WVV-12 Schuljahr 2012/2013 Lösungen zur Übung 16 1 Hier kommen schon einmal Lösungen zu den Stochastikaufgaben. Aufgabe 1: In einer Schule lernen 80% der Schülerinnen und Schüler Französisch. (a) Wie viele, die Französisch lernen, sind unter 200 willkürlich ausgewählten Schülerinnen und Schülern zu erwarten? Die Zufallsvariable X , die die Schüler,die Französisch belegt haben, zählt, ist binomialverteilt mit p = 0, 8 und n = 200. Der gesuchte Erwartungswert ist also µ = 200 · 0, 8 = 160. (b) Bestimmen Sie die 1σ−Umgebung, die 2σ−Umgebung und die 3σ−Umgebung um den Erwartungswert und bestimmen Sie zu jeder Umgebung die Wahrscheinlichkeit! Diese Aufgabe habe ich so gestellt, um das Problem des Rundens zu thematisieren. √ √ √ Es ist σ = 200 · 0, 8 · 0, 2 = 32 = 4 2 ≈ 5, 66. Da es hier nicht sinnvoll ist mit gebrochenen Werten zu arbeiten, wird gerundet: 165 X 200 P (155 ≤ X ≤ 165) = · 0, 8k · 0, 2200−k Φ (−1, 15) k k=155 154, 5 − 160 165, 5 − 160 √ √ −Φ ≈ Φ 4 2 4 2 ≈ Φ (0, 97) − Φ (−0, 97) = 1 − 2 · Φ (−0, 97) ≈ 1 − 2 · 0, 1660 ≈ 67% Die durchgeführte Berechnung bezieht sich auf zwei Weisen auf die der Zufallsvariablen X zugrundeliegende Binomialverteilung: Aus der 1σ−Umgebung wird die Menge der ganzen Zahlen, die echt in der 1σ−Umgebung liegen; hier: {155, 156, . . . , 165}. Bei der Moivre-Laplace-Näherung werden dann die Korrekturterme berücksichtigt. Eine Rechnung, die beides vernachlässigt liefert dann (X wird hier als normalverteilt betrachtet): P (160 − σ ≤ X ≤ 160 + σ) ≈ Φ (1) − Φ (−1) = 1 − 2 · Φ (−1) ≈ 1 − 2 · 0, 1587 = 68, 26%. Entsprechend ergibt sich für die 2σ−Umgebung und die 3σ−Umgebung: √ 2σ = 8 2 ≈ 11, 31 √ 3σ = 12 2 ≈ 16, 97 X normalverteilt X binomialverteilt P (160 − 2σ ≤ X ≤ 160 + 2σ) ≈ 95, 44% P (149 ≤ X ≤ 171) ≈ 95, 76% P (160 − 3σ ≤ X ≤ 160 + 3σ) ≈ 99, 74% P (149 ≤ X ≤ 171) ≈ 99, 64% WVV-12 Schuljahr 2012/2013 Lösungen zur Übung 16 2 Aufgabe 2: Eine Umfrage soll so geplant werden, dass der wirkliche Anteil in der Bevölkerung auf 0,5% genau geschätzt werden kann. Die Sicherheitswahrscheinlichkeit soll 95,5% betragen. Soll der Stichprobenumfang n so gewählt werden, dass die relative Häugkeit Xn eines Merkmals, das von der Zufallsvariable X gezählt wird, mit 95,5%-Sicherheit nicht weiter als d vom Anteil p dieses Merkmals in der Gesamtbevölkerung abweicht, so muss gelten: P nx − p ≤ d ≥ 0, 955. Damit ist −2, 00 nσ ≤ nx − p ≤ 2, 00 nσ . p 2 Betrachten wir d ≤ 2, 00 nσ , so ergibt sich nd ≤ 2 np (1 − p) und damit p (1 − p) ≥ nd4 . 4 Im gegebenen Fall ist d = 0, 005 und damit n ≥ 0,00000625 p (1 − p) = 640.000p (1 − p). 1 Nun ist p unbekannt. Klar ist aber, dass p (1 − p) ≤ 4 gilt. Also ist n ≥ 160.000 eine sinnvolle Wahl des Stichprobenumfangs. Zur Wahl des Faktors 2,00 siehe z.B. Elemente der Mathematik, Grundkurs, Seite 506. Aufgabe 3: Gegeben sind die Funktionen f und g durch f (x) = 14 x2 − 4 7 1 3 und g(x) = 40 x − 14 x2 − 40 x + 49 10 . Jeder der beiden zugehörigen Graphen schlieÿt mit der x-Achse eine Fläche ein. Die beiden Graphen miteinander schlieÿen eine weitere Fläche ein. Berechnen Sie für jede der drei Flächen den Flächeninhalt! Lösung folgt! Aufgabe 4: Der Punkt Q entsteht durch Spiegelung von P (3|1|3) am Mittelpunkt M der Strecke AB mit A (3|3|1) und B (2|2|3). Ermitteln Sie die Koordinaten von Q! Untersuchen Sie das Viereck, welches die vier Punkte P , A, Q und B bilden! Lösung folgt!