zur PDF-Version

Werbung
ZNS Manifestationen: Was
bedeutet die chronische
Hepatitis C für das Gehirn?
Interessenskonflikte des Autors
•
Honorare/Reisekostenunterstützung (2 Jahre):
– BMS, Servier, AbbVie, Janssen-Cilag, Hexal
•
Forschungsförderungen:
– BMBF (ERANET-EURON)
•
Mitgliedschaften und politische Aktivitäten:
– Vorsitz/Vorstand: DGBS, LLPP, Essener Bündnis Depression, Essener Palette
– DGPPN, AGNP, ECNP, DGBP
Hintergrund: Chronische Hepatitis C
•
•
•
•
•
•
•
3-4 Millionen Hepatitis C Virus Infektionen pro Jahr weltweit
Ca. 85 % sind chronische Infektionen
Viele extrahepatische Manifestationen, die auch das Nervensystem betreffen
Psychisch belastend sind sekundäre Probleme wie Infektiosität und die
gesellschaftliche Stigmatisierung
Obwohl neue antivirale Substanzen mit guter zentralnervöser Verträglichkeit und
einem sehr hohem langfristigen Ansprechen entwickelt wurden, wird in einigen
Ländern eine Kombinationsbehandlung mit pegyliertem Interferon-alpha und
Ribavirin noch verwendet
Einige Patienten zeigen unabhängig von einer Viruseradikation langfristige
Auswirkungen aufgrund früherer Behandlungen mit Interferon-alpha
(„Postinterferon-Syndrom“)
Unklar ist wie sich gerade auch bei vorhandenen zentralnervösen Veränderungen
im Rahmen der chronischen Hepatitis C eine erfolgreiche Viruseradikation (mit
IFN-α oder als Interferonfreie Therapie) auf das psychische Befinden auswirkt
Extrahepatische HCV-Manifestationen
Organsystem
Manifestation
Endokriner
Formenkreis
autoimmune Schilddrüsenerkrankungen (insbesondere Hashimoto-Thyreoiditis),
Insulinresistenz / Diabetes mellitus*, Wachstumshormon(GH)-Insuffizienz
Rheumatischer
Formenkreis
gemischte Kryoglobulinämie*, kryoglobulinämische Vaskulitis*,
periphere Neuropathie*, membrano-proliferative Glomerulonephritis (GN)*,
membranöse GN*, rheumatoide Gelenkbeschwerden / Oligo-Polyarthritis,
Rheumafaktor-Positivität*, Sicca-Syndrom
Hämatologischer
Formenkreis
lymphoproliferative Erkrankungen / Non-Hodgkin-Lymphome*, idiopathische
Thrombozytopenie, monoklonale Gammopathie*, autoimmun-hämolytische Anämie
Dermatologischer
Formenkreis
palpable Purpura, Porphyria cutanea tarda, Lichen planus, Pruritus
Sonstiges
Einschränkung der Leistungsfähigkeit (Müdigkeit, Abgeschlagenheit)*,
subklinische kognitive Störungen, psychomotorische Verlangsamung,
depressive Symptome*, Myopathie, Kardiomyopathie / Myokarditis,
idiopathische Pulmonalfibrose, Schilddrüsenkarzinom, Prostatakarzinom
* Kausaler Zusammenhang mit der HCV-Infektion als gesichert angesehen.
Sarrazin et al. Z Gastroenterol 2010.
Extrahepatische Manifestationen
bei der chronischen Hepatitis C
•
•
Bei bis zu 50% neuropsychiatrische Probleme
Manifestationen im peripheren und zentralen Nervensystem
Neurologisch
Neuropsychiatrisch
•
•
•
•
•
• Reduzierte Lebensqualität
• Schlafstörungen
• kognitive Störungen
(Konzentrationsstörungen,
Gedächtnisstörungen)
• “Brain fog”
• Depressionen
• Ängste
• Müdigkeit (Fatigue)
Zerebrovaskuläre Probleme, Schlaganfälle
Enzephalopathie
Myelitis
Enzephalomyelitis
Motorische und sensorisch periphere
Neuropathien
• (Gemischte) Kryoglobulinämie
• Vaskulitis
• Hepatische Enzephalopathie
Adinolfi et al. World J Gastroenterol 2015 February 28; 21(8): 2269-2280
Ist die Hepatitis C eine neuro-psychiatrische Erkrankung ?
