Master in Philosophie (M.A.) „denken, was wir handelnd zu verantworten haben“ mit dem Schwerpunkt Konzepte von Spiritualität staatlich anerkannte Hochschule in freier Trägerschaft Kontakt Information, Koordination und Studienadministration: Frau Ina Bauer [email protected] Tel. 0049 06531 9724257 Verantwortlich Institut für Philosophie Institutsleitung: Prof. Dr. Harald Schwaetzer Cusanus Hochschule Postanschrift: Postfach 1146, D - 54461 Bernkastel-Kues Besucheradresse: Mandatstraße 1, D - 54470 Bernkastel-Kues [email protected] www.cusanus-hochschule.de Art des Studiums Studienstart Der Masterstudiengang „Philosophie“ ist konsekutiv. Er umfasst 120 Credit Points (ECTS) und schließt mit einem Master of Arts (M.A.) ab. Werden jederzeit entgegen genommen. Die aktuellen Bewerbungsfristen für den nächsten Starttermin entnehmen Sie bitte unserer Website. Staatl. Anerkennung Die Cusanus Hochschule ist durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland -Pfalz staatlich anerkannt. Impressum Layout Druck und Verarbeitung Fotos Das Studium auf einen Blick ……….……. 3 Studienaufbau …………………….……… 4 Besonderheiten des Studiums ………..….. 9 Allgemeine Informationen ………………. 10 Studienort ………………………….…… 14 Jährlich zum Wintersemester. Bewerbungen Akkreditierung INHALT Der Studiengang ist akkreditiert. © Cusanus Hochschule – gemeinnützige Treuhandstiftung in der Cusanus Treuhand gGmbH, Mandatstraße 1, 54470 Bernkastel -Kues, Geschäftsführer: Frank Vierheilig. Lukas Bäuerle, Johanna Hueck Renk Druck und Medien GmbH, Boschstraße 1, 24568 Kaltenkirchen Titelseite: Auschnitt Pythagoras, Katedrale von Chartes, Frankreich. Ausschnitt Labyrinth, Katedrale von Chartres, Frankreich. Ausschnitt Albrecht Dürer, Melancholia, I, Städel, Frankfurt. Ausschnitt Farbenkreis, aquarellierte Federzeichnung von Goethe, 1809, Original Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum. CC SA-NC Lukas Bäuerle. Portraits zu den Stimmen (v.o.n.u.): S. 7: © Aina Aasland. © Jakob Bergsma. © Johanna Hueck. S. 8: CC SA-NC Florian Boukal. © Kazuhiko Yamaki. S.12: CC Nadja Görz. © Thomas de Neve. S13: © Wolfgang C. Schneider. © Matthias Vollet. S. 14: © Harald Spehl. © Christoph Schomann. © Martin Thomé. Sonstige Fotos: CC SA-NC Lukas Bäuerle & Hannes Bonte. 2 PHILOSOPHIE ALS EXISTENTIELLE GEISTESWISSENSCHAFT Philosophie strebt in ihrem Denken und Handeln nach Fragwürdigem, Nicht-Selbstverständlichem, Transzendentem. In diesem Sinne geht es dem Master-Studiengang darum, die Philosophie als eine kritische und gestaltende Stimme der Wissenschaft und der Gesellschaft für deren Fragen und Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Dazu bezieht er existenzielle Fragen jenseits verfasster Religiosität und einseitiger kultureller Bindungen ein. DESHALB HEISST PHILOSOPHIE BEI UNS: die Frage nach Geisteswissenschaft neu zu Theologie, Literatur, aber auch den unterschiedlichen Künsten; es meint auch die Plege eines Mitsprachrechtes anderer Kulturen in Achtung ihrer spirituellen Traditionen; grundlegende philosophische Fähigkeiten zum Wahrnehmen und Verstehen eines Gegenübers in seiner Transzendenz zu erüben – sei es in Natur, Kunst, Kultur, Religion oder Sozialität; auf diese Weise die existentielle Bedeutung der Philosophie im konkreten lebensweltlichen Handeln sichtbar werden zu lassen; ein Verständnis von Biographie zu entwickeln, das ausdrücklich seelische und geistige Dimensionen beinhaltet und im Kontext von Gemeinschaft gedacht wird. stellen: nach der Wirklichkeit des Geistes und den Möglichkeiten einer Wissenschaft desselben. Als vor ca. 50 Jahren eine konkrete Ökologie-Bewegung entstand, galten deren Vertreter als weltfremd; heute ist ein anderes Naturverständnis selbstverständlich. In gleicher Weise versteht es der Studiengang als Aufgabe der Philosophie, neu nach einer „Philosophie des Geistes“ zu fragen; diese Frage im Dialog mit der Geschichte und mit Blick auf die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu stellen; dies meint die Plege eines „Mitspracherechtes der Geschichte“ (H. Barth) als intensive, philosophische Arbeit mit Werken der Philosophie, WIR WOLLEN STUDIERENDE DAZU BEFÄHIGEN: fragend und dialogisch zu denken und zu den biographisch-existentiellen Lebensvoll- handeln; Positionen der Philosophie in ihrer Relevanz für die Gegenwart und die Lebensgestaltung zu erfassen und fruchtbar zu machen; tonangebende gesellschaftliche Strömungen sowie Hintergründe kultureller Entwicklung zu relektieren; Philosophie als gesellschaftlich wirksame Grunddisziplin auszuüben; zug eigenständig zu gestalten; verantwortet einen kreativen ZwischenRaum von Gemeinschaft zu bilden; die im Studium gewonnenen Erkenntnisse in selbstgewählte Forschungsfragen einließen zu lassen und interdisziplinär, d.h. im Dialog der Disziplinen, und transdisziplinär, d.h. in einem Netzwerk von Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft zu forschen. WIR TUN DIES AUF DER GRUNDLAGE: eines humanistischen Bildungsverständnis- senschafts- und Methodenverständnisses; ses; einer relektierten Philosophie als Geisteswissenschaft; eines pluralen und dialogorientierten Wis- einer Einbettung in ein nationales wie inter- nationales Netzwerk universitärer wie außeruniversitärer Kooperationspartner. 