3. Das Prüfen von Hypothesen Hypothese ? ! Stichprobe 3.1

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3. Das Prüfen von Hypothesen
Hypothese ?
!
Stichprobe
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft
Prüfung, ob eine (theoretische) Hypothese
über die Verteilung eines Merkmals X und ihre Parameter
mit einer (empirischen) Stichprobe verträglich ist
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 1
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft (II)
Theorie
Vermutung
Wunsch
Befürchtung
......
......
Hypothese aufstellen
Zufallsstichprobe
Hypothese prüfen
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 2
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft (III)
Ablehnung,
wenn Stichprobe „signifikant“,
d.h. mehr als zufällig, von der Hypothese abweicht
Nichtablehnung,
bei kleineren Abweichungen,
d.h. „Zufall” wird unterstellt
„Nichtablehnung“ heißt nicht „Annahme“ der Hypothese
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 3
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft (IV)
Beispiel: Bierabfüllanlage
a) Füllmenge X
Verdacht: nicht korrekt
Wahrer Mittelwert µ unbekannt,
aber Nennfüllmenge µ0= 500 ml
Hypothesenpaar
Nullhypothese
Alternativhyp.
H0: µ = µ0 (hier Forderung)
H1: µ ≠ µ0 (hier Verdacht)
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 4
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft (V)
noch Beispiel:
Überprüfung mit Zufallsstichprobe:
Durchschnitt x aus Zufallsstichprobe
Ablehnung von H0 z.B., wenn x − µ 0 „zu groß“
Was heißt "zu"? (= “signifikant”)
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 5
3.1. Signifikanztests in der Wirtschaft (VI)
Vorgabe des Signifikanzniveaus α.
Bei Ablehnung der Nullhypothese
Irrtum höchstens mit der Wahrscheinlichkeit α
zulässig,
d.h. Alternativhypothese
mit Sicherheit von mindestens 1- α
wahr
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 6
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte
3.2.1 Einstichproben-Gauß-Test
Hypothese über den Mittelwert eines Merkmals X anhand einer Zufallsstichprobe (X1,...,Xn)
bei bekannter Streuung σ.
Nullhypothese
H 0 : µ = µ0
Alternativhypothese
H1: µ ≠ µ0
Vorläufige Forderung: X ~ N(µ,σ2)
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 7
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (II)
Aus Schätztheorie bekannt: Konfidenzintervall:
z1−α ⋅ σ
z1−α ⋅ σ
⎛
⎜
2
2
≤µ<X +
P⎜ X −
n
n
⎝
⎞
⎟ = 1 − ........
⎟
⎠
⎛
⎞
gleichbedeutend: P⎜ X − µ ........ ≤ z α ⎟ = 1 − α
⎜ σ
1− ⎟
⎝
2⎠
Z
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 8
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (III)
Wenn H0 stimmt, dann ist µ = µ0, und
Testvariable
Z=
X − µ0
σ
Prof. Dr. H. G. Strohe
n
standardnormalverteilt
Statistik II
III. 9
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (IV)
und dann müsste sein:
⎞
⎛
⎜
P⎜ | Z |≤ z α ⎟⎟ = 1 − α
1−
⎝
2 ⎠
1-"
"/2
-z1-"/2
0
"/2
z1-"/2
Z
Andernfalls stimmt vielleicht H0 nicht.
Also: H0 ablehnen, wenn ⏐z⏐>z......
(Ablehnungsbereich)
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 10
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (V)
Beispiel a) (Fortsetzung):
Abfüllmenge normalverteilt mit σ = 1,5 ml,
H 0 : µ = µ0
H1 : µ ≠ µ0 (Verdacht falscher Abfüllung)
α = 0,01 (vorher festlegen)
Tafel: z1-1/2 = 2,58
Zufallsstichprobe: n = 25 ergibt
x = 499,28ml
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 11
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (VI)
noch Beispiel
noch a)
z=
x − µ0
σ
n = −2,4
|z| = 2,4 < 2,58
⇒ .......... Ablehnung von H.....
