1. Die Alkalimetalle

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1. Die Alkalimetalle
Elektronenkonfiguration:
Li [He] s1; Na [Ne] s1; K [Ar] s1
Gruppeneigenschaften:
Die Alkalimetalle geben leicht ihr s1-Elektron unter Bildung von einfach positive geladenen
Ionen ab. Dies erklärt ihre besondere Reaktionsfähigkeit. Sie stellen die stärksten
Reduktionsmittel dar. Die Alkalimetalle reagieren alle heftig mit Wasser unter Bildung von
H2, wobei die Reaktionsfähigkeit von oben nach unten in der ersten Hauptgruppe zunimmt.
2 H2O + 2 Na → 2 NaOH + H2
Zusammen mit Wasserstoff reagieren die Alkalimetalle zu ihren entsprechenden
Metallhydride (in denen der Wasserstoff partiell negativ geladen ist). Mit Sauerstoff bildet
Lithium (bei 130°C) Li2O. Natrium reagiert zum Peroxid (Na2O2) und alle anderen
Alkalimetalle bilden Hyperoxide (MeO2).
Die Alkalimetalle kristallisieren in der kubisch-raumzentrierten-Struktur aus.
1.1 Lithium
I. Verbindungen und Vorkommen: findet sich vor allem in Silikat-Verbindungen wie
LiAl[Si2O6], elementares Lithium lässt sich nur über Schmelzflusselektrolyse gewinnen
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Li, Na und K sind leichter als Wasser, wobei
Li das leichteste aller festen Elemente ist. Lithium besitzt eine ungewöhnlich hohen negativen
Wert des Standardpotential und ist somit das mit Abstand unedelste Element. Der Grund
dafür liegt in der extrem großen Hydratationsenergie des Li+-Ions.
III. Darstellung: Lithium lässt sich durch Schmelzflusselektrolyse gewinnen. Um den
Schmelzpunkt einer LiCl-Schmelze herabzusenken wird ein Gemisch von LiCl und KCl
(Schmelzpunkterniedrigung) verwendet.
IV. Verwendung: Lithium eignet sich als Legierungszusatz zum Härten von Blei, Aluminium
und Magnesium. Außerdem wird 6Li2H als Kernsprengstoff verwendet.
1.2 Natrium
I. Verbindungen: Natrium ist das häufigste Alkalimetall in der Erdkruste. Es findet sich als
Steinsalz (NaCl) in großen unterirdischen Lagerstätten. Außerdem findet man NaNO3
(Chilesalpeter) in großen Mengen (hatte früher Bedeutung in der Sprenstoffherstellung, heute
vor allem für die Düngemittel-Industrie).
II. chemische und physikalische Eigenschaften: siehe oben
III. Darstellung: Ebenso wie Lithium wird Natrium per Schmelzflusselektrolyse (in der so
genannten Downs-Zelle) aus NaCl mit einem Zusatz von CaCl2 bei 600°C gewonnen. (siehe
Abbildung)
Kathodenreaktion: 2 Na+ + 2e- → 2 Na
Anodenreaktion: 2 Cl- → Cl2 + 2eIV. Verwendung: Natrium ist der
Ausgangstoff zur Herstellung von
Na2O2, NaNH2, NaH, NaCN.
V. wichtige Natriumverbindung und
ihre Darstellung:
→ Darstellung von NaOH:
Zur Herstellung von Natronlauge gibt
es drei verschiedene Verfahren. Das
Diaphragma-Verfahren und das
Membran-Verfahren, sowie das
Quecksilberverfahren. Dabei sind die beiden ersten Verfahren Prinzipiell gleichwertig in
ihrem Aufbau. Alle Verfahren haben eine NaCl-Lösung als Ausgangssubstanz. Als Neben
produkte der Verfahren fallen H2 sowie Cl2 an.
Bei den Verfahren wird NaCl-Lösung elektrolisiert.
NaCl + H2O → NaOH + ½ H2 + ½ Cl2
früher: Na2CO3 + Ca(OH)2 → 2 NaOH + CaCO3
→ Darstellung von Na2CO3 (Solvay-Verfahren):
Dabei wird eine Lösung von Ammoniumhydrogencarbonat (NH4HCO3) und NaCl hergestellt.
Dabei fällt NaHCO3 aus, da es am schwerlöslichsten ist. Durch Glühen des Feststoffs wird er
in das gewünschte Na2CO3 überführt.
NH4HCO3 (aq) + NaCl (aq) → NH4Cl (aq) + NaHCO3 ↓
Glühen: 2 NaHCO3 → Na2CO3 + H2O + CO2
1.3 Kalium
Verhält sich in allen Eigenschaften analog zu Na ist aber reaktionsfähiger. Die technische
Darstellung KOH erfolgt analog zur Herstellung von NaOH, genauso Verhält es sich mit
technischen Darstellung des Elements.
2. Erdalkalimetalle:
Elektronenkonfiguration: …s2
2.1 Magnesium
I. Verbindungen: MgCl2
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Magnesium Verbrennt an der Luft zu
Magnesiumoxid (MgO), welches beispielsweise im Sportbereich gebraucht wird. Die
Verbrennung findet unter Abstrahlen von blendend weissen Licht statt. Früher wurde Mg in
Verbindung mit starken Oxidationsmitteln wie KClO3 zu Erzeugung von Blitzen zur
Belichtung von Bildern verwendet.
