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DIABETISCHES MAKULAÖDEM
Das ABC des DMÖs
Eine Informationsbroschüre zum
Diabetischen Makulaödem für Betroffene,
Angehörige und Interessierte
© Medical Network
Autoren
Dr. Sonja Prager
Ass.-Prof. Priv.-Doz.
Dr. Matthias Bolz
Univ.-Prof. Dr.med.univ.
Ursula Schmidt-Erfurth
Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
Tel. (01) 40 400 - 7942
Hilfreiche Adressen
ÖDV Österreichische
Diabetikervereinigung
Moosstraße 18, 5020 Salzburg
Tel. 0662/827722
www.diabetes.or.at
Hilfsgemeinschaft der Blinden
und Sehschwachen Österreichs
Jägerstraße 36, 1200 Wien
Tel. 01/330 35 45 - 0
www.hilfsgemeinschaft.at
Impressum
Alle Rechte vorbehalten. Diese Broschüre ist einschließlich all ihrer Teile urheberrechtlich geschützt. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Novartis Pharma GmbH dürfen weder die Broschüre noch Teile davon in
irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikroverfilmung, Übertragung auf elektronische Datenträger, Übersetzung oder
auf sonstige Weise vervielfältigt, verbreitet oder anderweitig verwertet werden.
Novartis Pharma GmbH, Stella-Klein-Löw-Weg 17, 1020 Wien,
Tel. (01) 86657-6363, Fax: (01)86657-6353, www.novartis.at
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Datum der Erstellung: Dezember 2011
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Vorwort
Rund 600.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden an Diabetes. Die stark verbreitete Zuckerkrankheit kann zu schweren
Sehbehinderungen führen und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Besonders heimtückisch ist das Diabetische Makulaödem (DMÖ). Bei schlechter Zuckereinstellung kann es zu einer
Schädigung der Netzhaut des Auges und in weiterer Folge zum
diabetischen Makulaödem bis hin zur Erblindung führen. Das
DMÖ gilt als Hauptursache der Erblindung bei Menschen im
erwerbsfähigen Alter. Die Zahl der Erkrankungen ist im Ansteigen
und immer öfter sind auch junge Menschen davon betroffen. Ihr
Augenarzt kann das DMÖ frühzeitig erkennen und therapieren. In
vielen Fällen kann damit die Sehkraft erhalten bleiben. Die vorliegende Broschüre soll Betroffenen, deren Angehörigen und Interessierten, Fachausdrücke erklären, die im Umfeld der Erkrankung
verwendet werden.
© Klemencic
© Weinwurm
Für weiterführende Informationen zu Erkrankung und zu Therapiemöglichkeiten steht Ihnen die Hotline der Initiative „Diabetisches
Makulaödem – Diabetes kann ins Auge gehen“ mit der Nummer
0800 20 18 16 zur Verfügung, oder Sie wenden sich an Ihren
Augenarzt oder eines der rund 30 Netzhautzentren in Österreich
(1Seite 61-63).
Mag. Irene Vogel
Elsa Perneczky
Geschäftsführerin
Hilfsgemeinschaft der Blinden
und Sehschwachen Österreichs
Stellvertretende Vorsitzende
Landesleitung Wien
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Ablatio retinae
(Netzhautablösung)
Durch 1Glaskörperzug an der 1Netzhaut, durch Unfälle oder
krankhafte Veränderungen am Augenhintergrund kann sich die
lichtempfindliche Netzhautschicht ablösen. Eine Ablatio retinae verläuft schmerzlos, kann aber Symptome wie Lichtblitze,
Russregen oder einen sichtbaren Schatten verursachen. Bei
Auftreten erster Symptome sollte umgehend ein Augenfacharzt
aufgesucht werden. Kleine abgehobene Areale können meist
mit 1Laser behandelt werden, bei fortgeschrittener Ablösung
ist eine Operation die Therapie der Wahl.
Adipositas (Fettleibigkeit)
Nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) Klassifikation
gelten Menschen mit einem 1Body Mass Index (BMI)
von 30kg/m² und darüber als adipös. Derzeit sind ca 11%
der ÖsterreicherInnen (913 000) adipös (österreichischer
Ernährungsbericht 2008). Adipositas gilt als Risikofaktor für
zahlreiche Folgeerkrankungen wie 1Diabetes mellitus Typ 2,
1Bluthochdruck, 1Herzinfarkt, bestimmte Krebsformen,
Gelenksabnützungen, Schlaganfall, Demenz, uvm. Eine
Gewichtsreduktion sollte nach Absprache mit ihrem behandelnden Arzt durch eine nachhaltige Umstellung der
1Ernährungs- und Lebensgewohnheiten begleitet und von
einem angepassten Fitnessprogramm
durchgeführt werden.
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Akkomodation
Anpassungsfähigkeit der Linse, einfallendes Licht so zu
brechen, dass Gegenstände auf der 1Netzhaut scharf dargestellt werden. Im Laufe des Lebens verliert die Linse ihre
Elastizität, sodass Details in der Nähe nicht mehr scharf
gesehen werden können. Dann spricht man auch von
1Alterssichtigkeit.
Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Hängt mit einem Elastizitätsverlust der Augenlinse zusammen, die 1Nahakkomodation, also das Sehen in der Nähe,
wird immer schwieriger. Ab einem durchschnittlichen Alter von
40 Jahren beginnen die ersten Beschwerden: Betroffene
empfinden Lesen als anstrengend und beginnen Zeitungen
und Bücher weiter weg zu halten. Die Alterssichtigkeit kann
durch eine Lesebrille korrigiert werden.
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Amsler Gitter
Das Amsler Gitter ist ein quadratisches Rastergitter, das zum
Selbsttest zu Hause verwendet werden kann. Ein Auge wird
verdeckt, mit dem anderen Auge wird der Mittelpunkt des
Gitters fixiert. Sieht man statt eines
regelmäßigen Musters verzerrte
Linien (1Metamorphopsien) oder
Dunkle Flecken (Skotome), kann
das ein Hinweis auf eine Netzhauterkrankung sein. Das Aufsuchen eines
Augenarztes ist dringend empfohlen.
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Applanationstonometrie (AT)
Ist eine gängige Methode, den Augeninnendruck zu
messen. Vor der Messung werden spezielle gelbe, betäubende
Augentropfen verabreicht. Durch zartes Aufsetzen eines Messzylinders auf die Hornhaut wird der Augeninnendruck bestimmt.
Normalerweise bewegen sich die Werte zwischen 10-20 mmHg.
Eine gängige alternative Methode ist die Nonkontakttonometrie:
hier wird der Augeninnendruck mittels Luftstoß gemessen.
Arteriosklerose
Ist eine krankhafte Veränderung der Gefäßwände. Es kommt
zur Verhärtung, Verdickung und dadurch zur Verengung
arterieller Gefäße, die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgen. Anfängliche Veränderungen verursachen keine
Beschwerden, fortgeschrittene Arteriosklerose kann zu ernsthaften Komplikationen wie 1Herzinfarkt, Schlaganfall,
Erblindung oder arterieller Verschlusskrankheit der Beine
führen. Als Risikofaktoren gelten 1Bluthochdruck, erhöhter
Cholesterinspiegel, Diabetes, Übergewicht und Rauchen.
Augapfel
1Bulbus oculi
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Bauchspeicheldrüse
Auch 1Pankreas genannt, bildet einerseits wichtige Verdauungssäfte und ist andererseits für die Produktion der 1Blutzucker
- regulierenden Hormone 1Insulin und 1Glucagon verantwortlich.
Blutdruck
Wird in der Regel an der Oberarmarterie gemessen (Methode
nach Riva-Rocci, RR) und in mmHg angegeben. An anderen
Stellen des Gefäßsystems herrschen andere Druckverhältnisse,
daher sollte stets auf Herzhöhe gemessen werden. Es werden
zwei Werte angegeben: Der erste höhere Wert, auch systolischer
Blutdruck genannt, hängt vor allem mit der Herzauswurfleistung zusammen, der zweite niedrigere Wert, auch diastolischer
Blutdruck genannt, wird vom Gefäßwiderstand beeinflusst.
