Schuljahr 2004/2005 Klasse 10a Copyright by: Andreas Herz, Kaufbeuren Auftrag: Vorbereitung zur Führerscheinprüfung Jana bereitet sich auf die Führerscheinprüfung vor. Einige wichtige Faustregeln aus dem Fahrunterricht hat sie sich auf einem Infozettel zusammengeschrieben. Stelle die Zuordnungen Geschwindigkeit g Sicherheitsabstand Geschwindigkeit g empfohlener Gang Geschwindigkeit g Bremsweg und Gang g Benzinverbrauch übersichtlich graphisch dar. In welchem wesentlichen Punkt unterscheiden sich die Zuordnungen? Gib möglichst auch allgemeine Terme zur Berechnung der Werte an. Infozettel: Faustregeln zur Führerscheinprüfung 1. Sicherheitsabstand (in m) zum vorausfahrenden Fahrzeug Halbe Tachoanzeige 2. Empfohlener Gang im Stadtverkehr 0-20 km/h : Gang 1 10-30 km/h : Gang 2 20-40 km/h : Gang 3 40-60 km/h : Gang 4 ab 60 km/h : Gang 5 3. Bremsweg (in m) bei Gefahrenbremsung Geschwindigkeit (in km/h) durch 10 teilen. Das Ergebnis mit sich selbst multiplizieren. Das Ergebnis durch 2 teilen. 4. Benzinverbrauch (in Liter pro 100 km) bei 40 km/h in Abhängigkeit des Gangs Gang 1 : 30 Gang 2 : 10 Gang 3 : 7 Gang 4 : 4 Gang 5 : 4 Bearbeitung des Auftrags Mithilfe von Pfeildiagrammen und Wertetabellen können erste Informationen über die vier Zuordnungen gewonnen werden: Geschwindigkeit v (in km/h) g Sicherheitsabstand d (in m) Geschwindigkeit (in km/h) Geschwindigkeit v (in km/h) g empfohlener Gang g Sicherheitsabstand (in m) Geschwindigkeit (in km/h) 10 5 20 10 30 Geschwindigkeit v (in km/h) g Bremsweg s (in m) Gang g g Benzinverbrauch b (in l/100 km) empfohlener Gang Geschwindigkeit (in km/h) Bremsweg (in m) Gang Benzinverbrauch (in l/100 km) 10 1 10 0,5 1 30 20 1; 2; 3 20 2 2 10 15 30 2; 3 30 4,5 3 7 40 20 40 3; 4 40 8 4 4 50 25 50 4 50 12,5 5 4 60 39 60 4; 5 60 18 70 35 70 5 70 24,5 1 In einem Koo rdinatensystem können die Zuordnungen übersichtlicher dargestellt werden: Die aus der Wertetabelle stammenden Punkte werden durch Linien miteinander verbunden, da allen positiven Geschwindigkeiten ein Sicherheitsabstand, ein Gang bzw. ein Bremsweg zugeordnet werden kann. Die Verbindung der Punkte ist nicht sinnvoll, da es nur die 5 Gänge gibt. Im Graphen einer Zuordnung entspricht jedem Wertepaar der Tabelle einem Punkt im Koordinatensystem. So wird beispielsweise das Wertepaar 50 a 25 in der ersten Tabelle durch den Punkt (50/25) im Graphen dargestellt. An der x-Achse des Graphen kann man die Definitionsmenge der Zuordnung, an der y-Achse die Wertemenge der Zuordnung ablesen: Definitionsmenge: Definitionsmenge: Definitionsmenge: Definitionsmenge: Alle positiven rationalen Zahlen Alle positiven rationalen Zahlen Alle positiven rationalen Zahlen Die Zahlen 1; 2; 3; 4 und 5 kurz: D = Q + kurz: D = Q + kurz: D = Q + kurz: D = {1; 2; 3 ;4; 5} Wertemenge: Wertemenge: Wertemenge: Wertemenge: Alle positiven rationalen Zahlen Die Zahlen 1; 2; 3; 4 und 5 Alle positiven rationalen Zahlen Die Zahlen 4; 7; 10 und 30 kurz: W = Q + kurz: W = {1; 2; 3 ;4; 5} kurz: W = Q + kurz: W = {4; 7; 10; 30} Im ersten, dritten und vierten Beispiel wird jedem Element einer Menge (z.B. Geschwindigkeiten) genau ein Element einer anderen Menge (z.B. Sicherheitsabstände) zugeordnet. Man spricht hier von eindeutigen Zuordnungen. Dagegen ist die zweite Zuordnung