Vergleichende Analysen Antigen-beladener Nanopartikel mit UV

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Vergleichende Analysen Antigen-beladener Nanopartikel mit UVinaktivierten Kapsid-modifizierten Adenoviren in einem Proteinbasierenden Immunisierungs-Ansatz im Ovalbumin-Modell
Dissertation zur Erlangung des Grades
eines Doktors der Naturwissenschaften
der Fakultät für Biologie und Biotechnologie
an der Internationalen Graduiertenschule Biowissenschaften
der Ruhr-Universität Bochum
angefertigt in der
Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
vorgelegt von
Lena Johrden
aus
Essen
Comparative anlysis of antigen-coated nanoparticles with UVinactivated capsid-modified adenovirus in a protein-based
immunization approach in the ovalbumin model
Dissertation to obtain the degree
Doctor Rerum Naturalium (Dr. rer. nat)
at the faculty of biology and biotechnology
Ruhr-University Bochum
International Graduate School of Biosciences
Ruhr-University Bochum
Department of Molecular and Medical Virology
submitted by
Lena Johrden
from
Essen, Germany
Danksagung
Als erstes möchte ich mich bei Herrn apl. Prof. Dr. med. O. Wildner für die
Überlassung des Arbeitsplatzes, des Themas und seine Unterstützung bei der
Umsetzung des Projektes bedanken. Zudem bedanke ich mich für die Bereitschaft
die Betreuung der Arbeit aus der Ferne weiterzuführen.
Bei Herrn Prof. Dr. G. A. Schaub bedanke ich mich herzlichst für die Übernahme der
Zweitkorrektur dieser Arbeit.
Herrn Prof. Dr. med. K. Überla danke ich dafür, dass ich meine Arbeit in seiner
Arbeitsgruppe zu Ende führen durfte und er mir jederzeit für Fragen zur Verfügung
stand.
Der Arbeitsgruppe, bestehend aus Frau Dr. Wibke Bayer und Frau Dr. Ruth Lietz,
danke ich für die nette Zeit, wobei ich einen besonderen Dank an Wibke für die gute
Betreuung und Einführung in Methodik und Thematik aussprechen muss. Du hast mir
besonders in der ersten Zeit sehr geholfen!
Ein großer Dank gilt Dr. Matthias Tenbusch, und zwar nicht nur für die viele Geduld
mit mir und für die zahlreichen Stunden, die er sich Zeit nahm, um mich in die
Immunologie einzuführen, sondern auch für die fortwährende menschliche und
moralische Unterstützung.
Danke an Bettina, Bastian, Bianca, Michael und Torte, die mir besonders im
Gedächtnis bleiben werden. Ich werde euch vermissen. Den restlichen Mitarbeitern
der Abteilung aus MA (Alex, Sid, Nabi, Donatien, Klaus, Ulla, Regina, Heike, Andreia,
Rosi, Uli und Martina) sowie dem ZKF (Sandra, Inga, Maik, Thomas, Andrea,
Nadine), danke ich natürlich auch von Herzen für die liebe Aufnahme in die Abteilung
und die unzähligen netten Stunden die wir zusammen hatten.
Als Letztes möchte ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden (Sara,
Anni, Carmen, Kathrin, Anna und Hardy) bedanken. Ihr seid die Besten!
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1 1.1 Induktion einer zellulären und humoralen Immunantwort
1 1.2 Immunisierungsstrategien
4 1.3 Adenoviren als Vektoren für Vakzinierungen
6 1.4 Nanopartikel
13 1.5 Zielsetzung
18 2 Material und Methoden
19 2.1 Material
19 2.1.1 Geräte und Verbrauchsmaterialien
19 2.1.2 Chemikalien und Lösungsmittel
20 2.1.3 Reagenzsysteme
23 2.1.4 Enzyme
24 2.1.5 Nährmedien
24 2.1.6 Puffer und Lösungen
25 2.1.7 Plasmide
30 2.1.8 Standards
30 2.1.9 Peptide
31 2.1.10 Antikörper und Tetramere
31 2.1.11 Bakterienstämme
32 2.1.12 Zelllinien
32 2.1.13 Polystyren Nanopartikel
33 2.1.14 Versuchstiere
33 2.2 Methoden
34 2.2.1 Molekularbiologische Arbeitsmethoden
34 2.2.1.1. Polymerasekettenreaktion
34 2.2.1.2. Agarose-Gelektrophorese und DNA-Elution
35 2.2.1.3. Restriktion von DNA und Ligation von DNA-Fragmenten
36 2.2.1.4. Transformation und Herstellung chemisch kompetenter Bakterien
37 2.2.1.5. Herstellung und Transformation elektrokompetenter Bakterien
38 2.2.1.6. Identifizierung rekombinanter Klone und Plasmid-Präparation
39 2.2.2 2.2.2.1. Proteinbiochemische Methoden
Proteinexpression
40 40 2+
2.2.2.2. Proteinaufreinigung über Ni -NTA-Säulen
40 2.2.2.3. Proteinbestimmung mittels der BCA Methode
40 2.2.2.4. Denaturierende Polyacrylamid-Gelelektrophorese
41 2.2.2.5. Western Blot
42 2.2.2.6. Kovalente Bindung von Proteinen an carboxylierte Polystyren-
Nanopartikel
42 Zytologische Methoden
43 2.2.3.1. Kultivierung von Zelllinien
43 2.2.3.2. DNA-Transfektion von Zellen
44 2.2.3.3. Expressionsanalyse von Oberflächenproteinen mittels
2.2.3 Durchflusszytometrie
44 2.2.3.4. Virusproduktion, -anzucht, und -aufreinigung
45 2.2.3.5. Bestimmung der viralen und infektiösen Partikelzahl
45 2.2.3.6. UV-Inaktivierung von Adenoviren
46 2.2.3.7. Generierung von myeloiden Dendritischen Zellen aus
Knochenmark-Vorläuferzellen
2.2.3.8. Nachweis der Aufnahme von Nanopartikeln durch Dendritische
Zellen
2.2.3.9. 2.2.4 48 Nachweis Antigen-spezifischer T-Zell-Proliferation über einen
CFSE-Verdünnnungsassay
2.2.3.11. 47 In vitro Aktivierung Dendritischer Zellen durch Antigen-beladene
Nanopartikel und Adenoviren
2.2.3.10. 47 48 Inhibition der Aufnahmewege von Nanopartikeln und Adenoviren
durch Dendritische Zellen
49 Immunologische Methoden
50 2.2.4.1. Immunisierung
50 2.2.4.2. In vivo Transport von Nanopartikeln
51 2.2.4.3. Blutentnahme
51 2.2.4.4. ELISA (Enzyme linked immunosorbent assay)
52 2.2.4.5. Isolierung von Lymphozyten aus der Milz
53 2.2.4.6. Intrazelluläre Zytokinfärbung (ICS)
53 2.2.4.7. Statistische Analyse
54 3 Ergebnisse
3.1 55 Beladung von Nanopartikeln unterschiedlicher Größe durch
kovalente Bindung von Protein
55 3.2 Aufnahme von Nanopartikeln durch Dendritische Zellen in vitro
57 3.3 In vivo Transport von Nanopartikeln durch verschiedene
Zell-Subtypen
3.4 60 Transgenexpression und Infektiösität von Adenoviren nach
UV-Behandlung
3.5 61 Ergebnisse zur Aktivierung von Dendritischen Zellen durch die
Aufnahme von Ova-beladenen Nanopartikeln, AdVpIX-OvapIX-Ova
und UV-inaktiviertem AdVpIX-Ova
65 +
3.6 Ergebnisse der in vitro-Antigenpräsentation an CD8 Zellen durch
Antigen-beladene Dendritische Zellen
3.7 68 Einfluss verschiedener Endozytose-Inhibitoren auf die zellulären
Aufnahme von löslichem Protein, beladenen Nanopartikeln sowie
Adenoviren
3.8 70 Einfluss der Proteinmenge auf die Immunantwort gegen lösliches
Ova und Ova-beladene 93 nm Partikel
3.9 71 Ermittlung der geeigneten Applikationsroute für Antigen-beladene
Nanopartikel
3.10 72 Vergleichende Analyse der Immunantwort nach Immunisierung mit
löslichem Ovalbumin, Ovalbumin-beladenen Partikeln, AdVpIX-Ova
und AdVpIX-OvapIX-Ova
3.11 75 Abhängigkeit der Antikörperproduktion und der Induktion
zytotoxischer CD8 T-Zellen von der CD4+ T-Zellpopulation
80 4 Diskussion
83 5 Zusammenfassung
92 6 Abstract
93 7 Literatur
94 8 Dissertationsbezogene bibliographische Daten
113 9 Lebenslauf
114 Abbkürzungsverzeichnis
Abb
Abbildung
AK
Antikörper
APS
Ammoniumperoxydisulfat
Ad5
Adenovirus Typ 5
AdV
Adenovirus
AIDS
Aquired Immunodeficiency Syndrome
APC
Allophycocyanin
BSA
bovines Serum-Albumin
bp
Basenpaare
bspw
beispielsweise
bzw
beziehungsweise
Ca
Calcium
CAR
Coxsackie-Adenovirus-Rezeptor
CFSE
Carboxyfluoresceinsuccinimidylester
CMV
Cytomegalovirus
CTL
cytotoxische T-Lymphozyten
DZ
Dendritische Zellen
DMSO
Dimethylsulfoxid
DNA
Desoxyribonukleinsäure
EDTA
Ethylendiamintetraacetat
ELISA
Enzyme-Linked Immunosorbent Assay
et al.
und andere
FCS
fetales Kälberserum
FITC
Fluoresceinisothiocyanat
FACS
Durchflusszytometer (Fluorescence Activated Cell Sorting)
Fc
kristallisierbares Antikörperfragment (fragment cristallizable)
g
Erdbeschleunigung (gravity)
HBV
Hepatitis B Virus
HIV
Humanes Immundefizienzvirus
HPV
Humanes Papillomavirus
HRP
Horseradish-Peroxidase
Hepes
N-2-Hydroxyethylpiperazin-N-ethansulfonsäure
Ig
Immunglobulin
i.m.
intramuskulär
i.p.
intraperitoneal
i.v.
intravenös
IL
Interleukin
Kb
Kilobasen
kDa
Kilodalton
MHC
major histocompatibility complex
MOI
multiplicity of infection
OD
optische Dichte
Ova
Ovalbumin
PBS
Phosphat-gepufferte Saline
PE
Phycoerythrin
RPMI
Roswell Park Memorial Institute von 1960
RNA
Ribonukleinsäure
RT
Raumtemperatur
SDS
Natriumdodecylsulfat
TAE
Tris-Acetat-EDTA
TEMED
N,N,N´,N´-Tetramethylethylendiamin
Tris
Tris-hydroxymethyl-aminomethan
TLR
Toll-like-Rezeptor
Treg
regulatorische T-Zelle
U
Einheiten (units)
u.a.
unter anderem
UV
Ultraviolett
VP
virale Partikel
w/v
Masse/Volumen
z.B.
zum Beispiel
Einleitung
1
1
Einleitung
1.1 Induktion einer zellulären und humoralen Immunantwort
Nach Eindringen eines Pathogens greift zunächst die angeborene Immunantwort
(Abb. 1.1). Zum einen nehmen Makrophagen den Erreger auf und bauen diesen ab.
Zum anderen werden bestimmte Muster des Pathogens, bspw. die Lipopolysaccharide der Zellmembran Gram-negativer Bakterien, von sogenannten PRRs
(Pattern-Recognition-Receptors) erkannt. Diese werden von einer Vielzahl von Zellen
exprimiert, unter anderem Dendritischen Zellen (DZ). Insbesondere Dendritische
Zellen übernehmen mit ihrer Funktion als Antigen-präsentierende Zellen eine wichtige Rolle in der Induktion primärer Immunantworten. Sie verbinden somit die angeborene und adaptive Immunität [1, 2].
Unreife DZ aus dem Knochenmark wandern in peripheres Gewebe ein, wo sie für
einen längeren Zeitraum verweilen. Tritt ein Antigen mit der Zelle in Kontakt, ist sie in
der Lage, dieses über Pinozytose und Phagozytose aufzunehmen und anschließend
über MHC-I- und II-Komplexe zu präsentieren [3-5]. Zudem exprimieren unreife
Dendritische Zellen eine Reihe von internalisierenden Oberflächenproteinen, die bei
Antigenkontakt zur rezeptorvermittelten Endozytose befähigt sind. Dazu zählen unter
anderem C-Typ Lektin-Rezeptoren, wie der Makrophagen-Mannose-Rezeptor MMR,
Dec205 sowie Fc-Rezeptoren des Typs Fcγ und Fcε, die eine Aufnahme von Immunkomplexen ermöglichen [6-8].
Erst die ausdifferenzierte Dendritische Zelle kann eine zelluläre Immunantwort
auslösen. Die Reifung nach Antigenaufnahme erfolgt durch eine Vielzahl von
Gefahrensignalen, die über Toll-like-Rezeptoren (TLRs) oder aber Turmor-NekroseFaktor-Rezeptoren vermittelt werden [9-11], und in einer phänotypischen sowie
funktionellen Veränderung der Zelle resultieren. Insbesondere bakterielle Lipopolysaccharide (LPS) [8] und inflammatorische Zykokine wie TNFα eignen sich dazu [12,
13], Dendritische Zellen in vitro ausreifen zu lassen. Bei Ausbleiben dieser
Gefahrensignale kann es dazu kommen, dass die Zelle in einen unreifen, Antigenpräsentierenden Zustand übergeht und so zu peripherer Toleranz führen kann.
Nach der Reifung verlieren die Dendritischen Zellen ihre endozytotischen Fähigkeiten und präsentieren das aufgenommene Antigen verstärkt über MHC-I-Moleküle
auf der Zelloberfläche [2, 14]. Zudem wird die Expression bestimmter kostimulatorischer Moleküle wie beispielsweise CD80, CD83, CD86, CD40 und auch MHC-I/II-
Einleitung
2
Komplexe hochreguliert [14]. Zusätzlich werden verschiedene Zytokine wie IL-2,
IFNγ und IL-12 sezerniert, die wiederum einen Einfluss auf die Aktivierung und
Differenzierung von T-Zellen ausüben [15]. Dendritische Zellen sind die einzigen bisher bekannten Zellen, die naive T-Zellen stimulieren können, wobei dies vornehmlich
in den lymphatischen T-Zell-Arealen geschieht, in die diese Zellen einwandern [16,
17].
Abb. 1.1: Schematische Darstellung des Immunsystems der Säugertiere
Nach Eindringen eines Pathogens greift zunächt die angeborene Immunantwort, bei der es von
Makrophagen abgebaut oder von anderen Antigen-präsentierenden Zellen über Endozytose, Pinozytose, TLRs (Toll-like-Rezeptoren) oder PRRs (Pattern-Recognition-receptors) aufgenommen wird.
Die Zelle wandert in die sekundären lymphoiden Organe ein, sezerniert nach ihrer Aktivierung inflammatorische Zytokine und Interferone und präsentiert zudem das auf MHC-Komplexe geladene Antigen
an naive T-Zellen. Die zur adaptiven Immunantwort zählenden CD4+ T-Zellen entwicklen sich in Abhängigkeit von dem umgebenden Zytokinmilieu zu CD4+ T-Zellen des Typs TH1 oder TH2. Während
CD4+ T-Zellen des Typs TH1 eine CTL- (cytotoxic T lymphocyte) Antwort in Form von zytotoxischen
CD8+ T-Zellen induzieren, werden durch TH2-Zellen B-Zellen aktiviert, die wiederum Antikörper gegen
das invasive Pathogen produzieren. Modifiziert nach [18]
Einleitung
3
Die Differenzierung von T-Lymphozyten zu zytotoxischen CD8+ T-Zellen erfolgt
durch drei Signale. Zum einen erkennen die CD8+ Zellen mit Hilfe spezifischer T-ZellRezeptoren das über MHC-I-Komplexe präsentierte Antigen, zum anderen benötigen
sie eine zusätzliche Stimulation durch B7-CD28 Interaktion, um in einen Effektorphänotyp zu differenzieren und zu proliferieren. Bei dem dritten Signal handelt es
sich um das Vorhandensein bestimmter Zytokine [19-21]. Auch die Ausbildung einer
T-Helferzell-Antwort durch CD4+ T-Lymphozyten spielt in diesem Zusammenhang
eine wichtige Rolle. Diese sind in die Aktivierung von Antigen-spezifischen B-Zellen,
Makrophagen und Dendritischen Zellen involviert, wobei das umgebende Zytokinmilieu einen Einfluss darauf nimmt, ob eine TH1- oder TH2-Antwort induziert wird [2123]. Während eine hohe Konzentration an IL-12 zu einem IFNγ-produzierenden CD4+
T-Zell-Phänotyp (T-Helferantwort Typ TH1) mit positivem Einfluss auf CTLs und
Makrophagen führt [24, 25], differenzieren die Zellen in Gegenwart von IL-4 in einen
T-Helfertyp der Subklasse TH2 [26], welcher der Aktivierung von Makrophagen entgegenwirkt. Im Falle viraler Infektionen ist der TH1-Immantwort-Typ dominant und bei
bakteriellen Infektionen zumeist TH2.
Neben der zellulären Reaktion spielen Antikörper-produzierende B-Zellen eine
große Rolle bei der adaptiven Immunität, da sie langfristig den Schutz gegen
Reinfektionen vermitteln [27]. B-Zellen enstehen aus hämatopoetischen Stammzellen
der fötalen Leber bzw. des Knochenmarks. Im Gegensatz zu T-Zellen erkennen sie
nicht nur Peptidfragmente, sondern ganze Proteine. Repetitive Strukturen können zu
einer T-Zell-unabhängigen Aktivierung der B-Zellen führen, indem sich mehrere
Immunoglobulin-Rezeptoren untereinander verlinken. Auch die direkte Präsentation
von Antigenen durch DZ an B-Zellen ist hierbei möglich. Weitaus häufiger ist jedoch
die T-Zell-abhängige Aktivierung der B-Zellen. Nach Kontakt eines Antigens mit einer
durch die Lymphbahnen zirkulierenden B-Zelle wird dieses über B-Zellrezeptorvermittelte Endozytose internalisiert und auf MHC-II-Komplexen präsentiert. Anschließend wandert die Zelle in die sekundären lymphatischen Gewebe ein und trifft
dort im parakortikalen Bereich auf Antigen-spezifische CD4+ T-Zellen, die eine TH2Antwort einleiten. Für die Aktivierung der B-Zelle sind nun 2 Signale notwendig. Zum
einen interagiert sie mit dem T-Zell-Rezeptor der CD4+ T-Zelle, zum anderen kommt
es zu einer kostimulatorischen Interaktion zwischen CD40 und dem Liganden
CD40L, was wiederum die T-Zelle dazu anregt, den B-Zell-Wachstumsfaktor IL-4
auszuschütten [28]. Als Abschluss der folgenden klonalen Expansion entstehen Anti-
Einleitung
4
körper-sezernierende Plasmazellen sowie -- im Falle der T-Zell abhängigen Aktivierung -- B-Gedächtniszellen. Ein weiteres Charakteristikum dieses Aktivierungsweges ist der Klassenwechsel. Während bei T-Zell unabhängigen Antigenen
nur IgM und IgD gebildet wird, kommt es bei T-Zell abhängigen Antigenen im Keimzentrum zu einem Isotypwechsel, bei dem die Isotypen IgA sowie IgE aus IgG
entstehen. Diese werden im Gegensatz zu IgM nicht in der akuten Phase ausgeschüttet, sondern sind erst etwa zwei Wochen nach Infektion detektierbar [29].
1.2 Immunisierungsstrategien
Trotz fortschreitender Erkenntnisse in der anti-viralen Therapie stellt die Entwicklung prophylaktischer und therapeutischer Impfstoffe, insbesondere gegen HIV,
eine der wichtigsten Herausforderungen dar [30]. Die meisten der heute eingesetzten
Vakzine induzieren neutralisierende Antikörper, die eine systemische Verbreitung
des Pathogens verhindern sollen, und setzen zusätzlich auf die Induktion zellulärer
Immunantworten. Klassische Impfstoffe, wie zum Beispiel gegen Masern, enthalten
attenuierte Viren, die durch Mutationen in ihrer Replikation stark eingeschränkt sind.
Trotz guter humoraler und zellulärer Antworten stellen sie jedoch aufgrund der
möglichen mutationsbedingten Rückentwicklung und Wiederherstellung der Virulenz
für manche Anwendungen zum Teil ein Sicherheitsrisiko dar [31, 32]. Wesentlich
sicherer sind hingegen genetische Impfstoffe, die auf DNA-Immunisierungen oder
rekombinanten viralen Vektoren basieren, jedoch befindet sich die Forschung noch in
den Anfängen, und es sind noch keine dieser genetischen Vakzine zugelassen. Da
gegen manche virale Infektionen, wie z.B. Hepatitis C und HIV, auch nach jahrelanger Forschung noch noch kein Impfstoff erfolgreich entwickelt wurde, ist ein
Austesten innovativer Strategien erforderlich.
Die intramuskuläre Injektion rekombinanter Plasmid-DNA führte zur Expression
der verwendeten Reporterproteine, und diese blieben bis zu einem Jahr detektierbar
[33-35]. Zudem wurden sowohl humorale als auch zelluläre Immunantworten gegen
das endogen exprimierte Antigen nachgewiesen, und zwar im Mausmodell sowie in
Rhesus-Makaken [35-39]. Große Vorteile von Plasmid-DNA stellen die Stabilität, die
einfache und schnelle Produktion sowie die geringe Toxizität dar. Gleiches gilt auch
für Protein-Impfstoffe, die jedoch kaum zytotoxische CD8+ T-Zellen induzieren
können, da sie meist über MHC II-Komplexe präsentiert werden. In seltenen Fällen
Einleitung
5
werden extrazelluläre Proteine auch von Antigen-präsentierenden Zellen aufgenommen und mittels cross-priming über MHC I präsentiert [19-21, 36, 37].
Schon seit längerer Zeit wird nach Möglichkeiten gesucht, die Immunantwort gegen die applizierten Antigene zu erhöhen, zum einen, um einen besseren Impfschutz
zu erzielen, zum anderen, um die bei einer Impfung benötigte Antigenmenge zu reduzieren. Beispielsweise resultiert die Applikation von rekombinanten Proteinen nur
in einer geringen Immunogenität. Bei den meisten eingesetzten Impfstoffen die auf
Proteinen basieren, wie z. B. dem Impfstoff gegen Influenza A oder humanes
Papillomavirus (HPV), wird die Immunantwort durch die Koapplikation von
Adjuvantien erhöht [38, 39]. Die ältesten eingesetzten Adjuvantien sind komplettes
Freund’sches Adjuvanz, eine Mineralöl-Wasser-Emulsion mit Mycobakterienextrakt,
oder Alum, ein Aluminium-Hydroxygel [21, 37]. Beide erhöhen die Immunogenität
des Antigens, indem sie dessen Freisetzung verlangsamen und die Expression von
kostimulatorischen Molekülen durch Immunzellen erhöhen. Da sie jedoch teils heftige
Entzündungsreaktionen und Gewebezerstörungen hervorrufen können, wird intensiv
nach Alternativen geforscht. Im Gegensatz dazu bieten Toll-like-Rezeptor-Liganden
eine gute Alternative, um kostimulatorische Signale zu vermitteln. Toll-Rezeptoren
wurden erstmals in D. melanogaster identifiziert, später konnten diese zur Familie
der PRRs (pattern recognition receptors) gehörenden Rezeptoren auch im Menschen
nachgewiesen werden und erhielten dort den Namen Toll-like-Rezeptoren. Die neun
TLRs unterscheiden sich in den erkannten Liganden. TLR3 bindet doppelsträngige
RNA als Virus-assoziierte Struktur, wobei die synthetisch hergestellte RNA Polyriboinosin-Polyribocytidinsäure, kurz Poly(I :C) schon in diversen Studien erfolgreich
als Adjuvanz getestet wurde [40-42]. Spezifische, unmethylierte DNA-Sequenzen mit
CpG-Motifen stellen als Bakterien-assoziierte Komponenten die Liganden des TLR9
dar. Auch in diesem Fall wurden synthetisch hergestellte Oligodesoxynukleotide
erfolgreich getestet [43-45]. Die Immunogenität kann auch dadurch gesteigert
werden, dass das Antigen genetisch mit einem stimulatorischen Molekül fusioniert
wird. Beispielsweise führte eine Fusion des Tumorantigens HER2/Neu an den
Wachstumsfaktor GM-CSF, der an der Reifung Dendritischer Zellen beteiligt ist, zur
Induktion einer erhöhten Immunantwort gegen HER2/Neu im Vergleich zu dem
Antigen alleine [46]. Auch die Kopplung eines Antigens an Moleküle, die an Rezeptoren auf Antigen-präsentierenden Zellen binden, können die Immunogenität stei-
Einleitung
6
gern, da das Antigen schneller aufgenommen und somit effektiver prozessiert und
präsentiert werden kann [47, 48].
Auf der Suche nach anderen, möglichst effektiven Methoden zur Verbesserung
der Immunogenität sind besonders modifizierte Pockenviren und adenovirale
Vektoren in den Fokus geraten (siehe Abschnitt 1.3). Diese gelten als starke Stimulatoren des angeborenen Immunsystems und sollten sich somit positiv auf die
Immunogenität des Impfstoffes auswirken [49]. Momentan sind Kombinationen aus
DNA und rekombinanten Adenoviren unter genauerer Evaluierung in klinischen Studien, da diese im Affenmodell zu vielversprechenden Antigen-spezifischen Immunantworten führten [50, 51].
1.3 Adenoviren als Vektoren für Vakzinierungen
Adenoviren wurden erstmalig 1953 aus adenoiden Zellen des Rachenraumes
isoliert [52]. Seither wurden über 100 verschiedene Adenovirus-Spezies aus Vögeln
(Aviadenoviren), Reptilien (Atadenoviren), Amphibien (Siadenoviren) und Säugern
(Mastadenoviren) identifiziert, die sich sowohl in ihrer Molekularbiologie als auch
chemischen Zusammensetzung unterscheiden [53].
Die Klassifikation in die Subgruppen A bis F erfolgt dabei aufgrund mehrerer
Charakteristika, u. a. dem onkogenen Potential in immunkompetenten Versuchstieren, der Fähigkeit zur Agglutination von Erythrozyten und Sequenzhomologien des
viralen Genoms [3, 4]. Zurzeit sind 51 humane Adenovirus Serotypen bekannt, die
sehr variable Krankheitsbilder hervorrufen. Während die Serotypen B1, C und E Entzündungen der Atemwege auslösen, führt eine Infektion mit den Serotypen B und D
zu okularen Erkrankungen, mit B2 zu Nieren- und Urogenitalerkrankungen, und
Serotyp F löst eine Gastroenteritis aus. Die Übertragung erfolgt meistens über kontaminierte Flüssigkeiten oder Aerosole. Bei immundefizienten Personen kann eine
adenovirale Infektion in seltenen Fällen zum Tode führen [54, 55].
Adenoviren gehören zur Gruppe der nicht-umhüllten DNA-Viren (Abb. 1.2). Das
34-44 Kilobasenpaare lange, lineare Doppelstrang-Genom ist als DNA-Protein-KernKomplex von einem ikosahedrisch geformten Kapsid umschlossen. In EM- und
Röntgenaufnahmen weist das Kapsid aller Adenoviren die gleiche Morphologie auf,
wobei der sphärische Durchmesser 80-100 nm beträgt [56]. Insgesamt sieben der elf
Strukturproteine formen das virale Kapsid, wobei die Proteine II (Hexon), III (Penton)
und IV (Fiber) die Hauptbestandteile darstellen [57].
Einleitung
7
Die 240 Trimere des Hexon-Proteins, welches eines der ersten kristallographisch
analysierten eukaryotischen Proteine darstellt, formen jede der 20 triangulären
Seitenflächen des Kapsids und machen damit 63% der totalen Proteinmasse aus
[58-60]. Die kristallographische Untersuchung belegte zudem, dass Adenoviren der
gleichen evolutionären Linie wie der Bakteriophage PRD1 entstammen, da beide die
gleiche Faltung des Hexons aufweisen. Anschließend haben sie sich in drei bis vier
unabhängig voneinander entwickelnde Linien aufgeteilt [61]. Das Hexonprotein weist
ein hohe Resistenz gegen physikochemische Einwirkungen auf, selbst 8 M Harnstoff
wirken sich nicht aus das Hexon aus [62].
Core‐Protein (V)
Lineares
DNA‐Genom
Fiber‐Protein (IV)
Pentonbasisprotein (III)
Protein IV
Polypeptid IX (pIX)
Protein VIII
Terminales Protein
Core‐Protein (VII)
Hexon‐Protein (II)
Abb. 1.2: Struktur des adenoviralen Virions
Adenoviren besitzen ein nicht-umhülltes, ikosahedrales Kapsid, das aus den drei Proteinen Hexon,
Pentonbasis und Fiber gebildet wird. Die doppelstränige DNA ist im Inneren eingeschlossen. Das
Kapsid wird von mehreren Proteinen stabilisiert, insbesondere dem Polypeptid IX [zur Verfügung gestellt von Dr. W. Bayer].