Bei Anstrengung steigt neben der Herzfrequenz auch der Blutdruck, daher ist es wichtig, Messungen in Ruhe durchzuführen.
Von 1Bluthochdruck oder 1Hypertonie spricht man bei einer
dauerhaften Erhöhung der Blutdruckwerte auf 140/90 oder
darüber (Definition der WHO).
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Bluthochdruck
1Hypertonie
Blutzucker
Ist der im Blut gelöste Einfachzucker, auch 1Glukose genannt.
1Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper. Der
Nüchtern-Blutzucker im venösen Blut sollte unter 110 mg/dl
liegen, ab Werten von 120 mg/dl oder darüber spricht man von
1Diabetes mellitus (WHO 2006). Werden Nüchtern-Werte
zwischen 110 und 120mg/dl gemessen, spricht das für ein
erhöhtes Risiko 1Diabetes mellitus zu entwickeln.
Body Mass Index (BMI)
Errechnet sich aus der Körpergröße und
Gewicht und dient als grobe Orientierung
zur Bewertung des Körpergewichts.
BMI =
Körpermasse (kg)
Körpergröße (m)2
BMI Werte zwischen 18,5 und 24,9 kg/m2 gelten
als Normalgewicht, zwischen 25 und 29,9 kg/m2 als Übergewicht
und ab einem BMI von 30 kg/m2 und darüber spricht man von
1Fettleibigkeit (WHO-Klassifikation 2010). Da der BMI nicht zwischen Körperfett und Muskelmasse unterscheidet, ergeben sich
für muskulös gebaute Männer oft falsche Werte. Dann eignen sich
andere Richtwerte, wie der 1Taillenumfang, um das gesundheitliche Risiko durch Übergewicht zu bewerten. In Österreich
gelten laut österreichischem Ernährungsbericht 2008 31% der
Erwachsenen als übergewichtig und 11% als adipös.
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Broteinheit (BE)
Nahrungsmittel müssen zur genauen Dosierung einer
1Insulintherapie in Broteinheiten umgerechnet werden.
1 Broteinheit entspricht 10-12g 1Kohlehydraten.
Bulbus oculi
Kommt aus dem Lateinischen
und ist der medizinische
Ausdruck für Augapfel.
C-Peptid
Entsteht, wenn die Vorstufe des körpereigenen 1Insulins
in das aktive 1Insulin gespalten wird. Das C-Peptid kann
im Blut bestimmt werden und gilt als Marker für die
Funktionstüchtigkeit der 1Bauchspeicheldrüse.
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Cholesterin
Zählt zu den wichtigen Bestandteilen der Körperzellen und
einiger Botenstoffe (Hormone). Je nach Bindungspartner
im Blut unterscheidet man unter anderem HDL (high
density lipoprotein)- vom LDL (low density lipoprotein)Cholesterin. LDL ist grob gesagt verantwortlich für den
Transport von Cholesterin zum Körpergewebe. Erhöhte
LDL Cholesterinspiegel werden in Zusammenhang
mit 1Arteriosklerose und damit verbundenen HerzKreislauferkrankungen gebracht. HDL hingegen transportiert
Cholesterin aus dem Gewebe zurück zur Leber, wo es dann in
Gallensäure umgewandelt wird. Das Verhältnis zwischen HDL
und LDL Cholesterin sagt mehr über das 1ArterioskleroseRisiko aus als das Gesamtcholesterin allein. Referenzwerte
richten sich je nach Gesundheitszustand und Vorerkrankung.
Kommt es am Augenhintergrund zur Ansammlung von
Cholesterinkristallen, spricht man von 1harten Exsudaten.
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Cotton Wool Herde
Nennt man Veränderungen an der 1Netzhaut, die aufgrund
von Sauerstoffmangel in der Nervenfaserschicht entstehen.
Bei der 1Funduskopie sieht man weiße, flauschige Flecken,
die an Baumwolle erinnern. Cotton Wool Herde findet man bei
Erkrankungen wie 1Diabetes mellitus, arterieller 1Hypertonie
oder Verschlüssen der Netzhautvenen.
Diabetes mellitus
Ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aufnahme von
1Zucker in die Körperzellen gestört ist. Daraus entsteht einerseits ein Energiemangel in den Zellen und andererseits ein
schädlich erhöhter Zuckerspiegel im Blut (Nüchternwerte von
120mg/dl und darüber). Laut österreichischer diabetologischer
Gesellschaft leben zur Zeit bis zu 50.000 Typ 1 Diabetiker und
bis zu 500.000 Typ 2 Diabetiker in Österreich.
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Typ 1 Diabetes
Entsteht nach der Zerstörung von 1Insulin-produzierenden
Zellen der 1Bauchspeicheldrüse. Typ 1-Diabetiker sind ein
Leben lang auf Ersatz von 1Insulin angewiesen.
Typ 2 Diabetes
Ist durch Lebensgewohnheiten wie Übergewicht, Rauchen
oder Bewegungsmangel bedingt. Das Hormon 1Insulin, das
für die Aufnahme des 1Blutzuckers in die Zellen notwendig
ist, ist an den Zellen wirkungslos oder nicht mehr in ausreichenden Mengen vorhanden. Es werden immer größere
Mengen des Hormons benötigt, bis die Produktion in der
1Bauchspeicheldrüse letztendlich erschöpft ist. Wird die
Stoffwechselstörung früh erkannt, kann der Blutzuckerspiegel
durch 1Ernährungsumstellung und Änderung der
Lebensgewohnheiten (Ausdauersport, Verzicht auf Nikotin)
wieder normalisiert werden. In fortgeschrittenen Stadien müssen zusätzlich Medikamente eingenommen werden. Wenn die
Funktion der 1Bauchspeicheldrüse bereits eingeschränkt ist,
müssen auch Typ 2 Diabetiker 1Insulin spritzen.
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Diabetische Retinopathie
Ist der Sammelbegriff für Veränderungen
am Augenhintergrund, ausgelöst durch die
1Blutzuckererkrankung. Die Welt Gesundheitsorganisation
(WHO) geht davon aus, dass 2002 weltweit rund 5 Millionen
Menschen aufgrund von diabetischen Netzhautveränderungen
erblindet sind. Da Symptome erst in fortgeschrittenen
Stadien auftreten, ist eine regelmäßige Untersuchung des
Augenhintergrundes durch einen Augenfacharzt besonders
wichtig. Die diabetische Retinopathie wird in eine nicht proliferative und in eine proliferative Form unterteilt.
Nicht proliferative
diabetische Retinopathie
durch ständig erhöhten 1Blutzuckerspiegel kommt es
unter anderem an den dünnsten Blutgefäßen (Kapillaren)
zu krankhaften Veränderungen (1Mikroangiopathie).
Erste Anzeichen sind Ausbuchtungen der Gefäßwand
(1Mikroaneurysmen), die der Augenfacharzt mittels spezieller Untersuchungen (z.B. 1Fluoreszenzangiographie)
darstellen kann. In weiterer Folge kann es zu kleinen
Blutungen, Flüssigkeitseinlagerung (1Ödem), Ablagerung
von Fetten (1harte Exsudate) und Minderdurchblutung der
Nervenfaserschicht (1Cotton Wool Herde) kommen.
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Proliferative diabetische Retinopathie
Bei dieser Form von 1Netzhauterkrankung kommt es durch
Sauerstoffunterversorgung zu krankhaften Gefäßneubildungen
1Neovaskularisation, die in den 1Glaskörper einwachsen. Da
diese Gefäße brüchiger sind als normale Gefäße, besteht die
Gefahr einer 1Glaskörperblutung, verbunden mit einer
plötzlichen Sehverschlechterung oder einem Sehverlust.
Therapie der Wahl ist eine 1Laserbehandlung.