III. Darstellung:
technische Darstellung (per Schmelzflusselektrolyse):
MgCl2
Elektrolyse:700 − 800°C
      
→ Mg + Cl2
∆H0= +642kJ/mol
2.2 Calcium
I. Verbindungen: CaCl, CaSO4
II. chemische und physikalische Eigenschaften. reagiert zusammen mit Wasser zu
Wasserstoff und Calciumhydroxid. Kristallstruktur: hexagonal dichteste Kugekpackung
III. Darstellung: Calcium kann durch Schmelzflusselektrolyse von CaCl2 im Gemisch mit
CaF2 und KCl gewonnen werden (Bei 772°C).
großtechnisch wird es jedoch nachdem aluminothermischen Verfahren gewonnen:
6 CaO + 2 Al
1200°C − Vakuum
    
→ 3 Ca (g) + 3 CaO·Al2O3
IV. Verwendung:
V. wichtige Natriumverbindung und ihre Darstellung:
→ Calciumhydrid
Calciumhydrid wird durch Überleiten von Wasserstoff über kompaktes Calsium bei 400°C
gewonnen.
Ca + H2 → CaH2
∆H0= +184kJ/mol
Zusammen mit Wasser reagiert Calciumhydrid zu Wassersoff und Calciumhydroxid.
CaH2 + 2 H2O → Ca(OH)2 + 2 H2
∆H0= +228kJ/mol
→ Calciumcarbonat (CaCO3 – Kalkstein)
Calciumcarbonat kristallisiert in drei verschiedenen Modifikationen aus: Calcit
(trigonalrhomboedrisch), Aragonit (orthorhombisch), Vaterit (hexagonale Form.)
CaCO3 → CaO + CO2
CaO + H2O → Ca(OH)2
Calciumcarbonat ist in reinem dest. Wasser eher schlecht löslich. In kohlensäurehaltigem
Wasser löst es sich gut. Das ist auf die Bildung von Calciumhydrogencarbonat
zurückzuführen (Ca(HCO3)2), welches in Wasser gut löslich ist.
Wasserhärte: Die Wasserhärte ist ein Maß für die Menge an Calciumverbindungen in
Gewässern. Man spricht von harten und weichem Wasser (da das Wasser bei
unterschiedlichem Gehalt von Calcium bei der Benutzung von Seife verschiedene
„Eindrücke“ hinterlässt). So gibt Calciumhaltiges Wasser das Gefühl von hartem Wasser.
Der Grund dafür ist das Seifen Alkalisalze organischer Verbindungen sind. Wäscht man sich
nun mit calciumhaltigen Wasser die Hände so entsteht schwerlösliche Kalkseifen.
In Deutschland wird die Wasserhärte in verschiedene Grade eingeteilt, wobei die Menge von
CaO in 100cm³ angegeben wird.
→ Calciumcarbid (CaC2)
Herstellung durch ein von Friedrich Wöhler entwickeltes Verfahren aus CaO:
CaO + 3 C
CaC2 + CO (bei 2000-22000°C)
Calciumcarbid ist ein starkes Reduktionsmittel welches in der Natriumchloridstruktur
auskristallisiert.
CaC2 dient zur Gewinnung von Acetylen:
CaC2 + H2O → C2H2 + CaO
→ CaSO4·2H2O (Gips)
Erscheinungsformen: Marienglas (mit ½ H2O) und als Alabaster
3. Aluminium
technische Darstellung:
Aluminium wird aus Al2O3
durch Schmelzflusselektrolyse
hergestellt.
Ausgangstoff ist Bauxit,
welches zum großen Teil aus
AlO(OH) hergestellt wird. Es
kann jedoch Verunreinigungen
von Fe2O3 enthalten, welches
vor der
Schmelzflusselektrolyse
entfernt werden muss. Da
Bauxit amphoteren Charakter
besitzt löst es sich sowohl in
Säuren als auch in Basen.
Fe2O3 löst sich nur in sauren
Lösungen. Somit wird Bauxit unter Bildung seines Komplexsalzes (Na[Al(OH)4]) in basische
Lösung gebracht. Fe2O3 kann als Feststoff abfiltriert werden. Durch impfen mit Al(OH)3Kristallen fällt aus der Lösung Al(OH)3, welches abfiltriert wird und bei hohen Temperaturen
zu Al2O3 entwässert wird. Das beschriebene Verfahren wird als Bayer-Verfahren oder nasser
Aufschluss bezeichnet.
NaOH
170°C − Druck
Im pfen
   
→ Na[Al(OH)4] + Fe2O3  
→ 2Al(OH)3 +
1200°C
 
→ Al2O3 + 3 H2O
Bauxit + NaOH
trockener Aufschluss:
Al2O3 + NaCO3 → 2 NaAlO2 + CO2
Fe2O3 + NaCO3 → 2 NaFeO2
Lösen der Produkte in Wasser
NaAlO2 + H2O → Na[Al(OH)4]
Gesamtgleichung: Al2O3 + Na2CO3
Das entstandene Ferrit ist unlöslich und wird abfiltriert.
