innovation und funktionalität

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BAUEN
INNOVATION UND FUNKTIONALITÄT
NEUBAU MIGROS EGLISAU
von Matthias Reifler
Das Gebäude einer Verkaufsstelle hat einige Herausforderungen zu bestehen.
Es ist funktional, der Preis stimmt, die Ökologie spielt eine wichtige Rolle
und die Optik überzeugt. Das klingt nach der Quadratur des Kreises. In einer
Migros-Verkaufsstelle kann dies aber bewundert werden.
PROJEKTBETEILIGTE
Bauherrschaft: Architektur und Ausführung:
Holzbauingenieur: HLK-Ingenieur:
Sanitäringenieur:
Elektroingenieur:
Bauphysik:
Holzbau:
Seite 82 // bauRUNDSCHAU
Genossenschaft Migros Zürich, 8021 Zürich
meierpartner architekten, 8620 Wetzikon
Matthias Reifler, Projektverfasser
Marcelo Seiler, Projekt- und Bauleiter
Raffaele Catizone, Planungsleiter
SJB Kempter Fitze AG, Frauenfeld
Christoph Meier
Kummer GmbH, Zürich
Beat Kummer (HT-Koordination)
BLM Haustechnik AG, Zürich
Moor Elektroplan AG, Zürich
Zehnder & Kälin AG
Kifa AG, Aadorf
BAUEN
D
ie neue Migros-Verkaufsstelle von
Eglisau liegt im nördlich des Rheins
gelegenen Gewerbegebiet nahe
dem Bahnhof Hüntwangen-WiI. Der Neubau in Eglisau ist der aktuelle Prototyp
für eine periphere Verkaufsstelle der Genossenschaft Migros Zürich. Besondere
Merkmale sind eine konsequent einfache,
seriell gefertigte Konstruktion, kombiniert
mit einem hohen Anspruch an Ökologie
und Energieeffizienz. Alles, was die Kernaufgabe des Gebäudes verteuern würde,
wurde weggelassen. So zum Beispiel eine
Einstellhalle.
Die hauptsächlich verwendeten Materialen sind rezyklierter Beton für die Bodenplatte und einheimisches Nadelholz
für die Tragkonstruktion bestehend aus
Innen- und Aussenwänden, Stützen und
Deckentragwerk. Soweit hygienisch vertretbar, wurde das Konstruktionsholz im
Innern sichtbar gelassen, ansonsten mit
gipsgebundenen Holzfaserplatten verkleidet. Damit der Holzständerbau auch von
aussen nachvollziehbar bleibt, wurde die
Fassade mit halb transparenten Faserglasplatten verkleidet. Diese äusserste Fassa-
denhaut, welche das Holz vor Wasser und
Sonneneinstrahlung schützt, sorgt dafür,
dass die natürliche Alterung des Holzes
hinausgezögert wird. Die Hinterleuchtung
der Fassaden mit energieeffizienten LEDLeuchten sorgt dafür, dass der Holzbau
auch am Abend und in der kalten Jahreszeit erlebbar bleibt.
Der architektonische Ausdruck des Gebäudes lebt von seiner zurückhaltenden
kubischen Gestaltung. Der Grossteil des
Gebäudes ist eingeschossig. Einzig der
Personal- und Bürotrakt verfügt über eine
zweite Etage. Dieser Gebäudeteil wurde im
Kontrast zu den Holzfassaden mit dunkeln
Eternitplatten verkleidet.
Auf der Kundenseite ist die gesamte Fassade eingezogen. So entsteht für den Kundenzugang und den Aussenverkauf ein
grosszügiger wettergeschützter Bereich.
Über den Windfang werden die beiden Verkaufsläden, eine Migros-Filiale mit 1500 m2
und eine Denner-Filiale mit 500 m2 Verkaufsfläche, erschlossen. Im kundenabgewandten Bereich befinden sich die Lager-
und Kühlräume sowie die Anlieferungen.
Die filigranen Stützen, die sichtbare, leichte
Deckenkonstruktion kombiniert mit licht­
spendenden Dachfenstern und gezielt gesetzten Fenstern ergeben ein sehr luftiges
Raumgefühl.
Die optimierte Haustechnik trägt mit einer Wärmerückgewinnung und einer Fotovoltaikanlage zur ökologischen Ausrichtung des Gebäudes bei. Das Gebäude ist
Minergie-zertifiziert.
MATTHIAS REIFLER
ist dipl. architekt eth sia und partner,
Mitglied der Geschäftsleitung von
meierpartner architekten ag.
www.mparch.ch
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