An den 12 Ecken des Virions versiegelt das Protein III (Penton) das Kapsid. Es
setzt sich aus der pentameren Penton-Basis und der trimeren Fiber (Protein IV) zusammen, die gemeinsam den Penton-Komplex bilden [57]. Die Fiber lässt sich in 3
Domänen unterteilen: der in die Penton-Basis eingelagerte, N-terminale Schwanz,
eine zentrale Shaft-Region mit 15 Aminosäuren langen repetitiven Motiven und der
C-terminalen globulären Kopf-Domäne [57, 58, 63]. Die Variation der Länge der Fiber
zwischen den Serotypen liegt dabei in der verschiedenen Anzahl an Sequenzwiederholungen in der Shaft-Region begründet: während Ad2 und Ad5 je 22 Wiederholungen aufweisen, sind es nur sechs bei Adenovirus Typ 3 [64, 65], wobei stets
Einleitung
8
das Aminosäuremotiv FNPVYPV zwischen den Serotypen hoch konserviert bleibt
[54]. Neben der Eigenschaft als Stabilisierungselement des Kapsids dient der Fiberkopf hauptsächlich der ersten Kontaktaufnahme mit den Rezeptoren der Wirtszelle
(Abb. 1.3). Bei den meisten Serotypen handelt es sich bei dem ersten Interaktionspartner um den Coxsackie-und-Adenovirus-Rezeptor CAR. Manche Serotypen wie
zum Beispiel Ad35 interagieren jedoch mit dem Rezeptor CD46 [63].
Abb. 1.3: Internalisierung von Adenoviren
Die primäre Bindung erfolgt an den Coxsackie-
Rezeptor
Clathrin‐umhüllte Einbuchtung
Integrin
Endozytose
Endosom
und-Adenovirus-Rezeptor
anschließende
(CAR).
Interaktion
mit
Durch
die
zellulären
Integrinen kommt es zur Clathrin-vermittelten
Internalisierung des Virions. Nach Ansäuerung
des Endosoms wird der kapsidäre Teil in das
Cytoplasma entlassen und über Mikrotubuli zum
Zellkern transportiert, wo die Transkription der
viralen Gene erfolgt.
Angesäuertes
Endosom
Bindung an nuklearen
Kern‐Komplex
Abbau des Kapsids
DNA Transport in den Nukleus
Für die im nächsten Schritt folgende Internalisierung interagiert ein zwischen den
Subgruppen A, B, C und E stark konserviertes Arg-Gly-Asp (RGD-) Motiv in der
variablen Region der Pentonbasis mit den zellulären Integrinen αVβ3 und α5β1.
Einleitung
9
Dadurch sollen die Integrine aggregieren bzw. Cluster ausbilden und so das Signal
für die Aktivierung des Integrin-vermittelten Signalwegs in Gang setzen. Dies führt zu
einer Membranpermeabilisierung und anschließender Endozytose des gesamten
Virions [57]. Indem das Endosom angesäuert wird, kommt es zur Lyse des endosomalen Vesikels, und der Viruspartikel wird in das Zytoplasma der Zelle entlassen.
Anschließend interagieren die Hexonproteine mit Mikrotubuli, wodurch der Transport
durch die nukleären Poren in den Nukleus ermöglicht wird. Dort findet anschließend
die Transkription der viralen Gene statt, wobei diese in drei zeitliche Phasen unterteilt
wird. Die frühen Gene, zu denen die Regionen E1-E4 gehören, verbessern die Virusreplikation und stimulieren zudem die Expression der intermediären und späten
viralen Gene.
Ein weiteres Protein mit stabilisierender Eigenschaft – eine Assemblierung ist
zwar ohne dieses Protein möglich, das Virion ist jedoch wesentlich instabiler und
thermosensitiver ̶ ist das 140 Aminosäuren umfassende Polypeptid IX (pIX). Aus
diesem Grund wird es auch als Zementprotein bezeichnet [66]. Das für dieses
Protein kodierende Gen besitzt einen eigenen Promotor; die Expression wird zu einem intermediären Zeitpunkt während der Infektion gestartet. Zunächst kommt pIX
seiner Funktion als Transkriptionsaktivator der späten Gene nach und fördert weitergehend die Virusproliferation. Anschließend assoziiert pIX mit der „Gruppe-ausNeun“ Hexonen (Group-of-nine, GONs), wo pro Fläche je 4 zusammengelagerte
Trimere in großen Vertiefungen zwischen den Hexonproteinen lokalisiert sind.
Insgesamt sind 240 pIX-Moleküle pro Virion vorhanden [67, 68]. Eine Leucin-reiche
Region im Carboxy-terminalen Ende ist für die Trimerisierung verantwortlich, wobei
diese nicht zwingend für eine Virusassemblierung erforderlich ist [58, 66, 69]. Während der N-terminale Teil des Proteins zwischen den Hexonen verankert ist, ragt der
C-terminale Teil zwischen diesen hervor und ist an der Oberfläche des Kapsids
exponiert. Aus diesem Grund haben schon mehrere Forschergruppen erfolgreich
verschiedene Proteine an das pIX fusioniert, um dem Viruspartikel zusätzliche Funktionen zu geben. Beispielsweise ist es mehreren Arbeitsgruppen gelungen, ein
Fusionskonstrukt aus pIX und dem Reportergen GFP in das Virion einzubauen. Dadurch waren sie in der Lage, den Transport des Virus in Zellen sowie Geweben zu
verfolgen [58, 67, 68]. Andere fusionierten das Reportergen Luciferase und pIX und
belegten in mehreren Versuchen eine gleichbleibende Replikation, Transduktionsfähigkeit sowie Expression im Vergleich zu Wildtyp-Viren [70]. Eine Fusion mit einem
Einleitung
10
Einzelkettenantikörper gegen β-Galaktosidase erhöhete die Transduktionseffizienz βGalaktosidase-exprimierender Zellen [71]. Auch für Vakzinierungszwecke wurde
schon die Fusion eines Antigens an das pIX evaluiert. Die Vakzinierung mit einem
adenoviralen Vektor, der ein Fusionsprotein aus pIX und dem Friend-Virus gp70Hüllprotein kodiert, wies einen positiven Effekt der zusätzlichen Präsentation des
Antigens auf der Oberfläche des Virus auf die Immunantwort nach der Immunisierung auf. Dies äußerte sich in einer reduzierten Viruslast in der Milz nach
Belastungsinfektion sowie in einem Anstieg Antigen-spezifischer Antikörper und TZellen im Vergleich zu dem nur pIX-gp70 exprimierenden Vektor [72].
Adenoviren werden des Weiteren schon seit geraumer Zeit als Gentransfervektoren eingesetzt, die nach der Methode von He et al. [73] in transkomplementierenden Produktionszellen, die die zur Replikation notwendigen Genprodukte in trans zur Verfügung stellen, hergestellt werden. Zu den Vorteilen zählen
die Fähigkeit zur Transduktion von post-mitotischen Zellen mit einem breiten Zelltropismus, eine hohe Transduktionseffizienz, die schnelle und einfache Produktion in
großen Mengen sowie die Inkorporationsfähigkeit großer Transgenkassetten [74]. Im
Laufe der Jahre wurden verschiedene Modifikationen zur Erhöhung der Effizienz
sowie Reduktion der Nebenerscheinungen vorgenommen. Man unterscheidet zwischen Vektoren der ersten und zweiten Generation, gutless und onkolytischen
Vektoren. Bei adenoviralen Vektoren der ersten Generation deletierte man zunächst
das essentielle Gen E1 und optional die E3-Region, wodurch das Virus seine
Fähigkeit zur Replikation verlor und Transgene von bis zu 8,2 kb Größe eingebaut
werden konnten [75]. Der Nachteil dieser Vektoren zeigte sich jedoch in Form von
Antikörpern gegen das Virus, wodurch die Wirksamkeit in vivo limitiert war. Aus
diesem Grund wurde bei Vektoren der zweiten Generation der kodierende Bereich
aus den Regionen E1, E3 und E4 entfernt, wodurch zum einen die Verpackungskapazität auf 14 kb angehoben, zum anderen die adaptive Immunantwort des Wirtes
gegen das Virus stark minimiert wurde [76-78]. Die Verpackung beider Generationen
von Vektoren erfolgt auf speziellen, transkomplementierenden Zelllinien, die die für
die Replikation essentiellen Gene zur Verfügung stellen [79]. Als weitere Modifikation
wurden alle kodierende Bereiche des Virusgenoms entfernt, lediglich die Sequenzelemente für die Genomreplikation und -verpackung wurden erhalten. Die Verpackung dieser gutless-Vektoren ist nunmehr nur mit Hilfe von Helferviren möglich,
die außer der E1-Region alle notwendigen regulatorischen Elemente und Struktur-
Einleitung
11
gene zur Verfügung stellen [80]. Eine weitere Gruppe der adenoviralen Vektoren
stellt eine Besonderheit dar, da in diesem Fall die bestmögliche Lyse von Tumorzellen im Vordergrund steht. Um dies zu erreichen, wurden bei onkolytischen
Vektoren entweder essentielle Gene unter die Kontrolle von tumor- bzw. gewebespezifischen Promotoren gesetzt oder essentielle Gene deletiert, die durch einen
Defekt in der Tumorzelle komplementiert werden können [81].
Adenovirale Vektoren wurden neben ihrer Anwendung in der somatischen Gentherapie auch schon als Vakzinvektoren eingesetzt (s. o.). Getestet wurden dabei
unter anderem Vakzine gegen HIV, Ebola, Influenza und Tuberkulose [82-84], wobei
in den meisten Fällen auf Adenovirus Typ 5 (AdV) zurückgegriffen wurde [85, 86].
Ein Problem stellt dabei jedoch die teilweise hohe Prävalenz einer anti-AdV
Immunität dar, die einen negativen Einfluss auf die Induktion einer Transgenspezifischen Immunantwort haben kann [87-89]. Aufgrund eines interferierenden
Präimmunstatus trat nach der zweiten Applikation desselben Viruses ein reduzierter
Immuneffekt auf [90-93]. Zudem zeigte sich in der von der Firma Merck durchgeführten Step-Studie, bei der HIV-Risikogruppen dreimalig mit für HIV Nef/Gag/Pol
kodierenden adenoviralen Vektoren geimpft wurden, dass eine Seropositivität für den
Vektor die Infektion von Immunzellen durch HIV begünstigte [94]. Wegen dieser
hohen Prävalenz treten weniger verbreitete Serotypen, wie zum Beispiel Ad11, Ad35
und Ad49, immer mehr in den Fokus [95-97]. Durch heterologe Vakzinierungen mit 2
immunologisch verschiedenen Viren oder auch durch Manipulation des Viruskapsids
selbst [98] wurde dieser negative Effekt umgangen [53, 99, 100]. Dennoch zeigte
sich in zahlreichen Immunisierungsstudien der positive Einfluss von adenoviralen
Vektoren, die neben einer humoralen Antwort auch hohe CTL-Antworten in Form
cytoxischer CD8+ T-Lymphozyten induzieren können. Aufgrund fehlender kostimulatorischer Signale oder zu geringer immunstimulatorischer Eigenschaften der meisten
Proteinvakzine muss bei ihnen auf den Einsatz von Adjuvantien zurückgegriffen werden. Dies ist bei adenoviralen Vektoren nicht erforderlich, da diese als Toll-likeRezeptor-Liganden selbst kostimulatorisch wirken.
Die Immunantwort gegen adenovirale Vektoren ist nicht nur gegen das übertragene Transgen, sondern auch gegen intrinsische Komponenten des Virus,
nämlich die Kapsidkomponenten, gerichtet. Das Fiberprotein wirkt in vitro mitogen
und induziert eine IFNγ-Expression von T-Zellen. Es ist es neben dem Hexon eines
der Hauptziele von Antikörpern. Die Pentonbasis, die Mit-Initiator des Internali-
Einleitung
12
sierungsprozesses ist, spielt hingegen eher eine Rolle bei der Induktion intrazellulärer Signale, bspw. in Form der Alpha-Integrin vermittelten Aktivierung des ErkSignalweges, und somit bei der Weiterleitung immunmodulatorischer Signale [101,
102].
Die initiale Immunantwort untergliedert sich in zwei Phasen. Innerhalb von 24 h
nach Infektion greift die Dosis-abhängige angeborene Immunantwort, durch die etwa
80% der Viren beseitigt werden [101, 103]. In histologischen Untersuchungen nach
intramuskulärer Injektion von Adenoviren fand sich eine Infiltration von Makrophagen,
CD11b-positiven Neutrophilen, T-Zellen sowie natürlichen Killerzellen, welche die
Viruspartikel internalisierten. Die chemische Inhibition der Ansäuerung belegte, dass
vermutlich der Austritt aus dem Endosom durch Kapsidkomponenten essentiell ist,
um anschließend eine Zytokin-Expression zu induzieren [104]. Außerdem wird dadurch die Möglichkeit gegeben, Fragmente von Kapsidproteinen über MHC-IKomplexe zu präsentieren [105]. Transkriptionsdefekte bzw. UV-inaktivierte Viren
rufen interessanterweise ein gleiches Zytokinmuster hervor, da auch sie aus den
Endosomen entlassen und über MHC-I präsentiert werden können [106]. Die durch
adenovirale Vektoren induzierte Zytokinproduktion reicht von IFNγ, IFNβ, TNFα, IL-6,
IL-12 über MIP-2 und RANTES [107, 108]. Zhu et al. belegten durch den Vergleich
von Wildtyp- bzw. IFNα/β-Rezeptor-Knockout-Mäusen die wichtige Rolle von Typ I
Interferonen bei der Beseitigung des Virus belegen. zwei Stunden nach Applikation
des Virus war bei beiden Mäusestämmen noch die gleiche Kopienzahl der VirusDNA in der Leber vorhanden, drei Tage später ein wesentlich höherer Kopienanteil
bei den Knockoutmäusen. Die Interferon Typ I-Produktion nach Adenovirus-Infektion
war MyD88-abhängig und bei plasmazytoiden Dendritischen Zellen (CD11c+B220+)
herrschte eine TLR9-Abhängigkeit vor, die es bei Makrophagen nicht gab [109].
Doch auch die adaptive Immunantwort, die nach 4-5 Tagen einsetzt, ist teilweise
von der MyD88-Expression abhängig, wie eine Untersuchung mit MyD88-defizienten
Mäusen zeigte. Die Adenovirus-vermittelte CD8+ T-Zellantwort war in dieser Studie
signifikant schwächer im Vergleich zur Antwort in Wildtyp-Mäusen [110]. Durch die
mehrere Tage andauernde Genexpression und Präsentation der endogenen Antigene über MHC-I-Komplexe werden insbesondere zytotoxische T-Zellen induziert,
die über ein breites Zytokinprofil verfügen. Es werden sowohl mono- als auch polyfunktionale CD8+ Zellen nachgewiesen. Für einen langanhaltenden Schutz ist zudem
die Ausbildung eines Immungedächtnisses entscheidend. Bei der gegen den viralen
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13
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Einleitung
14
DZ aufgenommen, wobei das Saponin QuilA, ein pflanzliches Glykosid, der entscheidenen Faktor ist, um eine TH1-Antwort anstelle von Toleranz zu induzieren [119,
120]. Aufgrund seiner immunostimulatorischen Wirkung wird es auch als Adjuvanz
eingesetzt und ist als ISCOMATRIXTM kommerziell erwerblich [121].
Nanoemulsionen setzen sich aus zwei Flüssigkeiten zusammen, einer dispersen
und einer flüssigen Phase, wobei auch in diesem Fall die Verkleinerung der Tropfengröße in den Nanometerbereich in einer besseren Aufnahme durch dendritische
Zellen resultierte [114, 122]. Die einfache Herstellung erfolgt über eine niedrig energetische Emulsifikation bei einer konstanten Temperatur [123], über das PhasenInversions-Temperatur-Konzept [124] oder über eine Hochdruck-Homogenisation
[125]. Getestet wurden bislang Nanoemulsionen als Vakzine gegen HIV, Influenza,
Anthrax und Hepatitis B. Hierbei wurde nach intranasaler Applikation einer 400 nm
Öl-in-Wasser-Emulsion mit dem Hepatits B-Antigen HBsAg systemisch bzw. Mukosal
eine Induktion von IgG- bzw. IgA-Antikörpern nachgewiesen [126].
Auch Dendrimere wurden erstmalig 1984 beschrieben, als Tomalia et al. von der
Synthese von Poly(Amidoamine)-Dendrimeren (PAMAM) berichteten [137]. Die ein
bis zehn nm großen Moleküle weisen die Form einer Ellipse auf. Die grobe Unterteilung erfolgt in eine zentrale Kernregion, die stark verzweigten Seitenketten und die
mit funktionellen Gruppen bedeckte Oberfläche. Die schrittweise Synthese aus
einem ursprünglich einmalig verzweigten Monomer lässt sich in Bezug auf mehrere
Parameter (Molekülgröße, Beschaffenheit, Dimensionen, Dichte, Polarität, Flexibilität, Löslichkeit) sehr präzise kontrollieren und auch modifizieren. Ein weiterer
Vorteil, wodurch sie sich für die Medikamentenübertragung eignen, sind interne Hohlräume und offene Konformationen, in die Medikamente eingebracht werden können.
Außerdem sind kovalente Bindungen auf der Oberfläche aufgrund der zahlreichen
funktionellen Gruppen möglich [127, 128].
Inorganische Partikel bestehen aus Kieselgel oder Aluminium. Sie variieren in
ihrer Größe, Form, Porösität und dem Kernmaterial. Dieses kann sowohl aus
Metallen, Metalloxiden oder Metallsulfiden bestehen und macht die Partikel so stabil,
dass sie in einem breiten Temperatur- und pH-Bereich eingesetzt werden
können[129-134]. Eine besondere Form stellen die zehn nm großen Quantum Dots
dar, die zwar nicht für Vakzinierungsansätze verwendet werden, aber aufgrund ihrer
hohen Photostabilität und den kleinen Emissions- bzw großen Absorptionsspektren
als Fluoreszenzmarker zum Einsatz kommen [135].
Einleitung
15
Nanoliposomen sind konzentrische Vesikel, die aus amphipatischen Lipidmolekülen bestehen und ein oder mehrere wässrige Kammern einschliessen [134,
136]. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich aufgrund der guten Biokompabilität auf kosmetische und pharmazeutische Anwendungen, aber auch im Bereich der Lebensmittelindustrie wurden Nanoliposomen bereits erfolgreich eingesetzt [137]. Bei einer
Meningitis-Studie war insbesondere die Aufnahme kationischer oder Antikörperkonjugierter Nanoliposomen durch Antigen-präsentierende Zellen im Gegensatz zu
früher verwendeten größeren Liposomen verbessert [46, 47].
Nanokristalle sind Aggregate von Molekülen, die in kristalline Form gebracht
werden. Sie besitzen im Inneren eine hydrophobe Komponente, die von einer
äußeren, hydrophilen Schicht umgeben wird. Nachteil der Nanokristalle sind die
limitierte Stabilität sowie der meist aufwendige Kristallisationsprozess [134].
Zur Gruppe der auf Polymeren basierenden Partikel zählen hauptsächlich
solche, die biodegradierbar sowie biokompatibel sind und sich durch eine hohe
pharmakokinetische Kontrolle auszeichnen. Zu den natürliche Polymeren zählt unter
anderem Chitosan, ein kationisches lineares Polysaccharid bestehend aus Glukosamin und N-Acetylglukosamin. Chitosan-Partikel werden insbesondere von Lysoyzm
enzymatisch abgebaut, wobei dieser Prozess langsam erfolgt und das enthaltende
Antigen über einen längeren Zeitraum ausgeschieden wird. Eine wesentliche Verlängerung des Abbauprozesses und somit der Abgabe des Wirkstoffes kann durch
den Ersatz von synthetisch hergestellten Polymeren erzielt werden [138, 139]. Zu
den künstlichen Polymeren zählen Polylactidsäure (PLA), Polyglycolid (PGL) sowie
das am häufigsten eingesetzte Poly(lactid-co-glycolid) (PLGA). Die gute Biodegradierbarkeit beruht dabei auf der hydrolytischen Spaltung der Esterbindungen in die
Originalmonomere Glykolsäure und Milchsäure. Diese Abbauprodukte liefern gleichzeitig die Erklärung für die meist mit Biodegradierbarkeit einhergehende Biokompabilität, da sie als natürlich vorkommende Nebenprodukte auch in den körpereigenen
Metabolismus eingehen und über den Citratzyklus verstoffwechselt werden können
[134, 140, 141]. Ein bereits kommerziell erhältliches Wirkstoffübertragungssystem mit
PLGA-Partikeln ist Lupron Depot®, welches erfolgreich bei der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs zum Einsatz kommt [142].
Bei VLPs, Virus-like-particles, handelt es sich um selbst-assemblierende Partikel
bestehend aus ein oder mehreren in vitro exprimierten viralen Proteinen. Bislang sind
zwei VLP-basierende Impfstoffe auf dem Markt, einer gegen Hepatitis B mit HBsAg
Einleitung
16
als Antigen [119, 143] und VLPs, die aus dem großen Kapsidprotein des humanen
Papillomavirus (HPV) bestehen [144]. Zur Zeit werden aber auch einige therapeutische Ansätze verfolgt, u. a. mit VLPs, die auf den RNA-Bakteriophagen Qβ basieren. Dabei wird ein Selbst-Antigen kovalent an die Oberfläche der Partikel gebunden. Dies senkte bei hypertensiven Patienten durch Induktion von Autoantikörpern
erfolgreich den Blutdruck [145]. Die Virus-ähnlichen Partikel mit guten immunmodulatorischen Eigenschaften können sowohl in Hefe als auch Insekten-, Säuger- oder
Pflanzenzellen produziert werden, was sie zu interessanten Vakzinekandidaten
macht. Abhängig von dem eingesetzten Expressionsystem werden jedoch zu gewissen Teilen auch Proteine des Expressionssystems selbst in die VLPs eingebaut,
wodurch eine Reproduktion erschwert wird. Die Immunogenität kann durch Zugabe
von Kostimulantien wie z. B. Choleratoxin B [146] oder immunregulatorischen
Substanzen wie z.B. GMCSF erhöht werden [147].
Polystyren-Nanopartikel weisen eine sehr variable Größe von 20 nm bis 5 µm
auf und bestehen aus einem soliden Kern. Abhängig von der gewünschten Eigenschaft lassen sich verschiedene funktionelle Gruppen auf der Oberfläche anbringen,
bspw. Amino- oder Carboxylgruppen. Die Partikel sind inert und neutral, dass heißt,
dass auf ihnen gebundene Antigen gibt die Ladung an. Ein oft hervorgehobener
Vorteil der nicht degradierbaren Partikel ist ihre Depotwirkung, da sie über einen längeren Zeitpunkt an der Injektionsstelle nachzuweisen sind und somit längere Zeit für
Immunzellen zur Verfügung stehen. Mit Polystyren-Partikeln wurden viele Studien
zur Abhängigkeit der Immunreaktion von der Partikelgröße durchgeführt. Dabei waren kleinere Partikel unter 40 nm nicht auf die Aufnahme von Antigen-präsentierenden Zellen angewiesen, sondern gelangten durch die Lymphbahnen zu den
sekundären lymphatischen Geweben und waren dort schon vier Stunden nach Applikation nachzuweisen. Größere, über 100 nm große Partikel hingegen verblieben an
der Injektionsstelle und mussten von dort aktiv von Antigen-präsentierenden Zellen
zu den Lymphknoten transportiert werden [148].
Die durch Nanopartikel induzierte Immunantwort ist so variabel wie die Trägersysteme selbst. Zwar ist eher selten das Ziel, immunsupprimierende Wirkung hervorzurufen, dennoch können Nanopartikel, die selbst keine supressiven Eigenschaften
besitzen, für diesen Zweck verwendet werden [149]. So wurden beispielsweise
PLGA-Partikel entwickelt, in die Kollagen Typ II eingelagert war und die damit eine
inflammatorische Reaktion im Mausmodell für rheumatoide Arthritis unterdrückten
Einleitung
17
[150]. In den meisten Fällen wird jedoch eher eine Immunstimulation gewünscht, die
oftmals auch durch eine Erhöhung der Immunogenität der sonst schwachen konjugierten Antigene, die sonst schwach sind, erreicht wird [114]. Mögliche Gründe, neben einem adjuvanten Effekt des Partikels selbst, liefern Untersuchungen zum
Einfluss der Partikelgröße, -ladung und -beschaffenheit. Während negativ geladene
Partikel mit einem schwachen elektrischen Potential weniger gut phagozytiert werden, ist der Anteil an aufgenommenen Partikel, die eine positive Ladung aufweisen,
wesentlich höher und auf Makrophagen und Dendritische Zellen gleich verteilt [151].
Gleichzeitig beeinflusst das konjugierte Antigen die Aufnahme, wohingegen die
Gesamtgröße und Ladung des Komplexes bestimmt, ob eine TH1- oder TH2-Antwort
induziert wird [114]. Die Immunisierung mit Ova-beladenen Partikel erbrachte eine
TH1-vermittelte Immunantwort in Form von IFNγ produzierenden CD8+ T-Zellen,
wenn es sich um Partikel zwischen 20 und 67 nm handelte. Waren die Partikel jedoch 93 bis 123 nm groß, war anstelle die IFNγ Produktion eine IL-4 Produktion vorhanden und spiegelte damit die Verschiebung der Immunantwort in Richtung TH2
wieder. Die Immunisierung und anschließende Belastungsinfektion in einem RSVModell resultierte in einem geringeren Virustiter, wenn 49 nm Partikel mit einem
RSV-Antigen beladen und eingesetzt wurden [152]. Dies verdeutlicht erneut das
Potential, das hinter dem Einsatz von Nanopartikeln steckt, die eine gute Alternative
zu bisher eingesetzten Vektoren und Ansätzen bieten.
Einleitung
1.5
18
Zielsetzung
Da Proteinvakzine ohne zusätzliche Applikation von Adjuvantien schwach
immunogen sind, sollten im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Immunogenität mit
Ovalbumin beladener Polystyren-Nanopartikel und nicht-Antigen-exprimierender,
adenoviraler Vektoren, die Ovalbumin auf der Oberfläche präsentieren, näher untersucht werden. Bei Ovalbumin handelt es sich um ein Modellantigen, dessen immundominante Epitope in C57BL/6 Mäusen gut charakterisiert sind und gegen das somit
eine Reihe von Reagenzien und Modellen zur Charakterisierung der Immunantwort
zur Verfügung stehen.
Zunächst sollte die Beladung der Nanopartikel unterschiedlicher Größe und deren
Aufnahme von Antigen-präsentierenden Dendritischen Zellen in vitro untersucht werden. Außerdem sollte in vivo durch Immunisierung von Mäusen die optimale Applikationsroute zur Induktion zellulärer und humoraler Immunantworten gegen das
Antigen evaluiert werden.
In einem weitern partikulären Ansatz sollten Adenoviren, die das Antigen nur auf
ihrer Oberfläche präsentieren, untersucht werden, um die mögliche adjuvante Wirkung des Kapsids näher zu beleuchten. Dazu sollte der adenovirale Vektor AdVpIXOva, welcher ein Fusionsprotein aus dem adenoviralen Protein IX und Ovalbumin
exprimiert, UV-inaktiviert werden. Durch die Inaktivierung wird die Genexpression
jedoch verhindert und es erfolgt nur eine Präsentation des Proteins pIX-Ova auf dem
viralen Partikel, wodurch dieser als Proteinvakzine fungiert.
Anschließend sollten beide Ansätze in einer gemeinsamen Studie verglichen werden, wobei auf eine gleiche Proteinmenge von 50 ng Ovalbumin normalisiert werden
sollte. Es sollten nach Immunisierung von Mäusen zelluläre (CD8+ T-Zellen, CD4+ TZellen) und humorale (IgG1, IgG2a) Faktoren untersucht und vergleichend analysiert
werden. Diese Studie soll zeigen, ob sich die Präsentation auf viralen Partikeln oder
auf Polystyren-Nanopartikeln eventuell unterschiedlich auf die Immunogenität des
Antigens auswirkt und somit eine Verbesserung der Immunantwort zur Folge hat.
Material und Methoden
2
19
Material und Methoden
2.1 Material
2.1.1 Geräte und Verbrauchsmaterialien
96-, 24-, 6-Loch-Platte
Nunc (Wiesbaden)
96-Loch-Platte Maxisorp
Nunc (Wiesbaden)
96-Loch-Platte Polysorp
Nunc (Wiesbaden)
Brutschrank HS12
Heraeus Instruments (Osterode)
Dampfsterilisatoren
H+P Labortechnik (Oberschleißheim)
Durchflusszytometer FACS Calibur
Becton Dickinson (Heidelberg)
Elektrophoresesystem
PEQLAB Biotechnologie (Erlangen)
Elektroporator Gene Pulser Excell
BioRad (München)
Filterpapier (Falten-, Rundfilter)
Schleicher & Schuell (Einbeck)
Festwinkelrotor NVT100
Beckman Coulter (Krefeld)
Geldokumentationskammer
Biozym (Oldendorf)
Konfokalmikroskop
Leica DM IRE 2 (Solms)
Labor-pH-Meter
Greisinger electronic (Regenstauf)
Lichtmikroskop CK40
Olympus (Hamburg)
Luminometer Hamamatsu
Photonics (Herrsching am Ammersee)
Nitrozellulose
Schleicher & Schuell (Einbeck)
pH-Meter GHPR 1400A
Greisinger electronic (Regenstauf)
Photometer (Eppendorf BioPhotometer)
Eppendorf (Hamburg)
Pipetten
Eppendorf (Hamburg)
Pipettenspitzen
Starlab (Ahrensburg)
Pipettierhilfe Repeater Plus
Hirschmann Laborgeräte (Hamburg)
Peltier Thermal Cycler PTC 200
MJ Research (Ramsey, USA)
Petrischalen
Sarstedt (Nümbrecht)
Plattenleser
Anthos
Labtec
Instruments
Siezenheim)
Reaktionsgefäße
Greiner (Frickenhausen)
Real Time-PCR-System Lightcycler
Roche Diagnostics (Mannheim)
Schüttelapparat Certomat SII B.
