Abschätzung des Einflusses von Aerosolen oberhalb maritimem Sc auf die Strahlungsbilanz im solaren Spektralbereich Diplomarbeit von Antonia Haser eingereicht am Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität Berlin Januar 2009 2 3 für Frederik H. 4 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 7 1.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.2 Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2 Grundlagen 13 2.1 Strahlungshaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2 Strahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Strahlungstransportgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3 Satelliten- und Modelldaten 19 3.1 Meteosat Second Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3.2 A-Train . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.2.1 CloudSat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.2.2 CALIPSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.2.3 MODIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.3 OPAC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.4 GFS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 3.5 Strahlungstransportmodell MOMO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.6 Wolken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4 Simulationen 29 5 Ergebnisse 35 5.1 Messdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 5.2 Ursprung der Aerosole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.3 Wolkenoptische Dicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 5.4 Simulationsergebnisse und Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 6 Zusammenfassung 49 5 6 INHALTSVERZEICHNIS 7 Anhang 51 7.1 Normierter Strahlungsfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 7.2 Tagesgang des Strahlungsflusses in W/m² . . . . . . . . . . . . . . . . 54 7.3 Heizraten pro Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 8 Danksagung 59 9 Abkürzungen und Quellen der Abbildungen 61 9.1 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 9.2 Quellen der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 10 Literaturverzeichnis 63 Kapitel 1 Einleitung Die Entwicklung des Klimas und der anthropogen verursachte Anteil daran werden in den letzten Jahren immer stärker diskutiert. Es gibt Berechnungen über einen weiteren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 4 bis 6°K und ein damit verbundenes Aussterben von bis zu 30% der Pflanzen- und Tierarten. Bei Modellrechnungen für die Klimaentwicklung und den damit verbundenen Meeresspiegelanstieg für die kommenden Jahrzehnte ergeben sich regelrechte Horrorszenarien. Fest steht, dass die globalen Temperaturen seit vorindustrieller Zeit bereits um 2-3°K angestiegen sind. Die antropogene Treibhausgasemission ist um 70%, der Ausstoß von CO2 sogar um 80% im Zeitraum von 1970 bis 2004 angestiegen. Dies ist nicht zu widerlegen. Laut IPCC 2007 wäre bei einem Temperaturanstieg um weitere 2-3°C mit einer Häufung von Extremwettererscheinungen zu rechnen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat die europäische Kommission auf der Weltklimakonferenz in Bali 2007 das Ziel einer Reduktion des Ausstoßes der Treibhausgase um 50% bis zum Jahr 2050 festgelegt. Nicht alle Länder sehen eine Notwendigkeit dieser Maßnahme gegeben. Das Geoengineering rückt somit immer häufiger in den Mittelpunkt von Klimadiskussionen. Schwefelwolken in der Stratosphäre, Weiße Wolken durch in die Luft geschossene Wassertröpfchen oder ein Sonnensegel im All sollen die solare Einstrahlung verringern und somit eine weitere Erwärmung der Erdtemperatur dämpfen oder gar ganz stoppen. Auch wird die Bindung des CO2 aus der Luft im Ozean oder unterirdischen Reservoirs diskutiert. Hier zeigt sich für manch einen Politiker eine einfache Lösung für ein doch sonst so unangenehmes Thema auf. Viele Wissenschaftler sehen aber große Risiken in diesen Eingriffen in unsere Erdatmosphäre. Simone Tilmes, vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) warnt, dass das Einbringen von Schwefel in die Stratosphare die Ozonschicht negativ beein7 8 KAPITEL 1. EINLEITUNG flussen könnte (Tilmes, 2008). Salzwassertröpfchen, die in die Atmosphäre geschossen werden, erhöhen zwar die Anzahl der Teilchen, was die Albedo der Wolken vergrößern soll, aber verändern auch das Niederschlagsverhalten und damit die Lebensdauer der Wolken. Bei der Erforschung möglicher Auswirkungen des Geoengineering steht man noch am Anfang. Wichtig ist es die bereits vorhandenen Prozesse des Erdsystems zu verstehen. Aerosole können zum Beispiel die Albedo der Wolke verändern, indem die als zusätzliche Kondensationskerne in der Wolke dienen. Dies ist der erste indirekte Aerosoleffekt. Abb. 1.1 Amerikanische Wissenschaftler haben alle Brände des Zeitraumes vom 09.08.2006 bis 18.08.2006 aufgezeichnet und in einer Weltkarte katalogisiert. Jeder rote Punkt steht für mindestens einen detektierten Brand, in den gelben Gebieten ist die Zahl der detektierten Brände hoch, was man zum Beispiel im südl. Afrika sieht. Der Eingriff des Menschen in die Natur ist aber auch in anderen Gebieten deutlich zu erkennen. Allerdings hat nicht jeder dieser Eingriffe eine für das Klima positive Intention wie das Geoengineering. Laut WWF werden heutzutage 95% aller Wald- und Buschfeuer vom Menschen verursacht. Zu diesen Feuern zählen neben den kontrollierten Feuern, wie das Abbrennen von Feldern oder Rodungsfeuer auch die Großfeuer der US-amerikanischen Westküste, die Feuer des Mittelmeerraums und die saisonalen Buschbrände in Afrika (siehe Abb. 1.1). Allein im Mittelmeerraum brennen jährlich ca. 800.000 Hektar Wald, was einer Fläche der Größe Kretas entspricht. Die Folgen von Waldbränden können sehr unterschiedlich sein. Im kleinen Ausmaß bei natürlichen Bränden stellen sie einen wichtigen Beitrag zur Regeneration des Waldes dar. In besiedelten und bewirtschafteten Gebieten bedrohen die Feuer immer wieder den Wohnraum und die Einkommensquellen von Menschen. Der Einfluss des Feuers erstreckt sich bis weit in die Atmosphäre. Dort werden die durch das Feuer entstandenen rußhaltigen Aerosole durch die Winde oft über weite Strecken transportiert. Die Rauchfahnen fächern sich auf und die von den Aerosolen bedeckte Fläche vergrößert sich. Jedoch verringert 9 sich durch das Auffächern die optische Dicke der Aerosolschicht. Klar ist, dass die Aerosole einen Einfluss auf die Strahlungsbilanz der Erde haben. Ob dieser durch das Auffächern verstärkt wird, muss noch untersucht werden. Abb. 1.2 Die Abb. zeigt eine Aufnahme des NASA Satelliten Aqua VIS vom 26.08.2007. Zu erkennen sind das griechische Festland und einige Inselgruppen. Die roten Linien markieren die Brandherde. Auch sichtbar sind die weißlichen Rauchfahnen. Statt einem sehr dunklen Untergrund (Wasser) sind helle Aerosolschichten aus Rußpartikeln zu sehen. Hier zeigt sich schon bei einer einfachen Aufnahme in Fotoqualität eine starke Veränderung der Albedo. Aerosole haben zwar einen kleineren Einfluss auf die Strahlungsbilanz als Wolken, der Effekt der entsteht, wenn sich eine dunkle Aerosolschicht über eine helle Wolkenschicht schiebt, ist aber nicht zu vernachlässigen. Sie können in Abhängigkeit ihrer optischen Eigenschaften die Strahlung reflektieren und/oder absorbieren, was sich je nach Helligkeit des Untergrunds unterschiedlich bemerkbar macht (siehe Abbn. 1.2, 1.3). Die Unterschiedlichkeiten der Aerosole finden ihren Ursprung in ihrer chemischen Zusammensetzung, Form und Größe. Auch die Entstehungsprozesse der Aerosole sind verschieden. Sie gelangen durch Winde in die Atmosphäre und beeinflussen den Strahlungshaushalt. Das in dieser Arbeit betrachtete Aerosol ist organischen Ursprungs. Es entsteht bei der Verbrennung von Biomasse und wird daher als biomass burning aerosol bezeichnet. Es ist stark absorbierend. Je nach Zusammensetzung des Brennmaterials und Art des Brennvorgangs weisen auch diese Aerosole Unterschiede auf. Erhalten bleibt die Hauptkomponente Ruß. So wurden bei einer Messkampagne im Jahr 2000 (SAFARI) optische Dicken für biomass burning aerosols gemessen, die zwischen 0.4 und 2.5 variierten (Eck et al., 2003). 10 KAPITEL 1. EINLEITUNG Abb. 1.3 Gerade rußhaltige Aerosole kommen mit ihrer absorbierenden Wirkung vor allem über sehr hellen Untergründen zum Tragen. Schaut man sich die Aerosole in Vergleich mit einer Wolke an, so ist das absorbierende Verhalten der Aerosole durch ihre dunklere Färbung zu erkennen. Die Abbildung zeigt die Rauchfahnen vom 27.08.2007. Die weißgrauen Rauchfahnen des Vortages sind durch die Winde auf größere Fläche verteilt und zeigen ihre dunklere Färbung gegenüber den weißen Wolken. 1.1 Motivation Feuer und damit auch rußhaltige Aerosole entstehen in Afrika aus vielen Gründen. Zum Einen werden Feuer für die jährliche Wiederherstellung vorhandener Ackerflächen genutz, zum Anderen werden durch Brandrodung neue Weide- und Ackerflächen geschaffen. Ein weiterer Punkt ist, dass in Afrika Holz immer noch die wichtigste Energiequelle ist. Die Verbrennung von Biomasse ist global gesehen die größte Kohlenstoffemissionsquelle.Aber auch die natürlichen Wald- und Steppenfeuer in Afrika sind für die Aerosolbildung und deren Auswirkungen nicht zu vernachlässigen, müssen also auch betrachtet werden. Während der SAFARI 2000 Kampagne verbrannten in 31.000 Großfeuern rund 256.000 km2 in den Monaten August und September. Der saisonale Höhepunkt für Großbrände in Afrika lag allerdings schon in den Monaten Juni und Juli. Der Einfluss der hier entstandenen Aerosole ist in verschiedenen Bereichen wichtig. Über Meeresgebieten werden die Wechselwirkungen zwischen Wolken und Aerosolen verändert und der Strahlungshaushalt beeinflusst. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit über Land wird ebenfalls verändert. Die Aerosole verändern die Teilchenkonzentration und den effektiven Partikelradius der Wolken, was sich wiederum auf die Lebensdauer und Regenwahrscheinlichkeit der Wolken auswirkt. Zu Beginn dieser Arbeit war es das Ziel, diese mikrophysikalischen Eigenschaften von Stratokumuluswolken genauer zu untersuchen. Diese Aufgabe konnte aber wegen technischer Probleme und nicht genügend ausgereiften Datenprodukten des Satelliten CloudSat im Rahmen einer Diplomarbeit nicht bearbeitet werden. Aus zeitlichen Gründen wurde das Thema daher so umstruk- 1.2. ZIEL 11 turiert, dass die Arbeit unabhängig von externen Datenprodukten angefertigt werden konnte. Die verwendeten Daten sind als Zusatzinformationen zu der durchgeführten Sensitivitätsstudie zu betrachten. Sie sollen ihr einen realen Rahmen geben. 1.2 Ziel Von den Stratokumuluswolken ist bekannt, dass sie ca. 30% der solaren Strahlung reflektieren. Dies führt vor allem über dunklen Flächen wie dem Ozean zu einer geringeren Energieaufnahme in den Schichten unterhalb so einer Wolke. Der Einfluss der Aerosole auf den solaren Strahlungshaushalt ist hingegen noch nicht genau bekannt. In dieser Arbeit soll nun analysiert werden, welchen Einfluss das biomass burning aerosol auf den Strahlungshaushalt hat. Eine Auswertung der ersten zweieinhalb Jahre MODIS Messungen(Juli 2002 bis Dezember 2004) hat gezeigt, dass die mikrophysikalischen Eigenschaften der Wolken über dem südöstlichen Atlantik stark durch die afrikanische Waldbrandsaison beeinflusst werden (Bennartz, 2007). Die durchgeführten Simulationen mit dem Strahlungstransportmodell MOMO werden anhand einer Fallstudie aufgebaut. Das Gebiet der Fallstudie ist der Golf von Guinea. Dieser befindet sich am nördlichen Ausläufer des Benguelastroms. Die kalten Meeresströmungen die entlang der afrikanischen Westküste an die Oberfläche treten, begünstigen die Entstehung von langlebigen Stratokumulusfeldern. Ähnlich wie an der südamerikanischen Westküste entlang der Atacamawüste, gibt es auch hier aufsteigendes, kühles Tiefenwasser und absinkende Luftmassen, die eine stärkere vertikale Ausbreitung der Wolken verhindern. Somit entstehen die breiten Stratokumulusfelder. Das in der Arbeit betrachtete Gebiet ist, dank der fast täglich vorhandenen Stratokumuluswolken und der während der Waldbrandsaison sehr häufig vorhandenen Aerosole, ideal für meine Arbeit geeignet. Diese Arbeit soll einen Beitrag zum besseren Verständnis des direkten Aerosoleffektes über Wolken leisten. 12 KAPITEL 1. EINLEITUNG Kapitel 2 Grundlagen In diesem Kapitel sollen die für diese Arbeit wesentlichen theoretischen Grundlagen vorgestellt werden. Dazu gehören der Strahlungshaushalt, das solare Spektrum, in dessen spektralem Bereich meine Berechnungen stattfanden, eine Beschreibungen von Absorption, Emission und eine ausführliche Darstellung der Strahlungstransportgleichung. 2.1 Strahlungshaushalt Befindet sich die Erde im Strahlungsgleichgewicht, so heben sich die solare Einstrahlung und die Ausstrahlung bestehend aus thermaler Abstrahlung und reflektierter solarer Strahlung, auf. Dies gilt nur global gesehen, da sich die Netto-Einstrahlung bzw. Ausstrahlung am Äquator und an den Polen stark voneinander unterscheiden. Die Strahlungsbilanz entlang eines Breitengrades ist nicht ausgeglichen. Niedrige Breiten erhalten mehr solare Einstrahlung als die Polregionen. Zusätzlich reflektieren eisund schneebedeckte Flächen in den hohen Breiten mehr Sonnenlicht als dunkles Land oder fast schwarzes Wasser. Durch diese Unterschiede entsteht ein ausgeprägter Temperaturgradient zwischen Pol und Äquator. Die thermale Abstrahlung der Erde wirkt diesem Trend zwar entgegen, kann ihn aber wegen seiner Stärke nicht kompensieren. Das hieraus entstehende Ungleichgewicht ist die Grundlage für die großen Zirkulationsräder (Hadley - Zelle, Ferrel - Zelle und Polarzelle). Wolken haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den Strahlungshaushalt der Erde. Hohe Wolken, wie der Zirrus, sind im solaren Spektralbereich als dünn anzusehen. Sie lassen fast die gesamte einfallende Strahlung passieren. Im terrestrischen Spektralbereich dagegen sind diese Wolken optisch dick (fast schwarz). Sie absorbieren die aufwärts 13 14 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN Abb. 2.1 Strahlungshaushalt der Erde (entnommen aus dem IPCC-Report 2001). Dargestellt ist die solare Einstrahlung in gelb und die langwellige thermale Ausstrahlung in rot. Die Werte sind in W/m² angegeben. Die Pfeile geben die Strahlungsrichtung an. gerichtete Ausstrahlung der Erde. Zirruswolken haben somit eine wärmende Wirkung auf das Erdsystem. Den Gegensatz dazu bilden die tiefen Wolken wie der Stratokumulus. Auch diese Wolkenart ist im terrestrischen Sprektralbereich absorbierend, hat aber in solaren Spektralbereich eine reflektierende Wirkung. Diese reflektierende Wirkung der tiefen Wolken ist so stark ausgeprägt, dass tiefe Wolken einen kühlenden Einfluss auf die Erde haben. Der Nettoeinfluss der Flüssigwasserwolken auf den Strahlungsfluss wird mit -0.7 W/m² angegeben (Forster et al., 2007). Das bedeutet, das ohne diese stark reflektierenden Wolken, die globale Temperatur auf der Erde signifikant höher wäre. 2.2 Strahlung Im allgemeinen wird Strahlung als die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen oder im Teilchenmodell durch Photonen beschrieben. Diese Wellen/Photonen werden beim Auftreffen auf ein Hindernis gestreut oder absorbiert. Wenn Strahlung auf Materie (Moleküle oder Festkörper wie Aerosole und Boden) trifft, finden verschiedene Arten von Wechselwirkung statt. Die Energie des Photons wird an das Hindernis übertragen. Das getroffene Molekül geht in einen höheren Energiezustand (zum Beispiel höherer Rotations- oder Schwingungszustand) über. Die Abgabe dieser Energie und der damit zusammenhängende Übergang in den Ausgangszustand findet auf unterschiedliche Arten statt. Bei einer spontanen Energieabgabe sendet das Molekül ein Photon aus, das sich nur in der Richtung seiner Bewegung von 2.2. STRAHLUNG 15 Abb. 2.2 Das solare Spektrum ist stark wellenlängenabhängig. Die graue Kurve beschreibt das Strahlungsverhalten eines Schwarzkörpers mit einer Temperatur von 5250°C. Dies ist eine gute Approximation der solaren Strahlung am Oberrand der Atmosphäre, die durch die gelbe Fläche dargestellt ist. Die rote Fläche beschreibt die Strahlung auf Meeresniveau nach Durchgang durch die absorbierende Atmosphäre (siehe violette Beschriftung). Die solare Strahlung hat ihr Maximum im sichtbaren Bereich. Im ultra-violetten Spektralbereich absorbiert Ozon (O3 ) die solare Strahlung, im infraroten Bereich findet man starke Absorptionsbanden des Wasserdampfes. dem ursprünglichen Photon unterscheidet. Dieser Vorgang wird Streuung genannt. Findet Streuung am Boden oder an Wolkenteilchen (in den rückwärtigen Raum) statt, spricht man von Reflexion. Wird die Energie nicht spontan, sondern verzögert abgegeben, heißt der Effekt Fluoreszenz und Phosphoreszenz. Wenn ein Photon seine Energie an die Maretie abgibt, wird dies als Absorption bezeichnet. Dies führt zur Erwärmung des Gases/Festkörpers. Des weiteren kann kinetische/thermische Energie der Moleküle in elektromagnetische Energie umgewandelt werden, wenn die Moleküle untereinander Stöße durchführen. Dies nennt man Emission. Das Streuvermögen eines Teilchens hängt von seiner Größe, der geometrischen Form und dem Brechungsindex ab. Daraus ergeben sich auch die Richtungsverteilung sowie die Extinktion. Wird ein sehr kleines Teilchen - im Vergleich zur Wellenlänge des Lichts - getroffen, entsteht eine winkelabhängige Intensitätsverteilung für die die Einfallsrichtung der Strahlung eine Symmetrieachse bildet. Die gestreute Intensität ist in Einfallsrichtung und entgegengesetzt dazu doppelt so groß wie für die dazu senkrechte Streuung. Es entsteht eine Intensitätsverteilung, für die die Ebene senkrecht zur Einfallrichtung der Strahlung im Streuzentrum zusätzlich eine Symmetreiebene bildet. Dies nennt man Rayleigh-Streuung. Bei größer werdenden Teilchen verändert sich 16 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN das Streuverhalten. Sind die Teilchen nicht mehr klein gegenüber der Wellenlänge der Strahlung, so wird die senkrechte Symmetrieebene aufgebrochen. Die Intensität der Vorwärtsstreuung verstärkt sich mit wachsender Teilchengröße, wobei die Streuung in rückwärtiger Richtung an Intensität verliert. Dies nennt man Mie-Streuung. Abb. 2.3 Über Hornisgrinde (Schwarzwald) liegt eine feuchte Dunstschicht und darüber eine löchrige Kumuluswolke (Cumulus fractus), durch die die Sonne sichtbar ist. Die Streuung an den Wassertröpfchen der feuchten Atmosphäre dieses Ortes machte am 30.12.1997 die Lichtstrahlen sichtbar. 