Der Steinbock - Bündner Naturmuseum

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Didaktische Unterlagen
zur Sonderausstellung
Der Steinbock –
«ein wunderlich, verwegenes Thier»*
(*Konrad Gessner)
18. Juni – 19. Oktober 2008
Zusammengestellt von Flurin Camenisch
unter Mithilfe von Marion Kindle und Alexandra Angehrn, beide PH Chur
Inhaltsverzeichnis
Einleitung............................................................................................................. 3
Allgemeine Information zur Sonderausstellung ................................................... 4
Ideen rund um den Ausstellungsbesuch.............................................................. 5
Aufgaben in der Ausstellung................................................................................ 11
Arbeitsblätter zu den Aufgaben AB 1 - 7 ............................................................. 14
Lösungen zu den Arbeitsblättern ......................................................................... 21
Fragekatalog zur Ausstellung .............................................................................. 22
Lösungen zum Fragekatalog ............................................................................... 25
Info-Blätter 1 - 10:................................................................................................ 27
Museumskoffer und –kiste zur Ausstellung ........................................................ 39
Medien- und Literaturliste .................................................................................... 40
2
Einleitung
Allgemeine Informationen
Öffnungszeiten des Naturmuseums:
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr
Montag geschlossen
Ö
Schulklassen und Gruppen können das Museum nach vorheriger Vereinbarung
auch außerhalb der Öffnungszeiten besuchen
(Anmeldung unter Tel. 081/ 257 28 41)
Ö
Bitte melden Sie Ihre Schulklasse auch dann telefonisch an, wenn Sie einen
Besuch während den offiziellen Öffnungszeiten planen. Wir versuchen damit,
'Überbelegungen' der Ausstellungen zu verhindern. Danke.
Ö
Schulklassen und Lehrpersonen, die den Ausstellungsbesuch im Museum
vorbereiten, haben freien Eintritt!
Ö
Besuchen Sie uns auch unter www.naturmuseum.gr.ch.
Ö
Bitte beachten:
- Falls Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zeichnen lassen möchten, verlangen
Sie bitte Unterlagen und Klappstühle bei der Kasse. Dort erhalten Sie - wenn
nötig - auch Papier und Farbstifte.
- Bei der Anmeldung Ihres Besuches angeben, ob Sie den Ausstellungskoffer
nutzen möchten.
Museumspädagogischer Dienst:
Von Montag - Donnerstag steht Ihnen der Museumspädagoge Flurin Camenisch für
Fragen, Anregungen, Beratungen etc. gerne zur Verfügung.
Telefon: 081/ 257 28 41
E-Mail: [email protected]
Viel Spass und Spannung beim Museumsbesuch!
3
Allgemeine Informationen zur Sonderausstellung
Einleitung
Die heutige Vielfalt der Tierwelt entstand durch die Evolution über Jahrmillionen.
Entsprechend kann man auch die Biologie des vom Zürcher Naturforscher Conrad
Gessner vor über 400 Jahren als wunderlich und verwegen bezeichneten Tieres am
besten verstehen, wenn man zuerst zurück in die Vergangenheit blickt. Deshalb führt
eine Zeitachse als roter Faden durch die Ausstellung, beginnend vor Jahrmillionen
mit der Evolution der Hornträger, später der Wildziegen, über die Ausbreitung,
Ausrottung und Wiedereinbürgerung des Alpensteinbockes. Sie endet mit der
genetischen Struktur der heutigen Populationen, die alle von einer winzigen
Restpopulation in Norditalien abstammen.
Evolution der Wildziegen
Die heutige Vielfalt der Wildziegen - erstmals vergleichend nebeneinander dargestellt
anhand von lebensgrossen Silhouetten aller neun heute bestehender Formen - ist
das Resultat einer Evolutionsgeschichte, die geprägt war durch das Entstehen und
Verschwinden von steilen, felsigen Inseln im Mittelmeerraum und in Kleinasien. Das
Evolutionszentrum der Wildziegen befand sich also weit östlich und südlich von uns,
eine Tatsache, die sich darin widerspiegelt, dass der Alpensteinbock eines der
nördlichsten Verbreitungsgebiete aller Steinbockarten aufweist. Die Vielfalt von Arten
und Unterarten der Wildziegen ist mit einem Stammbaum erklärt und mit echten
Hörnern illustriert.
Ausbreitung und Verbreitung des Alpensteinbockes
Anhand von prähistorischen und historischen Knochenfunden wird gezeigt, wie der
Alpensteinbock während der Eiszeiten sein Verbreitungsgebiet immer wieder ins
Tiefland ausdehnte und sogar Süditalien, Griechenland, Belgien und die Niederlande
erreichte. Erst nach der letzten Eiszeit zog sich der Steinbock wieder ins Gebirge
zurück. Dasselbe gilt für viele der Wildziegen in Asien und Afrika, die heute stark
isolierte Vorkommen aufweisen. Karten mit den Geländeverhältnissen von damals
und heute zeigen dies klar.
Ausrottung und Wiederansiedlung des Alpensteinbockes
Die Ausrottungsgeschichte ist mit Dokumenten, Bildern und Kultur-Objekten reich
illustriert. Sie begann im 15. Jahrhundert mit der Erfindung der Schusswaffen und
endete im frühen 19. Jahrhundert, als der Alpensteinbock nur noch in einer kleinen
Population im privaten Jagdgebiet des Königs von Italien vorkam.
Das Originalpräparat eines Bastards zwischen Hausziege und Steinbock steht Zeuge
für einen der ersten misslungenen Wiederansiedlungsversuche in der Schweiz.
Fotos, Briefe und Interviews mit Beteiligten dokumentieren die erfolgreichen, wenn
auch nicht immer mit legalen Mitteln erreichten, Aussetzungen von Steinwild in der
Schweiz.
Populationsgenetik
Dass alle heutigen Alpensteinböcke aus der letzten Population in Italien abstammen,
hat genetische Konsequenzen. Anhand aktuellster Forschungsergebnisse des
Zoologischen Museums wird die Problematik der Inzucht aufgezeigt. An einer
Computersimulation kann das Publikum selbst erfahren, wie Aussetzungen und
weiteres Wildtiermanagement die genetische Zusammensetzung einer
Steinbockpopulation stark beeinflussen können. Filme geben Einblick in die
Feldarbeit des Forschungsteams.
4
Kreuzungen sind interessant
Die zoologische Einteilung der Steinböcke und Wildziegen in Arten und Unterarten ist
immer noch unklar und umstritten, weil zwischen allen Formen erfolgreiche
Kreuzungen möglich sind. Es kommt sogar zu Kreuzungen zwischen Hausziegen
und Steinböcken in freier Natur, wie das Präparat eines Bastards aus dem
Bündnerland eindrücklich darstellt. Andererseits sind Kreuzungen aber biologisch
sehr interessant, weil sie typischen Modellcharakter für die frühen Stadien der
Artbildung haben.