Diabetischer Fuß
Schlechte Durchblutung und geschädigte Nerven führen dazu,
dass Wunden an den Füßen spät bemerkt werden und schlecht
heilen. Durch diese 1Wundheilungsstörung kann es in weiterer
Folge zu einer Wundinfektion kommen, die manchmal nur
noch durch Amputation der betroffenen Gliedmaße beherrscht
werden kann. Diabetiker sollten daher ihre Füße besonders gut
pflegen und regelmäßig auf Druckstellen, Verfärbungen und
kleinste Verletzungen kontrollieren.
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Diabetisches Koma
Durch einen 1Insulinmangel kann es zu Anreicherung von so
genannten 1Ketonen im Blut und folglich zu einer Übersäuerung kommen: man spricht auch von einer 1Ketoazidose. Wird
diese schwerwiegende Stoffwechselentgleisung nicht behandelt, kann sie bis zu Bewusstlosigkeit, Koma und Organversagen führen. Vorsicht, auch ein krankhaft niedriger 1Blutzucker
(1Hypoglykämie) kann zu Bewusstlosigkeit führen!
Diabetisches Makulaödem (DMÖ)
Darunter versteht man eine Flüssigkeitsansammlung in der
Netzhaut (siehe auch Makulaödem und Ödem). Die Flüssigkeit
tritt durch die von der Stoffwechselerkrankung geschädigten
Gefäße in das umliegende Gewebe aus und verursacht so eine
Schwellung am Augenhintergrund. Diese Veränderung
betrifft die 1Netzhaut, es gibt daher keinen Zusammenhang mit
einem feuchten, tränenden Auge. Das 1Makulaödem verursacht
eine Sehverschlechterung, kann aber bei einseitigem Auftreten
auch über längere Zeit unbemerkt bleiben. Regelmäßige Kontrollen der Netzhaut durch den Augenfacharzt sind für die Diagnose
und frühzeitige Therapie besonders wichtig.
Sicht mit Diabetischem Makulaödem
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Dialyse
Auch als „Blutwäsche“ bekannt, ist
eine lebenswichtige Maßnahme,
die bei schwacher oder fehlender
1Nierenfunktion zum Einsatz
kommt. Bei der Hämodialyse wird
das Blut durch eine künstliche
Membran außerhalb des Körpers
von Schadstoffen befreit. Diese Art
der Blutwäsche dauert mehrere
Stunden und muss mehrmals pro
Woche in dafür spezialisierten
Zentren durchgeführt werden.
Eine andere Möglichkeit ist die
Peritonealdialyse, bei der das
Bauchfell als Membran dient.
Epiretinale Gliose
Durch Vermehrung von Stützgewebszellen der 1Netzhaut,
so genannter Gliazellen, kommt es zur Bildung einer dünnen
Membran auf der Netzhautoberfläche. Diese Veränderung wird
häufiger nach Netzhaut1Laser oder Netzhautoperationen
beobachtet, kann aber im Alter auch ohne ersichtlichen
Auslöser entstehen. Wenn sich die epiretinale Membran verdichtet und zusammenzieht, kommt es zu teilweise erheblichen Sehstörungen. Durch einen operativen Eingriff lässt sich
die epiretinale Membran entfernen (1Membrane Peeling).
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Ernährung
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost ist einer
einseitigen Diät vorzuziehen. Diabetiker sollten vor allem
Nahrungsmittel wie zum Beispiel Weißbrot oder zuckerhaltige
Limonaden meiden, weil diese den 1Blutzuckerspiegel rasch
heben. Vorsicht auch vor Fertigprodukten! Hier liegen häufig
Einfachzucker versteckt.
Erosion
In der Medizin gebräuchlicher Begriff für einen
oberflächigen Gewebsdefekt. Hornhauterosionen können
durch minimale Verletzungen entstehen und verursachen
drei typische Symptome: Schmerzen, Lichtempfindlichkeit
und verstärkten Tränenfluss. Bedingt durch die diabetische
1Neuropathie kann eine Hornhauterosion auch schmerzfrei
verlaufen und so längere Zeit unbemerkt bleiben.
Normalerweise heilen Erosionen unter augenärztlicher
Behandlung rasch und narbenfrei ab.
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Fettleibigkeit
1Adipositas
Fluoreszenzangiographie (FLA)
Es handelt sich um eine spezielle Untersuchung, bei der
die Durchblutung einzelner Gefäße mittels eines gelben
Farbstoff sichtbar gemacht wird. Der Farbstoff wird über eine
Armvene injiziert, verteilt sich im gesamten Kreislauf und
damit auch in den 1Netzhautgefäßen, von denen mit einer
speziellen Kamera Fotos aufgenommen werden. Dadurch
können Gefäßneubildungen bzw. Gefäßveränderungen wie
1Mikroaneurysmen dargestellt werden.
Funduskopie
Augenärztliche Untersuchung des Augenhintergrundes.
Hierbei können unter anderem Veränderungen des Sehnervenkopfes, der Gefäße, oder der 1Netzhaut festgestellt werden.
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Gelber Fleck
1Makula
Gefäßneubildungen
1Neovaskularisation
Glaskörper
Gelartige, durchsichtige Masse, die den 1Augapfel ausfüllt,
um ihm Stabilität zu verleihen.
Glaskörperblutung
Einblutung in den 1Glaskörper verbunden mit plötzlicher Sehverschlechterung bzw Sehverlust. Häufigste
Blutungsquellen sind 1Netzhautdefekte und krankhafte
Gefäßneubildungen, so genannte 1Neovaskularisation.
Von Betroffenen wird die Blutung oft als „Russregen“ oder
als „Mückenschwarm“ beschrieben. Das Blut löst sich meist
innerhalb einiger Wochen wieder auf.
Glaukom
Verlust von Nervenfasern der 1Netzhaut meist bedingt
durch dauerhaft erhöhten Augeninnendruck
1Grüner Star.
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Glucagon
Wird von der 1Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet, um den
1Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Hierbei werden in erster Linie
Zuckerreserven (1Glycogen) der Leber mobilisiert.
Glukose (Traubenzucker)
Dient als wichtiger Energielieferant der Körperzellen. Wichtigste
Glukoselieferanten sind 1Kohlehydrate, die durch Verdauungssäfte in Glukose gespalten und ins Blut aufgenommen werden.
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Glukoseintoleranz
Vorstufe zum Diabetes. Trotz normaler Nüchtern-1Blutzucker
Werte, kann der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr optimal kontrollieren. Eine Glukoseintoleranz kann durch einen
Belastungstest diagnostiziert werden: nach Trinken einer Zuckerlösung (75g 1Glukose) wird der Blutzuckerspiegel nach zwei
Stunden bestimmt. Werden Werte von 140mg/dl (7,8mmol/l)
oder mehr gemessen, steigt das Risiko innerhalb von 5 Jahren
1Diabetes mellitus zu entwickeln von 4% auf 24% (WHO,
Diabetesreport 2006).
Glycogen
Speicherform der 1Glukose im menschlichen Körper.
Überschüssige 1Glukose wird in Form von Mehrfachzucker
in der Leber und in der Muskulatur gespeichert. Sinkt der
1Blutzuckerspiegel kann der so gespeicherte 1Zucker wieder
rasch ins Blut abgegeben werden.
Glykämischer Index
Ist ein Maß für den 1Blutzuckeranstieg nach dem Genuss
unterschiedlicher Nahrungsmittel. Je höher der Index, desto
höher ist der zu erwartende Blutzuckeranstieg.
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Grauer Star (Katarakt)
Darunter versteht man eine Linsentrübung, die bei Diabetikern
früher auftreten kann. Durch einen operativen Eingriff kann die
getrübte Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht werden.
Im Allgemeinen sollte der Augenfacharzt mit jedem Patienten
Nutzen und Risiko dieses Eingriffes individuell diskutieren.
