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Emmanuel Pahud & Friends
Freitag, 06.05.2011 · 20.00 Uhr
So klingt nur Dortmund.
Emmanuel Pahud Flöte
Paul Meyer Klarinette
Guy Braunstein Violine
Zvi Plesser Violoncello
Éric le Sage Klavier
Abo: Solisten II – Höhepunkte der Kammermusik
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
2,50 E
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Joseph Haydn (1732 – 1809)
Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
Trio F-Dur Hob. XV:17 (1790)
Fassung für Flöte, Violoncello und Klavier
Allegro
Finale. Tempo di Menuetto
Klaviertrio D-Dur op. 1 (1910)
Allegro non troppo, con espressione
Scherzo. Allergro –Trio
Larghetto
Finale. Allergro molto e energico
Franz Schubert (1797 – 1828)
Variationen über ›Trockne Blumen‹ für Flöte und Klavier
e-moll D 802 (1824)
Alexander von Zemlinsky (1871 – 1942)
Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier d-moll op. 3 (1896)
Allegro ma non troppo
Andante. Poco mosso con fantasia
Allegro
– Pause ca. 21.05 Uhr –
Alban Berg (1885 – 1935)
Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5 (1913)
Mäßig
Sehr langsam
Sehr rasch
Langsam
Arnold Schönberg (1874 – 1951)
Kammersinfonie Nr. 1 op. 9 (1906/1923)
Fassung für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und
Klavier von Anton Webern
– Ende ca. 22.25 Uhr –
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Programm
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Querschnitt durch die Wiener Musikgeschichte
Von Haydn bis Schönberg
»Wien ist die Hauptstadt der Musik.« Diesen Satz hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört
und entweder als Selbstverständlichkeit akzeptiert oder als Floskel abgetan. Am heutigen Abend
aber wird er mit klingendem Inhalt gefüllt. Alle sechs (!) Komponisten des heutigen Mammutprogramms stammen aus Wien oder der näheren Umgebung (Haydn aus Rohrau vor den Toren der
Stadt; Korngold aus dem 150 km entfernten Brünn) und haben in Wien ihre künstlerische Heimat
gefunden. Die Musikgeschichte kennt gleich zwei »Wiener Schulen«: Die erste Generation besiegelt ab etwa 1750 das Ende des Barockzeitalters und kulminiert in der Wiener Klassik mit ihren
Protagonisten Haydn, Mozart und Beethoven. Die zweite formiert sich ab 1904 um Schönberg,
Berg und Webern und spielt eine zentrale Rolle für die musikalische Moderne. Dazwischen stehen
Schubert für den Beginn, Zemlinsky und Korngold für den Ausklang der Romantik. Die vielfältigen
stilistischen und biografischen Verflechtungen zwischen den Generationen hier zu erörtern hieße
Bei uns spielen Sie
die erste Geige.
nichts weniger als die abendländische Musikgeschichte im Handtaschenformat nachzuerzählen.
Die chronologische Abfolge dieses Konzertabends ermöglicht es indes, Entwicklungen akustisch
nachzuvollziehen – etwa die Emanzipation der Dissonanz, die in Haydns Akkorden nur unter bestimmten Bedingungen anzutreffen ist und deren großzügige Verwendung Schönbergs und Bergs
Abkehr von der klassischen Harmonik symbolisiert.
Reiche Beute
Joseph Haydn Trio F-Dur Hob. XV:17
Joseph Haydn gilt als Stammvater der Wiener Klassik. Seine schier überbordende Fülle von Originalität und Witz, die Entwicklung der Sonatenhauptsatzform und die Etablierung des Streichquartetts als kammermusikalische Idealbesetzung können Haydn gar nicht hoch genug angerechnet
werden. Das blieb schon zu seinen Lebzeiten nicht verborgen: Im November 1789 besuchte ihn
der englische Verleger John Bland, um ihn im Namen des Impresarios Salomon für eine EnglandTournee zu verpflichten und außerdem die Druckrechte für neue Stücke zu erwerben. Haydn
stand allerdings noch beim Fürsten von Esterházy unter Vertrag und konnte auf das Angebot
erst im folgenden Jahr eingehen, als sein Dienstherr starb. Für Bland war die Reise dennoch ein
Erfolg: Er kehrte mit einigen Streichquartetten und drei Flötentrios nach London zurück. Zu den
Letzteren zählt auch das Werk in F-Dur, das heute erklingt. Und fast scheint es, als wolle Haydn
sich mit der originellen zweisätzigen Form und dem munteren Tonfall für seine einstweilige
Absage entschuldigen.