Mehr zum Alpensteinbock
An einer eindrücklichen Sammlung des Bündner Naturmuseums wird die Variabilität
der Hörner des Alpensteinbocks gezeigt und Teile der Ausstellung befassen sich mit
den Anpassungen an das Leben in felsigen und kargen Gebieten. Der Steinbock als
Kulturobjekt rundet die Ausstellung ab, in der man sich vor einer Kulisse mit
Steinbock durchaus auch selber fotografieren kann.
Rahmenprogramm
Zur Ausstellung wird ein reichhaltiges Rahmenprogramm für Gross und Klein
angeboten. Für Schulen werden stufenspezifische Workshops durchgeführt. Mehr
Informationen unter www.naturmuseum.gr.ch.
Informationen zum Rahmenprogramm unter www.naturmuseum.gr.ch
5
Ideen rund um den Ausstellungsbesuch
Die Ideen sind als Einstimmung bzw. Vertiefung zum Ausstellungsbesuch gedacht
und können der jeweiligen Altersstufe der Kinder angepasst werden.
Diese ‚Mind-Map’ soll aufzeigen, welche vielfältigen Themen zum Steinbock
überhaupt möglich sind:
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7
Der Steinbock im Bildnerischen Gestalten
Einen Steinbock zeichnen
- abzeichnen von einem Bild oder Foto
- Freies Zeichnen
- Steinbockhorn genau betrachten und anschliessend zeichnen
- Steinbock abpausen
Einen Steinbock aus Papier reissen
- mehrere Steinböcke auf weisses Papier zeichnen (nur Konturen) und dann der
gezeichneten Linie nach ausreissen.
- die ausgerissenen Steinböcke schwarz oder braun
anmalen
- einen Hintergrund (Berge, Felsen und Wiese) auf ein
weisses A3 Blatt malen und die schwarzen Steinböcke
aufkleben.
Collage
- eine Collage mit Steinbockmotiven und Bilder erstellen
- sammeln von Steinbockmotiven z.B. Briefmarken, Wappen, Bilder, Logos
→ Arbeitsblatt AB 7 S 20
Einen Steinbock weiterzeichnen
- Steinbockkopf aus einem Bild ausschneiden, aufkleben und den Körper
ergänzen
- Dem Steinbock die Hörner ‚aufsetzen’.
→ siehe Arbeitsblatt AB 1 S 14
Wappen zeichnen
- Wappen zeichnen in denen der Steinbock vorkommt
→ siehe Arbeitsblatt AB 4 S 17
Steinbock aus Draht
- Steinbock aus Draht formen
- Steinbock aus Karton mit Draht umwickeln und dann den Karton verbrennen
- eine Landschaft für die Drahtsteinböcke gestalten
Der Steinbock im Deutschunterricht
Eine Geschichte schreiben
- Witze, Comics und Gedichte kreieren
- Geschichten: Wie ist der Steinbock entstanden? Weshalb haben Steinböcke
Hörner? etc.
- Sachtext zum Steinbock schreiben
Wörter sammeln mit Stein, Bock und Fels
- Im Deutschduden werden sämtliche Wörter welche Stein, Bock und Fels
beinhalten gesammelt
- Wortspiele, Worträtsel und neue Wörter erfinden
8
Das Sternzeichen Steinbock
- Unterstufe: Geschichte eines Kindes, welches Steinbock im Sternzeichen ist,
bearbeiten (siehe Literaturhinweis S 41)
- Schüler/innen im Sternzeichen Steinbock vergleichen die Eigenschaften des
Steinbockes mit denen des Menschen im Sternzeichen Steinbock und
untersuchen, ob diese Eigenschaften auch auf sie zutreffen…
- Mittelstufe/Oberstufe: Astrologische Themen, wie das Sternbild des
Steinbocks und Horoskope allgemein thematisieren
Der Steinbock als Werbeträger
- Werbeplakate oder Werbespots kreieren für eine Marke mit dem
Steinbockmotiv z.B. für Calanda, Rhäzünser, EHC Chur, HCD...
→ Arbeitsblatt AB 7 S 20
Plakat eines Wildtieres gestalten:
Arbeitsauftrag:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Stellt zu zweit oder zu dritt ein Plakat über ein Wildtier her.
Lest zuerst den Text genau durch.
Schreibt 8 Stichworte heraus, die ihr wichtig findet.
Schreibt zu diesen 8 Stichworten je einen Satz.
Malt euer Wildtier gross auf das Plakat.
Schreibt die Sätze jetzt auf das Plakat.
Gestaltet das Plakat ansprechend und informativ.
Zeichnet noch passende Skizzen auf das Plakat. Ihr könnt auch zu jedem Satz
eine kleine Zeichnung machen.
9
Steinbock Beobachtungen in Wildparks und in freier Natur
Eine originale Begegnung mit dem Steinbock stellt für viele Schüler/innen ein
einmaliges Erlebnis dar und kann gut genutzt werden, um das vorgängig erlernte
Wissen anzuwenden und zu erweitern.
Realanschauung ist in folgenden Wildparks möglich:
→ Wildpark Peter & Paul, St. Gallen
→ Tierpark Art Goldau
→ Tierpark Dählhölzli Bern
→ Wildpark Langenberg, Langnau a.A.
Um Steinböcke in freier Natur zu beobachten, kann eine Exkursion mit einem
Wildhüter oder einem erfahrenen Jäger geplant werden.
Unter www.jagd-fischerei.gr.ch/organisation/index1.htm können für jede Region
die Adressen der Wildhüter und Jagdaufseher nachgeschlagen werden.
Das Center da Capricorns in Wergenstein bietet über den
Sommer regelmäßig Steinbock-Exkursionen am Schamserberg
an. Infos unter: www.capricorns.ch oder Tel. 081/ 630 71 72. Im
Hotel Piz Vizàn in Wergenstein gibt es eine sehr attraktive
Ausstellung zum Thema ‚Alpensteinbock’.
Ideen rund um den Zoo-Besuch
Während dem Besuch
- Tiere beobachten
- Tiere skizzieren
- Lebensraum beschreiben
- Fotografieren
Nach dem Besuch
- Erlebnisberichte schreiben und mit Zeichnungen gestalten
- Diskussion über die Beobachtungen
- ein Plakat über die beobachteten Steinböcke mit gesammelten Informationen und
Bilder gestalten
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Aufgaben in der Ausstellung
Tipps für Kindergarten/Primar-Unterstufe
Einstieg:
Alle Kinder bei der Steinwildgruppe im Eingangsgeschoss versammeln und kurz
klären, wer ist wer in dieser ‚Familie’: Wer ist der Vater? die Mutter? das Kind?
Woran kann man das erkennen?
Die typischen Körpermerkmale kennenlernen (Hörner, kurze, kräftige Beine etc.)