Feray C. Gastroenterology 2012
•
Bindungsstellen/Rezeptoren
für HCV existieren auf den
Hepatozyten und den
Endothelzellen der BBB
(Blut Hirn Schranke)
•
Extrahepatische
Manifestationen der cHC
könnte mit Interaktionen
zwischen dem HCV und den
extrahepatischen Zielen/
Wirkorten der Infektion
zusammen hängen
Die chronische HCV-Infektion und psychische Auswirkungen
Chronische HCV-Infektion
- Fatigue
Keine
psychischen
Symptome
- Resilienz?
- fehlende ZNS
Beteiligung?
- keine
systemische
Immunreaktion?
(Müdigkeit)
- Erhöhte
Erschöpfbarkeit
-„Sickness
Syndrom“
- Systemische
Immunbeteiligung
Depressive
Symptome
- Systemische
ImmunAktivierung
- Psychosoziale
Belastungen,
Stigmatisierung
Kognitive
Beeinträchtigung
- Starke
systemische
Immunaktivierung
mit ZNSBeteiligung?
„PostInterferonSyndrom“
(Stimmungsschwan
kungen, kognitive
Störungen,
Leistungsverlust)
- dauerhafte
Veränderungen
der
Immunantwort
- Immunaktivierung
Unabhängig
bestehende
psychische
Erkrankung
Erhöhtes HCVInfektionsrisiko
HCV-Prävalenz bei Risikogruppen
Population
Prävalenz
Allgemeinbevölkerung
bis zu 1.8%
Psychiatrische Populationen
6.7% - 8.5%
Intravenöse Drogenkonsumenten
30.0% - 98.0%
• Patienten mit Substanzmißbrauch und/oder psychischen Erkrankungen
haben ein erhöhtes Risiko für eine HCV-Infektion.
• Patienten mit psychischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für
risikoreichen Drogenkonsum (e.g. Depression, Bipolare Störungen,
Schizophrenie)
1. Williams I. Am J Med. 1999;107:2S-9S. 2. Dinwiddie SH, et al. Am J Psychiatry. 2003;160:172-174.
3. Diamantis I, et al. J Hepatol. 1997;26:794-797. 4. Yates WR et al. Depress Anxiety. 1998;7:188-193. 5. Loftis JM, et al. Drugs. 2006;2:155-178.
HCV und Psychiatrische Komorbidität
Schaefer M et al. Journal of Hepatology 2012, 57:1379–1390
Psychiatrischer Komorbidität bei Opiatabhängigen
mit oder ohne Hepatitis C Virus (HCV) Infektion
Schaefer M et al. Clin Infect Dis. 2013;57:S111-S117
Symptome einer chronischen HCV Infektion
Symptom
Prävalenz (%)
körperliche Müdigkeit
86
Irritabilität
74
Depression
70
geistige Müdigkeit
70
Bauchbeschwerden
68
schlechtes Gedächtnis
65
Schlafstörungen
65
Gelenkbeschwerden
64
Konzentrationsstörungen
62
allgemeine Schmerzen
57
Kopfschmerzen
56
Muskelbeschwerden
54
Übelkeit
52
Lang CA et al. J Pain Sym Manage. 2006;31:335--‐344.
Chronische Hepatitis C und Lebensqualität
SF-36 Score
100
93
80
79
60
91
91
86
66
57
86
75
60
59
20
0
Kontrollen
Foster et al. Hepatology 1998
HCV-Patienten
79
64
48
40
73
53
Prävalenz neuropsychiatrischer Symptome
bei unbehandelten Patienten mit chronischer Hepatitis C
Chron. Hepatitis
Depression
Angststörungen
Fatigue*
Normalbevölkerung
23-44%
15-37%
20-80%
bis 12%
6%
11-45%
(* Starke Variation in Abhängigkeit von der Erhebungsmethode)
Neurokognitive Defizite (Konzentration, Gedächtnis)
Reduktion der mit Gesundheit assoziierten Lebensqualität
bei Drogenabhängigen Patienten mit Hepatitis C mehr Depressionen
als bei nicht infizierten
Ca. 25% behandlungsbedürftig mit Antidepressiva
Coughlan et al. 2002, Dieperink et al. 2000
Schlafstörungen und HCV
•
Prävalenz Schlafstörungen bei unbehandelten Patienten ca. 60%
•
Prävalenz von Tagesmüdigkeit: ca. 70%
•
Schlafstörungen häufig assoziiert mit:
– psychiatrischen Komorbiditäten (Depression, Suchterkrankungen, Angststörungen,
Psychosen,…)
– Leberzirrhose (Aszites, veränderter Melatoninmetabolismus)
– hepatische Enzephalopathie