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Grüner Star
Oder auch 1Glaukom genannt. Verlust von Nervenfasern
der 1Netzhautmeist bedingt durch dauerhaft erhöhten
Augeninnendruck. Das Fortschreiten der Erkrankung kann der
Augenfacharzt anhand von charakteristischen Veränderungen
am Sehnervenaustritt beurteilen. Bei Betroffenen kommt es zu
zunehmenden Gesichtsfeldausfällen, die bis zur Erblindung
führen können. Meist kann der erhöhte Augendruck durch
Medikamente, die in Form von Augentropfen verabreicht
werden unter Kontrolle gebracht werden.
Harte Exsudate
Fettablagerungen am Augenhintergrund, die meist zusammen
mit Gefäßveränderungen und Flüssigkeitseinlagerungen in der
1Netzhaut auftreten.
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HbA1c
Auch weitläufig unter Langzeitzuckerwert bekannt, bezeichnet
den mit 1Zucker verbundenen roten Blutfarbstoff. Da sich die
roten Blutkörperchen ständig erneuern, spiegelt dieser Wert
den Blutzuckerspiegel der letzten 6-8 Wochen wieder. Dieser
Wert ist nicht so starken Schwankungen unterworfen wie der
1Blutzuckerspiegel und dient daher zur Kontrolle des ZuckerStoffwechsels. Optimale Werte liegen unter 6,5% (Empfehlung
der österreichischen Diabetes Gesellschaft 2009). Der
angestrebte Zielwert kann ja nach Alter, Stoffwechsellage und
Begleiterkrankung individuell variieren und sollte daher mit
dem behandelnden Arzt festgesetzt werden.
Herzinfarkt
1Myokardinfarkt
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Hypertonie (Bluthochdruck)
Laut Definition der WHO spricht man von arterieller
Hypertonie ab dauerhaft erhöhten 1Blutdruck-Werten von
140 /90 oder darüber. Ständig erhöhte Blutdruckwerte führen zu Gefäßschäden und in weiterer Folge zu krankhaften
Veränderungen an Herz, 1Nieren und 1Netzhaut. Die
Gefahr dieser Erkrankung liegt darin, dass sie von den
Betroffenen nicht bemerkt wird. Im Gegenteil, Symptome
wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit können zu Beginn
einer medikamentösen Blutdruckeinstellung zu frühzeitigen
Therapieabbrüchen führen. Da sich diese Nebenwirkungen
gewöhnlich nach ein paar Wochen legen, sollte eine begonnene
Therapie unbedingt weitergeführt werden.
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Hypo
Häufig gebrauchte Kurzform für Hypoglykämie, bezeichnet
einen derart niedrigen 1Blutzuckerspiegel, dass wichtige
Körperfunktionen beeinträchtigt werden. Allgemein definierte
Grenzwerte fehlen, da das Auftreten von Symptomen
individuell stark variieren kann. Gefahr einer Hypoglykämie
besteht bei Therapie mit 1Insulin, Sulfonylharnstoffen oder
Gliniden. Erste Symptome äußern sich in Konzentrationsschwierigkeiten, Sehen von Doppelbildern, Muskelzittern und
können bis zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit führen. Bei
Eintreten erster Symptome und Nachweis einer Hypoglykämie
mit einem Blutzuckermessgerät sollten 1Traubenzucker
oder zuckerhaltige Getränke eingenommen werden. Schwere
Hypoglykämien mit Bewusstseinseintrübungen erfordern 1subkutane Injektionen von 1Glucagon und weitere
Betreuung durch einen Arzt. Wiederholte Hypoglykämien
sowie starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels sind
schädlich für das Gefäßsystem und können eine 1diabetische
Retinopathie weiter verschlechtern.
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Insulin
1Blutzucker senkendes Hormon, das bei erhöhten Blutzuckerspiegel von der 1Bauchspeicheldrüse ins Blut ausgeschüttet wird. Seine Hauptfunktion besteht darin, den wichtigen
Energielieferant 1Glukose aus dem Blut in die Zellen zu
transportieren. Kann der Körper selbst nicht ausreichend
Insulin produzieren, muss es von außen zugeführt werden.
Der Wirkmechanismus dieses Hormons erklärt auch eine
der häufigsten Nebenwirkungen der Insulintherapie: die
Gewichtszunahme. Durch kaloriearme Kost und regelmäßige
Bewegung kann der Bedarf an Insulin reduziert und einer
Gewichtszunahme vorgebeugt werden.
Am Markt gib es eine große Zahl verschiedener InsulinPräparate mit unterschiedlichem Wirkungseintritt und unterschiedlicher Wirkungsdauer, die miteinander kombiniert werden
können. Die optimale Therapie muss vom behandelnden Arzt
individuell erstellt werden. Derzeit werden Insulin-Präparate
in das Fettgewebe unter der Haut gespritzt, da sie bei oraler
Einnahme durch Verdauungssäfte zersetzt werden. An alternativen Verabreichungsformen wird derzeit intensiv geforscht.
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Insulinresistenz
Durch ein chronisches Überangebot an 1Insulin spricht
der Körper nicht mehr adäquat an, sodass 1Zucker im
Blut nicht mehr verwertet werden kann; es kommt zu einer
1Glukoseintoleranz. Eine Insulinresistenz besteht häufig
schon Jahre bevor sich ein manifester Typ 2 Diabetes entwickelt. Verminderte Kalorienzufuhr begleitet von regelmäßiger
körperlicher Aktivität führen langfristig aus dieser entgleisten
Stoffwechselsituation.
Insult
Ist eine Abkürzung für „zerebraler Insult“, der medizinische
Fachausdruck für einen Schlaganfall. Hierbei kommt es
durch eine Durchblutungsstörung zu einer unwiderruflichen
Schädigung von Nervenzellen, die je nach betroffenem Areal
zu unterschiedlichen Symptomen führen kann. Diese reichen
von einer Muskelschwäche über Sprachstörungen bis hin zu
einer Halbseitenlähmung und kann auch tödlich enden. Je
nach Ausmaß der geschädigten Region können die verlorenen
Fähigkeiten durch intensives Training zumindest teilweise
wieder erlangt werden. Experten gehen davon aus, dass
Diabetiker ein 2-6-fach höheres Risiko haben, einen
Schlaganfall zu erleiden. (14. European Stroke Conference
2005) Weitere Risikofaktoren sind unter anderem arterielle
1Hypertonie, Rauchen und 1Adipositas.
29
Intravitreale operative
Medikamentenapplikation
(IVOM)
Nach Betäubung mit Augentropfen und gründlicher
Desinfektion wird im sterilen Umfeld ein Wirkstoff in das
Augeninnere verabreicht. Die IVOM erfolgt durch die weiß
glänzende Augenhaut (Sklera). Da das Auge betäubt ist,
erfolgt die ambulant durchgeführte IVOM schmerzfrei und der
Patient/die Patientin kann bereits kurz danach wieder nach
Hause gehen. Abhängig vom verabreichten Wirkstoff und
abhängig vom Krankheitsverlauf können mehrere IVOMs in
regelmäßigen Abständen notwendig sein.
30
Ischämie
Kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet krankhaft
verminderte oder unzureichende Durchblutung eines
Gewebes. Durch Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen kommt es zum Zelltod und folglich zum Funktionsverlust. Treten Minderdurchblutungen an der 1Netzhaut auf,
treten Symptome wie Gesichtsfeldeinschränkungen,
Sehstörungen oder plötzliche Erblindung auf. Als Folge
einer chronischen Minderdurchblutung der 1Netzhaut
können sich krankhafte Gefäßwucherungen, so genannten
1Neovaskularisationen, bilden.
Jäger Tafel
Lesetafeln mit unterschiedlichen Schriftgrößen, die bei
Anpassen einer Lesebrille zum Einsatz kommen. Der Patient
hält die Tafel bei guten Lichtverhältnissen in Leseabstand, damit
das optimale Brillenglas für jedes Auge getrennt angepasst
werden kann.