Æ Für KG kann auch der Plüsch-Steinbock als Begleit-Tier genutzt werden (im
Museumskoffer)
In der Ausstellung: Æ Museumskiste und -koffer nutzen
Alter und Hörner
Die Museumskiste zur Steinbockgruppe:
In Kleingruppen einzelne Hornschläuche verteilen. Gewicht der Hörner spüren lassen
und ihre Funktion diskutieren. Unterschied Männchen – Weibchen diskutieren.
Altersbestimmung der Hörner. Jedes Kind kann die Furchen der Hörner zählen.
Ev.: kurz zum Hirsch und den Unterschied zum Geweih erwähnen (siehe Infoblatt 1)
Foto-OL:
Je zwei Karten jeweils 2-3 Kindern verteilen, mit dem Auftrag, das Motiv in der
Ausstellung zu suchen. Wenn sie es gefunden haben, können sie zwei weitere
Motive suchen gehen.
Wichtig: Man kann auch gezielt Karten auswählen, die dann beim gesuchten Ort
hingelegt werden. Danach besucht man gemeinsam die ausgewählten Orte und
betrachtet zusammen den Ausstellungsteil. Bitte beachten: Das Thema ‚Genetik’ ist
für KG und Primarschulklassen zu komplex.
Felle
Die 4 Felle aus dem Museumskoffer nehmen und in Gruppen genau anschauen
lassen. Wem gehören sie? Wie unterscheiden sie sich? Fühlen sich alle gleich fein
an? Welches ist feiner, gröber etc?
Beim Steinbockfell handelt es sich um ein Winterfell. Dabei kann der Fellwechsel in
den Frühling/Sommer thematisiert werden.
Tastsäcke:
Alle Kinder sitzen im Kreis. Kleine Gruppen bilden und je einen Tastsack abgeben.
Jede Gruppe ertastet ihren Gegenstand und überlegt sich, was es mit dem Steinbock
zu tun hat. Zu den einzelnen Objekten können dann noch zusätzliche Informationen
zur Biologie der Steinböcke gegeben werden. Z.B.: Eine Gruppe ertastet den
Turnschuh. Informationen zum Klettern und zur Hochsprungleistung der Steinböcke
beim Modul ‚Kühne Springer, verwegene Kletterer’ weitergeben. Kurz zeigen, wie
hoch ein Steinbock und wie hoch ein Mensch springen kann Æ Hochsprungstangen.
Ausrottung und Wiederansiedlung
Alle zum Modul ‚Ausrottung’. Die ausgestellten Objekte (v.a. Gewehr von Colani)
kurz betrachten. Jedes Kind soll sich überlegen, weshalb der Mensch Tiere ausrottet.
Vermerk auf den Aberglauben betr. Steinbock und Heilmittel.
Gegenüber dann den Korb mit TV betrachten und zeigen, wie die Tiere viele Jahre
später wieder in die Schweiz gebracht und angesiedelt wurden.
11
Zeichnungsauftrag:
Kurz aufzeigen, dass es neben dem Alpensteinbock auch andere Steinbockarten gibt
(siehe Silhouetten-Zoo und Hörner-Wand):
Danach soll jedes Kind einen Steinbock oder nur dessen Hörner abzeichnen. Damit
können die Unterschiede der Steinböcke genauer betrachtet werden Æ Kinnbart,
Hornform etc.
Natürlich kann der Zeichnungsauftrag auch vor dem Ausstellungsbesuch gemacht
werden. Mit der Dauer des Besuchs lernen die Kinder dann immer mehr wichtige
Körpermerkmale kennen, die sie vielleicht in ihrer Skizze noch nicht gezeichnet
haben.
Selbstständiges Arbeiten
3. und 4. Primarklässler können entweder mit den Themenkarten aus dem
Museumskoffer einen bestimmten Teil eines Moduls bearbeiten oder mit Hilfe des
Aufgabenblattes AB6 S 19 die Fragen zum Steinbock bearbeiten.
Auftrag mit Themenkarte: Suche den Ort, wo die Informationen zum ausgewählten
Titel befindet. Schau den Text, die Bilder, Grafiken und Objekte gut an. Notiere Dir 4
Sachen, die Du spannend bzw. interessant findest. Stelle anschliessend der Klasse
Deine Zusammenfassung vor.
Dieses Arbeitsblatt kann auch im Plenum genutzt werden: Man teilt die Klasse in
zwei Gruppen auf und wählt einen Schüler aus, der die Fragen laut vorliest. Diejenige
Gruppe, die die Antwort am schnellsten weiss, erhält einen Punkt etc. etc.
Freunde und Feinde des Alpensteinbocks
Zum Abschluss können die Kinder ein Tier aus der permanenten Ausstellung (EG
und 1. OG) auswählen und zeichnen. Die Zeichnungen zusammentragen und
anschliessend im Plenum diskutieren, ob sich die Tiere begegnen, ob sie Freunde
oder Feinde sind etc.: z.B. Murmeltier: Nachbar, Adler: Feind, Schneemaus: Freund
etc.
Tipps für Primar-Oberstufe/Sekundar-/Realstufe
Einstieg:
Bild von Konrad Gessner (Thema: Paläontologie) gemeinsam anschauen. Einer der
Schüler soll versuchen, den Text im unteren Bereich der Tafel zu lesen.
"Unter die wilden Geißen wird auch der Stein-Bock gezähmt / ist ein wunderlich /
verwegenes / und geschwindes Thier / wohnet in den höchsten Plätzen und Orten der
Teutschen Alpen / Felsen/ Schrofen / und wo alles gefroren / Eyss und Schnee ist / welche
Orte genannt werden der Firn und Glättscher: Dann von wegen seiner Natur erfordert dieses
Thier Kälte / sonst würde es erblinden".
Es handelt sich dabei um den ersten Beschrieb des Alpensteinbocks aus dem 17.
Jahrhundert von Konrad Gessner.
Frage: Stimmt dieses Bild heute noch? Dem soll in der Ausstellung nun
nachgegangen werden.
In der Ausstellung:
Æ Museumskiste und -koffer nutzen
Alter und Hörner
Die Museumskiste zur Steinbockgruppe:
Zunächst die Steinwildgruppe des Museums genau betrachten und ev. die Mitglieder
der Gruppe kurz vorstellen (siehe Infoblatt 6 S 32) oder Legendentext an Säule
neben Gruppe. Typische Körpermerkmale diskutieren.
12
Dann an Kleingruppen einzelne Hornschläuche austeilen. Gewicht der Hörner spüren
lassen und ihre Funktion diskutieren. Unterschied Männchen – Weibchen.
Jede Gruppe soll versuchen, das Alter der Hörner zu bestimmen. Æ Furchen zählen.
Erkennen, dass dies bei den Hörnern der weiblichen Tiere kaum geht.
Unterschied Gehörn - Geweih bearbeiten (siehe Infoblatt 1 S 27)
Fridolin
Fridolin und seine Geschichte kurz vorstellen (siehe Infoblatt 7 S 33).