2 NaAlO2 + CO2
Schmelzflusselektrolyse:
Kathode: 2 Al3+ + 6 e- → 2 Al
Anode: 3 O2- → 1½ O2 + 6eGesamt: Al2O3 → 2 Al + 1½O2
Passivierung: An Luft müsste Aluminium laut Standardpotential sofort oxidieren. Da sich
beim Oxidationsvorgang eine dünne anhaftende Oxidschicht bildet, wird das darunter
liegende Aluminium nicht vom Luftsauerstoff angegriffen. Diese Eigenschaft wird im
Eloxalverfahren ausgenutzt. Hier wird durch einen galvanischen Vorgang die Oxidschicht
künstlich dicker gemacht (bis 0,02mm). Diese Oxidschicht ist dann gegen Wasser,
Meerwasser und Säuren sowie Basen resistent.
aluminothermische Verfahren: Beim aluminothermischen Verfahren nutzt man die extrem
hohe Bindungenergie des Al2O3 aus. Mit dieser Methode lassen sich aus den Metalloxiden
durch Reduktion die elementaren Metalle gewinnen, wobei das Aluminium in Korund
umgesetzt wird.
Beispiel: 2Al + Fe2O3 → Al2O3 + 2 Fe
Ein besonders aluminothermisches Verfahren ist das Thermit-Schweisse. Dabei wird Fe3O4
und Aluminium zu Korund und Eisen umgesetzt: 3 Fe3O4 + 8Al → 4 Al2O3 + 9 Fe
Löseverhalten:
Aluminium: Aluminium lässt sich in verdünnten Säuren unter Wasserstoffbildung lösen,
jedoch nicht in oxidierenden Säuren (wegen der Passivierung).
Al + 3 H3O+ → Al3+ + 1,5H2 + 3 H2O
Die Schutzschicht (Al(OH)3) lässt sich jedoch in stark sauren oder alkalischen Lösungen
lösen (siehe unten).
Aluminiumhydroxid (Al(OH)3): Lässt sich in Säuren und in Laugen Lösen, da es amphoteren
Charakter besitzt.
Al(OH)3 + 3 H3O+ → [Al(H2O)6]3+
Al(OH)3 + OH- → [Al(OH)4]Aluminiumchlorid (AlCl3):
γ-Al2O3: kubische Kristallstruktur
4. Silicium
Elektronenkonfiguration: [Ne] 3s² 3p²
Kristallstruktur: Diamant
technische Darstellung:
→ im Labor: durch Reduktion mit Aluminium
3 SiO2 + 4Al → 3Si + 2Al2O3
∆H0= -619kJ/mol
→ großtechnisch:
SiO2 + 2C
1800°C
 
→ Si + 2 CO
∆H0= +690 kJ/mol
Um hochreines Silicium zu gewinnen wird das
gewonne Silicium mit HCl umgesetzt:
Si + 3HCl → HSiCl3 + H2
Das Silicochloroform wird destilliert und
anschließend durch H2 reduziert:
HSiCl3 + H2 → Si + 3 HCl
Die Abscheidung des Siliciums erfolgt in Stäben,
welche durch das Zonenschmelzverfahren weiter
gereinigt werden. Dabei wird ein
Siliciumeinkristall lokal geschmolzen, der
Schmelzofen läuft nun längs des Kristalls so das
sich die Verunreinigungen am Ende des Kristalls
ansammeln.
Siliciumfluorid: Siliciumfluorid ist stechend
riechendes Gas, welches aufgrund seiner
Hydrolyse an der Luft raucht. Es entsteht durch
erhitzn eines Gemische aus CaF2, SiO2 und
H2SO4:
2 CaF2 + 2 H2SO4 → 2 CaSO4 + 4 HF
4 HF + SiO2 → SiF4
Siliciumchlorid: Siliciumtetrafluorid ist eine farblose an der Luft rauchende Flüssigkeit,
welche durch Erhitzen von Silicium im Cl2-Strom erzeugt wird.
Siliciumdioxid (SiO2): Siliciumdioxid ist ein polymer. Es existieren verschiedene
Modifikationen:
573°C
870°C
1470°C
 → β-Quarz  → β-Tridymit  
→ β-Cristobalit
1725°C
 
→ Schmelze
α-Quarz
Strukturen:
β-Cristobalit
(kein Bild vorhanden)
β-Tridymit
Carborund: Siliciumcarbid (SiC) ist sehr hart,
thermisch und chemisch resistent und ist gut
wärmeleitend. Es wird als Schleifmittel eingesetzt
zur
Erzeugung
von
Feuersteinen,
sowie
Heizwiderständen.
Außerdem
werden
aus
Siliciumcarbid hochtemperaturfeste Bauteile für den
Maschinenbau
gefertigt.
SiC
kommt
in
verschiedenen Modifikationen vor, jedoch liegen in
allen Modifikationen jeweils 4 Atome der anderen
„Sorte“ um ein Atom (Tetraedrisch). Siliciumcarbid
wird aus Quarzsand hersgestellt:
2200°C
SiO2 + 3C  
→ SiC + 2 CO
∆H0= +625kJ/mol
Silikate: Silikate sind die Salze der Mono- und
Polykieselsäure.
Sie
entstehen
beim
Zusammenschmelzen von Siliciumdioxid mit
Metalloxiden, -hydroxiden oder –carbonaten. Das
einfachste Silikatanion ist das SiO44-. Es stellt ein
Tetraeder dar, dessen Zentrum vom Si-Atom besetzt
ist. Es ist möglich eine große Zahl dieser Tetraeder
zu
verbinden.