nicht eindeutig. Hier wird z.B. der Geschwindigkeit 20 km/h gleich drei Gänge zugeordnet. Man bezeichnet sie als nicht-eindeutige oder mehrdeutige Zuordnung. Eindeutige Zuordnungen nennt man Funktionen. Die erste, dritte und vierte Zuordnung sind Funktionen, die zweite Zuordnung dagegen nicht. Bei den Funktionen d: Geschwindigkeit vg Sicherheitsabstand d und s: Geschwindigkeit v g Bremsweg s können Terme d(v) bzw. s(v) zur Berechnung der Funktionswerte leicht gefunden werden: d( v) = v v 10 2 s(v) = 2 d(10) = 10 =5 2 d(20) = 20 2 = 10 :2 10 10 2 s(10) = 20 10 s(20) = ... :2=1:2=0,5 2 :2=4:2=2 ... Dagegen kann zur Funktion b: Gang g g Benzinverbrauch b kein solcher Term zur Berechnung der Funktionswerte angegeben werden. 2 Einen Schritt weiter gedacht: Da eine Funktion einem x-Wert genau einen y-Wert zuordnet, kann der Graph einer Funktion Parallelen zur y-Achse nur einmal schneiden. Dagegen kann ein Graph einer Funktion Parallelen zur y-Achse mehrfach schneiden. Denn mehrere x-Werte können dem selben y-Wert zugeordnet werden. 3 Zusammenfassung Eine Zuordnung weist jedem Element (Wert) aus einer Menge ein Element (Wert) oder mehrere Elemente (Werte) aus einer anderen Menge zu. Gibt es jeweils genau ein zugewiesenes Element (genau einen Wert), so spricht man von eindeutiger Zuordnung oder von Funktion. Die Zuordnungsvorschrift einer Funktion f gibt an, wie jedem Wert x der Definitionsmenge D f der zugehörige Wert y der anderen Menge gefunden wird. Kurz: f : x a y Der zu x gehörende Wert y kann gegebenenfalls durch einen Funktionsterm f(x) berechnet werden: y = f(x) (sprich: „y gleich f von x “) Die Definitionsmenge einer Funktion wird durch den vorliegenden Sachzusammenhang bestimmt und eventuell durch die Möglichkeiten beim Einsetzen in den Funktionsterm eingeschränkt. Alle Funktionswerte y bilden zusammen die Wertemenge W f der Funktion f. Funktionen können durch Pfeildiagramme, Wertetabelle und Funktionsgraphen veranschaulicht werden. Die Zuordnung See g Land zu dem der See gehört ist keine eindeutige Zuordnung. Denn es wird beispielsweise dem Bodensee drei Länder (Deutschland, Schweiz, Österreich) zugeordnet. Dagegen ist die Zuordnung See g Wasseroberfläche eindeutig, also eine Funktion. Zuordnungsvorschrift: f : Länge x (in cm) g Inhalt der schraffierten Fläche A (in cm²) f(x)= 3 ⋅ 3 − x ⋅ x = 9 − x2 Funktionsterm: Funktionsgleichung: y = 9 - x2 Definitionsmenge: Alle rationalen Zahlen von 0 bis 3. Kurz: D f = [0;3] 2 alle x−3 rationalen Zahlen ohne die 3 als Definitionsmenge. Kurz: Dg = ¤ \{3} Dagegen besitzt die Funktion g(x)= Berechnung von Funktionswerten: f(0) = 9; f(0,5) = 8,75; f(1) = 8 . . . Wertetabelle: x ... 0 0,5 y ... 9 8,75 1 8 1,5 6,75 2 5 2,5 2,75 3 0 ... ... Pfeildiagramm von f: Funktionsgraph von f: Der Graph Gf einer Funktion f besteht aus den Punkten (x/y) aller Wertepaare x a y . Beim Zeichnen des Graphen werden zunächst nur einige Wertepaare berechnet und als Punkte eingetragen. Anschließend werden diese „geschickt“ mit Linien verbunden, falls dies die Definitionsmenge der Funktion zulässt. Die Definitions- und die Wertemenge können als Bereiche auf der x- bzw. der y-Achse meist direkt vom Graphen abgelesen werden. Wertemenge: Alle rationalen Zahlen von 0 bis 9 Kurz: W f = [0;9] 4