Vergleich vom Steinbock der Gruppe mit Fridolin:
Was haben sie gemeinsam? Welche Merkmale hat er von der Mutter (Hausziege)
und welche vom Vater (Steinbock) geerbt?
Steinböcke international
Betrachtung der Wand mit allen Hörnern der Steintiere weltweit. Wo ist der
Alpensteinbock. Wer hat ähnliche Hörner? Wer ist möglicherweise mit wem näher
verwandt? (Æ Einbezug der Silhouettentiere).
Die Lehrperson erklärt kurz den Stammbaum der Wildziegenarten. (Æ siehe
Abbildung auf Tafel beim Modul ‚Evolution’). Æ Infoblatt 10 S 37
Beachten Sie auch die Portraits der Wildziegenarten der Welt im Lehrerordner im
Museumskoffer!
Ausrottung und Wiederansiedlung
Alle zum Modul ‚Ausrottung’. Die ausgestellten Objekte kurz betrachten. Jeder
Schüler soll sich überlegen, weshalb der Mensch Tiere ausrottet. Vermerk auf den
Aberglauben betr. Steinbock und Heilmittel...
Anschliessend die spannende Geschichte der Wiederansiedlung (siehe Info im
Lehrerordner im Museumskoffer) erzählen. Beim Transportkorb die Filmsequenzen
von Ansiedlungen anschauen.
Genetik
Anleitung und Hintergrundinfo über die Lehrperson, da das Thema etwas komplex.
Es kann kurz auf das Thema ‚genetischer Drift’ und Inzucht eingegangen werden.
Grafik zu Aufklappen (neben Hörstation) kann dazu sehr gut genutzt werden.
Ev. Holzkugelspiel in der Ausstellung nutzen. Interaktives System betr.
Wildtiermanagement einführen (nur für Oberstufe geeignet).
Selbständiges Arbeiten
Vorgängig Fragenkatalog zusammenstellen (siehe S 22). Einzeln oder in Gruppen
ausgewählte Fragen zu den Modulen erarbeiten lassen. Im Museumskoffer können
auch Themenkarten zu den einzelnen Modulen gezogen werden. Jede Gruppe hat
dann den Auftrag, ihr Modul oder Teile davon kurz vorzustellen. Æ Themen
auswählen, die noch nicht besprochen wurden…
Feedback-Runde
Im Plenum fragen, was die Ausstellung Neues und Überraschendes über den
Steinbock gebracht hat. Je nach Themenauswahl kann zum Schluss die Ausstellung
individuell für ca. 10’ angeschaut werden.
Witz:
Stehen zwei Steingeissen im Fels. Sagt die eine: „Du, gehen wir
tanzen?“ Antwortet die andere: „Ne, ich hab keinen Bock!“
13
Arbeitsblätter
AB1: Hörner aufsetzen
Zeichne bzw. ergänze folgende Abbildungen:
Vergleiche sie dann mit der Steinwildgruppe im Eingangsgeschoss
Geiss (12 Jahre alt)
Kitz
Bock (8 Jahre alt)
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AB2: Bildergeschichten
Betrachte folgende Bilder genau. Schreibe zu jedem der Bilder einen kurzen Text.
Findest du ähnliche Bilder in der Ausstellung?
15
AB3: Steinbock international
Wer ist wer?
Suche in der Ausstellung Darstellungen von Steinböcken aus aller Welt und schreibe
die Abbildungen an.
16
AB4: Wappen gestalten
Dieses leere Wappen braucht unbedingt noch ein Bild, auf dem ein Steinbock zu
sehen ist. Du kannst ein Wappen, das es schon gibt und dir gefällt hineinzeichnen
oder du kannst auch ein Wappen selber entwerfen.
Æ siehe Infoblatt 9 S 35
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AB5: Gehörn und Geweih
Beschrifte:
Merkmale und Unterschiede:
Horn
Geweih
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Lösung siehe Infoblatt 1 S 27
18
AB6: Einfache Fragen zum Steinbock
Übermale die richtige Antwort!
1. Wie gross wird ein Steinbock (Schulterhöhe)?
50 cm
90cm
grösser als 1.20m
2. Der Steinbock ist ein...
Paarhufer
Unpaarhufer
3. Der Steinbock hat....
Hufe
Pfoten
Barhufer
Krallen
4. Wie heisst der Kopfschmuck beim Steinbock?
Geweih
Er hat keinen Kopfschmuck
5. Wie heisst ein weiblicher Steinbock?
Steinkuh
Gämse
Hörner
Steingeiss
6. Wie schwer kann ein ausgewachsener Bock werden?
20 kg
50-70 kg
100 kg
7. Wie alt kann ein Steinbock werden?
Über 30 Jahre alt
5-10 Jahre alt
8. Der Steinbock ist ein...
Angreifer
Fluchttier
maximal 20 Jahre alt
Ducker
9. Wer ist am nächsten verwandt mit dem Steinbock?
Hausziege
Hund
Hauskatze
10. Wie nennt man die Paarungszeit beim Steinbock?
Brunft
Balz
Ranz
11. Wann paaren sich Steinböcke?
Im Sommer
im Herbst
im Winter
12. Weshalb wird der Steinbock auch König der Berge genannt?
Weil er gut klettert
weil er die Berge verteidigt
weil er in Rudeln lebt
13. Wo lebt der Steinbock am liebsten?
Im Wald
auf dem Grat
im Tal
14. Was frisst ein Steinbock?
Gräser
Fleisch
nichts
15. Weshalb wurde der Steinbock früher gejagt?
Weil er Krankheiten übertrug weil er gefährlich war
19
zu medizinischen Zwecken
AB7: Der Steinbock als Werbeträger
Hier siehst du einige Beispiele, wie das Symbol des Steinbocks in der Werbung
eingesetzt wird. Überlege dir, weshalb der Steinbock dafür gerne verwendet wird.
Findest du noch weitere Beispiele? Zeichne eines der Logos ab, oder kreiere ein
eigenes.
20
Lösungen zu den Arbeitsblättern AB 1 - 7
AB1
AB3:
Wer ist wer?
Suche in der Ausstellung Darstellungen von Steinböcken aus aller Welt und schreibe die Abbildungen
an.
Sibirischer Steinbock
Markohr oder Schraubenziege
Bezoarziege
Alpensteinbock
Spanischer Steinbock
AB5:
Lösung siehe Info 1 S.
AB6:
1: 90cm, 2. Paarhufer, 3. Hufe, 4. Hörner, 5. Steingeiss, 6. 100kg, 7. bis max. 20 Jahre,
8. Fluchttier, 9. Hausziege, 10. Brunft, 11. im Herbst, 12. weil er gut klettert, 13. auf dem
Grat, 14. Gräser, 15. zu medizinischen Zwecken.