Braun Biotech International
(Melsungen)
(Walz-
Material und Methoden
20
Schüttelwasserbad 1086
GFL (Großburgwedel)
Sterilfilter
Roth (Karlsruhe)
Thermoschüttler Thermomixer compact
Eppendorf (Hamburg)
Tiefkühlschrank -86C ULT Freezer
Thermo Forma (Braunschweig)
Ultraschallbad
MERCK eurolab (Darmstadt)
Ultrazentrifugenröhrchen
Beckmann Coulter (Krefeld)
Vortexer K-550-GE B
Ender & Hobein AG (Bruchsal)
Waagen:
Analysewaage
SCALTEC SPB64
Scaltec (Göttingen)
Präzisionswaage SCALTEC SBH31
Scaltec (Göttingen)
Wasserbad E100
Lauda (Lauda-Königshofen)
Whatman-Papier
Schleicher & Schuell (Einbeck)
Zellkulturflaschen (25 cm²,
75 cm²,175 cm²)
Nunc (Wiesbaden)
Zellkulturflaschen (300 cm2)
TPP (Trasadingen, Schweiz)
Zellsiebe
BD Bioscience (Heidelberg)
Zentrifugen:
Mikrofuge 18 Zentrifuge
Beckman Coulter (Krefeld)
6-15K Laboratory Zentrifuge
Sigma (Osterode am Harz)
Optima L-70K Ultrazentrifuge
Beckman Coulter (Krefeld)
Zentrifuge 5810
Eppendorf (Hamburg)
2.1.2 Chemikalien und Lösungsmittel
Alle verwendeten Chemikalien und Lösungsmittel entsprachen dem höchsten
Reinheitsgrad und sind im Folgenden alphabetisch geordnet aufgeführt.
Aciclovir-Ratiopharm 500 mg
Ratiopharm (Ulm)
ACK Lysispuffer
Bio Whitaker
Acrylamid
Merck (Darmstadt)
Agar
AppliChem (Darmstadt)
Agarose
Invitrogen (Karlsruhe)
Aluminiumsulfat-(14-18)-hydrat
AppliChem (Darmstadt)
Ammoniumpersulfat
Roth (Karlsruhe)
Ampicillin
AppliChem (Darmstadt)
Material und Methoden
21
Aqua bidest.
Braun (Melsungen)
β-Mercaptoethanol
Sigma (München)
Benzylguanin
NEB Biosciences
Borsäure
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
bovines Serum-Albumin (BSA)
Applichem (Darmstadt)
Bromphenolblau
Sigma (München)
2-Butanol
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
1-(3-Dimethylaminopropyl)-
Applichem (Darmstadt)
3-Ethyl-Carbodiimide-hydrochlorid
Carboxyfluoresceindiacetat-N-
Sigma (München)
succinimidylester
Calciumchlorid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Cäsiumchlorid
Applichem (Darmstadt)
Chloramphenicol
Applichem (Darmstadt)
Chloropromazin
Sigma (München)
Ciprobay
Bayer (Wuppertal)
Coomassie Brilliant Blue
Serva (Heidelberg)
Cytochalasin D
Sigma (München)
Dimethylformamid (DMFA)
Sigma (München)
Dimethylsulfoxid (DMSO)
AppliChem (Darmstadt)
dNTP-Mix
Pharmacia (Freiburg)
Essigsäure
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Ethanol
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Ethanolamin
AppliChem (Darmstadt)
Ethidiumbromid 1 % (w/v)
AppliChem (Darmstadt)
Ethylen-Diamin-Tetraacetat
VWR (Darmstadt)
FACS-Flow
BD Bioscience (Heidelberg)
FACS-Rinse
BD Bioscience (Heidelberg)
FACS-Clean
BD Bioscience (Heidelberg)
fötales Kälberserum (FCS)
Biochrom AG (Berlin)
Formaldehyd
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Formamid (deionisiert)
Sigma (München)
Genestein
Sigma (München)
Geneticindisulfat (G418)
AppliChem (Darmstadt)
Material und Methoden
22
Gentamycinsulfat
AppliChem (Darmstadt)
Glucose
AppliChem (Darmstadt)
Glycerin
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Glycin
Biomol (Hamburg)
Hefeextrakt
AppliChem (Darmstadt)
Heparin
Applichem (Darmstadt)
4-(2-Hydroxyethyl)-1-Piperazin-
AppliChem (Darmstadt)
Hexamincobaltchlorid
Hydroxycoumarinsäure
Sigma (München)
Ethansulfonsäure
Biomol (Hamburg)
Hanks´ gepufferte Salzlösung (HBSS)
Gibco/Invitrogen (Karlsruhe)
Isofluran
Baxter (Unterschleißheim)
Isopropanol
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Kaliumacetat
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Kaliumchlorid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Kaliumhydrogenphosphat
Riedel-de-Häen (Seelze)
Kanamycinsulfat
AppliChem (Darmstadt)
L-Glutamin
AppliChem (Darmstadt)
Luminol
Sigma (München)
Magermilchpulver
Neuform (Zarrentin)
Magnesiumchlorid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Meerschweinchen-Komplement
Sigma (München)
MES
AppliChem (Darmstadt)
Methanol
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Methyl-β-Cyclodextrin
Sigma (München)
Natriumacetat
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Natriumazid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Natriumcarbonat
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Natriumchlorid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Natriumhydrogencarbonat
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Natriumdihydrogenphosphat
VWR (Darmstadt)
Natriumdodecylsulfat
AppliChem (Darmstadt)
Natriumhydroxid
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Nickelsulfat
Applichem (Darmstadt)
Material und Methoden
23
Ortho-Phosphorsäure
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Ovalbumin
Sigma (München)
Ovalbumin-FITC
Invitrogen (Karlsruhe)
Prolong Gold Antifade Reagenz
Invitrogen (Karlsruhe)
Proteinase K
Roche (Mannheim)
RNaseA
AppliChem (Darmstadt)
Saponin
Sigma (München)
Salzsäure
J.T. Baker (Deventer, Niederlande)
Tetracyclin
Applichem (Darmstadt)
N,N,N’,N’-Tetramethylethylendiamin
Sigma (München)
TMB+
Dako (Hamburg)
Tris-(hydroxymethyl)aminomethan
AppliChem (Darmstadt)
Tris-(hydroxymethyl)aminomethan-HCl
Biomol (Hamburg)
Triton-X-100
AppliChem (Darmstadt)
Trizma®Base
Sigma (München)
TriZol
Invitrogen (Karlsruhe)
Trypsin/EDTA
Biochrom (Berlin)
Trypton
AppliChem (Darmstadt)
Tween 20
AppliChem (Darmstadt)
5-Bromo-4-Chloro-3-Indolyl-β-
AppliChem (Darmstadt)
D-Galaktopyranosid
2.1.3 Reagenzsysteme
Adenopack 20/100
Vivascience/Sartorius (Göttingen)
BCA Protein Assay Kit
Pierce (Schwerte)
Combizyme DNA-Polymerase-Mix
Invitek (Berlin)
ECL Chemiglow
Alpha Innotech (San Leandro, USA)
Jetsorb Gel Extraction Kit
Genomed (Löhne)
Ni2+-NTA Protein Purification Kit
Qiagen (Hilden)
NucleoSpin Extract
Macherey-Nagel (Düren)
NucleoSpin Plasmid
Macherey-Nagel (Düren)
QuantiTect Probe RT-PCR Kit
Qiagen (Hilden)
TOPO-TA-Cloning-Kit
Invitrogen (Karlsruhe)
pGEM-T-Easy Vektorsystem
Promega (Mannheim)
Material und Methoden
24
2.1.4 Enzyme
Calf Intestinal Phosphatase
MBI Fermentas (St. Leon-Rot)
Klenow DNA-Polymerase
New England BioLabs (Frankfurt a. M.)
T4 DNA-Ligase
New England BioLabs (Frankfurt a. M.)
Taq-Polymerase
MBI Fermentas (St. Leon-Rot)
Restriktionsendonukleasen
New England BioLabs (Frankfurt a. M.)
2.1.5 Nährmedien
Vor Gebrauch wurden sämtliche Puffer, Medien sowie Verbrauchsmaterialien bei
121°C und 202,7 kPa für 20 Min autoklaviert [153]. Hitze-empfindliche Lösungen
wurden sterilfiltriert.
LB-Medium
1 % (w/v) Trypton
0.5 % (w/v) Hefeextrakt
170 mM NaCl
pH 7,2 -7,5
LB-Agar
1,5 % (w/v) Agar in LB-Medium
SOC-Medium
2 % (w/v) Trypton
0,5 % (w/v) Hefeextrakt
10 mM NaCl
2,5 mM KCl
10 mM MgCl2
10 mM MgSO4
20 mM Glukose
Selektive Agarplatten sowie Nährmedien wurden je nach Verwendungszweck mit
den unten aufgeführten Selektionsmarkern versetzt.
Ampicillin-Stammlsg. (1000x)
100 mg/ml Ampicillin
Chloramphenicol-Stammlsg. (1000x)
68 mg/ml Chloramphenicol (in Ethanol)
Kanamycin-Stammlsg. (1000x)
50 mg/ml Kanamycin
Tetracyclin-Stammlsg. (300x)
6,5 mg/ml Tetracyclin (in Ethanol)
Material und Methoden
25
Medien für die Herstellung chemisch kompetenter Bakterien
FSB
100 mM KCl
44 mM MnCl2
10 mM CaCl2
3 mM HCoCl3
10 % (v/v) Glycerol
10 mM Kaliumacetat
pH 6,4 mit 0,1 M HCl
SOB
2 % (w/v) Trypton
0,5 % (w/v) Hefeextrakt
10 mM NaCl
2,5 mM KCl
10 mM MgCl2 sterilfiltiert
pH 6,8-7,0
2.1.6 Puffer und Lösungen
Molekularbiolgie
TAE-Puffer (50x)
40 mM Trizma®Base
5 mM NaOAc
1 mM EDTA
TBE-Puffer (10x)
0,89 M Trizma®Base
0,2 M Na2EDTA
0,89 M Borsäure
DNA-Ladepuffer (6x)
0,25 % (w/v) Bromphenolblau
0,25 % (w/v) Xylencyanol FF
30 % (v/v) Glycerin
autoklaviert
Ethidiumbromid-Stammlsg.
1 % (w/v) Ethidiumbromid
Resuspensionspuffer (1000ml)
50mM Tris-Base
12mM Na2EDTA H2O
100 mg RNAse
pH 8,0 mit HCl
Material und Methoden
Lysepuffer (1000ml)
26
200mM NaOH
35mM SDS
Neutralisationspuffer (1000ml)
3M Kaliumacetat
150 ml Eisessig
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Western Blotting
10x Elektrophoresepuffer
0,25 M Trizma®Base
1,9 M Glycin
1 % (w/v) SDS
Sammelgelpuffer
0,5 M Trizma®Base
10 % (w/v) SDS
pH 6,8
Trenngelpuffer
2 M Trizma®Base
10 % (w/v) SDS
pH 8,8
SDS-PAGE-Probenpuffer (2x)
150 mM TrisHCl
30 % (v/v) Glycerin
1,2 % (w/v) SDS
0,0018 % (w/v) Bromphenolblau
15 % (v/v) β-Mercaptoethanol
Coomassie-Färbelösung
0,1 % (w/v) Coomassie Brilliant Blue
50 % (v/v) Methanol
10 % (v/v) Essigsäure
Entfärber Coomassie-Färbung
10 % (v/v) Methanol
10 % (v/v) Essigsäure
Kolloidale Coomassie-Färbelösung
0,02 % (w/v) Coomassie Brilliant Blue
5 % (w/v) Aluminiumsulfat-(14-18)-hydrat
10 % (v/v) Ethanol (96%)
2 % (v/v) Ortho-Phosphorsäure
Entfärber kolloidale
10 % (v/v) Ethanol
Coomassie-Färbung
2 % (v/v) Ortho-Phosphorsäure
Transferpuffer
8 % (v/v) 10x Laufpuffer
20 % (v/v) Methanol
Material und Methoden
27
PBS-T (Waschpuffer)
0,1 % (v/v) Tween 20 in PBS (1x)
Blockpuffer
5 % (w/v) Magermilchpulver in PBS-T
Ablösungspuffer
62,5 mM Trizma®Base
2 % (w/v) SDS
100 mM β-Mercaptoethanol
pH 6,8 mit HCl
Enzymgekoppelter Immunadsorptionstest (ELISA)
ELISA-Beschichtungspuffer
200 mM Na2CO3
pH 9,6
ELISA-Waschpuffer
0,5 % (v/v) Tween 20 in PBS
ELISA-Blockpuffer
10 % (v/v) FCS in PBS
ELISA-ECL-Substrat Lösung A
0,1M TrisHCl pH 6,6
2,5 mM Luminol
30 % (v/v) H2O2
ELISA-ECL-Substrat Lösung B
6,8 mM Hyroxycoumarinsäure in DMSO
ELISA-TMB+-Stopplösung
1 M H2SO4
Lösungen für die Ni2+-Protein-Aufkonzentrierung
Äquilibrierungspuffer (5x)
250 mM NaH2PO4 H2O
750 mM NaCl
50 mM Imidazol
pH 8,0
Lysepuffer
50 mM NaH2PO4 H2O
300 mM NaCl
10 mM Imidazol
1 % (v/v) Triton-X-100
pH 8,0
Waschpuffer
50 mM NaH2PO4 H2O
300 mM NaCl
20 mM Imidazol
pH 8,0
Material und Methoden
Elutionspuffer
28
50 mM NaH2PO4 H2O
300 mM NaCl
250 mM Imidazol
pH 8,0
Beladungslösung
0,1 M NiSO4
Lösungen für die kovalente Kopplung an Nanopartikel
Carbonatpuffer
0,1 M NaHCO3
0,1 M Na2CO3
pH 9,6
MES-Puffer
0,1 M MES
pH 5,2-6,0 mit 1 N NaOH
Carbodiimid-Lösung
2 % (w/v) in MES-Puffer
Innerhalb von 15 Min verbrauchen
Boratpuffer
0,2 M Borsäure
pH 8,5 mit 1 M NaOH
Lösungen und Medien für die Zellkultur
Als Grundmedien für die Zellkultur wurden folgende Fertigmedien der Firma
Invitrogen/Gibco (Karlsruhe) verwendet.
Dulbecco´s modified Eagle´s Medium (DMEM)
RPMI 1640
CD 293 Medium (serumfrei)
Je nach Verwendungszweck wurden folgende Zusätze hinzugegeben:
Zellkultivierung:
2-10 % (v/v) FCS
Gentamycinsulfat
Ciprobay
DC Medium/R-10:
10 % (v/v) FCS
Gentamycinsulfat
2 mM L-Glutamin
Material und Methoden
29
50 µM ß-Mercaptoethanol
5 mM HEPES (nur bei R-10)
PBS
130 mM NaCl
2,6 mM KCl
1 mM Na2HPO4*7 H2O
1,7 mM KH2PO4
pH 7,4
autoklaviert
PBBS
1,4 mM KH2PO4
4,2 mM Na2HPO4
1,2 mM CaCl2
4,2 mM KCl
120 mM NaCl
0,9 mM MgCl2 x 6H2O
0,8 mM MgSO4 x 7 H2O
0,6 mM Glucose
0,001 % (w/v) Phenolrot
pH 7,3
10x Trypsin/EDTA
0,5 % (w/v) Trypsin
0,1 % (w/v) EDTA
in 10x PBS
TE
1 % (v/v) 1 M Tris-HCl pH 8.0
1 mM EDTA
HBS (2x)
1,4 M NaCl
250 mM HEPES
10 mM Na2HPO4
in H2O, pH 7,12; sterilfiltriert
FACS-Puffer
1 % (w/v) BSA
0,02 % (w/v) Natriumazid
in PBS
OD-Lyse-Puffer
0,1 % (w/v) SDS
1 mM EDTA
10 mM Tris-HCL
Material und Methoden
30
CFSE-Stammlösung
5 mM CFSE in DMSO
Permeabilisierungspuffer
0,1 % (w/v) Saponin in FACS-Puffer
Fixierlösung
3,5 %
Paraformaldehyd
(Konfokal-
mikroskopie) bzw. 4 % Paraformaldehyd
(FACS-Analyse)
2.1.7 Plasmide
pAdEasy-1
Ein adenovirales Rekombinations-Plasmid; enthält das Genom des Adenovirus Typ 5
mit Deletionen der E1- und E3-Region; durch homologe Rekombination mit pShuttle
können rekombinante Adenoviren erhalten werden.
pCR2.1-TA
TA-Klonierungsvektor; zur direkten Klonierung von PCR Produkten mit AdenosinÜberhängen (Invitrogen, Karlsruhe).
pET-SnapHis-eGFP
(zur Verfügung gestellt von M.Sc. B. Grewe); kodiert für ein Fusionsprotein aus
Snap-Tag, His-Tag und dem offenen Leserahmen von eGFP. Es handelt sich um
einen bakteriellen Expressionsvektor.
pGL_Luc3
Klonierungsvektor; kodiert für den offenen Leserahmen der Firefly-Luciferase.
pShuttle-CMV
Klonierungsvektor für die Herstellung rekombinanter Adenoviren mit Hilfe des
AdEasy-Systems; erlaubt die Klonierung eines Transgens unter CMV-PromotorKontrolle.
2.1.8 Standards
Gene RulerTM 1kb Ladder Plus
Fermentas (St. Leon-Rot)
Prestained Precision Protein-Standard
Bio-Rad (München)
Material und Methoden
31
2.1.9 Peptide
OT-I
OVA257-264 SIINFEKL/H2-Kb
OT-II
OVA323-339 ISQAVHAAHAEINEAGR/H2-b
OT-III
OVA262-276 EKLTEWTSSNVMEER /H2-b
OT-IV
OVA265-280 TEWTSSNVMEERKIKV/H2-b
2.1.10 Antikörper und Tetramere
α-CD4
Überstand
der
Hybridoma-Zelllinie
191.1
Hamster-α-CD3
BD Bioscience (Heidelberg)
Hamster-α-CD28
BD Bioscience (Heidelberg)
Kaninchen-α-Ova
Sigma (München)
Kaninchen-α-Maus Ig-HRP
Dako (Hamburg)
Kaninchen-α-Maus IgG1-HRP
Dako (Hamburg)
Kaninchen-α-Maus IgG2a-HRP
Dako (Hamburg)
Maus- α-Ova
Sigma (München)
Fluoreszenzmarkierte Antikörper:
Allophycocyanin- (APC)-α-mCD4
BD Bioscience (Heidelberg)
APC-α-mCD8
BD Bioscience (Heidelberg)
APC-α-mB220
BD Bioscience (Heidelberg)
APC-α-mCD11b
BD Bioscience (Heidelberg)
APC-α-mCD11c
BD Bioscience (Heidelberg)
APC-α-mIL2
BD Bioscience (Heidelberg)
Fluoresceinisothiocyanat-(FITC)-α-mCD11c
BD Bioscience (Heidelberg)
FITC-α-mCD107a
BD Bioscience (Heidelberg)
FITC-α-mCD86
BD Bioscience (Heidelberg)
FITC-α-mTNFα
BD Bioscience (Heidelberg)
FITC-α-rabbit Ig
BD Bioscience (Heidelberg)
Perinidinchlorophyllprotein-(PerCP)- α-mCD4 BD Bioscience (Heidelberg)
PerCP-α-mCD8
BD Bioscience (Heidelberg)
Phycoerythrin-(PE)-mIFNγ
BD Bioscience (Heidelberg)
PE-Cy5.5-α-mCD3
BD Bioscience (Heidelberg)
Material und Methoden
TRITC-α-Phalloidin
32
BD Bioscience (Heidelberg)
2.1.11 Bakterienstämme
Escherichia coli BJ5183 (Stratagene)
endA1 sbcBC recBC galK met thi-1
bioT hsdR (StrR)
Escherichia coli DH10B (Invitrogen)
F-
mcrA
∆(mrr-hsdRMS-mcrBC)
φ80lacZ∆M15 ∆lacX74 recA1 endA1
araD139 ∆(ara, leu)7697 galU galK λrpsL nupG
Escherichia coli DH5α (NEB Biolabs)
supE44
∆lacU169
hsdR17
recA1
(Φ80lacZ∆M15)
endA1
gyrA96thi-1
relA1
2.1.12 Zelllinien
HEK 293A-Zellen
Humane Nierenepithelzellen, die mit Adenovirus Typ 5 transformiert wurden; zur
Herstellung rekombinanter Adenoviren verwendet.
HEK 293T-Zellen
Humane Nierenepithelzellen, die mit Adenovirus Typ 5 transformiert wurden und das
große T-Antigen des SV40 (Simian Virus 40) exprimierten; zur Herstellung rekombinanter Proteine verwendet.
911-Zellen
Humane Nierenepithelzellen, die mit Adenovirus Typ 5 transformiert wurden und das
große T-Antigen des SV40 (Simian Virus 40) exprimierten; zur Herstellung rekombinanter Adenoviren verwendet.
Material und Methoden
33
2.1.13 Polystyren Nanopartikel
Alle Nanopartikel wurden von der Firma BangsLabs/Polysciences bezogen. Die
Charakteristika der eingesetzten Nanopartikel sind in Tabelle 2.1 näher aufgeführt.
Tab. 2.1 Verwendete Polystyren-Nanopartikel
Von den unterschiedlichen Nanopartikeln, die zum Einsatz kamen, sind die wichtigsten Charakteristika
wie z.B. der mittlere Durchmesser sowie die Färbung aufgeführt.
Mittlerer
Durchmesser [µm]
Farbe
Polymerbeschreibung
Oberflächenladung [µeq/g]
„Parking Area“
[eq.A/grp]
In dieser Arbeit
verwendete
Bezeichnung
0,024
weiß
P(S/V-COOH)
180
217,5
24P
0,057
Dragon green
P(S/V-COOH)
293
56,3
57P
0,06
weiß
P(S/V-COOH)
341
45,9
60P
0,093
weiß
P(S/V-COOH)
209
48,3
93P
0,093
Dragon green
P(S/MAA)
293
56,3
93P
0,19
Suncoast
yellow
PS (nicht
carboxyliert)
Nicht
angegeben
Nicht
angegeben
190P
0,22
weiß
P(S/V-COOH)
86
50,3
220P
0,34
weiß
P(S/V-COOH)
34
81,3
340P
0,39
Dragon green
P(S/V-COOH)
94,3
25,8
390P
2.1.14 Versuchstiere
Es wurden weibliche Mäuse verwendet, die bei Beginn der Vakzinierungen sechs
bis acht Wochen alt waren.
BALB/c (H2b/b Fv1d/d Fv2s/s Rfv3s/s)
Élevage Janvier (Le Genest St Isle,
Frankreich)
CB6F1 (H2b/b Fv1b/d Fv2r/s Rfv3r/s)
Charles River WIGA GmbH (Sulzfeld)
C57BL/6 (H2b/b Fv1b/b Fv2r/r Rfv3r/r)
Élevage Janvier (Le Genest St Isle,
Frankreich)
Material und Methoden
34
2.2 Methoden
2.2.1 Molekularbiologische Arbeitsmethoden
2.2.1.1.
Polymerasekettenreaktion
Die PCR − Polymerase Chain Reaction − ist ein in vitro-Genkopierverfahren, bei
dem durch Oligonukleotide eingegrenzte Bereiche einer DNA exponentiell amplifiziert
werden [153, 154]. Die Vervielfältigung erfolgt in 20-35 zyklischen Wiederholungen,
wobei jeder Zyklus in drei Schritte untergliedert ist. Die einleitende Denaturierung der
DNA, bei der die Wasserstoffbrücken zwischen den DNA-Strängen gebrochen werden, findet bei 94°C statt und ermöglicht im zweiten Schritt − dem Annealing bzw. der
Hybridisierung − eine Anlagerung spezifischer Oligonukleotide an die temporär vorliegenden Einzelstränge. Die optimale Annealing-Temperatur ist dabei mit der
Schmelztemperatur der jeweiligen Oligonukleotide korreliert und damit abhängig von
der Basensequenz [155]. Als letzter Schritt folgt die bei 72°C durchgeführte bis zu
10 minütige Elongation, bei der die partiell doppelsträngig vorliegenden DNAMatrizen durch die thermostabile Polymerase vervollständigt werden.
Es wurde das Proofreading-Polymerase-Kit nach Angaben des Herstellers verwendet. Um die Kompabilität der DNA-Fragmente bei anschließenden Ligationsreaktionen zu gewährleisten, wurde das PCR-Produkt zur Entfernung überschüssiger
Proofreading Polymerase über eine Säule nach Herstellerangaben aufgereinigt.
Anschließend wurde das PCR-Produkt für 30 Min bei 72°C mit Taq-Polymerase und
10 mM dATP inkubiert, wobei die terminale Transferase-Aktivität der TaqPolymerase das Anfügen eines 3’Adenin-Überhanges an die DNA-Stränge
ermöglicht [156, 157]. Neben der variablen Annealingtemperatur müssen auch
Zyklenanzahl und -dauer sowie das Konzentrationsgleichgewicht der Reaktionskomponenten untereinander berücksichtigt werden. Insbesondere bei zu langer
Dauer der Zyklen kann es zu Leseungenauigkeiten der Polymerase und somit zu
Fehlamplifikationen kommen [158]. Im Allgemeinen wurde folgende Zusammensetzung des PCR-Ansatzes sowie folgendes Programm gewählt:
Material und Methoden
4 μl dNTP-Mix (2,5 mM)
5 μl OptiPerform-Puffer (10x)
2 µl MgCl2 (50 mM)
10 µl Optizyme Enhancer (5x)
1 μl sense-Primer (10 μM)
1 μl antisense-Primer (10 μM)
1 μl Template-DNA
1 µl Proofreading Polymerase
ad 50 μl H2O
2.2.1.2.
35
5 Min 95°C
1 Min 95°C
1 Min 60°C
1 Min 72°C
10 Min 72°C
30x
Agarose-Gelektrophorese und DNA-Elution
Zur Überprüfung von PCR-Produkten und Restriktionsansätzen dienten 1%
Agarosegel-Elektrophoresen [159]. Durch Anlegen der Spannung wandern die
durch die Phosphatreste negativ geladenen DNA-Fragmente im elektrischen Feld
Richtung Anode. Die Auftrennung erfolgt dabei der Größe nach: je kleiner das Fragment ist, desto schneller und weiter wandert es durch die siebartige Struktur des
Agarosegels. Das in dem Gel enthaltene Ethidiumbromid gehört zu den DNA-interkalierenden Agenzien mit der Eigenschaft der UV-Fluoreszenz. Es schiebt sich während der Elektrophorese zwischen die Basenpaare der DNA und ermöglicht somit
eine Detektion der DNA unter der UV-Bank [159].
Agarose, eine Reinform des Agars, wurde dazu mit 1x TAE-Puffer gemischt und
kurz aufgekocht. Anschließend wurden bei einer Temperatur von etwa 50°C 0,01 %
Ethidiumbromid-Lösung hinzugegeben. Nach dem Erstarren wurde das Gel in die
Gelkammer eingesetzt, und die mit 1/6 Ladepuffer versetzen Proben − bis zu 20 µl −
wurden in die Taschen pipettiert. Der Lauf erfolgte bei 120-200 V, 175 mA und 30 W
für 30-45 Min. Als Molekularmarker zur anschließenden Auswertung des Gels diente
der Größenmarker GeneRulerTM 1kb Ladder Plus.
Die Aufreinigung von DNA-Fragmenten aus dem Agarosegel erfolgte mit Hilfe
des Jetsorb Gel Extraction Kits. Dabei wurde das aus dem Gel ausgeschnittene
Agarosestück mit der 3fachen Menge des ersten Puffers und 10 µl Milchlösung für
15 Min bei 52°C inkubiert. Nach einem Zentrifugationsschritt bei maximaler
Geschwindigkeit für eine Minute das Pellet im ersten Puffer resuspendiert. Dies
wurde wiederholt und das Pellet in Puffer 2 resuspendiert. Nach einer weiteren
Zentrifugation wurde das Pellet 15 Min getrocknet und anschließend in Aqua bidest
bzw. TE-Puffer pH 8,0 aufgenommen werden. Nach einer 5minütigen Inkubation bei
Material und Methoden
36
50°C wurde das Reaktionsgefäß noch einmal zentrifugiert und der DNA-haltige
Überstand abgenommen.
Bei unzureichender Menge an DNA in Lösung wurde diese einer Fällung unterzogen und in kleinerem Volumen aufgenommen. Die Zugabe von 1/10 Volumen
Natriumacetat (3 M, pH 7) diente dabei der Neutralisierung negativ geladener
Phosphatreste
der
DNA
sowie
der
Destabilisierung
der
Hydrathülle;
das
anschließend 2,5fach zugegebene Volumen 100 % Ethanol führte zu einer Verdrängung der Hydrathülle der Nukleinsäuren in der Lösung und damit zur Ausfällung
der DNA. Eine nachgeschaltete Inkubation bei -20°C verstärkte diesen Effekt [160].
Bei der anschließenden Zentrifugation für 30 Min bei 13.000 g wurde die DNA
präzipitiert und dann zweimal je 5 Min mit 500 µl 70 % Ethanol gewaschen. Die DNA
wurde bei geöffnetem Reaktionsgefäß bei 37°C getrocknet und in dem gewünschten
Volumen A. bidest oder TE-Puffer aufgenommen [161].
2.2.1.3.
Restriktion von DNA und Ligation von DNA-Fragmenten
Bei einem Verdau durch Restriktionsendonukleasen macht man sich die spaltende Eigenschaft dieser Enzyme zu Nutze. Sie schneiden DNA nach Erkennung
bestimmter Basenfolgen in Fragmente, und lassen sich daher zu Klonierungszwecken einsetzen. Für einen 50 µl Restriktionsansatz wurden 5-10 µg DNA mit 5 µl
des entsprechenden 10x-Puffers sowie 1 µl Restriktionsenzym versetzt und mit A.
bidest auf 50 µl aufgefüllt. Der verwendete Puffer bzw. die Inkubationstemperatur
wurden den Herstellerangaben entnommen. In den meisten Fällen wurde eine
1stündige Inkubation bei 37°C durchgeführt.