3 STUDIENAUFBAU Den Studiengang bieten wir mit dem Schwerpunkt Konzepte von Spiritualität an. Weitere Schwerpunkte sind in Vorbereitung. Der Studiengang ist modular aufgebaut und besteht aus folgenden Studienbereichen: Die Kernmodule sind von einer interdisziplinären Methodenvielfalt geprägt. Sie verschränken philosophische und kulturgeschichtliche Methoden miteinander, um die inhaltlichen Fragen der Module aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick zu nehmen: nis von Theorie und Praxis im Mittelpunkt steht. Spirituell geprägte Sozialformen in der Gesellschaft werden relektiert und in ihrem historischen Kontext sowie in ihrer Wirkungsgeschichte in den Blick genommen. So soll die existenzielle Bedeutung von Philosophie und Spiritualität im unmittelbaren sozialen und gesellschaftlichen Umfeld untersucht und aufgezeigt werden. Einführung in Konzepte von Spiritualität Hermeneutik Das Modul gliedert sich in drei Teilbereiche: In der Veranstaltung „Geschichte und Begriff von Spiritualität“ behandeln und diskutieren wir Begriffe und Formen von Spiritualität sowie ihr Verhältnis zu Religion und Mystik im Rahmen der Kultur- und Philosophiegeschichte. Dabei wird insbesondere die abendländische Geschichte der Spiritualität auf ihr Mitspracherecht für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen hin befragt. Unter dem Titel „Formen von Spiritualität“ nehmen wir verschiedene Ausgestaltungen der Spiritualität, beispielsweise Formen von Spiritualität zwischen Institutionen und Gesellschaft sowie das daran ersichtliche Wechselverhältnis von Theorie und Praxis in den Blick. Im Teilbereich „Methoden und Methodenrelexion von Spiritualität“ werden Anforderungen und Probleme einer methodischen Spiritualität als Wissenschaft in den Vordergrund gerückt. Dabei thematisieren wir insbesondere das Verständnis der Spiritualität als Wissenschaft geistiger Erfahrung im Kontext von Geisteswissenschaft. In einer systematischen Darstellung der Hermeneutik erarbeiten wir klassische philosophische, theologische und literaturwissenschaftliche Positionen der Hermeneutik aus der Geistesgeschichte. Dabei werden auch konkrete Beispiele aus bildender Kunst, Literatur oder Religion im Hinblick auf Formen ihrer methodischen Erschließung untersucht. So schulen wir das methodische Handwerkszeug für ein adäquates Verstehen der Gegenwart, welches die Grundlage für ein verantwortetes gesellschaftliches Handeln in konkreten Kontexten bildet. KERNMODULE Phänomenologie In diesem Modul werden Konzepte der Phänomenologie anhand exemplarischer Beispiele aus der Geistesgeschichte diskutiert. Die Phänomenologie künstlerischer Sprache und Darstellungen spielt dabei eine wichtige Rolle. Formen konkreten Wahrnehmens von Mensch und Natur zu erproben und zu relektieren, ist eine Voraussetzung, das Mitspracherecht der Geschichte in einer gegenwartsangemessenen Weise ins Spiel zu bringen. Soziale Praxis der Spiritualität Das Modul bietet eine Einführung in Sozialformen der Spiritualität, bei der das Verhält- 4 Spiritualität der Weltkulturen Im Modul „Spiritualität der Weltkulturen“ stehen kulturspeziische und -übergreifende Formen und Verständnisse von Spiritualität im Vordergrund. Es werden folgende Themen behandelt: Einführung in die großen Weltreligionen Religionen und Kulte von Naturvölkern Antike Formen von Kult (Mysterienkulte, Herrscherkulte) Grundformen und -methoden vergleichender Religionswissenschaft Dabei hebt das Modul besonders auf praktische Formen und Methoden des verantworteten interkulturellen und -religiösen Dialogs ab, widmet sich an konkreten Beispielen der Frage nach der Bildung von Gemeinschaft und eröffnet in diesem Zusammenhang den Raum für Relexionen auf die eigene Biographie. STUDIA HUMANITATIS Die Studia humanitatis bilden das gemeinsame Herzstück aller Studiengänge der Cusanus Hochschule. Ihr Kernanliegen ist, Menschen zu helfen, sich als Persönlichkeit in sozialer Verantwortung selbst zu bilden und die Professionalität