21
Fragenkatalog zur Ausstellung
Nachfolgend sind 50 Fragen aufgeführt, die mit Hilfe der Ausstellung und deren
Exponate beantwortet werden können. Sie sind nach Themen geordnet und können
von den Lehrpersonen individuell für die Klasse zusammengestellt und auch
ausgebaut werden.
Steinböcke waren nicht immer Alpenbewohner
1.
Wann hatte der Alpensteinbock sein grösstes Verbreitungsgebiet?
2.
Wo kam er in dieser Zeit vor?
3.
Wie alt ist das Felsbild eines Steinbocks in der Chauvet-Höhle?
Ausrottung Æ Ein Wappentier stirbt (beinahe) aus
4.
Was kam im 15. Jahrhundert auf, das dem Alpensteinbock gefährlich wurde?
5.
In den Zentral- und Ostalpen sind die Steinböcke bereits wann ausgerottet worden?
6.
Weshalb wurde der Steinbock bejagt?
7.
Wo lebten die letzten Alpensteinböcke im 19. Jahrhundert?
8.
Wann starb der Pyrenäen-Steinbock aus?
Wiederansiedlung Æ Der Steinbock kehrt in die Alpen zurück
9.
Was für Tiere wurden zunächst in den Alpen ausgesetzt?
10. Weshalb haben die Aussetzungen mit sog. Hybriden (Kreuzung Steinbock –
Hausziege) nicht funktioniert?
11. Wie viel Geld erhielt ein Wilderer für jedes geschmuggelte Steinkitz aus Italien?
12. Wo wurden die ersten Steintiere in der Schweiz gross gezogen?
13. Wo und wann wurden die ersten Steinböcke in Graubünden angesiedelt?
14. Wie viele Steinböcke leben heute wieder im Alpenraum?
Genetik Æ Gene erzählen die Geschichte der Wiederansiedlung
15. Was versteht man unter ‚Inzucht’?
16. Was kann Inzucht bewirken?
17. Wo leben die Soay Schafe, die älteste Hausschafrasse der Welt?
18. Was versteht man unter ‚genetischem Drift’?
a. das Auswandern von Genen
b. eine genetische Wiederansiedlung
c. Abnahme der Genvarianten in einer Population
Ernährung Æ Alpine Winter: eine Herausforderung
19. Wo halten sich Alpensteinböcke am liebsten im Winter auf?
20. Weshalb sind Wildschutzgebiete so wichtig?
21. Wann wiegt ein Steinbock übers Jahr am meisten?
22
Der Steinbock ist ein Wiederkäuer
22. Wer hilft den Wiederkäuern die Pflanzen zu verdauen?
23. Welche Familien gehören auch zu den Wiederkäuern?
24. Was ist der Vorteil, wenn man ein Wiederkäuer ist?
25. Wie heissen die einzelnen Magen der Wiederkäuer?
und der Steinbock, der hat Zähne…
26. Wie viele Zähne hat der Steinbock? Wie heissen sie?
27. Oben besitzen Wiederkäuer keine Schneidezähne. Wie können sie die Pflanzen
abbeissen?
Felsbewohner Æ Kühne Springer
28. Wie hoch können Steinböcke springen?
a: 2.50m
b. 3 m
c. 1.80m
29. Weshalb kann ein Steinbock kraftvoller springen als ein Hirsch?
Verwegene Kletterer
30. Paarhufer sind: a. Sohlengänger b. Fersengänger oder c. Zehenspitzengänger?
31. Weshalb rutschen Steinböcke auf glatten Felsen nicht aus?
Evolution dank schwankendem Meeresspiegel
32. Wann sind die Hornträger, zu denen auch die Steinböcke und Ziegen gehören,
entstanden?
33. Weshalb explodierte die Artenzahl der Hornträger 3 Mio. Jahre nach deren
Entstehung?
34. Wie heissen die beiden Steinbockarten, die am nördlichsten vorkommen?
Genetischer Stammbaum
35. Mach eine Skizze des Stammbaums der Wildziegenarten. Suche die Arten an der
Hörnerwand. Findest Du sie alle? Betrachte die Vielfalt der Hornbildung!
36. Weshalb sind sich der Alpensteinbock und der Spanische Steinbock so ähnlich?
Hörner von Wildziegen und ihren Verwandten
37. Wie heisst die Gattung der Wildziegen auf Lateinisch?
38. Wozu dienen die langen Hörner der Männchen?
Tiergestalt Æ Steinböcke – eindrückliche Tiergestalten
39. Was fällt bei alten Steinböcken sofort auf?
40. Wie nennt man den Unterschied der Körpermerkmale zwischen den
Geschlechtern?
41. Weshalb leben die Weibchen und die Männchen des Alpensteinbocks nicht übers
ganze Jahr zusammen?
23
Der Steinbock – eine Symbolfigur
42. Nenne ein paar Gegenstände, auf denen das Symbol Steinbock gerne abgebildet
wird.
43. Was beeindruckt die Menschen am meisten an den Steinböcken?
44. Betrachte durch die Stereolupen die 3D-Bilder des Castello Sarre. Schreibe kurz
deine Gedanken dazu auf.
Hörner Æ Sexy Stirnwaffen
45. Weshalb haben die männlichen Tiere grössere Hörner als die weiblichen?
46. Unterstreiche die Aussagen, die zutreffen:
a. Geweihe werden jedes Jahr abgeworfen
b. Hörner wachsen jedes Jahr von neuem.
c. Hörner wachsen ein Leben lang.
d. Das Horn wächst über das Jahr gleichmässig
e. die Furchen der Hörner bilden sich während des Wachstumsstillstands
d. Geweihe bilden auch Wachstumsfurchen
f. Anhand des jährlichen Hornzuwachs kann auf den Gesundheitszustandes eines
Tieres geschlossen werden.
Hybriden Æ Kreuzungen sind kein Makel der Natur
47. Was zeigt, dass Steinbockarten sehr nahe miteinander verwandt sind?
48. Betrachte die Abbildungen von Ziegenrassen der Welt. Vergleiche ihre Hornformen
mit denen der aufgehängten Wildziegenhörner. Was fällt auf?
49. Wie heisst die Hybridziege aus Israel und weshalb wird sie bewusst mit dem
Nubischen Steinbock gekreuzt?
50. Vergleiche Fridolin (Mischling Alpensteinbock und Hausziege) mit dem
Alpensteinbock. Welche Merkmale hat er von seinem ‚Vater’ vererbt bekommen?
24
Lösungen zum Fragenkatalog
1.
Wann hatte der Alpensteinbock sein grösstes Verbreitungsgebiet?
In der letzten grossen Vergletscherung, der Würmzeit.
2.
Wo kam er in dieser Zeit vor?
von Süditalien, Griechenland bis in die Steppengebiete von Belgien und Holland
3.
Wie alt ist das Felsbild eines Steinbocks in der Chauvet-Höhle?
30'000 Jahre
4.