– HIV-Koinfektion
Sockalingam et al. J Clin Gastroenterol 2010;44:38–45
Carlson et al. Curr Hepatitis Rep (2010) 9:25–29
Suizidalität und HCV
• Generell erhöhte Suizidrate bei Patienten mit chronischer HCV-Infektion 1,2,3
• Norwegische Studie mit 1010 HCV-positiven Patienten3
 standardized mortality ratio of 6.72 for suicide among patients with HCV
infection when compared to the general population
 higher mortality rates observed in patients under the age of 45 years
• Riskofaktoren1
–
–
–
–
HIV Ko-Infektion als Risikofaktor für erhöhte Suizidalität
Intravenöser Drogenkonsum
Depressionen
Andere psychiatrische Komorbiditäten (Persönlichkeitsstörungen, Psychosen)
1Sockalingam
3Kristiansen
et al. J Viral Hepatitis 2010; 2Guiltinan et al. Am J Epidemiol 2008:
et al. J Viral Hepatitis 2010
Hepatitis C und Kognition
• HCV-Patienten zeigten gegenüber gesunden Kontrollen Defizite in der
neurokognitiven Testung (Abb.: Wechsler Adult intelligence Scale).
Bei Patienten mit Fatigue waren die Unterschiede stärker.
Weissenborn et al., J Hepatology 2004
HCV Koinfektion verschlechtert
Neurokognition bei HIV Infizierten
*
*
*
*
Note: * denotes p ≤ .05.
MCMD = Minor Cognitive Motor Disorder.
HAD = HIV Associated Demetia
Hinkin et al. J Addict Dis. 2008;27(2):11-7
Gibt es eine HCV-Enzephalopathie?
•
ZNS-Invasion des Virus?
•
Unspezifische Reaktion auf zirkulierende Zytokine?
•
Autoimmunreaktion?
Reduktion der Serotonintransporter-Bindung in der
Mittelhirn-Region bei der HCV-Enzephalopathie
(123I-β-CIT SPECT)
Mittelhirn/Cerebellum – 1:
Weissenborn K, et al. Gut. 2006;55:1624-1630.
Patient mit
Hepatitis C
Kontrollen
(n = 16)
0,71
0,85 – 1,20
Reduktion der Serotonin- und Dopamintransporter
bei HCV-infizierten Patienten
Effekt einer HCV Infektion auf Transporter Bindung
Controls
HCV-Infected
Patients
P Value
DAT
9.39
6.91
< .0006
SERT
3.02
2.58
< .0001
Outcome
DAT, dopamine transporter binding; SERT, serotonin transporter binding.
• veränderte Dopamintransporter Bindung bei 60% (12/20) und
Serotonintransporter Bindung bei 50% (8/19) der HCV Patienten
HCV-assoziierte Veränderungen der Transportermolekühle waren
mit einer Verschlechterung
der kognitiven Funktionen verbunden
Weissenborn K, et al. Gut. 2006;55:1624-1630.
Hepatitis C und EEG
• HCV-Patienten weisen gegenüber gesunden Kontrollen eine
leichte, aber signifikante Verlängerung der P300 Latenzen und
eine Verminderung der P300 Amplituden auf.
HCV infection
Healthy subjects
P-Value
357 ±36
344 ±27
0.01
12 ±7
18 ±7
< 0.001
355 ±35
342 ±25
0.007
P300 amplitude (Fz, µV)
14 ±8
19 ±7
< 0.001
Mini-mental state score
29,7 ±0,6
29,6 ±0,7
0.29
P300 latency (Cz, ms)
P300 amplitude (Cz, µV)
P300 latency (Fz, ms)
Hinweis auf subklinische neurokognitive Beeinträchtigung und
Beteiligung des serotonergen Systems
Kramer et al., Hepatology 2002
Verschlechterte Kognition und ZNS Veränderungen
bei Patienten mit chronischer HCV-Infektion
HCV vs. Kontrollen: schlechtere Kognitive Leistungsfähigkeit
und mehr Müdigkeit (Fatigue)
Thames et al. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm 2015;2:e59; doi: 10.1212
MRI results:
• greater fractional anisotropy in
the striatum - greater mean
diffusivity in the fronto-occiptal
fasciculus and external capsule
• lower levels of Nacetylaspartate in bilateral
parietal white matter
• elevations in myo-inosital (mI)
in bilateral frontal white matter
compared to HCV− controls (all
p values < 0.05).
