Eradikation von Viren

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Eradikation von Viren
Barbara Pustowoit
1
Welcher Typ von Infektionen
kann ausgerottet werden ?
„
„
„
„
„
„
Infektion ist klinisch gut erkennbar
Es gibt eine effektive Impfung mit
langanhaltender stabiler Immunität
Es gibt keine persistierenden oder latenten
Infektionen
Es gibt kein Reservoir im Tierreich
Die viralen Antigene verändern sich nicht
Die Übertragung erfolgt über einen Vektor, der
ausgerottet werden kann
2
Pocken
3
Pocken
Impfung
„
„
„
„
„
„
intradermal zu applizierender Lebendimpfstoff (bis Mitte der
Siebziger in Deutschland angewandt)
Zulassung des Impfstoffes formal 1991 ausgelaufen
Impfstoffreserven mit Möglichkeit der Wiederaufnahme der
Produktion vorhanden
Impfstoff: hohe Reaktogenität und Komplikationsrate
(insbes. ZNS betreffend v.a. bei
Erstimpfung)
lebenslange Immunität wahrscheinlich nicht erreicht
Eine allgemeine präexpositionelle Impfung ist derzeit weder
möglich noch empfohlen oder notwendig!
4
Skarifikation mit Kuhpockenvirus
Edward Jenner 1796/1798
Zertifikat über Pockenschutzimpfung, 1830
5
Infektion mit Pockenvirus
Inhalation
Skarifizierung (Einritzen)
Altes China und Indien
Von der Türkei nach Europa18. Jhdt.
Dissertation über Variolation 1721
6
Warum konnten die Pocken "so
leicht" ausgerottet werden?
führen immer zum Ausbruch der Erkrankung, können daher
immer
erkannt werden
es gibt keine persistierenden oder latenten Infektionen
es gibt kein Reservoir im Tierreich (außer vielleicht Affenpocken,
die infektiös für nicht-geimpfte Menschen sind)
die viralen Antigene verändern sich nicht
der Impfstoff führte zu einer langanhaltenden stabilen Immunität
Letztes Risiko:
Labore, die noch Pockenviren besitzen
Æ klonen und sequenzien des Pockengenoms und
anschließende Vernichtung der Pockenchargen
Æ nur noch die genetische Information
ist im Computer erhalten.
7
Impfquoten in Prozent bei den Schuleingangsuntersuchungen in
Deutschland 1996/2002/2007
Stand: April 2009
8
Masern, Mumps, Röteln (MMR)
„
„
sollte mit einem Kombinationsimpfstoff (MMRImpfstoff) durchgeführt werden, in der Regel im
Alter von 11 bis 14 Monaten
bis zum Ende des 2. Lebensjahres soll auch die
2. MMR-Impfung erfolgt sein, um den
frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen
9
Masern, Mumps, Röteln (MMR)
10
Bundesland
Einsendungen
(ges.)
MasernErkrankte
Positiv-Rate in %
2008
2009
2008
2009
2008
2009
BadenWürttemberg
204
37
37
28
18
76
Bayern
104
32
46
11
44
34
NRW
56
43
17
13
30
30
Hamburg
-
17
-
14
-
82
Niedersachs
en
-
43
-
33
-
77
SchleswigHolstein
-
22
-
3
-
14
Einsendungen zu Maserngeschehen 2008 bis 2009
11
Genotyp
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
A
-
-
-
-
-
-
4
1
-
3
B2
-
-
-
-
-
1
-
-
-
B3
2
-
-
-
-
-
7
1
C2
47
-
4
38
-
-
-
-
-
D4
1
-
3
-
-
22
26
10
10
84
D5
-
-
2
-
-
-
2
11
147
1
D6
18
15
0
1
1
17
158
-
-
D7
54
158
180
27
-
-
-
-
-
D8
-
-
-
-
-
-
-
56
10
3
D9
-
-
-
-
-
-
1
-
4
1
G2
-
1
-
-
-
-
-
-
-
H1
-
1
-
-
-
-
-
-
-
2
Genotypen der analysierten Masernviren vom Jahr 2000 bis 2009
12
Genotypisierung der 2008 in Deutschland aufgetretenen Masernviren
13
Genotypisierung der 2009 in Deutschland aufgetretenen Masernviren
14
Masern
Kopenhagen, 26. Februar 2009:
„
„
WHO fordert Ausweitung der Masernimpfung. Kinder in
wohlhabenden Ländern der Europäischen Region tragen
höheres Ansteckungsrisiko!
