Die Dauer des Klinikaufenthalts ist nach der offenen Operation individuell unterschiedlich, beträgt aber im Mittel 10 bis 12 Tage. Nach Implantation einer Stentprothese beträgt sie ca. 5 Tage. Die Nachbehandlung nach konventioneller Operation erfolgt nach dem Fast-Track-Konzept; es schließt sich ein kurzer intensivmedizinischer Aufenthalt an. Die Mobilisation und der Kostaufbau beginnt bereits am OP-Tag. Pflege und Krankengymnastik stehen im Vordergrund, zudem bieten wir unseren Patienten eine Anschlussheilbehandlung an. Kontakt Chefarzt Dr. Joachim Quendt Tel.: 07152 202-66301 Fax: 07152 202-66309 [email protected] Sprechstunden Montag - Donnerstag 13 -16 Uhr sowie nach Vereinbarung Sekretariat Tel.: 07152 202-66301 Fax: 07152 202-66309 [email protected] Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin über das Sekretariat. Bauchschlagader-Aneurysma Krankenhaus Leonberg Rutesheimer Str. 50 71229 Leonberg Tel.: 07152 202-0 www.klinikverbund-suedwest.de Version Oktober2009. Wie geht es nach der OP weiter? Klinik für Gefäßchirurgie Krankenhaus Leonberg Was ist ein Aneurysma? Welche Behandlung ist notwendig? Aneurysma-Operation Als Aneurysma werden sackartige Erweiterungen geschädigter Schlagadern (Arterien) bezeichnet. Ein Aneurysma kann in allen Körperregionen auftreten, häufig ist jedoch die Bauchschlagader (BauchaortenAneurysma) unterhalb der Nierenarterie betroffen. Aneurysmen treten meist bei Arteriosklerose und Bluthochdruck auf, können jedoch auch angeboren sein oder durch Verletzungen entstehen. Sie bilden sich, wenn die Gefäßwand einer Arterie so geschwächt ist, dass der Druck des Blutstroms eine ballon- oder sackartige Ausbeulung verursachen kann. Gefäßschädigende Ursachen sind Bluthochdruck, ständiger Nikotingenuss, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte. Bei kleineren Bauchaorten-Aneurysmen (kleiner als 5 Zentimeter), die noch nicht operativ versorgt werden müssen, ist die dauerhafte Senkung des Blutdrucks erforderlich. Beschwerdefreie Aussackungen zum Beispiel der Bauchschlagader müssen regelmäßig kontrolliert werden. Außerdem sollten alle Tätigkeiten vermieden werden, die zu erhöhtem Druck im Bauchraum führen, wie zum Beispiel das Heben schwerer Lasten. Dennoch kommt es statistisch zu einer Größenzunahme bis zu 0,5 Zentimeter pro Jahr. Ab einem Durchmesser von 5 bis 5,5 Zentimeter steigt die Gefahr des Einreißens der Arterienwand erheblich. Dann muss die Aussackung entfernt und durch eine Gefäßprothese ersetzt werden, um dem Einreißen vorzubeugen. Ein Grund zur Operation kann sich jedoch in Ausnahmefällen auch bei kleineren Aneurysmen ergeben. Am Krankenhaus Leonberg besteht ein besonderer Schwerpunkt für die Therapie von Bauchaortenaneurysmen. Es stehen die offene und minimal-invasive (endovaskuläre) Methode zur Verfügung. Voraussetzung für beide Eingriffe ist neben dem gefäßchirurgischen „Know-how“ ein hoher Standard an bildgebender Diagnostik in Form eines hochmodernen Computertomogramms und ein eingespieltes Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Intensivmedizinern und Krankenpflegern, wie es am Krankenhaus Leonberg zur Verfügung steht. Deshalb darf diese Erkrankung in Deutschland nur an entsprechend ausgestatteten Zentren wie Leonberg durchgeführt werden. Welche Beschwerden treten auf? Die meisten Bauchaorten-Aneurysmen werden vom Patienten nicht bemerkt. Wird ein Aneurysma größer, können neben Bauchschmerzen typischerweise vor allem Rückschmerzen auftreten, die mitunter als Wirbelsäulenleiden oder Nierenkolik fehlinterpretiert werden. Platzt ein Aneurysma, treten plötzlich starke Bauchschmerzen auf, die in den Rücken ausstrahlen, verbunden mit Übelkeit und Brechreiz. Bei akuten heftigen Brust- oder Bauchschmerzen müssen Sie immer einen Notruf veranlassen! Ist die Ursache ein Aneurysma, kann nur eine sofortige Operation den Betroffenen am Leben erhalten. Wie wird ein Aneurysma festgestellt? Eine Ultraschalluntersuchung genügt zur Feststellung. Oft werden Aneurysmen zufällig im Rahmen der Abklärung anderer Krankheiten entdeckt. Zur Therapieplanung und exakten Bestimmung der Größe des Aneurysmas sollte eine Computertomografie gemacht werden. Offene Methode Bei der herkömmlichen, über Jahrzehnte bewährten Methode wird das Aneurysma durch einen Bauchschnitt direkt freigelegt. Der krankhaft erweiterte Gefäßabschnitt wird durch eine Kunststoffprothese in Form eines Rohres oder einer Gabelprothese (Y-Prothese) ersetzt, die in die Anschlussstellen eingenäht wird. Minimal-invasive Methode Bei der minimalinvasiven Methode wird über zwei kleine Leistenschnitte eine stentgestützte Endoprothese eingeführt. Sie wird im Aneurysma entfaltet und dichtet es von innen ab. Wenn die Stentprothese implantiert ist, wird der Blutstrom komplett in diese Prothese umgeleitet, so dass der Pulsschlag des Herzens nicht weiter auf die dünne Aneurysmenwand wirken kann. Insgesamt ist die minimalinvasive Methode deutlich schonender, so dass auch Patienten, die sonstige schwerere Erkrankungen haben, behandelt werden können. Allerdings gibt es anatomische Bedingungen, unter denen die Methode nicht angewendet werden kann. Ferner ist eine lebenslange Nachbeobachtung erforderlich