Die Ligation erfolgte mit Hilfe des TOPO®-TA Cloning® Kits oder dem pGEM®-T
Easy Vector System. Den Vektorplasmiden waren 3’-terminal Thymidine angehängt,
die eine Rückkehr in den zirkulären Zustand verhindern und die Ausbeute der Ligation mit Fremd-DNA erhöhen sollten. Neben einem Ampicillinresistenzgen, welches
eine Selektion über dieses Antibiotikum ermöglichte, besaß der Vektor M13, T7- sowie SP6 RNA-Polymerase Promotor-Bindungsstellen, welche bei der Überprüfung
der Klonierung und den anschließenden Sequenzierungen zum Einsatz kamen.
Diese flankierten die multiple Klonierungsstelle (multiple cloning site, MCS), die zudem die für das α-Peptid der ß-Galaktosidase kodierende Sequenz enthielt [162]. Bei
erfolgreicher Insertion der Fremd-DNA verschiebt sich das Leseraster, so dass
meistens ein inaktives Protein entsteht und eine blau-weiß-Selektion bei der Trans-
Material und Methoden
37
formation möglich ist [163]. Zur Ligation wurden 5 µl DNA mit 1 µl Vektor, 1 µl T4
Ligase, 11 µl A. bidest sowie 2 µl Ligase Puffer in ein Reaktionsgefäß pipettiert und
2 h bei Raumtemperatur oder − um die Ausbeute zu erhöhen – für längere Zeit bei
16°C inkubiert. Bei schwierigen Klonierungsansätzen wurde zur Verbesserung der
Ligationseffizienz vor der Elution eine Phosphorylierung bzw. Dephosphorylierung
durch Zugabe von 1 µl T4-Polynukleotidkinase und 1 mM ATP bzw. 1 µl alkalische
Phosphatase durchgeführt. Die Reaktion fand jeweils für 30 Min bei 37°C statt, und
das Produkt wurde anschließend säulenchromatographisch aufgereinigt.
2.2.1.4.
Transformation und Herstellung chemisch kompetenter Bakterien
Für die Hitzeschocktransformation wurden 2 µl Ligationsansatz mit 50 µl
kompetenten
DH5α
Zellen
30 Min
auf
Eis
inkubiert.
Zur
Induktion
der
Plasmideinschleusung wurde das Reaktionsgefäß für 30 Sekunden in ein auf 42°C
temperiertes Wasserbad gehalten, anschließend erfolgte eine weitere Inkubation auf
Eis für 2 Min [164]. Nach Zugabe von 200 µl SOC-Medium wurden die Zellen für
1,5 h bei 37°C im Wärmeschrank geschüttelt. Die erfolgreiche Transformation wurde
über Antibiotika-haltige Selektionsplatten überprüft, auf denen je 100 µl Transformationsansatz ausplattiert wurden. Die TA-Klonierung wurde über IPTG/X-Galhaltige Selektionsplatten überprüft. Durch die Inaktivierung des L-Peptides der ßGalaktosidase bei erfolgreicher Ligation konnte X-Gal nicht mehr gespalten werden,
und rekombinante Transformanten entwickelten sich nach üN-Inkubation bei 37°C zu
weißen Kolonien auf der Platte [158, 165].
Neben den von NEB Biolabs bezogenen kompetenten Zellen wurden diese auch
selbst erzeugt. Für die Herstellung chemisch kompetenter Zellen wurden 5 ml LBMedium mit 2 µl transformationskompetente Zellen angeimpft und üN bei 37°C im
Wärmeschrank geschüttelt [164]. Diese üN-Kultur wurde dann in 2 l SOB-Medium
überführt und bis zu einer OD600=0,5±0,2 kultiviert, was der logarithmischen
Wachstumsphase entsprach [165]. Anschließend wurden die Bakterien auf Eis abgekühlt und für 12 Min bei 3200 g bei 4°C zentrifugiert. Das Pellet wurde in 1/3 des
Ursprungsvolumens FSB unter vorsichtigem Schwenken resuspendiert und für
weitere 10 Min zentrifugiert. Die Resuspendierung erfolgte in 1/12,5 des ursprünglichen Volumens FSB unter Zugabe von 1,9 ml 3,5 % DMSO. Nach 5 Min Inkubation
kamen weitere 1,9 ml 3,5 % DMSO dazu, und die Bakterien wurden für 10 Min weiter
Material und Methoden
38
inkubiert. Anschließend konnte die Bakterienlösung aliquotiert, in Stickstoff schockgefroren und bis zum Gebrauch bei -80°C gelagert.
2.2.1.5.
Herstellung und Transformation elektrokompetenter Bakterien
Für die Herstellung elektrokompetenter Bakterien wurden 10 ml LB-Medium
mit 2 µl DH10B bzw. BJ5183 Zellen angeimpft und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Der Bakterienstamm BJ5183 weist eine Streptomycin-Resistenz auf; aus diesem
Grund wurden zusätzlich 30 µg/ml Streptomycin hinzugegeben. 1 ml der üN-Kultur
wurde in 1 l LB-Medium verdünnt, auf 8 Zentrifugenröhrchen verteilt und für 4-5 h bis
zu einer OD600=0,8 inkubiert. Nach einer Inkubation auf Eis für 1 h wurden die Zellen
bei 2600 g für 10 Min bei 4°C pelletiert, in insgesamt 1 l sterilem, eiskaltem Wasser
mit 10 % Glycerol resuspendiert und anschließend für 30 Min bei 2600 g abzentrifugiert. Die letzten beiden Schritte wurden ein weiteres Mal durchgeführt, wobei abschließend nicht der gesamte Überstand verworfen wurde, sondern 20 ml aufbewahrt
wurden, in denen die Resuspendierung erfolgte. Nach einem letzten Zentrifugationsschritt bei 2600 g für 10 Min wurde das Zellpellet in 5 ml (bzw. 2 ml bei BJ5183) des
Überstandes resuspendiert und aliquotiert. Bis zum Gebrauch lagerten die Bakterien
bei -80°C.
Die Transformation erfolgte in vorgekühlten 2 mm-Elektroporationsküvetten, wobei 0,1-1 µg DNA vorgelegt wurden. Nach Zugabe von 50 µl DH10B Bakterien erfolgte die Elektroporation bei einer Spannung von 2,5 kV. Anschließend wurden
200 µl SOC-Medium dazugegeben, die Bakterien für 1 h bei 37°C inkubiert und danach auf Selektionsplatten ausgestrichen.
Für die homologe Rekombination zur Herstellung adenoviraler Vektoren wurde
das gewünschte Transgen in das Plasmid pShuttle-CMV, welches Teile des Adenovirus-Genoms enthält, eingefügt und anschließend linearisiert. Nach einem Entsalzungsschritt wurden 5 µl Plasmid-DNA mit 50 µl Bakterien elektroporiert. Die verwendeten Bakterien sind zuvor mit dem Plasmid pAdEasy-1 vortransfomiert worden.
Dieses enthält homologe Bereiche zu der Sequenz im pShuttle-CMV-Plasmid,
wodurch es zu einer Rekombination zwischen beiden kommen kann und das Transgen in das adenoviralen Konstrukt transferiert wird. Die Selektion erfolgte auf
Kanamycin/Ampicillin-Platten. Die anschließende Analyse der Klone wurde über
einen Restriktionsverdau mit HindIII durchgeführt.
Material und Methoden
2.2.1.6.
39
Identifizierung rekombinanter Klone und Plasmid-Präparation
Nach der Transfomation wurden auf den Selektionsplatten gewachsene Klone mit
einer Pipettenspitze gepickt und damit neue üN-Kulturen angeimpft. Die PlasmidPräparation im analytischen Maßstab (Mini-Präp) erfolgte mit Hilfe des NucleoSpin Plasmid DNA Kits nach Angaben des Herstellers, wobei das Prinzip auf einer
alkalischen Lyse mit anschließender säulenchromatographischen Aufreinigung basiert. Von positiven Klonen wurden 300 ml TB-Medium mit 200 µl üN-Kultur für eine
Plasmid-Präparation im präparativen Maßstab (Maxi-Präp) neu angeimpft, über
Nacht bei 37°C inkubiert, für 10 Min bei 5000 g pelletiert und in 10 ml P1 resuspendiert. Die Zugabe einer Spatelspitze Lysozyms und die Inkubation für 5 Min führte
insbesondere bei „low-copy“ Plasmiden zu einer erhöhten DNA-Ausbeute. Anschließend wurden 15 ml P2 Lysepuffer hinzugegeben und das Bakterienzentrifugenröhrchen sechs mal invertiert. Nach einer weiteren Inkubationszeit von 5 Min wurden
25 ml P3 Neutralisierungspuffer hinzupipettiert, 6 mal invertiert und anschließend für
10 Min bei 5000 g zentrifugiert. Der Überstand wurde durch einen Faltenfilter filtiert
und mit dem 0,7 fachen Volumen Isopropanol versetzt. Nach 30minütiger Zentrifugation bei 4°C und 12000 g wurde der Überstand verworfen und das Pellet in 4,1 ml P1
mit 4,6 g Cäsiumchlorid und 40 µl Ethidiumbromid resuspendiert. Die luftblasenfrei
mit der Lösung befüllten Ultrazentrifugenröhrchen wurden in den Rotor NVT100
überführt und für 4 h bei 70000 g ultrazentrifugiert. Mit Hilfe einer Spritze wird die
sich farblich im Gadienten abgesetzte Bande abgenommen, mit TE-Puffer auf 4,5 ml
aufgefüllt und zweimal mit 2-Butanol+10 % TE-Puffer ausgeschüttelt. Die durchsichtige, nicht mehr Ethidiumbromid enthaltende Phase wurde mit TE-Puffer auf 5 ml
aufgefüllt. Nach Ethanolfällung wurde das Pellet anschließend getrocknet und üN in
500 µl TE-Puffer gelöst.
Die Bestimmung des DNA-Gehaltes erfolgte über eine photometrische Messung
der Absorption bei 260 nm, wobei eine optische Dichte von 1 50 µg/ml dsDNA entspricht.
Material und Methoden
40
2.2.2 Proteinbiochemische Methoden
2.2.2.1.
Proteinexpression
Ein für die bakterielle Proteinexpression optimiertes Plasmid wurde in den
IPTG-induzierbaren Bakterienstamm BL21 transformiert. Dabei handelte es sich um
das Plasmid pET-SnapHis-eGFP (im Rahmen der vorliegenden Arbeit als pET-GFP
bezeichnet), welches freundlicherweise von M. Sc. Bastian Grewe zur Verfügung
gestellt wurde. 3 ml einer üN-Kultur wurden in 80 ml LB-Medium verdünnt und bis zu
einer OD600=0,5-0,6 wachsen gelassen. Damit wurden weitere 2 l Medium angeimpft
und ein weiteres Mal bis zur OD600=0,5-0,6 inkubiert. Die Induktion der Proteinexpression erfolgte durch Zugabe von 0,5 mM IPTG und einer Inkubation bei 25°C
für 5 h. Anschließend wurde die Kultur abzentrifugiert, in Aliquots schockgefroren
und bei -80°C gelagert. Als Vorbereitung für die Aufreinigung wurde ein Aliquot in
eiskaltem PBS resuspendiert und mit 50 mg/ml Lysozym in 10 mM Tris pH 8,0 versetzt. Nach einer 3minütigen Inkubation auf Eis wurden eine Spatelspitze DNase
sowie 2 % Triton-X-100 dazugegeben und unter vorsichtigem Schütteln zur Solubilisierung der Proteine weitere 30 Min inkubiert. Anschließend wurde die Lösung bei
12000 g für 30 Min zentrifugiert und der proteinhaltige Überstand abgenommen.
2.2.2.2.
Proteinaufreinigung über Ni2+-NTA-Säulen
Die affinitätschromatographische Aufreinigung der Fusionsproteine erfolgte mit
Hilfe des Ni2+-NTA Protein Purification Kits nach Angaben des Herstellers. Die
Methode basiert auf der reversiblen Bindung von Histidinen, die in den Fusionsproteinen als 6-Histidin-Tag enthalten sind, an Nickelmoleküle in der Säule. Durch
Erhöhung der Imidazolkonzentration konkurriert das im Puffer enthaltene Imidazol
mit den Bindungsstellen und verdrängt im letzten Aufreinigungsschritt das Protein
von der Säule.
2.2.2.3.
Proteinbestimmung mittels der BCA Methode
25 µl der BSA-Standardlösungen mit einer Konzentration von 0-2 µg/ml bzw. der
zu bestimmenden Proteinprobe wurden mit 200 µl Arbeitslösung des BCA Protein
Assay Kit für 30 Min bei 37°C inkubiert, auf RT runtergekühlt und anschließend die
OD550 bestimmt. Anhand der Eichgrade der Standardlösungen wurde der Proteingehalt der Proben in µg/ml ermittelt.
Material und Methoden
2.2.2.4.
41
Denaturierende Polyacrylamid-Gelelektrophorese
Die Auftrennung von Proteinen aufgrund ihres Molekulargewichtes erfolgte durch
eine diskontinuierliche, eindimensionale SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unter
reduzierenden Bedingungen nach LAEMMLI [166]. Das Detergenz SDS verleiht den
unterschiedlich geladenen Proteinen dabei eine einheitliche negative Ladung, indem
es über seinen unpolaren Molekülteil mit den hydrophoben Proteinbereichen in
Wechselwirkung tritt. Die Auftrennung ist somit unabhängig von der Eigenladung und
abhängig vom Molekulargewicht der einzelnen Proteine.
In die vertikale Elektrophoresekammer wurde das Trenngel (Tab. 2.2) kurz nach
Zugabe des Polymerisationsbeschleunigers Ammoniumperoxysulfat eingefüllt. Um
eine gleichmäßige Oberfläche des Trenngels und somit verbesserte Laufeigenschaften zu erreichen, wurde es mit etwas Isopropanol überschichtet. Nach der
Polymerisation wurde der Alkohol vorsichtig abgeschüttet, das Trenn- mit dem
Sammelgel überschichtet und ein Kamm eingeführt.
Tab. 2.2: Zusammensetzung der SDS-Gele
Trenngel (10 %T)
Sammelgel (4 %T)
Acrylamid-Bisacrylamid (30 %)
4 ml
560 µl
Trenngelpuffer pH 8,8
6 ml
-
-
2 ml
Aqua bidest
1,8 ml
1,4 ml
Ammoniumperoxysulfat (25 %)
120 µl
40 µl
N,N,N’,N’Tetramethylethylendiamin
10 µl
6 µl
Sammelgelpuffer pH 6,8
Die Proben, von denen anschließend ein Endvolumen von 30 µl eingesetzt
wurde, wurden vor dem Pipettieren in die Taschen mit SDS-Probenpuffer versetzt
und 20 Min bei 95°C denaturiert. Als Größenmarker diente der Precision Plus Protein
Standard. Nach Start des Gels erfolgte der Lauf bei 120 V für 2 h bis die Lauffront
am unteren Ende aus dem Gel getreten war. Zum einen konnten nun die aufgetrennten Proteine auf eine Nitrozellulosemembran übertragen oder zum anderen
mittels einer Coomassie-Färbung sichtbar gemacht werden.
Material und Methoden
42
Für die normale bzw. die etwas sensitivere kolloidale Coomassie-Färbung wurde
das Gel so lange in der Färbelösung inkubiert, bis es stark blau gefärbt war. Anschließend wurde das Gel mehrmals in Entfärber-Lösung gewaschen, bis klare
Proteinbanden zu identifizieren waren. Zu Dokumentationszwecken wurde das Gel
eingescannt.
2.2.2.5.
Western Blot
Die auf dem Acrylamid-Gel aufgetrennten Proteine wurden in einer Blotapparatur
bei 100 V für 1 h auf eine Nitrozellulose-Membran transferiert. Anschließend wurden
freie Bindungsstellen blockiert – und somit unspezifische Bindung verhindert – indem
die Membran in Blockpuffer inkubiert wurde. Nach einem Zeitraum von 1-12 h wurde
die Membran in Blockpuffer mit dem primären Antikörper überführt. Auch dieser
Inkubationsschritt konnte zwischen 1 h bis 12 h variieren. Nach viermaligem
Waschen mit PBS-T wurde die Membran für 1 h in Blockpuffer inkubiert, der mit HRP
(horseradish-peroxidase)-gekoppeltem Sekundär-Antikörper versetzt war. Erneut
folgten vier Waschschritte mit PBS-T. Die Proteinbanden wurden mit Hilfe des ECL
Chemiglow-Kits detektiert, wobei die chemilumineszente Reaktion durch eine CCDKamera im Hamamatsu-Luminometer sichtbar gemacht wurde.
2.2.2.6.
Kovalente Bindung von Proteinen an carboxylierte PolystyrenNanopartikel
Für die Kopplung von Proteinen an die verschiedenen Nanopartikel (Tab. 2.1)
wurde die gewünschte Menge an Polystyren-Nanopartikel in ein Reaktionsgefäß
pipettiert und mit 500 µl 0,1 M Carbonatpuffer aufgefüllt. Da sich die kleineren 24, 57
bzw. 60 nm Partikel nicht abzentrifugieren ließen, wurden diese auf 100 kDa MWCOSäulen (Microcon) pipettiert und bei 10.000 g so lange zentrifugiert, bis die Flüssigkeit durchgelaufen war. Auf diese Weise wurde auch bei den folgenden Schritten
verfahren. Partikel zwischen 61-100 nm wurden bei 20.000 g, Partikel zwischen 100250 nm bei 11.000 g und Partikel > 250 nm bei 9300 g zentrifugiert. Nach Resuspendierung der Partikel in 0,1 M Carbonatpuffer wurde dieser Schritt wiederholt, und
die Partikel wurden anschließend in 750 µl MES-Puffer aufgenommen. Auch dieser
Schritt wurde nach entsprechender Zentrifugation wiederholt. Nun wurden die
Partikel in MES-Puffer resuspendiert, und das gleiche Volumen einer 2 %
Carbodiimid-(EDAC)-Lösung wurde tropfenweise unter leichtem Schütteln hinzu-
Material und Methoden
43
pipettiert. Diese wurde erst kurz zuvor hergestellt und diente der Aktivierung der
Carboxylgruppen auf den Partikeln. Anschließend wurden die Reaktionsgefäße auf
einem End-to-End-Mixer befestigt und 3-4 h bei RT inkubiert. Es folgte ein Waschschritt mit MES-Puffer zur Entfernung überschüssigen Carbodiimids und danach eine
Resuspendierung in 0,2 M Boratpuffer. Diese Partikel wurden nun zu 50-400 µg
Protein pipettiert und über Nacht bei RT auf einem End-to-End-Mixer inkubiert. Am
nächsten Tag wurden die Partikel abzentrifugiert und der Überstand einer Proteinbestimmung unterzogen. Anhand der Differenz zwischen der eingesetzten und im
Überstand ermittelten Proteinmenge ließ sich eine erste Schätzung der gekoppelten
Menge machen. Nach zwei Waschschritten mit PBS wurden die Partikel im gewünschten Volumen PBS resuspendiert und einer Proteinquantifizierung mittels
ELISA unterzogen. Die Bezeichnung der in Rahmen der Versuche eingesetzten Partikel setzt sich jeweils aus der Größe in nm sowie dem Namen des kovalent gebundenen Proteins zusammen, z.B. 93POva.
2.2.3 Zytologische Methoden
2.2.3.1.
Kultivierung von Zelllinien
Die Kultur der Zelllinien erfolgte abhängig von der Flaschengröße mit unterschiedlichen Volumina des entsprechenden Mediums bei 37°C, 5 % CO2 und 90 %
Luftfeuchtigkeit. Die Passage der Zellen wurde je nach Zelldichte alle 2-3 Tage
durchgeführt. Die adhärenten Zellen wurden zunächst mit 1x PBS gewaschen, dann
kurz mit Trypsin/EDTA-Lösung inkubiert und anschließend in 5, 10 bzw. 20 ml
Medium aufgenommen. Für die weitere Kultivierung wurde etwa 1/5 in einer neuen
Flasche ausgesät.
Für das Einfrieren von Zellen wurden diese wie oben beschrieben abgelöst und
durch Zentrifugation bei 4°C, 10 Min und 1000 g pelletiert. Anschließend wurden sie
in mit 10 % DMSO versetztem FCS resuspendiert und als Aliquots in flüssigem
Stickstoff gelagert. Bevor die Zellen wieder in Kultur genommen wurden, mussten
diese bei 37°C aufgetaut und sedimentiert werden, um das zytotoxische DMSO zu
entfernen. Nun konnte die Überführung in eine 25 cm2 Zellkulturflasche erfolgen.
Material und Methoden
2.2.3.2.
44
DNA-Transfektion von Zellen
Insbesondere bei Transfektionen von größeren Plasmiden in eukaryotische Zelllinien wurde auf die Methode der Calcium-Phosphat-Kopräzipitation zurückgegriffen, wobei die DNA Salzkomplexe ausbildet die an die Zellmembran binden
und aufgenommen werden. HEK-293T Zellen wurden am Vortag so ausgesät, dass
sie 70-80 % Konfluenz aufwiesen. Zusätzlich wurde 1-2 h vor der Transfektion das
Medium gegen frisches Medium ausgetauscht. 5-10 µg Plasmid-DNA sowie 31 µl
2 M CaCl2 wurden vorgelegt und mit A. bidest auf 250 µl aufgefüllt. Nach kurzem
Mischen wurde dieser Ansatz langsam mit 250 µl kalter 2x HBS-Lösung unter
ständigem Schwenken versetzt und für 10 Min bei RT inkubiert. Anschließend wurde
der Transfektionsansatz tropfenweise zu den Zellen gegeben. Nach 5-12 h wurde
das Medium erneut gewechselt.
Als alternative Methode wurde die Transfektion mittels Polymeren eingesetzt,
in diesem Fall Polyethylenimin (PEI). Dieses bildet zusammen mit der DNA einen
Komplex, der durch Endozytose von der Zelle aufgenommen wird und mit dem
Lysosom verschmilzt. Der niedrige pH-Wert innerhalb des Lysosoms führt zum Aufquellen des Polymers, der anschließenden Lyse des Lysosoms und der Freisetzung
der Fremd-DNA. Für einen Ansatz in einer 25 cm2-Flasche wurden 6-8 µg PlasmidDNA mit 10 µl PEI und 500 µl serumfreien DMEM gemischt und 10 Min inkubiert.
Anschließend wurde der Ansatz auf Zellen in Flaschen pipettiert, die 2 % FCS-haltiges Medium enthielten.
2.2.3.3.
Expressionsanalyse von Oberflächenproteinen mittels
Durchflusszytometrie
Verschiedene Zellpopulationen können anhand ihrer abweichenden Größe, Granularität und dem exprimierten Proteinprofil unterschieden werden. Die Analyse erfolgt mittels Durchflusszytometrie, auch als FACS (fluorescence-activated cell sorting) bezeichnet, wobei die Proteine auf der Oberfläche mit fluoreszierenden Antikörpern markiert und anschließend im Durchflusszytometer untersucht werden. Die
Zellen wurden dafür in eine 96-Rundboden-Mikrotiterplatte überführt, für 2:30 Min bei
1600 g sedimentiert, zweimal mit FACS-Puffer gewaschen und in 100 µl FACS-Puffer mit dem entsprechenden Antikörper resuspendiert, wobei die eingesetzte Verdünnung für jeden fluoreszierenden Antikörper in individuellen Titrationsexperimenten evaluiert worden war. Nach 20minütiger Inkubation bei RT im Dunkeln und
Material und Methoden
45
zwei weiteren Waschschritten erfolgte die Analyse der in 200-400 µl aufgenommenen Proben nach Angaben des Herstellers an dem Durchflusszytometer
FACSCaliburTM.
2.2.3.4.
Virusproduktion, -anzucht, und -aufreinigung
Die Produktion adenoviraler Vektoren erfolgte auf HEK-293A Zellen. Dazu
wurde das Vektorgenom, das aus der homologen Rekombination hervorgegangen
war, über Nacht linearisiert und am nächsten Tag in einer 25 cm2 Kulturflasche
transfiziert. Nach etwa 10 Tagen ließ sich ein zytopathischer Effekt (CPE, cytopathic
effect) verzeichnen, woraufhin die Zellen drei Einfrier-Auftauen-Schritten zum Zellaufschluss unterzogen wurden. Der virushaltige Überstand wurde zur Infektion weiterer Zellen und somit Anzucht des Virus verwendet, wobei die Zellzahl sukzessive
erhöht wurde und so hohe Virustiter erzielt werden konnten. Vor jeder Neuinfektion
wurde wieder der Aufschluss der Zellen durchgeführt. Die Aufreinigung der Viruspartikel erfolgte mit Hilfe der Kits Vivaspin Adenopack 20 bzw. 100, wobei die
Partikel über Absorptionskräfte an eine Membran gebunden und so von zellulären
Bestandteilen getrennt wurden. Dazu wurden Zellen in zwei bzw. fünf 300 cm2
Flaschen mit Viren infiziert und die nach Zelllyse resultierenden Überstände für die
Aufreinigung nach Angaben des Herstellers verwendet.
2.2.3.5.
Bestimmung der viralen und infektiösen Partikelzahl
Für die Bestimmung der viralen Partikelzahl wurde der Gesamtgehalt an viraler
DNA über Messung der optischen Dichte bestimmt. Nach einmaligem Einfrieren des
Virusstocks wurde ein Aliquot aufgetaut, die Viren 1:10 in Lysepuffer verdünnt und 10
Min bei 56°C inkubiert. Die Messung erfolgte bei 260 nm, wobei die Bestimmung der
Partikeleinheiten auf folgender Formel basiert:
Virale Partikel/ml = OD260 x Verdünnungsfaktor x 1,1x1012
Die Anzahl der infektiösen Viruspartikel wurde mittels der TCID (tissue culture
50
infectious dose)-Methode bestimmt. Hier wurden HEK-293A Zellen in 96-Mikrotiterplatten ausgesäht (104 je Vertiefung) und mit seriellen, logarithmischen Verdünnungen des jeweiligen Virusstocks infiziert. Nach 6-10 Tagen wurde die infektiöse Partikelzahl bestimmt, indem für jede Verdünnung der Quotient der Vertie-
Material und Methoden
46
fungen bestimmt wurde, in denen die Zellen einen zytopathischen Effekt aufwiesen.
Der Wert der TCID wurde nach folgender Formel errechnet:
50
T=101+d(S-0,5)
2.2.3.6.
Mit d=log10 der Verdünnungen
S= Summe der Quotienten
UV-Inaktivierung von Adenoviren
Um den Einfluss der Transgenexpression bzw. der Proteinpräsentation auf dem
adenoviralen Kapsid genauer zu untersuchen, wurde das Virus inaktiviert. Hierzu
wurde der Virusstock mit bekannter Konzentration auf 1 ml aufgefüllt, mit 33 µg/µl 8Methoxypsoralen, einem Quervernetzungsreagenz, versetzt und unter UV-Licht mit
einer Wellenlänge von 365 nm für 30, 60 bzw. 90 Min inkubiert [167]. Die anschließende Aufkonzentrierung über 100 kDa MWCO Micorocon-Säulen entfernte überschüssiges 8-Methoxypsoralen, welches in hohen Dosen toxisch ist [168].
Um den Einfluss der Inaktivierung auf die Transgenexpression zu überprüfen,
wurden AdVGFP sowie AdVLuc, die für das jeweilige Transgen kodieren, inaktiviert.
Am Tag zuvor in eine 6-Loch-Platte ausgesäte HEK-293A Zellen mit 2x109 viralen
Partikeln transduziert. Nicht inaktivierte Viren dienten dabei als Positivkontrolle. Nach
72 h wurden die Zellen mittels Durchflusszytometrie bzw. luminometrischer Messung
analysiert. Zudem wurde der infektiöse Titer mittels der TCID bestimmt.
50
Ob das Kapsid bzw. die Kapsid-Proteine trotz UV-Bestrahlung intakt blieben,
wurde mit dem Virus AdVpIX-Ova untersucht, der freundlicherweise von Dr. Wibke
Bayer zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Virus kodiert für ein Fusionsprotein aus
dem adenoviralen Kapsidprotein pIX und Ovalbumin (Ova), welches zusätzlich zur
Expression in das virale Kapsid eingebaut und Ova somit auf dem Virus präsentiert
wird. Im Folgenden wird das aktive, Transgen exprimierende Virus als AdVpIXOvapIX-Ova bezeichnet und das inaktivierte Virus, das nur noch das Protein auf der
Oberfläche trägt, in Anlehung an die Bezeichnung der Nanopartikel als AdVpIX-Ova.
Die Inaktivierung erfolgte wie oben beschrieben. Anschließend wurden HEK-293AZellen für 4 h mit 2x1010 Viruspartikel (aktiv bzw. UV-inaktiviert) inkubiert. Als
Kontrollen dienten unbehandelte Zellen, Inkubation der Zellen mit 100 ng löslichem
Ova sowie die Inkubation mit AdOva, einem Ova exprimierenden Vektor. Es folgte
eine intrazelluläre Färbung gegen Ova und eine FACS-Analyse. War das Kapsid
intakt geblieben, sollte das Virus die Zellen erfolgreich infiziert haben, und Ova in den
Zellen nachgewiesen werden.
Material und Methoden
2.2.3.7.
47
Generierung von myeloiden Dendritischen Zellen aus
Knochenmark-Vorläuferzellen
Um die Aufnahme der Nanopartikel durch Antigen-präsentierende Zellen in vitro
zu bestimmen, wurden ausreichende Mengen an murinen DZ benötigt. Dazu wurden
die Ober- und Unterschenkelknochen der Hinterläufe einer Maus an den Enden
aufgeschnitten. Das Knochenmark wurde mit DC-Medium herausgespült. Durch
mehrfachen Mediumwechsel und Zugabe der Wachstumsfaktoren rmGM-CSF
(5 ng/ml) und rmIL-4 (1 ng/ml) entwickelten sich die Monozyten innerhalb von 7-10
Tagen zu unreifen murinen DZ [169]. Anschließend wurden die Zellen sedimentiert,
gezählt und für nachfolgende Anwendungen eingesetzt, wobei für die FACS-Analyse
immer eine Kofärbung mit einem Antikörper gegen den Oberflächenmarker CD11c
erfolgte, da dieser einen spezifischen Marker für Dendritische Zellen darstellt.