Liebesleid
Franz Schubert Variationen über ›Trockne Blumen‹ für Flöte und Klavier e-moll D 802
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»Ihr Blümlein alle / die sie mir gab / Euch soll man legen / mit mir ins Grab.« Mit diesen düsteren
Zeilen beginnt Schuberts Lied ›Trockne Blumen‹. Es stammt aus dem Zyklus »Die schöne Müllerin«, den Schubert 1823 komponierte – ein Novum insofern, als dass es sich dabei nicht nur
um eine Sammlung handelt, sondern im Verlaufe der 20 Lieder eine Geschichte erzählt wird: Ein
Müllerbursche wandert am Bach entlang (›Das Wandern ist des Müllers Lust‹) und kommt zu
einer Mühle, wo er sich prompt in die Tochter des Meisters verliebt. Zunächst scheint sie auf sein
Werben einzugehen, doch gegen den unverhofft auftauchenden Rivalen, einen schneidigen Jäger,
hat der junge Müller keine Chance. Er flüchtet sich in den Selbstmord.
Das Lied ›Trockne Blumen‹ markiert den Wendepunkt in der Geschichte und deutet die Liebesin Todessehnsucht um. Schubert scheint von seiner eigenen Musik so ergriffen gewesen zu sein,
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Werke
Rechtsanwä lte | Par tner schaf tsgesellschaf t | Notare
dass er die Noten ein Jahr später nochmals hervorkramte und für Flöte und Klavier arrangierte. Vielleicht suchte er auch nach einem musikalischen Präsent für den befreundeten Flötisten
Ferdinand Bogner, der am Konservatorium lehrte. Jedenfalls übertrug er die Singstimme in die
Flöte und ließ dem Thema insgesamt sieben Variationen folgen, die die Melodie mal lyrisch, mal
virtuos umspielen.
Musikalische Reverenz
Alexander von Zemlinsky Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier d-moll op. 3
»Eine Karikatur: kinnlos, klein, mit herausquellenden Augen und einem zu verrückten Dirigierstil.« Diese nicht eben schmeichelhafte Beschreibung Alexander Zemlinskys stammt von keiner
Geringeren als Alma Schindler. Tragischerweise war Zemlinsky hoffnungslos in die Salonlöwin
verliebt, die sich 1902 allerdings für Zemlinskys elf Jahre älteren Mentor Gustav Mahler entschied. Immerhin besorgte Mahler dem Jungdirigenten einige Jahre später ein Engagement an
der Wiener Hofoper.
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Der perfekte
Einsatz.
Musikalisch war Zemlinsky nicht nur von Mahler, sondern vor allem von Brahms beeinflusst,
den er 1895, im Alter von 24 Jahren, noch persönlich getroffen hatte. Die Begegnung hinterließ
einen so tiefen Eindruck bei Zemlinsky, dass er sich umgehend an die Komposition eines Klarinettentrios setzte – ein offensichtlicher Bezug auf Brahms spätes op. 114 für dieselbe Besetzung.
Vor allem der Kopfsatz lässt mit seiner dicht gewebten Struktur und seinem dunklen Timbre an
Brahms denken. Und Brahms zeigte sich geschmeichelt: Er vermittelte Zemlinsky an seinen
Verleger Simrock, der das Trio kurz darauf herausbrachte.