Katarakt
1Grauer Star
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Ketoazidose
Gefährliche Stoffwechselentgleisung. Bei anhaltendem
1Insulinmangel reichern sich 1Ketone im Blut an und führen
durch Übersäuerung zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum
Koma (1diabetisches Koma). Erste Symptome äußern sich
in Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Neben dem typischen Geruch der Atemluft (riecht nach faulem Apfel) kann
eine Anreicherung von Ketonen im Blut auch durch einen
Urinteststreifen überprüft werden.
Ketone
Saure Stoffwechselprodukte, die entstehen, wenn Fette zur
Energiegewinnung herangezogen werden. Anreicherung der
Ketone im Blut kann zur 1Ketoazidose führen.
32
Kohlehydrate
Wichtiger Nahrungsbestandteil, der im Verdauungstrakt zu
1Zucker gespalten und so als wichtiger Energielieferant ins
Blut aufgenommen wird. Je nach Art und Komplexität der
Kohlehydrate kommt es nach dem Essen zu unterschiedlich
starkem 1Blutzuckeranstieg. Ein Maß für den zu erwartenden
Anstieg ist der 1glykämische Index. Für Diabetiker gilt es rasche
Blutzuckerschwankungen möglichst zu vermeiden.
33
Koronare Herzkrankheit
Durchblutungsstörung des Herzmuskels durch Verkalkung
und Verengung der versorgenden Gefäße. Der so entstehende
Sauerstoffmangel führt zu vorübergehender Atemnot bzw. zu
Brustschmerz. Anhaltende Schmerzen können aber auch auf
einen 1Herzinfarkt hindeuten, der als Notfallsituation
unmittelbar abgeklärt werden muss. Da die Schmerzwahrnehmung bei Diabetikern häufig gestört ist, können
vorübergehende Minderdurchblutungen und sogar
1Herzinfarkte völlig schmerzfrei ablaufen. Regelmäßige
Kontrollen durch den behandelnden Hausarzt oder Internisten
sind daher auch bei subjektiver Beschwerdefreiheit unerlässlich.
Kreatinin
Abbauprodukt des Muskels, das über die 1Nieren ausgeschieden wird. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kommt
es zur Anreicherung von Kreatinin im Blut. Der Grenzwert wird
meist erst überschritten, wenn die Nierenfunktion schon
deutlich eingeschränkt ist. Eine sensitivere Messmethode ist
die Kreatinin-Clearance, bei der Kreatinin auch im Harn
bestimmt wird.
34
Laboruntersuchungen
Regelmäßige Laboruntersuchungen sind unerlässlich für die
optimale Kontrolle der diabetischen Stoffwechsellage. Art und
Frequenz der zu bestimmenden Parameter hängen von Dauer
des Diabetes so wie von Begleiterkrankungen ab, und sollten
daher vom behandelnden Arzt individuell festgelegt werden.
Es wird empfohlen, den aktuellen Laborbefund auch zu den
augenärztlichen Kontrolluntersuchungen mit zu bringen.
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Laser
Eine Laserbehandlung der 1Netzhaut wird häufig auch als
„ALK“ (Argon Laser Koagulation) abgekürzt. Hierbei wird
gebündeltes Licht für kurze Zeit auf die 1Netzhaut gelenkt
und verursacht so gezielt Verödungen von Gewebe oder eine
gewünschte Anheftung der 1Netzhaut. Eine Laserbehandlung
wird bei unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt.
Fokaler Laser: hierbei werden gezielt umschriebene Bereiche
der 1Netzhaut behandelt: zum Beispiel bei diabetischen
Gefäßveränderungen oder bei Netzhautdefekten.
Bei der panretinalen Laserkoagulation wird die 1Netzhaut
großflächig mit über 1000 Laserherden bedeckt. Diese
Technik kommt bei der Behandlung von 1Ischämien und
1Neovaskularisationen zum Einsatz.
36
Lipodystrophie
Veränderungen des Unterhautfettgewebes durch wiederholte
1Insulin-Injektionen. Es kann sowohl zu Fettgewebsschwund
(Lipoatrophie) als auch zu Fettgewebsansammlung (Lipohypertrophie) kommen. Durch konsequenten Wechsel der
Injektionsstellen kann solchen Veränderungen vorgebeugt
werden.
Makroangiopathie
Durch arteriosklerotische Veränderungen der großen und
mittleren Gefäße kommt es zur Lumeneinengung und
folglich zu Durchblutungsstörungen. Zu den Risikofaktoren
zählen neben Diabetes die arterielle 1Hypertonie,
Fettstoffwechselstörungen und Rauchen. Folgeerkrankungen
sind unter anderem 1Herzinfarkt, Schlaganfall und die
periphere Gefäßverschlusskrankheit. Auch im Auge kann es
zum Gefäßverschluss mit teilweisem oder völligem Verlust der
Sehkraft kommen.
37
Makula (Gelber Fleck)
Ist jene Stelle in der Mitte der 1Netzhaut mit der höchsten
Dichte an Sehzellen. Sie ist die Stelle des schärfsten Sehens.
Erkrankungen der Makula, also des Sehzentrums, wirken sich
auf das zentrale Gesichtsfeld aus und stören vor allem beim
Lesen, Erkennen von Gesichtern, Farbensehen oder beim
konzentrierten Fixieren eines Gegenstands.
Makulaödem
1Ödem und 1diabetisches Makulaödem
38
Membrane Peeling
Entfernen einer 1epiretinalen Gliose durch einen operativen
Eingriff in Vollnarkose. Durch drei sehr schmale Zugänge
(gewöhnlich 23 Gauge = 0,57mm) wird mit speziellen chirurgischen Instrumenten ein Teil des 1Glaskörpers entfernt und
durch Kochsalzlösung ersetzt (1Vitrektomie). Dann werden
mit einer feinen Pinzette die Membran auf der 1Netzhaut
und die oberste Netzhautschicht (ILM: internal limiting membrane) abgezogen. Die 1Netzhaut kann sich nach Lösen der
krankhaften Zugkräfte entspannen. Eine Sehverbesserung tritt
zwischen 1 und 3 Monaten ein und stabilisiert sich nach 6-12
Monaten.
Metabolisches Syndrom
Kombination von Risikofaktoren für 1Arteriosklerose und
1koronare Herzkrankheit. Zu diesen Risikofaktoren zählen
erhöhte Blutfette (Triglyzeride >150 mg/dl, HDL< 35 mg/
dl bei Männern bzw HDL<40 mg/dl bei Frauen) arterielle
1Hypertonie (>135/85 mmHg), krankhaftes Übergewicht
(1Taillenumfang bei Frauen > 88 cm, bei Männern > 102 cm)
und Nüchternblutzucker >110 mg/dl. Treffen mindestens
drei dieser Faktoren zu spricht man vom metabolischen
Syndrom (Kriterien des NCEP - National Cholesterol Education
Programs).
39
Metamorphopsie
Typisches Symptom bei bestimmten Netzhauerkrankungen:
Gerade Linien werden gewellt oder verbogen wahrgenommen.
Mikroaneurysmen
Gefäßwandausbuchtungen der feinsten Blutgefäße
(Kapillaren), die vom Augenfacharzt bei Untersuchung des
Augenhintergrundes oder durch eine 1Fluoreszenzangiographie.
diagnostiziert werden können. Mikroaneurysmen sind Zeichen
einer beginnenden Gefäßschädigung (1Mikroangiopathie)
vor allem bedingt durch erhöhte Blutzuckerspiegel. Unter guter
Stoffwechselkontrolle können sich Mikroaneurysmen zurückbilden. In fortgeschrittenen Stadien können Flüssigkeit und Fette
aus den geschädigten Blutgefäßen in die 1Netzhaut übertreten
und werden als 1Ödem und 1harte Exsudate sichtbar.