2.2.3.8.
Nachweis der Aufnahme von Nanopartikeln durch Dendritische
Zellen
Für die in vitro Aufnahme von Nanopartikeln wurden jeweils 5x105 DZ mit 50 ng
löslichem Ova sowie mit 50 ng Ova beladenen Partikeln unterschiedlicher Größe für
2 h bei 4°C bzw. 37°C auf Eis bzw. im Brutschrank inkubiert.
Für die durchflusszytometrische Analyse wurden die Zellen in einer Rundboden-Mikrotiterplatte abzentrifugiert, mehrmals mit FACS-Puffer gewaschen, um
nicht aufgenomme Partikel zu entfernen, und mit CD11c zur Identifikation der DZ
gefärbt. Da die Nanopartikel durch ein FITC-gekoppeltes Ova schon fluoreszierend
markiert
waren,
konnte
auf
eine
zusätzliche
Färbung
verzichtet
werden.
Anschließend wurde der Anteil an FITC-Ova-positiven Zellen bestimmt, wobei bei
4°C keine oder nur geringe Aufnahme stattfinden sollte.
Für die konfokalmikroskopische Analyse wurden kommerziell erworbene, fluoreszierende Partikel verwendet. Die 57, 92 und 390 nm Partikel waren mit Dragon
green, einem grün leuchtenden Fluoreszenzfarbstoff beschichtet, die 190 nm Partikel
mit Suncoast yellow, einem roten Fluoreszenz-Farbstoff (Tab. 2.1). Die Zellen
(5x105) wurden mit 107, 108, 109 bzw. 1010 der 390, 190, 92, bzw. 60 nm Partikel inkubiert. Anschließend wurden 105 der Zellen auf Objektträger zentrifugiert und mit
500 µl 3,5 % Paraformaldehyd für 30 Min fixiert. Nach zweimaligem Waschen für je
5 Min in PBS wurden die Zellen permeabilisiert, indem 500 µl 0,2 % Triton-X-100 in
PBS auf die Zellen pipettiert wurde. Die Inkubation erfolgte für 15 Min bei RT, wobei
Material und Methoden
48
sich drei Waschschritte von je 5 Min anschlossen. Nun wurden die Zellen für 30 Min
bis 1 h mit 600 µl FACS-Puffer geblockt, und der Primärantikörper (α-PhalloidinTRITC bzw. α-mCD11c-FITC/APC) wurde in der entsprechenden Verdünnung auf
die Zellen gegeben. Nach 1 h wurden die Zellen erneut mit PBS gewaschen und am
Ende einmal kurz in A. bidest getaucht. Nachdem die Zellen getrocknet waren, wurden sie in einem Tropfen ProLong®Gold Antifade Reagent eingedeckelt, das für
weitere 24 h bei 25°C aushärtete. Anschließend konnten die Proben bis zur mikroskopischen Analyse bei 4°C gelagert werden. Die Fluoreszenzaufnahmen wurden mit
63facher Vergrößerung am Konfokalmikroskop Leica DM IRE2 durchgeführt,
welches Anregungen der verwendeten Farbstoffe über die Laserwellenlängen 488,
543 und 633 nm ermöglicht. Dabei wurden zur Amplifikation der spezifischen Signale
gegenüber der Hintergrundfärbung jede einzelne Linie der durch die Laser abgerasterten Ebene zweimal vermessen und die Intensitäten gemittelt.
2.2.3.9.
In vitro Aktivierung Dendritischer Zellen durch Antigen-beladene
Nanopartikel und Adenoviren
5
5x10 Dendritische Zellen wurden für 16 h mit 10 ng löslichem Ova sowie mit
10 ng Ova beladenen Partikeln unterschiedlicher Größe inkubiert. Als Positivkontrolle
dienten DZ, die mit 1 µg/ml LPS, einem nachgewiesen Aktivator der DZ, inkubiert
wurden. Zudem wurden109 AdVpIX-OvapIX-Ova sowie AdVpIX-Ova eingesetzt. Die Zellen
wurden nach der Inkubationszeit abzentrifugiert und der Überstand in spezifischen
ELISAs auf Interferon α und β untersucht. Nach mehrmaligem Waschen der Zellen
wurden diese einer α-CD11c, α-CD80 sowie α-CD86-Färbung unterzogen. CD80 und
CD86 sind bekannte Aktivierungsmarker von Dendritischen Zellen, deren Expression
nach der Aktivierung hochreguliert wird. Die Analyse erfolgte anschließend an einem
Durchflusszytometer.
2.2.3.10.
Nachweis Antigen-spezifischer T-Zell-Proliferation über einen
CFSE-Verdünnnungsassay
Anhand des etablierten Ovalbumin-Systems ließ sich die Proliferation von TZellen in vitro untersuchen, wobei die eingesetzten Lymphozyten aus transgenen
OT-I Mäusen stammten, die nur CD8+ T-Zellen mit einem T-Zellrezeptor exprimieren,
der SIINFEKL/H2-Kb Komplexe erkennt.
Material und Methoden
49
Den Mäusen wurden Milz und Lymphknoten herauspräpariert und durch ein Zellsieb in Einzelzellsuspension gebracht. Die Milzzellen wurden zusätzlich einer Behandlung unterzogen, die Erythrozyten lysierte. Anschließend wurden die Zellen gewaschen und auf 1x107 Zellen/ml eingestellt. Es wurden 2 µM CFSE dazupipettiert,
und die Lösung wurde unter leichtem Schütteln für 6 Min inkubiert, bis die Reaktion
durch Zugabe des gleichen Volumens R10-Mediums gestoppt werden konnte. Die
Zellen wurden nun mehrfach gewaschen und erneut auf eine Zelldichte von 1x107
Zellen/ml eingestellt. Die Stimulation erfolgte nach Zugabe der entsprechenden
Proteine bzw. der Antigen-beladenen Dendrischen Zellen in einem Verhältnis von
1 DZ: 4 T-Zelle für 72 h bei 37°C im Brutschrank. Es wurden die gleichen Zellpräparationen wie in 2.2.3.11 beschrieben eingesetzt. Wenn sich die CFSE-markierten
Zellen teilen, verlieren die Zellen die Hälfte ihre Fluoreszenzintensität und geben
diese an ihre Tochterzellen weiter [170]. Diesen Prozess der Farbstoff-Verdünnung
kann durch die Verschiebung in Richtung geringerer Fluoreszenzintensität bei einer
FACS-Analyse beobachtet werden. Alle stimulierten Lymphozyten wurden zusätzlich
mit einem gegen CD8 gerichteten, fluoreszierenden Antikörper markiert, um die
Analyse auf die CD8+ T-Zellen zu beschränken.
2.2.3.11.
Inhibition der Aufnahmewege von Nanopartikeln und Adenoviren
durch Dendritische Zellen
In einem Vorversuch wurde die maximale Dosis der Endozytose-Inhibitoren ausgetestet, indem nach der Inkubation mit unterschiedlichen Konzentrationen eine
Lebendfärbung der Zellen mit anschließender FACS-Analyse durchgeführt wurde.
Die getesteten Konzentrationen orientierten sich an Werten aus der Literatur [171,
172].
106 Dendritische Zellen wurden für 1 h mit Chloropamzin (7,5 µg/ml), Methyl-βCyclodextrin
(20 mM), Cytochalasin D (2 µg/ml) bzw. Genestein (200 mM)
vorinkubiert. Anschließend wurden 2 µl Ova beladene Nanopartikel, 100 ng lösliches
Ova sowie 2x1010 VP AdVpIX-OvapIX-Ova und AdVpIX-Ova hinzugegeben und für weitere
60 Min inkubiert. Nach dem Fixieren der Zellen wurde im Falle der mit Viren inkubierten Zellen eine intrazelluläre Färbung gegen Ova durchgeführt. Da die Partikel
mit FITC-gekoppletem Ova beladen waren, konnte auf eine zusätzliche Färbung neben CD11c verzichtet werden; auch bei dem löslichen Protein handelte es sich um
FITC-gekoppeltes Ova. Die Analyse erfolgte durchflusszytometrisch, wobei als Posi-
Material und Methoden
50
tivkontrolle die Zellen ohne Inhibitoren, aber mit Probe inkubiert und dieser Wert auf
100 % gesetzt wurde. Die Analyse erfolgte als prozentualer Anteil der zellulären Aufnahme im Vergleich zur Positivprobe ohne Inhibition.
2.2.4 Immunologische Methoden
Die Haltung der Mäuse erfolgte in der Zentralen Versuchstierhaltung der Medizinischen Fakultät der RUB nach den Richtlinien der Zentralen Versuchstierhaltung.
2.2.4.1.
Immunisierung
Das Immunsierungsschema für jeden einzelnen Versuch ist im jeweiligen Ergebnisteil detailiert dargestellt. Alle injizierten Lösungen wurden vorher mittels des
quantitativen Detektions Kits QCL-1000® nach Herstellerangaben einem Endotoxintest unterzogen, der bestätigte, dass alle Präparationen einen Endotoxingehalt aufwiesen, der niedriger als 0,1 EU/Dosis war und somit den Richtlinien für Impfstoffe
entspricht.
Für den Vergleich der Immunantwort gegen lösliches Protein und Antigenbeladene Partikel wurden 6-8 Wochen alte, weibliche Mäuse des Stammes CB6F1
verwendet, der Tochtergeneration einer Kreuzung aus Balb/c und C57BL/6 (Charles
River). Die 340 nm Partikel wurden mit Ova, mDec-Ova, Iso-Ova und GFP-Snap
beladen und mittels eines Sandwich-ELISAs die gebundene Proteinmenge bestimmt.
Es wurden zwei Mal im Abstand von zwei Wochen je 5 µg lösliches Ovalbumin bzw.
auf Partikel beladen plantar verabreicht. Die Analyse der Immunantwort erfolgte
14 Tage nach der zweiten Immunisierung durch Blut- und Milzentnahme.
Die Evaluierung der Immunantwort der am besten geeigneten Applikationsroute
für Nanopartikel erfolgte auch mit einer Gesamtproteinmenge von 5 µg Ovalbumin,
wobei dieses auf folgende Partikel geladen wurde: 24P, 60P, 93P, 220P, 340P. Die
Immunsierung erfolgte entweder intramuskulär in beide M. gastrocnemii (jeweils
50 μl), subkutan (100 μl) im Bereich der Flanke, intradermal in die Plantarseite beider
Hinterpfoten (jeweils 50 µl) oder intraperitoneal (100 µl). Die Analyse der Immunantwort erfolgte 14 Tage nach der Injektion durch Blut- und Milzentnahme.
Für die Untersuchung der Abhängigkeit der Immunantwort von der Proteinmenge wurden 5000 ng, 500 ng bzw. 50 ng Ova auf die 93P geladen und intramuskulär in beide M. gastrocnemii (jeweils 50 μl) verabreicht. Zum Vergleich wurde
Material und Methoden
51
jeweils die gleiche Menge an löslichem Ova verwendet. Die Analyse der Immunantwort erfolgte 14 Tage nach der Injektion durch Blut- und Milzentnahme.
Für die vergleichende Immunatwort gegen Antigen-beladene Partikel und
Adenoviren bei gleicher Proteinmenge wurden 24, 93 und 340 nm Partikel verwendet. Ein Sandwich-ELISA gegen Ovalbumin ergab, dass auf 1010 viralen
Partikeln AdVpIX-OvapIX-Ova sowie dem UV-inaktivierten AdVpIX-Ova 50 ng Ova auf der
Oberfläche präsentiert wurden. Die gleiche Menge wurde anschließend auch auf die
Partikel beladen eingesetzt. Die zwei Immunisierungen erfolgten im Abstand von drei
Wochen plantar in die Hinterpfoten weiblicher C57BL/6 Mäuse.
Für die Depletion der CD4+ T-Zellen wurde am Tag -3, -1, 0, +1, +3 und +5 je
500 µl α-CD4 intraperitoneal in weibliche C57BL/6 Mäuse injiziiert. Die Immunisierung erfolgte an Tag 0, wobei in diesem Fall 500 ng Ova auf Partikeln gebunden
bzw. 1010 VP verwendet wurden. Es erfolgte eine zweite Immunisierung im Abstand
von drei Wochen, wobei auch hier um den Immunisierungspunkt in der vierten
Woche depletiert wurde. Nach weiteren drei Wochen erfolgte die abschließende
Analyse durch Milzentnahme.
2.2.4.2.
In vivo Transport von Nanopartikeln
Es wurden je 50 µl der 60 (1013/ml), 93 (1012/ml), 190 (1011/ml) bzw. 390
(1010/ml) nm Partikel in die Plantarseite beider Hinterpfoten appliziert. Nach 24 h
wurden die poplitealen Lymphknoten entfernt und die Lymphozyten auf die gängigen
Marker Antigen-präsentierender Zellen gefärbt. Dazu zählen CD11c (dendritische
Zellen), CD11b (Makrophagen), B220 (B-Zellen) und CD4/CD3 (CD4+ T-Zellen). Anschließend wurde der Anteil Partikel-positiver Zellen bestimmt und zusätzlich eine
Aussage über den Subtyp der Zellen gegeben.
2.2.4.3.
Blutentnahme
Die Tiere wurden mit Isofluran kurzzeitig narkotisiert, um retrobulbär mit einem
heparinisierten Mikro-Haematokritröhrchen ca. 250 µl Blut zu entnehmen. Dieses
wurde in ein Reaktionsgefäß überführt, wobei bei Plasmagewinnung Heparin hinzugefügt wurde. Anschließend wurde das Blut 10 Min bei 1000 g zentrifugiert und das
Serum bzw. Plasma bis zur Antikörper-Bestimmung bei –20 °C gelagert.
Material und Methoden
2.2.4.4.
52
ELISA (Enzyme linked immunosorbent assay)
Zur Antikörperbestimmung aus Mausserum wurde eine Mikrotiterplatte über
Nacht bei 4°C mit dem Antigen Ovalbumin (500 ng/Vertiefung) beladen. Nicht gebundenes Antigen wurden anschließend entfernt, indem die Platte 4 Mal mit ELISAWaschpuffer gewaschen wurde. Die Blockade unspezifischer Bindungsstellen auf
der Platte erfolgte durch 30minütige Inkubation mit PBS+10 % FCS. Nun wurden
Verdünnungen der Mausseren pipettiert, je 100 µl in jede der Plattenvertiefungen auf
der Antigen-beladenen Platte, und diese für 1 h bei RT inkubiert. Nach vierfachem
Waschen mit ELISA-Waschpuffer wurde der Enzym-gekoppelte Sekundärantikörper
in einer 1:1000 Verdünnung in die Vertiefungen der Platte pipettiert und diese wieder
für 1 h bei RT inkubiert. Nachdem auch die ungebundenen Sekundärantikörper ausgewaschen wurden, erfolgte die Detektion nach zwei unterschiedlichen Methoden.
Für die Bestimmung über die optische Dichte wurden je 50 µl TMB-Substrat in die
Vertiefungen der Platte pipettiert und für etwa 15 Min im Dunkeln inkubiert, wobei die
Inkubationszeit bei zu geringem Farbumschlag auch erhöht werden konnte. Die
Reaktion wurde durch Zugabe einer 2 N Schwefelsäure-Lösung gestoppt und die
optische Dichte bei einer Wellenlänge von 450 nm bestimmt. Das Dreifache des mit
naivem Serum erhaltenen Wertes wurde als Grenzwert genommen und so der Antikörper-Titer ermittelt. Die luminometrische Bestimmung des Antikörpergehalts erfolgte nach Zugabe von 50 µl einer ECL-Substratlösung, die eine im Luminometer
messbare Chemilumineszenz-Reaktion in Gang setzte. Die Messgröße waren
relative Lichteinheiten (RLUs) die gegen die Serumverdünnungen aufgetragen wurden.
Zur Bestimmung der Proteinmenge auf den Nanopartikeln und Kapsid-modifizierten Viren wurde eine 96-Loch-Mikrotiterplatte über Nacht bei 4°C mit Maus-αOva überschichtet, wobei eine 1:1000 Verdünnung in Beladungspuffer hergestellt
und je 100 µl je Loch eingesetzt wurden. Wie oben beschrieben wurde die Platte
gewaschen und überschüssige Bindungsstellen wurden geblockt. Es folgte die Inkubation mit 1 µl Nanopartikeln in 99 µl Blockpuffer bzw. 5x109 viralen Partikeln (ODBestimmung) für 1 h bei RT. Nach anschließendem Waschen erfolgte zunächst die
Inkubation mit einer 1:1000 Verdünnung eines Kaninchen-α-Ova-Antikörpers für 1 h.
Es folgte erneutes Waschen und die Inkubation mit dem Enzym-gekoppelten Sekundärantikörpers α-Kaninchen-HRP. Die Bestimmung der Proteinmenge erfolgte über
Material und Methoden
53
die luminometrische Methode, da die Nanopartikel lichtundurchlässig sind und somit
die Messung über die optische Dichte nicht möglich war.
2.2.4.5.
Isolierung von Lymphozyten aus der Milz
Nach Tötung durch zervikale Dislokation wurde den Tieren die Milz entnommen
und in HBSS überführt. Durch das Reiben der Milz durch ein Zellsieb wurden die
Zellen vereinzelt, anschließend bei 1000g für 10 Min sedimentiert und für weitere 8
Min einer Erythrozytenlyse mit ACK-Lysepuffer unterzogen. Nach Stop dieser Lyse
durch Zugabe gleicher Anteile HBSS wurden die Zellen erneut sedimentiert, bevor
sie in R10-Medium aufgenommen und auf die gewünschte Zelldichte einstellt wurden.
2.2.4.6.
Intrazelluläre Zytokinfärbung (ICS)
Die zelluläre Immunantwort durch CD8+ und CD4+ T-Zellen wird über die Messung
produzierter Zytokine bestimmt. Dazu werden Lymphozyten von immunisierten Tiere
gewonnen und ex vivo mit spezifischem Antigen stimuliert. Anschließend werden die
immunmodulatorischen Zytokine, die mit Hilfe von Monensin in der Zelle zurück gehalten werden, mit Antikörpern markiert und mittels FACS-Analyse identifiziert.
Es wurden je 106 Zellen für 6 h in Gegenwart von 2 μM Monensin mit R10Medium, OT-I Peptid (2 μg/ml) zur Bestimmung der CD8+-Antwort bzw. die Mischung
OT-II, IV und V (je 2 μg/ml) für CD4+-Zellen inkubiert. Zur Detektion der unspezifischen Stimulation wurden Zellen zusätzlich mit einer Kombination aus α-CD3/αCD28-Antikörpern (2 μg/ml bzw. 1 μg/ml) inkubiert. Das Gesamtvolumen der Ansätze
+
betrug 200 μl R10, wobei in jedem Ansatz zur Untersuchung der CD8 T-Zellen 1 μl
FITC-α-CD107a Antikörper enthalten war, um die Degranulation der Zellen zu markieren. Nach sechs Stunden Inkubation erfolgte zunächst die Färbung der Oberflächenmarker mit α-CD8-PerCP oder α-CD4-PerCP Antikörper für 30 Min bei RT im
Dunkeln. Nun wurden die Zellen in PBS resuspendiert und in 4 % Paraformaldehyd
für 20 Min bei RT fixiert, zweimal in 200 µl FACS-Puffer gewaschen und über Nacht
bei 4 °C aufbewahrt. Zur Permeabilisierung wurden die Zellen in 150 μl
Permeablisierungs-Puffer aufgenommen, nach 10 Min zentrifugiert und in 100 μl αIFNγ-PE, α-IL-2-APC bzw. bei CD4+-Zellen α-TNFα-FITC Antikörper-Lösung resuspendiert. Die Antikörper wurden dazu in Permeablisierungs-Puffer verdünnt und
für 30 Min zusammen mit den permeabilisierten Zellen inkubiert. Es folgten zwei
Material und Methoden
54
weitere Waschschritte mit Permeablisierungs-Puffer und einer mit FACS-Puffer,
bevor die Lymphozyten im Durchflusszytometer analysiert wurden.
2.2.4.7.
Statistische Analyse
Die statistische Auswertung wurde mittels des Programms SigmaStat durchgeführt. Nach Prüfung auf Normalverteilung wurde, soweit nicht anders angeben,
eine One-Way-ANOVA durchgeführt. Abhängig von der Datenzahl wurde die
Student-Newman-Keuls-Methode, Dunn’s Post hoc-Methode oder Tukey-KramerMethode angewendet. Statistische Signifikanzen (p<0,05) wurden im Text mit Stern
oder Raute gekennzeichnet.
Ergebnisse
3
55
Ergebnisse
3.1 Beladung von Nanopartikeln unterschiedlicher Größe durch kovalente
Bindung von Protein
Es sollte zunächst überprüft werden, ob die Beladung von carboxylierten
Polystyren-Nanopartikeln mit aufgereinigten Proteinen durch kovalente Bindung
durchgeführt werden kann und ob die Effizienz abhängig von dem verwendeten
Protein variiert. Aus diesem Grund wurde ein Expressionsvektor eingesetzt, der für
das Reportergen GFP kodierte.
Das bakterielle Expressionskonstrukt pET-GFP (Abb. 3.1.1 A), wurde für die
Produktion des GFP-Proteins verwendet und die Expression nach Transformation
anhand von Fluoreszenzaufnahmen und SDS-PAGE überprüft. Schon nach Transformation des Konstruktes in kompetente Bakterien des Stammes BL21 ließ sich
eine schwache GFP-Expression im Fluoreszenzmikroskop feststellen, welche nach
IPTG-Induktion für 5 h stark erhöht war (Abb. 3.1.1 B-E). Zur Aufreinigung wurden
die Bakterienzellen lysiert und der Protein-haltige Überstand über Ni2+-NTA-Säulen
aufgereinigt. Das Protein wurde durch Imidazol-Elution von der Säule gelöst und war
sowohl auf einem Coomassie-gefärbten Gel (Abb. 3.1.1. F), als auch im Western Blot
detektierbar (Abb. 3.1.1. G).
A
T7 Prom otor
His-Tag
Snap-Tag
HA Tag
Bakterien- Durchfluss
lysat
#1
#2
kDa
EGFP
T7 Term inator
B
C
F
#1
Waschschritt
#2
#3
Eluat
G
230
150
100
80
60
D
E
50
40
30
25
Abb. 3.1.1: Charakterisierung des exprimierten Proteins GFP
Das zur Verfügung gestellte Konstrukt kodiert für den offenen Leserahmen eines Fusionsproteins aus
His-Tag, Snap-Tag, HA-Tag und eGFP. Es wird flankiert von einem T7-Promotor am N-terminalen,
sowie einer T7 Terminatorsequenz am C-terminalen Ende (A). Schon vor IPTG-Induktion war eine
geringe Basisproduktion feststellbar (B Fluoreszenz, D Durchlicht), die durch Zugabe von 0,5 mM
IPTG für 5 h stark erhöht wurde (C Fluoreszenz, E Durchlicht) Alle 4 Bilder wurden bei 200facher
Ergebnisse
56
Vergrößerung aufgenommen. Von jedem Schritt der Proteinaufreinigung über Ni2+-NTA-Säulen wurden 20 µl auf ein 10 % SDS-PAGE-Gel aufgetragen und anschließend einer Coomassie-Färbung
unterzogen (F). Zudem wurde vom Eluat ein Western Blot angefertigt, bei dem ein HRP-gekoppelter
α-GFP-Antikörper zum Einsatz kam (G).
Die FACS-Analyse der GFP-beladenen Partikel zeigte nach Inkubation mit dem
Protein eine Verschiebung der Histogrammkurve in Richtung höherer Fluoreszenzintensität, d.h. die beladenen Partikel fluoreszierten stärker als unbeladene Partikel.
Mit einer mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von 2197,5 wurde die beste Beladung
bei 60 nm Partikeln nachgewiesen. Der niedrigste Wert wurde bei 340PGFP mit einer
MFI von 30,2 ermittelt (Abb. 3.1.2).
24GFP
Anzahl Partikel
40
194,9± 14,7
30
60GFP
75
2197,5± 51
56
93GFP
75
73,9± 9,9
56
220GFP
75
38,2± 1,3
56
38
38
38
23
10
19
19
19
11
0
0
0
0
0
1
10
2
10
3
10
4
10
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
30,2± 0,3
34
20
10
340GFP
45
0
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
GFP
Abb. 3.1.2: Beladungseffizienz von Partikeln unterschiedlicher Größen mit GFP
108 der jeweiligen Partikel wurden mit 2 % Carbodiimid-Lösung in 0,1 M MES-Puffer für 3-4 h bei 37°C
vorinkubiert und nach Überführung in 0,2 M Boratpuffer je 50 µg GFP hinzugefügt. Die beladenen
Partikel (schwarze Kurve) wiesen eine Verschiebung der Histogrammkurve in Richtung höherer
Fluoreszenzintensität auf. Als Negativkontrolle dienten unbeladene Partikel (grau ausgefüllte Flächen). Es wurden drei Messungen durchgeführt, wobei die Histogramme repräsentativ sind. Bei den
angegebenen Werten handelt es sich um Mittelwerte der mittleren Fluoreszenzintensität und deren
Standardabweichung.
Um Unterschiede in der Kopplung abhängig vom verwendeten Protein zu untersuchen, wurden die Partikel verschiedener Größen mit einem kommerziell erworbenen, FITC-gekoppelten Ovalbumin inkubiert und anschließend einer FACSAnalyse unterzogen. Auch in diesem Fall kam es zu einer Verschiebung in der
Histogrammkurve, wobei die mittlere Fluoreszenzintensität zwischen 44,8 und 359,3
schwankte. Es wurde bei den 60 nm Partikeln die beste Beladungseffizienz nachgewiesen, wobei in diesem Fall die 220 nm Partikel wesentlich besser beladen werden konnten als mit GFP-Protein (Abb. 3.1.3). Auch die Beladung von Nanopartikeln
mit aufgreinigtem Luciferase-Protein resultierte in einer erfolgreiche Kopplung (Daten
nicht gezeigt).
Ergebnisse
24Ova
2500
Anzahl Partikel
57
134,9± 0,01
1875
60Ova
500
359,3± 0,8
375
93Ova
500
188,5± 28,3
375
220Ova
500
81,33± 1,8
375
250
250
250
250
625
125
125
125
125
0
0
0
0
0
1
10
2
10
3
10
4
10
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
0
10
1
10
10
2
3
10
4
10
44,8± 0,7
375
1250
10
340Ova
500
0
0
10
1
10
2
10
3
4
10
10
0
10
1
10
2
10
3
10
4
10
FITC
Abb. 3.1.3 Beladungseffizienz von Partikeln unterschiedlicher Größen mit FITC-gekoppeltem
Ovalbumin
108 der jeweiligen Partikel wurden mit 2 % Carbodiimid-Lösung in 0,1 M MES-Puffer für 3-4 h bei 37°C
vorinkubiert und nach Überführung in 0,2 M Boratpuffer je 50 µg Ova hinzugefügt. Die beladenen
Partikel (schwarze Kurve) wiesen eine Verschiebung der Histogrammkurve in Richtung höherer Fluoreszenzintensität auf. Als Negativkontrolle dienten unbeladene Partikel (grau ausgefüllte Flächen). Es
wurden drei Messungen durchgeführt, wobei die Histogramme repräsentativ sind und die Werte der
mittleren Fluoreszenzintensität und deren Standardabweichung dargestellt sind.
3.2 Aufnahme von Nanopartikeln durch Dendritische Zellen in vitro
Als nächstes sollte untersucht erden, ob unreife Dendritische Zellen die Proteinbeladenen Nanopartikel aufnehmen. Hierzu wurden die Zellen für 30 Min bei 4°C als
Negativkontrolle bzw. bei 37°C mit FITC-gekoppeltem Ova oder FITC-Ovabeladenen Partikeln inkubiert. Nach anschließendem Waschen folgten die Antikörper-vermittelte
Färbung
des
CD11c-Rezeptors
und
eine
durchfluss-
zytometrische Analyse. Die bei 37°C inkubierten Zellen nahmen in allen Fällen einen signifikant höheren Prozentsatz an Protein bzw. Nanopartikeln auf (Abb. 3.2.1).
Während bei 4°C nur 0,55 % der mit löslichem FITC-Ova inkubierten Zellen dieses
aufnahmen, waren es bei 37°C 4 % (p<0,05; Dunn’s post-hoc Methode). Bei Zellen,
die mit 340POva inkubiert wurden, fanden sich sogar 6,5 % positive Zellen.
Ergebnisse
58
*
% Ovalbumin+ Zellen
8
*
*
*
*
*
*
6
4°C
37°C
4
2
va
O
34
0P
va
O
22
0P
va
O
93
P
va
O
60
P
va
O
24
P
lö
s
lic
he
s
D
O
C
s
va
0
Abb. 3.2.1: Größenabhängige Aufnahme von Nanopartikeln durch Dendritische Zellen in vitro
5x105 unreife Dendritische Zellen wurden mit löslichem Ova bzw. den Ova-beladenenen Partikel inkubiert, wobei immer 50 ng Ova eingesetzt wurden. Die Inkubation erfolgte bei 4°C bzw 37°C. Anschließend folgte eine α-CD11c Färbung und nach mehrmaligem Waschen die FACS-Analyse. Dargestellt ist der prozentuale Anteil an FITC-Ova positiven Zellen. Die statistische Analyse ergab
signifikante Unterschiede mit *= p<0,05 (Dunn’s post-hoc Methode).
Zusätzlich wurden Fluoreszenzbilder mittels Konfokalmikroskopie aufgenommen. Dafür wurden fluoreszierende Partikel unterschiedlicher Größe verwendet.
Aus Knochenmark gewonnene Dendritische Zellen wurden mit 57, 92, 390 bzw.