ihres jeweiligen Studienziels in ein wertbezogenes Ganzes zu integrieren. Die Studia humanitatis umfassen folgende Module: In Bildung und Biographie behandeln wir den Zusammenhang der biographischen Entwicklung mit dem Bildungsgeschehen in seinen sozialen und kulturellen Dimensionen. Dabei werden Voraussetzungen von „Bildung und Biographie“ sichtbar, die Menschenbilder der Gegenwart prägen. Ihnen gehen wir im zweiten Modul nach: Anthropologie der Neuzeit: Nicht nur die Biographie des Einzelnen unterliegt einem Prozess, sondern auch die Grundannahmen und Positionen von Menschsein sind historisch gebildet. Sie in ihrer Vielschichtigkeit bewusst zu machen, ist Gegenstand des Moduls. Begegnung und Gemeinschaft: Menschen können, in Gemeinschaft und aus Begegnung sich bildend, miteinander Leben in natürlichen, sozialen und metaphysischen Anagogik Im Modul „Anagogik“ behandeln wir Fragen spiritueller Entwicklungs- und Vermittlungsformen. Dazu analysieren wir diese systematisch und historisch in exemplarischen Vertiefungen. Dabei berücksichtigen wir besonders Methoden geistig-seelischer Entwicklungswege und vertiefen das Verständnis von Kernbegriffen spiritueller Prozesse. Auf dieser Basis kann eine Relexion anagogischer Entwicklungen als Bildungsprozesse stattinden. Gerade eine intensive Selbstrelexion und Selbstgestaltung ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, das Wort der Philosophie im konkreten gesellschaftlichen Handeln gestaltend sichtbar werden zu lassen. 5 Bezügen gestalten. Deswegen beschäftigt sich das dritte Modul mit philosophischen Konzepten von „Begegnung und Gemeinschaft“, um Ideen und Erfahrungen zur Verfügung zu stellen, aus denen Fähigkeiten und Haltungen für ein verantwortetes Miteinander erwachsen können. Darauf aufbauend spürt das vierte Modul dem Thema Freiheit und Kreativität nach. PRAXIS-REFLEXION An der Cusanus Hochschule soll theoretische Relexion zur vertieften und verantwortungsvollen Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen befähigen und umgekehrt praktische Kenntnis den wissenschaftlichen Diskurs anregen. Speziell das Modul „Praxis-Relexion“ erlaubt es, innovative Wechselbeziehungen von Theorie und Praxis zu erproben. In ihm lernen Sie, eine praxisrelevante Fragestellung eigenständig zu entwickeln, diese gemeinsam mit gesellschaftlichen und/oder wirtschaftlichen Akteuren im Rahmen eines Projekts zu bearbeiten und den gesamten Prozess zu relektieren. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass Sie in diesem Bereich Ihr Studium mit Ihrem eigenen gesellschaftlichen Engagement bzw. Ihrem eigenen praktischen Gestaltungsanliegen verbinden. FORSCHUNGSWERKSTÄTTEN UND EIGENE FORSCHUNGSPRAXIS In diesem Studienbereich geht es darum, Voraussetzungen von Wissenschaft offenzulegen, Grenzen des Erkennens produktiv zu überwinden und somit die Frage nach „Geisteswissenschaft“ neu zu stellen. Wir nehmen bestehende wissenschaftliche Ansätze auf, die gesellschaftlich relevant sind, und entwickeln sie weiter. Im Rahmen der Module „Forschungswerkstatt“, „Forschungsprojekt“ und „Masterarbeit und -kolloquium“ können Sie Teil unserer Gemeinschaft von ForscherInnen werden und in diesem Rahmen zunehmend selbständig Ihre eigenen Themenstellungen entwickeln und bearbeiten. Dabei entstehen Freiräume für die Entwicklung eines pluralen und relektierten Wissenschafts- und Forschungsverständnisses. Insbesondere fördern wir Formen engagierter, diskursorientierter und erfahrungsbezogener Wissenschaft. Diese stehen im Einklang mit den Erfordernissen gesellschaftlicher und philosophischer Gestaltung „von unten“, d.h. mit den Bedürfnissen sich selbstorganisierender Gemeinschaften, und eröffnen Ihnen methodische Zugänge zu realen Phänomenen, um eine verantwortete Selbstund Weltgestaltung zu erüben. 6 STIMMEN ZUM MASTER „Für mich ist dieses Studium eine einzigartige Möglichkeit, Dimensionen der Philosophie zu erforschen, die mir während meines Bachelors immer gefehlt haben. Hier geht es nicht bloß um das Platzieren und Analysieren von Geistesrichtungen und Impulsen aus der distanzierten Haltung des unbeteiligten Beobachters, sondern um ein vertieftes Eintauchen. Beim Untersuchen der entstehenden Fragen bin ich nicht bloß analytisch, sondern existenziell beteiligt; ich verbinde meine Gedanken und Erfahrungen mit den Inhalten, die große Denker formuliert haben. Erst dadurch bekommt die Philosophie Bedeutung für mich: als lebendiger, ergriffener Denkinhalt, der in der Welt gebraucht wird und durch mich in die Praxis gebracht werden kann.