40
Mikroangiopathie
Erkrankung der feinen Blutgefäße. Durch erhöhte
1Blutdruckwerte, Störung des 1Zucker- und Fettstoffwechsels
kann es zu Schädigungen der Gefäßwände kommen. Vereinzelte
feine Blutgefäße, auch Kapillaren genannt, verschließen
sich, sodass es zu einer Sauerstoffunterversorgung der
direkten Umgebung kommt. Bemerkbar machen sich diese
Veränderungen vor allem in Organen, die
ng
auf eine hohe Sauerstoffversorgung
angewiesen sind und ein sehr
dichtes Gefäßnetzwerk besitzen. Zu diesen Organen zählen
unter anderem die 1Netzhaut,
das Gehirn, der Herzmuskel und
die 1Nieren. Erste Anzeichen
von Gefäßveränderungen
der 1Netzhaut kann
der Augenfacharzt bei
einer Untersuchung des
Augenhintergrundes
feststellen. Zeigen sich
Gefäßschäden an der
1Netzhaut kann man zumeist
davon ausgehen, dass sich sämtliche Kapillaren des Körpers in
n
einem ähnlichen Zustand befinden
41
Myokardinfarkt (Herzinfakt)
Medizinischer Ausdruck für Herzinfarkt, auch bekannt als
Herzanfall. Hierbei kommt es zu einem Verschluss eines
Herzmuskel versorgenden Gefäßes und infolge dessen zu
einer Sauerstoffunterversorgung, einer 1Ischämie und folglich zum Absterben von Herzmuskelzellen, dem Infarkt. Je
nach Größe des betroffenen Areals und je nach Dauer des
Verschlusses kann die Pumpleistung des Herzens stark beeinträchtigt sein. Typische Symptome eines Herzinfarkts sind
vernichtende Schmerzen im Brustraum, Schweißausbruch,
Atemnot und Kreislaufschwäche. Gerade bei Diabetikern kann
ein Myokardinfarkt jedoch auch schmerzfrei verlaufen. Bleibt
ein Herzinfarkt unbemerkt, spricht man auch von einem stillen
oder stummen Infarkt. Risikofaktoren einen Herzinfarkt zu
entwickeln sind neben 1Diabetes mellitus auch Übergewicht,
1Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Nikotin.
Nachstar
Bei der Operation des Grauen Stars wird die getrübte eigene
Linse operativ entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt, die
direkt in die erhaltene so genannte Linsenkapsel implantiert
wird. In ca. 50% der Fälle kommt es innerhalb von 5 Jahren zu
einer Trübung der hinteren Linsenkapsel. Wenn die Trübung die
Sehkraft maßgeblich beeinträchtigt, kann die Linsenkapsel
durch eine ambulante 1Laserbehandlung (1YAG Kapsulotomie)
eröffnet werden.
42
Neovaskularisation
(Gefäßneubildungen)
Kommt aus dem Lateinischen und steht für „Gefäßneubildungen“. Durch eine Sauerstoff-Minderversorgung der
1Netzhaut entstehen krankhafte Gefäßwucherungen am
Augenhintergrund, die in den 1Glaskörper einwachsen. Diese
neu gebildeten Gefäße sind brüchiger als gesunde Gefäße und
neigen daher zu Blutungen. Da diese Gefäßwucherungen vor
Auftreten von Komplikationen (z.B. 1Glaskörperblutungen)
keine Beschwerden verursachen, ist es vor allem für Diabetiker
wichtig, die regelmäßigen 1Netzhaut-Kontrollen beim
Augenfacharzt einzuhalten.
43
Netzhaut (Retina)
Kleidet wie eine Tapete das Augeninnere aus. In ihr befinden
sich die Sinneszellen (Sehrezeptoren), die Licht wahrnehmen
und die entsprechende Information über den Sehnerv an das
Gehirn weiterleiten.
Gesunde Retina
Netzhautablösung
Notfall in der Augenheilkunde 1Ablatio retinae.
44
Neuropathie
Steht für Erkrankung der Nerven. Bei der diabetischen
Neuropathie sind unter anderen die sensiblen Nerven
betroffen: Schmerz wird nur abgeschwächt oder gar nicht
wahrgenommen. Ein 1Herzinfarkt kann unbemerkt oder
Verletzungen unentdeckt bleiben. So können sich
kleine Wunden infizieren und bis zur Amputation einer
Gliedmaße führen. Weitere Merkmale einer Neuropathie sind
Veränderungen an der Haut: sie kann trocken und
rissig werden, die Körperbehaarung geht zurück. Häufige
Komplikation einer diabetischen Neuropathie ist der
1diabetische Fuß.
45
Niere
Lebenswichtiges Organ, reinigt das Blut von Schadstoffen
und Stoffwechselprodukten die mit dem Harn ausgeschieden werden. Für eine gute Funktion ist eine ausreichende
Durchblutung sehr wichtig. Kommt es nun im Rahmen
einer Erkrankung wie 1Diabetes mellitus zu Gefäßschäden
(1Mikroangiopathie), können die Nieren ihre Aufgaben nicht
mehr ausreichend erfüllen: es kommt einerseits zum Eiweiß(1Proteinurie) und Flüssigkeitsverlust (1Polyurie), andererseits verbleiben Stoffwechselprodukte und Schadstoffe im
Blut. Eines dieser Stoffwechselprodukte ist 1Kreatinin, das
bei erhöhten Werten im Blut auf eine Nierenfunktionsstörung
schließen lässt. Neben dem Reinigen von Blut haben die
Nieren auch wichtige Funktionen bei der 1Blutdruckregelung
und bei der Bildung von roten Blutkörperchen.
46
Ödem
Kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet
Schwellung. Bei einem Netzhautödem kommt es zu einer
Flüssigkeitsansammlung am Augenhintergrund. Dies kann
bei unterschiedlichen Erkrankungen beobachtet werden:
bei Diabetikern, nach Venenverschlüssen im Auge oder bei
der altersbedingten Makuladegeneration. Die krankhafte
Flüssigkeitsansammlung führt zu einer Sehverschlechterung.
1Diabetisches Makulaödem
Ein Ödem im OCT
47
Optische
Kohärenztomographie (OCT)
Auf Englisch Optical Coherence Tomography. Ist eine
Untersuchung, die der Darstellung des Augenhintergrunds
dient. Mit 1Laserstrahlen wird die 1Netzhaut in wenigen Sekunden abgetastet und der Computer errechnet
daraus Schichtbilder der 1Netzhaut. So können kleinste
Veränderungen der 1Netzhaut zuverlässig erfasst werden.
Dies dient einer frühen Diagnose, aber auch der Messung
eines Behandlungserfolges.
48
Pankreas
Auf Deutsch 1Bauchspeicheldrüse genannt, ist ein längliches Organ das im Oberbauch quer hinter dem Magen liegt.
Das Pankreas bildet unter anderem die Hormone 1Insulin
und seinen Gegenspieler 1Glukagon. Beide Hormone
werden ins Blut abgegeben und haben Effekte auf den gesamten Organismus. Weiters bildet die 1Bauchspeicheldrüse
Verdauungssäfte, die in den Darm abgegeben werden, um
Nährstoffe aufzuspalten und zu verdauen.
Polydipsie
Ist der medizinische Fachausdruck für Trinken großer Mengen
an Flüssigkeit bei krankhaft gesteigertem Durstgefühl. Dieses
Symptom tritt unter anderem sehr häufig bei Diabetikern auf.
Polyurie
Krankhaft erhöhte Flüssigkeitsausscheidung über den Harn.
Normalerweise werden täglich zwischen 1 und 1,5 Liter Harn
produziert. Übersteigt der 1Blutzuckerwert eine bestimmte Grenze, wird 1Zucker mit dem Harn ausgeschieden.
Durch die osmotische Wirkung des 1Zucker kommt es zu
einer erhöhten Flüssigkeitsausscheidung und so zu großen
Harnmengen.
49
Postprandial
Kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „nach dem Essen“.
Presbyopie
1Alterssichtigkeit
Proliferationen
In der Augenheilkunde auch 1Neovaskularisationen
genannt, bezeichnen krankhafte Gefäßneubildungen am
Augenhintergrund, die für die 1proliferative diabetische
Retinopathie bezeichnend sind.
Proteinurie
Ausscheidung von Proteinen, also Eiweiß, über den Harn. Eine
Proteinurie lässt auf eine 1Nierenfunktionsstörung schließen.
