Jun.Prof. Dr.habil. C. Diem [email protected] http://www.math.uni-leipzig.de/∼diem/la LINEARE ALGEBRA II ÜBUNGSBLATT NR. 4 Sei wie immer K ein fest gewählter Körper. Aufgaben für die Übungsgruppen Definition Die Charakteristik von K (Bezeichnung: char(K)) ist wie folgt definiert: Wenn es eine natürliche Zahl n mit n · 1K = 0K gibt, ist die Charakteristik von K gleich der kleinsten solchen natürlichen Zahl. Wenn es keine solche Zahl gibt, ist die Charakteristik von K gleich 0. Aufgabe Ü1 Zeigen Sie, dass die Charakteristik von K entweder 0 oder eine Primzahl ist! Aufgabe Ü2 Sei L ein Körper und K ein Teilkörper von L. Sei nun A ∈ K n×n . Dann kann man A auch als eine Matrix über L auffassen. Überlegen Sie sich: A ist als Element von K n×n genau dann invertierbar, wenn es als Element von Ln×n invertierbar ist. Aufgabe Ü3 Sei A eine quadratische Matrix über einem Körper. Wir fragen uns, wann A invertierbar ist. Wie kann man das an den Eigenwerten von A ablesen? Aufgabe Ü4 Bestimmen Sie die Eigenwerte und die zugehörigen Eigenräume der folgenden Matrizen, genannt A, wobei A jeweils in Q3×3 , R3×3 und C3×3 sei! Welche der Matrizen sind diagonalisierbar? Geben Sie in diesem Fall eine invertierbare Matrix S an, so dass die Matrix S −1 AS eine Diagonalmatrix ist! 2 1 0 0 2 1 0 0 2 , 5 4 0 −2 0 1 −2 −2 1 , −3 1 2 2 1 −1 −10 2 6 , 1 2 −2 −1 1 −4 −2 2 1 Schriftliche Hausaufgaben Abgabe. Bis Freitag, 7.5., 13:00, im Briefkasten “Lineare Algebra” im 1. Stock des Mathematikgebäudes (Johannisgasse 26) oder zu Beginn der Vorlesung Analytische Geometrie. Aufgabe H1 a) Sei für σ ∈ Sn wie im Skript Mσ := (eσ(1) | · · · |eσ(n) ). Wie kann man dann A · Mσ für eine Matrix A ∈ K n×n explizit beschreiben? b) Folgern Sie aus Ihrer Antwort auf die obige Frage: Die Abbildung Sn −→ (K n×n )∗ , σ 7→ Mσ ist ein Gruppenhomomorphismus. c) Zeigen Sie: Für alle σ, τ ∈ Sn ist Y σ(i) − σ(j) i<j i−j = Y σ(τ (i)) − σ(τ (j)) τ (i) − τ (j) i<j d) Zeigen Sie, dass die Abbildung Sn −→ {±1} , σ 7→ homomorphismus von Sn nach ({±1}, ·) ist! Q i<j . σ(i)−σ(j) i−j ein Gruppen- e) Zeigen Sie, dass die im Skript definierte Abbildung sign : Sn −→ {±1} , σ 7→ Det(Mσ ) mit der Abbildung in d) übereinstimmt! Definition Sei V ein K-Vektorraum beliebiger Dimension und f : V n −→ K eine Abbildung. Dann nennt man f eine Multilinearform, falls für alle festen i = 1, . . . , n und alle festen v1 , . . . , vi−1 , vi+1 , . . . , vn ∈ V die Abbildung V −→ K , v 7→ f (v1 , . . . , vi−1 , v, vi+1 , . . . , vn ) linear ist. Eine Multilinearform f : V n −→ K heißt alternierend, falls f (v1 , . . . , vn ) = 0 ist, wenn zwei der Vektoren übereinstimmen (d.h. falls es i 6= j mit vi = vj gibt). Eine Multilinearform f : V n −→ K heißt symmetrisch, falls für alle Transposition τ auf n Elementen und alle v1 , . . . , vn ∈ V gilt: f (v1 , . . . , vn ) = f (vτ (1) , . . . , vτ (n) ). Sie heißt antisymmetrisch, falls für alle Transpositionen τ auf n Elementen und alle v1 , . . . , vn ∈ V gilt: f (v1 , . . . , vn ) = −f (vτ (1) , . . . , vτ (n) ). Aufgabe H2 Sei V ein K-Vektorraum und f : V −→ K eine Abbildung. a) Die Axiome Det1 und Det2 kann man sofort auf Abbildungen V n −→ K übertragen. Wir nennen diese Axiome nun A1 und A2. Welche Bedingungen muss f also erfüllen, damit A1 und A2 gelten? b) Zeigen Sie: f erfüllt genau dann Axiome A1 und A2, wenn f eine alternierende Multilinearform ist. c) Sei nun f eine Multilinearform. Zeigen Sie: f ist genau dann symmetrisch, wenn für alle σ ∈ Sn und alle v1 , . . . , vn ∈ V gilt: f (vσ(1) , . . . , vσ(n) ) = f (v1 , . . . , vn ). Sie ist genau dann antisymmetrisch, falls für alle σ ∈ Sn und alle v1 , . . . , vn ∈ V gilt: f (vσ(1) , . . . , vσ(n) ) = sign(σ) · f (v1 , . . . , vn ). d) Es sei char(K) 6= 2. Ferner sei f eine Multilinearform. Zeigen Sie: Die Multilinearform f ist genau dann alternierend, wenn sie schiefsymmetrisch ist. Aufgabe H3 Lösen Sie Aufgabe Ü4 für die folgenden Matrizen! Berechnen Sie hierbei zunächst das charakteristische Polynom! −1 −1 0 −1 −1 −1 2 0 1 , 0 −1 −1 −2 1 −1 6 3 5 , 7 −1 −2 2 4 −4 1 −1 4 , −1 0 1 0 1 1 −1 0 0