2.3 Strahlungstransportgleichung Strahlung verändert auf dem Weg durch die Atmosphäre seine Intensität. Diese Veränderung kann mit Hilfe der Strahlungstransportgleichung beschrieben werden. Dafür wird ein isotropes Medium betrachtet, das sowohl absorbiet, emittiert als auch streut und die Veränderung der Strahlungsintensität zwischen einfallender und austretender Strahlung bestimmt. Bevor aber die Strahlungstransportgleichung erläutert werden kann, müssen diese drei Prozesse näher beleuchtet werden. Zuerst betrachten wir den Fall ohne Streuung. Wir stellen uns vor, das Strahlung aus dem Frequenzintervall (ν, ν + dν) mit der Strahldichte Iν in einem Raumwinkel dω normal auf eine Fläche dσ fällt. Dieses soll in der Zeit dt stattfinden. Somit ist Iν dωdσdνdt die auf die Fläche einfallende Energie. Der im Medium entlang der Strecke ds absorbierte Anteil ist βν,a dsIν dωdσdνdt wobei βν,a der Absorptionskoeffizient für Strahlung der Frequenz ν ist. Die emittierte Energie ist: ²ν dV dωdνdt. Dabei beschreibt der Emissionskoeffizient ²ν die Energie, die von einem Volumenelement dV pro Zeit und Frequenz im Raumwinkel dω abgestrahlt wird. Mit dem Absorptions- und Emissionskoeffizienten ist nun eine Beschreibung des Strahlungstransports, in einem nicht streuenden Medium, möglich. Man betrachtet 2.3. STRAHLUNGSTRANSPORTGLEICHUNG 17 Abb. 2.4 Darstellung der gedachten Figur ohne Streuung. einen zylinderförmiges Volumen dV , dessen Grundfläche der bestrahlten Fläche dσ und dessen Höhe der Wegstrecke ds entspricht. Die Strahlung der Intensität Iν fällt senkrecht auf eine Grundfläche des Zylinders. Die Differenz zwischen der oben einfallenden Intensität Iν und der unten austretender (Iν + dIν ) kann dadurch erklärt werden, dass innerhalb des Zylinders, entlang des Weges ds Strahlung absorbiert wird, gleichzeitig aber der Zylinder Strahlung emittiert. Dies kann wie folgt beschrieben werden: (Iν + dIν )dωdσdνdt = Iν dωdσdνdt − βν,a dsIν dωdσdνdt + ²ν dV dωdνdt (2.1) Daraus erhält man die Änderung der Intensität: dIν = −βν,a Iν + ²ν ds (2.2) Die Strahlungstransportgleichung (2.2) beschreibt die Veränderungen in der Intensität der Strahlung auf ihrem Weg durch ein absorbierendes und strahlendes Medium. In der Regel wird der Absorptionskoeffizient für eine Referenzwellenlänge angegeben und nicht als Funktion der Frequenz. Betrachten wir daher den Fall βν,a = βa . Dann kann (2.2) über die Frequenz integriert werden. Man erhält: dI = −βa I + ² ds mit ² = R∞ 0 ²ν dν und I = R∞ (2.3) Iν dν. 0 Nun betrachten wir den Fall mit Streuung. Dafür ist es wichtig, die Einzelstreualbedo ω0 zu kennen. Diese gibt an, wie stark reflektierend bzw. absorbierend ein Teilchen ist. Formal gesehen setzt sich die Einzelsteualbedo aus dem Verhältnis des Absorptionsund Extionktionskoeffitienden βext zusammen. Der Extinktionskoeffizient ergibt sich aus der Summe von Absorptions- und Streukoeffizient βext = βa + βs ω0 = βs βa + βs (2.4) 18 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN • ω0 : Einzelstreualbedo • βa : Absorptionskoeffizient • βs : Streukoeffizient Abb. 2.5 Darstellung der gedachten Figur mit Streuung. Nun wird die Streufunktion χ(γ) eingeführt. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit einer Rückstreuung unter einem Winkel γ in einen festen Raumwinkel dω. Die Streufunktion ist folgendermaßen normiert: Z dω =1 (2.5) 4π Damit sind wir in der Lage, die in einen Raumwinkel dω gestreute Energie zu χ(γ) bestimmen. βs Idω 0 ω0 χ(γ)dω/4π ist der aus einem Raumwinkel dω 0 kommende und nach dω gestreute Anteil der Strahlung, wobei γ der Streuwinkel ist. Die gesamte in einen Raumwinkel gestreute Energie pro Volumen, Zeit und Frequenz ist somit: Z dω (2.6) ²dω = ω0 βs Iχ(γ)dω 0 4π Nimmt man Streuung und Emission zusammen, erhält man als Strahlungskoeffizient: Z dω 0 + ²0 (2.7) ² = ω0 βs Iχ(γ) 4π ²0 wird als Koeffizient der wirklichen Strahlung bezeichnet. Dies kann nun in die Strahlungstransportgleichung eingesezt werden. dI = −βa I + ω0 βs ds Z Iχ(γ) dω 0 + ²0 4π (2.8) Die Strahlungstransportgleichung ist nur in sehr wenigen Spezialfällen analytisch zu lösen. In den meisten Fällen wird zur Lösung auf numerische Verfahren zurückgegriffen. Kapitel 3 Satelliten- und Modelldaten In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche unterschiedliche Satellitenmissionen zur Fernerkundung von Wolken und Aerosolen gestartet. In der Praxis ist es meist jedoch schwierig, Messungen für einen Ort und Zeitpunkt von verschiedenen Messinstrumenten zu finden. Große Messkampagnen oder große Satelliten mit vielen Instrumenten an Bord sollen dies ermöglichen. Die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Instituten eine andere Variante realisiert: Der A-Train und weitere in meiner Arbeit verwendete Messgeräte und Produkte sollen im Folgenden vorgestellt werden. 3.1 Meteosat Second Generation Meteosat Second Generation (MSG) steht für eine Serie von europäischen geostationären meteorologisch genutzten Satelliten. Momentan ist der MSG 8 im operativen Betrieb. Seine Position ist über dem Äquator und dem Nullten Längengrad in ca. 36.000 km Höhe. Sein Aufgabenbereich umfasst neben dem Nowcasting, dem Liefern der Datenbasis für Wettervorhersagen, das Ermöglichen eines langfristigen Überblicks und eine Energiebilanzierung durchzuführen. Das Messgerät SEVIRI (Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager) an Bord von MSG hat zwölf Kanäle und einen Messrhythmus von 15 Minuten. Davon messen neun Kanäle im infraroten und drei im solaren Spektralbereich. Anhand von MSG-Messungnen lässt sich ein Überblick über die zu untersuchende Region an der Westküste Afrikas bekommen. 19 20 KAPITEL 3. SATELLITEN- UND MODELLDATEN 3.2 A-Train Der A-Train ist eine Formation aus sonnensynchronen, erdumlaufenden Satelliten. Das A im Namen steht für afternoon, also den Nachmittag, was sich auf die lokale Äquatorüberflugzeit bezieht. Momentan fliegen fünf Satelliten im A-Train: Aqua und Aura gehören zum Earth Observing System (EOS) der National Aeronautica and Space Administration (NASA), Cloud-Aerosol Lidar and Infrared Pathfinder Satellite Observation (CALIPSO) ist eine Kooperation zwischen der NASA und dem französischen Centre National d’Etudes Spatiales (CNES), der Polarisation & Anisotropy of Reflectances for Atmospheric Sciences coupled with Observations from a Lidar (PARASOL) wird von CNES und CloudSat von der NASA betrieben.Jeder dieser Satelliten hat einzigartige Messmöglichkeiten, die sich gegenseitig ergänzen. Deshalb ist es erstmals möglich geworden, Wolken-, Aerosol-, Temperatur-, relative Feuchte- und Strahlungsflussmessungen nahezu gleichzeitig durchzuführen. Durch die Umlaufbahn der Satelliten wird auch eine globale und saisonale Abdeckung gewährleistet. Wegen der kurzen zeitlichen Abstände, zwischen den verschiedenen Messungen über einem Ort, kann man davon ausgehen, dass keine gravierenden Änderungen im Umfeld des Messgebietes stattfinden. 3.2.1 CloudSat Die Aufgabe von CloudSat besteht vor allem in der Erstellung von Vertikalprofilen von Wolken mit deren mikrophysikalischen Eigenschaften wie zum Beispiel Teilchenkonzentration, Effektivradius und Flüssigwassergehalt. Als Messinstrument fliegt auf CloudSat ein 94-GHz Wolkenradar (CPR). CloudSat erstellt am Boden alle 1.1 km ein Profil. Dies ist in 125 Schichten eingeteilt mit einer vertikalen Auflösung von 240 m. Während einem Orbit werden somit 36.383 Profile erstellt. Die Teilchenkonzentration der Wolken ist ein Bestandteil des cloud water content Produktes von CloudSat. Die Teilchenkonzentration wird für die Berechnung des Flüssigwasser von Wolken benötigt. Abb. 3.1 CloudSat 3.2. A-TRAIN 21 Gemessen wird das Rückstreuprofil, aus dem dann die weiteren Produkte entstehen (geometrisches Wolkenprofil, Wolkenklassifikation, Wassergehalt der Wolke, Eisgehalt der Wolke, wolkenoptische Dicke, Strahlungsflüsse und Heizraten). Teilweise werden zur Erstellung der Produkte Daten des Moderate Resolution Imaging Spectrometers (MODIS) hinzugezogen. Alle Level 1 und 2 Standardprodukte sind auf einem hierarchischen Schema aufgebaut. Um ein Produkt zu generieren, werden immer die Parameter des vorherigen Produkts benötigt. Wenn ein Messfehler auftritt oder einer der ersten Parameter fehlerbehaftet ist, setzt sich dies in den weiteren Produkten fort. Dieses Verfahren wird zudem konservativ betrieben, was zu großen Datenlücken führt. Weiterhin hat das CloudSat Radar große Schwierigkeiten mit Bodenreflektanzen. Die Messungen der unteren 1.5 km sind daher nur teilweise zur Auswertung geeignet. 3.2.2 CALIPSO CALIPSO fliegt an dritter Position im A-Train mit 15 Sek. Abstand zu CloudSat und ca. 2 min 45 Sek. zu Aqua. Das Cloud-Aerosol LIdar with Orthogonal Polarisation (CALIOP) ist das wichtigste Instrument an Bord. Die CALIPSO Mission wurde entwickelt um den direkten und indirekten Einfluss von Aerosolen auf den Strahlungshaushalt zu bestimmen und die Charakterisierungen des langwelligen Strahlungsflusses und der atmosphärischen Heizraten zu erfassen und eine Verbes- Abb. 3.2 CALIPSO serung in den Modell-Parametrisierungen der WolkenKlima-Kopplung zu erreichen. Die Messungen des CALIPSO Satelliten werden hier vor allem zur Bestimmung der Aerosole genutzt. 22 KAPITEL 3. SATELLITEN- UND MODELLDATEN 3.2.3 MODIS Das Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) ist das Hauptinstrument auf den NASA Satelliten Aqua und Terra. MODIS hat 36 spektrale Kanäle, die zwischen 0.4 und 14.4 µm eingeteilt sind. Zwei der Kanäle haben eine Auflösung von 250 m im Nadir, weitere fünf haben eine 500 m Auflösung und die restlichen 29 Kanäle haben eine 1 km Auflösung. MODIS liefert viele Abb. 3.3 MODIS verschiedene Produkte für Aerosole, Wolken und Landbzw. Wasseroberflächen. Die fertigen Datenprodukte bestehen aus einer Kombination von Parametern, die aus Messungen im infraroten und solaren Spektralbereich abgeleitet werden. Das MOD06Produkt gibt physikalische und strahlungsbezogene Eigenschaften der Wolke wieder. Es liefert zum Beispiel Daten über den effektiven Partikelradius, die wolkenoptische Dicke und die effektive Emissivität. Die optische Dicke von MODIS wird später mit der errechneten optischen Dicke des CloudSat Produktes verglichen. 