50
Qualität statt Quantität
Sollte das Leitprinzip einer gesunden 1Ernährung sein.
Frisch zubereitete Speisen bieten bessere Kontrolle über
die Inhaltsstoffe als Fertigprodukte, die neben künstlichen
Aromastoffen häufig 1Zucker und Fett enthalten. Orientiert
man sich am saisonalen Obst- und Gemüseangebot kann
man sich auch für wenig Geld gesund und abwechslungsreich
ernähren.
Refraktion
Darunter versteht man in der Augenheilkunde den Brechwert
(angegeben in Dioptrien) der optimalen optischen Korrektur
(z.B. Brille) einer Sehschwäche.
51
Retina
1Netzhaut
Rubeosis iridis
Krankhafte Gefäßwucherungen auf der Regenbogenhaut, die
unter anderem bei Diabetikern auftreten können. Diese Gefäße
können den Abfluss des Kammerwassers behindern und so zu
einem Augendruckanstieg führen. Eine Rubeosis iridis muss rechtzeitig erkannt und von einem Augenfacharzt behandelt werden.
Sehtafeln
Werden zur Überprüfung der Sehschärfe verwendet. Auf den
Sehtafeln werden Zahlen-, Buchstaben- oder Symbolreihen in
abnehmender Größe abgebildet.
52
Sehtest
Test zur Prüfung der Sehschärfe (1Visus) des menschlichen
Auges.
Spaltlampe
Untersuchungsgerät des Augenarztes, mit dem alle Abschnitte
des Auges in unterschiedlicher Vergrößerung untersucht
werden können. Den Namen hat das Gerät von seinem spaltförmigen Lichtstrahl, der je nach Bedarf in Form und Intensität
verändert werden kann. Mit Hilfe der Spaltlampe können
die meisten krankhaften Veränderungen des Auges erkannt
werden.
53
Subkutane Injektion
Injektion ins Unterhautfettgewebe. Derzeit einzige Möglichkeit
einer effektiven 1Insulinsubstitution. Je nach Beschaffenheit
und Durchblutung der gewählten Stelle, wird das 1Insulin
unterschiedlich rasch in den Blutkreislauf aufgenommen.
Synchisis scintillans
Einlagerung von Cholesterinkristallen in den 1Glaskörper, der
das Augeninnere ausfüllt. Diese harmlose Veränderung tritt
meist einseitig auf und wird oft bei Diabetikern beobachtet.
Eine Entfernung des 1Glaskörpers (1Vitrektomie) ist
meist erst dann indiziert, wenn die Einlagerungen eine
Sehverschlechterung verursachen.
Tagesdruckkurve
Augendruckmessung zu mindestens drei unterschiedlichen Uhrzeiten (z.B. 8, 12 und 17 Uhr), um Augendruckschwankungen im Verlauf eines Tages zu erfassen.
Neben der Gesichtsfelduntersuchung und der Untersuchung
des Sehnervenkopfes, spielt die Tagesdruckkurve eine wichtige
Rolle bei Diagnose und Verlaufskontrolle des 1Grünen Stars.
54
Taillenumfang
Wird im Stehen bei entspannter Körperhaltung etwas
oberhalb des Nabels gemessen. Der Taillenumfang gibt
Aufschluss über die Körperfettverteilung. Bei Werten über
88 cm bei Frauen und über 102 cm bei Männern spricht
man von einer abdominellen 1Adipositas (WHO, 2000).
Die Fettreserven im Bauchraum gelten als stoffwechselaktiver und sind daher schädlicher als Fettpolster an Hüften
oder Oberschenkel. Ein erhöhter Taillenumfang stellt laut
der Österreichischen Adipositasgesellschaft einen eigenen
Risikofaktor für Folgeerkrankungen wie 1Diabetes mellitus Typ
2, 1Arteriosklerose, 1Bluthochdruck, Tumorerkrankungen
(z.B.: Brust-, Prostata-, Dickdarmkrebs), Gelenkserkrankungen
und psychosoziale Komplikationen dar.
55
Therapie Diabetes bedingter
Netzhautveränderungen
Abhängig vom Stadium und der Ausprägung der durch Diabetes
und 1Bluthochdruck hervorgerufenen 1Netzhautschäden
stehen den PatientInnen und den behandelnden AugenärztInnen
unterschiedliche therapeutische Optionen zur Verfügung. Am
häufigsten kommen die 1Laser-Therapie, sowie 1intravitreale
operative Medikamentenapplikationen zum Einsatz.
Traubenzucker
1Glukose
Ulkus
Allgemeiner Begriff für einen tief greifenden Gewebsdefekt,
der infolge einer Entzündung oder infolge mangelnder
Durchblutung entstehen kann. Ein Hornhautulkus entsteht durch eine lokale Entzündungsreaktion an der
Augenoberfläche. Heilt der Defekt trotz intensiver Behandlung
nicht ab, müssen operative Schritte eingeleitet werden. Ein
Magenulkus entsteht meist durch eine bakterielle Infektion mit
Helicobacter pylori und heilt gewöhnlich nach Einnahme von
Antibiotika und Magensäureblockern ab. Ein Ulkus im Bereich
der Knöchel, auch „Ulcus cruris“ genannt, entsteht meist durch
Störung des Blutgefäßsystems. Gerade bei Diabetikern kann
es aufgrund der geschädigten Gefäße und der eingeschränkten
Immunabwehr zu 1Wundheilungsstörungen kommen. Daher
gehören bereits kleine Wunden in die Hand eines Spezialisten.
56
Vascular Endothelial
Growth Factor (VEGF)
Die englische Abkürzung VEGF steht für GefäßWachstumsfaktor. Darunter versteht man einen Botenstoff,
der bei der Neubildung von gesunden, aber auch krankhaften
Gefäßen mitwirkt. Da eine krankhafte Gefäßneubildung im
Auge im Rahmen von diabetischen Netzhautveränderungen
der Sehfunktion schadet, versucht man die Wirkung des
Botenstoffs zu hemmen. Dies gelingt durch eine 1intravitreale operative Medikamentenapplikation von Medikamenten,
die direkt in den erkrankten 1Augapfel verabreicht werden.
Hierdurch kommt es an der 1Netzhaut zu einer hohen
Konzentration des Wirkstoffs, hingegen nur zu einer geringen
Aufnahme des Medikaments in den gesamten Kreislauf.
A-VEGF
WachstumsHemmer
erkrankte
Stelle
57
Visus
Ist ein Maß für die Sehschärfe des menschlichen
Auges. Gemessen wird die Fähigkeit, zwei nebeneinander liegende Punkte getrennt wahrnehmen zu können
(Auflösungsvermögen). Der Patient bekommt für den
1Sehtest eine spezielle Probebrille, mit der die Sehschärfe
beider Augen zunächst unabhängig voneinander bestimmt
wird. Durch Einsetzen verschiedener Korrekturgläser wird versucht, ein optimales Ergebnis zu erreichen. Häufig wird die
Sehschärfe in Prozent angegeben. Hierbei wird ein Visus von
1,0 mit 100% gleichgesetzt, jedoch können junge, gesunde
Erwachsene einen Visus zwischen 1,0 und 1,6 erreichen. Für
den Führerschein Gruppe 1 (A, B, B+E, F) wird eine Sehschärfe
von mindestens 0,5 des besseren und mindestens 0,4 des
schwächeren Auges verlangt. Ist ein Auge nahezu blind, muss
das andere Auge bei normalem Gesichtsfeld einen Visus von
mindestens 0,8 erreichen (§ 7,8 FSG-GV).
58
Vitrektomie
Entfernen des 1Glaskörper, der das Auge ausfüllt, und
erkrankter Gewebe, wie z.B. Membranen, am
Augenhintergrund. Um den Druck im Auge während der
Operation aufrecht zu halten, wird der 1Glaskörper durch
Kochsalzlösung ersetzt. Bei der 1proliferativen diabetischen
Retinopathie werden mögliche 1Glaskörperblutungen
abgesaugt, Gefäßwucherungen entfernt und störende
Bindegewebszüge gelöst. Auch gewisse Formen von
1Netzhautablösungen können durch diese Operation behandelt werden. Vor- und Nachteile müssen individuell mit dem
behandelnden Netzhautchirurgen diskutiert werden.