190 nm großen Partikeln inkubiert, die damit eine vergleichbare Größe zu den
Protein-beladenen Partikeln aufwiesen. Die kleinsten Partikel lagen jedoch unterhalb
der Auflösungsgrenze. Im Falle der anderen drei Partikelgrößen wurde die Aufnahme
der Partikel einwandfrei festgestellt (Abb. 3.2.2, Abb. 3.2.3), wobei qualitativ ein
Großteil der Zellpopulation die Partikel aufnahm. In den meisten Fällen kam es zu
einer Anreicherung mehrerer Partikel pro Zelle (Abb. 3.2.2 oben) in Einzelfällen zu
einem Transport in den Nukleus, was sich bei einer gleichzeitigen Anfärbung von
DNA und somit des Zellkerns zeigte (Abb. 3.2.3).
Ergebnisse
59
Partikel
Dragon Green
Phalloidin
TRITC
Überlagerung
93P
10 µm
390P
10 µm
Abb. 3.2.2: Konfokalmikroskopische Analyse der Aufnahme grün fluoreszierender 92 bzw.
390 nm Partikel durch Dendritische Zellen in vitro
In vitro kultivierte Dendritische Zellen (5x105) wurden für 2 h mit 107 (390 nm) bzw. 109 (93 nm) grün
fluoreszierenden Partikeln inkubiert. Nach zweimaligem Waschen wurden je 105 der Zellen auf
Objektträger zentrifugiert, mit 3,5 % Paraformaldehyd fixiert und das Zytoskelett anschließend mit
Aktin-TRITC (rote Färbung) gefärbt. Nach dem Eindeckeln der Zellen wurden diese mittels eines Leica
DM IRE 2 Konfokalmikroskops untersucht. Es wurde das Objektiv mit der 63fachen Vergrößerung
verwendet. Der weiße Balken spiegelt eine Größe von 10 µm wieder.
Aufgrund von Fluoreszenzfarbstoff-Limitierung konnte nur für die 190 nm Partikel
sowohl DNA als auch der spezifische Dendritische Zellmarker CD11c gefärbt werden; bei den 92 nm bzw. 390 nm Partikeln musste auf eine Aktin-Zytoskelett-Färbung
zurückgegriffen werden.
Ergebnisse
CD11c
FITC
60
Partikel
Suncoast Yellow
DNA
ToPro3
Überlagerung
10 µm
Abb. 3.2.3: Konfokalmikroskopische Analyse der Aufnahme rot fluoreszierender 190 nm
Partikel durch Dendritische Zellen in vitro
In vitro kultivierte Dendritische Zellen (5x105) wurden für 2 h mit 108 190 nm großen, rot fluoreszierenden Partikeln inkubiert. Nach zweimaligem Waschen wurden je 105 der Zellen auf Objektträger
zentrifugiert, mit 3,5 % Paraformaldehyd fixiert und die Zellen mit CD11c-FITC (grün) sowie ToPro3
(Zellkernfärbung, blau) gefärbt. Nach dem Eindeckeln der Zellen wurden diese mittels eines Leica DM
IRE 2 Konfokalmirkoskops untersucht. Es wurde das Objekt mit 63facher Vergrößerung verwendet.
Der weiße Balken spiegelt eine Größe von 10 µm wieder.
3.3 In vivo Transport von Nanopartikeln durch verschiedene Zell-Subtypen
Der Transport von Nanopartikeln zu dem nächstgelegenen lymphatischen Gewebe ist ein wichtiges Kriterium für die Induktion einer nachfolgenen Immunantwort.
Um den in vivo-Transport von Nanopartikeln zu den nächstgelegenen Lymphknoten
nachzuweisen, wurden fluoreszierende Partikel plantar in die Hinterpfoten von
C57BL/6 Mäusen injiziert und nach 24 h die poplietalen Lymphknoten herauspräpariert. Zudem sollte untersucht werden, welche Zellpopulation welche Größe
präferentiell aufnimmt. Aus diesem Grund folgte eine Antikörper-Färbung gegen die
gängigen Zellmarker von Dendritischen Zellen (CD11c), B-Zellen (B220), Makrophagen (CD11b) und CD4+ T-Zellen (CD4 und CD3).
Die Analyse ergab bei allen Größen der Partikel positive Zellen innerhalb des
Lymphknotens (Abb 3.3.1). Die meisten Zellen, die 57 nm Partikel internalisiert hatten, zählten zur Subpopulation der B-Zellen (B220+). Auch bei den 93 nm sowie
190 nm konnten die meisten B220+–Zellen identifiziert werden, die Partikel aufgenommen haben, wobei die Anzahl an positiven Zellen generell höher war als bei den
kleineren Partikeln und auch der Anteil an Makrophagen (CD11b+) höher war. Bei
den 390 nm Partikeln fanden sich insgesamt nur wenige positive Zellen, wobei in
diesem Fall die Partikel von Makrophagen, B-Zellen und CD4+ T-Zellen zu gleichen
Teilen aufgenommen wurden. Dendritische Zellen spielten bei allen Partikelgrößen
nur eine untergeordnete Rolle.
Ergebnisse
A
61
B
C
D
Abb. 3.3.1: FACS-Analyse der Lymphozyten von Partikel-immunisierten C57BL/6 Mäuse
6 bis 8 Wochen alte C5BL/6 Mäusen wurden je 50 µl der 57P (1013/ml; A), 93P (1012/ml; B), 190P
(1011/ml; C) bzw. 390P (1010/ml; D) in die Plantarseite beider Hinterpfoten appliziert. Nach 24 h wurden die poplietalen Lymphknoten präpariert, die Lymphozyten isoliert und die Zellen mit den Oberflächenmarkern CD11c+ (Dendritische Zellen), CD11b+ (Makrophagen), B220+ (B-Zellen) und
CD4+CD3+ (CD4+ T-Zellen) gefärbt. Anschließend erfolgte die Analyse mittels Durchflusszytometrie,
wobei die Anzahl Partikel-positiver Zellen pro 106 Lymphozyten ermittelt wurde. N=3.
3.4 Transgenexpression und Infektiösität von Adenoviren nach UV-Behandlung
In einem weiteren Ansatz zur Verbesserung von Protein-basierenden Vakzinen
sollten UV-inaktivierte Adenoviren untersucht werden. Um die Transgenexpression
nach UV-Inaktivierung zu überprüfen, wurden 2x109 virale Partikel der für GFP bzw.
Luciferase kodierenden Viren AdVGFP bzw. AdVLuc für 30, 60 bzw 90 Min bei
365 nm unter Zugabe von 8-Methoxypsoralen inaktiviert. Anschließend wurde überschüssiges Psoralen entfernt und eine Infektion von HEK-293A Zellen durchgeführt.
Die FACS-Analyse nach 72 h ergab bei unbehandelten Zellen einen Hintergrundwert von 0,1 % fluoreszierenden Zellen (Abb. 3.4.1). Wurden die Zellen jedoch mit
aktivem AdVGFP inkubiert, kam es zu einer signifikanten Verschiebung der Fluo-
Ergebnisse
62
reszenzintensität; in diesem Fall waren 92,8 % der Zellen GFP-positiv (p<0,05;
Student-Newman-Keuls-Methode). Nach 30 Min UV-Inaktivierung waren noch 3,1 %
der Zellen GFP-positiv, was jedoch schon eine signifikante Reduktion im Vergleich
zum aktiven Virus darstellte (p<0,05; Student-Newman-Keuls-Methode). Nach 60 Min
UV-Inaktivierung konnte eine weitere Reduktion der Transgenexpression festgestellt
werden, nur 0,4 % der Zellen fluoreszierten.
A
10
2
10
3
4
10
88
365 nm 90 Min
79
82
3,1± 0,4 %
66
0,4± 0,09 %
62
41
40
22
21
20
0
0
0
10
10
1
2
10
3
10
4
10
0
0
0
10
1
10
10
2
α-GFP
10
3
4
10
20
0,1± 0,06 %
59
44
40
0
10
10
1
2
10
3
10
4
10
in
1
10
365 nm 60 Min
90
M
0
10
in
4
10
60
M
3
10
36
5n
m
2
10
in
1
30
M
10
365 nm 30 Min
lle
0
10
60
36
5n
m
0
FP
20
0
#
80
36
5n
m
13
#
*
*
A
dV
G
40
#
on
tr
o
Anzahl der Zellen
26
100
92,8± 0,2 %
60
K
0,1± 0,02 %
39
B
2x109 AdVGFP
80
% GFP+ Zellen
Kontrolle
52
Abb. 3.4.1: Einfluss der AdVGFP UV-Inaktivierung auf die Transgenexpression 72 h nach
Infektion
Je 2x109 virale Partikel AdVGFP wurden mit 8-Methoxysporalen versetzt und für 30, 60 bzw. 90 Min
unter einer UV-Lampe bei 365 nm inaktiviert. Nach Entfernung des überschüssigen 8-Methoxypsoralens wurden je 106 HEK-293A Zellen mit den Virusproben für 72 h inkubiert, wobei 108 aktive Partikel
als Positivkontrolle dienten. Die anschließende Analyse erfolgte mittels Durchflusszytometrie, wobei
der prozentuale Anteil an GFP-exprimierenden Zellen im Vergleich zu untransduzierten bzw. mit aktivem Virus tranduzierten Zellen ermittelt wurde. Beispielhafte Darstellung einer von drei unabhängigen
Versuchsreihen (A). Zusammenfassung (B) mit *= p<0,05 zur Kontrolle und #= p<0,05 AdVGFP (Student-Newman-Keuls-Methode).
Auf die gleiche Weise wurde das Virus AdVLuc inaktiviert und gleichermaßen mit
HEK-293A Zellen inkubiert. Die luminometrische Messung ergab nach Zelllyse eine
signifikant höhere Luciferase-Aktivität gegenüber allen anderen Proben, wenn es
sich bei dem eingesetzten Virus um den noch exprimierenden Vektor handelte
(p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Nach nur 30 Min Inaktivierung ließen
sich noch 104 relative Lichteinheiten messen; nach 90 Min hingegen glich der Wert
dem der als Negativkontrolle eingesetzten untransduzierten Zellen (Abb. 3.4.2).
Parallel wurde mit allen UV-behandelten Viren eine Messung der TCID50 vorgenommen, um den infektiösen Titer zu bestimmen. Bei allen eingesetzten Viren kam
Ergebnisse
63
es zu einer Reduktion um 4-5 Log-Stufen, was einer infektiösen Partikelzahl von
>103/ml entsprach.
RLUs [log10]
1.0×10 8
#
#
*
*
#
1.0×10 6
1.0×10 4
1.0×10 2
in
90
M
36
5n
m
60
M
in
in
36
5n
m
30
M
36
5n
m
dV
.L
uc
A
K
on
tr
ol
le
1.0×10 0
Abb. 3.4.2: Einfluss der AdVLuc UV-Inaktivierung auf die Transgenexpression 72 h nach
Infektion
Je 2x109 virale Partikel AdV.Luc wurden mit 8-Methoxysporalen versetzt und für 30, 60 bzw. 90 Min
unter einer UV-Lampe bei 365 nm inaktiviert. Nach Entfernung des überschüssigen 8-Methoxypsoralens wurden je 106 HEK-293A Zellen mit den Virusproben für 72 h inkubiert, wobei 108 aktive Partikel
als Positivkontrolle dienten. Es wurden die relativen Lichteinheiten nach Luciferin-Zugabe in einem
Luminometer gemessen. Es wurden 3 unabhängige Experimente durchgeführt. Statistische Signifikanzen sind mit *= p<0,05 zur Kontrolle und #= p<0,05 zu Ad.Luc Kontrolle gekennzeichnet (StudentNewman-Keuls-Methode).
Die Überprüfung einer möglichen Beschädigung des Kapsids durch die UV-Bestrahlung sowie die Transduktionsfähigkeit von Zellen durch das inaktivierte Virus
wurde mit AdVpIX-OvapIX-Ova durchgeführt. Dieses Virus exprimiert ein Fusionsprotein
aus dem adenoviralen Kapsidprotein pIX und Ovalbumin. Dieses Protein wird dadurch zusätzlich in das Kapsid eingebaut und führt zu einer Ovalbuminpräsentation
auf der Oberfläche des viralen Partikels. Das inaktivierte, nicht mehr transgenexprimierende Virus wird im Folgenden als AdVpIX-Ova bezeichnet. Zunächst wurden
2x1010 aufgereinigte AdVpIX-Ova über ein SDS-Gel aufgetrennt und ein Western Blot
gegen Ova durchgeführt. Die prominenteste Bande lag bei etwa 55 kDa, der Größe
des Fusionsproteins pIX-Ova (Abb. 3.4.3 A). Zusätzlich wurde überprüft, ob die
Ergebnisse
64
immundominanten Epitope des Virus trotz der hohen UV-Bestrahlung intakt blieben.
Dafür wurden Dot Blots mit aktivem und UV-inaktiviertem Virus durchgeführt. Es
wurde der in den Tierversuchen eingesetzte Virus verwendet, aber auch ein für die
nachfolgenden Versuche nicht erheblicher Virus, um zu belegen, dass die Reaktion
unabhängig vom eingesetzten Virus war. Die Inkubation mit Serum von Tieren, die
mit Adenoviren (AdVEnv) immunisiert wurden, ergab positive Ergebnisse im Dot Blot.
Die Intensität der Reaktion war dabei bei allen eingesetzten Viren, unabhängig von
einer UV-Behandlung, gleich (Abb. 3.4.3 B). Um die Spezifizität des Versuchs zu
kontrollieren wurde eine Probe zusätzlich mit naivem Serum behandelt. (Abb. 3.4.3
C).
B
A
C
AdVcore
75kDa
50kDa
AdVcore UV-inaktiviert
AdVcore
pIX-Ova
AdVpIX-OvapIX-Ova
37kDa
AdVpIX-Ova
Abb. 3.4.3: Analyse aufgereinigter und UV-inaktivierter Viruspartikel
2x1010 AdVpIX-OvapIX-Ova wurden UV-inaktiviert und über 10 % SDS-PAGE aufgetrennt. Anschließend
wurden die Proteine auf eine Nitrozellulosemembran transferiert und eine Antikörperfärbung gegen
Ova vorgenommen. Bei der prominenteste Bande bei etwa 55 kDa handelt es sich um das Fusionsprotein pIX-Ova, welches auf der Oberfläche der Viruspartikel präsentiert wird (A). 2x1010 virale
Partikel AdVcore, einem für die weiteren Versuche nicht erheblichen Virus, und AdVpIX-OvapIX-Ova
wurden UV-inaktiviert und mit der gleichen Anzahl viraler Partikel auf eine präaktivierte Nitrozellulosemebran pipettiert. Nach dem Blocken wurde die Membran mit Serum Adenovirus-immunisierter Tiere (1:1000 Verdünnung) inkubiert und anschließend mit α-Maus-HRP behandelt (B). Zur
Kontrolle der Spezifizität wurde eine Probe mit Serum einer naiven Maus inkubiert (C).
Für die Überprüfung der Internalisierung wurden HEK-293A Zellen mit 2x1010 viralen Partikel des inaktivierten Virus (AdVpIX-Ova) bzw. einer äquivalenten Menge an
aktivem Virus (AdVpIX-OvapIX-Ova) sowie 100 ng löslichem Ova und einem Ovaexprimierenden Vektor (AdVOva, Negativkontrolle) für 4 h inkubiert und eine intrazelluläre Färbung gegen Ova durchgeführt. Während lösliches Ova nur in geringer
Menge durch die nicht-phagozytierenden Zellen aufgenommen wurde, kam es nach
Inkubation mit dem inaktivierten Virus bzw. dem pIX-Ova exprimierenden Virus zu
Ergebnisse
65
einer Erhöhung des prozentualen Anteils an Ovalbumin-positiven Zellen (Abb. 3.4.4).
Der Anteil war dabei zwischen AdVpIX-Ova und AdVpIX-OvapIX-Ova nicht unterschiedlich, was für ein Intaktbleiben des viralen Partikel sprach. AdVOva diente als
Negativkontrolle, da es sich um einen Ova-exprimierenden Vektor handelt und nach
4stündiger Inkubation keine Ovalbumin detektiert wurden.
% Ovalbumin+ Zellen
15
*
*
n. s.
10
5
A
dV
O
va
va
dV
A
va
A
dV
p
IX
-O
pI
XO
va
pI
XO
va
O
es
lic
h
lö
s
K
on
tr
ol
le
0
Abb. 3.4.4: Einfluss der Inaktivierung auf die Infektiösität
2x1010 virale Partikel AdVpIX-Ova bzw. 100 ng lösliches Ova wurden für 4 h mit 5x105 HEK-293A Zellen
inkubiert, diese anschließend gewaschen, fixiert und permeabilisiert, um mit Antikörpern Ova intrazellulär anzufärben. Die Analyse erfolgte durchflusszytometrisch. *=p<0,05 gegen lösliches Ova
(Student Newman-Keuls-Methode). N=3
3.5 Ergebnisse zur Aktivierung von Dendritischen Zellen durch die Aufnahme
von Ova-beladenen Nanopartikeln, AdVpIX-OvapIX-Ova und UV-inaktiviertem
AdVpIX-Ova
Um die Immunogenität Protein-beladener Partikel zu bestimmen, wurden Partikel
unterschiedlicher Größe zunächst mit Ovalbumin beladen. Die Analyse der Beladung
der für die Tierversuche einzusetzenden Nanopartikel sowie der Viren erfolgte anschließend zum einen qualitativ über einen Dot Blot mittels Detektion des
Ovalbumins, zum anderen über einen Ova-Sandwich-ELISA, bei dem der Ovalbumingehalt auf den Partikeln quantifiziert wurde. Hierbei wurden auf 1010 viralen
Partikeln ungefähr 50 ng Ovalbumin präsentiert. Anhand dieser Ergebnisse wurden
die Partikelpräparationen normalisiert. Mittels eines Dot Blot, für den je Probe 100 ng
Ova bzw. 2x1010 aufgereinigte virale Partikel eingesetzt wurden, ließ sich bei allen
Ergebnisse
66
Proben erfolgreich Ovalbumin in gleichen Mengen nachweisen (Abb. 3.5.1). Als
Negativkontrollen dienten zum einen je 2 µl unbeladene Partikel, zum anderen eine
äquivalente Menge eines Ova-exprimierenden Virus (AdVOva), bei dem kein Ova in
der aufgereinigten Viruspräparation nachzuweisen war.
24POva
57POva
93POva
220POva
340POva
24P
57P
93P
220P
340P
lösliches AdVpIX-Ova AdVOva
Ova
Abb. 3.5.1: Dot Blot der mit Ovalbumin beladenen Nanopartikel, AdVpIX-Ova und entsprechenden
Negativkontrollen
Die Nitrozellulosemembran wurde für 5 Min in Transferpuffer präaktiviert und von jeder Partikelpräparation bzw. löslichem Protein wurden 100 ng aufgetragen und von den unbeladenen Partikeln je
2 µl verwendet. Sowohl vom UV-inaktivierten AdVpIX-Ova als auch dem AdVOva wurden 2x1010 virale
Partikel eingesetzt. Nachdem die Lösung eingezogen war, wurde die Membran für 5 Min in PBS-T
gewaschen und dann für 1 h in Blockpuffer überführt werden. Nach der Inkubation mit OvalbuminAntikörper wurde das Substrat auf die Membran pipettiert und die Lichtreaktion mittels einer CCDKamera aufgenommen.
Um die adjuvante Wirkung der Nanopartikel und der UV-inaktivierten Viren in
Form einer Aktivierung von Antigen-präsentierenden Dendritischen Zellen zu überprüfen wurden je 5x105 unreife DZ mit 1 µg/ml LPS als Positivkontrolle, 10 ng löslichem Ova sowie den unterschiedlichen Partikelpräparationen inkubiert. Es wurden
sowohl unbeladene Partikel verwendet, um eine mögliche adjuvante Wirkung der
Partikel an sich zu belegen, als auch mit je 10 ng Ova beladene Partikel. Zudem kamen 109 virale Partikel des aktiven AdVpIX-OvapIX-Ova sowie des UV-inaktivierten
AdVpIX-Ova zum Einsatz. Nach 16 h Inkubation wurden die Oberflächenmarker CD80
und CD86 – beides Aktivierungsmarker Dendritischer Zellen - eingesetzt und durchflusszytometrische Analysen durchgeführt. Die Basisexpression unreifer DZ war gering: es traten nur 66 bzw. 54 % für CD80 bzw. CD86 positive Zellen auf (Abb. 3.5.2).
Im Vergleich dazu zeigte sich mit 85 bzw. 75 % bei der Positivkontrolle LPS eine
signifikant höherere CD80 bzw. CD86 Expression als bei unaktivierten DZ (p<0,05,
Dunn's-Post hoc-Methode). Auch bei mit Viren inkubierten Zellen fand sich eine
Ergebnisse
67
Hochregulation der Expression auf 77-79 % (p<0,05, Dunn's post-hoc Methode),
wobei der der prozentuale Anteil bei aktivem und inaktivem Virus statistisch nicht
unterschiedlich war. Gegenüber der Kontrolle wiesen auch die mit 340POva inkubierten Zellen sowie im Falle von CD86 die 200POva eine statistisch signifikante Erhöhung der Expression auf.
CD80+
% positive Zellen
100
90
CD86+
* *
*
** **
**
80
70
60
50
DZ LPS Ova
a
P Ov
24 4P
2
P Ov
60 0P
6
a
a
P Ov
93 3P
9
0P O
22 20P
2
va
va
va
0P O X-O IX-O
p
34 40P pI
a dV
3
v
A
-O
IX
p
V
Ad
va
Abb. 3.5.2: Durchflusszytometrische Analyse der Hochregulation der DC-Aktivierungsmarker
CD80 und CD86
5x105 DZ wurden zusammen mit 10 ng löslichem Ova, 1 µg/ml LPS, unbeladenen Partikeln, mit 10 ng
Ova-beladenen Partikeln, 109 VP AdVpIX-OvapIX-Ova sowie 109 AdVpIX-Ova für 16 h inkubiert. Die anschließende FACS-Analyse des prozentualen Anteils an CD80 und CD86, zwei Oberflächenmarker
die bei Aktivierung der Zelle hochreguliert werden, zeigte bei der Positivkontrolle LPS sowie den
beiden Viruspräparationen einen signifikant höheren Anteil an CD86 im Vergleich zu unbehandelten
DZ mit *= p<0,05 zu unbehandelten DZ (Dunn’s post-hoc Methode).
Weitergehend sollte untersucht werden, ob die Interferon-Produktion der Zellen
angeregt wurde. Dafür wurden je 100 µl des jeweiligen Zellüberstandes in einem
Interferon α (IFNα) bzw. β (IFNβ) spezifischen ELISA eingesetzt. Die Basisproduktion
von Interferon α sowie β durch unreife Dendritischen Zellen lag unter 10 pg/ml (Abb.
3.5.3). In keinem Fall wurde bei den mit Partikeln inkubierten Zellen ein signifikanter
Anstieg in der Zytokinproduktion nachgewiesen, wobei die Werte bei Proben mit unbeladenen Partikeln unterhalb der Basisproduktion lagen und aus diesem Grund
nicht dargestellt sind. Bei Inkubation der Zellen mit Virus - unabhängig ob in aktiver
oder inaktiver Form - produzierten die DZ mit Werten zwischen 196-208 pg/ml signi-
Ergebnisse
68
fikant mehr Interferon α und β als unstimulierte Zellen (p<0,05, Student-Newman-
IFN [pg/ml]
Keuls-Methode).
* *
250
200
150
30
* *
IFN α
IFN β
20
10
va
A
dV
pI
XO
va
pI
XO
IX
-O
A
dV
p
sl
lö
va
O
34
0P
va
O
22
0P
va
va
O
93
P
va
60
P
O
va
O
P
24
ic
he
s
D
O
va
C
s
>1
0
Abb. 3.5.3: Menge an Interferon α und β im Überstand von Dendritischen Zellen nach Inkubation mit löslichem Ova, Ova-beladenen Partikeln unterschiedlicher Größe, AdVpIX-OvapIX-Ova
sowie AdVpIX-Ova
5x105 DZ wurden zusammen mit 10 ng löslichem Ova, unbeladenen Partikeln, 10 ng Ova beladenen
Partikeln, 109 viralen Partikeln AdVpIX-OvapIX-Ova oder AdVpIX-Ova für 16 h inkubiert. Anschließend wurden die Zellen abzentrifugiert. Von den Zellüberständen wurden je 100 µl in Interferon α bzw. β-spezifischen ELISAs eingesetzt, um die enthaltene Menge an Interferon zu bestimmen. Die beiden Viruspräparationen induzierten die Produktion von beiden Interferonen, was sich in einer signifikant
höheren Menge im Vergleich zu unbehandelten DZ zeigte. *= p<0,05 zu unbehandelten DZ (StudentNewman-Keuls-Test). N=3
3.6 Ergebnisse der in vitro-Antigenpräsentation an CD8+ Zellen durch Antigenbeladene Dendritische Zellen
Um zu überprüfen, ob die Nanopartikel sowie die Viren in der Lage sind, eine Proliferation von Ova-spezifischen CD8+ T-Zellen in vitro zu induzieren, wurden Dendritische Zellen mit der jeweiligen Probe für 5 h inkubiert. Parallel wurden die Lymphozyten einer OT-I Maus gewonnen, eine transgene Züchtung mit C57BL/6-Hintergrund, die sich durch Ova-spezifische CD8+ T-Zellen auszeichnet. Aus der Lymphozytenpopulation wurden mittels Magnetseparation die CD8+ Zellen isoliert, mit CFSE
markiert und in einem Verhältnis von 1:4 für 72 h mit den Antigen-beladenen DZ inkubiert. Da CFSE an die Tochtergeneration weitergegeben wird, belegt eine Abnahme der Fluoreszenzintensität eine Proliferation der Zellen. Anschließend erfolgte
die FACS Analyse der CD8+ Zellen. Eine Verschiebung in Richtung verminderter
Ergebnisse
69
Fluoreszenzintensität spiegelt dabei die Teilung von spezifischen CD8+ T-Zellen wider (Abb. 3.6.1).
Nach Inkubation von naiven Dendritischen Zellen mit den CD8+ T Zellen befanden
sich nur 3,5 % OT-I Zellen im Zyklus (Abb. 3.6.2). Wurden die Dendritischen Zellen
jedoch mit Ovalbumin beladen, führte die Inkubation zusammen mit den T-Zellen zu
einer Verschiebung der Histogrammkurve in Richtung schwächerer Fluoreszenzintensität und damit zu einem höheren Prozentsatz an OT-I T-Zellen im Zyklus; also
zu einer Proliferation der T-Zellen. Der Anstieg auf 32,5 % war im Vergleich zur
Kontrolle statistisch signifikant (p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Dies traf
auch für die Proben mit Ova-beladenen Partikeln zu, wobei der prozentuale Anteil im
Mittel bei 35 % OT-I Zellen im Zyklus lag. Nicht signifikant erhöht war der prozentuale
Anteil bei Inkubation mit unbeladenen Partikeln. Auch die Viren – sowohl in aktiver
als auch inaktivierter Form – riefen eine Proliferation der CD8+ T-Zellen hervor, wobei
im Mittel 34 % T-Zellen sich geteilt hatten. Es konnte kein Unterschied in der Fähigkeit zur Induktion der Proliferation festgestellt werden, wenn das Virus einer UV-Inaktivierung unterzogen wurde.
45
Count
34
23
11
4
0
10
0
CD8 APC
10
CD8+ T-Zellen
3
10
1
10
2
10
CFSE
3
10
4
10
2
10
34
1
10
0
256
512
768
1024
FSC-H
Count
26
0
10
17
9
0
0
10
1
10
2
10
CFSE
3
10
Abb. 3.6.1: Selektionsstrategie zur Messung der Zellproliferation
Lymphozyten wurden nach Granularität und Dichte ausgewählt. Nur CD8 positive Zellen wurden bei
der Messung berücksichtigt. Eine Verschiebung in Richtung verminderter Fluoreszenzintensität spiegelt dabei die Teilung von spezifischen CD8+ T-Zellen wieder (rechts unten).
4
10
% OT-I Zellen im Zyklus
Ergebnisse
70
60
*
*
*
*
*
*
*
40
20
va
pI
XO
va
A
dV
p
A
dV
pI
XO
O
va
IX
-O
va
34
0P
34
0P
O
va
22
0P
22
0P
O
va
93
P
93
P
O
va
60
P
60
P
O
va
24
P
24
P
va
O
he
s
lic
lö
s
K
on
tr
o
lle
0
Abb. 3.6.2: In vitro Proliferation von Ova-spezifischen CD8+ T Zellen nach Inkubation mit
Antigen-beladenen Dendritischen Zellen
Dendritische Zellen wurden mit Antigen beladen, für 72 h mit CFSE-markierten CD8+ T Zellen einer
OT-I Maus inkubiert und anschließend einer FACS-Analyse unterzogen. Die Zellen wurden anhand
ihrer Größe und Granularität ausgewählt, auf CD8+ selektiert und die Fluoreszenz bestimmt. Da CFSE
an die Tochtergeneration weitergegeben wird, belegt eine Abnahme der Fluoreszenzintensität eine
Proliferation der Zellen (A, rechts oben). Im Falle von löslichem Ova, mit Ova-beladenen Partikeln,
AdVpIX-OvapIX-Ova sowie AdVpIX-Ova kam es zu einer signifikanten Steigerung der CD8+ T Zellzahl
(p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Dies traf für unbeladene Partikel nicht zu .