Die öffentliche Meinung stand Zemlinsky indes nicht immer positiv gegenüber. Zu sehr saß
der Komponist zwischen den Stühlen: Den Traditionalisten war er zu modern, den Modernen
nicht radikal genug. Da half es auch nichts, dass Zemlinsky Arnold Schönberg unterrichtete (der
später seine Schwester heiratete) und ihn in die Wiener Musikszene einführte. 1938 flüchtete
Zemlinsky vor den Nazis in die USA und geriet zunächst in Vergessenheit. Erst lange nach dem
Krieg wurden seine Werke in Europa wieder gespielt.
Ewiges Wunderkind
Erich Wolfgang Korngold Klaviertrio D-Dur op. 1
Ein Wunderkind wie Erich Wolfgang Korngold hatte die Musikwelt seit Mozart nicht gesehen.
Gerade 13 Jahre war Korngold alt, als sein erstes Ballett »Der Schneemann« 1910 an der Wiener
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Werke
Hofoper Premiere feierte – und hinterher beschwerte sich Klein-Erich schriftlich bei der Direktion, dass der Dirigent Franz Schalk das Werk nicht ausreichend geprobt habe. Eine zeitgenössische Karikatur zeigt den Hosenmatz im Babyhochstuhl am Klavier, umringt von den ungläubig
staunenden Meistern Max Reger, Arthur Nikisch und Richard Strauss. Auch Korngolds Lehrer
Alexander Zemlinsky (der wohl bei der Orchestrierung des »Schneemanns« mithalf) konnte oft
kaum fassen, was ihm sein junger Schüler alles vorspielte.
Genau wie bei Wolfgang A. Mozart sorgte auch bei E. Wolfgang Korngold ein überaus ehrgeiziger Vater für Ausbildung und Vermarktung des Wundersohnes: der Musikkritiker Julius
Korngold. So berichtete der Dirigent Karl Böhm über einen gemeinsamen Urlaub am Wörthersee,
Korngold junior habe erst komponieren müssen, bevor er schwimmen gehen durfte. Unter solchen Umständen wird wohl auch das Klaviertrio mit der Opusnummer 1 entstanden sein, das
sich stark an Brahms’ Trio op. 8 orientiert. Auch hier beginnt das Klavier den Kopfsatz solo mit
einem romantischen, liedähnlichen Thema, bevor die anderen Instrumente hinzukommen. In
der Harmonisierung dieses Themas lassen sich bereits Anklänge an Korngolds späteren Stil
erkennen. Das Scherzo verblüfft mit Temporückungen, während das Adagio an dritter Stelle auf
Komponisten wie Debussy oder Berg verweist.
Seine größten Erfolge feierte Korngold als Opernkomponist, besonders »Die tote Stadt« machte
ihn zu einem der meistgespielten Komponisten überhaupt. Seine Emigration in die USA und
seine Karriere als kommerziell erfolgreicher, aber misstrauisch beäugter Filmmusikkomponist
verhinderten nach 1945 leider lange die Aufführung seiner Werke in Europa.
Sonate en miniature
Alban Berg Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5
»Ich habe mir durch den Verkauf von ein paar antiken Sachen aus meinem Hausrat Geld verschafft«, schrieb Alban Berg im August 1920 an Anton Webern, »und dieses Geld für die Herausgabe meines Quartetts und der Klarinettenstücke verwendet, sodass im Herbst vier Sachen von
mir vorliegen werden. Schließlich bin ich auch Komponist!«
»Auch« Komponist – in dieser Formulierung scheint eine gewisse Selbstironie zu stecken.
Schließlich waren erst zwei Werke von Berg im Druck erschienen – eine magere Ausbeute, seit
er 1904 als Privatschüler von Arnold Schönberg unterrichtet wurde. Nun, da der Abschluss seiner
Oper »Wozzeck« aber in greifbare Nähe rückte, erwachte offenbar Bergs Selbstbewusstsein.