“ Aina Aasland, Studentin „Das Studium ermöglicht mir, mich mit einer interdisziplinären Fragestellung auseinander zu setzen, die auch in meinem berulichen Alltag als Chorleiter immer wieder auftaucht, aber bisher nie im Rahmen eines Forschungsprojektes bearbeitet werden konnte: Was geschieht, wenn Wort und Ton zusammen kommen? Die abendländische Musikgeschichte seit dem Gregorianischen Choral bietet mir da eine Fülle von Anschauungsmaterial.“ Jakob Bergsma, Chorleiter, Student „An dem PhilosophieStudium an der Cusanus Hochschule schätze ich besonders, in kleinen Gruppen und im direkten Austausch mit KomilitonInnen und DozentInnen intensiv an philosophischen Fragestellungen arbeiten zu können. Darüber hinaus bietet die Cusanus Hochschule die einmalige Gelegenheit, mich aktiv am Aufbau eines Bildungsortes zu beteiligen und einbringen zu können und dadurch Fragen des Studiums unmittelbar in der Wirklichkeit wiedergespiegelt zu inden und mit dieser in ein produktives Wechselverhältnis zu bringen. Als Bereicherung sehe ich außerdem die Möglichkeiten, die mir das große wissenschaftliche Netzwerk der Cusanus Hochschule für einen weiteren Weg im Akademischen bietet.“ Johanna Hueck, Studentin 7 STIMMEN ZUM MASTER „Philosophie ist der Entschluss, wirklich zu ‚denken, was wir handelnd zu verantworten haben‘, um ein Wort Dietrich Bonhoeffers zu zitieren. Zu diesem Entschluss, wenn er einmal gedacht ist, gehört auch, das zu handeln, was wir, es denkend, verantworten können. Wir nennen diese beiden Seiten des Bildungsprozesses an der Cusanus Hochschule ‚Fragendes Denken‘ und ‚Fragendes Handeln‘. Aus ihnen heraus gestalten wir miteinander den Masterstudiengang Philosophie. Wir wollen klar und deutlich erfahren, wie der Entschluss in uns als Fähigkeit entsteht, um uns selbst als aus Erkenntnis handelnde Menschen habituell zu bilden. Relektiert fragendes Denken dieses Bildungsgeschehen als Wissenschaft, um ein kleines Beispiel unserer Methode zu geben, so könnte es folgendes Wort Schellings bedenken: ‚Die bisher geltende Vorstellung von der Wissenschaft war, daß sie eine bloße Folge und Entwicklung eigener Begriffe und Gedanken sey. Die wahre Vorstellung ist, daß es die Entwicklung eines wirklichen, lebendigen Wesens ist, das sich in ihr darstellt.‘ Ist Philosophie in diesem Sinne als Wissenschaft denkbar?“ Prof. Dr. Harald Schwaetzer Vizepräsident der Cusanus Hochschule Studiengangsleiter des Masters in Philosophie „Der Masterstudiengang Philosophie an der Cusanus Hochschule ist auch aus internationaler Sicht eine Chance für die Entwicklung der Philosophie und ihre Aufgaben in der Gesellschaft, ermöglicht er doch Studierenden aus der ganzen Welt mit hoch qualiizierten Professorinnen und Professoren kooperativ und innovativ zu studieren. Zugleich kann man ihn als eine Verwirklichung der idealen Wahrheitssuche des Nikolaus von Kues im 21. Jahrhundert betrachten. Denn er hat an der damals schon an institutionalisierten Universitäten getriebenen Philosophie und Theologie heftige Kritik geübt, wie in seiner Schrift ‚Apologia doctae ignorantiae‘ typisch gezeigt ist. Ich bin überzeugt, dass die Cusanus Hochschule mit ihrer Offenheit und Freundlichkeit als charakteristische Figur auf der akademisch-wissenschaftlichen Bühne des globalen Raums eine außerordentlich bedeutende Rolle spielt, ähnlich wie es das Gleichnis vom kleinen Senfkorn besagt.“ Prof. Dr. Kazuhiko Yamaki, Professor an der Waseda-Universität in Tokyo, Präsident der japanischen Gesellschaft für Mittelalterliche Philosophie, Präsident der japanischen Cusanus-Gesellschaft 8 BESONDERHEITEN DES STUDIUMS dem inhaltlichen Austausch innerhalb des Jahrgangs bieten insbesondere die studiengangsübergreifenden Module der Studia humanitatis die Möglichkeit für einen intensiven interdisziplinären Dialog. METHODISCHER ANSATZ Studiengänge sollen Menschen Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln, um „etwas“ zu können. Unser Masterstudiengang „Philosophie“ möchte Ihnen den Raum und die Zeit bieten, sich mit demjenigen zu beschäftigen, was in anderen Studiengängen vorausgesetzt ist: mit dem Menschen. Sie zu sich selbst zu befähigen heißt, Ihnen die Voraussetzungen der Philosophie als existentieller Geisteswissenschaft in methodischer Vielfalt und weltanschaulicher Offenheit so erfahrbar werden zu lassen, dass Sie selbst miteinander erüben können, zu denken, was Sie handelnd zu verantworten haben. PERSÖNLICHKEITSBILDUNG Die wechselseitige Steigerung von Theorie und Praxis, das Studieren in Gemeinschaft und die Studia humanitatis eröffnen Räume zur Persönlichkeitsbildung. Bildung als biographische Entwicklung im Studiengang selbst zu erfahren und zunehmend