Dabei
entstehen
größere
Silikatpolymere. Die Tetraeder sind über eine
gemeinsame
„Sauerstoff-Ecke“
miteinander
verbunden, sodass das nächste denkbare SilikatAnion in der homologen Reihe das Si2O76-. Silikate
eignen sich zur Herstellung von KationenTauschern, da sie große negativ geladenen Polymere
darstellen, deren Gegen-Ionen austauschbar sind.
5. Zinn und Blei
Elektronenkonfiguration:
Sn: [Kr] 3d10 5s2 5p2
Pb: [Xe] 4f14 5d10 6s2 6p2
5.1 Zinn
I. Verbindungen und Vorkommen: SnO2 (Zinnstein)
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Zinn tritt in verschiedenen Modifikationen
auf. Nichtmetallischer α-Zinn ist nur unterhalb von 13°C stabil. Er kristallisiert in einer
Zinkblende-Struktur bzw. im Diamantgitter aus. β-Zinn ist bei Temperaturen überhalb von
13°C die stabile Form des Zinns welche deutliche metallische Eigenschaften aufweist. Der βZinn ist sechsfachkoordiniert und besitzt daher auch eine größere Dichte.
Löseverhalten: Bei Raumtemperatur ist Zinn gegenüber Wasser beständig. Es löst sich jedoch
in Säuren und in Basen:
Sn + 2HCl → SnCl2 + H2
Sn + 4 H2O + 2OH- → [Sn(OH)6]2- + H2
Zinnverbindungen:
1. Zinn(II)-Verbindungen:
→Zinnchlorid: Darstellung: lösen von Sn-Spänen in HCl
Sn + 2HCl → SnCl2 + H2
bei 40,5Grad leicht in Wasser löslich
Eigenschaften: Reduktionsvermögen beruht auf Neigung des Sn(II) in Sn(IV) überzugehen
Sn(II) → Sn(IV) E0 = +0,154
durch Luftsauerstoff wird SnCl2 in SnCl4 oxidiert: SnCl2 + ½ O2 + 2 HCl→ SnCl4 + H2O
SnCl4 + Sn → 2 SnCl2
Zinndifluorid: bildet sich beim Eindampfen einer SnO in 40% Flusssäure
III. Darstellung: Zinn kann durch Reduktion von Zinnstein mit Kohle gewonnen werden.
SnO2 + 2C → Sn + 2CO
∆H0= 360kJ/mol
5.2 Blei
I. Verbindungen und Vorkommen: Pb (Bleiglanz)
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Blei ist ein bläulich graues, weiches und gut
dehnbares Schwermetall. Es kristallisiert in einer typischen Metallstruktur aus und zwar in der
kubisch dichtesten Packung.
Löseverhalten: Aufgrund der Passivierung löst sich Blei nicht in H2SO4, HCl und HF. Es löst
sich jedoch in heißen Laugen und HNO3. Es löst sich außerdem in CO2 haltigen gewässern:
Pb + ½ O2 + H2O + 2 CO2→ Pb(HCO3)2
Außerdem lässt sich Blei auch in Gegenwart von Luftsauerstoff in Wasser lösen:
Pb + ½ O2 + H2O → Pb(OH)2
Die stabilere OOxidationsstufe des Pb ist II. Die IV-Oxidationsstufe wird nur selten erreicht
und bildet Verbindungen mit oxidierenden Eigenschaften
III. Darstellung: Blei wird vorallem aus Bleiglanz (PbS) per Röstreduktionsverfahren
gewonnen.
PbS + 1 ½ O2 → PbO + SO2
(Röstarbeit)
Im Hochofen wird das Bleioxid mit Koks reduziert:
PbO + CO → Pb + CO2
(Reduktionsarbeit)
6. Kupfer, Silber und Gold
Elektronenkonfiguration: (n-1)d10 ns1
Oxidationsstufe: +1 (+2, +3) selten: +4, +5
stabilste Oxidationsstufe: für Cu: +2; für Ag: +1; für Au: +3
Gruppeneigenschaften:
Da die d10-Konfiguration die Kernladung nicht so wirksam abschirmt wie die
Edelgaskonfiguration, sind die 1. Ionisierungsenergien wesentlich höher als bei den
Alkalimetallen. Dies und die hohe Sublimierungsenergie führen zum edlen charakter der
Gruppe. Dabei nimmt dieser von Cu nach Au zu.
Zusammen mit Halogeniden bilden die Edelmetalle „kovalentere“ Bindungen als
Alkalimetalle und sind somit schwerer löslich. In der Natur lassen sich alle Metalle in
elementarer Form finden.
Die Metalle der Kupfergruppe kristallisieren in einer kubisch-flächenzentrierter Struktur aus.
6.1 Kupfer
I. Verbindungen und Vorkommen: elementar und in Form von Oxiden Cu2O
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Kupfer ist ein hellrotes, dehnbares Metall mit
der höchsten Wärmeleitfähigkeit und der besten elektrischen Leitfähigkeit.
Löseverhalten von Kupfer: Kupfer lässt sich in Salpetersäure und in konz. Schwefelsäure
lösen.
3 Cu + 2 NO3- + 8 H+ → 3 Cu2+ + 2NO + 4 H2O
Beständigkeit von Kupfer (I)-Verbindungen (d10): Cu+ ist isoelektronisch zu Ni und ist
diamagnetisch. Kupfer(I)-salze sind nur im Ionenverband beständig. In Lösung
Disproportionieren sie zu Cu2+ und Cu. Dies liegt an der höheren Hydratationsenergie von
Cu2+-Ionen.
