Forschungsschwerpunkte - Dr. Ping Ping Tsai

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Forschungsschwerpunkte
Forschung im Sinne eines wissenschaftlichen TierschutzesDer Einfluss von Umweltanreicherung und Haltung auf die Physiologie und das
Verhalten von Mäusen
Vom statistischen Standpunkt aus führt eine verminderte interindividuelle Streuung der
Messwerte zu einer Reduktion der Anzahl der Tiere, die in einem Versuch benötigt
werden. Dafür wird Standardisierung in der Versuchstierhaltung seit mehr als 20 Jahre
durchgeführt. Die Anzahl der Versuchstiere ist deshalb stark gesunken.
Zurzeit werden eine Vielzahl vom Haltungsanreicherungen eingesetzt oder empfohlen,
aber nur wenig Information liegt darüber vor, ob alle Käfiganreicherungen wirklich das
Wohlbefinden der Versuchstier steigern und ob die Auswirkung derartiger
Käfiganreicherungen die Versuchsergebnisse beeinflussen (insbesondere hinsichtlich der
Auswirkung auf die Streuung).
Deshalb war es Ziel der vorliegenden Untersuchungen, den Einfluss von
Haltungsanreicherungen auf die Zucht, auf physiologische Merkmale (wie Hämatologie,
Körpergewicht und relative Organgewichte) und auf das Verhalten zu untersuchen, und
das sowohl anhand der Mittelwerte als auch anhand der Streuung.
E1
E2
Die Daten der vorgestellten Untersuchungen zeigen, dass: 1) Haltungsanreicherung (E1)
den Zuchterfolg nicht verbesserte. 2) die Auswirkungen der verschiedenen
Haltungsanreicherungen nicht konsistent sind, sondern sich je nach untersuchtem
Merkmal unterscheiden. 3) die Stämme unterschiedlich auf die Haltungsanreicherungen
(E1 & E2) reagierten. 4) im Vergleich mit nicht angereicherten Gruppen zeigt sich eine
Tendenz in Richtung eines erhöhten Variationskoeffizienten in angereicherten Gruppen
(d.h. man braucht mehre Tiere für den Versuch), besonders bei Zuchtleistung,
physiologischen Merkmalen und im Open Field und Food Drive Test.
Die Ergebnisse belegen, dass Umweltanreicherungen Versuchsergebnisse beeinflussen
können und nicht notwendigerweise das Wohlbefinden verbessern. Somit können
"Reduktion" und "Refinement" sich gegenseitig ausschließen. Deshalb ist es notwendig,
die Auswirkungen einer Haltungsanreicherung zu kennen, bevor sie eingesetzt wird.
Voraussetzung für weitere Untersuchungen ist es, dass eine zuverlässige Methode und
Mittel und Wege gefunden werden, um die Auswirkungen von Haltungsanreicherungen
auf das Wohlbefinden zu messen.
Ein optimales Protokoll sollte zuerst den Bedarf der Tiere herausfinden, so dass wir eine
geeignete Haltungsanreicherung wählen oder aufbauen können. Bevor sie eingesetzt
wird, müssen wir aber auch die Auswirkungen der Haltungsanreicherung auf die
Versuchsergebnisse (insbesondere hinsichtlich den Einfluss auf die Streuung) kennen.
Um den Bedarf der Tiere herauszufinden, wurde ein Konsumententest in unserem Institut
entwickelt. Alle Mäuse akzeptierten den negativen Verstärker, um an Wasser und
Einstreu zu kommen. Die Ergebnisse zeigten, dass Licht zur Beurteilung von
Umweltanreicherungen für Mäuse genutzt werden kann.
Weiterhin soll den Tieren beim Konsumententest unterschiedlich angereicherte Käfige
angeboten werden, damit die Tiere durch ihr Verhalten im Verständnis dieses
Forschungsansatzes ihren Bedarf an einer angenehmeren Umgebung formulieren können.
Durch die Kenntnis solcher Parameter kann die Käfighaltung verbessert werden, so dass
das Wohlbefinden der Versuchstiere sowie deren Zahl unter ethischen Gesichtspunkten
besser eingeschätzt werden.
Sollte das nicht gelingen, so wird das zu Tierschutzmaßnahmen führen, die nicht zum Ziel
führen und zu Forschungsergebnissen, die nicht interpretierbar sind.
Ping-Ping Tsai
November 2006
Referenzen
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Schräpler A (2006) Consumer Demand Experiments in group-housed mice with light as
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