3.3 OPAC Wolken und Aerosole haben sehr variable Eigenschaften. In den meisten Fällen sind die genauen Parameter von Wolken und Aerosolen wie die Teilchenanzahl und Teilchendichte, der spektrale Brechungsindex und die Form aber auch die Größenverteilung unbekannt. Es ist aus diesen Gründen unmöglich, exakte Modellierungen von Wolken und Aerosolen durchzuführen. Der OPAC Datensatz beinhaltet eine Beschreibung der typischsten Fälle von Wolken und Aerosolen und liefert gleichzeitig ein Software-Paket, das die Berechnung der optischen Eigenschaften für jede Mischung der Aerosole und Wolken möglich macht. Es werden verschiedene optische Eigenschaften für zwei StratusWolken (’kontinental’, ’maritim’), drei Cumulus-Wolken (’kontinental sauber’, ’kontinental verschmutzt’, ’maritim’), für Nebel und drei verschiedene Zirrus-Wolken geliefert. Als fertig gemischte Aerosole werden drei kontinentale (’sauber’, ’durchschnittlich’ und ’verschmutzt’), ein urbanes Aerosol, ein Wüstenaerosol, drei maritime Aerosole (’sauber’, ’verschmutzt’ und ’tropisch’) sowie ein arktisches und ein antarktisches Aerosol aufgeführt. Diese setzen sich dann aus den verschiedenen Bestandteilen wie Ruß, Meersalz, verschiedenen Mineralien und Sulfat zusammen. Es werden Parameter für 3.4. GFS 23 die Wasserlöslichkeit und die Stärke der Unlösbarkeit angegeben. Außerdem kann zwischen acht verschiedenen Feuchtegehalten für die Aerosole gewählt werden. Das betrachtete Aerosol entsteht bei der Verbrennung von Biomasse und hat einen hohen Rußanteil. Da es im OPAC Datensatz kein biomass burning aerosol gibt, wurde ein urbanes Aerosol gewählt. Es hat den größten Anteil an Ruß und ist dem biomass burning aerosol somit am ähnlichsten. Die Zusammensetzung des urbanen Aerosols ist in Tabelle 3.1 aufgelistet. Aufgeführt werden die Teilchenkonzentration N, die Massenkonzentration M, die Mixrate der Teilchen, die Massen Mixrate sowie der modale Radius der logarithmischen Normalverteilung für die Telichenverteilung rmod,N . Komponente N [cm3 ] M [µgm− 3] Mixrate Massen rmod,N [µ m] der Teilchen Mixrate Wasser löslich unlöslich Ruß 28.000 56.0 0.177 0.563 0.0212 1.5 35.6 − 0.99E 5 0.358 0.471 130.000 7.8 0.823 0.079 0.0118 Tabelle 3.1 Zusammensetzung des urbanen Aerosols aus OPAC Die Einfachstreualbedo ω0 ist für das urbane Aerosol mit 0.817 bei 0.55 µm angegeben und hat damit den kleinsten Wert von allen aufgeführten Aerosoltypen. Dies bedeutet, dass das Aerosol nicht nur reflektierende sondern auch absorbierende Eigenschaften aufweist. Das urbane Aerosol hebt sich darurch hervor, dass es sehr viel stärker absorbiert, aĺs andere Aerosole. So habt ein maritimes Aerosol eine Einzelstreualbedo von 0.997 oder ein durchschnittliches kontinentales Aerosol eine Einzelstreualbedo von 0.925 jeweils bei 0.55 µm. 3.4 GFS Das von NOAA betriebene Global Forecast System (GFS) produziert vier mal täglich Vorhersagen für die nächsten 348 Stunden. Dabei hat es eine horizontale Auflösung von 70 km. Vertikal ist es in 64 Schichten aufgeteilt und endet bei einer Höhe von 0.2 hPa. In das Modell ist ein See-Eis-Modell und ein Land-Modell mit eingebaut. 24 KAPITEL 3. SATELLITEN- UND MODELLDATEN In dieser Arbeit werden Vorhersagewerte für die Feuchtigkeitsverteilung in den verschiedenen Höhenschichten verwendet, um eine Abschätzung für die relative Luftfeuchte und die relative Feuchte der Aerosolschicht für die Strahlungstransportrechnungen durchführen zu können. Vorhersagen für die vertikale Temperatur- und Druckverteilung werden zur Berechnung der lokalen Dichte in Höhe der Aerosolschicht herangezogen. 3.5 Strahlungstransportmodell MOMO Die Urform des Strahlungstransportmodells MOMO wurde im Jahr 1984 von Prof. J. Fischer und Prof. H. Graßl entwickelt. Es basiert auf der Matrix-Operator-Methode (MO-Methode). Diese ist besonders gut für Berechnungen des Strahlungstransportes in planparallel geschichteten Medien mit hoher optischer Dicke geeignet. Der Aufbau der Atmosphäre wird durch frei wählbare vertikale Schichten realisiert. Die einzelnen Schichten müssen sowohl vertikal als auch horizontal homogen sein. Der Aufbau über ein Schichtsystem macht es möglich, verschiedene optische Eigenschaften miteinander zu kombinieren. Diese homogenen Schichten werden für die Berechnung des Strahlungstransports in so dünne Unterschichten eingeteilt, dass sich für jede Schicht die Streuung durch den Einfachstreuansatz approximieren lässt. Diese werden dann mit dem doubling-Algorithmus für optisch identische Schichten bzw. mit dem adding-Algorithmus für optisch unterschiedliche Schichten zu einer Atmosphäre zusammen gesetzt. So kann man mehrere Wolkenschichten oder auch Wolken- und Aerosolschichten übereinander anordnen. Im Gegensatz zur Monte-Carlo-Methode – bei welcher der Weg jedes einzelnen Photons durch die Atmosphäre durch Zufallsgrößen bestimmt wird – sind bei der MO-Methode die Reflexions-, Transmissions- und Quellfunktionen für jede Schicht bekannt. Sie müssen zwar auch berechnet werden, aber dieser Weg ist effektiver, was zu einem geringeren Rechenaufwand führt. Die Daten für Wolken- und Aerosoleigenschaften werden aus dem OPAC Datensatz entnommen. Die beiden Randbedingungen werden durch die solare Einstrahlung und die Bodenbeschaffenheit in das Modell eingebracht. Land bzw. Ozean werden durch eine entsprechend reflektierende Fläche dargestellt. Die solare Einstrahlung kann für die jeweiligen Berechnungen als räumlich und zeitlich konstant angesehen werden und ist nur noch vom betrachteten Wellenlängenintervall abhängig. Der so berechnete aufwärtsgerichtere Strahlungsfluss muss nun über den Wellenlängenbereich integriert werden. Die Integration wurde mit Hilfe eines von Dr. Anja Hühnerbein geschreibenen Programms 3.6. WOLKEN 25 durchgeführt und dann mit der Solarkonstante des betrachteten Wellenlängenbereich auf Ein normiert. Um die jahreszeitlichen Änderungen in der Einstrahlung mit einzubeziehne, können die Ergebnisse mit der aktuellen Solarkonstante multipliziert werden, um die Werte mit Messergebnissen vergleichen zu können. Abb. 3.4 Dargestellt ist die Intervallgröße der Wellenlängen. 3.6 Wolken Wolken haben einen starken Einfluss auf die Albedo der Erde. Dieser macht sich vor allem bei dunklen Untergründen wie Wasser bemerkbar. Die Wolken werden anhand eines 1956 von der WMO herausgegebenen Wolkenatlas klassifiziert. Dieser gibt eine erste grobe Einteilung nach der Höhe der Wolkenuntergrenze über dem Erdboden. Die für die Simulationen asugewählte Wolkenart, gehört zu den tiefen Wolken, die ihre Untergrenze zwischen 500 m und 2000 m haben. Abb. 3.5 Die Aufnahme zeigt einen fast durchsichtigen, schichtförmigen Stratokumulus (Stratocumulus stratifomis perlucidus) am Abend über Lorch (Baden-Württemberg). Die gezeigte Wolke ist ein Stratokumulus (Haufenschichtwolke). Grenzschichtwolken, zu welchen diese gehören, bedecken große Teile der Ozeane. In Gebieten mit starken 26 KAPITEL 3. SATELLITEN- UND MODELLDATEN Inversionen sind sie fast das ganze Jahr über zu finden. Die ausgedehnten Wolkenfelder reflektieren ca. 30% der solaren Einstrahlung und sind somit klimarelevant. Sie können als dünne Schicht oder als Anordnung von Haufen auftreten, welche die Sonne nur schwach, manchmal aber auch deutlich durchblicken lassen. Der Stratokumulus ist eine Wasserwolke und bringt im allgemeinen keinen Regen. Da die Parametrisierung von Wolken im Allgemeinen sehr schwierig ist, wird im Folgenden auf den Spezialfall des adiabatisch geschichteten Plan-Parallelen Modells (AS-PPM) für die Stratokumulsbewölkung beziehen. Dieses Modell wurde von der Groupe de Meteorologie Experimentale et Instrumentale (GMEI), des Centre National de Recherches Meteorologiques (CNRM) und dem französischen Wetterdienst Meteo-France entwickelt. In dem adiabatisch geschichteten Plan-Parallelen Modell, das hier zur Anwendung kommt, werden die sich verändernden mikrophysikalischen Eigenschaften eines konvektiven Paketes feuchter Luft beschrieben. Die Wolke ist am Unterrand in ihrem Wasserdampf-Mischungsverhältnis gesättigt. Während eines konvektiven Aufstiegs kühlt sich das Luftpaket dem pseudo-adiabatischen Temperaturgradienten folgend ab und der Sättigungsdruck sinkt entsprechend der Temperatur. Mit dem feucht-adiabatischen Kondensationskoeffizienten Kad lässt dich der adiabatische Flüssigwassergehalt LW Cad in der Höhe h über der Wolkenbasis bestimmen. LW Cad (h) = Kad ∗ h (3.1) Der LW Cad (h) ist als die Differenz des Sättigungsmischungsverhältnis der Wolkenuntergrenze und des betrachteten Niveaus h definiert und steigt nahezu linear mit der Höhe an. Der feucht-adiabatische Kondensationskoeffizient hingegen ist Höhenkonstant für kleine Höhenunterschiede. Dies trifft zum Beispile auf typische Stratokumulusbewöklung zu (Schüller, 2000) Die einfachste Beschreibung der optischen Dicke einer Wolke erfolgt als Produkt ihrer geometrischen Höhe H und des Extinktionskoeffizienten σext . τ = σext H (3.2) Daraus kann man dann mit Hilfe der Beschreibung des Extinktionskoeffizienten von R∞ σext = πr2 Qext n(r)dr, wobei n(r) die Verteilungsfunktion der Tröpfchengrößen und 0 Qext der Wirkungsgrad der Extinktion ist – der zwar wellenlängenabhängig ist, aber für die hier verwendete Referenzwellenlänge von 550 nm gegen Zwei strebt – folgt für ein adiabatisches Modell: τ = 2HNad πre2 (3.3) 3.6. WOLKEN 27 Die adiabatische Tropfenkonzentration Nad ist für ein adiabatisches Luftpaket ohne Niederschlag konstant und kann zum Beispiel mit CloudSat gemessen werden. Um das Modell auch ohne den Effektivradius re , dessen Messung durch die vorhandenen Aerosole verfälscht wird, beschreiben zu können, zieht man das Verhältnis k aus Effektivradius r und dem volumengewichteten Mittelwert der Verteilung rv = (r¯3 )−1/3 heran. Kad 1/3 −1/3 h) Nad rad (h) = k −1/3 rv,ad = ( 4 πρω 3 (3.4) 1 5 Kad 2 3 τ = πQext ( 4 ) 3 (kNad ) 3 H 3 5 πρω 3 (3.5) Hier ist nun τ nicht mehr proportional zu H sondern zu H 5/3 . Damit beeinflusst die geometrische Dicke einer adiabatischen Wolke im Plan-Parallelen Modell die Strahlungseigenschaften erheblich. Innerhalb der MOMO Reschnungen werden die optischen Dicken mit Hilfe der mikrophysikalischen Eigenschaften berechnet. Für die Berechnung der optischen Dicke aus CloudSat und CALIPSO Messungen wurde aber die Formel 3.5 herangezogen. Damit ist es möglich die optische Dicke auch ohne Kenntnis des Effektivradius zu berechnen. 