Wundheilungsstörung
Zur verzögerten Wundheilung tragen bei Diabetikern mehrere Faktoren bei: Durch Gefäßschäden kommt es zu einer
Unterversorgung des verletzten Gewebes mit Nährstoffen und
Sauerstoff, ein erhöhter 1Blutzuckerspiegel vermindert die für
die Heilung wichtige Zellteilungsrate des Bindegewebes und
durch das eingeschränkte Immunsystem kann es zusätzlich zu
bakteriellen Wundinfektionen kommen. Das bei Diabetikern
meist reduzierte Schmerzempfinden im Bereich der Wunde
verhindert die normalerweise automatisch vorgenommene
Schonung der betroffenen Gliedmaßen (siehe 1diabetischer
Fuß). Bereits kleine Wunden gehören daher fachgerecht versorgt, bei schlecht heilenden Wunden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
59
Xanthelasmen
Gelbliche Fettablagerungen im Bereich der Augenlider, die bei
Bedarf mittels 1Laser entfernt werden können. Xanthelasmen
selbst sind nicht gefährlich, ihnen können aber schwere
Stoffwechsel- oder Lebererkrankungen zugrunde liegen.
Yag-Kapsulotomie
Behandlung des 1Nachstars durch Eröffnung der getrübten hinteren Linsenkapsel mit einem Nd:YAG-Laser (Neodym-dotierter
Yttrium-Aluminium-Granat-Laser). Nach Erweiterung der
Pupille wird die Augenoberfläche durch Tropfen betäubt und der
1Laserstrahl durch ein Kontaktglas auf das getrübte Gewebe hinter
der Kunstlinse gelenkt. Die YAG Kapsulotomie ist eine schmerzfreie
Behandlung, die ambulant durchgeführt werden kann.
Zucker
In seiner chemisch einfachsten
Form auch 1Glukose genannt,
ist ein wichtiger Energielieferant
der Körperzellen. Zucker wird
aus dem Verdauungstrakt ins
Blut aufgenommen und zu
den Organen transportiert.
Durch ein Zusammenspiel
verschiedener Hormone wird die
Speicherung und die Verwertung
von Zucker geregelt und so ein
konstanter 1Blutzuckerspiegel
aufrechterhalten.
60
Zentren zur Behandlung von
Gefäß- u. Netzhauterkrankungen
Wenn Sie mehr über Therapiemöglichkeiten bei einem Diabetischen Makulaödem wissen möchten kontaktieren Sie Ihren behandelnden Augenarzt oder informieren Sie sich in einem der
Netzhautzentren in Österreich (siehe Liste). Eine Liste mit Netzhautspezialisten in Ordinationen, sowie weitere Informationen
zur Feuchten AMD finden Sie unter www.auge-diabetes.at.
Krankenhaus/Ordination
PLZ, Ort, Straße
Telefon
Allgemeines Krankenhaus Wien
Univ.-Klinik f. Augenheilkunde
1090 Wien
Währinger Gürtel 18-20
01/40400-7911
Krankenanstalt Rudolfstiftung
Augenabteilung
1030 Wien
Juchgasse 25
01/71165-4607
Krankenhaus Hietzing
Augenambulanz
1130 Wien
Wolkersbergenstraße 1
01/80110-2270
Hanusch Krankenhaus
Augenambulanz
1140 Wien
Heinrich-Collin-Str. 30
01/91021-84664
SMZ Ost - Donauspital
Augenambulanz
1220 Wien
01/28802-4050
Langobardenstraße 122
KH Barmherzige Brüder Wien
Augenabteilung
1020 Wien
Johannes von Gott Pl. 1
01/21121-1040
Sanatorium Hera
Abteilung für Augenheilkunde
1090 Wien
Lustkandlgasse 24
01/31350-45444
WIEN
61
Krankenhaus/Ordination
PLZ, Ort, Straße
Telefon
Landesklinikum Weinviertel
Mistelbach, Augenambulanz
2130 Mistelbach
Liechtensteinstraße 67
02572/3341-3172
Landesklinikum Wr. Neustadt
Ambulanz für Augenheilkunde
2700 Wr. Neustadt
Corvinusring 3-5
02622/321-2367
Landesklinikum St. Pölten
Augenambulanz
3100 St. Pölten
Propst-Führer-Str. 4
02742/300-11421
Landesklinikum Horn
Augenambulanz
3580 Horn
Spitalgasse 10
02982/2661-2310
7350 Oberpullendorf
Spitalstraße 32
057979/34215
Allgemeines Krankenhaus Linz
Ambulanz für Augenheilkunde
4020 Linz
Krankenhausstraße 9
0732/7806-1048
Krankenhaus Steyr
Ambulanz für Augenheilkunde
4400 Steyr
Sierningerstraße 170
05055466-23101
Krankenhaus Vöcklabruck
Ambulanz für Augenheilkunde
4840 Vöcklabruck
Dr. Wilhelm Bock Str. 1
05055471-23138
Klinikum Wels-Grießkirchen
Ambulanz für Augenheilkunde
4600 Wels
Grieskirchner Straße 42
07242/415-2294
KH Barmherzige Brüder Linz
Abteilung für Augenheilkunde
4020 Linz
Seilerstätte 2
0732/7897-21700
KH Barmherzige Schwestern Ried
Augenambulanz
4910 Ried / Innkreis
Schlossberg 1
07752/602-2111
Krankenhaus St. Josef Braunau
Augenambulanz
5280 Braunau
Ringstraße 60
07722/804-6400
NIEDERÖSTERREICH
BURGENLAND
Krankenhaus Oberpullendorf
Tagesklinik für Augenheilkunde
OBERÖSTERREICH
62
Krankenhaus/Ordination
PLZ, Ort, Straße
Telefon
Salzburger Universitätsklinikum
Univ.-Klinik für Augenheilkunde
5020 Salzburg
Müllner Hauptstraße 48
0662/4482-3701
KH Zell am See
Augenabteilung
5700 Zell am See
Paracelsusstraße 8
06542/777-2410
KH Hallein
5400 Hallein
Bürgermeisterstraße 34
0662/4482-3701
Mediz. Universität Innsbruck
Univ.-Klinik für Augenheilkunde
6020 Innsbruck
Anichstraße 35
0512/504-23720
050 5042372
BKH Kufstein
Abt. Augenheilkunde
6330 Kufstein
Endach 27
05372/6966-4505
Privatklinik Sanatorium
der Kreuzschwestern
6063 Hochrum
Lärchenstraße 41
0512/234-262
Landeskrankenhaus Feldkirch
Abteilung für Augenheilkunde
6800 Feldkirch
Carinagasse 47
05522/303-1700
LKH Bludenz
Abt. für Augenheilkunde
6700 Bludenz
Spitalgasse 13
05552/603-0
KH Dornbirn
6850 Dornbirn
Lustenauerstraße 4
05572/303-0
8036 Graz
Auenbrugger Platz 4
0316/385-12216
9020 Klagenfurt
St. Veiter Straße 47
0463/538-24203
SALZBURG
TIROL
VORARLBERG
STEIERMARK
LKH Universitäts-Klinikum Graz
Universitäts-Augenklinik
KÄRNTEN
Klinikum Klagenfurt a. Wörthersee
Abteilung für Augenheilkunde
63
Novartis Pharma GmbH
Stella-Klein-Löw-Weg 17, 1020 Wien Tel.: (01) 86657-6363
Fax: (01) 86657-6353
www.novartis.at
Informationen für Betroffene,
Angehörige und Interessierte
AT1112021898
Eine Initiative der Österreichischen Diabetikervereinigung
und der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
© Giorgio Clementi – Fotolia.com
www.auge-diabetes.at
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