souverän miteinander zu gestalten – dazu lädt die Cusanus Hochschule Sie ein. WECHSELSEITIGE STEIGERUNG VON THEORIE UND PRAXIS FORSCHUNG IM DIALOG VON WISSENSCHAFT UND PRAXIS Bei uns soll die theoretische Relexion nicht vom Leben distanzieren, sondern zur vertieften und verantwortungsvollen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben befähigen. Zugleich soll praktische Kenntnis und Erfahrung das wissenschaftliche Nachdenken anregen. Deswegen vermitteln wir insbesondere Methoden engagierter Forschung, die sich nicht der Illusion von Wertfreiheit hingeben und ihren Standpunkt kenntlich machen sowie kritisch relektieren. Wir wollen Sie befähigen, Ihre eigene Forschungsfrage zu inden und im Rahmen von Projekten zu bearbeiten. Eine intensive Betreuung durch erfahrene Fachleute und der Austausch der Studierenden untereinander betten dabei alle studentische Forschungsund Praxisprojekte in einen interdisziplinären Wissenschaftskontext und in eine Gemeinschaft engagierter Praktiker ein. Immer mehr gesellschaftliche Akteure folgen der Einladung der Cusanus Hochschule, drängende ökonomische, soziale und ökologische Themenfelder gemeinsam mit unseren Studierenden und uns zu bearbeiten. Aktuelle Informationen dazu inden Sie auf unserer Website. STUDIEREN IN GEMEINSCHAFT Bei uns studieren Sie an einer kleinen, im Aufbau beindlichen Hochschule und in Jahrgängen, in denen die Studierenden das Curriculum gemeinsam durchlaufen und sich in Blockseminaren intensiv austauschen. Dies begünstigt einen vertrauensvollen Umgang miteinander und fördert eine kontinuierliche Entwicklung gemeinsamer Gedanken- und Gestaltungsräume – in Ihrem Studiengang sowie in der gesamten Hochschule. Neben 9 ALLGEMEINE INFORMATIONEN AN WEN RICHTET SICH DER MASTERSTUDIENGANG? VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE EINSCHREIBUNG Unser Masterstudiengang richtet sich an Personen, die mit Philosophie ein neues geisteswissenschaftliches Denken und Handeln initiieren und dieses zugleich in konkreten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Gestaltungsfeldern erproben möchten. Der konsekutive Studiengang ist für AbsolventInnen geisteswissenschaftlicher Studiengänge, insbesondere der Philosophie, Theologie oder Kulturwissenschaften, aber auch AbsolventInnen anderer Fächer konzipiert, die sich mit der Frage nach der Rolle und Aufgabe von Philosophie als Geisteswissenschaft in der Gesellschaft intensiv auseinandersetzen möchten. So studieren im gleichnamigen Zertiikatsstudiengang bei uns etwa Studierende aus philosophischen, kulturwissenschaftlichen, kunstgeschichtlichen und ökonomischen Studiengängen. Der Masterstudiengang „Philosophie“ ist konsekutiv. Um zugelassen werden zu können, müssen Sie einen einschlägigen Bachelorstudiengang mit mindestens 180 ECTS (oder einen vergleichbaren Studiengang) an einer anerkannten Hochschule abgeschlossen haben. Einschlägig bedeutet in der Regel, dass Sie über einen philosophischen, theologischen oder kulturwissenschaftlichen Abschluss verfügen. Eine Zulassung kann auch erfolgen, wenn Sie in Ihrem vorherigen Studium Kenntnisse in Philosophie erworben haben (vorzugsweise im Umfang von 30 ECTS). Ob Ihre Kenntnisse für den Masterstudiengang ausreichen, besprechen wir mit Ihnen ausführlich während des Aufnahme- und Beratungsgesprächs. BEWERBUNGSPROZESS Bewerbungen nehmen wir jederzeit entgegen. Die aktuellen Bewerbungsfristen für den nächsten Jahrgang entnehmen Sie bitte unserer Website. Unser Bewerbungsprozess ist zweistuig: Auf der Basis einer schriftlichen Bewerbung führen wir mit jeder Bewerberin und jedem Bewerber ein Beratungs- und Aufnahmegespräch. Dabei stehen nicht nur die fachliche Eignung, sondern auch Ihre Motivation für das Studium und Ihre Bereitschaft zur Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund. Sie können auch Ihre Forschungsfragen, die Sie vielleicht schon entwickelt haben, einbringen. Pro Jahrgang werden 20 Studierende zugelassen. GESTALTUNGSFELDER FÜR ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN Philosophen braucht die Gesellschaft mehr denn je. Weniger sind es vielleicht die großen Mahner als vielmehr diejenigen, die in ihrem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld die existentielle Bedeutung der Philosophie im konkreten Handeln sichtbar werden lassen. Solche Philosophen können in allen gesellschaftlichen Feldern tätig sein: Aufbau und Leitung zivilgesellschaftlicher Organisationen; philosophisch und gesellschaftlich orientierte Wirtschafts-, Organisations- und Politikberatung; Erwachsenenbildung, Forschung und Hochschullehre. Innerhalb dieser Felder bieten sich besonders solche Aufgaben an, für die umfassend gebildete, kritische und kreative Persönlichkeiten gesucht werden. 