Verantwortlich für den Rückgang der Impfraten:
‰ ideologisch begründete Skepsis gegenüber Impfungen
sowie – ironischerweise – der Erfolg früherer
Impfprogramme
‰ darüber hinaus gibt es in jedem Land schwer erreichbare,
gefährdete Gruppen, die noch kaum Zugang zum
Impfwesen haben
‰ Ferner wird der Widerstand gegen Impfmaßnahmen durch
alarmierende und in gefährlicher Weise irreführende AntiImpf-Kampagnen verschärft
15
Poliomyelitis
16
Poliomyelitis
17
Poliomyelitis
Zusammenarbeit von WHO, Centers of Disease Control
and Prevention (CDC), Rotary International und UNICEF
Zahl der weltweit Neuerkrankungen auf knapp 2000
jährlich reduziert
Jahr 2005: 1979
Jahr 2006: 1403 (Stand: 13.10.2006)
4 Länder gelten noch als endemisch: Nigeria, Indien,
Afghanistan, Pakistan
18
Poliomyelitis
Impfung
„
„
„
„
Polio-Lebendimpfstoff, orale Polio-Vakzine (OPV), wird wegen
des – wenn auch sehr geringen – Risikos einer Vakzineassoziierten paralytischen Poliomyelitis (VAPP) nicht mehr
empfohlen
Zum Schutz vor der Poliomyelitis wird ein zu injizierender
Impfstoff, inaktivierte Polio-Vakzine (IPV), mit gleicher
Wirksamkeit empfohlen
Im Alter von 9 bis 17 Jahren wird für Jugendliche eine
Auffrischimpfung mit einem Impfstoff, der IPV enthält,
empfohlen
eine mit OPV begonnene Grundimmunisierung wird mit IPV
komplettiert
19
Poliomyelitis
20
Poliomyelitis
Impfung
„
folgende Gruppen sollten eine aktuelle (nicht länger als 10
Jahre zurückliegende) Polio-Impfimmunität besitzen:
‰
Reisende in Regionen mit Infektionsrisiko
‰
Aussiedler, Flüchtlinge, Asylbewerber aus Regionen mit
Infektionsrisiko, die in Gemeinschaftsunterkünften leben
‰
Personal der obengenanten Einrichtungen
‰
medizinisches Personal, das engen Kontakt zu Erkrankten
haben kann
‰
Personal in Laboratorien mit Poliomyelitis - Risiko
21
Dengue-Virus
„
vier unterschiedliche DEN-Serotypen (DEN-1
bis DEN-4)
Purdue University, Department of Biological Sciences
22
Denguefieber
„
„
„
gilt als die weltweit häufigste durch Mücken
übertragene Virusinfektion
> 50 Millionen Infizierte weltweit geschätzt
Schwere Verlaufsformen mit hohen Todesraten,
besonders unter Kindern (mit steigender
Tendenz)
23
Denguefieber
24
Denguefieber
25
Dengue-Virus
Übertragung
„
„
durch den Stich der weiblichen
Mücken der Gattungen
‰ Aedesaegypti (Gelbfiebermücke)
oder
‰ Aedes albopicta (Asiatische
Tigermücke)
Aedes aegypti
Mücken stechen, im Gegensatz zur
Malariamücke, überwiegend tagsüber
und am frühen Abend
‰ brüten auch in kleinsten
Ansammlungen von sauberem
Wasser
(z.B. Töpfen, Dosen,
Pflanzenuntersetzern, kleinen
Wasserbecken, Kokosnussschalen,
Astlöchern oder großen Blättern)
Aedes albopicta
26
Dengue-Virus
klinische Symptomatik
„
„
„
„
asymptomatisch (insbesondere bei Primärinfektionen bei
Kindern unter 15 Jahren) als auch
breites Spektrum an Symptomen und sogar tödlich
Anfälligkeit korreliert unter anderem mit der genetisch
bedingten Oberflächen-Beschaffenheit (HLA Antigene) von
(Blut-)Zellen
bei Schwarzhäutigen wurde ein äußerst resistentes Gen
nachgewiesen, welches ein Eindringen der Dengue-Viren in
die menschlichen Zellen verhindert
27
Dengue-Virus
klinische Symptomatik
„
1.
etwa 90 % der Erkrankungen: stummer
(oligosymptomatischer) Verlauf, wie bei einem
grippalen Infekt beobachtet
Klassisches Dengue-Fieber
‰
bei 10 % der Fälle Inkubationszeit: 2-10 d
‰
Verlauf über drei Stadien:
„
plötzlich einsetzendes Fieber bis 41 °C,
Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf-,
Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen
(„breakbone fever“), auffällig niedriger Puls
und metallisch bitterer Mundgeschmack
„
Fieberabfall und nach 4-5 d erneuter
Fieberschub, masernähnlicher Hautausschlag
mit Lymphknotenschwellungen
„
5-6 d Erholungsphase
28
Dengue-Virus
klinische Symptomatik
2.