Immerhin lag auch die Komposition der Vier Klarinettenstücke bereits einige Jahre zurück. Entstanden waren sie damals als Antithese zum spätromantischen Monumentalstil, der sich etwa in
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Mahlers »Sinfonie der Tausend« Bahn brach. Zwar beschränkte sich Berg nicht so systematisch
auf aphoristische Miniaturen wie sein Freund und Mitschüler Webern. Doch auch die Klarinettenstücke umfassen jeweils nur wenige Takte. Äußerlich entsprechen die vier Sätze in Tempo und
Stimmung sogar noch der Sonate; die Verdichtung der musikalischen Substanz, der extreme
Ambitus der Melodie und die Spieltechniken an der Grenze des Hörbaren wirken jedoch noch
heute höchst experimentell. Wie oft in Bergs Werken scheint es ein geheimes Programm zu
geben: Forscher vermuten etwa in den zentralen Tönen a und b eine Anspielung auf Alban Bergs
Initialen, im letzten Ton des ersten Satzes – h – auf seine Frau Helene.
In neue Welten
Arnold Schönberg Kammersinfonie Nr. 1 op. 9
Es gibt nur wenige Werke, die für sich in Anspruch nehmen können, den Verlauf der Musikgeschichte spürbar beeinflusst zu haben. Arnold Schönbergs Kammersinfonie Nr. 1 gehört dazu.
1906 komponiert, vollzieht er mit ihr gleichsam die Abnabelung von der Tonalität als omnipräsente Grundvoraussetzung.
Schönberg selbst erinnerte sich später in einem Brief: »Als ich meine Erste Kammersinfonie
beendet hatte, sagte ich zu meinen Freunden: Jetzt weiß ich, wie ich komponieren muss!«
Zwar ist noch eine Grundtonart angegeben, E-Dur, doch die Harmonik des Werkes geht weit
über dieses Modell hinaus. Am greifbarsten wird dies nach der kurzen Eröffnungsgeste: Das
Cello spielt solo einen aufwärts gerichteten gebrochenen Akkord, der aus gestapelten Quarten
(statt Terzen) besteht. Diese Geste ist als »Fanfare der Neuen Musik« in die Geschichte eingegangen – ein Begriff, der in der Originalfassung für Kammerorchester noch plausibler wirkt, denn
hier wird die Quartfolge vom Horn intoniert.
Was für heutige Ohren noch halbwegs nachvollziehbar klingen mag, löste bei der Uraufführung Anfang 1907 in Wien einen veritablen Skandal aus. »Viele zischten und pfiffen«, war
anderntags in der Zeitung zu lesen. »In einer Loge stand bleich und mit verkniffenen Lippen
der Hofoperndirektor Gustav Mahler. […] Nur unmusikalische Menschen kommen durch die
Schönberg’sche Notenablagerung in Erregung.« Tatsächlich aber ging es Schönberg weniger um
Provokation als um die konsequente Weiterentwicklung jenes gestaltenden Prinzips, das schon
Brahms angewandt hatte: die entwickelnde Variation.
Die Kammersinfonie verarbeitet das musikalische Material auf höchst originelle Weise, ist auf
formaler Ebene minutiös konstruiert und erschließt durch die Abwendung von bis dato unumstößlichen Prinzipien neue Welten der musikalischen Expressivität.
Werke
Paul Meyer
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Guy Braunstein
Emmanuel Pahud
Bei den prestigeträchtigen »Victoires de la Musique« in Paris zum »Instrumentalisten des Jahres
1997« gekürt, zählt der schweizerisch-französische Flötist Emmanuel Pahud heute zu den interessantesten Musikerpersönlichkeiten. Er wurde 1970 in Genf geboren und begann sein Flötenstudium im Alter von sechs Jahren. Seine Ausbildung schloss er 1990 am Pariser Conservatoire
National Supérieur de Musique mit einem Premier Prix ab. Es folgten weitere Studien bei Aurele
Nicolet. Emmanuel Pahud gewann Erste Preise bei vielen großen internationalen Musikwettbewerben, so 1989 in Kobe, 1988 in Duino sowie 1992 den »Concours de Genève«, wo er zudem alle
acht Sonderpreise gewann. Er wurde mit dem Solistenpreis der Gemeinschaft der französischsprachigen Rundfunkanstalten und mit dem vom Europäischen Rat vergebenen »Juventus Preis«
ausgezeichnet. Er ist außerdem Preisträger der Yehudi Menuhin Stiftung und des International
Tribune for Musicians der UNESCO.