10 STUDIENSTART STAATLICHE ANERKENNUNG UND AKKREDITIERUNG Der Studiengang wird jedes Jahr zum Wintersemester angeboten; nächster Start ist im Oktober 2015. Im Mai 2015 hat das Land Rheinland-Pfalz die Cusanus Hochschule staatlich anerkannt. Unsere Studienabschlüsse sind denen staatlicher Hochschulen gleichgestellt. Zudem sind alle unsere Studiengänge Ende 2014 akkreditiert worden. Damit erfüllt unser innovatives Hochschul- und Studienkonzept alle Bedingungen eines ordnungsgemäßen Lehrbetriebs. STUDIENVERLAUF UND STUDIENFORM Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Das Studium umfasst 120 ECTS. Dies entspricht einer Studienzeit von 3000 akademischen Stunden, von denen ein Viertel als Präsenzstudium und drei Viertel in Form des Selbststudiums gestaltet sind. Alle Präsenzphasen inden in Form von Blockveranstaltungen statt. Dieses Studienmodell bietet Ihnen die Möglichkeit, zwischen den Präsenzphasen auch außerhalb von BernkastelKues zu wohnen und sich andernorts etwa in eigenen Projekten zu engagieren. Insgesamt besteht das Studium aus folgenden Elementen: Intensivseminare (Präsenzstudium in Form von Blockseminaren) Forschungswerkstätten (Präsenzstudium in Form von Blockseminaren) Angeleitetes Selbststudium Freies Selbststudium Begleitetes, eigenständiges Forschungsprojekt Praxisprojekt mit begleitender Relexion Erstellung und Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten STUDIENBEGLEITENDE AKTIVITÄTEN Der Studiengang ist in einen innovativen Gestaltungskontext eingebettet. Als Studierende sind Sie sowohl in der Forschung als auch der Lehre in ein Netzwerk von Forschungseinrichtungen, gemeinwohlorientierten Unternehmen, gemeinnützigen Stiftungen und sozial-ökologisch orientierten Organisationen eingebunden; nehmen Sie an Fachtagungen, Symposien etc. teil, die integraler Bestandteil Ihres Studiums sind und die Sie teilweise selbst organisieren; sind Sie eingeladen, beim Aufbau der jungen Cusanus Hochschule mitzuwirken; können Sie die Studierendengemeinschaft und das Studierendenleben mitgestalten. STUDIENABSCHLUSS Der Studiengang schließt mit einem Master of Arts (M.A.) ab. 11 deutlich absenken werden. In den Zertiikatskursen, die wir mit unserem An-Institut, der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte, bereits durchführen, ist es uns gelungen, die Studiengebühren für alle Studierende auf die Hälfte oder darunter zu senken. Aktuelle Angaben zu unseren Stipendien inden Sie auf unserer Website. In jedem Falle soll Ihr Studium bei uns nicht an inanziellen Fragen scheitern. Deswegen engagiert sich auch die Cusanus Studierendengemeinschaft e.V. für solidarische Finanzierungsformen, wirbt eigene Mittel ein und vergibt diese als Stipendien an bedürftige Studierende. Auch können Sie als Studentin oder Student der Cusanus Hochschule Bafög beantragen und sich bei allen deutschen Begabtenförderwerken um eine Förderung bewerben. Die Sparkasse Mittelmosel vergibt zudem Studienkredite zu günstigen Konditionen. STUDIENGEBÜHREN / STIPENDIEN STIMMEN ZUM MASTER Als gemeinnützige Organisation in freier Trägerschaft sind wir zur Finanzierung des Hochschulbetriebes auf die Unterstützung von Stiftern und Schenkern sowie auf Einnahmen aus Studiengebühren angewiesen. Da wir momentan den gesamten Aufbau einer neuen Hochschule inanzieren müssen, liegen die Studienbeiträge für unsere Masterstudiengänge trotz umfassender Spenden Dritter bei 600,- € im Monat (d.h. 14.400,- € für den gesamten Studiengang). Nur so können wir bei einer annähernd vollen Auslastung des Studienganges kostendeckend arbeiten. Wir wissen, dass dies eine Menge Geld ist. Deshalb bitten wir Schenkerinnen und Schenker, gemeinsam mit uns die Vergabe von Stipendien zu ermöglichen. Wir erwarten, dass wir auf diese Weise viele Teilstipendien vergeben können, welche die Gebühren „Ich erstrebe einen relektieren und wissenschaftlichen Zugang zu den unterschiedlichen (historischen) Formen von Spiritualität. In der Folge meines ersten Studiums der Kunstgeschichte und Medienwissenschaft interessieren mich besonders Fragen über die Wechselwirkungen der menschlichen Kreativität und des Strebens nach Transzendenz. Einen besonders attraktiven Aspekt des Masterprogramms sehe ich in der Verknüpfung von fachlichen Inhalten und dem lebendigen Bezug zur eigenen Lebenspraxis. Die Studia humanitatis-Reihe und der praktische Forschungsbereich eröffnen einen Raum für die Relexion der eigenen Subjektivität, die jenseits von objektiv historisierender Wissenschaft als Maßgabe und Grenze meiner individuellen Auseinandersetzung erscheint.