Woche erfolgt eine GnRH-Gabe, um einen möglicherweise vorhandenen dominanten Follikel (1. Follikelwelle) zur Ovulation zu bringen, worauf sich ein Gelbkörper entwickelt. Gleichzeitig entwickelt sich eine neue Follikelwelle. Dieser Gelbkörper wird dann mit einer PGFInjektion 7 Tage später am Montag der 2. Woche zur Auflösung gebracht. Gleichzeitig wird ein dominanter Brunstfollikel (2. Follikelwelle) mit einer weiteren GnRH-Injektion synchronisiert und zur Ovulation gebracht. Zwischen 10 und 24 Stunden nach der GnRH-Injektion erfolgt die brunstunabhängige Besamung. Mit Vorauswahl erhalten nur Tiere mit einem aktiven Gelbkörper GnRH. ■ Durchführung: Am Montag der 1. Woche wird mit einer PGF-Injektion die Vorsynchronisation begonnen. Am Mittwoch der 1. Woche erfolgt dann eine GnRH-Gabe. Durch diese Vorsynchronisation befinden sich zum Start des eigentlichen Ovsynch-Programms theoretisch alle Tiere zwischen dem 5. und 9. Zyklustag. Das ist der optimale Zeitraum für den Start eines Ovsynch-Programms. Das eigentliche Ovsynch-Programm beginnt am Dienstag der 2. Woche mit einer GnRH-Gabe. Eine Woche später erfolgt durch PGF die Auflösung des Gelbkörpers und damit die Heranreifung eines Brunstfollikels. Am Donnerstag der 3. Woche werden durch eine weitere GnRHGabe die Eisprünge synchronisiert. Etwa 10 bis 24 Stunden später erfolgt die terminorientierte Besamung ohne vorherige Brunstbeobachtung. ■ Durchführung: Dabei wird etwa zwischen dem 26. und dem 33. Tag nach der Besamung ein Ovsynch-Programm mit der Gabe von GnRH gestartet – auch wenn noch keine Trächtigkeitsuntersuchung erfolgt ist. Innerhalb von sieben Tagen, spätestens aber vor der PGF-Gabe, muss die Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt werden. Bei allen nicht tragenden Tieren erfolgt die PGF Injektion sieben Tage nach GnRH. Zwei Tage später erfolgt die 2. GnRH Injektion, 10 bis 24 h nach der GnRH-Gabe wird besamt. Wochenplan Mo Di Mi Do Fr Sa So Spirale 1. – – – – – – rein 2. PGF Spirale – Brunst u. KB – raus ■ Vorteile: – Der Einsatz erfolgt zyklusunabhängig, d. h. alle Tiere können in die Behandlung einbezogen werden; – gute Synchronisations- und Trächtigkeitsergebnisse (55 bis 65 %); – terminorientierte Besamung (56 h nach Entnahme der Spirale) theoretisch möglich aber Ergebnisse sind besser bei brunstorientierter Besamung; – Einsatz bei Kühen und mittels vorgewickelter Spirale jetzt auch bei Jungrindern (Färsen) möglich; – auch Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden. ■ Nachteile: – Behandlung etwas aufwendiger; – Verlust der Spirale bei ca. 5 – 10 % der Kühe, selten bei Jungrindern; – relativ häufig vaginaler Ausfluss, aber ohne Einfluss auf die Fruchtbarkeit. ■ Kosten (Medikamente): – pro Behandl. ca. 19 E (Spirale u. PGF) – pro Trächtigkeit ca. 30 E (60 % TU Rate). ■ Einsatzempfehlung: – Kühe jenseits der Rastzeit; – Kühe mit Zyklusstörungen (Azyklie, Zysten, Stillbrunst); – auch für die Gruppensynchronisation von Kühen und Färsen; – für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung auf ein Minimum reduziert werden soll. Wochenplan Mo Di Mi Do Fr Sa So 1. GnRH – – – – – – 2. PGF – GnRH KB – – – ■ Vorteile: – zyklusunabhängiger Einsatz möglich; – Brunstbeobachtung entfällt; – terminorientierte Besamung möglich; – Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden; – gute Ergebnisse (ca. 50 %) bei zyklischen Kühen mit Stillbrunst. ■ Nachteile: – bei zyklusunabhängigem Einsatz niedrige Trächtigkeitsergebnisse (ca. 30 %); – ca. 20 % der Kühe kommen vor der 2. GnRH-Gabe in Brunst, d. h. sie werden zu spät besamt; – ca. 25 % der Kühe zeigen nach der 2. GnRH-Gabe keine Ovulation; – für gute Ergebnisse Vorauswahl nötig; – für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der Follikelwellen ungeeignet. ■ Kosten (Medikamente): – pro Behandlung (3 Injektionen) 12 E – pro Trächtigkeit (ca. 30 % ohne Vorauswahl): 40 E, pro Trächtigkeit (ca. 50 % nach Vorauswahl): 24 E ■ Einsatzempfehlung: – als Einzeltierbehandlung bei zyklischen, stillbrünstigen Kühen; – nach Vorselektion auch für die Gruppensynchronisation geeignet, wenn keine Brunstbeobachtung erfolgen soll. Wochenplan Mo Di Mi Do 1. PGF – GnRH – 2. – GnRH – – 3. – PGF – GnRH Fr – – KB Sa – – – So – – – ■ Vorteile: – Einsatz unabhängig vom Zyklusstand; – bessere Ergebnisse als beim konventionellen Ovsynch (Trächtigkeitsergebnisse ca. 50 %); – Brunstbeobachtung entfällt; – terminorientierte Besamung; – Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden. ■ Nachteile: – fünf Injektionen je Behandlung nötig; – relativ hohe Medikamentenkosten; – für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der Follikelwellen ungeeignet. ■ Kosten (Medikamente): – pro Behandlung (5 Injektionen) 19,50 E – pro Trächtigkeit (ca. 50 % TU-Rate) 39 E ■ Einsatzempfehlung: – für Kühe jenseits der Rastzeit (60 bis 80 Tage); – für die Gruppensynchronisation von Kühen geeignet; – für Betriebe bei denen grundsätzlich auf die Brunstbeobachtung verzichtet werden soll. Wochenplan Mo Di Mi Do Fr Sa So 26-33 Tage 1. nach KB – – – – – – GnRH 2. TU + PGF – GnRH KB – – – ■ Vorteile: – Reduzierung unnötiger Güsttage durch die frühest mögliche Synchronisation nach negativer Trächtigkeitsuntersuchung; – bei allen Kühen einsetzbar, unabhängig davon, ob sie zuvor auf natürliche oder synchronisierte Brunst hin besamt wurden; – theoretisch befinden sich alle nicht tragenden Tiere in einem für den Start eines Ovsynch-Pogramms günstigen Zeitraum (5. bis 12. Zyklustag). ■ Nachteile: – Da die erste GnRH-Injektion zumindest bei einigen Tieren vor der Trächtigkeitsuntersuchung erfolgt, müssen alle Kühe behandelt werden. Die GnRHBehandlung hat allerdings keinerlei negativen Einfluss auf die Trächtigkeit. ■ Kosten (Medikamente): – etwas höher als beim Ovsynch, da alle Kühe, auch die Tragenden die erste GnRH-Injektion erhalten. Die Behandlung wird dann nur bei den noch nicht trächtigen Tieren fortgesetzt. ■ Einsatzempfehlung: – für die frühzeitige terminorientierte Wiederbesamung ohne Brunstbeobachtung nach negativer Trächtigkeitsuntersuchung. top agrar 4/2008 R 29