arztpraxis limmatplatz Was sind Fieberblasen? ..................................................................... 1 Wieso bekommt man Fieberblasen? .................................................. 1 Symptome .......................................................................................... 2 Diagnosestellung ................................................................................ 2 Was kann der Arzt tun? ...................................................................... 2 Mögliche Komplikationen ................................................................... 2 Was können Sie tun, um Fieberblasen zu vermeiden? ...................... 3 Prognose ............................................................................................ 3 Fieberblasen (Herpes simplex labialis) Was sind Fieberblasen? Das Herpes-Simplex-Virus (HSV) verursacht diese weit verbreitete Krankheit. Charakteristisch ist die Entstehung von kleinen, nässenden Bläschen auf geröteter Haut oder Schleimhaut. Die Stelle ist empfindlich, schmerzt und juckt. Die Bläschen verheilen ohne Narbenbildung, haben aber die Tendenz, wiederzukommen. Es existieren zwei Arten von Herpes-simplex-Viren. Beide können die Haut, die Schleimhäute des ganzen Körpers und das Gehirn angreifen. HSV Typ 1, die am häufigsten vorkommende Art, ist in der Regel auf Mund und Lippen begrenzt. HSV Typ 2 betrifft besonders die Geschlechtsteile. Prinzipiell können beide Virusarten sowohl an den Lippen als auch an den Geschlechtsorganen vorkommen. Mehr als 90 Prozent der Erwachsenen haben Antikörper gegen HSV-1 im Blut, zirka 25 Prozent haben Antikörper gegen HSV-2. Jeder der Antikörper gebildet hat, war schon einmal in Kontakt mit dem Virus. Wieso bekommt man Fieberblasen? Herpes labialis (Lippenherpes) wird durch Tröpfcheninfektion oder durch direkten Kontakt, zum Beispiel beim Küssen oder Berühren der infizierten Stelle übertragen. Das erste Mal beobachtet man Herpes bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren. HSV greift die obersten Zellen der Haut an. Dort bilden sich nässende Bläschen. Von der Oberhaut bewegt sich das Virus über die Nervenbahnen zu den Nervenwurzeln. Hier bleibt es in einer Art Dämmerzustand, um bei geschwächtem Immunsystem wieder aktiv zu werden. Das Virus breitet sich auf dem umgekehrten Weg wieder Richtung Haut aus und erscheint dort in Form von Fieberbläschen (Reaktivierung). Auslöser für eine Reaktivierung können dabei fieberhafte Infektionskrankheiten sein (Herpes febrilis), aber auch UV-Strahlung (Herpes solaris), Menstruation (Herpes menstrualis), Magen-Darmstörungen, sowie hormonelle (Schwangerschaft) und psychische Faktoren. http://www.arztpraxis-limmatplatz.ch/ F_06 Fieberblasen Herpes.docx Seite 2 von 3 Symptome Die primäre Infektion erfolgt meist im Kindesalter und verläuft mehr als 90 Prozent der Fälle unscheinbar und unbemerkt. Sie kann jedoch auch als Mundfäule (Gingivostomatitis herpetica acuta), einem Mundausschlag mit Bläschen, Fieber, starken Schmerzen, Lymphknotenschwellung und Unwohlsein auftreten. Der erste Herpesausbruch tritt zwei bis sieben Tage nach der Infektion auf. Im Laufe von acht bis zehn Tagen heilen die Fieberblasen aus. Später wird das Virus reaktiviert - ein neuer Lippenherpes entsteht. Die Fieberblasen entstehen vor allem an den Lippen und rund um den Mund, können aber auch auf der übrigen Haut, zum Beispiel an den Wangen, am Naseneingang, an den Ohrläppchen oder den Augen auftreten. Die ersten Anzeichen von Lippenherpes sind Juckreiz und Spannungsgefühl, seltener auch Schmerzen. In kurzer Zeit entstehen kleine, nässende Bläschen. Diese heilen unter Krustenbildung ab. Die Kruste fällt nach etwa acht bis zehn Tagen ab. Bis der gesamte Lippenherpes mit Schorf bedeckt ist, kann man auch andere mit Herpes infizieren. Zirka 30 Prozent der HSV-Infizierten bekommen im Laufe des Lebens wiederholt Lippenherpes. Diagnosestellung Es reicht die Kombination aus Krankenvorgeschichte und Aussehen des Lippenherpes, um die Diagnose zu stellen. . Was kann der Arzt tun? Der Arzt untersucht, ob eine Behandlung zweckmässig ist. Die Behandlung sollte so früh wie möglich einsetzen, das heisst sobald man die ersten Anzeichen von Fieberblasen bemerkt. Lokal kann man die Fieberbläschen mit Antivirus wirksamer Salbe: Acyclovir-Creme behandeln. In wiederholten Fällen von schwerem Lippenherpes wird kann der Arzt AcyclovirTabletten verordnen. Mögliche Komplikationen § § § § § § Infektion der Wunde durch Bakterien Ausbreitung der Krankheit zu den Augen hin kann die Sehstärke herabsetzen (Herpes corneae) Zu einer äusserst schweren Herpesausbreitung kann es bei Kindern kommen, wenn ihre Haut durch Ekzeme bereits vorgeschädigt ist. Gehirnentzündung durch Herpes Den schwerster Verlauf findet sich bei Herpes, wenn die Abwehr des Patienten stark geschwächt ist, beispielsweise durch eine Chemotherapie, oder bei Aids-Patienten. Bei ausgeprägtem Herpes genitalis (Genitalherpes) sollte im Rahmen einer Schwangerschaft die Entbindung über einen Kaiserschnitt angestrebt werden, da sich das Neugeborene bei Durchtritt durch den Geburtskanal infizieren kann. Dies kann beim Neugeborenen zu einem schweren Krankheitsbild mit einer Sterblichkeit von 30 Prozent führen. http://www.arztpraxis-limmatplatz.ch/ F_06 Fieberblasen Herpes.docx Seite 3 von 3 Was können Sie tun, um Fieberblasen zu vermeiden? § § § § Vermeiden Sie die Berührung der Fieberbläschen, diese können auch auf andere Stellen des Körpers übertragen werden. Nach einer Berührung der Bläschen Hände waschen. Allgemein gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Kost, Sport und ausreichend Schlaf stärkt das Abwehrsystem des Körpers. Während eines Herpes genitalis-Schubs mit Ausschlägen auf dem Penis oder auf den Schamlippen sollte Sexualkontakt nur mit Kondomen erfolgen. Prognose Eine Entzündung des Gehirns (Encephalitis) mit HSV-1 (selten HSV-2) kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. Das Risiko ist allerdings sehr gering. In der Regel ist die Prognose gut. http://www.arztpraxis-limmatplatz.ch/ F_06 Fieberblasen Herpes.docx