“ Nadja Görz, Studentin „Denkend und handelnd bilden Menschen ihren Charakter - denkend und handelnd in Gemeinschaft; und der so erworbene Charakter prägt wiederum das Denken und Handeln. Diese Grundaussage des Aristoteles beschreibt das dynamische Feld, in dem die Lehrenden und Studierenden des Masterstudienganges Philosophie stehen: als eine Gemeinschaft des einander prägenden Denkens und Handelns. Anders als an Massenuniversitäten wird an der Cusanus Hochschule in Blockseminaren und kleinen Gruppen ein intensives Denken möglich, das in Fortentwicklung von Fragen besteht. Die Spannung zwischen der Beheimatung in einer geschichtsbewussten kleineren Stadt und der Vernetzung in einem internationalen Kontext vermittelt Vision und Konkretion; die Verbindung mit der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte lässt die Studierenden dabei zusätzlich an der Verbindung von Wissenschaft und Bildungsarbeit teilhaben.“ Dr. Matthias Vollet, Geschäftsführer der „Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte“ an der Cusanus Hochschule 12 EMPFOHLENER STUDIENVERLAUFSPLAN: PHILOSOPHIE – SCHWERPUNKT: KONZEPTE VON SPIRITUALITÄT 1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester Studia humanitatis I 5 CP Studia humanitatis II 5 CP Studia humanitatis III 5 CP Studia humanitatis IV 5 CP Forschungsprojekt 15 CP Forschungswerkstatt 5 CP Abschlussarbeit und -kolloquium 15 CP Phänomenologie 5 CP Einführung in Konzepte von Spiritualität 15 CP Soziale Praxis der Spiritualität 5 CP Kernmodule Spiritualität der Weltkulturen 10 CP Hermeneutik 10 CP Praxis-Relexion 10 CP Studia humanitatis Anagogik 10 CP Forschungs– und Praxismodule „Schon der Begriff vergegenwärtigt es, bei der Philosophie handelt es sich nicht einfach um ein akademisches Fach, Philosophie ist ein Tun, eine Haltung und ein Verhalten. Der Begriff bringt eine Spannung zum Ausdruck: Es geht um ein Tun in bewusster Verantwortung gegenüber den Anderen, im Angesicht einer Instanz, die als sinnhaft erlebt wird. Dabei reagiert jedes ‚weisheitsliebende Tun‘, wenn es sich dem anderen zuwendet, auf die jeweilige Gegenwart, die ihrerseits auf Schichtungen von Gegenwarten aufruht, die formend wirksam wurden. Jedes philosophische Tätigsein ist daher aufgefordert, die Bedingungen der jeweils in den Vergangenheiten zeitgebundenen Aussagen kritisch zu bedenken, um sie für ein Heute zu nutzen. Denn ein Jedes ist Teil einer Tradition, einer Geistesgeschichte, deren Wissen und Erfahrungen auf die heutigen Notwendigkeiten hin philosophisch reformuliert werden müssen.“ Prof. Dr. Wolfgang Christian Schneider, Akademischer Direktor der „Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte“ an der Cusanus Hochschule „Eine Gemeinschaft ohne Philosophie ist die Sklavin ihrer Sachzwänge. In diesem Sinne könnte man unserer Zeit den Dialog aus Goethes Märchen vorhalten: ‚Was ist herrlicher als Gold? - Das Licht. – Was ist erquicklicher als Licht? – Das Gespräch.‘ Philosophie studieren heißt, ins Gespräch kommen: miteinander, mit den Geistern anderer Epochen und schlussendlich mit sich selbst. Die Cusanus Hochschule ist ein Ort, an dem dieses Gespräch geplegt wird. Man weiß hier: Denken erwacht im Gespräch, reift in der Stille - und kommt erst im sozialen Handeln wirklich zu Hause an. So bietet die Hochschule ganz im Geiste des Nikolaus von Kues im gegenwärtigen entspurten sozialen Geschehen etwas ungemein Wichtiges an: den Zugang zu einem geistigen Archimedischen Punkt, von dem aus der Weltlauf aus den Angeln gehoben werden kann.“ Thomas de Neve, Schauspieldozent, Coach und Unternehmensberater, Mitglied im „Forum Führung“, Kooperationspartner der Cusanus Hochschule 13 STIMMEN ZUM MASTER STUDIENORT DIE CUSANUS HOCHSCHULE Mit der Cusanus Hochschule entsteht ein innovativer Bildungsort, an dem Mitarbeitende und Studierende gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteuren neue Formen der inter– und transdisziplinären Lehre und Forschung, des Zusammenspiels von Wissenschaft und Gesellschaft sowie der Selbstverwaltung und der Finanzierung erkunden und praktizieren. Wir wollen institutionelle Formen schaffen, innerhalb derer wir das Querdenken kultivieren, gesellschaftsorientierte Inhalte und Methoden in Forschung und Lehre integrieren und Beispiel für ein gelingendes Gemeinwesen in der Bildung geben. Die Cusanus Hochschule wurde im Februar 2014 als unselbständige Stiftung ins Leben gerufen und im Mai 2015 staatlich anerkannt. Sie ist gemeinnützig tätig und unabhängig von wirtschaftlichen, politischen und