28 KAPITEL 3. SATELLITEN- UND MODELLDATEN Kapitel 4 Simulationen Aerosole können einen starken Einfluss auf das Niederschlagsverhalten der Wolken aufweisen. In Afrika zeigt sich dies besonders im Frühjahr zu Beginn der Regenzeit. Die Aerosole stellen zusätzliche Kondensationskerne dar. Wird die Anzahl der Kondensationskerne erhöht, so steigt auch die Teilchenkonzentration in der Wolke und der effektive Teilchenradius wird verringert. Die Lebensdauer der Wolken verlängert sich, da ein Abregnen nur bei genügend großen und somit schweren Tröpfchen stattfinden kann. Man hat festgestellt, dass die Intensitäten der afrikanischen Feuer stark mit den vorangegangenen Regenzeiten korrellieren. Das Jahr 1992 beispielsweise war in Afrika recht trocken. Der Kontinent befand sich im Einflussgebiet des El Niño Phänomens. Während eines El Niño Jahres ist es in Afrika trockener, während eines La Niña Jahres feuchter als im Normalfall. In Jahren mit El Niño Einfluss ist auch die Vegetation nur gering. Die Feuer haben kaum Nährstoffe, bleiben kleiner und sind seltener. Umgekehrt ist der Einfluss ebenso zu spüren. Die Ausbreitung der Freuer hängt also von der Menge an vorhandenen Biomasse ab. Ist viel Biomasse vorhanden, so können sich die Feuer gut ausbreiten und es werden viele Aerosole in die Atmosphäre eingetragen. Die so erhöhte Zahl an Kondensationskernen verlängert die Lebensdauer der Wolken und kann eine Minderung der Regenmenge bewirken (Swap et al., 2003) In dieser Arbeit wurde eine Sensitivitätsstudie durchgeführt, die anhand einer Fallstudie aus CALIPSO, CloudSat und MODIS Messungen - die mir von Damien Josset vom Service d’Aeronomie-IPSL, Universite Paris 6 als fertiges Produkt zur Verfügung gestellt wurden - aufgebaut wurde. Die Fallstudie sowie die restliche Eingangsdaten für die Sensitivitätsstudie werden im folgenden Abschnitt ausführlich beschrieben. Bei der Fallstudie handelt es sich um eine Messung vom 13. August 2006 im Golf von Guinea. Hier wurde eine Aerosolschicht festgestellt, die sich teilweise über einer Stratokumuluswolke befindet. Diese Messung wurde von CALIPSO um 13.40UTC aufgenommen 29 30 KAPITEL 4. SIMULATIONEN Diese Abbildung zeigt einen ersten Blick auf eine CALIPSO Messung. Auf der Ordinate ist die geometrische Höhe eingetragen, die Abzisse zeigt die Breitengrade des Überfluges am 13. August 2006 an. Die breite rot-gelbe Linie zeigt eine Wolkenschicht zwischen den Breiten -8° bis -25°. Zwischen 0° und -8° ist keine Wolke gemessen worden. Die Wolke befindet sich in ca. 1.2 km Höhe. Über die gesamte Breite der Messung ist eine Aerosolschicht zu erkennen (hier Abb. 4.1 CALIPSO quicklook für den 13.08.2006 in einer Gelbschattierung eingetragen). Diese Schicht liegt in einer Höhe von 2 bis 5 km. Passend zu der vorangegangenen Abbildung wird hier die optische Dicke der gemessenen Aerosolschicht gezeigt. Diese ist für den wolkenlosen Bereich aus einer Kombination aus MODIS und CALIPSO Messungen, für den Bereich mit Wolke ausschließlich aus CALIPSO Messungen erstellt worden. Die Werte schwanken für die Fallstudie um eine optische Dicke von 1, allgemein können aber auch Werte zwischen 0 und Abb. 4.2 Optische Dicke des Aerosols 2.5 annehmen. Die zwei schwarzen senkrechten Linien markieren die zwei Fallstudien, die betrachtet werden sollen. Das gemessene Aerosol wird als black carbon, also Kohlenstoff-Aerosol beschrieben. Es ist stark rußhaltig und wird den biomass burning aerosols zugeordnet. Die beiden in der letzten Abbildung gekennzeichneten Fälle haben folgende Grunddaten: Ort der Messung Fall 1 Fall 2 6.00°S, 1.12°O 8.06°S, 1.58°O Wolkenuntergrenze 1.21 km Wolkenobergrenze 1.41 km Aerosoluntergrenze 2.13 km 2.25 km Aerosolobergrenze 3.24 km 4.29 km optische Dicke des Aerosols 0.9 1.1 Tabelle 4.1 Grunddaten der Fallstudien 31 Abb. 4.3 Das Schema zeigt den strukturellen Aufbau der Modellatmosphäre. Es befindet sich eine Aerosolschicht über den Ozean. Zwischen Ozean und Aerosolschicht kann sich eine Wolkenschicht aus Stratokumuluswolken befinden. Simuliert wird der gesamte solare Strahlungsfluss am Oberrand der Atmosphäre. Für die Simulationen mit den Strahlungstransportmodell MOMO wurde eine tropische Modellatmosphäre angenommen, da sich der Ort der Fallstudie in den Tropen befindet (6-8° südlich des Äquators). Der Aufbau der Atmosphäre für die Simulationen basiert auf den Daten von Fall 2 der Fallstudie. Im weiteren Verlauf der Arbeit ist mit Fallstudie immer der Fall 2 der von Damien Josset gemachten Messungen gemeint. Oberhalb des Ozeans, dessen Albedo auf 0.02 festgesetzt wurde, ist eine Wolkenschicht zwischen 1.2 km und 1.4 km und eine Aerosolschicht in der Höhenschicht zwischen 2.2 km und 4.3 km zu erkennen. Die optischen Dicken der Wolke und des Aerosols sind variabel. Die Berechnungen wurden für vier optische Dicken der Wolkenschicht und zehn optische Dicken der Aerosolschicht durchgeführt. Die Strahlungsflusssimulationen wurden für alle Kombinationen der optischen Dicken durchgeführt. In Tabelle 4.2 werden die ausgewählten otischen Dicken für Wolken- und Aerosolschicht aufgeführt. optische Dicke der Wolke optische Dicke des Aerosols 0, 3, 10, 30 0, 0.5, 0.7, 0.8, 0.9, 1.0, 1.1, 1.2, 1.3, 1.5 Tabelle 4.2 Optische Dicken von Wolken- und Aerosolschicht für die Simulationen Diese Grunddaten wurden nun mit den Eigenschaften des urbanen Aerosols aus der OPAC Datenbank in das Strahlungstransportmodell MOMO eingespeist. Berechnet wurde der solare Bereich zwischen 200 nm und 3650 nm, der in 184 Intervalle eingeteilt wurde. Diese Intervalle sind in Bereichen mit starken Absorptionsbanden und starker solarer Intensität sehr klein (< 2 nm) können aber auch Größen von über 100 nm haben. Für die Mischung des Aerosols kann man verschiedene Feuchtegehalte angeben. Der Ort der Fallstudie befindet sich in tropischen Regionen über dem Ozean, 32 KAPITEL 4. SIMULATIONEN deshalb ist eine relativ hohe Luftfeuchte zu erwarten. Um einen möglichst genauen Wert zu erhalten, wurden Vorhersagen des globalen Vorhersagemodells des amerikanischen Wetterdienstes (GFS) für den 13. August 2006 herangezogen. Im Lauf der 12 Uhr-Vorhersage wurden für die Höhenschichten, in denen sich Aerosol und Wolke befinden, relative Feuchten mit einem Mittelwert von 78% vorhergesagt. Die Simulationen wurden mit einer relativen Feuchte von 80% durchgeführt, das bei einer Standardabweichung der relativen Feuchte von 9% gut im Fehlerintervall liegt. Ein Experiment des U.S. Forest Service Fire Science Laborarory (FSL Missoula, MT) hat gezeigt, dass die Einzelstreualbedo von biomass burning aerosols stark variieren kann. Über das bei der Fallstudie gemessene Aerosol war nur bekannt, dass es Kohlenstoffhaltig ist. Es gab keine näheren Angaben zur Zusammensetzung des Aerosols. Deshalb wurde aus dem OPAC-Datensatz das Aerosol mit dem größten Kohlenstoffanteil ausgewählt, um das gemessene Aerosol der Fallstudie zu simulieren. Die Einzelstreualbedo des urbanen Aerosols wird bei einer Referenzwellenlänge von 0.55 µm mit 0.817 angegeben. In Abbildung 5.3 ist der spektrale Verlauf der Einzelstreualbedo des urbanen Aerosols abgebildet. Mit der chemischen Zusammensetzung ändert sich aber auch die Einzelstreualbedo eines Aersolos, weshalb die Simulationen zusätzlich mit veränderten Absorptionskoeffizient βa (siehe Formel 3.1), der um 5% bzw. 10% verringert wurde, durchgeführt wurden. Die Summe aus Absorptionskoeffizient und Streukoeffizient wurde dabei konstant gehalten. Für biomass burning aerosols kann die Einzelstreualbedo, je nach Brennmaterial und Brennvorgang Werte zwischen 0.394 und 0.939 bei einer Wellenlänge von 532 nm annehmen (Hopkins et al., 2007). Die Variabilität der Eigenschaften von Aerosolen ist sehr groß und somit nicht umfassend modellierbar, deshalb sollen die Ergebnisse der Berechnungen dieser Variation nur einen Trend anzeigen. Da die Einzelstreualbedo momentan noch nicht mit Fernerkundungsverfahren nicht messbar ist, wären in situ Messungen zur Ergänzung der Eingangsdaten wichtig. Damit könnten notwendige Annahmen mit Messdaten belegt werden. Die Einzelstreualbedo oder deren spektraler Verlauf sind momentan mit Fernerkundungsverfahren nicht messbar. Gerade deshalb fehlen auch in situ Messungen. Um die getroffene Annahme eines urbanen Aerosols zu erweitern und die Variabilität der Einzelstreualbeden mit zu berücksichtigen wurden die Variationen des Absorptionskoeffizienten durchgeführt. Das Strahlungstransportmodell MOMO berechnet den auf- und abwärts gerichteten Strahlungsfluss, sowie die Strahldichten an allen Schichtgerenzen. Für diese Arbeit ist der aufwärts gerichtete Strahlungsfluss am Oberrand der Atmosphäre relevant. Die 33 Werte werden für die einzelnen Wellenlängenintervalle separat ausgegeben. Diese wurden mit der solaren Einstrahlung gewichtet aufsummiert und danach auf eine Solarkonstante von 1 normiert. Berechnet wird somit der Anteil der solaren Strahlung, der nach dem Durchlaufen der Erdatmosphäre wieder an ihrem Oberrand austritt. Die Werte für den normierten Strahlungsfluss können dann mit den aktuellen Werten der Solarkonstanten multipliziert werden, um die Änderungen des Strahlungsflusses in W/m2 zu erhalten. Diese kann auch in Erwärmungsraten pro Tag umgerechnet werden. 34 KAPITEL 4. SIMULATIONEN Kapitel 5 Ergebnisse Zu Beginn dieses Kapitels wird ein Überblick über die typische Wolkensituation im Golf von Guinea gegeben. Dann wird gezeigt, aus welchem Gebiet die betrachteten Aerosole mit hoher Wahrscheinlichkeit stammen. Außerdem werden zusätzliche Messdaten für die Fallstudie aufgeführt, bevor die Ergebnissen und deren Diskussion dargestellt werden. Zusätzliche Grafiken der Ergebnisse sind im Anhang zu finden. 