Im Alter von nur 22 Jahren wurde Emmanuel Pahud Soloflötist bei den Berliner Philharmonikern
unter Claudio Abbado. Nach einem 18-monatigen Sabbatical kehrte er im April 2002 wieder zu
den Berliner Philharmonikern zurück, nachdem er am Genfer Konservatorium unterrichtet hatte.
Emmanuel Pahud gibt regelmäßig Konzerte bei den angesehensten Festivals in Europa, den USA
und im fernen Osten.
Als Solist spielte er mit vielen der weltweit führenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg,
dem Minnesota Orchestra, der Camerata Salzburg, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen,
dem National Symphony Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra und dem Scottish Chamber
Orchestra. Er arbeitete mit Dirigenten wie Abbado, Rattle, Zinman, Maazel, Boulez, Gergiev, Gardiner, Harding, Järvi, Rostropowitsch und Perlman zusammen.
In der Saison 2010/11 musiziert Emmanuel Pahud unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, dem Singapore Symphony Orchestra, Seoul Philharmonic Orchestra, NHK Symphony
Orchestra, Orchestre national du Capitole de Toulouse, Sydney Symphony, Melbourne Symphony
Orchestra sowie mit den Kammerorchestern Stuttgart, Lausanne, Zürich und dem Franz Liszt
Kammerorchester. Als passionierter Kammermusiker konzertiert er regelmäßig mit den Pianisten
Éric le Sage, Yefim Bronfman und Hélène Grimaud und spielt gelegentlich Jazz mit Jacky Terrasson.
In der Saison 2010/11 spielt er Tourneen mit Éric le Sage, Paul Meyer, Guy Braunstein und Zvi
Plesser in Deutschland, Österreich und Frankreich. Vor 18 Jahren gründete Emmanuel Pahud
gemeinsam mit Éric le Sage und Paul Meyer das Sommerfestival für Kammermusik »Musique à
l’Empéri« in Salon de Provence.
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1996 unterzeichnete Pahud einen Exklusivvertrag mit EMI Classics. Diese Zusammenarbeit
wurde zu einem der bedeutendsten Beiträge zur Einspielung des Flötenrepertoires. Die inzwischen
über 20 Aufnahmen erhielten den einstimmigen Beifall der Kritik und wurden mit vielen Preisen
ausgezeichnet, darunter mehrere »Victoires de la Musique«, »Diapason d’Or«, die Ehrung als
»Aufnahme des Jahres« von Radio France, »ECHO Klassik« sowie »Record Geijutsu« und »Ongaku
no Tomo« der Japanischen Plattenindustrie.
Im Juni 2009 wurde Emmanuel Pahud der Titel »Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres«
für seinen Beitrag zur Musik verliehen.
Paul Meyer
Paul Meyer, in Mulhouse im Elsass geboren, debütierte bereits im Alter von 13 Jahren als Solist
des Orchestre Symphonique du Rhin. Danach folgten Studien am Pariser Konservatorium und an
der Basler Musikhochschule. 1982 gewann er den »Concours Eurovision des Jeunes Musiciens
Français« sowie 1984 die »Young Concert Artists Auditions« in New York. Im Rahmen seiner darauf
folgenden Debüt-Konzerte in New York traf er auf den legendären Benny Goodman, mit dem ihn
bald eine für sein Leben und seine Karriere entscheidend wichtige Freundschaft verbinden sollte.
Heute zählt Paul Meyer zu den herausragendsten Klarinettisten weltweit und konzertiert regelmäßig mit den großen Orchestern in Europa, den USA, in Fernost und Australien. Dabei arbeitet
er mit namhaften Dirigenten wie Sir Yehudi Menuhin, Kent Nagano, Luciano Berio, Heinrich Schiff,
David Zinman, Sylvain Cambreling und Esa-Pekka Salonen zusammen.