Was kam im 15. Jahrhundert auf, das dem Alpensteinbock gefährlich wurde?
die Schusswaffe.
5.
In den Zentral- und Ostalpen sind die Steinböcke bereits wann ausgerottet worden?
im 16. und 17. Jahrhundert.
6.
Weshalb wurde der Steinbock bejagt?
wegen den Hörnern, dem Fell, dem Fleisch aber auch aus Aberglaube (heilende Kräfte)
7.
Wo lebten die letzten Alpensteinböcke im 19. Jahrhundert?
im privaten Jagdgebiet des italienischen Königs am Gran Paradiso (Aostatal)
8.
Wann starb der Pyrenäen-Steinbock aus? im Jahre 2000
9.
Was für Tiere wurden zunächst in den Alpen ausgesetzt?
Kreuzungen aus Hausziege und Alpensteinbock aus zoologischen Gärten.
10. Weshalb haben die Aussetzungen mit sog. Hybriden (Kreuzung Steinbock – Hausziege) nicht
funktioniert?
Die Jungen kamen mitten im Winter zur Welt (März)
11. Wie viel Geld erhielt ein Wilderer für jedes geschmuggelte Steinkitz aus Italien?
Fr. 800.- pro Kopf.
12. Wo wurden die ersten Steintiere in der Schweiz gross gezogen?
Im Wildpark Peter und Paul in St. Gallen.
13. Wo und wann wurden die ersten Steinböcke in Graubünden angesiedelt?
im Nationalpark (1920) und am Piz Albris bei Pontresina (1922)
14. Wie viele Steinböcke leben heute wieder im Alpenraum?
40'000 Steinböcke
15. Was versteht man unter ‚Inzucht’? die Verpaarung von Verwandten
16. Was kann Inzucht bewirken?
Verminderung des Fortpflanzungserfolgs und der Überlebensrate
17. Wo leben die Soay Schafe, die älteste Hausschafrasse der Welt? auf zwei schottischen Inseln
18. Was versteht man unter ‚genetischem Drift’? c. Abnahme der Genvarianten in einer Population
19. Wo halten sich Alpensteinböcke am liebsten im Winter auf?
an südexponierten, steilen Hängen
20. Weshalb sind Wildschutzgebiete so wichtig?
Damit die Wildtiere den strengen Winter in Ruhe überstehen können.
21. Wann wiegt ein Steinbock übers Jahr am meisten?
im Herbst, da er sich eine dicke Fettschicht angefressen hat
22. Wer hilft den Wiederkäuern die Pflanzen zu verdauen? Bakterien und Wimpertierchen
23. Welche Familien gehören auch zu den Wiederkäuern? Hirsche, Giraffen, Gabelhorntiere
24. Was ist der Vorteil, wenn man ein Wiederkäuer ist?
Man kann in kurzer Zeit viel Nahrung aufnehmen und sich dann zurück ziehen, um die Nahrung in
Ruhe zu verdauen. So ist man z.B. weniger den Feinden ausgesetzt.
25. Wie heissen die einzelnen Magen der Wiederkäuer?
Pansen, Netzmagen, Blättermagen, Labmagen
25
26. Wie viele Zähne hat der Steinbock? Wie heissen sie?
6 Schneidezähne und 2 Eckzähne (nur im Unterkiefer), 6 Vorbackenzähne und 6 Backenzähne,
Total: 20 Zähne
27. Oben besitzen Wiederkäuer keine Schneidezähne. Wie können sie die Pflanzen abbeissen?
unter Mithilfe der Zunge
28. Wie hoch können Steinböcke springen? b. 3 m
29. Weshalb kann ein Steinbock kraftvoller springen als ein Hirsch?
aufgrund der Verkürzten Mittelfuss- und Mittelhandknochen
30. Paarhufer sind c. Zehenspitzengänger?
31. Weshalb rutschen Steinböcke auf glatten Felsen nicht aus?
Sie besitzen eine weiche Hufsohle (ähnlich einer Turnschuhsohle)
32. Wann sind die Hornträger, zu denen auch die Steinböcke und Ziegen gehören, entstanden?
Vor rund 18 Mio. Jahren
33. Weshalb explodierte die Artenzahl der Hornträger 3 Mio. Jahre nach deren Entstehung?
Aufgrund des Klimas entstanden immer wieder Inseln im Mittelmeerraum, auf welchen sich isoliert
Arten bilden konnten.
34. Wie heissen die beiden Steinbockarten, die am nördlichsten vorkommen?
Alpensteinbock und Sibirischer Steinbock
35. - - 36. Weshalb sind sich der Alpensteinbock und der Spanische Steinbock so ähnlich?
Sie sind nahe verwandt, d.h. ihr Erbgut ist sehr ähnlich
37. Wie heisst die Gattung der Wildziegen auf Lateinisch? Capra
38. Wozu dienen die langen Hörner der Männchen? zum Imponieren und fürs Kämpfen
39. Was fällt bei alten Steinböcken sofort auf?
die grossen Hörner, der markante Kopf und der kräftige Vorderkörper
40. Wie nennt man den Unterschied der Körpermerkmale zwischen den Geschlechtern?
Geschlechtsdimorphismus
41. Weshalb leben die Weibchen und die Männchen des Alpensteinbocks nicht übers ganze Jahr
zusammen? weil sie ganz unterschiedliche Nahrungs- und Zeitbedürfnisse haben.
42. Nenne ein paar Gegenstände, auf denen das Symbol Steinbock gerne abgebildet wird.
Wappen, Siegel, Marken, Münzen etc.
43. Was beeindruckt die Menschen am meisten an den Steinböcken? die grossen Hörner
44. .- - 45. Weshalb haben die männlichen Tiere grössere Hörner als die weiblichen?
Männchen brauchen sie, um sich in der Rangordnung hochzukämpfen und um die Konkurrenten
zu imponieren.
46. Unterstreiche die Aussagen, die zutreffen: a, c, e, f
47. Was zeigt, dass Steinbockarten sehr nahe miteinander verwandt sind?
Sie können sich erfolgreich miteinander kreuzen.
48. Betrachte die Abbildungen von Ziegenrassen der Welt. Vergleiche ihre Hornformen mit denen der
aufgehängten Wildziegenhörner. Was fällt auf?
Hausziegenrassen bilden immer wieder Hornformen ihrer wilden Vorfahren aus. Bsp.:
Schraubenwuchs etc.
49. Wie heisst die Hybridziege aus Israel und weshalb wird sie bewusst mit dem Nubischen Steinbock
gekreuzt?
Sie heisst ‚Yaez. Nur durch die Kreuzung wird ihr Fleisch schmackhaft.
50. Vergleiche Fridolin (Mischling Alpensteinbock und Hausziege) mit dem Alpensteinbock. Welche
Merkmale hat er von seinem ‚Vater’ vererbt bekommen?