CuCl: bei 178 Grad Celsius tiefblau, Koordinationszahl 4 → Zinkblendestruktur; Darstellung:
CuCl2 und Cu werden in konz. HCl erwärmt → es entsteht H[CuCl2] beim verdünnen der
Lösung entsteht CuCl unter HCl Abspaltung. An trockener Luft beständig; an feuchter Luft 2
CuCl + ½ O2 + H2O → 2Cu(OH)Cl
Kupferiodid: ZnS-Struktur; Darstellung: Versetzten einer CuSO4-Lösung mit KI. CuI2 ist
unbeständig und zerfällt in CuI und ½ I2; von Bedeutung für die quant. Bestimmung von Cu
CuCN: Darstellung: CuSO4 + KCN → Bildung von Dicyan, NS von CuCN (Cu2+ + 2CN- →
Cu(CN)2 + ½ (CN)2; Auflösen con CuCN in CN--haltiger Lösung: CuCN + CN- →
[Cu(CN)2]- + CN-→[Cu(CN)3]2- + CN- → [Cu(CN)4]3-; die Cyanid-Komplexe des Cu sind so
beständi, dass beim Einleiten von H2S kein CuS ausfällt.
III. Darstellung: Ausgangsmaterial zur Herstellung von Rohkupfer ist Kupferkies (CuFeS2).
Die Eisenverunreinigungen werden durch Rösten in Eisenoxid überführt und durch Zugabe
von SiO2 zu Eisensilikat verschlackt.
FeS + 3/2 O2 + SiO2 → FeSiO3 + SO2
Die Schlacke wird abgetrennt und es bleibt Kupfersufid (Cu2S) übrig, welches zunächst
geröstet wird und anschließen mit Kupfersulfid zu elementarem Kupfer reduziert wird:
2Cu2S + 3O2 → 2Cu2O + 2 SO2
Cu2S + 2 Cu2O → 6 Cu + SO2
Reinigung des Rohkupfer: Die Reinigung des Rohkupfers erfolgt in einer schwefelsauren
CuSO4-Lösung mit einer Rohkupferanode und einer Reinstkupferkathode. An der Anode geht
Cu in Lösung und scheidet sich an der Kathode als reines Kupfer ab:
Anode:
Kathode:
Cu → Cu2+ + 2eCu2+ + 2e- → Cu
Unedle Metalle wie Zink gehen an der Anode ebenso in Lösung, scheiden sich aufgrund ihres
negativeren Standardpotentials nicht an der Kathode ab.
6.2 Silber
I. Verbindungen und Vorkommen: vor allem elementar
II. chemische und physikalische Eigenschaften: Silber ist einweissglänzendes Edelmetall,
welches mit H2S in Gegenwart von O2 schwarzes Ag2S bildet.
Löseverhalten: Silber lässt sich nur in oxidierenden Säuren wie Salpetersäure oder
konzentrierter Schwefelsäure lösen.
6 Ag + 2 NO3- + 8 H+ → 6 Ag+ + 2NO + 4 H2O
Auflösen von AgHal-Niederschlägen: Die Löslichkeit der Silberhalogenide in Wassern nimmt
vom Fluorid zum Iodid ab. Silberfluorid ist in Wasser gut löslich, wohingegen das Iodid fast
unlöslich ist (L 0 8·10-17). Die Silberhalogenide kristallisieren in NaCl-Struktur aus. Nur
Silberiodid kristallisiert wegen seiner überwiegend kovalenten Bindung in der ZinkblendeStruktur. Die Silberchlorid lassen sich in NH3- Na2S2O3-Lösungen und KCN-Lösungen unter
Komplexbildung auflösen:
AgCL + 2 NH3 → [Ag(NH3)2]+ + ClAgCL + 2 S2O32- → [Ag(S2O32-)2]3- + ClAgCL + 2 CN- → [Ag(CN)2]- + ClDie Komplexbeständigkeit nimmt vom Amin-Komplex zum Cyanokomplex zu. Silberbromid
lässt sich nicht in NH3 lösen und AgI nicht in Na2S2O3.
III. Darstellung: Die Gewinnung von Silber und Gold erfolgt aus ihren Erzen durch
Cyanidlaugerei. Dabei werden die Metalle in elementarer Form oder aus Verbindungen in
Cyanidlösung als Cyanokomplex herausgelöst.
4 Ag + 8 CN- + 2H2O + O2 → 4 [Ag(CN)2]- + 4 OHAg2S + 4CN- + 2 O2 → 2 [Ag(CN)2]- + SO42-
Aus der so erhalten Cyanidlauge lässt sich das Element durch Zugabe von Zink ausfällen:
2 [Ag(CN)2]- + Zn → [Zn(CN)4]- + 2 Ag
Um Silber in reiner Form zu erhalten wird das Rohsilber analog zum Kupfer per Elektrolyse
abgeschieden.
6.3 Gold
I. Verbindungen und Vorkommen: meist elementar
II. chemische und physikalische Eigenschaften:
Löseverhalten: Gold lässt sich nur in starken Oxidationsmitteln lösen wie Chlorwasser oder
Königswasser. Außerdem lässt es sich durch Komplexbildung mit KCN in Lösung bringen.