5.1 Messdaten Aus CALIPSO-Messungen sind die geometrische Dicke der Wolken- sowie der Aerosolschicht und die aerosoloptische Dicke bekannt. Die optische Dicke der Wolken ist allerdings unbekannt, da die Aeroslosschicht eine Messung der wolkenoptischen Dicke verhindert. Die optische Dicke der Wolkenschicht hat aber einen starken Einfluss auf die Strahlungsbilanz. Diese möglichst genau zu kennen ist somit wichtig für eine gute Abschätzung des Einflusses der Aerosolschicht auf den Strahlungshaushalt. In dem betrachteten Gebiet, im Golf von Guinea, ist fast jeden Tag eine Stratokumulusbewölkung zu finden. Das liegt an den dort vorherrschenden Bedingungen: An der afrikanischen Westküste zieht sich der kalte Benguelastrom von Süden nach Norden, was zu einer tief liegenden Grenzschicht (1 bis 2 km) führt. Der Einfluss des großräumigen Hochdruckgebietes über dem südlichen Atlantik und die damit verbundene Absinkbewegung lässt nur noch eine Entstehung von Hochnebelfeldern, Stratokumulusbewölkung oder Stratusfeldern zu. Diese sehr konstanten Bedingungen, die man auch vor der Westküste Süd-Amerikas vorfindet, sind für Forschungsarbeiten gut geeignet. Einen guten Überblick über diese Region kann man sich auch mit dem geostationären Satelliten MSG (Meteosat Second Generation) verschaffen. Aus technischen Gründen 35 36 KAPITEL 5. ERGEBNISSE liegen für den Tag meiner Fallstudie leider keine Daten des MSG bereit.Die folgenden Abbildung sind dennoch interessant, da die Bedingungen sehr konstant sind. Sie zeigen eine typische Wolkensituation an der afrikanischen Westküste. Da die Aufnahmen nur einen Tag nach der Fallstudie aufgenommen wurden, kann vermutet werden, dass es sich um die gleiche Wolkengruppe handelt, die auch am Vortag beobachtet wurde. b a Abb. 5.1 Abbildungen a und b sind MSG-Aufnahmen vom 14. Aug. 2006. Abb. a zeigt eine typische Wolkensituation im Golf von Guinea. Es ist ein so genanntes rgb, das die Wolken und die Meeresoberfläche durch Kombination der spektralen Kanäle als Kombination von rot, grün und blau darstellt. Dies ist ein Produkt, das am Institut für Weltraumwissenschaften (ISS) an der FU-Berlin entwickelt wurde. Ein weiteres Produkt, dass am ISS entwickelt wurde, ist das Druckfeld der Wolkenoberkannten aus MSG-Messungen (Abb. b). Die orangen Werte von ca. 850 hPa stellen tiefe Stratokumuluswolken dar. Wolken, die kleinere Werte aufweisen (gelb bis grün) sind dementsprechend hochreichend in ihrer Struktur. In grau sind wolkenlosen Gebiete dargestellt. 5.2 Ursprung der Aerosole Woher aber kommen die Aerosole? Kann davon ausgegangen werden, dass es sich um biomiss burning aerosols handelt? Um eine Idee über das Ursprungsgebiet der Aerosole zu bekommen, wurden Rüchwärtstrajektorien für diesen Tag in drei verschiedenen Höhen (auf der Internetseite der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration)) berechnet. Für die Berechnungen wurde das Hysplit Modell der NOAA verwendet (Spring,2008). Diese sind in der folgenden Abbildung gezeigt. Für die Rück- 5.2. URSPRUNG DER AEROSOLE 37 wärtstrajektorien ist als Startpunkt der Ort der Fallstudie gewählt worden. Die Läufe zeigen die mit dem GDAS (Global Data Assimilation System) gerechneten Trajektorien für die letzten 148 h. Es sind drei Trajektonien, je eine für die Höhen 1500 m, 2500 m und 3500 m, berechnet worden. Abb. 5.2 Rüchwärtstrajektorien für die Höhen 1.5 km, 2.5 km und 3.5 km für Ort und Zeit der Fallstudie 2. 38 KAPITEL 5. ERGEBNISSE Abb. 5.3 Mit MODIS registrierte Feuer zwischen dem 9. und dem 18. August 2006. Gut zu sehen ist, dass alle Trajektorien ihren Ursprung über dem afrikanischen Festland haben. Die rote und die blaue Trajektorie stammen aus einem Gebiet um das Kongobecken in Zaire. Sie haben dort eine geometrische Höhe von über 5000 m, was auf ein sehr warmes Festland schließen lässt. Auf ihrem Weg zu dem Messpunkt der Fallstudie verlieren sie langsam an Höhe. Die grüne Trajektorie hat ihren Ursprung über dem Adamaoua-Gebirge in Kamerun. Schaut man sich dazu die nächste Abbildung an, so kann man feststellen, dass die Aerosole aus einem Gebiet mit einer Vielzahl von registrierten Bränden kommen. Die Grafik zeigt alle Feuer, die zwischen dem 9. und dem 18. August 2006 mit MODIS auf Terra und Aqua gemessen wurden. Jeder rote Punkt steht für mindestens einen Brandherd in der 10-Tage-Periode. In den gelb markierten Regionen ist die Anzahl der regestrierten Brände hoch. Die rote und die blaue Trajektorie stammen also aus Gebieten, in denen in diesem Zeitraum mehrere Brände festgestellt wurden. Die Höhenangabe für die Urspungsgebiete liegt bei über 5 km Höhe. Aber warum befinden sich der Ursprung der Aerosole in fast 5 km Höhe und weshalb kann man die Aerosole, über dem Ozean, oberhalb von Wolken vorfinden? Um diese Frage bantworten zu können, muss man wissen, dass das Einbringen der Aerosole bei Feuern normalerweise innerhalb der Grenzschicht geschieht (Labonne et al., 2007). Deren Oberkannte liegt im Durchschnitt über dem südlichen Afrika in einer Höhe zwischen 3 und 4.5 km. Die Aerosole werden also in die Grenzschicht eingebracht 5.3. WOLKENOPTISCHE DICKE 39 und von dort mit den Winden in andere Gebiete transportiert. Liegt die Oberkannte der Grenzschicht in diesen Gebieten unterhalb der Höhe, in denen die Aerosole in die Grenzschicht gelangten, so können die Aerosole oberhalb der Grenzschicht angetroffen werden. Über dem kalten Benguelastrom variiert die Höhe der Grenzschichtoberkante zwischen 1 und 2 km. Es ist somit ein typischer Fall, dass hier die Aerosolschicht oberhalb der Stratokumulusfelder vorgefunden wird. 5.3 Wolkenoptische Dicke Wie bereits beschrieben, ist die Kenntniss der wolkenoptischen Dicke wichtig für die Abschätzung des direkten Aerosoleinflusses auf den Strahlungshaushalt. Um die optische Dicke der in der Fallstudie gesehenen Wolken zu erhalten, wird angenommen, dass es sich bei dem betrachteten Stratokumulus um eine adiabatisch geschichtete plan-parallele Wolke handelt. Dann kann über die Gleichung (12) die optische Dicke der Wolke berechnet werden, wenn man die Teilchenkonzentration kennt. Das Wolkenradar von CloudSat bietet ein solches Produkt. Die betrachteten Wolken befinden sich aber innerhalb der unteren zwei Kilometer der Atmosphäre. Es ist bekannt, dass die Datenprodukte von CloudSat in den unteren eineinhalb Kilometern mit Bodenreflektionen Probleme haben. Deshalb tauchen hier häufig Datenlücken auf. Für unseren Fall der Messung am 13. August 2006 sind diese Datenlücken nur sehr dünne Streifen in einer sonst guten Messung. Abb. 5.4 Dies ist eine Aufnahme der Wolkenmaske von MODIS auf Aqua für den 13. Aug. 2006. Die Pfeile zeigen die zwei Orte der angeführten Fallstudien an. In einer Auswertung der Teilchenkonzentration der ersten zweieinhalb Jahre MO- 40 KAPITEL 5. ERGEBNISSE Abb. 5.5 Diese Abbildung stellt die von CloudSat gemessene Teilchenkonzentration in der Stratokumuluswolke dar. Die Teilchenkonzentration ist in Teilchen/cm3 angegeben. Für die Fallstudie erhält man mit einer Mittlung über die Vertikalverteilung, einen Wert von 80 Teilchen/cm3 . DIS Messungen (Bennartz, 2007) wurde gezeigt, dass für das Gebiet des südlichen Atlantiks die durchschnittlichen Werte zwischen 40 und 60 Teilchen pro cm3 liegen. Betrachtet man aber die Einzelfälle, so können Werte von 200/cm3 erreicht werden. Dies geschah immer dann, wenn der Einfluss der afrikanischen Waldbrandsaison sehr groß war. Die von CloudSat gemessenen Werte von ca. 80/cm3 sind also nicht besonders hoch, da wir uns in der Waldbrandsaison befinden. Mit diesem Wert erhält man eine optische Dicke von 14.5 zur Überprüfung der Simulationen. Das Wolkenprodukt von MODIS liefert eine optische Dicke von 8.76 für den gleichen Ort bei einem zeitlichen Unterschied von weniger als zwei Minuten. Die zeitliche Differenz in den Messungen ist zu vernachlässigen, da stabile Bedingungnen für die Wolke herrschen. Jedoch ist zu betachten, dass MODIS die Aerosloschicht oberhalb der Wolke nicht erkennt, sondern sie als Teil der Wolke sieht. Das Aerosol verringert aber die Albedo der Wolke. Somit wird auch das abgeleitete Wolkenprodukt eine zu geringe optische Dicke aufweisen. Da dieser Effekt zu erwarten war, wurden die Berechnung für die optischen Dicke zusätlichen mit CloudSat-Messdaten und der Formel (3.5) für plan-parallele Wolken durchgeführt. 5.4 Simulationsergebnisse und Auswertung Die folgende Abbildung zeigt die Einzelstreualbedo in Abhängigkeit der Wellenlänge. Wäre der Wert der Einzelstreualbedo gleich eins, würde es sich bei dem betrachteten Teilchen um ein rein reflektierendes Teilchen handeln. Je kleiner der Wert der Ein- 5.4. SIMULATIONSERGEBNISSE UND AUSWERTUNG 41 zelstreualbedo wird, desto größer ist die absorbierende Eigenschaft des Teilchens. Die Delle in der Einzelsteualbedo bei 3000 nm ist auf eine Wasserdampfabsorptionbande und dem Einfluss der Aerosole zurückzuführen. Das sie so breit ausfällt liegt an der hier relativ großen Intervallbreite, mit denen der Strahlungstransport in MOMO gerechnet wird. Abb. 5.6 Dargestellt ist die Einzelstreualbedo des urbanen Aerosols aus OPAC in Abhängigkeit der Wellenlänge. Abb. 5.7 Die Grafik zeigt den normierten Strahlungsfluss am Atmosphärenoberrand bei verschiedenen optischen Dicken des Aerosols für die vier verschiedenen optischen Dicken der Wolke (dargestellt durch die farbigen Linien). Dies gilt für einen Zenitwinkel der Sonne von 30°, was dem Sonnenstand vom 13. August 2006 zum Zeitpunkt der Fallstudie entspricht. 