Institut für Laser- und Plasmaphysik Informatikpraktikum der Physik Version Januar 2010 Versuch LPP-I 1: Fourier-Interferometer 1. Aufgabe Ziel des Versuches ist es, mit einem Fourier-Interferometer das Interferogramm der Natrium D Linie aufzunehmen und aus der Schwebungslänge den Linienabstand zu bestimmen. 2. Vorkenntnisse Interferenz, Koherenz, Michelson-Interferometer, reale und diskrete Fourier-Transformation, Fast Fourier Transformation, Niquist-Theorem, Optik, Programmiersprache C++ 3. Versuchsaufbau Das Licht der Natrium Lampe Na wird über die Linse L1 in das Michelson Interferometer, bestehend aus dem Strahlteiler BS, der Kompensatorplatte K und den Spiegeln M1 und M2 eingekoppelt. Um ein paralleles Lichtbündel zu erzeugen, muss sich die Lampe in der Brennebene der Linse befinden. Zum justieren des Interferometers wird zunächst in die Bildebene von L2 ein Schirm gestellt, auf dem Haidinger Ringe beobachtet werden können. Anschließend wird der Photomultiplier PMT so aufgestellt, dass sich die Lochblende des PMT genau im Zentrum der Ringstruktur befindet. Das Signal am PMT wird über eine Analog-Digital Wandler Karte in einen Computer eingelesen. Der Spiegel M2 kann über einen Schrittmotor längsseits der optischen Achse bewegt werden, wodurch sich die Ordnung der Interferenz ändert. 4. Versuchsdurchführung • • • • Justieren des Interferometers mit einem HeNe Laser Justieren des Interferometers mit der Na-Lampe (Haidinger Ringe) Interferogramms des HeNe Lasers Aufnahme eines Interferogramms der Na D Linie 5. Auswertung und Protokoll Die Auswertung umfasst folgende Punkte • Erstellen eines Programms zur Fast Fourier-Transformation • Bestimmung der Schrittweite des Motors aus dem Interferogramm des HeNe Lasers • Bestimmung des Linienabstandes der Na D Linien aus der Schwebungslänge des Interferogramms • Bestimmung des Spektrums der Na-Lampe als Fourier-Transformierte des Interferogramms (Intensität vs. Wellenlänge) • Bestimmung und Bewertung von Fehlerquellen Im Protokoll sind kurz Aufbau und Justage des Interferometers zu beschreiben. Dazu kommt eine Zusammenfassung der der Auswertung zugrunde liegenden mathematischen Methoden. Der Hauptteil des Protokolls soll der Erläuterung und der Funktionsweise des Programms zur schnellen Fourier Transformation gewidmet werden (Programmablauf, Unterprogramme, Beschreibung der verwendeten Variablen und Datentypen). Anhang: Prinzip Fourier-Interferometrie Bei Michelson Interferometer wird das Licht der Lichtquelle in zwei Teilstrahlen S1 und S2 aufgeteilt. Durch den verstellbaren Spiegel M2 kann der Strahl S2 gegenüber dem Strahl S1 um eine definierte Zeit τ verzögert werden. Die elektrischen Felder beider Strahlen am Detektor können in komplexer Schreibweise geschrieben werden als: die komplexen Amplituden der elektrischen Feldstärke. Bei kohärentem Licht addieren sich die elektrischen Felder am Detektor. Das vom Detektor gemessene Signal I beträgt: Die Zeit-Integration erfolgt im Experiment durch den Detektor. Umformung liefert: Darin bedeutet I1 die Intensität eines einzelnen Strahls, bei dem Ausdruck handelt es sich um die Autokorrelationsfunktion des elektrischen Feldes. Nach dem WienerKhinchin Theorem (siehe Korrelations-Theorem) bilden die Spektrale Intensität und die Autokorrelationsfunktion des elektrischen Feldes corr(E, E) ein FourierPaar: Daher kann das Spektrum der Lichtquelle als Fourier-Transformierte des gemessenen Signals bestimmt werden. Literatur Hecht, Optik, insbesondere p. 373-377 Brigham, FFT Anwendungen, insbesondere p. 97-106 (Signalabtastung), p. 107-125 (Diskrete Fourier-Transformation), p. 151-166 (FFT Algorithmus) und p. 67-87 (Faltung und Korrelation) Bergmann Schaefer, Optik, p. 234-237