Paul Meyer zeichnet sich durch ein besonders breites Konzertrepertoire aus, das auch die
großen zeitgenössischen Werke für Klarinette beinhaltet. Darüber hinaus wirkte er bereits an
zahlreichen Uraufführungen mit. So spielte er die Uraufführung von Gerd Kuhrs Klarinettenkonzert
bei den »Salzburger Festspielen«. Krzysztof Penderecki komponierte für ihn ein Konzert, das Paul
Meyer schließlich unter Leitung des Komponisten selbst mit der Sinfonia Varsovia in Bad Kissingen
präsentierte. Auch Luciano Berio widmete ihm ein Klarinettenkonzert, »Alternatim«, das er in
Europa und den USA mit dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam uraufführte.
Einen großen Teil seiner Konzerttätigkeit widmet Paul Meyer kammermusikalischen Projekten.
Dabei spielt er regelmäßig mit Renaud und Gautier Capuçon, Martha Argerich, Myung-Whun Chung,
Mstislaw Rostropowitsch, Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Yo-Yo Ma, Barbara Hendricks, Heinrich
Schiff und Tabea Zimmermann. Außerdem hatte Paul Meyer bereits die Ehre, mit Jean-Pierre
Rampal und Isaac Stern zu konzertieren.
Biografien
In den letzten Jahren hat sich Paul Meyer auch verstärkt als Dirigent einen Namen gemacht, sodass seine Dirigiertätigkeit neben der Klarinette einen gleichwertigen Platz in seinem künstlerischen
Schaffen einnimmt. 2007 wurde er von Myung-Whun Chung zum Associate Chief Conductor des
Seoul Philharmonic Orchestra ernannt. Seit 2009 ist er Chefdirigent des Tokyo Kosei Wind Orchestra.
Anfang 2011 unternahm er eine Tournee mit dem Stuttgarter Kammerorchester durch Spanien.
Zu seiner umfangreichen Diskografie bei den Labels CBS, Sony, EMI, BMG, DGG, Denon und
Erato gehören zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen, u. a. mit »Diapason d’Or«, »Choc du Monde
de la Musique« und »Prix de la révélation musicale«. Zuletzt erschienen Piazzollas Concerto para
Quintetto mit Gidon Kremer, Messiaens »Quatuor pour la fin du temps« mit Myung-Whun Chung,
Gil Shaham und Jian Wang, Kammermusik mit Emmanuel Pahud und Éric le Sage sowie Mozarts
Klarinettenkonzert mit dem Ensemble Orchestral de Paris und John Nelson.
Guy Braunstein
Guy Braunstein stammt aus Tel Aviv und studierte Geige bei Chaim Taub und in New York bei
Glenn Dicterow und Pinchas Zukerman. In jungen Jahren begann er weltweit als Solist und Kammermusiker aufzutreten. Er spielte mit Orchestern wie dem Israel Philharmonic Orchestra, dem
Tonhalle-Orchester Zürich, den Bamberger Symphonikern, dem Danish Radio Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern.
Braunstein arbeitete mit großen Musikern wie Isaac Stern, András Schiff, Zubin Mehta, Maurizio
Pollini, Vladimir Fedoseyev, Yefim Bronfman und Daniel Barenboim zusammen. 2000 wurde Guy
Braunstein Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado und später
unter Sir Simon Rattle. 2003 wurde er als Professor an die Universität der Künste in Berlin berufen.
Seit 2006 ist er Musikalischer Leiter des »Rolandseck-Festivals«. In den vergangenen Jahren war
Guy Braunstein zudem stolzes und engagiertes Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra.
Festivals in Erscheinung getreten, so auch beim »Schleswig-Holstein Musik Festival«. Derzeit
unterrichtet er an der Musikakademie von Jerusalem und gibt Meisterkurse in Europa und den
USA. Zvi Plesser selbst studierte unter anderem bei Zara Nelsova und David Soyer.
