3. Grundlagen elektrischer Systeme (1. Fortsetzung) Magnete – Magnetismus – magnetisches Feld Der in der Natur vorkommende Magneteisenstein übt Kräfte auf andere magnetische Stoffe aus. Stellen eines Magneten, die besonders starke Kraftwirkungen auf Eisenteile ausüben, werden als magnetische Pole bezeichnet. Magnetische Pole treten immer paarweise auf. Deshalb werden Magnete auch als Dipole bezeichnet. Das parallele Ausrichten von Magneten in einem Körper nennt man magnetisieren. Der magnetische Pol, der zum geographischen Nordpol zeigt, heisst magnetischer Nordpol. Gleichnamige Pole stossen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an. Eigenschaften magnetischer Felder Den Raum, in dem ferromagnetische Körper Kräfte erfahren, nennt man magnetisches Feld. Magnetische Feldlinien sind in sich geschlossen. Die Dichte der magnetischen Feldlinien ist ein Maß für die Stärke des Magnetfeldes. Der Raum um einen stromdurchflossenen Leiter ist von einem Magnetfeld durchsetzt. Bild Seine magnetischen Feldlinien verlaufen in konzentrischen Ringen um den Leiter. Rechte Hand – Regel für einen stromdurchflossenen Leiter: Zeigt der Daumen der rechten Hand in die Richtung des Stromes, so zeigen die gekrümmten Finger die Richtung der Feldlinien an. Schraubenregel: Fliesst der Strom in eine Ebene hinein, verlaufen die Feldlinien in Uhrzeigerrichtung. Merke: 1. Magnetische Feldlinien verlaufen ausserhalb eines Magneten vom Nord- zum Südpol. Im Inneren umgekehrt. 2. Sie sind in sich geschlossen (ohne Anfang und Ende) 3. Sie überschneiden sich nicht und treten senkrecht aus magnetischen Werkstoffen ein und aus. 4. Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die Stärke der magnetisch verursachten Kraft auf einen anderen magnetischen Körper Stromdurchflossene Spulen - Elektromagnete Stromdurchflossene Spulen bauen Magnetfelder auf. Script Einführung in die Energieumwandlungssysteme 3. Grundlagen elektrischer Systeme (1. Fortsetzung) 4 1 Rechte Hand – Regel für eine stromdurchflossene Spule: Zeigen die Finger der rechten Hand in die Richtung des Stromes, so zeigen der Daumen die Richtung der Feldlinien an. Magnetische Größen Durchflutung Θ (Theta) einer Spule ist der Stromstärke I und der Windungszahl N proportional. [Θ] = 1A Θ = I⋅N Bei der Konstruktion technischer Systeme , z.B. elektrischer Maschinen wird im konkreten Fall für ein notwendiges Magnetfeld die Windungszahl in Abhägigkeit einer bestimmten Stromstärke festgelegt.. Die Durchflutung wird häufig auch als magnetische Urspannung bezeichnet. Magnetische Feldstärke H einer Spule ist der Durchflutung proportional und der mittleren Länge l der Feldlinien umgekehrt proportional. H = I⋅N Θ = l l [H ] = 1 A m Für die mittlere Feldlinienlänge l kann man mit ausreichender Genauigkeit die Länge der Spule lSp einsetzen. Magnetischer Fluss Φ ist ein Maß für die Gesamtheit aller magnetischen Feldlinien. [φ ] = 1Wb = 1Vs W: Weber Magnetische Flussdichte B ist die auf eine Fläche A bezogene Dichte der Feldlinien des magnetischen Flusses B= φ A [B] = 1 Vs2 m = 1T T: Tesla Die magnetische Flussdichte wird häufig auch als magnetische Induktion oder Kraftflussdichte bezeichnet. Kraftwirkungen eines Magnetfeldes auf einen stromdurchflossenen Leiter Magnetfelder überlagern sich und können sich dadurch verstärken oder schwächen. Script Einführung in die Energieumwandlungssysteme 3. Grundlagen elektrischer Systeme (1. Fortsetzung) 4 2 Linke Handregel (Motorregel): Treffen die magnetischen Feldlinien vom Nordpol kommend auf die Innenfläche der linken Hand und zeigen die ausgestreckten Finger in Richtung des elektrischen Stromes I, dann zeigt der abgespreizte Daumen in Richtung der Ablenkkraft F. [F ] = 1 Vs2 ⋅ 1A ⋅ 1m = 1Ws = 1 Nm = 1N F = B ⋅ I ⋅ lw m m lw = l ⋅ N m lw: wirksame Leiterlänge Lorentzkraft Die Lorenzkraft wirkt immer senkrecht zur Bewegungsrichtung der Ladungsträger und senkrecht zur Magnetfeldrichtung. Bei konstanter magnetischer Kraftflussdichte B und konstanter Geschwindigkeit v ist der Betrag der Lorenzkraft ebenfalls konstant. Wegen Q t sich die und der Tatsache, dass I= Ladungsmenge Q aus der Anzahl n Einzelladungen q zusammensetzt, (Q=N*q) ergibt sich: n⋅q l F = B⋅ ⋅ lw und mit folgt für die Lorenzkraft F v= w t F = B⋅q⋅v t Vs m Ws 2 m [F ] = 1 2 ⋅ 1As ⋅ 1 = 1 2 = 1Ws = 1 Nm = 1N s m m m m s Permeabilitätszahl μr gibt den Faktor an, um den die magnetische Leitfähigkeit eines Eisenkerns grösser ist als die von Luft. [μr] = 1 Die Magnetische Feldkonstante μ0 ist eine Naturkonstante und hat den Wert μ 0 = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 V ⋅s A⋅ m Für die Permeabilität μ gilt: μ = μr ⋅ μ0 Die magnetische Permeabilität, auch magnetische Leitfähigkeit genannt, gibt das Verhältnis von B und H an. B = μ⋅H Sie gibt auch an, wie gut der magnetische Fluss von verschiedenen Werkstoffen geleitet wird. Die Permeabilitätszahl μr ist eine werkstoffabhängige Größe. Werkstoff μr und Wirkungen auf B hartmagnetische Werkstoffe μr >1 →B wird vergrössert weichmagnetische Werkstoffe μr >>1 → B wird sehr stark vergrössert paramagnetische Werkstoffe μr ≥ 1 → B wird geringfügig vergrössert diamagnetische Werkstoffe μr ≤ 1 → B wird geringfügig verringert Ferromagnetische Werkstoffe sind hart- oder weichmagnetisch. Nicht ferromagnetische Werkstoffe sind para- oder diamagnetisch. Magnetisierungskurve Hysteresiusschleife Script Einführung in die Energieumwandlungssysteme 3. Grundlagen elektrischer Systeme (1. Fortsetzung) 4 3 Der Magnetische Kreis φFe = φL BFe = BL Θ = ΘFe + ΘL Für den magnetischen Widerstand Rm eines magnetischen Kreises gilt: Rm = l μ⋅A Magnetischer und elektrischer Kreis elektrische Grösse elektrische Spannung U Einheit 1V elektrische Stromstärke 1A (es fliessen Ladungsträger) elektrischer Widerstand R = l/γ*A Elektrische Leitfähigkeit γ Magnetische Grösse Durchflutung Θ (magn. Urspannung) magnetischer Fluss φ Einheit 1A 1 Ws; 1Wb (es fliesst nichts) 1Ω A/Vm Script Einführung in die Energieumwandlungssysteme 3. Grundlagen elektrischer Systeme (1. Fortsetzung) magnetischer Widerstand Rm =l/μ *A magnetische Leitfähigkeit μ 4 1 A/Vs Vs/Am 4