AuCl: Darstellung: erhitzen von AuCl3 bei 150 Grad Celsius, in H2O unlöslich, Bildet
polymere Zick-Zack-Ketten aus, Durch erwärmen kann man die Elemente zurück erhalten.
In Wasser Disprportionierung in Au und AuCl3
AuCl3: Darstellung: durch Überleiten von Cl2 über fein gepulvertes Gold bei 180 Grad;
AuCl3: rote Nadeln; bildet Dimere (Au2Cl6). löslich in H2O (verhält sich wie Säuren); bei
Zugabe von AgNO3 → Ag[AuCl3(OH)] schwerlöslich
III. Darstellung:
Gold wird analog zum Silber über die Cyanidlaugerei gewonnen.
2 Au + ½ O2 + H2O + 4CN- → 2 [Au(CN)2]- + 2OHWie auch Kupfer und Silber erfolgt die Reinigung des Roheisens über Elektrolyse.
7. Zink, Cadmium und Quecksilber
Elektronenkonfiguration: (n-1)d10 ns2
Oxidationsstufe: +2 für Quecksilber: +1
7.1 Zink:
I. Verbindungen und Vorkommen:
Zink kommt nicht elementar in der Natur vor, wichtige Verbindugen sind: ZnS (Zinkblende:
kubisch/ Wurzit: hexagonal), ZnCO3 (Zinkspat)
II. chemische und physikalische Eigenschaften:
Zink kristallisiert ebenso wie Cadmium in einer verzerrt hexagonaldichtesten Kugelpackung.
Die Metalle der zweiten Nebengruppe (oder 12 Gruppe) haben geringe Schmelzpunkte.
Löseverhalten: In Wasser ist Zink unlöslich, da es eine schützende Zn(OH)2- Schicht
ausbildet:
Zn + 2 H2O → Zn(OH)2 + H2
In sauren Lösungen kann sich diese Schicht nicht ausbilden, sodass sich Zink in Säuren Lösen
lässt:
Zn(OH)2 + 2 H+ → Zn2+ + 2 H2O
In Laugen lässt sich Zink auch lösen:
Zn(OH)2 + 2OH- → Zn(OH)42Aufgrund der Ausbildung der Hydroxidschicht und deren amphoteres Verhalten lässt sich also
Zink sowohl in Säuren als auch in Laugen unter H2-Bildung lösen.
III. Darstellung:
Die Zinkdarstellung erfolgt thermisch oder elektrolytisch, wobei die Erze zuerst durch Rösten
in ZnO überführt werden.
ZnS + 3/2 O2 → ZnO + SO2
ZnCO3 → ZnO + CO2
beim thermischen Verfahren wird ZnO durch Kohle bei 1100-1300°C reduziert:
ZnO + C → Zn + CO
∆H0= +238kJ/mol
Das Zink entweicht gasförmig und wird anschließend kondensiert.
Beim elektrolytischen Verfahren wird ZnO in verd. Schwefelsäure gelöst und die edleren
Verunreinigungen werden durch Zugabe von Zinkstaub ausgefällt. Anschließend wird mit
einer Al-Kathode und einer Blei-Anode bei 3,5V elektrolisiert. Die Abscheidung des unedlen
Zinks ist aufgrund der hohen Überspannung von Wasserstoff möglich.
7.2 Cadmium
I. Verbindungen und Vorkommen:
II. chemische und physikalische Eigenschaften:
Löseverhalten: Da Cadmium basischeren Charakter als Zink besitzt löst es sich nur in Säuren.
Dabei stellt man fest das es sich nichtoxidierenden Säuren schwerer lösen lässt als in
oxidierenden.
III. Darstellung:
Cadmium tritt extrem häufig zusammen mit Zink auf. Es fällt deshalb als Nebenprodukt bei
der Zinkdarstellung an. Da Cadmium leichter zu reduzieren ist und bei niedrigeren
Temperaturen verdampft wird es beim trockene Verfahren direkt aus dem Ofen. Das
Cadmium wird per Kondensation aus dem Dampf gewonnen.
Beim nassen Verfahren fällt Cadmium bei der Ausfällung mit Zinkstaub an (Zn + Cd2+ →
Zn2+ + Cd). Anschließend oxidiert des so gewonnen Cadmiumschwamm (Cd + ½ O2 → CdO)
und löst ihn in verdünnter H2SO4 (CdO + H2SO4 → CdSO4 + H2O). Durch Elektrolyse an
einer Bleianode und einer Aluminiumkathode wird das Element gewonnen.
7.3 Quecksilber
I. Verbindungen und Vorkommen:
II. chemische und physikalische Eigenschaften:
Viele Metall lassen sich in Quecksilber unter Bildung von Amalgamen lösen.
Löseverhalten: In Wasser und Salzlösungen löst sich Quecksilber spurenweise. In verdünnter
Salzsäure sowie Schwefelsäure wird es nicht angegriffen. In verdünnter Salpetersäure zersetzt
es sich langsam ohne H2-Entwicklung.
