Entdeckend unterwegs

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Entdeckend unterwegs
Unerwartetes, Unscheinbares und
Skurriles für Neugierige. Wer mehr über
Pflanzen und Tiere im Wald
erfahren möchte, ist hier genau richtig.
1.2
1.3
Vom Winde verweht
Weisstanne (Abies alba)
Jeder Samen hat einen dreieckigen Flügel.
Damit fällt er langsamer und der Wind trägt
ihn davon. So erreichen Weisstannen vor
5000 Jahren von Süden her die Nordalpen.
Legebohrer statt Giftstachel
Riesenholzwespe (Urocerus gigas)
Mit dem Legestachel bohrt sie ein Loch ins Holz
und legt je ein Ei zusammen mit Pilzsporen ab.
Der Tannenschicht-Pilz zersetzt das Holz.
Zusammen dienen sie der Larve als Nahrung.
1.7
2.1
Wann soll ein Baum fallen?
Die meisten Bäume werden nach
80-120 Jahren gefällt. Da die Nachfrage
und Holzpreise schwanken, kann
es lohnen, Bäume länger stehen zu lassen.
Sauberstes «Waldwasser»
Waldboden filtert Trinkwasser
Laubwaldboden filtert Regenwasser
so gut, dass es direkt trinkbar wird.
Die Schweiz fasst deshalb 40% ihres
Trinkwassers unter Waldgebieten.
2.5
2.6
Pflanzenplankton statt Wälder
Grüne Planktonalgen in den Weltmeeren
erzeugen etwa 70-80% des weltweiten
Sauerstoffes. Die Landpflanzen, allen voran
die Bäume, erbringen die restlichen 20-30%.
Geräuschlose Jäger
Eulen
Nachts bei der Jagd in Wald und Flur
verspricht lautloses Fliegen mehr Erfolg.
Die fransigen Flügelkanten verhindern Luftwirbel,
die bei anderen Vögeln Schall erzeugen.
2.7
2.9
Schmackhaft aber giftig
Weisse Mistel (Viscum album)
Vögel fressen die klebrigen Beeren,
die auf Ahorn besonders giftig sind.
Die Samen werden nicht verdaut und
auf dem nächsten Ast ausgeschieden,
wo dann eine neue Mistel wächst.
Vergessene Nüsse
Nagetiere wie Eichhörnchen und Rötelmäuse verstecken die Nüsse als Vorrat.
Ein Teil der vergessenen Nüsse
wächst zu neuen Bäumen heran.
2.12
2.17
7 Monate schlafen
Siebenschläfer (Glis glis)
Von Mai bis September sind sie aktiv.
Dann treiben sie sich in Laubwäldern,
meist mit Buchen, herum. Dort finden
sie fette Nüsse für den Winterspeck.
Untermieter im Dachsbau
Dachs (Meles meles)
Dachsfamilienwohnungen sind mit Gras,
Laub und Moos gepolstert und weit verzweigt.
Auch Untermieter wie Steinmarder,
Mäuse und Füchse finden darin Unterschlupf.
2.18
3.2
Seidener Wundverband
Tapezierspinne (Atypus piceus)
Die Seide hilft bei der Wundheilung,
kann Blutungen stillen und ist antibakteriell.
Deshalb nutzen Bauern im Mittelalter die
Seidenröhren der Tapezierspinnen als Wundverband.
Das kurze Leben einer Gallmücke
Buchengallmücken (Mikiola fagi)
Im Frühling legen die Weibchen 300 Eier einzeln ab.
Kaum geschlüpft, saugt die Larve Saft vom Blatt.
Zur Abwehr formt das Blatt eine Galle um die Larve.
Darin lebt sie vom Blattsaft und überwintert.
3.3
3.11
Fund- und Schatzgrube
BAFU, Waldmonitoring 2013
Nicht nur spazieren und schauen ist möglich.
Botaniker, Ornithologen und andere
Naturbegeisterte wissen zu entdecken.
14% kehren mit Sammelobjekten heim.
Der Wald brennt selten!
Buche (Fagus sylvatica)
Mitteleuropas feuchte Laubwälder brennen
selten und wenn, liegt die Ursache meist in
Menschenhand. Die Pflanzenwelt ändert
nach einem Waldbrand komplett,
lichtliebende Pflanzen breiten sich aus.
3.12
3.13
Kleine Massenvermehrung
Buchdrucker (Ips typographus)
Wehrt sich die Fichte mit Harz gegen
einen Buchdrucker, sendet dieser Botenstoffe
aus, um Verwandte anzulocken. Gegen
eine solche Invasion ist die Fichte machtlos.
Vanille aus Sägemehl
Das Vanille-Aroma auf Basis von Lignin
ist besonders geschmacksvoll und günstig.
Es wird aus einem Nebenprodukt der
Papierherstellung aus Holz gewonnen.
4.2
4.6
Pilze ähneln Tieren
Pilze
Pilze sind keine Pflanzen, sondern
nahe Verwandte der einfachsten Tiere.
Etwa 80% aller Pflanzenarten leben in einer
Gemeinschaft mit Pilzen, also als Mykorrhiza.
Halb Pilz, halb Alge oder Bakterium
Flechten
Flechten sind eine Lebensgemeinschaft von
Pilzen mit Grünalgen oder Cyanobakterien.
Dank ihren Partnern nutzen diese «Pilze»
Licht zum Leben, genauso wie die Pflanzen.
4.8
4.9
Eurasischer Wolf
Canis lupus
Wölfe leben zurückgezogen. Sie sind
so vorsichtig, dass man sie fast nie sieht.
Im Wald finden sie Schutz und Deckung, um Rehe,
Wildschweine und andere Tiere zu jagen.
Totholz, Hotspot der Artenvielfalt
Im, auf und von Totholz leben
hunderte, ja tausende meist
seltene Arten von Pilzen, Flechten,
Moosen und Insekten aller Art.
4.12
4.13
Hungrige Männchen
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Männchen haben riesige Mundwerkzeuge.
Sie dienen dem Kampf, nicht dem Fressen.
Sie ernähren sich von austretenden,
nährstoffreichen Säften an Baumwunden.
Seltsame Waldbewohner
Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
Diese Schnepfen sieht man kaum.
Sie leben getarnt am Waldboden,
picken Regenwürmer und Insekten
und ziehen im Winter gegen Süden.
4.14
Nadeln trotzen Trockenheit
Föhre (Pinus sylvestris)
Nadelförmige Blätter sind eine Anpassung
an Trockenheit, die auch bei Kälte herrscht.
Kleine Oberfläche, dicke Haut und kleine
Löcher verringern die Wasserverdunstung.
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