Schornstein First Ortgang/ Ortbrett Dachrinne Dachhaut Dachkasten an der Traufe stehendes Fensterformat Brüstungsband Rahmung Gurtband Zierleiste am Wandvorsprung Vordach Eingangstür mit Oberlicht Sockelband Sockel filigranes Geländer Eingangstreppe aus Blockstufen Die Gliederungselemente einer Fassade Proportion der Fassade 20 Die Fassade Beschreibung Die Fassade ist die außen sichtbare Hülle des Hauses und hat neben der funktionalen auch eine stark repräsentative Funktion. Zur Fassade gehören viele einzelne Elemente wie z.B. der Sockel, Türen, Tore, Fenster und Gesimse. Sie dienen nicht bloß ihrer jeweiligen Funktion, sondern gliedern die Fassade, verleihen ihr Plastizität und können dekorativen Charakter haben. All diese Bestandteile der Fassade sollten einem einheitlichen Gestaltungskonzept folgen, sodass die Fassade zwar eine differenzierte Erscheinung im Detail aufweist, aber als zusammenhängende Fläche wahrgenommen wird. Daher sollten die gestalterischen Elemente auf wenige Formen, Farben und Materialien beschränkt werden. Was auf das einzelne Haus zutrifft, gilt auch für das Gesamtbild einer Straße: Variabilität innerhalb eines harmonischen Gesamtzusammenhangs ist das Ziel. So können Gebäude z.B. in ihren Abmessungen differieren, die Maßstäblichkeit muss dabei aber erhalten bleiben. Proportion Die Proportion der Fassade wird bestimmt durch das Verhältnis von Breite zu Höhe der Außenwand. Neben diesen äußeren Abmessungen ist für die Fassade das Verhältnis von Wandfläche zu Öffnungsfläche von Bedeutung. Die Größe von Gebäuden sowie die Fläche von Wandöffnungen wurden beim Errichten eines Hauses meist von den damaligen konstruktiven und bauklimatischen Möglichkeiten beeinflusst. Bei historischen Gebäuden überwiegt der Anteil der Wandfläche. Im Gestaltungsbereich Bismarckstraße stammen die Gebäude hauptsächlich aus der Zeit der Jahrhundertwende und weisen darum größere Wandöffnungen auf. Trotzdem überwiegt auch hier der Wandflächenanteil. Bei einer Fassadensanierung sollen die Maßverhältnisse berücksichtigt und die Typik beibehalten werden. Gliederung Eine Fassade lässt sich grundsätzlich in horizontale und vertikale Elemente gliedern, die bei historischen Gebäuden einem Raster unterliegen, innerhalb dessen ein gewisser Spielraum gewährleistet ist. Eine Wegnahme einzelner Elemente führt zur Störung der Gliederung. Im Interesse einer harmonischen Fassadenansicht sollte hier keine Änderung erfolgen. 21 Horizontale Gliederung Beispiele für ortstypische Sockel Gestaltungselemente der horizontalen Fassadengliederung 22 Horizontale Gliederung. - Sockel Die horizontale Gliederung der Fassade entsteht durch die Ablesbarkeit der verschiedenen Geschossebenen im Inneren des Hauses sowie durch die Betonung der konstruktiven Elemente. Der Sockel trennt das eigentliche Haus deutlich vom Gelände und bildet den vertikalen Übergang zwischen dem Boden und dem in die Höhe wachsenden Gebäude. In Steinbach-Hallenberg besteht der Sockel generell aus Naturstein. Typisch ist der rote Sandsteinsockel in verschiedenen Höhen. In den ältesten Siedlungskernen, wie z.B. im Bereich Kirchplatz oder Schlossberg, ist der Sockel niedrig und oft nur so hoch um den Fußboden aus dem Erdboden heraus zu heben. Bei Schieferfassaden ist die Sockelzone meist nicht betont, sondern mit dem gleichen Material verkleidet. An starken Hangneigungen dient der Sockel dem Geländeausgleich und hat große Höhen. Hier ragen die Kellerwände ganz oder teilweise heraus und gehören zur Fassade. In der Bismarckstraße ist der Sockel besonders auffallend mit einer Höhe von 80 - 150cm und aus großen Sandsteinquadern. Durch diese Veränderung schaffte man gut nutzbaren Kellerraum unter dem gesamten Haus und erreichte eine noch repräsentativere Gestaltung. In der Hauptstraße findet man den flachen Sockel und den hohen Sockel aus der Kaiserzeit nebeneinander. Vorhandene Natursteinsockel sollen erhalten werden. Eine Verkleidung ist nicht zu empfehlen, da die Atmungsfähigkeit beeinträchtigt wird und Feuchtigkeit im Mauerwerk aufsteigt. Die tragende Funktion des Sockels sollte gestalterisch verdeutlicht werden und kann bei Ersatz durch massive, großflächige Materialien, z.B. Putz, Steinquader und Natursteinplatten erfolgen. Unvorteilhaft sind sehr glatte Sockelverkleidungen wie Spaltklinker und Rollputz. Steinsichtiger Sanierputz ist möglich. - Geschosse Die Vollgeschosse liegen übereinander und haben gleiche Geschosshöhen. Das Addieren der Stockwerke ist oft in der äußeren horizontalen Gestaltung der Fassade ablesbar. - Giebelseite Den Gegenpol zum Sockel bildet das Dachgeschoss, welches bei den Fassaden im Giebeldreieck in Erscheinung tritt. 23