Grösse und Postur, alles andere (Bart, Farbe und Hornform) von der Mutter
26
Info1: Gehörn und Geweih
aus: thema Nr. 2/2003
27
Info2: Paarungszeit, Tragzeit, Setzzeit einiger Wildtiere
aus: thema Nr. 2/2003
28
Info3: Verbreitung der Steinböcke bzw. Wildziegen
29
Info 4: Steckbrief Alpensteinbock
aus: thema Nr. 2/2003
30
Info 5: Steinbockkolonien im Kanton Graubünden
In Graubünden gibt es 8 Steinbockkolonien mit insgesamt ca. 6'000 Tieren.
aus: Steinwild, Mythos und Wirklichkeit
31
Info 6: Die Steinbockgruppe im Bündner Naturmuseum
Mit Hilfe der Steinwildgruppe können intensive Beobachtungen am Objekt gemacht
werden:
- Körperliche Unterschiede Steinbock - Steingeiss - Kitz
- Typische äussere Merkmale des Steinbocks genauer betrachten
(Hörner, Hufe, Körperbau etc.)
- Erstellen diverser Detailskizzen (Kopfbild etc.)
- Abzeichnen einzelner Präparate (je nach Schulstufe)
- Altersbestimmung
Beachten Sie die eindrückliche Hörnerwand neben der Steinwildgruppe!
1 Steinbock (9 ½ jährig)
2 Steingeiss (14 ½ jährig)
3 Kitz (6 Monate)
4 Steinbock (3 ½ jährig)
32
Info 7: Fridolin
Fridolin - die Mutter eine Hausziege, der Vater ein Alpensteinbock
Nach ihrem Sommeraufenthalt auf einer Alp in der Val Calanca konnten 1983
einige Hausziegen nicht mehr eingefangen werden. Sie schlossen sich einer
Steinbockgruppe an. Erst im folgenden Januar gelang es, die Ziegen ins Tal zu
bringen. Die drei Böcke, welche zwei der Ziegen im Mai zur Welt brachten ,
zeichneten sich bald durch enorme Kletterfähigkeiten aus. Das Bündner
Naturmuseum kaufte zwei davon, um das Heranwachsen der Bastarde bis zur
vollen Entwicklung dokumentieren zu können. Doch die Haltung und
Unterbringung der Tiere brachte viele Probleme mit sich. So hielten die sehr
kräftigen Bastardböcke die männlichen Hausziegen von den Geissen ab. Nach
einer Odyssee durch Graubünden gelang der eine Bock, Fridolin’ genannt, in
den Besitz von Rudolf von Salis in Malans. Zwischen ihm und Fridolin
entwickelte sich eine enge Beziehung.
Fridolin musste im Februar 1995 wegen Krankheit getötet werden.
+
=
33
Info 8: Systematik Steinbock
Stamm
Chordatiere (Chordata)
Unterstamm
Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse
Säugetiere (Mammalia)
Ordnung
Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung
Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie
Hornträger, Rinder (Bovidae)
Unterfamilie
Schafe, Ziegen (Caprinae)
Gattung
Steinböcke und Wildziegen (Capra)
Art
Steinbock (Capra ibex)
Unpaarhufer
Geweihträger
Folgende Arten bzw. Unterarten werden unterschieden:
Name
Bezoarziege
Schraubenziege
Westkaukasischer Steinbock
Ostkaukasischer Steinbock
Nubischer Steinbock
Alpensteinbock
Sibirischer Steinbock
Waliasteinbock, Abessinischer Steinbock
Spanischer Steinbock
Wissenschaftlicher Name
Capra aegagrus
Capra falconeri
Capra ibex caucasica
Capra ibex cylindricornis
Capra ibex nubiana
Capra ibex ibex
Capra ibex sibirica
Capra ibex walie
Capra ibex pyrenaica
34
Info 9: Wappen aus Graubünden
Ardez
Bergün
Bivio
Avers
Bergell
Bondo
Chur
Haldenstein
Clugin
Igis
Avers
Pagig
35
Scuot Tasna
Sils i. D.
Sur Tasna
Soglio
Lavin
Untervaz
Tschlin
Trimmis
Silvaplana
Zizers
Vaz/Obervaz
Vicosoprano
36
Info 10: Stammbaum der Wildziegen
37
Info 10: Legende zum Stammbaum der Wildziegen
Westkaukasischer Steinbock
Nubischer
Steinbock
Alpensteinbock
Spanischer Steinbock
Ostkaukasischer
Steinbock
Waliasteinbock
Schraubenziege
Bezoarziege
Sibirischer Steinbock
Mähnenspringer
Tahre
Blauschafe
38
Wilde Schafe
Museumskiste und -koffer
Zur Sonderausstellung wurde ein umfangreicher Museumskoffer inkl. Museumskiste
realisiert. Dieser kann von Lehrpersonen aller Stufen genutzt werden.
Im LehrerInnenordner befinden sich Anleitungen, wie die Materialien des Koffers
beim Ausstellungsbesuch eingesetzt werden können. Zusätzlich enthält er Ideen,
Informationen, Texte und Anleitungen für Arbeiten oder Unterricht, die vor, während
oder nach dem Ausstellungsbesuch eingesetzt werden können. Alle Unterlagen
können kopiert werden.
Der Museumskoffer und die Kiste können im Museum während der Öffnungszeiten
benutzt werden. Die Lehrperson ist für den Inhalt während des Museumsbesuches
verantwortlich. Bitte die Materialien sorgfältig behandeln!
Wichtig: Die Spiele und Materialien des Museumskoffers sind gezielt in der Gruppe
einzusetzen. Die Lehrkraft stellt die Materialien kurz vor bzw. erklärt die Spiel- bzw.
Arbeitsanleitungen.
Inhalt:
Kiste
•
•
•
•
•
•
Hörner von Männchen und Weibchen verschiedenen Alters
Schädel
Hornquerschnitt
Hirschgeweih-Stange
Broschüre ‚Gehörnentwicklung bei Steinböcken’
Infoblatt ‚Unterschied Gehörn – Geweih’
Koffer
• 1 LehrerInnenordner
• Info ‚Wie der Steinbock wieder in die Schweiz kam’
• Info zur allgemeinen ‚Biologie des Alpensteinbocks’
• Plüsch-Steinbock ‚Steini’
• Tastsäcke
• Foto-OL zur Ausstellung
• 4 Felle (Gams, Steinbock, Murmeltier, Reh)
• Themenkarten zu den Modulen für selbständiges Arbeiten
Æ Falls Sie den Ausstellungskoffer bei Ihrem Museumsbesuch
nutzen möchten, bitten wir Sie, dies bei der Anmeldung
anzugeben!