Hg(I)-Verbindungen: Quecksilber(I)-Verbindungen enthalten immer das dimere Quecksilber
mit einer kovalenten Hg-Hg-Bindung. Zum Verständnis der Chemie von Hg(I) ist es wichtig
die folgenden Potentiale zu kennen:
2 Hg
Hg22+ + 2eE0= +0,79V
Hg22+
2Hg2+ + 2eE0= +0,91V
Hg
Hg2+ + 2eE0= +0,85V
Zur Erzeugung von Hg(I) bräuchte man daher ein Oxidationsmittel mit einem Potential
zwischen +0,79V und 0,85V liegt. Da jedoch die gebräuchlichen Oxidationsmittel alle
größere Potential hat dürften keine Hg(I)-Verbindungen entstehen. Bei einem Überschuss an
Hg wird jedoch das Hg2+ vom Hg reduziert und es entsteht das dimere Hg22+. Damit ist auch
klar das Stoffe die die Konzentration von Hg2+ herabsetzten zu einer Disprotortionierung des
Hg22+ führen. Es gibt daher nur wenige Hg22+-Verbindungen. Typische Reaktionen die zur
Disproportionierung führen sind:
Hg22+ + 2 OH- → Hg + HgO + H2O
Hg22+ + S2- → Hg + HgS
Hg22+ + 2 CN- → Hg + Hg(CN)2
Eine der bedeutendsten Hg(I)-Verbindungen ist das Hg2Cl2 (oder auch Kalomel). Dieses lässt
sich durch die Reaktion von HgCl2 mit SnCl2 herstellen:
2 HgCl2 + SnCl2 → Hg2Cl2 + SnCl4
Die Anwesenheit von Hg2Cl2 lässt sich durch Zugabe von NH3 zeigen:
Hg2Cl2 + NH3 → Hg (schwarz) + Hg(NH2)Cl + HCl
Hg2Cl2-Dampf ist diamagnetisch und lässt sich so von HgCl unterscheiden. Hg2Cl2 ist schwer
löslich in Wasser.
III. Darstellung
Quecksilber wird durch Rösten von Zinnober gewonnen:
HgS + O2 → Hg + SO2
Das Quecksilber entweicht gasförmig und wird kondensiert. Eine Feinreinigung kann durch
Waschen mit verdünnter Salpetersäure und anschließender Vakuumdestillation erfolgen.
8. Arsen, Antimon und Bismut
Elektronenkonfiguration: s2 p3
Oxidationszahlen: +3, +5
Darstellung:
Arsen: Die technische Darstellung von Arsen erfolgt durch Erhitzen von Arsenkies unter
Luftausschluss bei 700-800°C:
FeAsS → FeS + As
FeAs2 → FeAs + As
Antimon: Gesteine mit hohen Antimon Gehalt werden mit Eisen in einem Tiegel umgesetzt:
Sb2S3 + 3Fe → 2 Sb + 3FeS
(bei 550-600°C)
bei geringerem Sb-Gehalt wird das Röstreduktionsverfahren angewendet:
Sb2S3 + 5O2 → Sb2O4 + 3SO2
Sb2O4 + 4 C → 2Sb + 4CO
Bismut: Bismut wird aus oxidischen Erzen gewonnen. Dabei wird das Bismutoxid mit Kohle
reduziert:
2 Bi2O3 + 3C → 4Bi + 3 CO2
Arsen Modifikationen: Arsen taucht ebenso wie Phosphor in verschiedenen Modifikationen
auf, wobei die beständigste Form als hexagonal-rhomboedrische Struktur auskristallisiert.
Modifikationen von As und Sb:
Arsen: Die thermodynamisch beständige Form des Arsens ist das graue bzw. metallische
Arsen. Es kristallisiert in rhomboedrischen Kristallen, ist spröde und leitet den elektrischen
Strom. Ab einer Temperatur von 616 Grad Celsius sublimiert Arsen. Der Dampf enthält As4Moleküle, welches durch abschrecken in das metastabile gelbe Arsen überführt werden kann
(besteht aus As4-Molekülen). Ab 20 Grad wird es wieder in das stabile graue Arsen
umgewandelt. Kondensiert man den As4-Dampf so entsteht amorphes As.
Antimon: Graues Antimon zeigt analoge Eigenschaften zum Arsen. Verdampft man Antimon
und kondensiert man den Dampf anschließend so erhält man schwarzes Antimon, welches in
einer rhombischen Schichtstruktur auskristallisiert.
Wasserstoffverbindungen von As und Sb:
Alle Hydrid Verbindungen der Form MH3 sind pyramidal aufgebaut.
Darstellung von Arseniden und Antimoniden:
Durch Reduktion mit naszierendem Wasserstoff:
AsCl3 + 6H → AsH3 + 3HCl
Reduktion der Halogenide mit LiAlH4:
4AsCl3 + 3 LiAlH4 → 3LiCl + 3AlCl3 + 4AsH3
Arsenverbindungen
As2O3: Entsteht bei der Verbrennung von Arsen an der Luft oder beim rösten von
arsenhaltigen Erzen:
2 As + 1 ½ O2 → As2O3
∆H0= -657kJ/mol
2 FeAsS + 5 O2 → 2 SO2 + Fe2O3 + As2O3
Es gibt zwei Modifikationen des As2O3. Als stabileres kubisches Arsenolith (in Form von
As4O6), welches sich ab 180Grad in monoklines As2O3 umwandelt.
In dest. Wasser löst sich As2O3 nur mäßig und bildet die Arsenige Säure (H3AsO3).