42 KAPITEL 5. ERGEBNISSE Der Einfluss einer Aerosolschicht über dem Wasser lässt sich einfach auswerten. Man berechnet zum Einen den Fall einer Aerosolschicht mit einer optischen Dicke von 1.1 in einer sonst klaren Atmosphäre. Für diese Berechnung nimmt man eine Solarkonstante von 1367 W/m2 an. Für den Strahlungsfluss am Oberrand der Atmosphäre erhält man einen Wert von 68 W/m2 , der Untergreund ist nur der Ozean mit einer Albedo von 0,02 (ohne Wolke und Aerosol). Fügt man nun eine Aerosolschicht ein, so führt dies zu einer Erhöhung desaufwärstgerichteten Strahlungsflusses auf 105 W/m2 , also einen um 37 W/m2 erhöhten Wert. Ist eine Wolke unterhalb der Aerosolschicht vorhanden, ist zwar der Strahlungsfluss am Oberrand der Atmosphäre vergrößert, aber auch der Anteil der in der Aerosolschicht absorbierte Energie vergößert sich. Dies ist bei hohen optischen Dicken für die Wolke stark ausgeprägt, kann aber auch schon bei einer geringen optischen Dicke von 3 beobachtet werden. Für eine wolkenoptische Dicke von 10 erhält man statt eines Strahlungsflusses von 402 W/m2 einen um 107 W/m2 kleineren Wert, also 295 W/m2 . Ein solches Verhalten der Veränderung in den Strahlungswerten ist auf die absorbierende Eigenschaft der Aerosole zurück zuführen. optische Dicke Intensität ohne Intensität mit Aerosol der der Wolke Aerosol in W/m 0 68 105 + 37 3 215 183 - 32 10 402 295 - 107 30 661 401 - 260 2 optischen Dicke 1.1 in W/m Strahlungsintensitäts2 differenz in W/m2 Tabelle 5.1 Strahlungsintensitäten bei einem Zenitwinkel von 30°, entsprechend des Sonnenstandes für Zeitpunkt und Ort der Fallstudie 2. Die Veränderungen in der Strahlungsintensität lassen sich aber auch für kleinere oder größere optische Dicken des Aerosols oder die unterschiedlichen Sonnenzenitwinkel berechnen. Die Grafiken für den Stahlungsfluss in Abhängigkeit der Zenitwinkel sind im Anhang (7.1) zu finden. Aus diesen Grafiken wird deutlich, dass die Gesamtintensität bei größerem Zenitwinkel abnimmt. Die größte Intensität und damit auch der größte Einfluss der Aerosole besteht beim Sonnenzenitwinkel 0°. Dies kommt allerdings nur in den Tropen und in den entsprechenden Jahreszeiten vor. Eine Aerosolschicht oberhalb einer Wolke bei diesem Sonnenwinkel zu finden, wird selten vorkommen. Andere Sonnenwinkel, zwischen 20° und 60°, sind auch in höheren Breiten häufig anzutreffen. Somit ist die Chance eine Situation, die dieser Fallstudie ähnlich ist, zu finden groß. 5.4. SIMULATIONSERGEBNISSE UND AUSWERTUNG 43 In absoluten Zahlen ist der Aerosoleffekt um so stärker, je optisch dicker die darunter liegende Wolke ist. Das heißt, dass die Aerosolschicht an Energie gewinnt und sich die Atmosphäre in der Höhe der Aerosolschicht erhitzt. Die in der Aerosolschicht absorbierte Strahlung lässt sich in eine Erwärmung in Kelvin [K] pro Tag umrechnen. Um dies für unseren Fall 2 durchzuführen, braucht man den Zenitwinkel des Sonnenstandes für Ort und Tag der Fallstudie, die lokalen Werte für Temperatur, Druck und relative Feuchte der Aerosolschicht sowie deren geometrische Dicke. Die von MOMO berechneten Werte der Strahlungsintensität müssen dann nur noch mit folgender Formel in die Temperaturdifferenz pro Zeit umgerechnet werden: I ∆T = cp ρ∆z t (5.1) Die Dichte der Luftschicht berechnet sich folgendermaßen: ρ= p Rf T (5.2) Für die Berechnung der Gaskonstante feuchter Luft Rf werden die Gaskonstanten der trockenen Luft und die von Wasserdampf benötigt.Weiterhin muss man die Werte für die relative Feuchte, die Temperatur und den Druck der Umgebungsluft kennen. Diese findet man in den GFS-Daten für den 13. August 2006. Die Formel für die Gaskonstante lautet wie folgt: Rf = Wobei gilt : R1 1 − (φ ∗ ppd )(1 − pd = 611.2P a ∗ e[ pd : Sättigungsdruck von Wasser in Luft R1 : Gaskonstante der trockenen Luft [J/kgK] (5.3) 17.5 ∗ ν ] 214.2C + ν • φ: relative Feuchte (80 %) [hP a]) R1 ) Rd • p: Druck der Umgebungsluft (725 hP a) ν: Temperatur der Umgebungsluft [C] Rd : Gaskonstante von Wasserdampf [J/kgK] 44 KAPITEL 5. ERGEBNISSE • I: Intensität der Strahlung [W/m2 ] cp : Wärmekapazität von Luft (1005 J/kgK) ∆z: geometrische Höhe der Aerosolschicht (2040 m) ∆T : Temperaturänderung [K] • ρ : Dichte der Luft [kg/m3 ] T : Temperatur [K] Rf : Gaskonstante für feuchte Luft (288,4 J/kgK) t : Zeit [s] Die Werte für den aufwärtsgerichteten Strahlungsfluss aus MOMO werden für 17 verschiedene Zenitwinkel ausgegeben. Ist der genaue Verlauf der Sonne bekannt, können die Strahlungsintensitäten als Tagesgang aufgetragen werden. Die Werte für die einzelnen Winkel müssen dem Verlauf der Sonne entsprechend interpoliert werden. Am 13. August 2006 ist die Sonne im Golf von Guinea um 6:04 UTC aufgegangen. Der Sonnenhöchststand wurde um 11:58 UTC erreicht und gegen 17:40 UTC wanderte die Sonne hinter dem Horizont. Der Sonnenstand wurde mit dem Solar Position Calculator von Chris Cornwall, Aaron Horiuchi and Chris Lehman berechnet. Dieses Program ist auf der Internetseite der NOAA zu finden. Dies kann für jeden Zeitpunkt und Ort durchgeführt werden. Im Folgenden werden zwei Abbildungen für die Strahlungsintensität als Tagesgang gezeigt. Diese beiden Grafiken zeigen die Veränderungen in der Strahlungsintensität für den Fall einer optischen Dicke von 10. Die Grafiken für die anderen wolkenoptischen Dicken sind im Anhand (7.2) zu finden. Wie zu erwarten war, ist die Intensität zu Beginn und zum Ende eines Tages viel geringer als um die Mittagszeit. Der Einfluss der Aerosole ist deutlich erkennbar. Für die Fälle mit Wolken haben die Aerosole eine abschwächende Wirkung, für den Fall ohne Wolke verstärkt sich die Strahlungsintensität am Oberrand der Atmosphäre. Auffällig ist, dass die Strahlungsintensität bei geringer optischer Dicke der Wolke (3) oder ohne Wolke und hoher optische Dicke des Aerosols in den Mittagsstunden nicht am höchsten ist. Dieses Artefakt tritt nur für optisch dünne Fälle auf, wie in den Abbildungen 7.1 a,b und 7.3 a,b sichtbar wird. Es ist durch die nicht exakte Modellierung des Ozeans und dessen Streuverhalten zu begründen. In der Realität entspricht die Verteilung der Strahlungsintensität über den Tag einem Verlauf wie er in Abbildung 5.8 gezeigt wird. Die Intensität ist um den Mittag also bei Sonnenhöchststand am größten und geht zum Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang gegen Null. In der Nacht hat man keine solare Einstrahlung. 5.4. SIMULATIONSERGEBNISSE UND AUSWERTUNG 45 Abb. 5.8 Die Grafik zeigt den solaren Strahlungsfluss in W/m² als Tagesgang. Der Verlauf spiegelt den Sonnenverlauf des 13. Augusts 2006 im Golf von Guinea wieder. Die schwarze Linie kennzeichnet den Fall ohne Aerosolschicht. Die farbigen Linien beschreiben den Strahlungsverlauf für die unterschiedlichen optischen Dicken der Aerosolschicht (von oben nach unten zunehmende aerosoloptische Dicke). Die optische Dicke der Wolke ist 10. Abb. 5.9 Der Sonnenzenitwinkel ist gegen die Tageszeit aufgetragen und beschreibt somit die Wanderung der Sonne entlang des Himmels für den 13. August 2006. 46 KAPITEL 5. ERGEBNISSE Als nächstes wird die Grafik für die Temperaturerhöhung pro Tag gezeigt. Die Berechnung erfolgt über die oben genannte Formel (5.1). Aufgetragen ist die Temperaturdifferenz zwischen dem jeweiligen Fall für die Wolke mit einem Aerosol und dem ohne Aerosol. Zur genauen Auswertung ist dies noch mal in Tabellenform (Tabelle 5.2) aufgeführt. Abzulesen sind Temperaturerhöhungen von bis zu 5 K pro Tag. Für eine optisch sehr dicke Wolke (30) und ein ebenfalls optisch dickes Aerosol (1.5) entspricht dies einer Heizrate von gemittelt ca. 0.5 K pro Stunde, wobei in den Morgen- und Abendstunden relativ wenig im vergleich zu den Mittagsstunden passiert. Die negativen Werte für die Kurve des wolkenlosen Falls ist allerdings nicht als Abkühlung der Aerosolschicht aufzufassen, sondern eher als Energie, die ohne Aerosol dem Ozean zugeführt werden würde. Wenn sich eine Aerosolschicht über einem sehr dunklen (nahezu schwarzen) Untergrund wie dem Ozean befindet, kommt der reflektierende Anteil sehr viel stärker zum Tragen als wenn sich unterhalb des Aerosols eine helle (fast weiße) Wolkenschicht befindet. Abb. 5.10 Aufgetragen ist die Temperaturdifferenz in der Aerosolschicht von 2040 m gegen die optische Dicke des Aerosols. Die farbigen Linien markieren je eine optische Dicke der Wolke. Die Differenz bezieht sich auf den jeweiligen Fall minuns dem Fall ohne Aerosolschicht. 5.4. SIMULATIONSERGEBNISSE UND AUSWERTUNG 47 optische Dicke T in K T in K T in K T in K des Aerosols opt 0 opt 3 opt 10 opt 30 0 0 0 0 0 0.5 -0.54 0.51 1.56 2.51 0.7 -0.68 0.64 2.00 3.24 0.8 -0.74 0.70 2.19 3.56 0.9 -0.8 0.75 2.37 3.86 1.0 -0.82 0.80 2.54 4.14 1.1 -0.90 0.85 2.83 4.39 1.2 -0.94 0.89 2.83 4.62 1.3 -0.98 0.92 2.96 4.84 1.5 -1.05 0.99 3.19 5.23 Tabelle 5.2 In der Tabelle sind die theoretischen Temperaturerhöhungen für einen Tag eingetragen. Dies gilt für die Berechnungen für den Sonnenverlauf am 13. August 2006 (8°S, 1.6°O). Die betrachtete Schicht hat eine Mächtigkeit von 2040m. Die Veränderungen in den Erwärmungen bei einem um nur 10% veränderten Absorptionskoeffizienten können bei optisch dicken Aerosolschichten bis zu 0.3 K betragen. Die Änderungen in der Strahlungintensität und der damit verbundenen Erwärmung in der Aerosolschicht sind also auch abhängig von dem spektralen Verhalten der Einzelstreualbedo. Die Einzelstreualbedo gibt Rückschlüsse auf die Absorptionsfähigkeit der Aerosole und zeigt auch Reaktionen auf kleine Veränderungen. hin stark empfindlich. Die Auswirkungen sind zwar nicht mit denen der Veränderung der optischen Dicke zu vergleichen, aber sie sind nicht zu vernachlässigen um genaue Abschätzungen durchführen zu können. Die in Abb. 5.8 gezeigten Erwärmungsraten sind ohne Abstrahlung berechnet worden. Real wird die Temperatur der Aerosolschicht also nicht um bis zu 5 K steigen. Durch die Erwärmung erhöht sich zwar die Temperatur, allerdings hat dies eine Erhöhung der Abstrahlung zur Folge was die Temperatur wieder mindert. Trotzdem wird netto eine Temperaturerhöhung in der Aerosolschicht stattfinden. Dies wird sicherlich eine