Hämorrhagisches Dengue-Fieber (DHF) und DengueSchocksyndrom (DSS)
‰
wahrscheinlichste Ursache : erneute Infektion mit einem
anderen Serotypen des Dengue-Virus
‰
beginnt wie normales Denguefieber, verschlechtert sich
aber nach 2-5 Tagen dramatisch
‰
Blutkreislauf bricht zusammen, Rötung des Gesichtes,
(innere) Blutungen, Flüssigkeitsverlust, zerebrale
Krampfanfällen, Koma, Zahnfleischbluten,
Bluterbrechen, Teerstuhl, Anschwellen der Leber und
den allgemeinen Zeichen eines Schocks (Tachykardie,
Hypotonie, kaltschweißige Haut, Blässe)
‰
Krankheitsverlauf abhängig vom Schweregrad, dem
Therapiebeginn sowie den medizinischen Möglichkeiten
einer angemessenen (adäquaten) Schockbehandlung
‰
Letalität bis zu 30 %
29
Dengue-Virus
Prävention
„
„
Bekämpfung der Überträgermücken
Keine Impfung verfügbar
‰ größere Wasserbehälter können mit
Larviziden behandelt werden, neben
chemischen Produkten teilweise Bacillus
thuringiensis (Bt-Toxin) verwendet
‰ zusätzliche biologische
Bekämpfungmethode in größeren
Behältern (vor allem Trinkwasserfässern)
Einsatz von Mesocyclops
thermocyclopoides
„ in stehenden Tümpeln vorkommender
tropischer Ruderfußkrebs, der sich
unter anderem von Stechmückenlarven
ernährt
30
Dengue-Virus
Prävention
„
Bekämpfung der Überträgermücken
‰ umfassende Aufklärung und Einbindung der Bevölkerung
31
Dengue-Virus
Therapie
„
„
„
„
„
keine primär wirksamen, antiviralen Medikamente
von Acetylsalicylsäure-Präparaten abgeraten
Symptomlinderung: Paracetamol
ausreichender Flüssigkeitsersatz (zusätzliche Trinkmenge 34l)
Strenge Bettruhe und ärztliche Überwachung, oft ist
intensivmedizinische Behandlung in einem Krankenhaus
erforderlich
32
Dengue-Virus
Diagnostik
„
„
„
„
Virusnachweis aus dem Blut während der ersten 3–7
Krankheitstage mittels PCR oder Virusanzucht
Nachweis von spezifischen Antikörpern ab 8. Krankheitstag
in der Serologie: spezif. IgG oder IgM in der IF, ELISA, NT,
HHT
‰ Kreuzreaktion mit anderen Flavivirus-Antikörpern
‰ [FSME, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Japanische
Enzephalitis etc.]
In Zweifelsfällen ist nur ein vierfacher Anstieg des
spezifischen Antikörpertiters in einem zweiten Serum ein
eindeutiger Nachweis
Arbeiten mit dem Erreger erfordern Sicherheitslaboratorien
der Klasse 3
33
Hantavirus
„
„
„
Begriff Hantavirus geht auf den koreanischen Fluss
Hantan-gang (Korea) zurück, aus dessen geographischer
Nähe das erste Virusisolat stammt
Viruspartikel- Durchmesser 80-110 nm
humanpathogenen Arte:
‰ Hantaan-Virus,
‰ Puumala-Virus,
‰ Dobrava-Belgrad-Virus,
‰ Seoul-Virus,
‰ Korea-Fieber-Virus,
‰ Sin-Nombre-Virus.