religiösen Interessen. Um die Freiheit zur Selbstgestaltung von Forschung und Lehre in sozialer und ökologischer Verantwortung zu gewährleisten, haben wir eine Rechtsform gewählt, durch die sich die Hochschule, vereinfacht gesagt, selbst gehört. Macht und Gestaltungskompetenz liegen somit nicht beim Träger – wie leider oft üblich – , sondern in den Händen der Mitglieder der Hochschule. Zugleich sind wir in ein umfassendes Netzwerk von ideellen und inanziellen Förderern sowie in einen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebettet, in dem wir dialogisch neue Formen der gesellschaftlichen Verantwortung für und von Bildung gestalten und den Aufbau der Hochschule voranbringen wollen. BERNKASTEL-KUES Bernkastel-Kues, gelegen an der Mosel zwischen Trier und Koblenz, ist die Geburtsstadt unseres Namensgebers Nikolaus von Kues (latinisiert: Nicolaus Cusanus), eines großen humanistischen Universalgelehrten der Renaissance. Die Stadt ge- „Haben oder Sein? Das war die Frage von E. Fromm, und er antwortete: Das höchste Ziel im Habenmodus ist mehr Wissen, im Seinsmodus tieferes Wissen. Die Voraussetzungen für den Seinsmodus sind Unabhängigkeit, Freiheit und das Vorhandensein kritischer Vernunft. Sein wesenliches Merkmal ist Aktivität, nicht im Sinne von Geschäftigkeit, sondern im Sinne innerer Aktivität, dem produktiven Gebrauch menschlicher Tätigkeiten. In diesem Sinn soll die Cusanus Hochschule in BernkastelKues ein Ort sein, an dem die Mitglieder und Angehörigen der Hochschule gemeinsam am Ziel des Seinsmodus arbeiten, getragen und eingebettet in eine Gemeinschaft von lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Begleitern und Unterstützern.“ Prof. Dr. Harald Spehl, Präsident der Cusanus Hochschule „Die Philosophie(geschichte) ist, indem sie den Stoff des Studienganges bildet, der Lehrer darin. Was die Methode betrifft, so ist es die Form des Gespräches, die den Master im Speziellen wie auch den Lehrund Forschungsansatz der Cusanus Hochschule insgesamt auszeichnet. Für mich wurde die Erfahrung wichtig, aus der Philosophischen Relexion Ideen zu schöpfen für meine Arbeit in der bildenden Kunst und im Lehrerberuf.“ Christoph Schomann, Student „Die Gesellschaft der Zukunft braucht mehr Philosophie, nicht weniger. Denn Philosophie hilft dabei, die richtigen, die entscheidenden Fragen zu entdecken: die Fragen, die über den Problemhorizont des Heute hinausführen. Sie gibt keine fertigen Antworten, sondern öffnet Denk-Räume. Philosophie im Geist des Cusanus befähigt Studierende, ihren eigenen Geist frei und verantwortungsbewusst durch diese Räume zu bewegen. Wer so fragend zu denken lernt wie an der Cusanus Hochschule, der kann in Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft entscheidende Impulse geben.“ Dr. Martin Thomé, Gesellschafter der Cusanus Treuhand gGmbH 14 hört mit knapp 7000 Einwohnern zu den kleineren Deutschlands und ist in die ländlichen Regionen von Eifel, Mosel und Hunsrück eingebettet. Wir betrachten Bernkastel-Kues als eine gewachsene Kulturregion Europas, deren geistiges Erbe wir zeitgemäß entwickeln möchten. Zugleich wollen wir als Hochschule partizipativ zur Entwicklung des Ortes und der Region beitragen. Damit wollen wir Beispiel geben, wie eine Hochschule regional die Zivilgesellschaft stärken und Selbstorganisation und bürgerschaftliches Engagement vor Ort fördern kann. UNTERKUNFTSMÖGLICHKEITEN Die Cusanus Studierendengemeinschaft bewohnt zurzeit die Räume der örtlichen Jugendherberge, die vorübergehend keinen regulären Gästebetrieb unterhält. Das Gebäude – ein ehemaliges Schlosshotel aus dem Jahre 1905 – liegt neben der Burgruine Landshut oberhalb der Stadt mit herrlichem Blick auf das Moseltal. Hier können alle Studierenden, die andernorts wohnen und nur zu den Blockveranstaltungen anreisen wollen, günstig übernachten. Zugleich ist es der ideale Ort, um Gemeinschaft zu leben und zu plegen. STUDENTISCHES LEBEN Zusätzlich zur Plege des Gemeinschaftslebens während der Seminare organisiert die Cusanus Studierendengemeinschaft e.V. Semesterfeiern, Konzerte, Tagungen und Lektürekreise, unterhält einen kleinen Gemeinschaftsgarten und plegt den direkten Kontakt zu den Bürgern in Bernkastel-Kues und umliegenden Initiativen und Projekten. 15 staatlich anerkannte Hochschule in freier Trägerschaft Verortung: regional und international Zwischenräume: wechselseitige Steigerung von Theorie und Praxis Transfer: Weite schaffen, Tiefe vermitteln Organisation und Verwaltung: Autonomie Forschung: im Dialog Lehre: Selbstdenker werden Finanzierung: für eine freie Bildung Vision: Befähigung zur Selbstbildung 16