3.7 Einfluss verschiedener Endozytose-Inhibitoren auf die zellulären Aufnahme von löslichem Protein, beladenen Nanopartikeln sowie Adenoviren
Um Unterschiede in den Aufnahmewegen von Protein, Nanopartikel und viralen
Partikeln und somit einen möglichen Rückschluss über Prozessierungsvorgänge
machen zu können, wurden Dendritische Zellen generiert und mit Endozytose-inhibitoren inkubiert. Chloropromazin verhindert die Ver- und Entnetzung von Clathrin,
einem Protein, das die Clathrin-vermittelte Endozytose bewirkt. Auch Cytochalasin D
wirkt hemmend, indem es die F-Aktin-Elongation blockiert und somit das Aktin-Zytoskelett destabilisiert. Genestein wirkt spezifisch gegen Tyrosin-Proteinkinasen und
verhindert so die Caveolae-vermittelte Endozytose. Für jede einzelne Probe wurde
eine Referenzmessung durchgeführt, bei der unbehandelte Zellen verwendet wurden. Hiernach wurde die Anzahl an Zellen, die Protein, Partikel bzw. Viren aufgenommen haben ermittelt 100 % gesetzt.
Ergebnisse
71
Bei löslichem Protein ließ sich keine reduzierte Aufnahme feststellen (Abb. 3.7.1).
Bei mit 24POva inkubierten Zellen hingegen kam es sowohl bei Chloropomazin als
auch Cytochalasin D zu einer Reduktion der Aufnahme von fast 50 %. Bei 60POva
und 93POva hemmten beide die Endozytose, wobei Chloropromazin auch bei 220POva
und 340POva die höchste Hemmung hervorrief und somit die Aufnahme über
Chlathrin-Vesikel verhinderte. Beide beeinflussten die Aufnahme von AdVpIX-OvapIXOva
nicht, AdVpIX-Ova wurde jedoch nur halb soviel aufgenommen wie ohne Inhibitoren.
Genestein als Blocker Caveolae-vermittelter Aufnahme beeinflusste die Endozytose
nicht.
Chloropomazin
Cytochalasin D
Genestein
% zelluläre Aufnahme
400
300
200
150
100
50
0
lösliches Ova
24POva
60POva
93POva
220POva
340POva
AdVpIX-Ova
AdVpIX-OvapIX-Ova
Abb. 3.7.1: Analyse der Endozytose-Inhibition durch Chloropromazin, Cytochalasin D und
Genestein
106 unreife Dendritische Zellen wurden mit Chloropromazin (7,5 µg/ml), Methyl-β-Cyclodextrin
(20 mM), Cytochalasin D (2 µg/ml) bzw. Genestein (200 mM) für 1 h vorinkubiert. Als Positivkontrolle
wurden unbehandelte DZ ausplattiert. Anschließend erfolgte die Inkubation der Zellen mit 100 ng
löslichem Ova, je 2 µl der Ova-beladenenen Partikel bzw. 2x1010 VP AdVpIX-OvapIX-Ova und AdVpIX-Ova.
Die Analyse erfolgte mittels Durchflusszytometrie, wobei die Werte der Positivkontrolle (Zellen, die mit
Probe jedoch ohne Inhibitoren inkubiert wurden) auf 100 % gesetzt und der prozentuale Anteil der
Aufnahme durch inhibitorisch beeinflusste Zellen bestimmt wurde. N=3.
3.8 Einfluss der Proteinmenge auf die Immunantwort gegen lösliches Ova und
Ova-beladene 93 nm Partikel
Um den unterschiedlichen Effekt von löslichem Protein und dem an Nanopartikel
gebundenen Protein auf die Antikörperantwort näher zu untersuchen, sollten verschiedene Proteinmengen miteinander verglichen werden. Die Bestimmung der
humoralen Immunantwort 2 Wochen nach intramuskulärer Applikation ergab für den
IgG1-Gehalt den höchsten Wert bei 93POva, die mit 5000 ng beladen waren (Abb.
3.8.1 A). Bei IgG2a lag kein signifikanter Unterschied der Proben zum Serum naiver
Kontrolltiere vor (Abb. 3.8.1 B). Der IgG1-Wert von Tieren, die mit 500 ng 93POva
Ergebnisse
72
immunisert worden waren, lag bei 7x105 RLU/s, bei Immuniserung mit der 10fachen
Menge an löslichem Protein jedoch nur bei 9x104. Dies lässt darauf schließen, dass
Protein an Nanopartikel gekoppelt weitaus effektiver bei Immunisierungen ist als in
löslicher Form.
#
A
*
*
1.0×10 6
1.0×10 7
*
RLU/s [log10]
1.0×10 5
1.0×10 4
1.0×10 3
1.0×10 6
1.0×10 5
1.0×10 4
ng
ng
0
50
00
50
O
va
O
va
va
50
ng
ng
00
O
50
ng
O
93
P
va
50
0
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50
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P
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93
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O
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50
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ng
O
va
50
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50
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50
00
ng
0
ng
50
va
O
93
P
93
P
O
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50
N
ai
v
1.0×10 3
93
P
RLU/s [log10]
1.0×10 7
B
Abb. 3.8.1: Humorale Immunantwort der Antikörper Subklassen IgG1 und IgG2a
14 Tage nach Immunisierung wurde retrobulbär Blut entnommen, das Serum gewonnen und Ovaspezifische Antikörper der Subklassen IgG1 (A) und IgG2a (B) mittels eines Antikörper-ELISAs bestimmt (1:100 Verdünnung). Statistisch signifikante Unterschiede wurden mit *= p<0,05 gegen das
Serum naiver Tiere bzw. untereinander mit # gekennzeichnet (Student-Newman-Keuls-Methode). N=4
3.9 Ermittlung der geeigneten Applikationsroute für Antigen-beladene
Nanopartikel
Um die Nanopartikel gut mit adenoviralen Partikeln zu vergleichen, musste zunächst die optimale Applikationsroute für Erstgenannte evaluiert werden, indem sowohl die Antikörperlevel als auch die zelluläre Immunantwort untersucht wurden. Die
Injektion von 5 µg löslichem Ova bzw Ova-beladenen Partikeln induzierte 14 Tage
nach Immunisierung unabhängig von der gewählten Applikationsweise Ova-spezifische Antikörper, wobei zunächst der Gesamt-Ig Gehalt der Immunseren mittels
ELISA ermittelt wurde (Abb. 3.9.1). Für die kleineren Partikel bis 60 nm schien sich in
Bezug auf die Produktion von IgG Antkörpern insbesondere die intramuskuläre und
intraperitoneale Injektion zu eignen, bei mit 93POva immunsierten Tieren wurde die
höchste Antikörperantwort bei intramuskulärer und plantarer Applikation verzeichnet.
Während bei der Gruppe, die 220POva erhielt, keine Tendenz für die beste Route
festgestellt werden konnte, war die Antikörperantwort auch bei 340 nm Partikel intra-
Ergebnisse
73
muskulärer sowie plantarer Applikationsroute am höchsten. Die subkutane Applikation erbrachte insgesamt die geringste Antikörpermenge.
Naiv
2.0×10 6
24POva
60POva
93POva
220POva
#
*
*
in
tr
am
us
ku
lä
r
0
*
#
*#
*
*
#
#
#
*#
*
*#
*
*
#
* *
*
340POva
lösliches Ova
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5.0×10
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*
*
in
t
#
#
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6
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1.0×10
*
*
pl
an
ta
RLU/s
*
#
#
#
su
bk
ut
an
*
1.5×10 6
Abb. 3.9.1: Humorale Immunantwort 14 Tage nach Immunisierung mit Ova-beladenen Nanopartikeln bzw. löslichem Ova
14 Tage nach Immunisierung wurde retroorbital Blut entnommen, das Serum gewonnen und die
Konzentration Ova-spezifischer IgG Antikörper mittels eines Antikörper-ELISAs bestimmt (1:10000
Verdünnung des Serums). Statistisch signifikante Unterschiede wurden mit *= p<0,05 gegen das Serum naiver Tiere und #= p<0,05 gegen lösliches Ova (Student-Newman-Keuls-Methode) gekennzeichnet. N=6
Die Evaluation der zellulären Immunantwort erfolgte 14 Tage nach der Immunisierung. Den Tieren wurde die Milz entnommen, und die Lymphozyten ex vivo mit
Ova-spezifischen Peptiden für 6 h stimuliert. Anschließend wurde die Produktion von
Zytokinen durch CD8+ und CD4+ T-Zellen per FACS-Analyse untersucht. Die 93POva
sowie die größeren Partikel induzierten keine zelluläre Immunantwort, der prozentuale Anteil CD8+IFNγ+CD107+ Zellen unterschied sich nicht signifikant von dem naiver Tiere (Abb 3.9.2 B). Die 24POva bzw. 60POva hingegen regten zumindest die
Zytokinproduktion an, wobei es nur zu einem signifikanten Unterschied bei plantarer
(p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode), bzw bei 24POva auch bei intramuskulärer
Applikation kam (p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Es konnten auch polyfunktionale Zellen detektiert werden (Abb. 3.9.2 C).
Ergebnisse
74
A
1024
4
10
10
4
0,24%
0,10%
CD8+ Lymphozyten
3
Lymphozyten
256
10
10
CD107 FITC
512
CD8 PerCP
SSC-Height
768
CD107+/IFNy+
2
10
10
3
2
1
10
0
10
0
10
10
1
0,06%
0
0
B
256
512
FSC-Height
% IFNγ + /CD8+
10
1024
intramuskulär
0.8
0.6
768
0
0
256
512
768
FSC-Height
1024
*
10
2
IFNg PE
10
3
10
4
intraperitoneal
subkutan
plantar
*
10
1
*
0.4
0.2
va
22
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*
0.20
0.15
0.10
*
*
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O
va
% (IFNγ + IL-2+ CD107a+ )/
CD8+ Zellen
C
Abb. 3.9.2: CD8+ T-Zell vermittelte Immunität in Abhängigkeit von der Partikelgröße und Applikationsroute
Milzzellen immunisierter Tiere wurden 14 Tage nach Immunsierung ex vivo mit dem Peptid SIINFEKL
für 6 h stimuliert und anschließend gegen CD8, die Zytokine IFNγ, IL-2 bzw. den Degranulationsmarker CD107a gefärbt. Es wurden nur Zellen in die Messung einbezogen, die einer bestimmten
Größe und Granularität entsprachen und die CD8+ waren. Durch die 3fach Färbung konnten 1fach,
2fach und 3fach positive Zellen separat voneinander analysiert werden (A). Nur die 24POva und 60POva
induzierten IFNγ produzierende Zellen (B), und nur die 24POva konnten mehrfach polyfunktionale CD8+
T-Zellen induzieren (C). Die Werte entsprechen der Differenz aus den Werten stimulierter und unstimulierter Zellen. Statistische Signifikanz mit *=p<0,05 gegen Naiv (Student-Newman-Keuls-Methode).
N=-3-4
Ergebnisse
75
Sowohl bei den Tieren, die mit 24POva als auch 60POva immunisiert wurden, wurde
ein signifikanter Anstieg der IFNγ produzierenden CD4+ T-Zellen verzeichnet (Abb.
3.9.3). Während der Wert naiver Tiere bei 0,01 % lag, produzierten im Falle der intramuskulären Applikation 0,1 % bei 24POva bzw. 0,15 % bei 60POva der CD4+ Zellen
IFNγ (p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Bei plantarer, subkutaner sowie
intraperitonealer Applikation waren die Werte der beiden Gruppen zudem im Vergleich zu naiven Tieren signifikant höher (p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode).
Der höchste Wert wurde bei Tieren der 24POva Gruppe bei plantarer Applikation der
Partikel mit einem Prozentsatz von 0,21 % IFNγ produzierenden Zellen gemessen.
Aufgrund dieser Ergebnisse wurde die plantare Applikation für alle weiteren
Versuche gewählt.
intramuskulär
%IFNγ + /CD4+ Zellen
0.3
* *
*
plantar
*
intraperitoneal
subkutan
*
*
*
*
0.2
0.1
24
PO
va
60
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PO
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22
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va
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PO
va
60
PO
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93
PO
va
22
0P
O
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O
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N
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24 iv
PO
va
60
PO
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93
PO
va
22
0P
O
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sl 0P
O
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he
s
O
va
0.0
Abb. 3.9.3: CD4+ T-Zell vermittelte Immunität in Abhängigkeit von der Partikelgröße und Applikationsroute
Milzzellen immunisierter Tiere wurden 14 Tage nach Immunsierung ex vivo mit drei Ova-spezifischen
Peptiden für 6 h stimuliert und anschließend gegen CD4 und IFNγ gefärbt. Die Selektionsstrategie
beinhaltete Zellen bestimmter Größe und Granularität, die CD4+ waren. Nur die 24POva und 60POva
induzierten IFNγ produzierende CD4+ Zellen. Die Werte entsprechen der Differenz aus den Werten
stimulierter und unstimulierter Zellen. Statistisch signifikante Unterschiede mit *=p<0,05 (StudentNewman-Keuls-Methode). N=4
3.10 Vergleichende Analyse der Immunantwort nach Immunisierung mit löslichem Ovalbumin, Ovalbumin-beladenen Partikeln, AdVpIX-Ova und AdVpIXOvapIX-Ova
Um einen direkten Vergleich zwischen den immunstimulatorischen Fähigkeiten
der verschiedenen Proteinvakzine zu erhalten, wurden C57BL/6 Mäuse mit löslichem
Protein, Antigen-beladenen Partikeln, UV-inaktiviertem Virus sowie als Positiv-
Ergebnisse
76
kontrolle mit aktivem Adenovirus immunisiert. In vorhergehenden Experimenten
wurde festgestellt, dass 1010 virale Partikel des Virus AdVpIX-OvapIX-Ova ungefähr
50 ng Ovalbumin in Form des pIX-Ova Fusionsproteins auf ihrer Oberfläche präsentieren. Dementsprechend wurden die Präparationen so eingestellt, dass jedes Tier
insgesamt 50 ng Ovalbumin plantar in die Fußsohle erhielt. Um den Einfluss der
Nanopartikel- bzw. Virusgröße mit einzubeziehen, wurden die folgenden Gruppen
gewählt: 24POva, 93POva, 340POva, AdVpIX-OvapIX-Ova, AdVpIX-Ova, lösliches Ova. Es
wurde zweimal im Abstand von drei Wochen immunisiert. Anschließend wurden wie
zuvor beschrieben Antikörper und T-Zellantwort bestimmt (Abb. 3.10.1).
24POva
93POva
340POva
AdVpIX‐OvapIX‐Ova
AdVpIX‐Ova
Woche
0 1 24Ova
93POva
340POva
AdVpIX‐OvapIX‐Ova
AdVpIX‐Ova
2 3 Antikörper
4 5 6
Antikörper
+Zytokinfärbung
Abb. 3.10.1 Immunisierungsschema
Die Tiere wurden im Abstand von drei Wochen zweimal mit Ova-beladenen Partikeln, aktiven und
inaktivierten Viren immunisiert, wobei jeweils eine Gesamt-Menge von 50 ng Ovalbumin eingesetzt
wurde. Zu zwei Zeitpunkten wurden Antigen-spezifische Antikörper im Serum der Tiere bestimmt, am
Ende des Versuchs erfolgte die Milzentnahme und die Bestimmung Zytokin-produzierender CD8+ TZellen nach spezifischer Stimulation.
Schon drei Wochen nach der ersten Immunsierung ließ sich nach Applikation von
1010 viralen Partikeln des aktiven sowie inaktivierten Virus ein Anstieg der AntikörperKonzentration verzeichnen, wobei sowohl Antikörper der Subklasse IgG1 als auch
IgG2a induziert wurden (Abb. 3.10.2 A, B, C). Diese Antikörperspiegel waren signifikant erhöht im Vergleich zum Serum naiver Tiere und dem Serum der anderen
Gruppen (p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode). Die Seren der mit Partikeln
immunisierten Tieren wiesen keine signifikante Steigerung zu denen naiver Tiere auf.
Nach einer Auffrischungs-Immunisierung wurden -- mit Ausnahme von Seren der mit
löslichem Ovalbumin immunisierten Tiere -- signifikant höhere Antikörperantworten
Ergebnisse
77
ermittelt (Abb. 3.10.2 E) Mit Ausnahme der Seren der mit 93POva immunsierten Tiere
ergab sich für die AdVpIX-Ova Gruppe ein signifikanter Unterschied zu allen anderen
(p<0,05, Student-Newman-Keuls-Methode).
3 Wochen nach der
1. Immunisierung
A
*
1.0×10 08
*
1.0×10 7
1.0×10
1.0×10
1.0×10 06
1.0×10 5
1.0×10 05
1.0×10 4
1.0×10 04
E
*
1.0×10 07
*
1.0×10 06
1.0×10 05
1.0×10 05
1.0×10 04
1.0×10 04
1.0×10 03
1.0×10 03
F
*
1.0×10 07
*
*
1.0×10 07
1.0×10 06
1.0×10 08
*
*
*
*
1.0×10 08
*
*
*
1.0×10 07
1.0×10 06
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RLU/s [log 10]
1.0×10 08
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h
RLU/s [log 10]
1.0×10 08
C
*
6
1.0×10 3
B
*
07
lö
s
RLU/s [log 10]
1.0×10 8
3 Wochen nach der
2. Immunisierung
D
Abb. 3.10.2: Humorale Immunantwort nach Immunisierung mit löslichem Ova, Ova-beladenen
Partikeln, aktivem und inaktivertem Adenovirus
3 Wochen nach der ersten (A-C) sowie zweiten (D-F) Immunisierung wurde den C57BL/6 Mäusen
retrobulbär Blut entnommen, das Serum gewonnen und Ova-spezifische Antikörper bestimmt. Sowohl
der totale Anteil an Immunoglobulinen (A,D) sowie Immunoglobulinen der Subklassen IgG1 (B, E) und
IgG2a (C, F) wurde mittels eines Antikörper-ELISAs bestimmt (1:100 Verdünnung). Statistisch signifikante Unterschiede wurden mit *= p<0,05 gegen das Serum naiver Tiere gekennzeichnet (StudentNewman-Keuls-Methode). N=8
Ergebnisse
78
Die Milzentnahme und Untersuchung der T-Zell-Antwort erfolgte 3 Wochen nach
der zweiten Immunisierung. Durch die Immunisierung mit aktiven AdVpIX-OvapIX-Ova
wurden polyfunktionale Zytokin-produzierende CD8+ sowie CD4+ T-Zellen induziert.
Während bei naiven Tieren im Mittel nur 72 CD8+ IFNγ+ CD107a+ Zellen auftraten,
lag der Wert bei aktivem Virus bei 12310 Zellen (Abb. 3.10.3 A). Mit Ausnahme von
den mit 340POva immunisierten Tieren konnte in allen andern Gruppen zumindest in
einigen Tieren ein Anstieg in der Zellpopulation verzeichnet werden, dieser war aber
aufgrund der Gruppenvarianz nicht signifikant. Der Wert der mit aktivem Virus
immunsierten Tieren war zusätzlich signifikant höher als der der mit löslichem Ova,
93POva sowie 340POva immunisierten Tiere. Auch im Falle von doppelt positiven CD4+
IFNγ+ TNFα+ T-Zellen fand sich ein signifikant höherer Anteil bei Virus-immunisierten
Tieren im Vergleich zu naiven Tieren (Abb. 3.10.3 B). Zudem lag der Wert von 638
Zellen signifikant höher als der aller anderen Gruppen. Um eine mögliche Tendenz in
Richtung einer TH2-Immunantwort näher zu untersuchen, wurden Zellen mit Ovaspezifischen Peptiden über Nacht inkubiert und anschließend die IL4 Konzentration
in einem ELISA bestimmt. Hierbei produzierten nur die Zellen der Virusimmunisierten Tiere IL-4, zumindest in ausreichender Menge um mit dem ELISA
quantifiziert zu werden (Abb.3.10.3 C). Dieser Unterschied war nicht nur gegen den
Überstand der naiven Gruppe signifikant, sondern auch zu dem aller anderen
Gruppen. Die mittlere Konzentration lag bei AdpIX-Ova bei 2,0 pg/ml, bei dem
exprimierenden Virus AdVpIX-OvapIX-Ova bei 5,7 pg/ml..
Ergebnisse
79
B
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XO
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va
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A
A
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Anzahl (IFNγ + TNFα +) Zellen/
106 CD4+ Zellen
*
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Anzahl (IFNγ + CD107a+ ) Zellen/
106 CD8+ Zellen
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IL-4 [pg/ml]
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P
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0
Abb.3.10.3: Intensität der zellulär vermittelten Immunität bei löslichem Ova, Ova-beladenen
Partikeln unterschiedlicher Größe, aktivem AdVpIX-OvapIX-Ova und UV-inaktiviertem AdVpIX-Ova
Milzzellen immunisierter Tiere wurden 3 Wochen nach der zweiten Immunsierung ex vivo mit Ovaspezifischen Peptiden für 6 h (A,B) bzw. über Nacht (C) stimuliert. Anschließend erfolgte eine Färbung
gegen CD8, IFNγ und CD107a (A) bzw. CD4, IFNγ undTNFα (B), oder der Überstand der Zellen
wurde abgenommen und ein quantitativer IL-4 ELISA durchgeführt (C). Bei Tieren, die mit 1010 viralen
Partikeln von AdVpIX-OvapIX-Ova immunisiert wurden konnte ein signifikanter Anstieg in zweifach
Zytokin-produzierenden CD8+ und CD4+ T-Zellen sowie der produzierten IL4-Menge im Vergleich zu
naiven Tieren nachgewiesen werden. Auch bei der AdpIX-Ova Gruppe war die Menge an IL-4 signifikant
höher (*= p<0,05; Dunn’s Post-hoc-Methode). Statistisch signifikante Unterschiede gegen Zellen nichtimmunisierter Tiere wurden mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet (p<0,05; Dunn’s Post-hocMethode). N=8.
Ergebnisse
80
3.11 Abhängigkeit der Antikörperproduktion und der Induktion zytotoxischer
CD8 T-Zellen von der CD4+ T-Zellpopulation
Um eine mögliche T-Zell unabhängige Aktivierung von B-Zellen sowie den Einfluss der CD4+ T-Zellpopulation auf die CD8+ T-Zellantwort zu untersuchen, wurden
die Tiere zum Zeitpunkt beider Immunisierungen nach dem in Abb. 3.11.1 aufgeführten Schema mit Anti-CD4-Antikörpern behandelt, wodurch die CD4+ T-ZellPopulation depletiert wurde.
24POva
93POva
340POva
AdVpIX-Ova
AdVpIX-OvapIX-Ova
24POva
93POva
340POva
AdVpIX-Ova
AdVpIX-OvapIX-Ova
CD4-Depletion
Tag -3
-1
0
1
3
5
18
20
21
Antikörper
22
24
26
42
Antikörper
+Zytokinfärbung
Abb. 3.11.1: Immunisierungs- und Depletionsschema
Den Tieren wurden zu bestimmten Zeitpunkten vor und nach den Immunisierungen mit Partikeln und
Adenoviren intraperitoneal Anti-CD4-Antikörper appliziert, wodurch die CD4 T-Zell-Population depletiert wurde.
Die Depletionseffizienz wurde mittels FACS-Analyse überprüft. Während es sich
bei 14,25 % bzw.35,92 % der Lymphozyten in der Milz bzw. Lymphknoten einer naiven Maus um CD4+-Zellen handelte, fand sich schon nach dreimaliger Applikation
von 125 µl Hybridoma-Überstand nur noch ein Prozentsatz von 0,02 % CD4+ TZellen (Abb.3.11.2 A).
Die Antikörperbestimmung brachte nach der ersten Immunisierung keine signifikante Erhöhung im Vergleich zum Serum naiver Tiere (Daten nicht gezeigt). Auch
nach der zweiten Immunsierung wurde keine signifikante Steigerung der Subtypen
IgG1 und IgG2a verzeichnet (Abb. 3.12.2 B, C).
Ergebnisse
81
unbehandelt
SSC-H
A
1024
1024
1024
768
768
512
512
256
SSC-H
768
0
10
512
mit Anti-CD4Antikörper behandelt
256
85,75%
0
10
14,25%
1
10
2
10
3
4
10
0,02%
99,98%
0
10
0
10
1
10
2
10
3
1
10
2
10
3
10
4
10
4
αCD4
256
Lymphozyten
1024
1024
768
768
512
512
0
256
512
FSC-H
768
1024
SSC-H
0
256
256
64,08%
0
10
0
10
35,92%
1
10
2
10
3
10
99,98%
0
4
10
0
0,02%
10
αCD4
B
C
1.0×10 6
RLU/s [log 10]
1.0×10 5
1.0×10 4
1.0×10 3
1.0×10 5
1.0×10 4
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24
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24
P
N
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1.0×10 3
N
ai
v
RLU/s [log 10]
1.0×10 6
Abb. 3.11.2: Humorale Antwort gegen Ovalbumin nach Depletion der CD4+ T-Zell-Population
Die Analyse der Milz- sowie Lymphknotenzellen zeigte eine Reduktion der CD4+ T-Zell-Population um
99,98% (A). 3 Wochen nach der zweiten Immunisierung mit Ovalbumin-beladenen Partikeln und
Adenoviren wurde den Tieren retrobulbär Blut entnommen und das Serum (1:100 Verdünnung) auf
Ovalbumin-spezifische Antikörper der Subtypen IgG1 (B) und IgG2a (C) analysiert. N=6 bzw. N=3 bei
der AdVpIX-OvapIX-Ova-Gruppe.
Die Untersuchung der zellulären Immunantwort in Form von Ova-spezifischen
CD8 T-Zellen ergab einen signifikant höheren Anteil polyfunktionaler Zellen, die sowohl IFNγ als auch den Degranulationsmarker CD107a produzierten (Abb. 3.11.3).
Dabei war eine gemittelte Zellzahl von 3423 CD8+IFNγ+CD107a+ bei AdVpIX-Ova sowie
27553 bei AdVpIX-OvapIX-Ova singifikant höher im Vergleich zu der Zellzahl naiver
Tiere die im Mittel bei 64 CD8+IFNγ+CD107a+ lag.
82
*
50000
*
30000
10000
1500
1000
500
va
A
dV
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34
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IX
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I
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93
P
A
O
24
P
N
va
va
0
ai
v
Anzahl (IFNγ + CD107a+ ) Zellen
/106 CD8+ Zellen
Ergebnisse
Abb. 3.11.3 Intensität der CD4-unabhängigen CD8+ T-Zellantwort nach CD4-Depletion zum Zeitpunkt der Immunisierungen
Milzzellen immunisierter Tiere wurden 21 Tage nach Immunsierung ex vivo mit 3 Ova-spezifischen
Peptiden für 6 h stimuliert und anschließend durchflusszytometrisch analysiert. Die Selektionsstrategie
beinhaltete Zellen bestimmter Größe und Granularität, die CD8+ waren. Nur die Immunisierung mit
AdpIX-OvapIX-Ova bzw. AdVpIX-Ova induzierte IFNγ und CD107a produzierende CD8+ Zellen. Statistisch
signifikante Unterschiede mit *=p<0,05 gegenüber Naiv (Dunn’s post-hoc Methode). N=6 bzw. N=3 im
Falle der AdVpIX-OvapIX-Ova immunisierten Mäusen.
Diskussion
4
83
Diskussion
Immunisierungen mit löslichem, rekombinantem Protein induzieren in den meisten
Fällen nur schwache Immunantworten, so dass bei bereits angewendeten Vakzinen,
z. B. gegen HBV, HPV und Influenza, auf die zusätzliche Gabe von Adjuvatien
zurückgegriffen werden muss. Aus diesem Grund wurde versucht, Proteine zu immobilisieren, um eine bessere und längere Präsentation an Immunzellen zu erreichen. Beispielsweise wurden in ersten Versuchen Proteine auf eine Nitrozellulosemembran gegeben und Stücke davon in die Milz von Mäusen transplantiert,
um so Antikörperreaktionen gegen das immobilisierte Protein hervorzurufen [173,
174]. Diese Methode war jedoch recht umständlich und wurde im Laufe der Jahre
durch wirksamere Strategien ersetzt. In den letzten Jahren sind Partikel im Nanometerbereich immer mehr in den Fokus der Forschung geraten, da sie gute Immunantworten induzieren. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollte daher untersucht
werden, inwieweit die Immunantwort gegen das Modellantigen Ovalbumin differiert,
wenn es als lösliches Protein, auf carboxylierte Polystyren-Nanopartikel gebunden
oder auf der Oberfläche nicht mehr genexprimierender Adenoviren präsentiert wird.
Die Beladung der Polystyren-Nanopartikel, deren Größe zwischen 24 nm und
340 nm lag, erfolgte zunächst mit aufgereinigten Proteinen [175]. Dabei war es wichtig, die Proteine im Überschuss anzubieten, um eine möglichst gleichmäßige und
vollständige Bindung zu garantieren [175]. Außerdem mussten die Partikelmengen
so gewählt werden, dass möglichst viel Protein auf möglichst wenigen Partikeln
gebunden wurde, um anschließend keine Zytotoxizität zu beobachten. Bei
detailierteren Studien anderer Arbeitsgruppen dazu wurde eine Größen- sowie
Mengenabhängigkeit festgestellt, wobei insbesondere größere Mengen von Partikeln
kleiner als 20 nm Zellschädigungen durch Apoptose und Nekrose induzierten. Je
größer die Partikel waren, desto geringer war ihr zytotoxisches Potential, welches
durch Beladung mit Protein zusätzlich noch verringert wurde [176]. Bei der Beladung
zeigte sich weitergehend, dass sich die einzelnen Nanopartikelpräparationen unterschiedlich gut beladen ließen und auch die Beladungseffizienz unabhängiger Ansätze großen Schwankungen unterlag. Eine mögliche Ursache dafür kann die unterschiedliche Handhabung der verschiedenen Partikelgrößen gewesen sein. Während
93 nm Partikel sich nur schwer pelletieren ließen und der Verlust an Partikeln im
Laufe des mehrmaligen Zentrifugierens nicht genau quantifiziert wurde, traten bei 60
Diskussion
84
nm Partikeln, die nicht durch Zentrifugation pelletiert, sondern über Aufreinigungssäulen gewaschen werden mussten, zum Teil Verklumpungen auf, die nur durch
längere Ultraschallbehandlung behoben werden konnten.