Säure-Basen-Verhalten von As2O3, As(OH)3: As2O3 stellt das Anhydris der Arsenigen Säure
dar H3AsO3 = As(OH)3
H3AsO3: in freiem Zustand nicht bekannt
As2O3 + 3H2= → 2 H3AsO3
H3AsO3: pKS = 9,23 für H3AsO3 → H2AsO3- + H+
pKB = 14 für As(OH)3 → As(OH)2 + OHArsensäure: Arsensäure (H3AsO4) erhält man durch das oxidieren von As oder As2O3 mit
konz. HNO3. Sie stellt eine dreibasige mittelstarke Säure dar.
Antimonverbindungen:
Sb2O3: Anhydrid der Antimonigen Säure (H3SbO3/Sb(OH)3)
Darstellung von Sb2O3 (2Sb + 1 ½ O2 → Sb2O3); oder durch Hydrolyse von SbCl3 in
siedender Sodalösung:
2SbCl3 + 3H2O → Sb2O3 + 6HCl
6HCl + 3Na2CO3 → 6NaCl + 3 CO2 + 3H2O
zwei Modifikationen kubische und orthorhombische Form bei 606Grad Umwandlungspunkt
Sb2O5: durch Dehydratisierung von Sb2O5·xH2O bei 600-800Grad:
2SbCl5 + (5+x) H2O → Sb2O5·xH2O
2Sb + 5O + xH2O → Sb2O5·xH2O
Eigenschaften von Bi(III) und Bi(V)-Verbindungen:
Bismut(III)-Salze lassen sich durch lösen von Bi2O3 bzw. Bi in Säuren erzeugen.
z.B.: HNO3 → Bi(NO3)3·6H2O
mit Metallhydraten: M3[Bi(NO3)6]·24H2O
wässrige Bi(III)Lösungen:
[Bi(OH2)6]3+ → [Bi(OH2)5OH]2+ …bis [Bi(OH2)2(OH)4]- bei pH größer 11
Bi(V)-Verbindungen werden durch starke Oxidationsmittel erhalten:
werden als Bismutate bezeichnet
Bi2O5 entsteht durch Einwirkung von starken Oxidationsmitteln auf Bi2O3
Kristallstrukturen
AB-Strukturen:
Cäsiumchlorid-Typ (CsCl)
Radienquotient
0,732-1
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
8
Kation
Koordinationszahl
8
Anion
Beispiele
CsCl, CsBr, CsI,
TlCl, NH4Cl
Cäsiumchlorid-Typ (KZ = 8): Jedes Cs+-Ion
ist von 8 Cl--Ionen und jedes Cl--Ion ist von
Cs+-Ionen in Form eines Würfels umgeben
Natrium-Typ (NaCl)
Radienquotient
0,414-0,732
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
6
Kation
Koordinationszahl
6
Anion
Beispiele
Halogenide von Li+,
Na+, K+, Rb+, Ba2+,
Ni2+; AgF, AgCl,
AgBr, NH4I
Zinkblende-Typ (ZnS)
Radienquotient
0,225-0,414
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
4
Kation
Koordinationszahl
4
Anion
Beispiele
BeS, ZnS, CdS,
CuCl, CuBr, CuI,
AgI
Natriumchlorid-Typ (KZ = 6): Jedes Na+-Ion
ist von 6 Cl--Ionen umgeben, die ein
Oktaeder ergeben. Genauso ist jedes Cl--Ion
von 6 Na+-Ionen umgeben.
Zinkblende-Typ (KZ = 4): Die Zn-Atome
sind von 4 S-Atomen und die S-Atome von 4
Zn-Atomen in Form eines Tetraeders
umgeben.
AB2-Strukturen:
Fluorit-Typ (CaF2)
Radienquotient
0,732-1
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
8
Kation
Koordinationszahl
4
Anion
Beispiele
CaF2, SrF2, BaF2,
CdF2, SrCl2, BaCl2,
ThO2,
Rutil-Typ (TiO2)
Radienquotient
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
Kation
Koordinationszahl
Anion
Beispiele
β-Cristobalit-Typ
Radienquotient
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
Kation
Koordinationszahl
Anion
Beispiele
Fluorit-Typ (KZ = 8 : 4): Die Ca2+- Ionen
sind würfelförmig von 8 F--Ionen umgeben,
die F–-Ionen sind von 4 Ca2+-Ionen
tetraedrisch koordiniert. Der Antifluorit-Typ
ist der gegengesetzte Fall (Kationen und
Anionen sind „vertauscht“)
0,414-0,732
6
3
TiO2, SnO2, MnO2,
MgF2, NiF2, FeF2,
ZnF2
Rutil-Typ (KZ = 6 : 3): Jedes Ti4+-Ion ist von
6 O2—Ionen in Form eines verzerrten
Oktaeders umgeben, jedes O2—-Ion von 3
Ti4+-Ionen in Form eines nahezu
gleichseitigen Dreiecks.
0,225-0,414
4
2
CsCl, CsBr, CsI,
TlCl, NH4Cl
Cristobali-Typ (KZ = 4 : 2): Die Si-Atome
sind tetraedrisch von 4 Sauerstoffatomen
umgeben, die Sauerstoffatome sind von 2 SiAtomen linear koordiniert.
β-Tridymit-Typ
Radienquotient
(rM+/rX-)
Koordinationszahl
Kation
Koordinationszahl
Anion
Beispiele
A2B2- Struktur
Korund-Typ
folgt
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