Éric le Sage
Éric le Sage ist einer der führenden Pianisten seiner Generation und ein bekannter Vertreter der
französischen Klavierschule. Regelmäßig werden sein feiner Klang und sein Sinn für Struktur und
Phrasierung gelobt. 2010 konnte Éric le Sage sehr erfolgreich ein Projekt beenden, an dem er
lange Zeit gearbeitet hat: die Aufnahme von Robert Schumanns Gesamtwerk für Klavier. 2010
wurde diese Einspielung für das französische Label Alpha mit dem »Jahrespreis der deutschen
Schallplattenkritik« ausgezeichnet.
Éric le Sage trat als Solist mit Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic, dem Royal Scottish National Orchestra, den Göteborger Philharmonikern, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra,
dem NHK Symphony Orchestra, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, dem Orchestre
Philharmonique de Radio France, dem Münchener Kammerorchester und mit Dirigenten wie Edo
de Waart, Stéphane Denève, Louis Langrée, Michel Plasson, Michael Stern, Sir Simon Rattle auf.
Éric le Sages Aufnahmen für RCA-BMG, Naïve, EMI und Alpha wurden sehr gut besprochen und
mehrfach ausgezeichnet: mit dem »Diapason d’Or de l’Année«, »Choc du Monde de la Musique«,
»Grand Prix du Disque«, von den Magazinen »Fono Forum« und »Gramophone« sowie mit dem
»Victoire de la Musique«. Der in Aix-en-Provence geborene Pianist gewann Preise bei internationalen Wettbewerben, so in Porto 1985 und beim »Robert-Schumann-Wettbewerb« in Zwickau 1989.
Im gleichen Jahr war er auch Preisträger des »Leeds International Piano Competition«, was ihm
die Möglichkeit gab, unter der Leitung Sir Simon Rattles aufzutreten.
Zvi Plesser
Der israelische Cellist Zvi Plesser ist gleichermaßen als Solist, Kammermusiker und Dozent aktiv.
Schon mit 17 Jahren feierte er sein Debüt in der Carnegie Hall, als er gemeinsam mit Isaac Stern
und Pinchas Zukerman konzertierte. Seither ist er mehrfach in der legendären Halle aufgetreten.
Zvi Plesser ist besonders oft mit israelischen und amerikanischen Sinfonieorchestern zu hören,
hat aber auch schon Tourneen mit der Academy of St Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner
gespielt. Als Kammermusikpartner ist er in unterschiedlichen Besetzungen bei allen großen
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Biografien
Zvi Plesser
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Éric le Sage
Junge Kammermusik
Im Zeichen des Rhythmus
Multiperkussionst Martin Grubinger ist bekannt für an Hochleistungssport grenzenden Körpereinsatz. Gemeinsam mit seinem Vater und musikalischen Freunden wird Grubinger mit für ihn
komponierten Werken und weiteren Kompositionen für Schlagwerk das Konzerthaus zum Beben
bringen.
Sa 14.05. 2011 · 20.00
Frischer Wind
Vier smarte Franzosen bilden das Quatuor Ebène. Diese »einzige Boygroup« der E-Musik entfesselt
auf der Bühne einen Elan, der den Streichquartetten von Borodin, Prokofiew und Brahms gut
bekommen wird.
Do 26.05. 2011 · 20.00
Bratsche statt Geige
Ein Glück, dass Antoine Tamestit schließlich die Geige gegen das tiefere Streichinstrument eintauschte. Auch für die Bratsche gibt es abwechslungsreiche Literatur, das beweisen Antoine
Tamestit und seine musikalischen Partner mit Werken von Dowland über Brahms bis hin zu
Claude Debussy für Gesang, Viola und Klavier.
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Texte Clemens Matuschek,
ein Originalbeitrag für die Elbphilharmonie Hamburg
Fotonachweise
S. 04 © Thomas Rabsch · EMI Classics
S. 08 © Josef Fischnaller · EMI Classics
S. 23 © King Records
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
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T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de
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Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder
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