Um eine gute Immunantwort zu induzieren, ist eine Aufnahme durch Antigen-präsentierende Zellen und der Transport zu den nächstgelegenen Lymphknoten notwendig. Darum wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit zunächst in vitro
Dendritische Zellen generiert und mit löslichen Ovalbumin sowie Ova-beladenen
Partikeln inkubiert. Während bei 4°C kaum eine Aufnahme erfolgte, wurden bei 37°C
signifikanten Mengen an Protein bzw. Partikeln von den Zellen internalisiert. Dass es
sich dabei nicht um unspezifische Adsorption von außen an die Zelle handelte belegten konfokalmikroskopische Aufnahmen. Es war ersichtlich, dass es sich um eine
spezifische Aufnahme der 93 nm, 190 nm sowie 390 nm Partikel handelte. Leider
wurde bei 93 nm die Auflösungsgrenze des Kofokalmikroskops erreicht und 60 nm
Partikel konnten nicht mehr von der Hintergrundfärbung unterschieden werden. Andere Studien mit anderen Nachweismethoden belegten jedoch auch die Aufnahme
von Partikeln mit einer geringeren Größe als 60 nm [177]. Diese Ergebnisse stimmen
mit älteren Untersuchungen überein, bei der die Aufnahme von Partikeln mit einem
Durchmesser von 150-700 nm näher untersucht wurde und eine endozytotische Aufnahme sowohl über FACS-Analyse als auch Konfokalmikroskopie nachgewiesen
wurde [178].
Im nächsten Schritt wurde der zelluläre Transport der Partikel zum nächstgelegenen lymphatischen Gewebe untersucht, da dieser gewährleistet sein muss,
um eine Präsentation an T- und B-Zellen zu ermöglichen. Hierzu wurden fluoreszierende Partikel plantar in die Hinterpfoten von C57BL/6 Mäusen injiziert und 24 h
später die poplietalen Lymphknoten als nächstgelegenes lymphatisches Gewebe
herauspräpariert. Die Partikel wurden sowohl durch DZ, Makrophagen, B-Zellen und
zu einem geringen Prozentsatz auch durch T-Zellen aufgenommen, wobei erstaunlicherweise DZ bei allen Partikelgrößen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen
schienen. Vielmehr waren es B-Zellen und Makrophagen, die Partikel internalisiert
hatten. Dies ist in Einklang mit einer Studie zum Transport von 20nm großen
Partikeln und VLPs (virus-like-particles), die beide eher mit B-Zellen assoziiert waren,
da sie tiefer in den subkapsulären Bereich penetrierten und so in die Nähe der BZell-Follikel gelangten [177]. Partikel unter 100 nm sind klein genug, um durch die
endothelialen Knotenpunkte in den interstitiellen Zwischenräumen in die lympha-
Diskussion
85
tischen Gefäße vordringen und so innerhalb einiger Stunden in die Lymphknoten zu
gelangen [177]. Falls es somit zu einem zellunabhängigen Transport der kleineren
Partikel zu den Lymphknoten ohne Aufnahme durch einwandernde Zellen kommt, ist
eine direkte Internalisierung durch Lymphknoten-residierende B-Zellen möglich.
Größere Partikel verbleiben zum Teil an der Injektionsstelle, werden dort von einwandernden Zellen aufgenommen und zu den nächstgelegenen Lymphknoten transportiert. Auch diese größeren Partikel wurden größtenteils von B-Zellen und Makrophagen aufgenommen. Im Gegensatz dazu belegen andere Studien eine positive
Korrelation der Größe der Partikel und der Aufnahme durch DZ bzw. eine negative
Korrelation mit der Phagozytose durch Makrophagen [178]. Ein Problem bei diesem
Test ist die Messbarkeitsgrenze mittels Durchflusszytometrie, da eine einzelne Zelle
mehrere Partikel aufgenommen haben muss, um als positiv erkannt zu werden. Somit kann es sein, dass möglichweise Zellen, die vereinzelt Partikel aufgenommen
hatten, nicht mit eingerechnet wurden. Dennoch wurde im Rahmen der vorliegenden
Arbeit erfolgreich ein Vorhandensein von Partikeln aller Größen in den nächstgelegenen Lymphknoten nachgewiesen.
In einem anderen Ansatz sollte die Immunogenität viraler Partikel in Form einer
Proteinvakzine als weitere partikuläre Struktur untersucht werden. Um anschließend
einen Vergleich zu den Nanopartikeln zu ermöglichen, mussten die viralen Vektoren
zunächst modifiziert werden, indem durch UV-Inaktivierung die Genexpression beseitigt wurde. Der dafür verwendete Vektor AdVpIX-OvapIX-Ova [72] kodiert für ein
Fusionskonstrukt aus dem adenoviralen Kapsidprotein pIX und Ovalbumin, welches
C-terminal angehängt wurde. Durch die Fusion wird das Protein auf dem Viruskapsid
präsentiert und sollte insgesamt laut Berechnungen 240fach je Virion vorhanden
sein. Die 90minütige UV-Inaktivierung resultierte in einer Reduktion der Infektiösität
um 5 Logstufen, was in Übereinstimmung zu den in der Originalpublikation der
Methode beschriebenen Daten steht [167, 168]. Die noch verbleibende Genexpression nimmt jedoch keinen großen Einfluss auf die Immunantwort, wie eine
Studie zur Dosisabhängigkeit zeigen konnte. Es wurde keine zelluläre und humorale
Antwort nach Applikation von 107 und weniger infektiösen Adenoviren detektiert
[179]. Weitergehend konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit keine Schädigung
der Kapsid-Proteine nachgewiesen werden, da zum einen auf dem Western Blot aufgereinigter Viruspartikel eine Bande detektiert wurde, die dem Fusionsprotein aus
pIX-Ova entsprach, und zum andern auch eine Inkubation der Virusproben – aktiv
Diskussion
86
sowie inaktiv – mit dem Serum Adenovirus-immunisierter Mäuse ein positives Ergebnis im Dot Blot erbrachte, was für einen Erhalt der immundominaten Epitope
spricht. Elektronenmikroskopische Aufnahmen einer anderen Arbeitsgruppe von unbehandelten und UV-behandelten Adenoviren untermauern dieses Ergebnis, da kein
Unterschied zwischen den Viruspräparationen vorlag [180]. Auch die Aufnahmefähigkeit blieb durch die UV-Behandlung unbeeinträchtigt, da nach Infektion von
HEK-293A Zellen mit aktivem und inaktivem Virus die gleiche Menge Ova-Protein
intrazellulär nachgewiesen wurde. Die Spezifizität dieses Tests wurde durch die eingesetzten Kontrollen, lösliches Protein, welches nicht aufgenommen werden sollte,
und ein anderes Virus, noch unterstrichen.
Im nächsten Schritt sollte eine vergleichende Studie zeigen, inwieweit virale
Partikel und Nanopartikel zu einer Aktivierung von DZ führen. Die Aufnahme von
Nanopartikel von DZ wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit erfolgreich nachgewiesen. Mehrere Studien belegen zudem die Aufnahme von Adenoviren durch DZ,
wobei diese mit einer hohen Infektionsdosis infiziert werden müssen. Die schlechte
Infektiösität liegt dabei in der geringen Expression des CAR-Rezeptors bzw. dem
Nichtvorhandensein von zellulären Integrinen begründet. Dennoch kommt es bei
einer MOI von 1000 zu einer Infektionsrate von 96% [181], wobei bei diesen Zellen
kein zytopathischer Effekt auftritt [181-184]. Bei der vergleichenden Untersuchung
der Aktivierung von DZ durch Adenovirus und Nanopartikel waren aktive und UVinaktivierte Viren zu gleichen Teilen in der Lage, die Aktivierungsmarker CD80 und
CD86 hoch zu regulieren. Dies ist konsistent mit der früheren Beobachtung einer
Genexpression-unabhängigen Aktivierung, die auch mit UV-inaktiviertem Virus
durchgeführt wurde [185]. In diesem Zusammenhang wurde zusätzlich eine Hochregulation weiterer Marker gezeigt, u. a. CD40 und MHC-II, auf die im Rahmen der
vorliegenden Arbeit verzichtet wurde [181, 185]. Bei den Protein-beladenen Partikeln
hingegen konnten nur die 220 sowie 340 nm Partikel DZ erfolgreich aktivieren. Dies
steht teilweise im Widerspruch zu einer früheren Veröffentlichung, in der eine messbare Aktivierung von DZ durch Ova-beladene Nanopartikeln erst durch nachträgliche
LPS-Stimulation erfolgte [178].
Zusätzlich zur Hochregulation bestimmter Marker kommt es nach Aktivierung zur
Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine [186]. Im Rahmen der vorliegenden
Arbeit wurden die Typ-I-Interferone α und β erfasst. Beide wurden in großen Mengen
von den Zellen ausgeschüttet, die mit Adenovirus infiziert waren. Wie auch bei dem
Diskussion
87
Nachweis über FACS-Analyse war die Produktion bei inaktivem Virus genauso hoch
wie bei aktivem, was nochmals eine Aktivierung der Zellen unabhängig von der Genexpression bestätigt und auch mit schon veröffentlichten Daten übereinstimmt [109].
Eine mögliche Erklärung bietet eine Aktivierung über den in den Endosomen lokalisierten Toll-like-Rezeptor 9, der dsDNA erkennt, dadurch die MyD88-Signalkaskade
und somit die NFκB-vermittelte Aktivierung der IFN-Typ-I-Produktion in Gang setzt.
Im Falle von Makrophagen tritt zudem das RGD-Motiv der Pentonbasis mit β3 Integrinen in Kontakt und vermittelt so die Poduktion bestimmter Zytokine und Chemokine.
Möglicherweise ist dies auch bei DZ der Fall [187]. Zusätzlich konnte in DZ für replizierenden, nicht-replizierenden und UV-inaktivierten Adenovirus eine Expression von
Il-6, sowie IL-12p40 nachgewiesen werden, auf deren Messung im Rahmen dieser
Arbeit verzichtet wurde [188]. Ein Grund für die mangelnde Aktivierung der DZ durch
Nanopartikel ist vermutlich das Fehlen eines kostimulatorischen Signals, da die
Partikel selbst inert sind und keine Aktivierung hervorrufen. Dennoch waren die DZ in
der Lage, das internalisierte Antigen zu prozessieren und über MHC-I-Komplexe an
CD8+ T-Zellen zu präsentieren. Eine andere Arbeitsgruppe kam schon zuvor zu
einem ähnlichen Ergebnis, auch in diesem Fall wurde ein in vitro Proliferationstest
mit Ovalbumin-beladenen Nanopartikeln durchgeführt [178]. Anscheinend ist die Entlassung aus dem Endosom sowohl von Nanopartikeln als auch Adenoviren gewährleistet. Möglichweise ist jedoch der Endozytose-Mechanismus ein anderer und somit
der intrazellulär zurückgelegte Weg. Um dies näher zu betrachten, wurden im Rahem
der vorliegenden Arbeit verschiedene Endozytosewege gehemmt und der Einfluss
auf die Aufnahme untersucht. Die Aufnahme von löslichem Ovalbumin ließ sich nicht
hemmen. Die Aufnahme von Protein und löslichen Antigenen soll größtenteils über
Makropinozytose erfolgen [189, 190], welche durch die hier verwendeten Hemmer
nicht inhibiert wurde. Ein weiterer Endozytoseweg ist die Clathrin-vermittelte Aufnahme. Dabei lagern sich Chlathrinmoleküle auf der Innenseite der Membran an und
krümmen diese, bis Invaginationen von etwa 150 nm entstehen. Diese Vesikelabschnürungen, die Clathrin-Körbchen genannt werden, werden über einen
mechanochemisch durch Dynamin vermittelten Prozess abgeschnürt. Dynamin, eine
GTPase, lagert sich dabei an den Vesikelhals an und schnürt diesen ab. Anschließend werden die Vesikel zu den Endosomen transportiert [191]. Adenoviren
des Typs 2 und 5 sollen - wie auch kleinere Nanopartikel - über Clathrin-vermittelte
Endozytose mit Involvierung des Adaptorproteins 2 aufgenommen werden [192].
Diskussion
88
Diese Daten konnten jedoch im Rahmen der vorliegenden Arbeit nur teilweise reproduziert werden, da Chloropromazin, ein Clathrin-Hemmer, zu gleichen Teilen die
Aufnahme von 24 nm sowie 340 nm Partikeln inhibierte. Auch Genestein, ein Inhibitor des Caveolae-vermittelten Endozytoseweges, zeigte keine Wirkung. Caveolae,
flaschenförmige Invaginationen der Plasmamembran, gehören zur Untergruppe der
„Lipid rafts“ und enthalten als Charakteristikum Caveolin-1 [193-195]. Eine Hemmung
der Aufnahme von 500 nm Partikeln durch Genestein ist jedoch beschrieben worden
[171]. Möglicherweise liegen die Partikel mit 340 nm noch im Bereich „intermediärer“
Partikel, die andere Wege zur Internalisierung nutzen. Ein weiterer überraschender
Befund war zudem, dass inaktives Virus trotz eingesetzter Hemmstoffe fast zu 100 %
aufgenommen wurde. Auch kann ein Ausweichen auf andere Internalisierungswege
eine mögliche Erklärung bieten.
Für den Vergleich von löslichem Protein und Protein-beladenen Nanopartikeln
hinsichtlich ihrer Immunogenität in vivo wurden drei verschiedene Proteinmengen
gebunden auf 93 nm Partikeln sowie jeweils die analoge Menge an löslichem Ovalbumin intramuskulär appliziert. Lösliches Ovalbumin induzierte im Falle aller applizierten Proteinmengen signifikant niedrigere Antikörperantworten als die gleiche
Menge auf Partikel gebunden. Dabei waren zwar 500 ng Ova auf Partikeln noch ausreichend, um nach einer einmaligen Immunisierung eine signifikante Antikörperantwort zu induzieren, 50 ng jedoch nicht mehr. Während lösliches Protein also kaum
messbare Immunantworten induziert, kann durch die Immobilisierung auf PolystyrenPartikeln eine signifikante Erhöhung festgestellt werden. Mit einer Gesamtmenge von
5 µg Protein wurde eine gute Antikörperantwort induziert, so dass diese Menge beibehalten wurde, um die optimale Route für die Nanopartikelapplikation zu evaluieren.
Die Untersuchung der Antikörper-vermittelten Immunantwort zur Ermittlung
der besten Applikationsroute ergab im Rahmen der vorliegenden Arbeit eine Abhängigkeit von der Partikelgröße. Bei allen eingesetzen Größen fand sich eine gute
humorale Immunantwort nach Applikation, wobei insbesondere die größeren Partikel
zwischen 93 nm und 340 nm bei allen Applikationsrouten die beste Antwort lieferten.
Dies könnte in Zusammenhang mit der Depotwirkung größerer Partikel stehen [196].
Nach Applikation blieb ein Teil der Partikel an der Injektionsstelle und lieferte so über
einen langfristigen Zeitraum die Möglichkeit, von einwandernden Immunzellen erkannt bzw. aufgenommen zu werden. Dadurch scheint die erhöhte Präsentationsdauer für die Induktion von Antikörpern von Vorteil zu sein. Als beste Applikations-
Diskussion
89
route stellten sich die plantare sowie intramuskuläre Injektion heraus, da so die
höchste Antikörperantwort erreicht wurde. Auch für Adenoviren ist die plantare Injektion in die Hinterpfoten als die optimale Applikationsroute beschrieben [197].
Möglicherweise ist bedingt durch den hohen interstitiellen Druck in der Pfote eine
höhere Transduktionseffizienz oder ein schnellerer Transport zu den nächstgelegenen Lymphknoten gegeben.
Nach der Evaluation der Applikationsroute sollte im nächsten Schritt der Vergleich
der durch Nanopartikel und virale Partikel induzierten Immunantwort bei gleicher
Proteinmenge erfolgen. Da 1010 virale Partikel in vielen Immunisierungsstudien eingesetzt werden, sollte die Proteinmenge an Partikel gebunden daran angepasst werden. Eine Quantifizierung ergab eine Ovalbumin-Menge von 50 ng, die auf 1010
viralen Partikeln präsentiert wurde. Eine weitere Veränderung zu den vorhergehenden Versuchen stellte die Anwendung eines Prime-Boost-Immunisierungsschemas dar, wodurch nachweislich die Immunantwort gesteigert werden kann [198].
Aufgrund der Induktion einer zellulären Antwort wurden die 24 nm großen Partikel
gewählt, die 93 nm großen Partikel spiegelten eine vergleichbare Größe zu den
Adenoviren wieder und 340 nm große Partikel wurden aufgrund möglichweise
anderer Aufnahme-, Prozessierungs- bzw. Immuninduktions-Mechanismen ausgewählt.
Während kaum bzw. keine Antikörper in Form des Subtyps IgG2a, der bei einer
TH1 Antwort gebildet wird, bei den drei Partikelgruppen 24POva, 93POva und 340POva
induziert wurde, fanden sich stärkere Reaktionen bei AdVpIX-OvapIX-Ova bzw. auch
bei AdVpIX-Ova immunisierten Tieren. Adenoviren können sowohl IgG2a als auch IgG1
induzieren und decken somit ein breites Spektrum ab [111]. Im Falle des Subtyps
IgG1, welcher bei Einsetzen einer TH2 abhängigen Immuntwort gebildet wird, ließ
sich zumindest nach der Auffrischungsimmunisierung bei 93POva ein signifikanter
Anstieg feststellen. Dies steht im Einklang mit anderen Studien, bei denen auch eine
Ausprägung der Immunantwort in Richtung TH2 auftrat [152]. Zwar scheint die Expression des Transgens sehr wichtig zu sein, um eine hohe Antikörperantwort zu
bekommen, dennoch spricht die signifikante Induktion der Antikörpermenge bei inaktivem AdVpIX-Ova im Vergleich zum Serum naiver Tiere für eine Erkennung des
Antigens auf der viralen Oberfläche und führt möglicherweise durch zusätzliche Erkennung immundominater Epitope des Kapsids zu einer Steigerung der Immunantwort. Somit scheint die Präsentation des Proteins auf dem Viruskapsids alleine
Diskussion
90
eine gute Alternative zur Applikation von rekombinaten Proteinen zu sein oder zumindest im Fall viraler Vektoren einen zusätzlichen Vorteil neben der Expression zu
bieten.
Um den Beitrag der zellulären Komponente der Immunantwort bei Etablierung
einer Antikörper-vermittelten humoralen Immunität zu bestimmen, wurde eine CD4+
T-Zell
Depletion
zum
Zeitpunkt
der
Immunisierungen
durchgeführt
[199].
Erstaunlicherweise konnten bei keiner der Gruppen Antikörper des Typs IgG
detektiert werden, was für eine T-Zell abhängige Aktivierung von B-Zellen spricht.
Doch auch bei den adenoviralen Vektoren ließ sich kein signifikanter Anstieg der
Antikörpermenge verzeichnen. Dies fand sich schon bei mehreren Untersuchungen.
So fehlte eine Antikörperproduktion gegen adenovirale Proteine in Form von neutralisierenden Antikörpern nach α-CD4-Behandlung [200]. Möglichweise sind Antikörper
des Subtyps IgM produziert worden, die vor allem durch T-Zell unabhängige Antigene induziert werden und bereits eine Woche nach Immunisierung nachweisbar
sind. Auf die Bestimmung wurde jedoch im Rahmen der vorliegenden Arbeit verzichtet. Weitergehend scheinen CD4+ Zellen bei adenoviraler Applikation einen Einfluss auf die CD8+ Population zu nehmen, da im Falle des Depletionsversuchs eine
größere Menge an Zytokin-produzierenden CD8+ T-Zellen festzustellen war, als dies
im vorhergehenden Versuch – bei Einsatz der gleichen Menge sowie des gleichen
Virusstocks - der Fall war. Möglichweise spielen in diesem Zusammenhang
CD4+CD25+ T-Zellen, die als regulatorische T-Zellen (Treg) Einfluss auf das Immunsystem nehmen, eine Rolle, wie es bspw. bei einer DNA-Immunisierung gegen HBV
der Fall war, wo Treg die Expansion Antigen-spezifischer CD8+ T-Zellen supprimierten
[201].
Die Untersuchung der CD8+ T-Zellantwort der Tiere, die mit inaktivem AdVpIX-Ova
immunisiert wurden, erbrachte in Fall der Depletions-Studie -- im Gegensatz zu der
vergleichenden Studie ohne CD4-Depletion -- einen signifikant höheren Anteil INFγproduzierender CD8+ T-Zellen im Vergleich zu naiven Tieren. Scheinbar reichte der
Einfluss der CD4+ T-Zellen bei der vergleichenden Studie ausreichend gewesen, um
den Anteil an (INFγ+CD107a+)CD8+ T-Zellen soweit zu reduzieren, dass kein signifikanter Unterschied mehr zu den Zellen naiver Tiere festzustellen war. Da die induzierten T-Zell-Antworten jedoch insgesamt bei dem inaktiven Virus tendenziell höher
waren als bei Nanopartikel-immunisierten Tieren, spricht für die adjuvante Wirkung
des Kapsids. Insbesondere die IFNγ sezernierenden Zellen sind dabei erwünscht, da
Diskussion
91
IFNγ ein Zytokin darstellt, welches für eine bevorzugte Induktion einer TH1 Differenzierung bekannt ist. TH1 Antworten sind insbesondere bei antiviralen Immunisierungen erwünscht [202, 203]. In geringem Maße ließ sich auch eine IL-4 Produktion feststellen, ein Zytokin, das von CD4+ T-Zellen produziert wird, um die B-ZellDifferenzierung zu beeinflussen [204]. Dieses größtenteils durch die Applikation von
Nanopartikeln größer als 100 nm induziert [152].
Den mit Nanopartikel immunisierten Tieren fehlten hingegen sowohl Antikörper
als auch Zytokin-produzierende CD8+ T-Zellen, obwohl im Falle des Depletionsversuches die 10fache Menge an Ovalbumin verwendet wurde, um mögliche Antikörperantworten besser detektieren zu können. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass
50 ng Protein an Nanopartikel gebunden, unabhängig von deren Größe, für eine gute
humorale und zelluläre Immunaktivierung nicht ausreichte. Dennoch ist nicht außer
Acht zu lassen, dass bei Einsatz größerer Mengen an Protein (5 µg) ein messbares
Level an immunmodulatorischen Komponenten produziert und ausgeschüttet wurde
und dieses annähernd so hoch ist wie bei Immunisierung mit Adenoviren. Dies weist
auf das Potential von nanopartikulären Strukturen zur Verbesserung Proteinbasierender Vakzinansätze hin. Dennoch scheint die klinische Relevanz fraglich, da
die von anderen Arebitsgruppen hervorgehobene Depotwirkung der PolystyrenPartikel aufgrund deren Nicht-Abbaubarkeit eher als Nachteil ausgelegt werden
sollte. Ein weiterer problematischer Aspekt ist, dass bei einem direkten Vergleich
Transgen-exprimierender und UV-inaktivierter Adenoviren der exprimierende Vektor
im Vorteil zu sein scheint. Dieser Vergleich ist jedoch schwierig, da es sich bei dem
einen Ansatz um eine DNA-Vakzine, bei dem UV-inaktivierten Vektor jedoch um eine
Proteinvakzine handelt. Da der Fokus bei Letzteren auf einer guten Immuninduktion
mit möglichst wenig Proteineinsatz liegen sollte, scheinen im Niedrigdosis-Bereich
UV-inaktivierte Nanopartikel eine weitaus vielversprechendere Alternative als
beladene Nanopartikel aus Polystyren darzustellen, da sie sowohl zelluläre als auch
humorale Komponenten aktivierten.
Zusammenfassung
5
92
Zusammenfassung
Die Immunisierung mit rekombinantem Protein löst in vielen Fällen nur geringe
Immunreaktionen aus, die sich zumeist nur auf humorale Immunantworten
beschränken. Aus diesem Grund sollten im Rahmen der vorliegenden Arbeit mit dem
Modellantigen
Ovalbumin
beladene
Polystyren-Nanopartikel
und
nicht-expri-
mierende, adenovirale Vektoren, die Ovalbumin auf der Oberfläche präsentieren,
näher auf ihre Immunogenität untersucht werden.
•
Die Nanopartikel ließen sich erfolgreich mit verschiedenen Proteinen beladen
und es wurde in vitro eine Aufnahme durch Antigen-präsentierende Dendrititsche
Zellen belegt. Diese prozessierten das Antigen und präsentierten es CD8+ TZellen.
•
Die UV-Inaktivierung von Adenoviren resultierte in dem Verlust ihrer Infektiösität,
während das adenovirale Kapsid und die darauf präsentierten Proteine jedoch
intakt blieben.
•
Die Produktion von Immunoglobulinen des Typs G nach Immunisierung mit Protein bzw. beladenen Nanopartikeln war dosisabhängig, wobei die AntikörperMenge bei Gabe von löslichem Protein signifikant niedriger war als bei der äquivalente Menge Protein auf 93 nm Partikel gebunden.
•
Die plantare Applikation von 5 µg Ova gebunden an Nanopartikel unterschiedlicher Größe stellte sich im murinen Modell im Vergleich zu intramuskulärer, intraperitonealer und subkutaner Applikation als die optimale Route heraus um
hohe Antikörperantworten zu induzieren. Nur Partikel von 24 und 60 nm induzierten eine zelluläre Immunantwort und führten zu Zytokin-produzierenden
CD8+ T-Zellen.
•
Bei gleicher Menge an Protein (50 ng) induzierten UV-inaktivierte Adenoviren mit
Präsentation des Proteins auf ihrer Oberfläche höhere Antikörper und CD8+ sowie CD4+-Antworten als Ovalbumin-beladene Polystyren-Nanopartikel.
•
Die Antikörperantwort nach Immunisierung mit Adenoviren oder mit Protein beladenen Nanopartikeln war CD4+ T-Zell abhängig, bei adenoviral immunisierten
Tieren wurde aber auch ohne CD4+ Zellen eine starke CD8+ T-Zell-Antwort induziert.
Abstract
6
93
Abstract
The immunization with recombinant protein often elicits only a moderate immune
reaction, which is mainly restricted to humoral responses. Therefore, ovalbumincoated polystyrene-nanoparticles and adenoviral vectors presenting the antigen on
their viral capsids were investigated for their immunogenicity.
•
Nanoparticles could be coated with different proteins. The uptake by antigenpresenting cells was shown in vitro. The cells processed the antigen and presented it to CD8+ T cells.
•
The UV-inactivation of adenoviruses resulted in the loss of infectivity, the adenoviral capsid and the exposed proteins on the viral surface remained intact.
•
The production of IgG antibodies after immunization with protein and coated
nanoparticles, respectively, was dose-dependent. The antibody amount after
protein immunization was significantly lower than after immunization with the
equal amount of protein coated on 93 nm sized nanoparticles.
•
In comparison to intramuscular, intraperitoneal or subcutaneous application
routes, footpad application turned out to be the optimal route in the murine model
for the induction of high antibody responses after immunization with 5 µg ovalbumin coated on differently sized nanoparticles. Only particles of 24 nm and 60
nm induced a cellular immune reponse resulting in cytokine-producing CD8+ T
cells.
•
Using the same amount of protein (50 ng), UV-inactivated adenovirus presenting
the antigen on the surface induced higher antibody and CD8+ T cell as well as
CD4+ T cell responses compared to ovalbumin-coated polystyrene-nanoparticles.
•
The antibody response after immunization with adenovirus and protein coated
nanoparticles was CD4+ T cell dependent. However, the CD8+ response did not
depend on the help of CD4+ T cells and elicited strong responses in mice immunized with viral vectors.
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Dissertationsbezogene bibliographische Daten
8
113
Dissertationsbezogene bibliographische Daten
Publikationen
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Dittmer U., Wildner O. (2010)
Vaccination with an adenoviral vector that encodes and displays a
retroviral antigen induces improved neutralizing antibody and CD4+ Tcell responses and confers enhanced protection
Journal of Virology 84: 1967-1976
Poster
Johrden L., Bayer W., Tenbusch M., Lietz R., Wildner O. (2010)
Evaluation of antigen-coated nanoparticles for vaccination purposes
(Poster 649)
4th European Congress of Virology, Italien
113
Lebenslauf
9
114
Lebenslauf
Persönliche Daten
Adresse:
Rellinghauserstr. 279
45136 Essen
Geburtsdatum
13.07.1983
Staatsangehörigkeit
Deutsch
Familienstand
ledig
Schule und Studium
08/92-06/02
Maria-Wächtler Gymnasium Essen
10/02-10/07
Studium
10/02-08/05
Bachelor of Science Biologie
Arbeitsgruppe Verhaltensbiologie
Ruhr-Universität Bochum
Titel: „Einfluss der Pollenzufuhr auf das Sammelverhalten
der Honigbiene Apis mellifera“
10/05-10/07
Master of Science Biologie
Arbeitsgruppe Zoologie/Parasitologie
Ruhr-Universität Bochum
Titel: „Antimikrobielle Faktoren der Feuerwanze
Pyrrhocoris apterus (Hemiptera: Pyrrhocoridae): Effekt
des Flagellaten Leptomonas pyrrhocoris (Kinetoplastida:
Trypanosomatidae)“
12/07- bis jetzt
Promotion (Dr. rer. nat.)
Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
Ruhr-Universität Bochum
voraussichtliches Datum der Verteidigung: April 2011
Titel: „Vergleichende Studien von Antigen-beladenen
Nanopartikeln und UV-inaktivierten Adenoviren in einem
Protein-basierenden Immunisierungs-Ansatz im
Ovalbumin-Modell“
Lebenslauf
1
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die Arbeit selbständig verfasst, bei keiner anderen
Fakultät eingereicht und dass ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel
verwendet habe. Es handelt sich bei der heute von mir eingereichten Dissertation um
fünf in Wort und Bild völlig übereinstimmende Exemplare.
Weiterhin erkläre ich, dass digitale Abbildungen nur die orignalen Daten enthalten
und in keinem Fall inhaltsverändernde Bildbearbeitung vorgenommen wurde.
Essen, den 28.01.2011
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