39
Medien zum Thema Steinbock
Im Museum (Shop+ bzw. Bibliothek*) erhältliche Literatur
Aeschbacher, A. 1978. Das Brunftverhalten des Alpensteinwildes. Eugen Rentsch Verlag,
Erlenbach, pp. 88. (Hnks 10)*
→ Ethogramme mit Zeichnungen der Männchen und Weibchen
Ausserer, C. 1946. Der Alpensteinbock. Universum Verlag, Wien, pp. 236. (Hkns 3)*
→ Band zu Geschichte, Verbreitung, Brauch- und Heiligtum, Sage, Wappen Aussterben und Versuche
zur Wiedereinbürgerung des Steinbocks; schlechte Qualität der Bilder
Bächler, E. 1919. Die Wiedereinbürgerung des Steinwildes in den Schweizeralpen.
Fehr’sche Buchhandlung, St. Gallen, pp. 141. (Hnks 1)*
→ ca. 30 schwarz-weiss Fotos, u.a. zum Transport des Steinwildes
Basetti, P. et al. 2002. Steinwild. Mythos und Wirklichkeit. Naturerbe Verlag Jürgen Rentsch,
Überlingen, pp. 158. (Hnks 22)*
→ reich bebildertes, informatives Buch zum Steinbock in Vorzeit und Antike, zur Bestandesentwicklung, Biologie, kurze Beschreibung der verwandten Arten, Bejagung, Markierung etc.
Bauer, K. & Spitzenberger, F. 2001. Alpensteinbock Capra ibex Linnaeus, 1758. In:
Spitzenberger F. Die Säugetierfauna Österreichs. Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Austria Medien Service GmbH, Graz: 753-765. (Hkg A1)*
→ Steckbrief zur Herkunft, Taxonomie, Biologie und Gefährdung des Steinbocks in Österreich
Giacometti, M. 2006. Von Königen und Wilderern. Die Rettung und Wiederansiedlung des
Alpensteinbocks. Salm Verlag, Wohlen, pp. 215. (Hnks 26) *+
→ reich, bebildeter, informativer Band zur Ausrottung und Wiederansiedlung
Giacometti, M. 1988. Zur Bewirtschaftung der Steinbockbestände (mit einem geschichtlichen
Abriss der Steinbockkolonien im Kt. GR. Diss. Uni ZH
→ Dissertation mit verständlichem Abriss zur Wiedereinbürgerung*
Hindenlang, K. & Nievergelt, B. 1995. Capra ibex L., 1758. Alpensteinbock. In: Hausser, J.
(Hrsg.). Säugetiere der Schweiz. Birkhäuser Verlag, Basel: 450-455. (Hkg CH5)*
Labhardt, F. 1990. Der Steinbock – König der Berge. Kinderbuchverlag Luzern. pp. 40*
→ Sehr informatives, bebildertes Buch mit einfachen Texten. Ideal für Primaroberstufe.
Lüps, P. 1995. Der Steinbock. Verlag Bündner Monatsblatt, Desertina AG, Chur. (Hnks 18)*+
→ Informatives, bebildertes Buch zur Biologie, Ausrottungsgeschichte und Wiederansiedlung des
Steinbocks
Meile, P., Giacometti, M. & Ratti, P. 2003. Der Steinbock – Biologie und Jagd. Salm Verlag,
Bern, pp. 169. (Hnks 23)*+
→ Sehr umfangreiches Werk mit vielen schönen Fotos und Zeichnungen
Müller, F. 1985. Wildbiologische Informationen für Jäger. Verlag Jagd + Hege.
AusbildungsbuchVIII. *
→ Gute, übersichtliche Zeichnungen; Text in 'Jägersprache'
Nievergelt, B. 2003. Der Alpensteinbock. Reihe Wildbiologie, Infodienst Wildbiologie &
Ökologie. Zürich. pp. 16*
→ Fundierte Angaben zum Alpensteinbock mit gut kopierbaren Grafiken. Gutes Kurzportrait
Nievergelt, B. & Zingg, R. 1988. Steinböcke und Wildziegen. Grzimeks Enzyklopädie*
→ schönes Nachschlagewerk mit Wildziegen weltweit!
40
Stähli, M.P. 2005. Alpensteinbock. Begegnungen mit dem König der Berge. Verlag Buchs
Medien, Buchs SG, pp. 93. *
→ sehr schöner Fotoband mit informativem Text
weiterführende Literatur
Schneider J. 2003. Wildtiere. thema Heft Nr. 2/2003. Kant. Lehrmittelverlag St. Gallen. pp. 31
→ Lehrmittel mit Angaben zum Steinbock.
Kohlhammer C. 2005. Steinböcke – Lebensbilder. Simowa Verlag. pp. 80
→ Wunderschöne Fotos mit kurzen Texten v.a. zum Verhalten der Steinböcke. 3 sprachig (d, f, e).
Walbrecker D., Probst P. 1997. Steinbockgeschichte: Wir Erdkinder, Stier, Jungfrau,
Steinbock, Annette Betzverlag
→ Astrologie kindgerecht erzählt..
VHS / DVD:
Der Alpensteinbock (24') von Mic Feuerstein;
→ kann nur im Bündner Naturmuseum auf Verlangen angeschaut werden.
Steinwild in wilden Steinen (78’) von Florian Frank, 2005
→ Schöner Film über die Geschichte und Biologie der Steinböcke. Ausgezeichnet mit dem
Frauenfelder Jugendkulturpreis 2005 (Bestellung unter [email protected], Fr. 32.-)
Weitere Medien unter www.schulwarte.ch/2237/2246/2862.asp
Unterrichtskoffer „Alpenkönig Steinbock“
Dieser Unterrichtskoffer beinhaltet diverses Anschauungsmaterial; von einem echten
Steinbockfell über Schädel und Trittsiegel bis hin zu Literatur und Fotomaterial. Nicht fehlen
dürfen dabei die speziell auf Alpentiere ausgerichteten Spiele, die nicht nur Kindern Spass
bereiten! Der Koffer bietet auch verschiedene Arbeitsblätter zur Biologie und Lebensweise
des Steinbocks, die in einer spielerischen Art und Weise aufbereitet sind.
Ausleihe: 3 Wochen
Ausleihgebühr: Fr. 43.- (inkl. MWSt) plus Versand Fr. 17.- (pro Postweg)
Bezugsadresse:
Telefonische Reservation über WildARK, Cecile Eicher
Email: [email protected]
Tel. 031 351 78 10, nur Mittwochvormittag
Interessante Internetseiten zum Thema:
- www.wild.unizh.ch/index.php?la=d&th=3&st=1&ut=06
- www.bafu.admin.ch/jagd_wildtiere/00475/index.html?lang=de
- www.mountainwilderness.ch/fileadmin/redaktion/keepwild/Der_Steinbock.pdf
- www.educa.ch/tools/67808/files/Der_Steinbock.doc
- www.web-kuchi.ch/Schule/download/download_naturkunde.htm
- www.nationalpark.ch/snp.html
- www.pronatura.ch
- www.wwf.ch
- www.wildpark-peterundpaul.ch
- www.tierpark.ch
- www.wildpark.ch
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