34
Hantavirus
Übertragung
„
„
Infektion des Menschen erfolgt üblicherweise durch
Übertragung von viruskontaminierten Ausscheidungen
infizierter Nagetiere
leichte aerogenen Übertragbarkeit und der hohe Virulenz
einiger Typen (z. B. Sin-Nombre-Virus)
35
Hantavirus
Erregerreservoir und Übertragung
36
Hantavirus
Klinik des HFRS
„
„
einzelnen humanpathogenen Hantavirus-Typen lösen
klinische Verläufe sehr unterschiedlicher Schwere aus
Letalität:
‰ bis zu 50 % bei Erkrankungen durch Hantaviren, die von
so genannten Neuweltmäusen in Amerika übertragen
werden (Sin-Nombre-Virus, Andes-Virus und andere)
‰ 5-12 % bei manifesten Infektionen mit dem Hantaan-Virus
in Asien und dem südosteuropäischen Dobrava-Virus
‰ weniger als 1 % bei Erkrankungen, die durch das
Puumala-Virus und durch das mitteleuropäische DobravaVirus ausgelöst werden
37
Hantavirus
Klinik des HFRS
„
„
Mitteleuropa: in der Regel milde bis moderate
Verlaufsform, die so genannte Nephropathia epidemica
(Inkubationszeit 2 bis 5 Wochen)
Asien: schwerwiegenden HFRS-Verlaufsform
‰ beginnt meist abrupt mit hohem Fieber (3 bis 4 d
anhaltend), unspezifische grippeähnliche
Allgemeinsymptome und Konjunktivitis
‰ 3 bis 6 Tage nach Fieberbeginn starken, oft
kolikartigen Flankenschmerzen
‰ dritte Phase: akutes Nierenversagen
‰ Rekonvaleszenzphase kann mehrere Wochen lang
anhalten und von einer renalen Hypertonie begleitet
sein
‰ Hantavirusinfektionen hinterlassen eine Immunität
38
Hantavirus
HFRS Therapie
„
„
„
Therapie der Nephropathia epidemica in erster Linie
symptomatisch
spezifische Therapie zur Zeit nicht möglich
Bei schweren Verlaufsformen (Nephropathia epidemica), kann
Applikation von Ribavirin einen positiven Einfluss auf den
Krankheitsverlauf haben
39
Hantavirus
Prophylaxe und Impfstoffentwicklung
„
„
„
Vermeiden von Kontakten mit den Ausscheidungen von
Nagetieren
in einigen asiatischen Ländern Hantavirus-Vakzinen in Form
von Vollvirus-Totimpfstoffen angewendet
in Europa und Nordamerika Entwicklungen im Gange, um
insbesondere rekombinante Impfstoffe zu schaffen
40
Hantavirus
Diagnostik
„
„
„
„
Virusnachweis aus dem Urin oder Blut mittels PCR oder
Virusanzucht während der akuten Krankheitsphase
Nachweis von spezifischen Antikörpern (IgM, IgG) in der
Serologie: IF, ELISA, Immunoblot, NT, Schnelltest
Puumala: Nur ca. 60–70% der Patienten entwickeln während
der akuten Krankheitsphase nachweisbare spezifische
Antikörper
Arbeiten mit dem Erreger erfordern Sicherheitslaboratorien
der Klasse 3
41
Ebola
Geschichte
„
1976: in Yambuku, Zaire (Demokratische
Republik Kongo) und nahezu gleichzeitig
im Sudan auf
‰ Gattung wurde nach dem kongolesischen Fluss Ebola
benannt, in dessen Nähe es zum ersten Ausbruch
kam
‰ In 55 Dörfern entlang dieses Flusses erkrankten 318
Menschen, von denen 280 starben
‰ Sterberate von 88%
‰ erste Fall trat in einem belgischen
Missionskrankenhaus auf
‰ Kurz darauf fast alle Nonnen und Krankenschwestern
erkrankt
‰ Schwestern besaßen nur fünf Injektions-Nadeln, die
sie, ohne sie zwischendurch zu desinfizieren oder zu
sterilisieren, für hunderte Patienten verwendet hatten
42
Ebola
Geschichte
„
„
03.01.2009 Kongo
WHO: 3 Fälle bestätigt 36
Verdachtsfälle, 12 davon bei
inzwischen gestorbenen Menschen,
weitere 184 Personen, die sich
möglicherweise infiziert haben,
wurden beobachtet
30.01.2009 Manila
vier Arbeiter einer Schweinefarm
und ein Schlachter im Norden des
Landes positiv auf Antikörper gegen
das Ebola-Reston-Virus getestet
worden,
WHO hält Übertragung von
Schweinen auf Menschen möglich
43
Ebola
Verbreitung
44
Ebola-Virus
„
vier Spezies und 14 Subtypen
‰
Ebola Zaire :
Ebola Sudan :
Ebola Reston :
‰
Ebola Cote d’ Ivory:
‰
‰
90% Mortalität (6 Subtypen)
niedrigere Mortalität (3 Subtypen)
nicht humanpathogen, verursacht
tödlich verlaufende Erkrankung
bei Affen (1 Subtyp)
ein Erkrankter, verstarb nicht
(4 Subtyp)
45
Ebola-Virus
„
„
maximal 14.000 nm, Durchmesser 80 nm
fähig, sich in fast allen Zellen des Wirtes zu vermehren
46
Ebola-Virus
Übertragung
„
„
„
„
„
Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion
(aerogene/neonatale Transmission)
Klasse 4 der Biostoffverordnung !