Interpretation!
Gründe?
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 12
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (VII)
Vielleicht Frage H0: µ ≤ µ0 interessanter
Aber unhandlich, warum?
Also weiter:
H0: µ = µ0
Jedoch jetzt
H1 : µ > µ0
Testvariable wieder
Z=
rechtsseitiger Test
X − µ0
Prof. Dr. H. G. Strohe
σ
n
Statistik II
III. 13
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (VIII)
Wenn H0 stimmt, müsste gelten:
1-"
P(Z ≤ z1−α ) = 1 − α
"
z 1-"
Z
Also H0 ablehnen, wenn Z > z1-α
d. h. bei großem
Ein kleines
x.
x stört
Ho nicht.
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 14
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (IX)
Beispiel b)
Produzent will nachweisen, dass nicht zu wenig in den Flaschen ist:
H0 : µ = µ0 (Eigentlich µ # µ0)
H1: µ > µ0 (Behauptung)
α=1%
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 15
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (X)
noch Beispiel b)
Stichprobe wie a) (darf man eigentlich nicht nehmen):
x = 499,28 ml
z = -2,4
Tafel: z1-α = 2,326
⇒ ..........Ablehnung von H0 : µ ≤ µ0
Interpretation?
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 16
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (XI)
Dritte Möglichkeit: H0: µ ≥ µ0
Praktisch gleichbedeutend:
H0 : µ = µ0
H1 : µ < µ0
linksseitiger Test
⎞
⎛ X − µ0
n ≤ zα ⎟ = α
Wenn H0 stimmt, dann gilt: P⎜
⎝ σ
⎠
warum?
Hilfe: zα = -z1-α
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 17
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (XII)
99%
Umgekehrt
P(Z > − z1−α ) = 1 − α
1%
H0 ablehnen, wenn Testvariable
Z=
X − µ0
σ
1-"
"
-z1-"
z1-"
Z
n ≤ − z1−α
also bei kleinem
x
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 18
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (XIII)
Beispiel c) Verbraucherverband will nachweisen, dass zu wenig in den Flaschen ist.
H0: µ = µ0 (eigentlich µ ≥ µ0 )
H1: µ < µ0 (Behauptung)
Stichprobe wie im Beispiel a):
x
= 499,28 ml ; z = -2,4 ; 1- α = 0,99 ; z1-α = 2,326 ; zα = -2,326
− 2.4 < −2.326
H0 .?. abzulehnen
Was sagt Verbraucherverband??
Übung: bei α = 5%?
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 19
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (XIV)
Gaußtest kurz: Große Stichprobe oder Normalverteilung, Varianz bekannt.
Nullhypothese
H0: µ=µ0
1. Alternativhypothese
H1: ...
a) Zweiseitig:
µ ≠ µ0
b) einseitig
µ > µ0
c)
µ < µ0
“
Prof. Dr. H. G. Strohe
H0??
Statistik II
III. 20
3. 2. Hypothesen über Durchschnitte (XV)
2. α ⇒ z1-α/2 bzw. z1- α
3. Stichprobe ⇒
x ⇒ Testvariablenwert z
4. Ablehnung von H0 , wenn
a) | z | > z1-α /2
b)
z > z1-α
c)
z < -z1-α
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 21
Analyse der Nichtablehnung
Beispiel a)
Mögliche Ursachen ??
1. Nullhypothese stimmt
2. Nullhypothese stimmt nicht, aber ??
3. …
(Achtung: Wenn α = 0,05 ⇒ z1-α /2 = 1,96 ⇒ |z| > 1,96 ⇒ Ablehnung)
Beispiel b)
Nichtablehnung trivial
Lösung ohne Tafelwert möglich
Prof. Dr. H. G. Strohe
Statistik II
III. 22
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