Reduzierter ZNS-Glukoseverbrauch bei einer
Hepatitis C Virus Infektion assoziierten Encephalopathie
• Kognitive Störungen
• Veränderte Dopamin und
Serotonin Stoffwechsel
Glukoseumsatz reduziert im:
• superior and medial
frontal gyri
• anterior cingulate gyrus
• hippocampus
• parahippocampal gyrus
• part of the cerebellum
Cerebral glucose utilisation in HCV-associated encephalopathy. CMRglc is significantly
decreased in the superior and medial frontal gyri, the anterior cingulate gyrus, the
hippocampus and parahippocampal gyrus, and part of the cerebellum in patients compared
with controls. CMRglc, cerebral metabolic rate of glucose; HCV, hepatitis C virus.
Heeren et al. Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism (2011) 31, 2199–2208
HCV und ZNS-Metaboliten Veränderung
Quantification and localization of brain metabolite concentrations in hepatitis C virus
patients exhibiting neuropsychological and neurocognitive dysfunction. The regional
distribution of proton magnetic resonance spectroscopy (1H MRS) abnormalities suggests
that only cortical and subcortical telencephalic areas, but not the thalamus or posterior
fossa structures, are involved in hepatitis C virus associated neurocognitive disorder
(HCV-AND).
Monaco et al. World J Gastroenterol 2015 November 14; 21(42): 11974-11983
Hepatitis C Virus Neuroinvasion?
Identification of
infected cells
Kryoschnitte des
frontalen Kortex und
der subkortikalen
weißen Substanz
wurden zweifach mit
spezifischen
Antikörpern für den
Zell-Phänotyp und
HCV-NS3 angefärbt.
NS3+
CD68+
NS3+: viral
nonstructural
protein
NS3+
GFAP+
Mikroglia
Astrozyten
Wilkinson et al. J Virol 2009
Hepatitis C Virus Neuroinvasion?
Publications
Findings
Vargas et al., 2002, Liver Transpl
HCV RNA–negative strand (the viral replicative form)
determined in brain tissue
Laskus et al., 2002, J Virol
HCV detected in CSF
Forton et al., 2004, J Virol
Identification of HCV variants in brain tissue similar to
lymph nodes.
Fishman et al., 2008, J Infect Dis
HCV RNA in the brain
Wilkinson et al., 2009, J Virol
HCV infects microglia/macrophages and, to a lesser
extent, astrocytes.
Wilkinson et al., 2010, Gut
Activation of brain macrophages/microglia in post
mortem brain tissue from HCV infected patients.
HC-Virus (RNA) gelangt möglicherweise ins Gehirn, kann sich dort
replizieren und Immunreaktionen auslösen.
Hepatitis C virus (HCV) interaction with astrocytes:
nonproductive infection and induction of IL-18
Primäre humane Astrozyten (PHA) produzierten zwar zahlreiche
Hepatitis C Rezeptoren, waren aber unempfindlich gegenüber einer
Invasion/Infektion. Sie wurden aber stimuliert IL-18 zu bilden, was
neurotoxisch sein kann.
Liu et al. J. Neurovirol. 2014, 20:278–293
HC-Virus und Kognition
Hinweise für Virusreplikation
insbesondere bei HCVinfizierten Patienten mit
kognitiven Störungen
Tully et al. Liver Int. 2016
Rolle der Mikrogliazellen?
Erhöhte mikrogliale
Aktivierung
bei Patienten mit weniger
kognitiven Störungen wird als
Hinweis auf eine
neuroprotektive
Funktion der Mikroglia
gegen die zentrale
Mitbeteiligung
bei HCV-Infektion gedeutet.