natürliche Reservoir (Hauptwirt,
Reservoirwirt) bis heute nicht zweifelsfrei
gefunden
starke Hinweise auf den Flughund
?
?
?
47
Ebola-Virus
klinische Symptomatik
„
„
„
„
„
Inkubationszeit 2 - 21 d
unspezifischen Symptomen wie Fieber,
Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen,
Schluckbeschwerden und hämorrhagische
Symptome wie blutige Durchfälle,
Bluterbrechen und Bindehautblutungen
bei einem Teil der Patienten kommt es zum
Schock mit Nierenversagen und dem
Ausfall weiterer Organsysteme
Æ sterben in der Regel innerhalb von 6-9 d
nach Auftreten der ersten klinischen
Symptome
nur wenige Menschen entwickeln nach
Infektion keine schweren
Krankheitszeichen
Mortalität 50-90 %
48
Ebola-Virus
Therapie
„
„
„
„
„
„
„
keine spezifische, antivirale Behandlung
symptomatische Maßnahmen
Schocksituation verhindert, Aufrechterhaltung der
Nierenfunktion
Flüssigkeitsverlust mittels oraler Rehydratationslösungen
ausgleichen
Gabe von Schmerzmittel und - im Falle von weiteren
Infektionen - auch Antibiotika
Bluttransfusionen
Behandlung mit Antikörper-positivem Blut
49
Ebola-Virus
Prävention
„
„
Eindämmung:
‰ Isolation der Erkrankten,
‰ Schutzmaßnahmen für medizinisches
Personal
Impfstoffentwicklung:
‰ 2003: Mäuse durch Injektion von virusähnlichen
Partikeln immunisiert
‰ 2005: erfolgreiche aktive
Immunisierung bei Javaneraffen
mit einem abgeschwächten, lebenden,
rekombinanten Vesiculären-Stomatitis-Virus (VSV),
das auf seiner Oberfläche ein so genanntes
Glycoprotein des Zaire-Ebolavirus-Stammes „Kikwit“
50
Ebola-Virus
Diagnostik
„
„
„
Virusnachweis aus dem Blut während der akuten
Krankheitsphase mittels PCR, Virusanzucht oder elektronenmikroskopische Untersuchungen
Nachweis von spezifischen Antikörpern (IgM, IgG) in EbolaFieber der Serologie: IF, ELISA, NT
Arbeiten mit dem Erreger erfordern Sicherheitslaboratorien
der Klasse 4
51
Tollwut
52
Tollwut - Impfung
„
„
präexpositionelle Immunisierung bei:
‰ Tierärzten, Jägern, Forstpersonal, Personen bei Umgang
mit Wildtieren in Gebieten mit Wildtollwut, ähnliche
Risikogruppen, Personal Laboratorien mit TollwutInfektionsrisiko
‰ Reisende in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung (z. B.
durch streunende Hunde)
nach kompletter Grundimmunisierung beträgt Schutzdauer
bis 5 Jahre (Titerkontrolle)
53
Tollwut - Vorkommen
54
Tollwutfälle: 1989
Quelle: TSN - FLI Wusterhausen
55
Tollwutfälle: 2005
Quelle: TSN - FLI Wusterhausen
56
Tollwut
Prophylaxe
„
„
postexpositionelle Tollwutprophylaxe, wenn Verdacht auf
Tollwutvirusinfektion nicht entkräftet werden kann
bei jeglichen Bissverletzungen oder Kratzwunden,
Kontaminationen von Schleimhäuten mit Speichel durch ein
tollwutverdächtiges oder tollwütiges Tier erfolgt die simultane
Gabe von Immunglobulin zur passiven Immunisierung und
Rabies-Vakzine zur aktiven Immunisierung
57
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