Verstärkung der vorhandenen Inversion oder die Bildung einer zweiten Inversionsschicht auslösen. Auch kann die erwärmte Luft die Schichten oberhalb der Aerosole labilisieren. Ob dies ausreicht um eine neue Wolkenschicht entstehen zu lassen, ist nicht Fragestellung dieser Arbeit. Es ist aber damit zu rechnen, dass eine erwärmte Aerosolschicht dynamische Effekte auslöst. Um gute Abschätzungen dieser Effekte zu erhalten, 48 KAPITEL 5. ERGEBNISSE b a Abb. 5.11 Die Abbildungen a und b zeigen die Temperaturdifferenz zwischen den berechneten Heizraten mit verändertem Absorptionskoeffizienten (für a um 5%, für b um 10% reduziert) und den bereits gezeigten Heizraten. müssen sehr viel genauere und großflächigere Messungen von Fällen ähnlich der Fallstudie durchgeführt werden. Führt man die selben Untersuchungen, wie die der Fallstudie, über Landflächen statt über dem Ozean durch, werden sich andere Auswirkungen ergeben. Im Fall einer optisch sehr dicken Wolke ist nur mit kleinen Änderungen zu rechen. Bei dünnen Wolken oder ohne Wolkenschicht unterhalb der Aerosolschicht kommt es sehr auf die Bodenalbedo an. Um hierfür eine genaue Abschätzung zu erhalten, müssten neue Strahlungstransportrechnungen durchgeführt werden. Kapitel 6 Zusammenfassung Die Aufgabe dieser Arbeit war es, den direkten Einfluss von biomass burning aerosols über Wolken zu bestimmen. Die Berechnungen dafür habe ich im Rahmen einer Sensitivitätsstudie durchgeführt. Innerhalb dieser Sensitivitätsstudie ist die Fallstudie, die am 13. August 2006 im Golf von Guinea stattfand, wiederzufinden. Die Ergebnisse der Sensitivitätsstudie wurden mit Messdaten anderer Satelliten und Daten aus dem GFS Vorhersagemodell sowie den Berechnungen der Rückwärtstrajektorien der Aerosole ergänzt, um der Sensitivitätsstudie und der Fallstudie einen möglichst reellen Rahmen zu bieten. Als erstes Ergebnis ist festzuhalten, das die optische Dicke der Wolken einen extremen Einfluss auf die Strahlungsbilanz vorweist. Der errechnete Trend bei zusätzlicher Aerosolschicht oberhalb der Wolken ist in zwei Gruppen einzuteilen. Einmal verstärkt das Aerosol die Strahlungsintensität. In der Fallstudie würde sich die Strahlungsintensität am Oberrand der Atmosphäre um 37 W/m2 erhöhen, wenn sich keine Wolke sondern ausschließlich der dunkle Ozean unterhalb des Aerosols befände. In der Strahlungsbilanz ist nur der reflektierende Anteil des Aerosols zu sehen. Zweitens kann das Aerosol die Strahlungsintensität verringern. Diese ist weitaus größer als die bereits erwähnte Strahlungsverstärkende Wirkung. Sie verstärkt sich mit zunehmender optischer Dicke der Wolken- und Aerosolschicht. Hier setzt sich also die absorbierende Eigenschaft durch. In der Strahlungsbilanz am Oberrand der Atmosphäre ist eine Strahlungsminderung zu verzeichnen, was auf die absorbierende Wirkung hinweist. Über dem schwarzen Ozean ist das Aerosol vergleichsweise hell und wirkt deshalb reflektierend. Über einer weißen Wolke ist es jedoch dunkel und stark absorbierend. Die Sensitivitätsstudie hat somit gezeigt, das biomass burning aerosols oberhalb von Wolken einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Strahlungshaushalt ha49 50 KAPITEL 6. ZUSAMMENFASSUNG ben. Für optisch dicke Wolken in Kombination mit optisch dicken Aerosolen können Minderungen in der Strahlungsintensität am Oberrand der Atmosphäre von bis zu 260 W/m2 erreicht werden. Auf einen Tag gesehen kann dies zu einer Temperaturerhöhung von über 5 K führen. Aber auch für optisch dünne Wolken ist der Einfluss einer Aerosolschicht oberhalb der Wolke deutlich erkennbar. Die bei dieser Kombination von Wolken und Aerosolen entstehende Minderung der Strahlungsintensität sollte nicht außer Acht gelassen werden. Der direkte Einfluss von Aerosolen oberhalb von Wolken und der somit entstehenden Temperaturerhöhung kann beispielsweise eine Auflösung der Wolken unterhalb der Aerosolschicht zur Folge haben. Auch kann die erhöhte Temperatur in der Aerosolschicht eine dynamische Bewegung auslösen oder eine verstärkte Abstrahlung innerhalb der Aerosolschicht bewirken. Diese Effekte können als Fragestellung anderer Arbeiten dienen. Diese Arbeit zeigt, dass die Veränderungen in der Strahlunsgsbilanz in den Klimamodellierungnen berücksichtigt werden sollten. Solange aber keine genauen Kenntnisse über die Häufigkeit der Wolken und Aerosolkombinationen vorliegt, wird es schwer sein eine Parametrisierung dafür zu erstellen. Auch ist eine bessere Erforschung der Aerosole und deren spektralen Eigenschaften für eine solche Aufgabe nötig. Auch wenn noch viele Fragen offen bleiben, konnte mit dieser Arbeit zeiget werden, dass der direkte Einfluss von stark absorbierenden Aerosolen, wie dem biomass burning aerosols, in Kombination mit einer Wolkenschicht unterhalb der Aerosolschicht eine strahlungsmindernde Wirkung hat. Kapitel 7 Anhang 51 52 KAPITEL 7. ANHANG 7.1 Normierter Strahlungsfluss a b Abb. 7.1 Gezeigt wird der normierte Strahlungsflussg aufgetragen gegen die verschiedenen Zenitwinkel. Die optische Dicke der Wolke ist für Abb. a 0 und für Abb. b 3. Die optische Dicke der Aerosolschicht nimmt für Abb. a von unten nach oben, für Abb. b von oben nach unten zu. 7.1. NORMIERTER STRAHLUNGSFLUSS 53 a b Abb. 7.2 Gezeigt wird der normierte Strahlungsflussg aufgetragen gegen die verschiedenen Zenitwinkel. Die optische Dicke der Wolke ist für Abb. a 10 und für Abb. b 30. Die optische Dicke der Aerosolschicht nimmt für beide Abbn. von oben nach unten zu. 54 KAPITEL 7. ANHANG 7.2 Tagesgang des Strahlungsflusses in W/m² a b Abb. 7.3 Die Grafiken zeigen den solaren Strahlungsfluss in W/m² als Tagesgang. Der Verlauf spiegelt den Sonnenverlauf des 13. Augusts im Golf von Guinea wieder. Die optische Dicke der Aerosolschicht nimmt für Abb. a von unten nach oben, für Abb. b von oben nach unten zu. In Abb. a ist keine Wolke unterhalb der Aerosolschicht. Die optische Dicke der Wolke in Abb. b beträgt 3. 7.2. TAGESGANG DES STRAHLUNGSFLUSSES IN W/M² 55 a b Abb. 7.4 Die Grafiken zeigen den solaren Strahlungsfluss in W/m² als Tagesgang. Der Verlauf spiegelt den Sonnenverlauf des 13. Augusts im Golf von Guinea wieder. Die optische Dicke der Aerosolschicht nimmt von oben nach unten zu. In Abb. a ist die optische Dicke der Wolke 10, in Abb. b ist eine Wolke der optischen Dicke 30 vorhanden. 56 7.3 KAPITEL 7. ANHANG Heizraten pro Tag b a c Abb. 7.5 In diesen Abbildungen werden die Heizraten pro Tag dargestellt als Erwärmung in K. Die farbigen Linien markieren die unterschiedlichen optischen Dicken der Wolke. Die optischen Dicke der Aerosolschicht ist an der x-Achse ablesbar. Abb. a ist für die unveränderte Einzelstreualbedo, in Abb. b und c sind die Einzelstreualbeden (Absorptionskoeffizient um 5% bzw. um 10%) verringert. 7.3. HEIZRATEN PRO TAG a 57 b Abb. 7.6 Hier ist die Differenz zwischen den Erwärmungsraten für die unveränderte und die verringerten Einzelstreualbeden dargestellt. Abb. a zeigt die Differenz zwischen Abb. 7.5a und 7.5b, Abb. b zeigt die Differenz zwischen Abb. 7.5a und 7.5c. 58 KAPITEL 7. ANHANG Kapitel 8 Danksagung Als erstes möchte ich mich bei Prof. Dr. J. Fischer bedanken, der mir diese Arbeit ermöglicht hat. Die Arbeit am Institut für Weltraumwissenschaften hat mein Interesse für die Fernerkundung noch verstärkt. Ein großer Dank geht auch an Dr. R. Preusker. Die Atmosphäre in der Arbeitsgruppe und die tolle kollegiale Zusammenarbeit haben mir sehr geholfen und gefallen. Hier bedanke ich mich bosonders bei Rasmus Lindstrot, der mir meine vielen Fragen beantwortete und mir immer neue Sichtweisen auf die Probleme gegeben hat. Ein weiterer Dank geht an Dr. Anja Hühnerbein, die mir MOMO erklärt hat. Weiterhin möchte ich meiner ganzen Familie danken. Meine Eltern haben mit ihrer moralischen und finanziellen Unterstütung einen großen Beitrag zur Ermöglichung der Arbeit geleistet. Auch möchte ich Michael Faber danken, der für fachliche Diskusionen und moralische Unterstützung jederzeit für mich da war. 59 60 KAPITEL 8. DANKSAGUNG Kapitel 9 Abkürzungen und Quellen der Abbildungen 9.1 Abkürzungen • CALIPSO : • CALIPO : Cloud-Aerosol Lidar and Infrared Pathfinder Satellite Observation Cloud-Aerosol LIdar with Orthogonal Polarisation • CNES : • CNRM : Centre National d’Etudes Spatiales Centre National de Recherches Meteorologiques • CPR : Cloud Profiling Radar • EOS : Earth Observing System • GDAS : Global Data Assimilation System • GFS : Global Forecast System • GMEI : Groupe de Meteorologie Experimentale et Instrumentale • IPCC : Intergovernmental Panel on Climate Change • MSG : Meteosat Second Generation • MODIS : Moderate Resolution Imaging Spectrometer • NASA : National Aeronautics and Space Administration • NOAA : National Oceanic and Atmospheric Administration • OCO : Orbiting Carbon Observatory 61 62 KAPITEL 9. ABKÜRZUNGEN UND QUELLEN DER ABBILDUNGEN • OPAC : • PARASOL : Optical Properties of Aerosols and Clouds Polarisation & Anisotropy of Reflectances for Atmospheric Sciences coupled with Observations from a Lidar • SAFARI : Southern African Regional Science Initative • SEVERI : Spinning Enhanced Visible and Infrared Pathfinder • WMO : World Meteorological Organization • WWF : World Wide Fund For Nature 9.2 Quellen der Abbildungen • Quelle der Abbn. 1.1, 1.2 • Quelle der Abbn. 1.3, 5.11 • Quelle der Abb. 2.1 • Quelle der Abbn. 2.2, 3.5 • Quelle der Abb. 2.3 NASA / Reuters NASA, www.nasa.gov Global Warming Art, www.globalwarmingart.com Bernhard Mühr, Karlsruher Wolkenatlas IPCC Report 2001 • Quelle der Abbn. 2.4, 2.5 Sobolev, A Treatise on Radiativ Transfer • Quelle der Abbn. 3.1-3.3 NASA, www.nasa.gov • Quelle der Abb. 4.4 • Quelle der Abb. 5.10 Rasmus Lindstrod NOAA, www.noaa.gov Kapitel 10 Literaturverzeichnis 1. 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