Pflugrad et al. Journal of Viral Hepatitis 2016
Die chronische HCV-Infektion: Folgen der
Interferontherapie und das „Postinterferonsyndrom“
Interferon-alpha assoziierte Depressionen
Depression
Schaefer et al. Journal of Hepatology 2012, 57:1379–1390
Estimated
Prevalence
Neuropsychiatrische Nebenwirkungen von Interferon-alpha
Side effect
Prevalence
Schaefer et al. Journal of Hepatology 2012, 57:1379–1390
Publications
Risikofaktoren für IFN-alpha
assoziierte Depressionen
Psychiatrische Probleme nach einer IFN-Therapie:
das “Post-Interferonsyndrom”
Therapieende PEG-Interferon ± Ribavirin
Rückbildung
psychiatrischer Symptome
bzw. Nebenwirkungen
meist nach 3-12 Wochen
gelegentlich:
• persistende Symptome (Depressionen,
Fatigue, kognitive Störungen)
• Wiederauftreten depressiver Symptome
• Neues Auftreten depressiver
Schwankungen oder kognitiver Defizite
Meyers, CA. Neurology. 1991. Dieperink E, et al. Am J Psychiatry. 2000. , Reichenberg et al. AIDS 2005; Nickel et al. Pharmacopsychiatry 2005
(letter); Gohier et al. World J Biol Psychiatry 2003; Rifflet al. Gastroenterol Clin Biol 1998;
Schmidt F et al. & Schaefer M. Aliment Pharmacol Ther 2009: 30, 1049–1059
Therapie der HCV-Enzephalopathie?
SVR und psychische Veränderungen
Mehr Patienten mit
SVR zeigten auch
eine psychische
Besserung
Schmidt F. …& Schaefer M. Aliment Pharmacol Ther 2009: 30, 1049–1059
Kognition nach erfolgreicher Hepatitis-C Virus-Eradikation
(Interferon basierte HCV-Therapie)
TAP- Subtest „Arbeitsgedächtnis“
TAP-Arbeitsgedächtnis (ms)
n = 168 HCV-Patienten
Patient mit SVR (n = 116)
Patient ohne SVR (n = 52)
p < 0,001
700
500
47
16
300
Vor Therapiebeginn
Kraus et al., Hepatology 2013 58:497-504
1 Jahr nach Therapieende
Effekt eines Therapieansprechens (SVR) auf die
Patienten-bezogene Lebensqualität (ADVANCE trial)
SVR signifikant assoziiert mit besserer HRQL bei Woche 72 (n = 722,
cHC, Genotyp 1, 12 Wochen Telaprevir mit 24 oder 48 W Peg-IFN-alpha-2a/ribavirin)
Change from baseline in patients
reporting problems (%)
SVR+ (n=382)
SVR-(n=201)
10.0
7.5
5.0
2.5
0
–2.5
–5.0
–7.5
–10.0
Mobility
Selfcare
HRQL: health-related quality of life
Vera-Llonch M et al. Aliment Pharmacol Ther. 2013;38(2):124-33.
Usual
activities
Pain/
discomfort
Anxiety/
depression
Treatment with Ledipasvir and Sofosbuvir improves patientreported outcomes: Results from the ION-1, -2, -3 clinical trials
SF-36
Gesundheitsbezogene
Lebensqualität
FACIT-F
Fatigue-specific
instrument:
Functional
Assessment of
Chronic Illness
Therapy-Fatigue
CLDQ-HCV
Disease-specific
HRQL
instrument:
Chronic Liver
Disease
QuestionnaireHCV
WPAI:SHP
Work
Productivity and
Activity Index:
Specific Health
Problem
Younossi et al. HEPATOLOGY 2015;61:1798-1808
Fazit: Therapieeffekte auf neuropsychiatrische Probleme
Folgen der HC-Virusinfektion
• Extrahepatische Manifestationen auch im Nervensystem
• Psychische Veränderungen (Depression, Fatigue, kognitive Störungen, etc. )
Mögliche Ursachen:
• Virale Inflitration und Replikation: “The brain is a suitable site for HCV replication”
• Metabolische Veränderungen im Nervensystem (Glukosestoffwechsel)
• Änderungen im Bereich der Neurotransmission (v.a. Dopamin, Serotonin)
• Zerebrale und systemische Inflammation
• Autoimmune Erkrankungen (Vaskulitiden ?)
• Neurotoxizität ?
Adinolfi et al. World J Gastroenterol 2015 28; 21(8): 2269-2280
Fazit: HCV-Infektion und neuropsychiatrische Folgen
“Postinterferonsyndrom”:
• Stimmungsschwankungen, Depressionsneigung, Fatigue, kognitive Störungen,
reduzierte Leistungsfähigkeit
• Häufigkeit?
• Langzeitverlauf?
Viruseradikation:
•
Hinweise für Verbesserungen der Kognition und Befindlichkeit nach
Viruseradikation
•
Mehr/bessere Effekte durch neue antivirale Substanzen?
Einfluß auf neurobiologische bzw. metabolische Veränderungen und langfristige
Besserungen neuropsychiatrischer Probleme durch eine Viruseradikation noch unklar
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Herunterladen