Publikaton Prof. Dr. Martin S. Weber

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Gö-VIP-11: Martin S. Weber
Institut für Neuropathologie, Klinik für Neurologie
Originalpublikation: “Myelin-reactive antibodies initiate T cell-mediated CNS autoimmune
disease by opsonization of endogenous antigen.” In: Acta Neuropathologica 29 Mar 2016
[epub ahead of print];
Silke Kinzel1, Klaus Lehmann-Horn2, Sebastian Torke1, Darius Häusler1, Anne Winkler1,
Christine Stadelmann1, Natalie Payne3, Linda Feldmann1, Albert Saiz4, Markus Reindl5,
Patrice H. Lalive6, Claude C. Bernard3, Wolfgang Brück1, Martin S. Weber1,7 *
1
Institute of Neuropathology, University Medical Center, Göttingen, Germany; 2Department of
Neurology, Technische Universität München, Munich, Germany; 3Monash Regenerative
Medicine Institute, Multiple Sclerosis Research Group, Monash University, Australia; 4Service
of Neurology, Hospital Clinic, University of Barcelona, Spain; 5Clinical Department of
Neurology, Medical University of Innsbruck, Austria; 6Department of Clinical Neurosciences,
Division of Neurology, University Hospital of Geneva and Department of Pathology and
Immunology , Faculty of Medicine, Geneva, Switzerland; 7Department of Neurology,
University Medical Center, Göttingen, Germany
*Corresponding Author
vordere Reihe v.l.: Eva Habedank, Leila Husseini, Silke Kinzel, Sarah Traffehn
mittlere Reihe v.l.: Julian Koch, Hannah Pellkofer, Martin Weber, Mareike Gloth, Katja Grondey
hintere Reihe v.l.: Sebastian Torke, Darius Häusler (Linda Feldmann und Hanna Eisenberg fehlen)
Zusammenfassung des wissenschaftlichen Inhalts
(Martin Weber)
In der vermutlich autoimmunen Pathogenese der Multiplen Sklerose (MS) haben T und B
Lymphozyten wichtige Funktionen. B Lymphozyten sind durch spezifische Rezeptoren auf
ihrer Oberfläche, den B Zell Rezeptoren, dazu prädestiniert, selten vorkommende Antigene
zu erkennen und nach Prozessierung im Kontext von MHC-II Molekülen T Zellen funktionell
zugänglich zu machen. Hierdurch wird antigen-spezifischen B Zellen mittlerweile eine ganz
zentrale Rolle bei der initialen Fehlerkennung von Auto-Antigen, wie angenommen Myelin
bei der MS, und der konsekutiven Aktivierung von auto-reaktiven T Zellen zugeschrieben.
In der vorliegenden Arbeit konnten wir erstmals zeigen, dass neben B Zellen AutoAntikörper, also das lösliche Pendant zum B Zellrezeptor, diese Funktion der spezifischen
Antigenerkennung und der nachfolgenden Auslösung einer folgenschweren Immunreaktion
übernehmen können. So fanden wir, dass ansonsten unerkannt verbleibende, geringe
Mengen an Myelin von unspezifischen Phagozyten, wie z.B. Monozyten/Makrophagen
dadurch erkannt wurden, dass diese zuvor von passenden Auto-Antikörpern „dekoriert“
worden waren. Über Fc-Rezeptoren konnten Monozyten dann, und nur dann das markierte
Myelin erkennen, aufnehmen und in der Folge, ähnlich wie B Zellen, auto-reaktiven T Zellen
präsentieren. Dass dieser neue Mechanismus funktionell relevant ist, wurde dadurch
ersichtlich, dass Mäuse in denen genetisch determiniert eine hohe Frequenz myelinspezifischer T Zellen vorliegt allein durch die Gabe von myelin-erkennenden Antikörpern eine
fulminante, der MS ähnliche Modellerkrankung entwickelten.
Diese neuen Befunde lassen den Schluss zu, dass anders als bislang angenommen, AutoAntikörper bei MS und verwandten Erkrankungen eine wichtige krankheits- und
schubauslösende Rolle spielen könnten. Diese Erkenntnisse definieren die humorale
Immunantwort im Rahmen dieser Erkrankungen als völlig neues Therapietarget, das von
keinem der etablierten oder aktuell in Entwicklung befindlichen MS Präparate abgedeckt
wird.
WEITERE INFORMATIONEN:
Prof. Dr. Martin S. Weber
Einrichtung: Institut für Neuropathologie / Klinik für Neurologie
Telefon: 0551 / 39-12700
E-Mail: [email protected]
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